"Bremsbelege hinten" wie kann das sein?

BMW X3 G01

Hallo Gemeinde.
Mein G01 aus 2019 hat mich nun aufgefordert meine Bremsbelege hinten zu erneuern.
In der Regel wechsle ich meine Belege bei ca. 115 bis 120 Tkm .
Nun kommt diese Meldung bei ca 87 Tkm. So weit so gut.
Ich habe meine äußeren Belege mal beguckt und gesehen, die sehen noch ganz gut aus. (siehe Foto)
Die BMW-Werkstatt hat nun nachgemessen und festgestellt: Außen noch 8 mm und innen 3 mm.
😰😰😰
Meine Frage: Wie kann das sein?
Wie sind eure Erfahrungen beim G01. Liegt hier eventuell ein Problem bei den Bremszylindern vor.

Mir ist bekannt, dass die inneren Belege schneller runter sind. Aber diese große Differenz ??!!

Bitte mal ein paar Infos
Vielen Dank

Belag hinten Außen
58 Antworten

Korrekt, bei ATE genau so. Habe ich ebenfalls beim M40d getauscht.
Schon 2014 wurden damals beim F25 400€ nur für den Belagwechsel hinten aufgerufen.

Zitat:

@targa3000 schrieb am 20. August 2023 um 21:54:30 Uhr:



Zitat:

@Touranbert schrieb am 20. August 2023 um 16:12:53 Uhr:


Beläge hinten bei BMW liegen samt Wechsel bei 400-500€.

Was nehmen die den für Preise? Habe mir Beläge von textar gekauft und eingebaut. Hat mich mit neuem Sensor keine 100 Euro gekostet.

Wenn man die UVPs annimmt, dann kosten Beläge inkl. Verschleißkontakt und Kleinteile wie Schrauben ca. 230,-

Wenn man mal die Stundensätze nimmt, die heute von Vertragswerkkstätten der großen Marken aufgerufen werden, dann sind 400,- für Belagwechsel Hinten anscheinend leider normal.

Alles hat nunmal irgendwie seinen Preis.
Annahme beim Service, der Kaffee beim Warten, das Gespräch mit dem Meister.
Danach kommt die eigentliche Reparatur. In der Regel der Servicetechniker, der Lagerist der die Teile disponiert und bucht, der Einkäufer der die Teile bestellt, der Meister der die Probefahrt macht.
Allen wollen und müssen bezahlt werden.
Wenn man das ernsthaft überschlägt kommt da was zusammen.
Ist genau wie die aktuelle Diskussion um Schnitzelpreise. Wenn die Kalkulation dann mal offen gelegt wird sieht man das es eigentlich gar nicht zu teuer ist.

Aber braucht man dies alles? Bremsbeläge wechseln braucht kein Gespräch mit dem Meister oder Kaffee oder riesige Niederlassungen. Ich will damit sagen, dass auch das Anspruchsdenken sowie hohe Steuern die Preise in die Höhe steigen lassen. Ist wie in Unternehmen, immer mehr Gequatsche drum herum, aber immer weniger Output. Solche einfachen Arbeiten sollten nicht so viel Geld kosten. Wenn man bedenkt, dass die ganzen Teile auch noch aus China zum Bruchteil des Verkaufpreises kommen. Wenn die Entwicklung so weiter geht, verkommt ein Auto zum Luxusgut. Ich befürchte, dass es dazu kommen wird.

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als ich vor sehr vielen jahren meine meisterprüfung absolvierte, war eine frage in der mündlichen prüfung:
"wie kalkulieren sie ihre stundenverrechnungssätze ? " ........... ich dann angefangen von allen betriebswirtschaftlichen faktoren zu erzählen.

Danach kam die ernüchterung durch den prüfer: " in der THEORIE haben sie volkommen recht, in der PRAXIS entscheiden einzig und alleine die preise ihrer mitberwerber den preis !!! "

so einfach kann es sein :-)

Nun ja, bleibt die Frage, wen die Vertragswerkstatt als Mitbewerber sieht bzw. was alleine die Umsetzung der teilweise utopischen Vorgaben durch den Hersteller hinsichtlich Glaspalast und Kundenbetreuung kostet. Sicher wird der Besitzer nicht arm sterben, was ich hinsichtlich seines unternehmerischen Risikos auch als absolut legitim ansehe - Unsummen werden hier jedoch nicht verdient. Sieht man auch daran, dass immer mehr kleine, inhabergeführte Händler verschwinden bzw. durch große Ketten geschluckt werden. Unter dem Strich sieht es doch so aus, dass die Fahrer von Premium Marken doch gerne „gearschpinselt“ werden und den fachlich meist besseren Service einer freien Werkstatt nicht zu schätzen wissen - 70% Fahrer von Firmenwagen, die die Rechnung selber nie zu Gesicht bekommen bzw. als steuerlich absetzbaren Posten sehen.

Hier, mal eine kleine Zusammenfassung, für alles die es wirklich nicht wissen oder nicht wissen wollen, was an so einem Betrieb alles dran hängt.

Personal Werkstattbetrieb nach Herstellervorgaben:

1.) Empfang
2.) Serviceberater
3.) Mechatroniker
4.) Auszubildende
5.) Werkstattmeister
6.) Backoffice (Rechnungserstellung … usw.
7.) Lagerist

Die, und noch einige mehr, müssen bezahlt werden - egal ob Du für einen kleinen Kundendienst oder eine größere Reparatur da auftauchst.

Dann wäre da noch der Fahrzeugverkauf - auch der funktioniert nicht von alleine:

1.) Verkäufer
2.) Disponent
3.) Rechnungsstellung

Tja, im Zelt werden die auch nicht arbeiten. Also kommen da noch ein paar Kleinigkeiten dazu:

1.) Betriebskosten (Heizung, Strom etc.)
2.) Rücklagen für Instandhaltung
3.) Rücklagen für Modernisierung nach Herstellervorgaben
4.) Ausgaben für Werkzeuge (alles vom Schraubenzieher bis zum Testgerät)
5.) Ausgaben für Werkstattausstattung (Hebebühnen etc.)

Ist schon eine nette Liste, die sicher nicht vollständig ist.

Wenn das alles bezahlt ist, dann kommt der Staat und sonstige Institutionen und wollen ihren Teil
- Umsatzsteuer
- Gewerbesteuer
- Grundsteuer
- Berufsgenossenschaft
- IHK
- etc.

Achso, und dann war da noch der Chef nebst Familie, die auch ganz gerne noch leben möchten - bevorzugt natürlich leicht oberhalb des Existenzminimums, was aus meiner Sicht durchaus legitim ist. Und auch der darf seinen Gewinn nochmal versteuern.

Und dann kommen die Kunden, die beim Neuwagenkauf gerne >15% Rabatt hätten und bei der Inspektion das Öl selber mitbringen - armes Deutschland

Irgendwie gibt es immer einen Grund, die Preise zu rechtfertigen. Mich wundert immer nur, dass viele da so freudig rangehen, dies auch noch gut finden und "Daumen hoch" vergeben. Das ist wie mit der Kugel Eis oder den Hotelpreisen. Vor noch ein paar Jahren bekam man den gleichen Standard für die Hälfte. Dann heißt es, man "muss doch bezahlen" oder "kostet eben so viel". Noch besser ist "Wechsle doch die Marke", wenn Du es Dir nicht leisten kannst. 400 EUR nur für Bremsbeläge ohne Scheibe ist natürlich teuer, so viel habe ich bisher für das ganze Paket bezahlt. Bezahlen werde ich es wohl müssen, aber gut und richtig finde ich es deswegen noch lange nicht.

Zitat:

@Pomito schrieb am 21. August 2023 um 14:41:55 Uhr:


Irgendwie gibt es immer einen Grund, die Preise zu rechtfertigen. Mich wundert immer nur, dass viele da so freudig rangehen, dies auch noch gut finden und "Daumen hoch" vergeben. Das ist wie mit der Kugel Eis oder den Hotelpreisen. Vor noch ein paar Jahren bekam man den gleichen Standard für die Hälfte. Dann heißt es, man "muss doch bezahlen" oder "kostet eben so viel". Noch besser ist "Wechsle doch die Marke", wenn Du es Dir nicht leisten kannst. 400 EUR nur für Bremsbeläge ohne Scheibe ist natürlich teuer, so viel habe ich bisher für das ganze Paket bezahlt. Bezahlen werde ich es wohl müssen, aber gut und richtig finde ich es deswegen noch lange nicht.

Ich gehe mal davon aus, dass auch Du in Deinem Berufsleben immer angemessen für Deine Tätigkeit bezahlt worden bist. Komischerweise findet das jeder gut, bis er selber für eine Dienstleistung und das dazugehörige „Rahmenprogramm“ bezahlen soll. Gerade Hotelerie und Gastronomie sind da ein gutes Beispiel - kaum ist es rechtlich nicht mehr so einfach möglich irgendwelche Freelancer aus Rumänien, Bulgarien etc. legal weit unter dem Mindestlohn zu beschäftigen, schon geht die Heulerei los, dass alles so teuer geworden ist. Marke wechseln hilft da wenig - gerade die Asiaten gleichen den vermeintlich günstigen Einstandspreis schon seit Jahrzehnten durch hohe Stundensätze und ET Preise aus.

Guter Punkt mit den Freelancern aus Osteuropa; oder gerade mit den indischen Angestellten ist man aktuell schon bis ins Engineering vorgestoßen, werden exponentiell mehr. Wie man dies findet, spielt jetzt hier keine Rolle. Da kann man noch froh sein, dass ausgebildete Facharbeiter die Bremsbeläge wechseln. Das soll jetzt nicht heißen, dass es andere nicht können. Aber die hohen Preise müssen auch soziale Standards sicherstellen. Ich ziele eher auf die politischen Rahmenbedingungen, IHK usw. ab, die alles teuer machen. Ich selbst brauche keinen Fahrradmechaniker, aber an Autos schraube ich nicht gerne rum bzw. keine Zeit.

Zitat:

@10emmi68 schrieb am 21. August 2023 um 12:15:58 Uhr:


Unter dem Strich sieht es doch so aus, dass die Fahrer von Premium Marken doch gerne „gearschpinselt“ werden

Da gebe ich dir völlig recht. Meine Eltern legen da besonders Wert drauf das sie auch entsprechend behandelt werden. Mir geht es da ähnlich.
Ist genauso wie in einem 5 Sterne Hotel, da erwartet man auch eine andere Behandlung als im 2 Sterne Hotel. Wird im 5 Sterne Hotel auch so geschimpft das es zu teuer zum 2 Sterne Hotel ist? :-p

Ja, weiß nicht, die Priorität liegt auf fachgerechten Tausch. Kleine Anekdote: Meine Frau hat mich in Kreta aus dem 5-Sterne Hotel rausgeschmissen für 2 Nächte, weil ich geschnarcht habe und sie 3 Nächte nicht schlafen konnte. Bin ins gegenüberliegende 3-Sterne-Hotel gegangen. Was soll ich sagen, ging auch :-) und hat seinen Zweck erfüllt. Die Behandlung dort war so richtig persönlich und nicht oberflächlich.

Zitat:

@Pomito schrieb am 21. August 2023 um 17:54:46 Uhr:


Ja, weiß nicht, die Priorität liegt auf fachgerechten Tausch. Kleine Anekdote: Meine Frau hat mich in Kreta aus dem 5-Sterne Hotel rausgeschmissen für 2 Nächte, weil ich geschnarcht habe und sie 3 Nächte nicht schlafen konnte. Bin ins gegenüberliegende 3-Sterne-Hotel gegangen. Was soll ich sagen, ging auch :-) und hat seinen Zweck erfüllt. Die Behandlung dort war so richtig persönlich und nicht oberflächlich.

Ich würde den Händlern jetzt nicht unterstellen, dass das nicht fachgerecht erledigt wird.

Oh weh,
was hab ich da nur angestoßen….

Also ich habe für den Wechsel der Beläge hinten zu Hause mit den Wagenheber ca. 30 min gebraucht. Und dafür soll ich dann fast 300 Euro bezahlen. Ne. Das ist mir der kaffee auch nicht wert. Mann kann alles übertreiben. Aber in Maßen.

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