
Zwei Wochen können verdammt lange sein. Zum Beispiel, wenn man schon Mitte des Monats das Gehalt verprasst hat. Oder aber sie rasen so schnell vorbei wie ein Ferrari auf der Autobahn. Unser Community Testdrive mit dem Tiguan II gehört zur zweiten Kategorie. Die zwei Wochen vergingen schneller als unseren Testern lieb war. Doch alle Teilnehmer haben die Zeit gut genutzt und so viel wie möglich für Euch getestet. Den ersten und zweiten Zwischenbericht haben wir bereits veröffentlicht. Nun folgen die Beobachtungen zum Thema Verbrauch und Fahrverhalten sowie das Fazit der Tester.
Lenkung und Federung Andreas gefiel das Fahrverhalten, insbesondere auf Autobahnen und Kurvenfahrten. „Hervorragend“, lautet sein Urteil. „Auch auf kleinen Wald- und Feldwegen schlägt sich der Wagen als Allrad super!“ Dem schließt sich Steffen an: „Der Fahrkomfort ist angenehm und auch auf Langstrecke sitzt man bequem. Ein Unterschied in den Fahrmodi Komfort, Normal und Sport war auf der Autobahn nicht so deutlich zu spüren. Bei der Fahrt abseits der befestigten Straßen, zum Beispiel auf Feld- und Waldwegen, ist das Fahrverhalten angenehm. Das Fahrwerk fängt auch bei wechselnden Unebenheiten nicht an, zu sehr zu schaukeln.“ Kostas fügt ergänzend hinzu: „Meines Erachtens ist die Lenkung auf Landstraßen und in der Stadt perfekt, auf der Autobahn empfinde ich diese aber als ein wenig zu spitz ausgelegt. Gemeinsam mit dem hoppeligen Fahrwerk fehlt mir die Souveränität auf schnellen Passagen.“ Wie wendig ist der Tiguan?Kostas wagte sich ins Parkhaus: „Der Wendekreis liegt gerade noch im erträglichen Bereich, in Parkhäusern habe ich bisher noch keine Wandberührungen vermelden können. Leider werden die meisten neuen Fahrzeuge, so auch der Tiguan, immer breiter, manchmal zu breit für Standardparkbuchten oder –garagen. Trotzdem lässt er sich gut durch Parkhäuser zirkeln.“ So erging es auch Steffen. Er schaffte es nicht in einem Zug auf das Grundstück seiner Eltern. Aber die Assistenzsysteme, „vor allem die Kameras", halfen ihm beim Parken. „Trotz seiner beachtlichen Größe ist der Tiguan sehr wendig“, stellt Andreas fest. „Das Einparken auf dem Supermarktparkplatz stellt kein Problem dar. Die Breite in engen Parkhäusern macht sich doch bemerkbar. Hier wird es dann schon ein wenig kniffelig. Die Assistenzsysteme schaffen in dieser Situation jedoch auch Abhilfe.“ Verbrauch Dieter hatte einen höheren Verbrauch: „Bei meiner Wegstrecke lande ich eigentlich immer bei mehr als 12 Litern. Für mein Einsatzgebiet wäre der Diesel sicher die deutlich günstigere Wahl. Mit dem Benziner steht fast jeden Tag ein Tankvorgang an. Ein größerer Tank mit 70 Litern wäre hilfreich.“ Kostas war mit einem Diesel auf Tour. „Bei konstant 80 km/h mit Tempomat verbraucht der Tiguan mit 190 PS Diesel und Allrad laut Bordcomputer 4,7 l/100 km, bei 100 km/h circa 5,7 l/100 km, bei 120 km/h sind es etwa 6,1 l/100 km. In der Stadt mit gemischtem Betrieb pendelt sich der Verbrauch bei ca. 7-7,5 l/100 km ein." Fazit: So fanden die Tester den TiguanUnsere fünf Testfahrer haben sich Mühe gegeben, jeden Aspekt des VW Tiguan II zu betrachten und alle Eure Fragen zu beantworten. Assistenzsysteme, Motor und Getriebe, Platzangebot für Beifahrer und für Gepäck, Verbrauch und Fahrverhalten - alles haben sie sich genau angeschaut. Kostas hat eine eine ausführliche Pro- und Kontraliste erstellt. „Nachdem ich den Tiguan jetzt bereits mehrere Tage bewege und ausgiebig unter die Lupe nehme, fallen mir einige positive, aber auch negative Dinge im Umgang mit dem Fahrzeug auf.“ Positiv empfand er den „Platz für vorne und hinten Sitzende, die guten Sitze, die schnelle Anbindung des iPhones an das Entertainmentsystem, den Keyless Entry und die automatische Heckklappe“. Missfallen haben ihm „das unkomfortable Fahrwerk, die billige Anmutung der Kunststoffe in den unteren Bereichen der Armaturen, der Mittelkonsole und Türen, ein Lenkrad mit zu vielen Funktionen, Schaltern und Wippen und der zu kleine Kofferraum." Er schließt seine Testphase mit dem Urteil ab: „Der Tiguan fährt sich wie ein höhergesetzter Kompaktwagen. Das Gefühl, in einem größeren SUV zu sitzen, kommt zu keiner Zeit auf. Dafür fehlt dem Fahrzeug einfach die Souveränität und die Federungs- und Geräuschkompetenz der größeren Klassen.“ Dieter fand, dass der Tiguan II zu viel Sprit schluckt. Und auch mit dem Getriebe war er nicht ganz zufrieden. "Bei sportlicher Fahrweise gibt es beim Schalten häufig einen heftigen Schlag vom Antriebsstrang, wenn man vom dritten Gang in den zweiten wechselt." Hier hätte er sich eine andere Abstimmung des DSG gewünscht. |