Mit Winterreifen sicher unterwegs
Am Straßenrand sieht Schnee malerisch aus, als Schneematsch auf der Straße macht er Autofahrern das Leben schwer. Wer einmal versucht hat, mit Sommerreifen oder abgefahrenen Winterreifen auf schneeglatter Straße zu bremsen, kennt das.
Winterreifen müssen viel aushalten und dennoch unter allen Bedingungen sicher funktionieren: im Herbst oder Frühling bei Plusgraden, im Winter bei sehr tiefen Temperaturen, bei Regen, Schnee, Glatteis, Schneematsch oder trockenen, aber sehr kalte Straßen.
Warum Winterreifen in der kalten Jahreszeit sicherer sind, wie sie getestet werden und was Ihr selbst tun könnt, um auch im Winter sicher unterwegs zu sein, erfahrt Ihr hier.
Basis-Wissen zu Winterreifen
Ein Winterreifen wird von innen nach außen in verschiedenen Schichten aufgebaut. Welche das genau sind, sehr Ihr unten im Bild. Die Gummimischung besteht aus bis zu 30 verschiedenen Inhaltsstoffen, die genaue Rezeptur bleibt jedoch ein streng gehütetes Geheimnis der Hersteller. Wichtigste Neuerung der vergangenen Jahre: Das Ersetzen von Ruß durch Silica (Kieselsäure) in der Gummimischung der Laufstreifen. Silica erhöht die Haftung der Reifen bei Nässe und verringert gleichzeitig Bremsweg und Rollwiderstand.
Reifenquerschnittstool

Reifenwulst
Hochfeste Stahldrähte zur sicheren Verbindung von Reifen und Felge
Luftdichtes Innerlining
Verhindert, dass die Luft aus dem Reifen entweicht
Radialkarkasse
Bildet das Grundgerüst des Reifens und sorgt für die notwendige Festigkeit
Stahlgürtel
Bestehen aus gummibeschichtetem Stahldraht und verstärken den Reifen an der Lauffläche
Gürtelabdeckung (JLB)
Sorgt für zusätzliche Stabilität und Haltbarkeit
Drainagekanäle
Leiten Wasser ab, verringern so das Aquaplaningrisiko
Winterprofil mit Lamellen
Viele, feine Einschnitte sorgen für Grip auf glatten oder verschneiten Straßen
Silica Laufflächenmischung
Erhöht die Haftung des Reifens, verringert gleichzeitig Rollwiderstand und Bremsweg
Was macht Winterreifen im Vergleich zu Sommerreifen im Winter sicherer?
Winterreifen haben im Gegensatz zu Sommerreifen eine weichere Gummimischung. Sie verkraftet sowohl Plusgrade als auch sehr tiefe Temperaturen besser und härtet im Winter nicht so schnell aus. Dadurch bleiben sie flexibler, haben stärkeren Grip im Schnee und nutzen sich weniger stark ab.


Ein weiterer, entscheidender Unterschied ist das Reifenprofil, also die Lauffläche. Die Lauffläche ist der Teil des Reifens, der auf der Straße aufliegt. Winterreifen haben viele Profilblöcke mit einer sehr hohen Anzahl an feinen Einschnitten, den Lamellen. Diese sind schräg angeordnet und verlaufen parallel zu den Blockkanten. Dadurch können Winterreifen auf Schnee guten Grip aufbauen. Das sorgt für Stabilität und mehr Kontrolle über das Fahrzeug, besonders beim Anfahren, Bremsen und bei Kurvenfahrten.
Ausgeprägte Profilrillen leiten Wasser aus der Aufstandsfläche und so effektiv vom Reifen weg. Das verringert die Gefahr von Aquaplaning.
Test von Winterreifen
Der erste Pkw-Winterreifen wurde 1936 entwickelt. Er hatte ein gröberes Profil als die bis dahin üblichen Reifen und bot Fahrzeugen dadurch besseren Halt im Schnee. Seitdem wurden Reifen stetig weiterentwickelt und an spezielle Bedingungen angepasst: für den Sommer, Winter, Motorsport, um Treibstoff zu sparen, leiser abzurollen.
Auf Teststrecken wie dem Dunlop Entwicklungszentrum in Luxemburg müssen die Reifen zeigen, was sie aushalten. Da Reifen entscheidend für die Fahrsicherheit sind, achten die Prüfingenieure besonders darauf, wie sich Winterreifen in den folgenden Bereichen verhalten:
- Handling und Bremsen
- Leistungsfähigkeit bei hohen Geschwindigkeiten
- Aquaplaningverhalten
- Stabilität in Kurven und Spurtreue beim Geradeausfahren
Für welche Situationen Dunlop Winterreifen entwickelt, seht Ihr im Video.
Wissenswertes zu Winterreifen
Woran erkennt man Winterreifen?
Die wichtigste Kennzeichnung ist der dreizackige Berg mit stilisierter Schneeflocke auf der Reifenflanke. Reifen mit diesem Symbol haben einen besonderen Traktionstest auf Schnee bestanden.
Die „M+S“-Kennzeichnung (Mud+Snow, Matsch und Schnee) sagt nichts über die tatsächliche Wintertauglichkeit eines Reifens aus, da sie kein geschütztes Prüfsiegel ist. Am sichersten fährt man, wenn der Reifen beide Bezeichnungen trägt.
Was bedeutet die Winterreifenpflicht?
In Deutschland besteht seit dem 4. Dezember 2010 eine situative Winterreifenpflicht. Sie bezieht sich nicht auf eine bestimmte Zeitspanne, sondern auf die Straßenverhältnisse.
Laut § 2 Absatz 3a der StVO dürfen Fahrzeuge bei winterlichen Verhältnissen wie Glatteis, Schneeglätte oder Schneematsch, Eis- oder Reifglätte nur fahren, wenn sie Reifen montiert haben, die bessere Fahreigenschaften aufweisen als Sommerreifen. Eine genaue Definition der Bereifung findet sich in Anhang II Nummer 2.2 der Richtlinie 92/23/EWG.
Wann muss ich einen neuen Satz Winterreifen kaufen?
Die Lebensdauer von Winterreifen hängt von Faktoren wie Fahrverhalten, Beladung, Luftdruck und Profiltiefe sowie dem allgemeinen technischen Zustand des Fahrzeugs ab.
Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe liegt bei 1,6 Millimetern. Spätestens dann muss die Bereifung ausgetauscht werden. Reifenhersteller wie Dunlop empfehlen jedoch eine Mindestprofiltiefe von 4 Millimetern. Unter diesem Wert verringert sich die Traktion, was bei schneeglatten oder nassen Straßen die Fahrsicherheit beeinträchtigt.
Wie lagere ich Reifen zuhause richtig?
Wer beim Wechsel auf Winterreifen die Sommerreifen nicht beim Händler einlagern will, kann das auch zu Hause machen. Vorausgesetzt, Garage oder Keller sind kühl, trocken und dunkel. Die Reifen vor dem Einlagern am besten säubern und den Reifendruck um 0,5 bar im Vergleich zur Angabe des Herstellers erhöhen.
Kompletträder - Reifen auf der Felge – werden auf einem Felgenbaum gestapelt oder an der Wand aufgehängt. Ist nicht genug Platz vorhanden, können sie auch übereinander gestapelt gelagert werden. Reifen ohne Felge lagern am besten stehend in einem Regal. Alle paar Wochen sollten sie etwas gedreht werden, sonst verformen sie sich.
Was muss ich bei Winterreifen und dem Reifendruckkontrollsystem beachten?
Seit November 2014 müssen Neuwagen mit einem Reifendruckkontrollsystem (RDKS) ausgestattet werden. Der richtige Luftdruck eines Reifens sorgt nicht nur für eine längere Lebensdauer und weniger Abrieb. Er ist wichtig für das Handling und ideale Bremsverhalten. Das RDKS meldet Druckverlust in den Reifen frühzeitig und erhöht so die Fahrsicherheit.
Wer für seinen Neuwagen Winterreifen anschafft, muss die RDKS-Sensoren bei direktem Reifendruckkontrollsystem entsprechend nachrüsten.
Den passenden Winterreifen finden

Um auch in der kalten Jahreszeit sicher unterwegs zu sein, empfiehlt sich der Wechsel auf Winterreifen. Reifen gibt es in Hülle und Fülle – aber welcher ist der passende für das Auto?
Zu Beginn der Wechselsaison im Herbst stehen Autofahrer regelmäßig vor der Frage, welchen Winterreifen sie kaufen sollen. Hier helfen Online-Reifenfinder weiter.
Hier könnt Ihr die passenden Reifen auf drei verschiedene Arten suchen:
- Fahrzeugmarke: Ausgehend von der Fahrzeugmarke verfeinert sich die Suche über Modell, Baujahr, Kraftstoffart – je nach Modell auch Leistung – und Reifengröße bis zum passenden Reifen.
- Reifengröße: Die Suche funktioniert auch mit Hilfe der benötigten Reifendimension. Diese findet Ihr auf der Reifenflanke des alten Reifens. Gebt Breite, Höhe und Felgengröße an – sowie bei einigen Modellen zusätzlich den Geschwindigkeitsindex – und die Maske zeigt die passenden Reifen.
- Fahrzeugschein: Einfach die Hersteller- und Typnummer des Autos eingeben und Ihr erhaltet passende Reifenvorschläge.
Umfrage
Wir wollen von Euch wissen, wem Ihr beim Kauf von Winterreifen am meisten vertraut. Macht in unserer Umfrage mit. Unter allen Teilnehmern verlosen wir einen Satz Dunlop-Winterreifen.
Wem vertraust Du beim Kauf von Winterreifen am meisten?
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Teilnahmeschluss ist der 08.11.2015. Der Gewinner wird per PN benachrichtigt und ist mit der Veröffentlichung seines Benutzernamens einverstanden. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Es besteht kein Anspruch auf Auszahlung oder Ausgabe eines Ersatzgewinns. Mitarbeiter der mobile.de GmbH sowie der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH dürfen an dem Gewinnspiel nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.