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Was mich bewegt

Themen, die mich bewegen - mit Schwerpunkten und auch bunt gemischt

Sun Feb 19 12:48:54 CET 2023    |    notting    |   Stichworte: E-Auto, Was gegen den BEV-Kauf sprach

Logo Was gegen den BEV-Kauf sprach: Teil 2Logo Was gegen den BEV-Kauf sprach: Teil 2

Hallo!

In letzter Zeit hat es sich bei mir verstärkt ergeben, dass ich mit Leuten in Kontakt kam, die sich vor relativ kurzer Zeit gegen ein BEV entschieden haben. Darüber möchte ich in loser Reihenfolge in dieser Serie berichten.
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Vorab: Es geht nur um Fälle, wo in der letzten Zeit ernsthaft über einen BEV-Kauf nachgedacht wurde. Fälle wo das einfach nur wegen Vorurteile z. B. bzgl. Umweltfreundlichkeit bzw. Recycling oder „Ich brettere im Urlaub 1000km am Stück durch“ nicht geklappt hat, lasse ich hier weg.
Es geht vor allem auch _nicht_ darum, diese Leute als böse darzustellen. Ich möchte zeigen, wo in der Praxis die Probleme liegen, wenn man ohne rosarote Brille an die Sache rangeht.

Die Kommentare zu dieser Artikelreihe und eure Geschichten möchte ich bündeln, deswegen bitte in https://www.motor-talk.de/.../...ichten-aus-eurem-umfeld-t7400136.html kommentieren. Kopiert dort am besten ggf. den Link zu diesem Blog-Artikel rein, damit klar ist auf was ihr euch bezieht.

Es geht um einen ca. 40jährigen Gründer und Geschäftsführer einer regionalen IT-Servicefirma in einem eher ländlicheren Bereich, die einige Mitarbeiter hat und deren jährliche Bilanzsumme langsam aber sicher auf eine halbe Mio. EUR zugeht. Bei seinen Mitarbeitern kommt es offenbar häufig vor, dass sie an Arbeitstagen 300-400km mit viel Autobahn fahren (meine Abschätzung auf Basis der genannten Städte, wo seine Leute häufiger hintereinander sind), wo der Verkehr i.d.R. ziemlich gut läuft, vor allem wenn man nicht gerade im Berufsverkehr im direkten Umfeld einer der beiden Großstädte ist, die aber recht weit auseinander sind (auch deswegen die viele Fahrerei).
Auf jeden Fall haben seine Mitarbeiter die viel unterwegs sind Firmenautos. Einer kam auf ihn kürzlich zu und wollte ein BEV, offenbar auch wegen dem Faktor Dienstwagen-Besteuerung. Der Mitarbeiter hat ca. 20km Weg zur Arbeit, kann aber daheim nicht laden. Der spekulierte offensichtlich darauf günstig auf der Arbeit laden zu können. Wenn er von der Arbeit aus Richtung dortige Innenstadt fährt, gäbe es sogar einen HPC und ein paar 50kW-Ladesäulen. Wäre aber ein ziemlicher Umweg. Auf dem Weg in seine Wohnstadt gibt’s sonst nix. Wie er genau in seiner Wohnstadt fährt, weiß ich nicht. Aber wenn er in den nördlichen Stadtteilen wohnt, gibt’s nur eine kleine Kaufland-Filiale mit einer 50kW-Ladesäule. Kann mir aber vorstellen, dass die große Kaufland-Filiale in der Stadt wo er arbeitet, die auch je nach dem wie er fährt mind. fast auf dem Weg liegt, deutlich attraktiver zum Einkaufen ist, da es dort noch ein paar interessantere Geschäfte auf dem Gelände gibt, wo zumindest ich öfters einkaufen würde (u.a. Bäckerei-Filiale (kein Backshop!), Filiale eine regionalen Metzgerei, Aldi, Lidl, dm & Co. in der direkten Nachbarschaft...).
Alles andere wäre auch in seiner Wohnstadt mit ziemlichen Umwegen verbunden. Und wie gesagt ist es gut möglich, dass eher bei der Arbeit in Supermärkte, Discounter, Bäckerei- bzw. Metzger-Filialen geht etc.
Die Firma befindet sich in einer Ecke mit vielen älteren Ein-/Zweifamilienhäusern, bestenfalls 1950er-Jahre, eher älter. Dieser Geschäftsführer hat sich bei einem Elektriker erkundigt. Er muss natürlich damit rechnen, dass wenn einer ein BEV bekommt, noch ein paar mehr eines wollen.
Ergebnis: Nicht mal 22kW für alle Wallboxen zusammen wäre möglich, die Leitungen sind zu schwach. Wie gesagt, seine Mitarbeiter sind viel unterwegs und lassen das Auto nicht über Nacht auf der Arbeit stehen. Da braucht man recht viel Leistung an der Firma um die BEV gut zu laden, solange sie dort stehen. In vielen Fällen wohnen die Mitarbeiter die zu den Kunden fahren näher beim Kunden als bei der Firma, da die Firma ein Stückchen weiter von der Autobahn weg ist. D.h. vielfach wird morgens direkt von daheim zum Kunden gefahren. Also nichts mit „ist morgens immer eine halbe Stunde in der Firma um E-Mails zu checken“.
Und er kann sich seine Kunden natürlich nicht danach aussuchen, ob seine Mitarbeiter dort sicher (Ladesäule wirklich sinnvoll nutzbar) und günstig laden können.
Auf jeden Fall sorgte die Ladeproblematik in diesem Fall dafür, dass es keine BEV gibt.

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Sun Feb 12 12:29:54 CET 2023    |    notting    |   Stichworte: GegenHass

Logo Gendern ist als Förderung bzw. Ausdruck von Diskriminierung und Hass erdacht wordenLogo Gendern ist als Förderung bzw. Ausdruck von Diskriminierung und Hass erdacht worden

Hallo!

Zumindest hier in Baden-Württemberg kocht immernoch das Thema Gendern hoch, insb. was Schulen angeht. Auslöser waren Aussagen des Ministerpräsidenten, der übrigens ein ehemaliger Lehrer ist. Deswegen möchte ich euch mit meinen Gedanken zum Nachdenken über dieses Thema anregen.
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Vorweg: Ich bin der Meinung, dass jeder unabhängig vom Geschlecht gefördert bzw. alle Möglichkeiten haben soll. Weibliche bzw. sonstwiegeschlechtliche Autoschrauber? Sehr gerne. Männliche oder sonstwiegeschlechtliche Kindergärtner? Auch sehr gerne. Genau deswegen bin ich gegen das Gendern.
Versteht mich nicht falsch. Wenn ihr mir nichts böses unterstellt, wenn ich das generische Maskulinum verwende oder bei gegendertern Texten sie mit generischem Maskulinum vorlese oder bei der indirekten Rede verwende („Du meintest, dass Lehrer im Schnitt schlauer sind.“), werde ich euch nichts böses unterstellen, wenn ihr einfach nur selbst gendert und das von niemanden einfordert oder deswegen über ihn negative Aussagen macht, ihn nicht (auch hinten herum) diskriminiert, etc.

EDIT: Bitte den kompletten Artikel lesen, bevor ihr irgendwie darauf reagiert. Ihr könnt mir gerne PMs schreiben. Hab bewusst die Kommentar-Funktion deaktiviert.

Wie kam das Gendern in den deutschsprachigen Raum?
Eigentlich gibt es ein generische Maskulinum, wenn alle Geschlechter gemeint sind. 99 weibliche Lehrer (hier kann man auch Lehrerinnen sagen) + 1 männlicher Lehrer = 100 Lehrer.
Ein paar Sprachwissenschaftlerinnen meinten in den 1970er Jahren, dass das Frauen dabei „unsichtbar“ bleiben bzw. nur mitgemeint sind. D.h. hier schwingt „gegen Diskriminierung von Frauen was tun“ mit. Irgendwann wurde das auch für alle möglichen neu entdeckten Geschlechter etc. erweitert. Im folgenden werde ich mich aber auf Frauen konzentrieren. Bei den anderen Geschlechtern wird die Situation im Grunde nicht viel anders sein.

Problem nicht eingeführte Geschlechtsendung nur für Männer
Einerseits hätte man der Leserlich- bzw. Aussprechbarkeit zu Liebe ein Geschlechtsendung schaffen können, mit der man nur Männer meint, z. B. „-er“, sodass aus „Lehrer“ „Lehrerer“ wird. http://www.der-postillon.com/2017/11/gleichberechtigung-er.html geht auf diese Idee ein. In einem gut gemachten Satire-Artikel steckt nun einmal viel Wahrheit drin. Mit sowas hätte ich mich durchaus anfreunden können.

Problem Männer-Diskriminierung
Andererseits, als das richtig hochgekocht ist, war aus der Anti-Frauen-Diskriminerung bereits eine Männer-Diskriminierung geworden. Denn erst seit IMHO ca. 10-15 Jahren ist Gendern so richtig an der breiten Öffentlichkeit und in den Mainstream-Medien. Und da gab’s bereits längst das Frauenwahlrecht, Frauen konnten sich scheiden lassen etc., während z. B. die Wehrpflicht, die nur Männer betraf, erst 2011 wirklich ausgesetzt wurde. „Kuckucks-Kinder-Väter“ und Väter von unverheiratet geborenen Kindern können ihre Rechte auch erst seit Ende der 2000er Jahre wirklich durchsetzen.

Die Realität bzgl. Frauen z. B. im Beruf bzw. ständige Lügen über angebliche Frauen-Diskriminierung auch in den Mainstream-Medien
Z. B. Frauen in Berufen bzw. Positionen mit aktuell hohem Männeranteil sind allerdings immernoch ein Thema, weswegen das mit der „Sichtbarkeit“ aus Sicht der Befürworter immernoch aktuell ist. Leider ist das wie gesagt als Männer-Diskriminierung angelegt und wird auch von den Mainstream-Medien immernoch weiter befeuert. Als Argument dass Frauen diskriminiert werden würden wird nämlich pauschal angenommen, dass das Verhältnis bei den Interessenten in allen Berufen und in allen Positionen ungefähr 50% Männer und 50% Frauen wäre und deswegen die Anteile in diesen Bereichen mit aller Gewalt ungefähr diese Verhältnisse erreichen müssen. Es ist aber definitiv nicht der Fall, dass es genug interessierte Frauen für alle Berufe und alle Positionen gibt.
Ergo ist eine geschlechtsspezifische Diskriminierung, weil eben das Geschlecht eine sehr große Rolle spielt. Kenne sogar Frauen, die gegen Frauenquoten sind, weil sie im Leben was erreicht haben und nun aufgrund von Frauenquote & Co. nachvollziehbar damit rechnen müssen, sich Vorwürfe anhören zu müssen, dass sie das ja nur wegen der Frauenquote geschafft haben. Die Frauenquote wird also offensichtlich vor allem von Frauen gepusht, die nicht soviel drauf haben oder anderen Frauen unterstellen, dass sie nicht soviel drauf haben.

Ganz ähnlich beim Vergleich der Gehälter, wo Männer meistens angeblich mehr verdienen, obwohl die Statistik obwohl sie eben recht willkürlich aufgeteilt wurde, nämlich nach Geschlecht, und dann nicht um div. Effekte bereinigt wurde. Wenn man nämlich wirklich z. B. innerhalb ein und der selben Firma ein und die selbe Position im selben Bereich getrennt nach Geschlechtern nach Stundenlohn vergleicht (um Effekte durch unterschiedliche Wochenstunden-Anzahlen zu kompensieren), reduzieren sich die Unterschiede massiv im Vergleich zu dem was die Mainstream-Medien ständig verlautbaren. Bzw. die Frauen gehen meistens freiwillig in Teilzeit bzw. schlechter bezahlte Berufe, weil sie was „mit Menschen“ machen bzw. sich „selbst verwirklichen“ wollen. Häufig ist ihnen auch wenn sie z. B. in eher männerdominierte Berufe gehen allgemein ihnen ein gutes Arbeitsklima häufiger wichtiger ist als Geld als bei Männern. Oft heißt es auch direkt oder indirekt, dass der Partner doch gefälligst den Hauptteil der Kohle heranschaffen soll, auch wenn Frauen wenn sie gefragt werden was anderes behaupten, ihn dann aber dort aus diffusen Gründen verlassen, wenn sie jemanden mit höherem Status, mehr Geld und vor allem auch (wieder) deutlich größer als sie gefunden hat.
Wenn man das alles herausrechnet, geht der Unterschied fast im statistischen Rauschen unter. D.h. der Unterschied ist ähnlich hoch wie wenn man willkürlich mit dem Lineal Grenzen in der Landkarte eingezeichnet hätte und dann die daraus resultierenden Gruppen vergleicht.
http://www.youtube.com/watch?v=pYWSoI6absU ist ein gutes Video zur „Gender-Pay-Gap“. Der Kanal wird übrigens von einer Frau betrieben. Gibt dort noch viel mehr Videos zu solchen Themen, die die Mainstream-Medien weitestgehend ignorieren.

Meine Kernaussage dazu
Ich finde, dass unabhängig vom Geschlecht Menschen die z. B. schüchterner sind oder in der Vergangenheit stark gemobbt wurden (z. B. wegen einer für ihr Geschlecht unterdurchschnittlichen Körpergröße oder Behinderungen wie Autismus, von denen die Betroffenen oft meist selbst nichts wissen und deswegen einfach die Welt um sich herum seltsam finden, darunter leiden in der Praxis Männer stärker als Frauen, guter Kanal dazu: http://www.youtube.com/watch?...) und deswegen z. B. beruflich eigentlich viel anspruchsvollere Aufgaben tun können als sie sich aktuell trauen, gefördert werden sollten, auch damit sie die Chance haben mehr zu verdienen. Frauen-Förderung ohne entsprechende Männer-Förderungsprogramme z. B. eben für Schüchternere sind folglich inakzeptable geschlechtsspezifische Diskriminierung.

Leider machen auch viele Arbeitgeber bei dieser geschlechtsspezifischen Diskriminierung mit, wie auch meiner. Besonders perfide ist, dass man bei meinem Arbeitgeber erstmal lange in Kettenzeitverträgen hängt. D.h. man kann rechtlich ohne die kleinste Kleinigkeit einfach nicht verlängert werden. Ein blöder Chef (wohlgemerkt _generisches_ Maskulinum) reicht und du kannst dir für die Zeit nach dem aktuellen Vertrag einen andere Job suchen. Ich selbst wurde mal aus wirtschaftlichen Gründen nicht verlängert und musste dann trotz div. Bewerbungsgespräche (wo die nicht mal versucht haben mich etwas runterzuhandeln und ich wollte garnicht soviel mehr pro Stunde wie in meinem vorherigen Jahr) >1,5 Jahre suchen. Aber die Fachkräftemangel-Lüge ist ein ganz anderes Thema. BTW hier ein gutes Video dazu: http://www.youtube.com/watch?v=DOH9Xw3ta4I

Noch ein paar Erfahrungen/Erlebnisse von mir was Frauen in männerdominierten Berufen bzw. auf dem Weg dorthin angeht

  • Ich war auf einem Technischen Gymnasium. Anders als sonst gab es in meinem Jahrgang sehr deutlich weniger Schüler als aufgenommen hätten werden können. Der Frauenanteil lag bei fast 1/5. Die hatten nie wirklich Probleme mit den „Jungs“. Genau eine davon hat ein MINT-Studium abgeschlossen (Maschinenbau). Die anderen haben irgendwelche Wirtschafts- oder soziale/Sport-Sachen studiert oder eine Ausbildung gemacht. Eine ist Automobil-Kauffrau geworden.
  • Während meines Studium war im MINT-Bereich der Großteil der Frauen Russlanddeutsche. Die meisten von denen dürften in Deutschland geboren worden oder zumindest als Baby hier her gekommen sein, sodass sie durch Schule & Co. auch sehr stark deutschen kulturellen Einflüssen ausgesetzt sein dürften. Keine Russlanddeutsche, mit der ich z. B. in der Schule zutun hatte, war irgendwie wirklich MINT-affin. Also wo sollen da Hürden sein? Bei mir im Semester gab’s zwar keine „Russlanddeutschinnen“. Aber es sind später von woanders eine dunkelhäutige Ausländerin und eine leicht geistig behinderte und optisch nicht so attraktive Frau mit Krücken dazugekommen (manche Frauen können durch ihre Optik andere Nachteile die sie haben wie z. B. eine geistige Behinderung etwas kompensieren was den Kontakt zu Männern angeht). Beide waren sehr nett und hatten nie Probleme mit Kommilitonen. Hatte regelmäßig Kontakt mit den beiden und wir haben uns gegenseitig mit dem Vorlesungsmitschrieb ausgeholfen (praktisch alle unsere Profs. haben praktisch alles nur an die Tafel geschrieben), wenn jemand mal krank war.
  • Später in einem Job habe ich mal beim Mittagessen mitbekommen, dass eine Physiker-Kollegin, die damals schon Gruppenleiterin war, sich in Frauen(!)-Runden wo sie deren berufliche Hintergründe nicht kennt meist nicht traut zu erzählen, was sie von Beruf ist, weil sie zu oft negatives Feedback bekommt. Sprich oft genug werden andere Frauen das Problem sein. Und kommt mir nicht mit „Vorbilder sind wichtig“ etc., siehe o.g. „ Russlanddeutschinnen“.

Deswegen finde ich, dass Gendern eben als Förderung bzw. Ausdruck von Diskriminierung und Hass ggü. Männer erdacht worden ist und das eben auch von dem Mainstream-Medien immernoch sehr gepflegt wird, was eben geschlechtsspezifische Diskriminierung ist 😠
EDIT: Wie oben im Artikel schon angedeutet: Wenn schon gendern, dann bitte wirklich diskriminierungsfrei.


Sat Feb 11 13:01:52 CET 2023    |    notting    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: E-Auto, Spritpreis, Stromkosten

Wie werden sich eurer Meinung nach Sprit- bzw. Haushalts- und öffentl. Ladestrom-Preise entwicken?

Logo Entwicklung der Sprit- vs. Haushalts- bzw. Ladestrompreise?Logo Entwicklung der Sprit- vs. Haushalts- bzw. Ladestrompreise?

Hallo!

Vorletzte Woche hat PwC in Zusammenarbeit mit dem BDEW eine Studie zur Entwicklung der Sprit- bzw. Haushalts- bzw. Ladestrompreise veröffentlicht. Schauen wir uns das an.
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Die Zusammenfassung findet ihr hier: https://www.pwc.de/.../ladestrom-fuer-automobile-prognose-2023.pdf

Die ersten beiden Diagramme zeigen inflationsbereinigte Preisentwicklungen von Sprit bzw. Ladestrom. Letzterer unterteilt nach Haushaltsstrom, öffentl. AC und öffentl. DC.
Sprit soll trotz steigendem CO2-Preis bis 2030 tendenziell günstiger werden. Wie gesagt inflationsbereinigt. Die letzten geschätzt 15 Jahre gab’s immer nur ein Auf und Ab innerhalb eines gewissen Bereichs. Somit wären die ersten Monate des Ukraine-Kriegs eine Ausnahmesituation. Somit ist das IMHO nachvollziehbar.

Beim Strom kann ich zum Teil nicht nachvollziehen, wie die auf diese Werte kommen. 2023 soll nämlich öffentliches DC-Laden um so wie ich es aus der Grafik herauslese ca. 0,15EUR/kWh billiger werden als 2022, während Haushaltsstrom und öffentliches AC-Laden eher konstant sind. Alles wie gesagt inflationsbereinigt.
2023 wurden bereits einige Ladetarife teurer oder werden es noch, siehe z. B. EnBW, EWE Go und Mercedes. Zudem gibt schon seit Ende 2022 keinen Vielnutzer-Tarif von Ionity selbst mehr. In der Praxis kann man Ionity oft meiden und wenn nicht haben die meisten Autohersteller eigene Ionity-Tarife sie günstiger sind als von Ionity selbst. Zudem kann man bei EWE Go immernoch ohne Grundgebühr deutlich günstiger laden als bei Ionity selbst im Tarif ohne Grundgebühr (seit 1.2.23 0,64EUR/kWh statt 0,79EUR/kWh). Trotzdem müsste das den Durchschnittswert für so ein Jahr eher erhöhen als verringern.
Niedrigere Preise habe ich noch keine gesehen, von einer wenige Monate langen Neukunden-Aktion von Maingau Ende letzten Jahres abgesehen. Sonst hat nur BMW eine mit konkreten Preisen angekündigte Preiserhöhung abgesagt.

Seltsamerweise zeigen die letzten Diagramme wo nach berechneten inflationsbereinigten „Praxiswerten“ mit viel daheim laden, viel öffentliches AC-Laden usw. bzw. mit den Spritpreisen viel gleichmäßigere fast schon parallele Kurven nach unten ergeben. Allerdings mit einer völlig unklar beschrifteten X-Achse.

Deswegen rechne ich nicht damit, dass die Fahrenergiekosten an den Verhältnissen im Gesamtkosten-Vergleich viel ändern werden. Eine aktuelle Berechnung findet ihr unter https://www.motor-talk.de/.../...enner-phev-und-bev-2023-t7407350.html

Was denkt ihr? Nehmt bitte auch an der Umfrage teil.

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Fri Feb 03 17:30:29 CET 2023    |    notting    |    Kommentare (118)    |   Stichworte: E-Auto, GegenHass, Hetze, SUV

Logo Mal wieder sinnfreie SUV-Hetze – auch zum Schaden der E-MobilitätLogo Mal wieder sinnfreie SUV-Hetze – auch zum Schaden der E-Mobilität

Diese Woche wurde in den Medien mal wieder auf breiter Front sinnfrei gegen SUVs gehetzt. Schauen wir uns das an.
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Vorwort
Ich fahre einen Megane III, also kein SUV. Hab aber gemerkt, dass wenn man ein SUV will und insb. die Länge halbwegs ähnl. sein soll wie bei meinem jetzigen Auto (meine Garage ist nicht so groß), man bei ähnl. Kofferraum-Volumen bei aktuellen BEV-Modellen fast zwangsläufig bei einem SUV landet. Und ich brauche das Kofferraum-Volumen auch regelmäßig.
Meine Eltern sind von einem Familien-Van auf ein SUV umgestiegen, weil das aktuelle Nachfolge-Modell des Familien-Vans noch größer gewesen wäre und sie halt den höheren Einstieg brauchen. Und schon dort ist mir das Kofferraum-Volumen häufig zu klein.

Bin also kein SUV-Liebhaber, aber betrachte die Sache eben ganz nüchtern.

Wo wurde nun gegen SUV gehetzt?

Auf jeden Fall gab’s diese Meldungen wie auf

https://www.heise.de/.../...-Energie-und-Ressourcenschutz-7475970.html

Zitat:

Der Deutsche Städtetag hat den Trend zu großen Autos kritisiert und höhere Parkgebühren für SUV und andere große Wagen ins Spiel gebracht. "Der Trend bei den Autos kennt offenbar nur eine Richtung: immer größer, immer schwerer", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. "Das passt nicht in eine Zeit, in der wir über Energie- und Flächensparen, Klima- und Ressourcenschutz diskutieren."
[...]
Laut Kraftfahrt-Bundesamt stellten SUV im Jahr 2022 mit knapp 30 Prozent den größten Anteil der 2,65 Millionen Neuzulassungen.

Leser-Reaktionen, die auch gegen SUV sind
Das führte z. T. auch zu Leser-Reaktionen die sinngemäß ungefähr so lauteten: Niemand braucht eine Klimaanlage im Auto und die elektrischen Fensterheber die keiner braucht machen die Türen dick.

Breitere Türen durch elektr. Fensterheber, Fensterkurbeln reichen?!
Fangen wir mit letzterem an. Nachdem ich den Führerschein gemacht habe, bin ich jahrelang abwechselnd mit einem Renault R11 mit elektrischen Fensterhebern vorne und einem Opel Ascona-C der nur Fensterkurbeln hatte herumgefahren. Beide waren 4/5-Türer vom Ende der 1980er-Jahre. Meiner Erinnerung nach haben die Türen sich nicht wirklich in der Dicke unterschieden.
Die heute viel dickeren Türen dürften eher eine Folge der NCAP-Kriterien sein, sprich gut für die Fahrzeugsicherheit sein, falls man mal z. B. seitlich gegen einen Baum prallt.

Mal davon abgesehen: Wenn ich die Autos benutzt habe, standen die auch mal stundenlang in der prallen Sonne auf dem Parkplatz -> Hitzestau. Mit elektr. Fensterhebern konnte ich problemlos nach dem ersten Stückchen der Fahrt wenn die Hitze durch den Fahrtwind einigermaßen rausgeblasen wurde (Gebläse reicht nicht) während der Fahrt auch das Beifahrer-Fenster schließen, wodurch die Hitze besser rausgeht als wenn nur das Fahrerfenster offen ist. Obwohl es keine Konsole zwischen den Vordersitzen gab, habe ich es vor allem im angeschnallten Zustand nicht geschafft, gleichzeitig auf den Verkehr zu achten als auch die Kurbel gut anfassen zu können.
Sprich die elektr. Fensterheber sind auch quasi ein Sicherheitsfeature, da es mit ihnen a) einfacher ist den Innenraum kühler zu bekommen und b) wenn man die Kühlung nicht mehr braucht, mit ihnen viel sicherer während der Fahrt und somit ohne den Verkehr zu behindern auch wieder zu schließen.

SUV-Bestand
Schauen wir uns die Bestandsstatistik an. Wenn man https://www.kba.de/.../segmente_node.html hernimmt und nach den Bestandsanteilen von SUV sortiert:

Modell

absolute Zahl

Anteil [%]

Länge [m]

FORD KUGA

322.178

6,7

4,6

BMW X1

276.192

5,7

4,5

NISSAN QASHQAI

270.022

5,6

4,4

MERCEDES GLK, GLC

262.690

5,4

4,5/4,7

OPEL MOKKA

225.500

4,7

4,2

DACIA DUSTER

194.370

4,0

4,3

VW T-ROC

190.613

4,0

4,3

HYUNDAI TUCSON

184.706

3,8

4,5

SKODA YETI

163.895

3,4

4,3

RENAULT CAPTUR

146.899

3,0

4,2

Von den Längen her sind das also eigentlich alles Kompakt- oder Mittelklasse-Fahrzeuge. Warum wird auf denen nicht genauso rumgehackt bzw. nicht z. B. auf deutl. längeren Fahrzeugen?! Vor allem warum nicht z. B. auch auf den großen Campern? -> https://www.youtube.com/watch?v=Q-1DD3_LKXs

SUV-Neuzulassungen Dez. 2022
Mal abgesehen davon, bei den Neuzulassungen vom Dez. 2022 die Top 10 der SUV so aussehen:

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Bei Model Y und ID.4/5 ist klar, dass es BEVs sind. Beide zusammen stellen fast 14% aller neu zugelassenen Autos über alle Segmente in diesem Zeitraum. Die beiden Modelle gibt’s mit >500km Reichweite, was es bei Nicht-SUV-BEV kaum gibt, insb. wenn es noch eine nennenswerte offizielle Anhängelast haben soll. Zudem bedeutet ein größerer Akku, dass man tendenziell schneller laden kann und dass er entsprechend der Akkugröße mehr Fahrleistung aushält.
Das Model Y AWD braucht lt. ADAC Ecotest nur ca. 8% mehr beim Fahren ggü. dem Model 3 AWD und hat dafür z. B. eine viel höhere Anhängelast.
Der ID.4 ist nur ca. 7cm höher als der ID.3. An den ID.3 kann man offiziell ohne Garantie-/Kulanz-Verlust nicht mal einen Anhänger dran machen, um bei Bedarf die Transportkapazität zu erhöhen.
Ein Teil der Mokkas, Konas und GLAs/GLCs/GLKs (hier gehört AFAIK der EQA und EQC dazu weil die Statistik das so erfasst) sind auch BEV. Die wurden den Herstellern 2022 zieml. aus den Händen gerissen. U.a. Kuga, Eclipse Cross gibt auch als (P)HEV bzw. den Rest außer dem T-ROC IIRC auch. Sprich die fahren auch tendenziell leise und mit weniger Abgasen innerorts, insb. wenn sie in privater Hand sind (bevor der Einwand kommt: Viele Wallboxen bzw. öffentl. Lademöglichkeiten haben ein fest angeschlagenes Kabel, da kann man das beim Auto mitgelierter Kabel in der Verpackung lassen).

Fazit
An SUV gibt’s nicht mehr zu kritisieren als an Nicht-SUV, insb. wenn man beachtet, dass gerade auch wegen der Reichweite SUV als BEV tendenziell attraktiver sind. Deswegen gehört IMHO dieser pauschale SUV-Hass als Hasskriminalität bestraft.

notting

Modell

absolute Zahl

relativ zu allen Segmenten [%]

TESLA MODEL Y

7.382

6,9

FORD KUGA

7.289

6,8

VW ID.4, ID.5

7.191

6,7

MITSUBISHI ECLIPSE CROSS

4.881

4,6

OPEL MOKKA

4.149

3,9

VW T-ROC

4.179

3,9

HYUNDAI KONA

3.844

3,6

MERCEDES GLA

3.492

3,3

SEAT FORMENTOR

3.228

3,0

MERCEDES GLK, GLC

3.049

2,9

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