Fri Sep 17 18:21:52 CEST 2021
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notting
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Kommentare (54)
| Stichworte:
Auto, Energiekosten, Regierung, Tankstellen
Was hältst von dieser neuen Regelung?Hallo! Nur noch genau zwei Wochen, dann wird die Regierung u.a. Tankstellenbetreiber dazu zwingen, ihre Kunden über den staatlichen Energiekostenvergleich für PKW in die Irre zu führen - IMHO. Ob ein elektrisches Gerät oder ob ein Auto beim Fahren im Verhältnis recht viel oder wenig Energie verbraucht, diese Kennzeichnungen kennt ihr sicherlich. Ab dem 1. Okt. 2021 müssen Tankstellen einen staatlichen quartalsweise aktualisierten Aushang anbringen, der die Kunden wahrscheinlich in die Irre führt, was den Verbrauch der verschiedenen Antriebsarten in PKW angeht: https://www.bmwi.de/.../2021-08-pkw-energiekostenvergleich.html Mit geht es in diesem Artikel nicht um Anschaffungs-, Wartungskosten usw. Das war z. B. schon bei Benzin vs. Diesel vs. Gas so, dass je nach Fahrprofil unterm Strich die Gesamtkosten sehr unterschiedlich sein können. Es kam auch schon Kritik vom Mineralölverband: https://www.welt.de/.../...tos-bei-Preisvergleich-an-Tanktstellen.html
Stimmt das? Rechnen wir nach. Aktuell sind für ein BEV der Klassen Kleinwagen/Kompaktklasse Stromkosten von 4,74EUR/100km angegeben. Kosten für Laden zu Hause Sind diese Strompreise realistisch? Ich habe gerade frisch den Stromanbieter zum nächstmöglichen Termin gewechselt, was noch dieses Jahr ist. Habe nach gängigen Kriterien der Verbraucherschützer gesucht: Dazu kommt aufgrund z. B. der Förderrichtlinien für private Wallboxen, dass es Ökostrom sein muss. Laut https://www.check24.de/strom/stromverbrauch/ (Stand 2019) braucht ein Ein-Personen-Haushalt 1,5MWh/Jahr. Da sind sicher noch wenige BEV drin. Nehmen wir mal 5Mm/Jahr bei 16,3kWh/100km an. Somit wären wir wenn man beides zusammenrechnet bei ca. 2,3MWh/Jahr. Bei höheren Verbräuchen wird der Strom zwar tendenziell billiger. Aber wenn man über 6MWh/Jahr kommt (bei dieser Grenze ca. 0,272EUR/kWh beim billigsten Anbieter den ich gefunden habe), zahlt man sehr wahrscheinlich bei der Messstellengebühr wenn man es auf die MWh umrechnet etwas drauf. Der Höchstsatz springt an diesem Punkt um 40EUR/Jahr nach oben (bis 10MWh/Jahr, dann kommt die nächste Stufe): https://www.motor-talk.de/.../...ten-messsysteme-beginnt-t6796835.html Sollte man sich für einen Autostrom-Tarif entscheiden, muss man sehr wahrscheinlich einen zusätzlichen teureren Zähler bezahlen. Dann teilt sich der Strom auf zwei Verträge auf, was wie bereits angedeutet tendenziell zu höheren kWh-Preisen führt und somit wie eben auch der Zähler einen Teil des Preisvorteils des Autotarifs auffrisst. In diesen Preisen ist aber mit Sicherheit auch noch nicht der Verbrauch der Vorklimatisierungsfunktion drin, insb. wenn das Fahrzeug währenddessen am Stromnetz hängt. Bin mir sehr sicher, dass das für zusätzlichen Verbrauch sorgen wird, wenn z. B. programmiert jeden Mo. bis Fr. morgens vorgeheizt wird, das Auto aber nicht genutzt wird während es noch gut warm ist, weil z. B. freier Tag. Verbrenner haben meistens keine Vorklimatisierung, insb. keine mit Kühlungsfunktion. Was bisher ganz vergessen würde: Auch die Elektroinstallation um laden zu können kostet Geld. Aktuell wird das mit 900EUR inkl. Wallbox gefördert. Diese Förderung wird IMHO sehr absehbar auslaufen, ist nur noch eine Frage von wenigen Jahren. Und auch z. B. wenn sich die Zuordnung von Stellplatz zu Stromzähler verändert hat, kostet diese Änderung Geld (z. B. ein Haushalt braucht nun einen zweiten oder gar dritten Stellplatz). Sollte es sich irgendwann einbürgern, dass eine Garage eine Wallbox hat, kann es immer wieder mal Kosten aufgrund von Veränderungen geben, weil aus Sicht des Autos bzw. des Benutzers die Stromdose bzw. Wallbox an der falschen Stelle ist. An der Tankstelle fahre ich zur Not auch mal rückwärts an die Zapfsäule. In meiner Garage würde mich rückwärts reinfahren massiv an der Nutzung meines Kofferraum hindern, wo ich immer wieder mal spontan dran muss. Falls dann das Problem mit den Kosten für Elektroinstallationsänderungen wegen geänderten Zuordnungen zu Stromzählern umgangen werden soll, wird das sehr wahrscheinlich auf einen Abrechnungsdienstleister hinauslaufen, was auch wiederum zusätzliche Kosten bedeutet. Achja, aktuell parken viele PKW kostenlos oder sehr günstig am Straßenrand. Wenn man sich nur wegen dem Laden einen eigenen Stellplatz zulegt, muss man dessen Kosten auch irgendwie auf die kWh umlegen. Und eigene Stellplätze sind oft alles andere als billig. Womit wir schon beim nächste Punkt sind: Kosten für öffentliches Laden Öffentliches Laden betrifft nicht nur Langstecken-Fahrten, sondern auch PKW ohne eigenen Stellplatz. Immer mehr ehemals kostenlose öffentliche Lademöglichkeiten sind nun kostenpflichtig und z. B. viele Supermarkt-Ketten bauen zusammen mit Anbietern wie EnBW bestenfalls nur sehr eingeschränkt kostenlose Ladesäulen auf. Ggf. bezahlt man trotz „Gratis-Strom“ mit seinen Daten, z. B. über Discounter-Apps wie von der Schwarz-Gruppe (Lidl und Kaufland). Schon alleine gelegentliches öffentliches Schnellladen auf der Langstrecke zieht wegen der oft ca. 0,55EUR/kWh (z. T. sogar ca. 0,80EUR/kWh) und den höheren Ladeverlusten (u.a. weil aus Praktikabilitätsgründen die DC-Ladekabel für >75kW bei 400V meistens zu dünn sind und deswegen unnötig heiß werden -> Verluste, die man z. B. durch 800V-Technik um >75% reduzieren könnte, dieser Wert bezieht sich rein auf das Ladekabel) den Schnitt ein Stückchen nach oben. Kenne nur wenige Fälle, wo man z. B. für 150kW deutlich weniger bezahlt - außer man bezahlt eine Grundgebühr. Die rechnet sich aber nur, wenn man tatsächlich recht viel öffentlich laden muss. Aber auch diese muss man für den Vergleich auf die kWh umlegen. Bei Lahm-Ladesäulen gibt’s eher noch eine Chance günstiger zu laden. Z. T. gibt’s Angebote des örtlichen Stromversorgers wo man gerade laden will. Diese Tarife kann man aber meistens nicht über bundesweit an extrem vielen Ladesäulen nutzbaren Tarifen nutzen. Man muss extra Ladesäulen-Kunde des jeweiligen Stromversorgers werden. Wenn nicht gibt’s oft meist andere Haken wie recht hohe Start- oder Mindestgebühr, die am Schluss oft auch für recht hohe kWh-Preise sorgt oder nur dann günstig sind, wenn man mindestens 1h am Stück ohne Unterbrechungen (z. B. durch die Ladesäule) lädt. Fazit Von 0,29EUR/kWh oder gar weniger für die Fahrenergie eines BEV auszugehen ist völlig praxisfremd. Da muss man mindestens ein paar Cent pro kWh draufschlagen. Dadurch kommt man recht schnell recht über die Kosten der Gas-Kraftstoffe und nahe an die Fahrenergiekosten eines Diesels ran. ![]() |
Wed Sep 22 10:59:41 CEST 2021 |
Maik270CDI
Das E-Auto ist ein todgeborenes Kind, nur Wasserstoff ist die Zukunft, Magnetautos die immer fahren könnten ohne die Umwelt zu verpesten sind verboten worden. Biodiesel wird nicht zugelassen, ich weis nicht was mit unserer Mafiapolitik los ist. Eine total unfähige Regierung, haben von nichts eine Ahnung. Das einzige was sie wissen ist, wann sie ihre nächste Diätenerhöhung kriegen. Geh mir ab mit der CDU. Hoffentlich vergessen sie nicht unsere Rentenerhöhung, noch länger lassen wir uns nicht bescheißen.
Wed Sep 22 12:09:24 CEST 2021 |
Goify
Und das siehst du so weil?
Wed Sep 22 12:19:55 CEST 2021 |
Spiralschlauch50295
Seh ich auch so.
Ich finde es liegt auf der Hand.
Der Aufwand in vielen Dingen dazu, ist alles anderre als Ökologisch.
Es hält die Industrie am laufen und begünstigt das Wasserstoff Auto, welches dann efizienter ist.
Wed Sep 22 16:40:22 CEST 2021 |
Tom9973
Meiner Meinung nach hat derjenige, der den Auftrag dazu bekommen hat das zu erstellen, noch eine Bedingung mit dazu bekommen: Wähle die Randbedingungen so, dass Strom am Ende am günstigsten ist. Die Randbedingungen können auch an den Haaren herbei gezogen sein, ist nicht so schlimm, die stellen wir dann eben nicht transparent dar.
Als Verbrauch wird hier übrigens der WLTP Verbrauch angenommen. Was aus meiner Sicht für einen Vergleich in Ordnung geht. Rechnet man das durch, so passt das bei Diesel und Benzin auch halbwegs. Bei Strom im Prinzip auch, aber eben nur unter der Randbedingung, dass nur zu Hause und nicht öffentlich geladen wird. Da wäre ein entsprechender Hinweis wie: "Zu 100% über Hausstrom geladen, öffentlich geladen ggf. viel teurer". Das wäre, wenn es das Ministerium mit dem Ziel ernst meinen würde, dass man damit den Verbraucher aufklären will, wohl mehr als angebracht.
Wo ich allerdings beim Nachrechnen überhaupt nicht hin komme, ist beim Erdgas. Da dort die Auswahl an Fahrzeugen ja auch sehr begrenzt ist, ist es unschwer zu erraten, welche da als Referenz genommen wurden. In der Kleinwagen/Kompaktklasse kann eigentlich nur der Golf als meist Verbrauchender dabei sein mit 4,1-4,2kg/100km nach WLTP. dafür müsste das Erdgas aber mehr als 1,30€/kg kosten. Kostet im Schnitt aber nur 1,125€/kg H-Gas. Man muss schon sehr danach suchen um eine Tankstelle mit mehr als 1,30€/kg zu finden. Da frage ich mich schon, was hier für ein Taschenspielertrick zum Einsatz kam.
Wed Sep 22 19:36:34 CEST 2021 |
Luk2012
Ich hätte gerne zwei Abstimmungspunkte angewählt. Diese Irreführung könnte in der Tat für ein bisschen mehr BEV sorgen.
Wed Sep 22 21:00:35 CEST 2021 |
Spiralschlauch50295
In anbetracht der Tatsache, das diese Schilder wohl wirklich erst bei ganz grossen Tankstennen
(6 Mehrfachzapfsäulen) hin müssen, kann man ja auch einem eingerichtetten Vitamin B-Job nicht Ausschliessen.
Ministerium, Loby oder Politiker richtet für Studenten-Zöglinge ein ganz wichtiges gut bezahltes Projekt ein und Sohneman darf Projektleiter sein.
Wed Sep 22 22:02:30 CEST 2021 |
SUV-Fahrer
Der einzige Vorteil von E-Fuels liegt meines Erachtens darin, dass die vorhandene Infrastruktur weitergenutzt werden kann.
Doch bleiben alle Nachteile eines Verbrennungsmotors damit erhalten:
Verschleißteile, Wartung, schlechte Effizienz.
Die Werkstattlobby wird sich freuen 😉 …
Aber es ist ökologisch, mit einem theoretischen Energieeinsatz von 286 MJ aus einem kmol Wasser ein kmol Wasserstoff zu erzeugen, um dann daraus synthetische Kohlenwasserstoffe zu gewinnen?
Gruß,
SUV-Fahrer
Wed Sep 22 22:37:01 CEST 2021 |
Spiralschlauch50295
So, allein gesehen sieht das erstmal nicht gut aus.
Die Mischung machts Im Antrieb des u.a mit Wasserstoff betriebennen Fahrzeug
Die Mischung machts mit anderren angetriebennen Fahrzeugen
Die Mischung machts bei der Stromerzeugung,
wenn man den Strom sonst eh nicht Verwerten kann,
weil er Nachts nicht gebraucht wird,
bevor ein Windkraftwerk abgeschaltet wird,
der Strom nicht weit Transportfähig ist.
Ps./ Die Wasserstoff/Brennstoffzelle-Fahrzeugtechnik in verbindung mit anderren treibstoffen überschlegt sich zur Zeit in der Entwicklung was Effizienz der ennergieausbeute betrift.
Thu Sep 23 09:14:18 CEST 2021 |
Tom9973
"Erst bei richtig großen Tankstellen"?
Ich würde hier die klare Mehrheit sehen. Natürlich gibt es sie noch, die Tankstellen mit weniger als 6 Mehrfachzapfpunkten, aber so richtig oft gibt es sie nicht mehr.
Das ist auch nicht das Werk eines Vitamin B-Jobs, sondern eine klar politisch motivierte Geschichte. Der Unterschied zu dem was kommt und dem was die Deutsche Energieagentur ausgearbeitet hat, unterscheidet sich exakt darin, dass das eine ein politisches Ergebnis erzeugen soll und das andere einfach eine neutrale Aufklärung darstellt.
Thu Sep 23 10:06:46 CEST 2021 |
Spiralschlauch50295
In meiner Grosstadt felt mir keine Tankstelle ein. Da stehen oft die Diesel-Seulen einzelnt und insgesammt giebt es meist nur zwei Reihen an Zapfseulenaufbausockel.
Mag sein das die V-B-Jobs dann auch dürch die gesammte Politische-Lobby-Richtung entstehen.
Thu Sep 23 13:18:30 CEST 2021 |
Tom9973
Dir ist aber schon klar, dass es nach der Verordnung nicht um die Anzahl von Zapfsäulenaufbausockeln geht, sondern um die Anzahl der Zapfpunkte?
Das ist die Anzahl an Fahrzeugen, die theoretisch maximal gleichzeitig Sprit nuckeln können. Hat man also z.B. wie typisch Super, Super+ und Diesel Zapfpistolen nebeneinander hängen, kann man nur mit einer gleichzeitig tanken. Darum ist das ein Zapfpunkt. Die drei auf der anderen Seite, die sich im selben Aufbau befinden, sind aber Zapfpunkt Nummer 2, denn da kann ja der Nachbar gleichzeitig tanken. Und eine einzelne Dieselsäule ist in der Regel ebenfalls ein Zapfpunkt. 6 Stück sind in der Regel auf den gängigen Tankstellen min. vorhanden.
Thu Sep 23 13:29:12 CEST 2021 |
Spiralschlauch50295
Ne , das hatte ich anders verstanden.
Du verunsicherst mich, kann sein das Du recht hast.
Dennoch verstehe ich das anders:
"Zukünftig sind Tankstellen mit mehr als sechs Mehrproduktzapfsäulen verpflichtet"
Also wenn Du 6 (selbst bei beidseitig doppelt nutzbar) davon hast und 4 einzelne Dieselseulen, was es bei uns meistens nur giebt gild der ganze Quatsch doch garnicht. (alles verteilt auf 2Sockel)
Thu Sep 23 13:37:51 CEST 2021 |
Goify
Nein, das sind E-Autos mit Wasserstoffantrieb, die den Wasserstoff in Strom umwandeln (Brennstoffzelle).
Man könnte natürlich auch einen normalen Verbrenner auf Wasserstoff umwandeln, aber das wäre zu ineffizient, da der Verbrennungsprozess einen extrem schlechten Wirkungsgrad hat. Kombiniert man aber die Brennstoffzelle und den E-Motor, ist der Wirkungsgrad in etwa beim Doppelten.
Thu Sep 23 14:56:00 CEST 2021 |
Tom9973
Warten wir es ab 😉.
Wer sich so einen Quatsch ausdenkt, der wird sicher wollen, dass das auch gut ausgehangen wird.
Tue Sep 28 13:53:37 CEST 2021 |
romeon
Absolut. Ist sowieso ein Widerspruch, wenn man einen solchen Hinweis an Tankstellen aushängt und dann aber mit dem Strom zuhause vergleicht. Natürlich ging es nur darum, den Schein aufrecht zu erhalten, dass eAutos immer günstiger zu betreiben sind.
Wenn Tankstellen auch Ladestrom anbieten, muss auch mit diesem Preis verglichen werden.
Deine Antwort auf "Regierung führt Autofahrer in die Irre?"