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Unterwegs mit meinem 328i

Geschichten eines Sexzylinder-Fahrers

Tue Mar 25 19:44:43 CET 2014    |    Bayernlover    |    Kommentare (28)    |   Stichworte: 7 (AU), Golf, VW

Hallo liebe Leser,

 

heute geht es ausnahmsweise mal nicht um meinen 328i - und es wird auch nicht um BMW gehen. Heute werde ich euch über ein Fahrzeug berichten, welches aus dem Volkswagen-Konzern stammt.

Ich. Über einen VW. Aber fangen wir ganz von vorn an.

 

Es begann am Donnerstag, den 20.03. um ca. 10:45 Uhr am Münchner Hauptbahnhof. Ich besteige die S1 Richtung Flughafen. Das Wetter ist gigantisch, 22 Grad und Sonne. Am S-Bahnhof angekommen, bin ich innerhalb von fünf Minuten aus der S-Bahn am richtigen Gate - liebe Berliner, so geht Flughafen ;)

Die gewonnene Zeit investierte ich in einen Besuch der Business Class Lounge an Gate 28 - allein dafür war es das schon wert! Nettes Buffet, erstmal wurde ausgiebigst gefrühstückt. Oder wie der geneigte Vielflieger (davon bin ich weit entfernt) sagt: Es wurde maximiert :D Dieser Begriff wird uns auf der ganzen Reise noch öfter begleiten.

 

Der Flug war ruhig, ich saß in der 2. Reihe mit Blick auf die Alpen beim Start (leider kein Foto gemacht, obwohl man das mittlerweile sogar darf). Und schon wieder gibt es ein reichhaltiges Essenstablett. Als guter Gast isst man natürlich alles auf und wartet gut gesättigt auf den Landeanflug. Unten sehe ich eine größere Stadt auftauchen, die mir bekannt vorkommt. Ach, meine Heimat! Dresden war es. Sieht auch von oben schön aus. Dann taucht langsam das Tropical Island im Sichtfeld auf (der Brandenburger Versuch der Etablierung eines Luftschiffcargos, der in einem Vergnügungsort endete) - Berlin, gleich sind wir da!

 

Am Flughafen angekommen, wurde ich von einer sehr freundlichen Volkswagen-Hostess zum Shuttle geleitet (ein schwarzer T5-Van mit schwarzen Scheiben), welches taue2512 und mich zum Grand Hyatt Hotel direkt am Potsdamer Platz bringen würde. Erste interessante Einblicke ins Thema Elektromobilität bekomme ich von taue2512 bereits im Shuttle - hier hat sich jemand wirklich mit der Materie beschäftigt!

Im Hotel angekommen traf ich dann auch auf die anderen Motor-Talker (unter anderem Suomi-Simba, Golf Cl, Turbotobi28, bronx.1965, MrXY - alle aufzuzählen vermag mein Erinnerungsvermögen nicht zu leisten). Simba und ich haben uns dann erstmal unsere Zimmer angeschaut und ein bisschen ausgeruht. Business-Class-Fliegen und Maximieren sind anstrengend ;)

 

Der Blick aus dem HotelbettDer Blick aus dem Hotelbett

 

Das auf dem Fernseher ist übrigens kein Pornofilm, auch wenn das auf dem Bild so aussieht! Assi-TV zur Entspannung war angesagt.

 

Nach kurzer Ausruhphase haben wir uns dann alle in der Hotellobby getroffen, und dann ging es wieder mit den Shuttles durch den wunderbar dichten Berliner Stadtverkehr zum Flughafen Tempelhof. Und da findet man nun auch den Grund unserer Reise: Die VW-Elektromobilitätswochen.

Nach Ankunft gab es eine kurze Einweisung sowie die Kontrolle unserer Führerscheine - anschließend noch ein Gruppenbild vor einem e-up! sowie einem e-Golf. Und dann ging es an das Fahren!

 

Unsere Gruppe bekam vier e-Golf sowie vier e-up! gestellt. Ich habe mir mit bronx.1965 einen e-Golf geteilt. Wir haben uns wirklich prächtig verstanden, ein wirklich super Gesprächspartner! So sind wir also zum Fahrzeug, er auf den Beifahrersitz, ich auf die Fahrerposition. Und was soll man sagen: Der erste Eindruck gefiel mir! Wo ich sonst eher die biedere Langeweile bei VW-Produkten anprangere, so war der e-Golf doch ganz nett ausgestattet, so zum Beispiel mit Leuchtbändern an der Innenseite der Türen und mit einer Menge Firlefanz. Kurz zu den Daten: 85 kW/115 PS, Automatikgetriebe und Ladung für maximal 190km in der Batterie. Nach kurzer Sichtung des Navis und der anderen technischen Spielereien ging es los. Der Schlüssel wird ins Schloss gesteckt, umgedreht, und es passiert: Nichts.

 

Das Armaturenbrett wurde bespieltDas Armaturenbrett wurde bespielt

 

Als Verbrennungsfetischist ist man natürlich erstmal verwundert. Eine kleine "ready" Lampe springt ins Sichtfeld, und der Zeiger, welcher zwischen der Drehzahl (nennt man das so?) und der Rekuperationsanzeige pendelt, stellt sich auf Null. Dann also den Wählhebel auf "D", und los gehts!

 

Sanft und lautlos setzt sich das Fahrzeug auf dem Flughafen Tempelhof in Bewegung. Als Teststrecke gibt es einen knapp 30km langen Rundkurs durch den Berliner Feierabendverkehr. Das ideale Terrain für so ein Fahrzeug, sollte man meinen. Und so war es auch. Das Ansprechverhalten ist sehr gut, jeder Tritt aufs "Gas"-Pedal wird sofort umgesetzt. Genau so die Fahrleistungen im stadtverkehrrelevanten Bereich von 0-60 km/h. Da benötigt der e-Golf nämlich nur ganze 4,2 Sekunden. Das fühlte sich schon nach sehr wenig an, und ich fühlte mich an meinen Höllenritt im BMW 135i vom letzten Jahr erinnert. Ein kurzes Googlen ergab dann, dass mein Gefühl nicht so falsch war: Exakt 4 Sekunden benötigt der 135i, der e-Golf 4,2. Und das mit fast 200 PS weniger und fast gleichem Gewicht. Ideale Bedingungen für den Elektromotor eben.

Am Beginn unserer Fahrt stand die Restreichweite auf 105 km, die Batterie war ein Stück über die Hälfte geladen. Während der Fahrt haben bronx.1965 und ich nicht mit Verbrauchern gegeizt. Das Navi lief, die Klimaanlage, das Radio, das Licht, alles was ging. Dazu die Ampelrennen mit allen möglichen anderen Fahrzeugen. Der Golf zieht sie einfach alle ab :) Und obwohl das Auto im Gegensatz zum i3 und Konsorten wirklich auf Understatement getrimmt ist, bekommt den einen oder anderen gespannten Blick. So auch von einem Porsche-Fahrer (alter 911er mit H-Kennzeichen), der grinsend aus dem offenen Fenster seines Oldtimers meinte "Ihr habt auch Spaß, wa? Aber so schön wie meiner klingt eurer leider nicht ;)". Im Tiergartentunnel durften wir seine Aussage auch noch einmal überprüfen - Recht hatte er.

 

Im Formationsflug durch den TiergartentunnelIm Formationsflug durch den Tiergartentunnel

 

Dann ging es in den Stau, da ist eine Automatik natürlich wunderbar. Natürlich bleibt der e-Golf auch an Steigungen stehen, wenn man von der Bremse geht. Und was auch gut gelöst ist: Er rollt nicht los, wie man es von anderen Automatikfahrzeugen gewohnt ist. Erst, wenn man das Gaspedal leicht antippt, beginnt das Fahrzeug mit Fahren. Somit kann man nicht aus Versehen losrollen, was mir sehr gut gefällt. Im Stand hört man natürlich nichts - das bin ich aber schon vom Reihensechszylinder gewohnt ;)

Auch die Verbindung mit dem iPhone und der integrierten Freisprecheinrichtung klappte im zweiten Versuch gut, die Qualität der Gespräche war in Ordnung. Die Menüführung ist etwas frickelig, aber für VW-gewohnte Fahrer sicher auf den ersten Blick plausibel. Ich kenne leider nur das iDrive so wirklich.

Das Navigationssystem hatte einen kleinen Bug, wenn man das überhaupt so nennen darf. Wir sind einprogrammierte Wegpunkte abgefahren, und ein einziges Mal 100 Meter zu früh gewendet. Das hat das Navi nicht verstanden und wollte uns immer wieder zu diesem Punkt schicken. Irgendwann hatte ich den Menüpunkt aber gefunden, und dann nervte die Dame nicht mehr mit unsinnigen Bitten, doch bitte die nächste Wendemöglichkeit zu nutzen...

Das Feeling im Innenraum ist wirklich gut. Jeder Schalter ist dort, wo man ihn erwartet, und die Verarbeitung hat mich positiv überrascht. Nichts klapperte, nichts knarzte, und die Materialien fühlten sich sehr hochwertig an. Das lag aber auch eventuell an der Menge an Ausstattung, die im Fahrzeug verbaut war.

 

Doch wie fährt sich so ein Elektrogolf? Angenehm sportlich! Die Batterie liegt im Mitteltunnel, von daher ist der Schwerpunkt sehr tief und das Fahrzeug liegt satt auf der Straße. Das Auto ist straff gefedert, ohne dabei unkomfortabel zu wirken. Die Lenkung ist sehr präzise, das hätte ich von einem Frontantrieb gar nicht gedacht. Was natürlich bei einem Auto, welches die falsche Achse angetrieben hat, immer passiert: Die Traktionskontrolle arbeitet sich einen Wolf. Allzu beherzt sollte man auch auf trockener Straße nicht aufs Gas treten - es bringt einfach nichts, die Räder drehen durch. Hier könnte Hinterradantrieb und Allrad wahrscheinlich Besserung bringen. Aber nungut, für solche Einsätze ist der e-Golf ja auch nicht gebaut.

Wir hielten auch noch an der East Side Galerie - ein Wahrzeichen Berlins, was zumindest teilweise für Luxuswohnungen geopfert wird. Be Berlin. Arm, aber sexy. Dümmer geht nimmer.

Dort wurde auch die Einparkhilfe mit Rückfahrkamera getestet - in Zeiten von immer unübersichtlicher werdenden Fahrzeugen kein unwichtiges Extra.

 

Die Frontpartie mit dem KühlergrillDie Frontpartie mit dem Kühlergrill

 

Die Sicht von schräg untenDie Sicht von schräg unten

 

Im weiteren Verlauf wurde der Verkehr etwas dünner und wir konnten etwas zügiger Fahren. Am Treptower Park haben wir einen Fahrerwechsel durchgeführt. bronx.1965 übernahm das Steuer, und ich habe ein wenig mit dem Entertainment herumgespielt. Leider klappte das Abspielen von Musiktiteln via Bluetooth nicht, auch wenn sie auf dem Display erkannt wurden. Schade, hätte ich gern getestet. So muss Radio Energy für den Test des Soundsystems herhalten. Und was soll man sagen, da setzt die erste Enttäuschung ein. Der Klang ist blechern, auch nach dem Durchspielen mehrerer Einstellungen keine Besserung in Sicht. Da klingt mein E46 besser, und das mit einem Radio von 2000 und ebenso alten Lautsprechern. Aber gut, es kann ja auch nicht alles stimmen an so einem Auto.

 

Radio Energy als SoundtestRadio Energy als Soundtest

 

Weiter ging es über die Stadtautobahn wieder zurück nach Tempelhof. Auch bei ca. 100km/h ist der e-Golf sehr leise, aber natürlich wird der Durchzug dann merklich schlechter. Auch die Reichweite sinkt schneller. Apropos Reichweite: Man kann die Stufe der Rekuperation in vier Stufen händisch einstellen. Dazu gibt es noch den "B"-Fahrmodus. In der geringsten Stufe bremst das Fahrzeug gar nicht, in der höchsten steigt der e-Golf merklich auf die Bremse, auch die Bremsleuchten gehen an, wenn man vom Gas geht. Sehr sinnvoll, dass man das einstellen kann. Wir sind eigentlich die ganze Zeit in der geringsten Stufe gefahren, dann fühlt es sich an wie in einem Auto mit Verbrennungsmotor.

 

Nach unserem Trip und knapp 30 Kilometern Fahrt hatten wir ca. 55 Kilometer Reichweite "verbraucht". Wir waren also recht verbrauchsintensiv unterwegs. Aber in Anbetracht unseres Fahrstils ging das in Ordnung. Nach der Fahrt durften wir einem Experten von Volkswagen noch unsere Fragen stellen - eine wirklich interessante Gesprächsrunde wurde das, die nicht von Marketing-Schönfärberei geprägt war, sondern auch eine Menge kritischer Fragen zuließ. Sehr gut gemacht! Anschließend gab es noch eine Pressekonferenz (da war sie wieder, die Schönfärberei) und ein sehr leckeres Abendessen. Dass ein Mensch so viele Vorspeisen essen kann - ich war über mich selbst verwundert.

 

Später am Abend bin ich dann noch einmal ins Hotel gefahren, ich wollte den Pool und die Sauna noch mit meiner Anwesenheit beglücken. Und was soll man sagen, es hat sich gelohnt. Ich war allein da oben, das hatte schon was.

 

Der Pool ganz für mich alleinDer Pool ganz für mich allein

 

Nachher haben Suomi-Simba, bronx.1965 und ich den Abend noch mit einem Bier auf dem Hotelzimmer ausklingen lassen. Todmüde und mit vielen Eindrücken befüttert bin ich dann irgendwann eingeschlafen. Am nächsten Tag gab es zunächst Frühstück im Hotel, dann noch einmal Frühstück im Flugzeug (das Hotel hatte hier in Anbetracht das Buffets eindeutig die Nase vorn) und dann war ich auch schon wieder zu Hause in München. Was soll man sagen: Es hat sich gelohnt. Die Veranstaltung war perfekt organisiert, der Pampering-Faktor war gigantisch und das persönliche Kennenlernen der anderen Motortalker wirklich sehr nett. Wir wurden übrigens zu keiner Zeit dazu angehalten, positiv oder in Werbeform über den e-Golf zu berichten. Auch wenn man sich sehr viel Mühe gegeben hat, für Werbung hätte ich meinen Blog nicht hergegeben.

 

Was ist nun mein Fazit zum e-Golf? Zuallererst, es ist ein Golf. Das Auto. Der Biedermann unter den deutschen Kompaktwagen. Nach außen hin unauffällig, nach innen auf der Suche nach Perfektion, mit Schwächen im Abschluss. Typisch deutsch eben. Aber ich glaube, genau das kann den großen Erfolg bedeuten. i-Miev, i3 und wie die momentanen Elektroautos auf dem Markt heißen, polarisieren. Sie schreien einen förmlich an: "Hallo, hier bin ich, ich habe etwas für die Umwelt getan, ich fahre Elektroauto, bewundert mich!"

Genau das möchte der e-Golf eben nicht. Er ist und bleibt ein Golf. Natürlich hat er unverkennbare Designdetails, wie den e-Schriftzug und die besonderen Tagfahrlichter. Aber tief im Inneren bleibt das Fahrzeug ein Golf und sagt ganz nüchtern: "Ich brauche diesen Zukunftskram nicht. Ich kann Elektro. Kauft mich einfach. Und lasst mich danach in Ruhe."

Selbst kaufen würde ich mir das Fahrzeug nicht, dafür ist er mir zu klein, und die Reichweite mit realistischen 140 Kilometern für meine Zwecke zu kurz. 34.900€ Einstiegspreis sind sehr hoch, allerdings auch schnell wieder herausgefahren. Volkswagen gibt übrigens eine Garantie für 6 Jahre oder 160.000km auf die Batterie - ob das viel oder wenig ist, muss jeder selbst entscheiden. Zusätzlich darf man die ersten drei Jahre 30 Tage im Jahr einen Verbrennungswagen kostenfrei anmieten, für Urlaubsfahrten etc. BMW bietet so etwas wohl auch an, um die Einstiegshürden geringer zu halten.

 

Am Ende möchte ich mich bei Volkswagen für die Einladung bedanken - eine sehr schöne Erfahrung, meine erste Elektroautofahrt!

 

Gern können wir in den Kommentaren über alles diskutieren, ich habe sicher auch eine Menge Vorkommnisse vergessen (oder absichtlich nicht erwähnt :D).


Sun Dec 22 22:30:42 CET 2013    |    Bayernlover    |    Kommentare (110)    |   Stichworte: 3er, BMW, E46

Hallo liebe Leser,

 

vor exakt drei Monaten gab es den letzten Blogartikel von mir, in dem es hauptsächlich um den Verbrauch meines 328i ging. Drei Monate ist eine lange Zeit, deshalb gibt es heute den nächsten literarischen Erguss von mir, denn:

 

Heute fahre ich das Fahrzeug genau 10.000km.

 

Gekauft am 06.08.2013 mit jungfräulichen 171.784km auf dem Tacho, stand heute die magische Zahl von 181.784 gefahrenen Kilometern auf der Uhr. Das sind Fahrleistungen, die schaffen manche Leute im ganzen Jahr nicht. Ich kann mir die Zahl selbst manchmal kaum erklären, aber durch die vielen Fahrten lernt man das Auto wirklich gut kennen.

 

Das allererste FotoDas allererste Foto

 

Was gibt es also zu erzählen? Ein, zwei kleine Wehwehchen hat natürlich jedes Fahrzeug, so auch dieses. Der Ölstandsensor hatte seinen Dienst quittiert, genau so wie die Sitzbelegungsmatte im Beifahrersitz. Beide Fehler konnten recht unkompliziert in Eigenregie behoben werden, dabei wurde auch der erste Ölwechsel durchgeführt. Alles keine wilden Sachen, der E46 ist generell ein sehr reparaturfreundliches Fahrzeug.

 

Verbrauchstechnisch bin ich auf den 10.000km bei ca. 9,7 Litern gelandet. Da sind auch viele, viele sehr flott gefahrene Kilometer dabei, der höchste nachgemessene Wert waren 11,5 Liter, da stand der Fuß aber auch auf dem Gas ;) Um eines klarzustellen: Ja, man kann den Sechszylinder wirklich sehr sparsam fahren. Über Land sind acht Liter Durchschnitt überhaupt kein Problem. Wenn man das Gaspedal streichelt, schafft man auch eine sechs vor dem Komma. Nur macht das weder Sinn noch Spaß, man kauft keinen 328i um zu sparen. Deshalb bin ich momentan immer zwischen neun und zehn Litern unterwegs, was in Anbetracht von knapp drei Litern Hubraum, sechs Zylindern sowie knapp 200 PS ein sehr angenehmer Wert ist! Im Übrigen konnte ich keinerlei Unterschied zwischen Super und Super Plus feststellen, also wird ab jetzt wieder Super getankt.

 

absoluter Mindestverbrauchabsoluter Mindestverbrauch

 

Ein wenig gebastelt habe ich auch, aber keine Angst, nur da, wo man es nicht sieht. Da ich mir die originale Radiooptik nicht zerstören wollte, habe ich mir einen Adapter für den iPod gekauft, welcher im Handschuhfach seinen Platz findet. Damit kann man über das originale Business-Radio bequem die Interpreten, Alben und Songs über die Radiotasten aussuchen, während der iPod unsichtbar und via USB geladen im Handschuhfach verschwindet. Keine billige, aber eine sehr zweckmäßige Lösung. Ein gutes DIN-Radio hätte es sicherlich für die Hälfte gegeben, aber das sieht im E46-Innenraum einfach nur besch****n aus.

 

der iPod-Anschlussder iPod-Anschluss

 

Zu den 10.000km ist zu sagen, dass nur etwa 100-150km davon aus reinem Spaß zustande gekommen sind. Die restlichen Kilometer hatten alle irgendeinen Sinn beziehungsweise ein Ziel - seien es andere Städte, die Alpen oder einfach Freunde und Verwandte. Nichtsdestotrotz empfinde ich jedes Mal eine große Freude, wenn ich den Schlüssel im Schloss herumdrehe und der Sechszylinder zum Leben erwacht. Wenn der Motor erst einmal warmgefahren ist, ist er nicht mehr zu bändigen. Drehfreudig, laufruhig und kultiviert bringt er einen immer zuverlässig ans Ziel. Natürlich setzt auch ein Gefühl der Gewöhnung ein, doch immer, wenn man mal zur Abwechslung mit einem anderen Auto gefahren ist, merkt man, was man an so einem R6 eigentlich hat und man fragt sich, wie man jemals ohne leben konnte.

 

vor den Alpenvor den Alpen

 

Ausfälle gab es bisher überhaupt keine, außer dass ich einmal 300ml Kühlwasser nachschütten musste. Auf den 10.000km brauchte der 3er keinen Tropfen Öl. BMW hat sich mit dem M52TU wirklich selbst übertroffen. Die Gesamtkosten betragen ohne Anschaffung momentan 26 Cent/km - ein wirklich sehr guter Wert für ein Auto dieser Leistungsklasse. Ich hoffe, dass er mich noch lange treu begleiten wird!

 

KnackarschKnackarsch

 

Über eure Kommentare, Anregungen und Kritik freue ich mich natürlich immer sehr.


Sun Sep 22 22:13:49 CEST 2013    |    Bayernlover    |    Kommentare (137)    |   Stichworte: 3er, BMW, E46

Hallo liebe Leser,

 

heute nur ein kurzer Artikel zum Thema Verbrauch. Denn ich frage mich: Wie geht das?

 

Ich habe heute vollgetankt und wie immer den Bordcomputer resettet. Danach bin ich von Icking (südlich von München) bis nach München reingefahren. Und wie ich so auf der Landstraße dahinfuhr, sank der Verbrauch immer weiter. Und sank. Und sank noch ein Stück. Bis schließlich kurz hinter der Stadtgrenze 5,6 Liter auf dem Bordcomputer standen :eek::

 

(sorry für die hässliche Qualität)(sorry für die hässliche Qualität)

 

Das entspricht realen 6,3 Litern, da mein Bordcomputer zuverlässig 0,7 Liter zu wenig anzeigt. Hinterher konnte ich dann noch ein hübscheres Foto machen, da war der Verbrauch wieder leicht gestiegen:

 

5,7 Liter - real 6,45,7 Liter - real 6,4

 

Und dabei muss ich sagen, dass ich weder geschlichen bin noch andere Leute irgendwie behindert habe. Die Limits habe ich überall ausgefahren. Nach ein bisschen Stadt (hier sieht man, wie jede rote Ampel den Verbrauch hochtreibt) und Autobahn (mit maximal 120 km/h) standen 6,4 Liter auf der Uhr. Wären dann reale 7,1.

Ich erinnere kurz: Das Auto ist dreizehn Jahre alt und hat sechs Zylinder, 2,8 Liter Hubraum sowie 193 PS. Ich bin schwer beeindruckt.

 

Oder geht das noch vielen anderen so, und sie sagen es nur einfach nicht?


Thu Sep 12 20:04:54 CEST 2013    |    Bayernlover    |    Kommentare (38)    |   Stichworte: 3er, BMW, E36

652 Tage, damit 1 Jahr, 9 Monate und 14 Tage warst du bei mir. Du hast mich in die entlegensten Orte Norwegens gebracht und auch sicher vom Ski Fahren aus Österreich wieder heimgefahren. Immer wenn ich dich brauchte, warst du da und bist angesprungen. Auch deine Trinksitten waren eher gemächlich, vor allem, wenn man es nicht vollkommen übertrieben hat krachen lassen.

 

Letzten SommerLetzten Sommer

 

Doch heute, nachdem ich dich noch einmal gründlich von innen gesäubert hatte, wurdest du abgeholt. Nach 35.000 gemeinsamen Kilometern trennen sich unsere Wege nun. Immerhin bleibt mir die Gewissheit, dass ich dich ab und zu zu Gesicht bekomme, denn weit von mir wirst du nicht wohnen. Hoffentlich meint es dein neuer Besitzer gut mit dir, ich würde es dir wünschen. Doch ich habe da ein gutes Gefühl.

 

Das allerletzte Foto.Das allerletzte Foto.

 

Mach's gut, lieber 316i.


Thu Sep 05 21:06:21 CEST 2013    |    Bayernlover    |    Kommentare (379)    |   Stichworte: 3er, BMW, E46

Hallo liebe Leser,

 

nachdem ich nun seit ziemlich genau einem Monat einen BMW E46 fahre, habe ich auch die unterschiedlichsten Reaktionen auf das Fahrzeug erfahren. Im Großen und Ganzen haben sich dabei drei Hauptaussagen bzw. -fragen herauskristallisiert. Die erste davon ist:

 

"BMW? Der muss doch schweineteuer gewesen sein?"

 

Bild: The Car SpyBild: The Car Spy

 

Nein, war er nicht. Man kann so ein Auto auch kaufen ohne sich dabei finanziell zu ruinieren, in ein Zelt ziehen zu müssen oder die Nahrungsaufnahme einzustellen. Aber das ist mittlerweile schon ein Reflex, sobald das Wort BMW fällt, gehen bei vielen Leuten die finanziellen Alarmglocken an. Lustigerweise kommen diese Bedenken meistens von Leuten, die irgendwelche Kleinwägen als Neufahrzeug fahren - und die das Wort Wertverlust noch nie gehört haben.

 

Das zweite, was ich immer zu hören bekomme, ist, wenn ich sage, dass das Auto 193 PS und 2,8 Liter Hubraum hat:

 

"Woah krass, der säuft dir sicher die Haare vom Kopf!?"

 

Nein, tut er nicht. Laut Spritmonitor bin ich bei ca. 9,3 Litern, bei der aktuellen Tankfüllung bei realen 8,9 (der Bordcomputer sagt 8,2 und der geht zuverlässig 0,7 Liter falsch). Wenn ich das erwähne, wird immer ungläubig geschaut. "Aber der muss doch mindestens 12 Liter saufen, oder ist das ein Diesel...?". Nein, muss er nicht, und nein, ist es nicht (Gott bewahre!). Nur weil BMW draufsteht, ist man nicht Dauergast an der Tankstelle. Keine Ahnung, woher dieses Image kommt.

 

Aber mein absoluter Favorit ist folgender Satz, vornehmlich aus weiblichen Mündern:

 

"Das ist doch ein Neuwagen?!"

 

Bild: Matthias (Wikipedia)Bild: Matthias (Wikipedia)

 

Nein, ist er nicht. Aber komischerweise denken das beim E46 viele, da scheint BMW damals der Zeit weit voraus gewesen zu sein. Auch vom Fahrgefühl ist der relativ "neu", der E36 fuhr sich noch viel puristischer.

Ach, es gibt noch so viele Dinge, die die Leute glauben oder eben auch nicht, so zum Beispiel dass der 328i Touring in der gleichen Haftpflichtklasse ist wie der 2011er Panda mit 69 PS meiner Mutter, dass das Auto mit mittlerweile 174.000km überhaupt noch fahrbar ist...

Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Was in das Schmuckstück reinpasst, kann man übrigens hier ganz gut erkennen (wie konnte ich je ohne Kombi leben?):

 

PartyvorbereitungPartyvorbereitung

 

Eine Freundin von mir feiert morgen ihren 21. Geburtstag ;)

 

Mit welchen Vorurteilen und Aussagen zu euren Fahrzeugen seid ihr konfrontiert, beziehungsweise welches Maß an Ahnungslosigkeit schlägt euch so entgegen?


Sat Aug 31 22:09:20 CEST 2013    |    Bayernlover    |    Kommentare (122)    |   Stichworte: II, Kangoo, Renault

Hallo liebe Leser,

 

heute hatte ich das tolle Vergnügen, mit einem Renault Kangoo von München bis kurz hinter Darmstadt fahren zu dürfen. Kurz die Daten zum Fahrzeug:

 

Renault Kangoo aus 2008

1,5er Turbodiesel

86 PS

Klimaanlage

 

Wo fange ich am besten an. Ich starte also den Motor, und ein Turbodiesel nagelt mir entgegen. Nun gut, das war ja von vornherein klar. Die Schalter sind allesamt nicht dort wo ich sie erwartet hätte. Das Licht wird mit einer Drehung am Blinkerhebel eingeschaltet - wer kommt auf solche Ideen? Aber wollen wir mal nicht so sein. Weiter geht es mit der Lüftungsregelung, hier wird es schon tricky. Die Schalter sind teilweise übereinander, und man kann sich nicht gleichzeitig ein bisschen Luft auf die Scheibe und ein bisschen Luft ins Gesicht pusten lassen. Finde ich nicht gut, denn das ist meine Standardeinstellung.

Sogar eine Klimaanlage ist installiert, die auch ganz passabel funktioniert, bis auf dass sie eben nicht kühlt. Ob sie an ist oder aus, macht keinen Unterschied. Aber nach 100.000km kann man das wohl nicht erwarten. Generell sieht der Innenraum eher aus wie 500.000km - die 100.000km sind aber echt. Es ist eben nur ein Lieferwagen. Das Radio ist etwas fummelig zu bedienen, und nervt mit unlogischen Menüs. Wenigstens eine Lenkradfernbedienung ist dabei. Wobei das bei Renault heißt: Die Schalter sind hinter dem Lenkrad. Und ohne sich die Finger zu verrenken nicht zu erreichen. Gut gedacht, schlecht umgesetzt. So sieht das Fahrzeug übrigens von vorn aus:

 

Bild: WikipediaBild: Wikipedia

 

Gut, ich wusste dass der cw-Wert jenseits von Gut und Böse ist, und auch, dass das Fahrzeug keinen Rennwagen darstellen soll. Aber die "Performance", die dieses Schaukelmobil heute auf der Autobahn ablieferte, ist mit Worten eigentlich nicht zu beschreiben. Nur so viel: Maximal 175 km/h sind drin, mehr geht selbst bergab nicht. Ab 100 km/h wird es im Innenraum dermaßen laut, dass man meint, man fährt bereits 220 km/h. Leider liegt man mit dieser Einschätzung brachial daneben. Das Ohr dankt. Hier nochmal der wunderschöne Hintern:

 

Bild: Thomas DörferBild: Thomas Dörfer

 

Der Motor ist lahm, durchzugsschwach und versoffen. Grob über den Daumen gepeilt habe ich ca. 10 Liter Diesel auf 100 km verballert, und das bei 130 km/h bergauf. Die Schaltung ist hakelig, das Gaspedal ist "entweder Gas oder kein Gas", die Lenkung ist schwammig und indirekt.

 

Sorry Leute, man kann einen Lieferwagen auch so bauen, dass er sich nicht fährt wie ein wackliger Sessel mit Rädern unten dran. Das Auto gehört jetzt übrigens einem Kollegen als Übergang, dessen Audi A4 Sechszylinder große Investitionen für den TÜV wünscht. Auf der Hälfte der Fahrt habe ich ihn angerufen und gesagt. "Aber ganz ehrlich: Für deine privaten Fahrten machst du den Audi wieder fit, oder?". Er musste lachen und hat mir zugestimmt. Wenigstens hat er mein Leid verstanden.

 

Wenn ich morgen Abend nach der grauenvollen Rückfahrt meinen BMW wieder besteigen darf, werde ich ihm weinend über die Motorhaube fallen. Dankbar dafür, dass er mich von den Qualen erlöst. Nächstes Wochenende darf ich dann wieder in den Renault Diesel steigen. Rettet mich bitte :D

 

Ich möchte übrigens keine Renault-Fans angreifen. Aber dieses Auto hat es mir mit Renault erstmal gründlich verdorben.


Thu Aug 08 12:19:22 CEST 2013    |    Bayernlover    |    Kommentare (125)    |   Stichworte: 3er, BMW, E46

Hallo liebe Leser,

 

was soll ich noch groß drumherum reden - ich habe ein neues Auto! Und es ist das, was ich mir immer gewünscht habe.

 

Ein paar nackte Daten zum Fahrzeug:

BMW 328i Touring

Reihensechszylinder mit 2,8 Litern Hubraum und 193 PS

EZ 7/2000 und 172.000km

wenig Sonderausstattung

 

Doch genug der technischen Details. Zunächst einmal: Wie kam es zu diesem Fahrzeug? Ich habe immer mal locker nach einem E46 Touring gesucht, aber das ganze nicht so ernsthaft verfolgt. Wie in meinem letzten Blogartikel niedergeschrieben, wollte ich ja dann eigentlich einen E39, welcher mir als das perfekte Fahrzeug für mich erschien. Doch wenn so einer an mir vorbeigefahren ist (passiert in München öfter), hat es irgendwie nicht so richtig *klick* gemacht, das war nur am Anfang anders. Und wenn man den Innenraum gesehen hat, der ist wirklich toll. Nichtsdestotrotz hatte ich eine Menge E39 auf meinem Mobile-Parkplatz. Es war schon recht schwer, oberflächlich die ganzen Gurken auszusortieren - was einem da angeboten wird...

Nebenher hatte ich auch einen Suchauftrag für den E46 laufen - 320i, 323i oder 325i. Natürlich erst ab 3/2000, Limousine oder Touring, 320i mit 170 PS. Aber auch da funkte es nicht so wirklich, leider. Und einer, den ich mir gern angeschaut hätte, war dann nach einem Monat weg.

Also bin ich noch einmal zu eBay-Kleinanzeigen und hab nach "E46 Touring" gesucht. Da bekommt man gefühlt 2 Millionen 318i Touring vorgesetzt, aber Maßgabe war ja: Sechszylinder!

 

Und da stand er dann. 328i Touring, Erstbesitz, 172.000km, TÜV 2 Wochen alt. Schnell den Mobile-Link rausgesucht, Bilder angeschaut, angerufen, für den gleichen Abend einen Termin ausgemacht. So bin ich dann nach der Arbeit mit der S-Bahn ins Münchner Umland gefahren und habe mir das Auto angeschaut. Bis auf ein paar kleine Macken habe ich nix wildes entdecken können - und dann ging es auf zur Probefahrt.

Ab hier endet dann jegliche Rationalität, denn immerhin werkeln da vorn sechs Zylinder, und wie sie es tun! Bis 2.000 U/min herrscht selige Ruhe im Fahrzeuginneren, aber was danach kommt, verschlägt einem Vierzylinder- und dieselgeplagten Kind einfach die Sprache. Säuseln wird zu Fauchen, Fauchen wird zu Brüllen, Brüllen wird zu Kreischen. Wobei letzteres durchaus auch vom Beifahrer kommen kann :D

 

Kurz gesagt: Nach einer ausgiebigen Probefahrt war die Entscheidung gefallen und das Fahrzeug für mich reserviert. Bisschen handeln geht immer, so auch dieses Mal. Also bin ich am Dienstag Abend bei krassestem Unwetter hingefahren und habe das Auto abgeholt. Gleich mal den Bordcomputer genullt - 7,9 Liter standen nach Autobahn- und Landstraßengeschleiche mit 80-120 km/h auf der Uhr, mal sehen, wie viel es dann wirklich sind. Generell klingt das aber erstmal recht sparsam.

 

Gestern bin ich dann den ganzen Tag umhergefahren, wie es sich gehört. Natürlich erstmal umgemeldet, was sonst :) Jede Fahrt wird hier zum Hochgenuss, man kann sowohl gemütlich Cruisen (eine Stille in diesem Fahrzeug, bewundernswert), es aber auch mächtig krachen lassen. Genau so muss es sein!

Gestern Abend habe ich auf die Schnelle dann noch ein paar Fotos gemacht, vielleicht mache ich heute noch bessere. Denn was macht man, wenn man frei hat? Genau: Fahren :D

 

Von nun an gehöre ich also auch zur erlauchten Minderheit, die ein Auto einer aussterbenden Gattung fährt; die des Reihensechszylinder-Saugmotors. Natürlich bleibt das Fahrzeug bei mir original, da wird nix verbastelt oder sonst irgendwie verändert.

 

Leider kann man den Blog nicht umbenennen, aber so bleibt der 316i für immer in meinem Herzen (ein sehr schönes Auto, ist auch immer noch zu haben :cool:).

 

Ich freue mich auf eure Kommentare (auch auf die negativen :p)!


Sun Jun 30 19:04:46 CEST 2013    |    Bayernlover    |    Kommentare (157)

...wie es in einem bekannten Schlagersong heißt. Doch was hat das mit mir zu tun?

 

Ich glaube, ich habe mich neu verliebt. Und wie es sich für einen richtigen Motor-Talker gehört, natürlich nicht in eine Frau, sondern in ein Auto. Doch rollen wir die Geschichte von hinten auf:

Eigentlich war und ist meine Liebe ja der BMW E46. Der letzte 3er BMW, wo man den Sechszylindermotor noch als Basismotorisierung bezeichnen konnte. Das ist ja bekanntermaßen heute anders.

Doch als ich anfing, mich für den E46 zu interessieren, war ich noch täglicher Stadtfahrer. Da braucht man ein wendiges Auto, das einem nicht bei jedem Gasstoß ein riesiges Loch ins Portemonnaie reißt.

Mittlerweile hat sich mein Fahrprofil jedoch massiv geändert. Stadtfahrten sind mittlerweile zur Seltenheit geworden, ich fahre eigentlich nur noch Landstraße oder Autobahn. Warum dann also nicht nach einem Fahrzeug schauen, welches auf der Landstraße und der Autobahn zu Hause ist?

 

Und so kam ich zum BMW E39.

 

Bild: kallernaBild: kallerna

 

Gebaut von 1995 bis 2004, schon der Einstiegsbenziner war ein Sechszylinder. Wahrhaftig ein Traum. Ausgeguckt habe ich mir den 523i mit 2,5 Litern Hubraum und 170 PS, den 525i (schon ein Facelift-Modell) mit ebenfalls 2,5 Litern Hubraum und 192 PS und den 528i mit 2,8 Litern Hubraum und 193 PS. Allesamt Sahnemotoren mit toller Charakteristik und wunderschönem Sound.

Auch der Innenraum ist wirklich gelungen - klar gegliedert, aufgeräumt, und ganz wichtig, fahrerorientiert.

 

Bild: TomelinoBild: Tomelino

 

Ansonsten sind meine Ansprüche an so ein Auto recht gering. Prinzipiell nur Sechszylinder und Schaltgetriebe - damit ist die Auswahl geeigneter Modelle doch recht groß. Ich dachte ja, dass ich mit meinem Budget von knapp 4.000€ (Schmerzgrenze, weniger ist immer besser) gar nicht in diese Fahrzeugrichtung schauen brauche, aber dem ist bei weitem nicht so! Verschiedenst ausgestattete und motorisierte Varianten bieten sich da dem geneigten Gebrauchtwagenkäufer. So ein Touring würde mir ja auch taugen:

 

Bild: Pierre ScheideggerBild: Pierre Scheidegger

 

Heute habe ich mal mit meinem Vater drüber gesprochen, ihm gefällt das Fahrzeug auch sehr, und einen Sechszylinder wollte er sowieso schon immer mal besitzen. Einen Fünfzylinder hat er ja schon ;)

 

Ach ja, ich weiß nicht, irgendwie hat es mir der E39 schon angetan. Er ist aber auch hübsch anzusehen, wobei mir der E46 äußerlich noch ein Stückchen besser gefällt. Nichtsdestotrotz kann man sich mit diesem Design heutzutage überall noch sehen lassen:

 

Bild: The Car SpyBild: The Car Spy

 

Gleichzeitig ist der 5er auch vom "Döner"- und "Kirmesbuden"-Image bis auf ein paar Ausnahmen weitesgehend verschont geblieben. Wobei das mir persönlich egal ist, mein Auto muss mir und niemand anderem gefallen.

 

Tja, nun stecke ich in der Klemme. Was soll ich tun, helft mir :D Ich war mir beim E46 so sicher, und dann tritt dieses Geschöpf in mein Leben...es ist schon nicht so einfach mit der Liebe!


Sun Apr 28 19:38:50 CEST 2013    |    Bayernlover    |    Kommentare (43)    |   Stichworte: 3er, BMW, E36

Hallo liebe Leser,

 

ich hatte euch ja versprochen, über meinen TÜV-Besuch zu berichten. Das werde ich hiermit tun!

Mitte dieser Woche habe ich vorsorglich noch die Spur einstellen lassen - mir war das Auto zu schauklig bei höherem Tempo und bei vorbeifahrenden Fahrzeugen auf der Autobahn. Das Ergebnis war überwältigend: Zunächst steht das Lenkrad wieder in der Mitte, so wie es sein soll, und auf der Autobahn fühlt es sich an, als hätte jemand eine Schnur aufgespannt und das Auto daran aufgezogen. Fazit: Hat sich gelohnt und kann ich weiterempfehlen.

 

So bin ich also gestern guter Dinge zum TÜV gefahren. Vorher hatte ich noch schnell die Schere wieder in den Verbandskasten gelegt (das original von 1996 :D), man weiß ja nie. In meiner Werkstatt angekommen war erstmal das große Warten angesagt, da der TÜV-Prüfer noch nicht da war und noch ein paar Autos vor mir dran waren. Dann bin ich bei der Abgasuntersuchung gewesen. Interessant da mal zuzuschauen, und mit Bravour bestanden, keinerlei Fehler. Danach ging es wieder heraus aus der Halle und die Warterei ging weiter. Irgendwann überkam mich der Hunger und ich bin noch einmal zum Dönerstand gefahren, und habe mir einen Dürum gekauft. Als ich zurückkam, habe ich erstmal herzhaft reingebissen, Bayern 1 angemacht und Fußball gehört. Klar, man sitzt fast zwei Stunden sinnlos herum, und kaum hat man etwas essbares in der Hand, ist man natürlich bei der Prüfung dran. Also rein in die Halle, Dürum in die Hand und ab auf die Bühne. Der Prüfer schaut ein bisschen am Auto herum und dann mich an: "Sag mal, wieso riecht dein Auto eigentlich nach Döner?" Meine Antwort: "Das ist ein E36 BMW, der muss doch so riechen, oder? :D"

 

Der Prüfer musste grinsen, er selbst war auch Türke. Nun gut, an meinen Bremsscheiben wurde ein wenig gemäkelt (werde ich demnächst wechseln), genau so wie an meinen Bremsleitungen (sollten mal gereinigt werden), aber das war kein Problem. Was dann aber wirklich zum Problem wurde: Beide Hinterachsfedern sind gebrochen :D Direkt in den Aufnahmetellern, deshalb habe ich das nicht gemerkt oder gesehen. Gut, das Auto hängt ein wenig tiefer, aber so etwas sieht man nur im direkten Vergleich. Ergebnis also: Kein TÜV für meinen 316i, beide Hinterachsfedern neu und nächste Woche ein neuer Anlauf!

 

Bild: Sven TeschkeBild: Sven Teschke

 

Dann gibt es aber hoffentlich die begehrte Plakette - ich werde euch auf dem Laufenden halten.


Sun Apr 21 19:32:50 CEST 2013    |    Bayernlover    |    Kommentare (37)    |   Stichworte: 1er, BMW, E82 (Coupe)

Hallo liebe Leser,

 

nach meinem letzten Fahrbericht über das VW Beetle Cabrio, möchte ich euch heute ein Auto vorstellen, das es wirklich in sich hat.

Ich hatte heute nämlich das Vergnügen, den Tag mit einem BMW 135i verbringen zu dürfen. Für die, die es nicht wissen, kurz die Eckdaten: Dreiliter-Reihensechszylinder mit Doppelturbo, 306 PS, Doppelkupplungsgetriebe mit Schaltwippen am Lenkrad. Das Fahrzeug war rot, eine Farbe, die ihm sehr gut stand. Hier habe ich ein ähnliches Fahrzeug aus dem Internet, selbst habe ich kaum gute Bilder gemacht, dafür war das Wetter nicht gut genug:

 

Bild: WikipediaBild: Wikipedia

 

Ich habe mich also heute Morgen um neun zur BMW Welt begeben, um mein Leihfahrzeug abzuholen. Die Mitarbeiter waren alle sehr freundlich und engagiert, großes Lob dafür! Nach den Formalitäten (man unterschreibt, dass man ESP etc. nicht deaktiviert, ist auch besser so) ging es in die Tiefgarage ein Parkdeck unter jenes, wo mein 316i stand. Fast musste ich mich ein bisschen für mein Auto schämen da unten :D

Was dann in der Tiefgarage stand, lässt das Herz eines jeden BMW-Fans viel höher schlagen: M-Modelle soweit das Auge reicht, Z4 35is und so weiter. Und natürlich mein 135i. Ein sehr netter Mitarbeiter hat mir noch alle bereits vorhandenen Schäden gezeigt und noch kurz die Basics erklärt.

 

Bild: WikipediaBild: Wikipedia

 

Und dann durfte ich den Motor starten. Ein tiefes Grollen durchfuhr mein Gehör und erhallte das Innere der BMW-Tiefgarage. Langsam ließ ich mich aus der Einfahrt heraus auf den Mittleren Ring und weiter auf die A9 rollen, um mich zunächst an das Fahrzeug zu gewöhnen. Dann bin ich gemächlich über die B388 nach Erding gefahren, um eine Freundin abzuholen. Nach der ersten Etappe standen 8,4 Liter Durchschnittsverbrauch auf dem Bordcomputer, ich denke das umschreibt meinen anfänglichen Fahrstil ganz gut :D Man muss das Fahrzeug ja auch erstmal warmfahren - dank einer Öltemperaturanzeige ist das aber überhaupt kein Problem. Das Getriebe schaltet schnell, und nach Bedarf kann man auch manuell mittels Schaltwippen am Lenkrad eingreifen. Das habe ich aber nur in Tunneln genutzt ;)

 

Als das Auto nun warm war, ging es via A94 zurück nach München. Und da habe ich dann einmal alles gegeben - bei knapp über 260 km/h laut Tacho war Schluss mit lustig, das reicht aber auch. Die Kraft, die in diesem Giftzwerg steckt, ist beachtlich. In jeder Lebenslage schiebt der Sechszylinder bullig nach vorn, um sich mit einem lauten Kreischen dem Begrenzer (der erst bei ca. 7.000 U/min einsetzt) zu nähern. Die Beschleunigung ist in jeder Lebenslage brachial. Man hat nie das Gefühl, zu wenig Leistung zu besitzen, und neigt dazu, vollkommen übermütig damit um sich zu werfen. Kleiner Tipp: Wenn die Beifahrerinnen ihre Hand ständig am Angstgriff haben und laute Schreie loslassen, nähert man sich so langsam dem Grenzbereich :D Jede Kurve wird zum Genuss, jede Gerade wird zur Startbahn. Mein Vater, der später dazugestoßen ist, war sprachlos über das Fahrverhalten und den dazugehörigen Sound. Hier habe ich ein kleines Video davon gemacht:

 

 

Weiter ging es dann über Starnberger See, Bad Tölz, Miesbach und A8 wieder Richtung Erding und dann wieder nach München. Das Fahrverhalten auf der Autobahn ist recht sicher, aber bei ca. 260 km/h flattert das Lenkrad leicht - das ist aber zu verschmerzen. Auf der Landstraße liegt das Fahrzeug wie ein Brett. Man muss höllisch aufpassen, dass man nicht in Tempobereiche hineinrutscht, in denen der Führerschein ernsthaft in Gefahr ist. Denn das geht so was von schnell, das glaubt man nicht. Ein kleiner Tritt, schon fährt man 150 km/h, und noch ein kleiner Tritt, schon stehen da 200 Sachen aufm Tacho. Um sich auf der Autobahn mit einstiegsmotorisierten Porsches anzulegen kann man das Fahrzeug auch verwenden. Aber das ist eigentlich relativ langweilig.

 

Für den Alltag ist das Auto allerdings eher ungeeignet. Die Sitze bieten zwar guten Seitenhalt, aber wirklich bequem sind sie nicht. Auch die Dämpfung ist recht hart. Der Verbrauch hat sich übrigens am Ende bei ca. 15 Liter Super Plus eingependelt, für die wilde Raserei ein annehmbarer Wert.

Der technische Schnickschnack ist schnell zusammengefasst: Navi gut, iPod-Steuerung etwas umständlich, Lautsprecher ganz ordentlich, Klimaanlage effektiv.

 

Ich kann jedem nur mal empfehlen, so eine Fahrt zu buchen. Die Preise sind in Ordnung und das Erlebnis ist wirklich grandios. Allerdings sollte man wirklich schauen, dass man sein Gewissen und sein Verantwortungsgefühl beisammen hält, denn man landet sehr schnell in Bereichen, in denen es sehr gefährlich werden kann. Da muss man schon wirklich aufpassen. Für einen Fahranfänger ist das Auto überhaupt nichts, denn es verleitet so dermaßen zur Raserei, dass es nicht mehr feierlich ist.

 

Das Fazit: Als einmaliges Erlebnis ist so ein Ausritt auf der kleinen Kanonenkugel 135i wirklich empfehlenswert, aber kaufen würde ich mir so ein stark motorisiertes Auto nicht. Dafür stresst mich die Leistung zu sehr, und ich bin einfach mehr der entspannte Cruiser. Natürlich war mir mein 316i hinterher zu schwach - aber ich denke, 170 PS in einem 3er würden mir dicke reichen.

 

Ich freue mich auch gern über eure Erfahrungen zum 135i oder ähnlich motorisierten Fahrzeugen, jetzt kann ich ja endlich mitreden :D


Sat Apr 13 00:38:58 CEST 2013    |    Bayernlover    |    Kommentare (15)    |   Stichworte: 3er, BMW, E36

Hallo liebe Leser,

 

heute berichte ich mal nicht von unterwegs mit meinem 316i, sondern mit einem anderen Fahrzeug. Dem meines Chefs :D

Da wir diese Woche viel zu tun und abzuholen hatten in der Arbeit, durfte ich mit seinem Auto herumfahren. Es handelt sich dabei um ein Fahrzeug folgenden Fabrikates:

 

Foto: ChuFoto: Chu

 

Es ist ein New Beetle Cabrio, die Motorvariante war mir bis auf "Benziner" total unbekannt, war mir aber auch zunächst egal.

 

Ich nehme also Platz in diesem Automobil, und frage mich als erstes, ob man nicht auf dem übergroßen Armaturenbrett noch einen Studenten einmieten könnte (wir haben Wohnungsknappheit in München). Man kommt ja kaum an die Scheibe heran, so breit ist das. Aber gut, damit kann man zur Not noch leben. Womit ich nicht leben kann, ist die Tatsache, dass man beim Rückwärtsfahren seitlich so gut wie nichts sehen kann. Die Seitenholme des Verdecks versperren jegliche Sicht - wenigstens hatte das Fahrzeug einen Parkpiepser nach hinten.

 

Foto: Thomas DoerferFoto: Thomas Doerfer

 

Was fällt mir innen noch so auf? Das Radio hat ein komisches Design, und nervt mit der automatischen tempoabhängigen Lautstärkeregelung. Fährt man mal schneller als 50 km/h, muss man sich bald anplärren, in der gleichen Stellung hört man im Stand dafür gar nichts mehr von der Musik. Schlecht gelöst in meinen Augen. Die Bedienung des Restes ist VW-typisch einfach, außer dass man den Kofferraum nur von innen öffnen kann und der Schalter etwas ungünstig links hinten in der Fahrertür versteckt ist, neben dem für den Tank. Gut, nach ein wenig Suchen findet man alles.

 

Starten wir also den Motor und legen den Gang ein. Die Schaltung ist hakelig, aber ich treffe beim ersten Anlauf. Der Vierzylinder klingt eben wie so ein Vierzylinder klingt, etwas gelangweilt und surrend. Ob das in höheren Drehzahlbereichen anders ist? Das möchte ich erst testen, wenn der Motor warm ist. Nur: Wie soll ich das herausfinden, so ganz ohne Temperaturanzeige? :D Ganz klar ein Killerkriterium, warum baut man so etwas nicht mehr ein? Gut, muss ich eben schätzen. Bei mehr als 10 Grad Außentemperatur und über einer Stunde Fahrt ging ich von einem warmen Motor aus. Zunächst habe ich mich nur durch die Stadt bewegt. Der Wendekreis ist recht groß, das kenne ich von meinem BMW anders. Aber logisch, das ist der Tribut an den Vorderradantrieb. Der Motor wirkt irgendwie müde, allerdings schiebt er ab ca. 2.000 U/min gleichmäßig nach oben. Ein Sauger eben, wie man es kennt.

Nachdem ich nun eine ganze Weile in der Stadt umhergegondelt war, musste ich auf die Autobahn. Also rauf auf die A8, und gib ihm. Gegeben habe ich eine ganze Menge, aber es kam nicht wirklich viel zurück. Auch konsequentes Gänge-Ausdrehen (bis ca. 5.000 U/min, der rote Bereich beginnt erst bei ca. 6.000 U/min) brachte nicht den gewünschten Effekt. Also abgewartet was der 5. Gang so zu vermelden hatte, und das waren auf einer schnurgeraden, unbeschränkten Autobahn ca. 170 km/h?! Da war ich echt platt. Aus Frust habe ich mich dann auf der rechten Spur bei 130 km/h (das Radio zertrümmerte derweil zusammen mit den Windgeräuschen mein Trommelfell, bei geschlossenem Verdeck) eingeordnet und auf die Ausfahrt gewartet. Dann ging es über die Landstraße. Dabei fiel mir auf, dass das Auto recht indirekt zu steuern und sehr weich gefedert ist. Man reist so zwar recht komfortabel (zumindest der Hintern, die Ohren leider nicht), hat aber nicht das Gefühl, einen guten Kontakt zur Straße zu besitzen. Allerdings begann das Auto mich zu kontaktieren: Die Öllampe leuchtete mich plötzlich gelb an. Sollten kurzzeitig 170 km/h wirklich schon zu viel gewesen sein? Nach endlosen Kilometern ohne Haltemöglichkeit bin ich erst einmal rechts rangefahren und habe den Ölstand kontrolliert. Da gab es die nächste Überraschung: Ich saß in einem Fahrzeug mit 2 Litern Hubraum und 116 PS?! Wo sind die Pferde hin? Schon in der Lasagne?!

Der Ölstand jedenfalls war in Ordnung (bzw. gerade noch so im Toleranzbereich), also bin ich nach kurzer Wartezeit weitergefahren, und siehe da, die Öllampe schlummerte in tiefem Frieden vor sich hin.

 

Beim Aussteigen ist mir dann aufgefallen, dass ich das lieber nicht getan hätte. Von hinten finde ich den Beetle nicht wirklich schön:

 

Foto: Thomas DoerferFoto: Thomas Doerfer

 

Später an diesem Tag (vorher habe ich noch einen Iveco-Sprinter-Verschnitt bewegt, über den schreibe ich lieber nichts) bin ich wieder in meinen BMW gestiegen. Die Sitze, das Lenkrad, alles da wo es hin muss. Beim Anfahren habe ich ihn dann beinahe abgewürgt :D

Dafür war das Fahrgefühl wie in einer anderen Welt, als hätte jemand Schienen unters Auto geklemmt.

 

Mein Fazit: Das New Beetle Cabrio ist leider überhaupt nichts für mich. Kaum Kofferraum, gewöhnungsbedürftiges Äußeres, langweiliges Inneres, untermotorisiert. Mein 316i fühlt sich wesentlich kräftiger an, und das bei 14 PS weniger. Leider konnte ich das Auto aufgrund des Wetters nicht offen fahren, vielleicht hätte das etwas an meiner Einschätzung geändert. So weiß ich zumindest, dass ich mir so einen Beetle niemals kaufen werde - aber das war ja vorher schon klar ;)

 

Der Bericht drückt nur meine subjektive Meinung aus und ist sicher nicht vollständig. Wenn ihr noch Fragen habt, fragt einfach, dann versuche ich mich an mehr Details zu erinnern (die Fahrt ist ja nun auch schon zwei Tage her :D). Und wenn ihr der Meinung seid, dass ich ein totaler Trottel ohne Ahnung von Autos bin, dann dürft ihr das auch sagen. Ich sag euch dann, warum ihr im Unrecht seid :p


Fri Mar 15 19:53:49 CET 2013    |    Bayernlover    |    Kommentare (22)    |   Stichworte: 3er, BMW, E36

Hallo liebe Leser,

 

bei mir ist es so, ich habe mein Auto ständig im Blick. Temperaturanzeige, Ölstand, Reifendruck - versteht sich von selbst. Beim Fahren achte ich ständig auf Geräusche, und ob die auch wirklich sein sollen oder ob da irgendetwas im Argen liegt. Auf die Art und Weise habe ich sicherlich schon mehr Geld fürs Auto ausgegeben, als es wirklich notwendig gewesen wäre. Die alten Sommerreifen wären sicherlich noch gegangen, und auch die vorderen Stoßdämpfer waren wohl noch nicht komplett im Eimer. Genau wie der Keilriemen, der wirklich nur kleine Risse hatte, und das auch nur auf der inneren Seite.

Aber irgendwo denke ich mir: Es ist mein Auto, ich habe es bezahlt, ich fahre es als einziger und ich muss mich darum kümmern. Ende letzen Jahres hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich den Ölwechselintervall um ca. 500km überschritten hatte...

 

Die Krönung dieser Manie zeigte sich jetzt bei meiner Lambdasonde: Schon kurz nach dem Kauf fiel mir auf, dass die Momentanverbrauchsanzeige bei 3/4 Gas immer ein wenig hin und her schwankte, und man das auch leicht in der Beschleunigung merkte. Also habe ich erstmal Foren gewälzt und viele interessante Lösungswege vorgeschlagen bekommen, danke nochmal dafür ins E36-Forum. Doch so richtig geholfen hat es alles nix. Also habe ich weitergesucht, und bin irgendwann auf die Lambdasonde gekommen.

Dann verging wieder einige Zeit, und jedes Mal nervte mich dieser verdammte Zeiger! Und dann, wie es der Zufall so wollte, schlachtete jemand einen alten E36 mit unter 100.000km. Ich habe mir also gegen einen kleinen Unkostenbeitrag die Lambdasonde geschnappt und einbauen lassen, da ich krank war. Auf der Rückfahrt von der Werkstatt war ich wohl vom Hustensaft benebelt, denn ich dachte wirklich, das Problem wäre gelöst.

Aber Pustekuchen, direkt am nächsten Tag fahre ich ca. 50km, und bei jeder möglichen Gaspedalstellung zwischen "fast kein Gas" und "Vollgas" zitterte der Zeiger um die 4 Liter hin und her, und das Auto beschleunigte wie von einer Feder angetrieben. Vor Wut über diese Tatsache habe ich direkt bei Ankunft bei eBay eine nagelneue Bosch-Sonde bestellt. Diese habe ich dann vorgestern mit der tatkräftigen Hilfe eines Kumpels und seiner Grube eingebaut, und siehe da, die Nadel steht wie angetackert! Gott, war ich froh. Endlich läuft alles so wie es soll, und ich kann guten Gewissens auch mit 3/4 Gas beschleunigen ;)

Wenn sich die ganze Aktion jetzt noch positiv im Verbrauch auswirkt bin ich wirklich und kann mir dann auch einreden dass es sich nach 100.000km vielleicht finanziell gelohnt haben wird, eine neue Sonde zu kaufen :D

 

Hier haben wir den Übeltäter:

Bild: WikipediaBild: Wikipedia

 

Wie geht es euch mit diesen Dingen? Seid ihr eher so die "Ich kauf mir ein Auto mit zwei Jahren Rest-TÜV und fahr es bis es auseinanderfällt"-Typen oder muss an eurem Auto technisch alles fit sein? Es gibt ja sicher auch noch ein paar Zwischenschattierungen, nicht jeder ist so bescheuert wie ich ;)

 

Apropos TÜV, der ist im April auch noch fällig, aber darüber wird es natürlich einen Extra-Artikel geben, i will keep you updated!

 

 

BMWRider

 

Ich bin bei dir, kenne das mit dem Perfektionismus auch nur zur Genüge. Habe bisher bei (fast) allen Autos, die ich besaß, trotz geringem Budgets immer alles machen lassen, wo andere noch ewig mit rumfahren würden.

Beim jetzigen Auto ist es das Selbe in Grün. Ich habe beim Kauf schon viel Geld in die Hand genommen und ein 10 Jahre altes Auto beim Vertragshändler gekauft. Des Gefühls und der Garantie wegen. Die Hälfte des Budgets hätten auch gereicht. Aber der Zustand sollte halt 1A sein.

Dennoch habe ich nach Kauf erstmal einen Ölwechsel machen lassen. Der letzte war laut Serviceheft gerade mal 500 -fünfhundert!- KM her. Einfach weil durch die kurzen Fahrten beim Händler Schmodder am Öldeckel war. Dazu gab es neue Kühl- und Bremsflüssigkeit. Für das gute Gefühl.

Ungereimtheiten wird sofort nachgegangen, sei es ein leichtes Klappern vom Fahrwerk, welches nichtmal reproduzierbar ist oder ähnliches. Dann gibt es jedes Jahr im Herbst einen Ölwechsel mit feinstem Mobil1 0W40, auch wenn noch 23tkm Rest bis zum eigentlichen Termin angezeigt werden. Einmal im Jahr kommt das Blut neu, basta!

Mein Schrauber fragt mich schon, ob ich zuviel Geld hätte.

Aber es ist einfach so, dass ich das Auto eigentlich nicht bräuchte, wenn überhaupt würde auch ein Kia Picanto oder sowas vollkommen ausreichen. Da ich aber die wenigen KM, die ich fahre, durchaus genießen will, wurde es dieses Auto und es ist insofern deutlich mehr Hobby als Notwendigkeit. Und dann soll auch alles tiptop sein und nichts, aber auch garnichts soll den Genuß trüben. Das Gefühl, ein 13 Jahre altes, aber durchaus mit einem Jungwagen zu verwechselndes Fahrzeug zu fahren ist es mir einfach wert. Kann man verstehen, muss man aber nicht ;)


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