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Unterwegs mit meinem 328i

Geschichten eines Sexzylinder-Fahrers

Sat Aug 31 22:09:20 CEST 2013    |    Bayernlover    |    Kommentare (122)    |   Stichworte: II, Kangoo, Renault

Hallo liebe Leser,

 

heute hatte ich das tolle Vergnügen, mit einem Renault Kangoo von München bis kurz hinter Darmstadt fahren zu dürfen. Kurz die Daten zum Fahrzeug:

 

Renault Kangoo aus 2008

1,5er Turbodiesel

86 PS

Klimaanlage

 

Wo fange ich am besten an. Ich starte also den Motor, und ein Turbodiesel nagelt mir entgegen. Nun gut, das war ja von vornherein klar. Die Schalter sind allesamt nicht dort wo ich sie erwartet hätte. Das Licht wird mit einer Drehung am Blinkerhebel eingeschaltet - wer kommt auf solche Ideen? Aber wollen wir mal nicht so sein. Weiter geht es mit der Lüftungsregelung, hier wird es schon tricky. Die Schalter sind teilweise übereinander, und man kann sich nicht gleichzeitig ein bisschen Luft auf die Scheibe und ein bisschen Luft ins Gesicht pusten lassen. Finde ich nicht gut, denn das ist meine Standardeinstellung.

Sogar eine Klimaanlage ist installiert, die auch ganz passabel funktioniert, bis auf dass sie eben nicht kühlt. Ob sie an ist oder aus, macht keinen Unterschied. Aber nach 100.000km kann man das wohl nicht erwarten. Generell sieht der Innenraum eher aus wie 500.000km - die 100.000km sind aber echt. Es ist eben nur ein Lieferwagen. Das Radio ist etwas fummelig zu bedienen, und nervt mit unlogischen Menüs. Wenigstens eine Lenkradfernbedienung ist dabei. Wobei das bei Renault heißt: Die Schalter sind hinter dem Lenkrad. Und ohne sich die Finger zu verrenken nicht zu erreichen. Gut gedacht, schlecht umgesetzt. So sieht das Fahrzeug übrigens von vorn aus:

 

Bild: WikipediaBild: Wikipedia

 

Gut, ich wusste dass der cw-Wert jenseits von Gut und Böse ist, und auch, dass das Fahrzeug keinen Rennwagen darstellen soll. Aber die "Performance", die dieses Schaukelmobil heute auf der Autobahn ablieferte, ist mit Worten eigentlich nicht zu beschreiben. Nur so viel: Maximal 175 km/h sind drin, mehr geht selbst bergab nicht. Ab 100 km/h wird es im Innenraum dermaßen laut, dass man meint, man fährt bereits 220 km/h. Leider liegt man mit dieser Einschätzung brachial daneben. Das Ohr dankt. Hier nochmal der wunderschöne Hintern:

 

Bild: Thomas DörferBild: Thomas Dörfer

 

Der Motor ist lahm, durchzugsschwach und versoffen. Grob über den Daumen gepeilt habe ich ca. 10 Liter Diesel auf 100 km verballert, und das bei 130 km/h bergauf. Die Schaltung ist hakelig, das Gaspedal ist "entweder Gas oder kein Gas", die Lenkung ist schwammig und indirekt.

 

Sorry Leute, man kann einen Lieferwagen auch so bauen, dass er sich nicht fährt wie ein wackliger Sessel mit Rädern unten dran. Das Auto gehört jetzt übrigens einem Kollegen als Übergang, dessen Audi A4 Sechszylinder große Investitionen für den TÜV wünscht. Auf der Hälfte der Fahrt habe ich ihn angerufen und gesagt. "Aber ganz ehrlich: Für deine privaten Fahrten machst du den Audi wieder fit, oder?". Er musste lachen und hat mir zugestimmt. Wenigstens hat er mein Leid verstanden.

 

Wenn ich morgen Abend nach der grauenvollen Rückfahrt meinen BMW wieder besteigen darf, werde ich ihm weinend über die Motorhaube fallen. Dankbar dafür, dass er mich von den Qualen erlöst. Nächstes Wochenende darf ich dann wieder in den Renault Diesel steigen. Rettet mich bitte :D

 

Ich möchte übrigens keine Renault-Fans angreifen. Aber dieses Auto hat es mir mit Renault erstmal gründlich verdorben.


Mon Sep 02 10:32:39 CEST 2013    |    Daimler201

Ich habe noch keine Branche gesehen, in der so viele Leute mit so wenig Ahnung von Autos so viel mit Autos zu tun haben und dadurch auch viel fahren.

 

Im Ernst: Wer bei mir in der Fa. mit zu wenig Öl fährt ist nicht der richtige Mann für mich. Wer weiterfährt, obwohl er Geräusche hört oder eine Warnlampe kommt ohne sich darum zu kümmern ist nicht der richtige Mann für mich. Wer Autowaschen nicht mag ist auch nicht der richtige.

 

Aber es gibt ja offenbar genug Firmen, die das (wie die von Doc Seltsam) schon von der obersten Stelle her so haben wollen, da können die ganzen Trantüten ja dann gerne mal anfangen.

 

MFG Sven

Mon Sep 02 10:36:19 CEST 2013    |    Bayernlover

Meine beiden Kollegen, die im letzten halben Jahr täglich mit dem Ding unterwegs sein mussten, haben meine Ansicht übrigens heute bestätigt ;)

 

Die hatten es allerdings noch schlimmer als ich: München-Sylt und zurück, Hilfe...

 

Edit: Ürigens habe ich jetzt Rückenschmerzen von den tollen Sitzen.

Mon Sep 02 11:14:50 CEST 2013    |    Steam24

Zitat:

Wenn ich mich an Augsburg - München richtig erinnere (dort habe ich mal explizit drauf geachtet):

Genau für 2 Golf GTI musste ich zur Seite gehen, und die innerhalb von ca. 5 Minuten. Nicht ein anderer hat mich da überholt, ist das nicht traurig?

Da siehste mal, was der Kangoo für ne Rennsemmel ist ... :D ;)

Mon Sep 02 11:18:27 CEST 2013    |    Bayernlover

Ja, wirklich brachial :D

Mon Sep 02 16:45:24 CEST 2013    |    Dr Seltsam

Sind wir echt so ein Land von Weicheiern geworden? "Uh mir tut der Rücken weh".

 

Sorry, ich meine würde Italeri das sagen (der Mann ist über 60 Jahre alt) dann würd ich das verstehen. Aber wie alt bist du? 25, 30 Jahre? Ich hab 10 Stunden auf solchen Lieferwagenstühlen gesessen und war hinterher weder Taub noch bin ich mit kaputtem Rücken rausgefallen.

 

Das ist das gleiche "Prinzessin auf der Erbse" Syndrom wie bei den Kleinwagen. Da jammern auch alle wie sehr ihnen angeblich hinter her der Rücken wehtut. Ich habs komischerweise geschafft auf 238.400 KM alten Fiestastühlen 2500 KM in einer Woche zu fahren OHNE jegwede Rückenschmerzen.

 

Vielleicht mal den Sitz richtig einstellen oder zum entsprechenden Facharzt gehen. Meine Güte, ich versteh langsam die Klagen der Firmen in Sachen Nachwuchs. "Heben Sie doch bitte den Stift auf." "Geht nicht, mein Rücken :rolleyes:".

Mon Sep 02 16:54:12 CEST 2013    |    Bayernlover

Jo, ich bin 24 und hab den ganzen Tag schon richtig deftige Rückenschmerzen. Der Zusammenhang zwischen 8h am Steuer dieses Bocks und den Rückenschmerzen (und im Steißbein ebenso) sind natürlich rein zufällig :rolleyes:

 

Den Sitz habe ich mir ordentlich eingestellt. Nur hat das anscheinend nix genutzt.

Mon Sep 02 17:00:07 CEST 2013    |    Dr Seltsam

Wat is bloss mit der Jugend los. Naja, bei uns ham damals auch direkt 75% aller jungen Kerls in der ersten Woche wieder aufgehört weils den zu hart war. Ich glaub die Weltgemeinschaft muss sich wegen Deutschland echt keine Sorgen mehr machen. Ab 5.30 Uhr zurückzuschießen wär heut nicht mehr möglich, so früh kriegste die Kinners heut nicht mehr ausem Bett. Und dann die unbequemen Sitze im Schützenpanzer und der fährt dann auch nur VMax 60 und keine Sitzheizung und ach is das alles scheisse hier.

Mon Sep 02 17:00:10 CEST 2013    |    neumi87

Ich weiss nicht wie alt du bist Dr. Seltsam, aber viele meiner älteren Kollegen (Ü50) klagen heute über Rückenschmerzen, weil sie im jungen Alter einfach so dumm waren und nicht auf Ihren Rücken geachtet haben, weder bei der Arbeit, noch bei der richtigen Haltung im Stehen, Sitzen, Liegen usw. So bekomm ich es immer wieder zu hören.

 

Ich bin auch von der Sorte, der (auch arbeitsbedingt) nicht immer rückenschonend unterwegs ist, dementsprechend bekomm ich auch oft den Satz zu hören "das wird dir im Alter noch leid tun".

Und es gibt definitiv Autositze, da tut dir nach ein paar Stunden fahrt alles weh, da kannst den Sitz noch so perfekt eingestellt haben.

Mon Sep 02 17:03:32 CEST 2013    |    Dr Seltsam

Es macht aber schon einen Unterschied ob ich 40 Jahre als Fliesenleger gekloppt hab oder mal 8 Stunden auf einem etwas unkomfortablen Sitz gehockt hab. Ich glaub kaum, dass die sich alle ihre Rückenschäden durch Autositze eingefangen haben.

 

Leute mit chronischen Rückenschmerzen sind meist im handwerklichen Bereich und bei den Bürokräften zu finden. Einseitige Sitzhaltung über Jahre. Ich hatte nach 1 1/2 Jahren durch das ständige Heben auch anfängliche Rückenprobleme, hab das aber durch ein bisschen Sport sehr schnell und gut ausgleichen könne. Nix übertriebenes, Abends 15 - 30 Sit-Ups um den Rücken wieder gerade zu biegen haben wunder geholfen.

 

Das war aber wiegesagt nach 1 1/2 Jahren mit Schlepperein alle Art und nicht nach 8 Stunden einmal Kangoo fahren. So was sollte ein junger Rücken noch aushalten, sonst ist eh schon was im Eimer oder der Besitzer ein Prinzesschen.

Mon Sep 02 17:06:02 CEST 2013    |    Bayernlover

Tja dann scheint bei mir was im Eimer zu sein. Oder aber mein Rücken ist einfach nicht an dieses Gestühl gewöhnt - in ein paar Monaten wäre das wahrscheinlich etwas anderes.

 

Generell scheint mein Rücken aber nicht im Eimer zu sein, letztes Jahr konnte ich 12h am Stück im E36 sitzen und habe nix gespürt. Und das Auto war da 16 Jahre alt. Scheinen also doch die Sitze zu sein.

Mon Sep 02 17:08:40 CEST 2013    |    Dr Seltsam

Dann hat mein Rücken wohl mehr Übung, wer natürlich von der Wellnessliege kommt der kann schon mal geschockt sein. Selbst Fahrzeugintern gibt's da hübsche unterschiede, der Umstieg von Fiesta 238.000 KM auf 108.000 KM war auch irgendwo spürbar. Trotzdem kann man sich da dran gewöhnen mit n bisschen Übung, bringt einen nicht um so ne alte Rüttelbank :D

Mon Sep 02 17:12:56 CEST 2013    |    Bayernlover

Ne aber ich verzichte gern auf diese Übungsstunden :D

Mon Sep 02 17:14:18 CEST 2013    |    neumi87

Es sind zwar keine Fliesenleger (bei denen sind nach 40 Jahren, ähnlich wie bei den Prostituierten, wenn dann eh die Knie kaputt), sondern Mechaniker, aber klar, gerade in unserer Branche müssen wir halt auch ziemlich oft schwere und unhandliche Teile rumwuchten. Aber heute gibts nunmal einiges an Hilfen, die es vor 30 Jahren noch nicht gab (bzw. nicht so verbreitet waren), von daher ist es heute deutlich einfacher. Aber wie gesagt, wir haben halt auch das Glück, das unser Chef Wert auf die Gesundheit seiner Mitarbeiter legt. Was man hier so liest muss man da wohl sehr dankbar dafür sein. Armes Deutschland.....

Mon Sep 02 17:17:56 CEST 2013    |    Habuda

Aber die Mitarbeiter sind halt meist auch selbst schuld. Kenne das auch von mir als ich noch in der Produktion gejobbt habe oder wir im Wald massenhaft Meterholz gemacht haben.

 

Da hat man halt mal den dicken Brocken mit 1 Meter Durchmesser von Hand zum Spalter gewuchtet oder das 40-50kg Paket schnell von Hand vom einen Ende vom Betriebsgelände zum Anderen geschafft....

 

Dass der Rücken darunter leidet ist kein Wunder, hatte an einigen Abenden wo teilweise über 30 Ster Holz gespalten wurden auch Rückenschmerzen.

Mon Sep 02 17:20:20 CEST 2013    |    Dr Seltsam

In Sachen Gesundheit gibt es solche und solche Branchen. Wo sich die Lage z.B. DEUTLICH verbessert hat sind Fabrikanlagen. Wenn man sich mal z.B. Aufnahmen aus Autofabriken anschaut. Früher wurden die Räder von Hand an die Achse gewuchtet und festgeschraubt. Heute hast du da einen hydraulischen Arm den du mit dem kleinen Finger in jede Richtung ziehen kannst. So was hat die Anzahl an gesundheitlichen Problemen ungemein gesenkt.

 

Dazu gibt es spezielle Trainingsprogramme in vielen Firmen, Rückenschulungen und und und. Andere Branchen wie etwa im Paketsektor oder in den Schwerlastwerkstätten haben da immer noch die A-Karte. Da werden weiterhin 30 KG Pakete mit Hand und Rücken gewuchtet und die Kerle die LKW-Anlasser und Antriebswellen tauschen müssen, können bis heute von den hydraulischen Hilfen nur träumen.

 

Richtig fetzig find ich aber das, was man für die Straßenbauer erfunden hat wenns ums Pflastern geht:

 

http://www.youtube.com/watch?v=BMGXLiDnhak

 

Das muss für die Jungs ein Geschenk Gottes sein.

Mon Sep 02 17:57:32 CEST 2013    |    VolkerIZ

Heute gibt es im Handwerk keine harte körperliche Arbeit mehr. Jeder Kleinbetrieb hat dafür Maschinen. Hört sich auf den ersten Blick gut an. Hat aber auch den Nachteil, dass dadurch alle Helferstellen in den letzten Jahrzehnten weggefallen sind und die Gesellen wirklich nur noch für die qualifizierten Arbeitsgänge zuständig sind. Den Rest macht die Technik, auch bei uns in einer kleinen Tischlerei ohne vollautomatisierte Fertigungsstraßen oder CNC und mit 3-4 Mitarbeitern. Früher hätte man dafür mehr Leute gebraucht.

Ganz ohne Rückenschmerzen geht es aber immer noch nicht: Wenn man den ganzen Tag in fiesen Sicherheitsschuhen auf Betonboden gestanden hat, steht man nach Feierabend erstmal nicht mehr. Und solche Arbeiten werden mehr. Entweder man steht an der Maschine oder am Arbeitsplatz und baut irgendwas zusammen. Abwechslungsreiche Körperhaltungen gibt es nur noch bei Montage- oder Reparaturarbeiten. Die ich nicht nur deshalb auch am liebsten mache.

Mon Sep 02 20:43:08 CEST 2013    |    Turboschlumpf49144

Zitat:

Wenn man sich mal z.B. Aufnahmen aus Autofabriken anschaut. Früher wurden die Räder von Hand an die Achse gewuchtet und festgeschraubt. Heute hast du da einen hydraulischen Arm den du mit dem kleinen Finger in jede Richtung ziehen kannst.

schon mal in wolfsburg gewesen? das machen alles roboter, da sitzen nur noch zwei deppen links und rechts und schauen, ob alle radschrauben verbaut sind!

selbst das ersatzrad wird so hinterlegt.

 

ps. man nutzt dann zb auch parkett, um den rücken zu schonen...

Mon Sep 02 22:07:31 CEST 2013    |    Flykai

@ Volker-das ist doch Quatsch-was glaubst Du welche Maschine dir 50 Liter Suppe vom Herd hebt-achso der Topf wiegt dann nochmal 20kg on top-welche Maschine trägt Dir den Hirschen ins Kühlhaus den der Förster gerade vorbeigebracht hat?

gut da fragt der Koch halt seinen Kollegen...ups 70% der Gastronomischen Betriebe arbeiten mit Alleinköchen:rolleyes:

Tue Sep 03 12:56:08 CEST 2013    |    italeri1947

Zitat:

Ich möchte übrigens keine Renault-Fans angreifen. Aber dieses Auto hat es mir mit Renault erstmal gründlich verdorben.

Kein Problem - da stehe ich doch drüber.

 

Generell sind Autos wie der Kangoo vom gewohnten Qualitätsniveau deines BMW natürlich weit entfernt, auch wenn sie ggf. viel jünger sind als der E46 - aber das hängt nicht damit zusammen, dass die Hersteller (in diesem Falle Renault) es nicht besser könnten, sondern deckt sich viel mehr mit den Erwartungen der Neuwagenkundschaft, auf die solche Kleintransporter abzielen: Kleingewerbebetreibende, Freiberufler, Familien, praktikabel orientierte, wenig an Statussymbolik und Detailverliebtheit interessierte Menschen, die zu Autos kein inniges Verhältnis haben, sondern sie eher als notwendiges Muss für das Geschäft oder die Schäfchen daheim ansehen.

 

Die erzielten 175 km/h als Spitzengeschwindigkeit sind für so ein Fahrzeug übrigens eigentlich schon sehr gut - und niemand würde das jemals annähernd ausreizen, denn so etwas kauft sich eher der Kleinunternehmer und Marktbeschicker, der Inhaber eines Metzgerladens oder einer Pommesbude, um damit durch das nähere Umfeld seiner Heimat zu fahren und Dinge auszuliefern etc., auf der Autobahn sind es meist größere Fahrzeuge wie Ducato/Jumper/Boxer etc., die vorherrschen.

 

In dieser Klasse muss man daher auch als Autofan ganz einfach mit anderen Mitteln "ran gehen"; da zählt für die wenigsten Erstkäufer der Qualitätseindruck. Deswegen wurde seitens der Hersteller auch eher einfach gearbeitet, was man schon im Neuzustand durchaus sieht. Hier zählen er wirtschaftliche Unterhaltungsmodalitäten, geringe Neuwagenpreise und eine "akzeptable" Qualität; die Betonung liegt auf dem Wörtchen "akzeptabel": Ausreichend für den Alltag, aber nicht mehr. Und ewig halten muss der Hobel auch nicht, weil man nach fünf Jahren sowieso den Nachfolger kauft. Geschickte Kalkulation erfolgt also seitens der Hersteller - nichts als marktgerecht ist dieses Vorhaben!

 

Wirkliche Qualitätsoffenbarungen leistet keiner dieser Kleintransporter - weder Citan, noch Tourneo Connect/Courier, Combo, Doblò, Rapid/Kangoo, Expert oder Berlingo entsprechen dem, was man von den jeweiligen Pkw-Modellen ihrer Herstellerhäuser kennt. Aber sie wurden eben auch eher für den reinen Einsatzzweck konzipiert und das muss man erkennen. Entsprechend werden diese Fahrzeugtypen dann auch behandelt - die müssen ackern und buckeln, wirkliche Pflege findet selten statt, Reparaturen gibt es nur dann, wenn es wirklich nötig ist. Kleine Mängel sind bei solchen Autos nach ein, zwei Jahren eigentlich die Regel.

 

Das Thema besteht folglich auf dem Gebrauchtwagenmarkt nicht darin, etwas zu finden, sondern eher darin, einen solchen Wagen zu finden, der von den Vorbesitzern zumindest gelegentlich einmal mit Pflege bedacht wurde (aber das betrifft gleichsam alle kleinen Nutzfahrzeuge): Dinge wie Scheckheft oder gar Vertragswerkstatt sind hier eigentlich ab dem zweiten Jahr, spätestens ab dem dritten Jahr sowieso meist nicht mehr relevant.

 

Alles in allem danke ich für den Testbericht.

Tue Sep 03 13:50:48 CEST 2013    |    Bayernlover

Freut mich dass ich dich nicht vor den Kopf gestoßen habe :)

 

Aber es stimmt, für die Stadt ist das Auto saupraktisch, weil es sehr kurz ist.

Tue Sep 03 15:22:34 CEST 2013    |    HerrLehmann

Hab grad zwei Herren auf dem Supermarktparkplatz in sonem Wägelchen Ihre Mittagspause verbringen sehen.

Die armen Schweine... ich sollte die UN einschalten... :D

Tue Sep 03 16:14:46 CEST 2013    |    Bayernlover

Vielleicht kommt Obama mit ner Drohne und erlöst sie von ihrem Leid :D

Tue Sep 03 16:37:14 CEST 2013    |    italeri1947

Zitat:

Freut mich dass ich dich nicht vor den Kopf gestoßen habe :)

Du bringst sachliche Argumente und außerdem bist du in einer ganz anderen Fahrzeugklasse zuhause, also sehe ich das ganz locker und neutral.

 

Zitat:

Aber es stimmt, für die Stadt ist das Auto saupraktisch, weil es sehr kurz ist.

Der Kangoo ist der Nachfolger des beliebten Renault Rapid (1986-1998). Zum Rapid habe ich eine besondere Beziehung:

 

Wir hatten über die Jahre als "Mädchen für alles" parallel immer zwei Rapid bei uns gehabt und insgesamt bestimmt acht oder gar zehn Rapid im Firmenfuhrpark (ich müsste nachschauen); sie waren immer die Lieblinge der Angestellten, wurden nicht geschont und waren sehr zuverlässig. Sie wurden vorwiegend für Botenfahrten, Abholfahrten, Transporte und sonstige Aufgaben eingesetzt.

 

Alle unsere Rapids hatten drei Extras: Ein Blaupunkt-Kassettenradio namens "Heilbronn SQR 39" und einen Notizblock mit Saugnapf-Halter an der Frontscheibe sowie Fell-Sitzbezüge. Unsere Rapids waren allesamt "Spitze" und haben nie Probleme bereitet. Es gab alle 7.500 Kilometer einen Ölwechsel, es wurde immer alles erledigt - der Spitzenreiter wurde erst 2005 außer Betrieb gestellt; es war ein weißer (sie waren alle weiß) Rapid Kombi von 1992 oder 1993, der mit 203.000 Kilometern von einem Vectra gerammt wurde - wirtschaftlicher Totalschaden. Schade, technisch war er noch solide!

 

Zwei davon wanderten nach dem Dienst bei uns zu Mitarbeitern bzw. in deren Familie; einer ging an den Auszubildenden Frank ("Frankie" gerufen) der großer Rockmusik-Fan war, eine Jugend-Rockband pflegte und an Wochenenden oft Instrumente transportierte, außerdem ein großer Querfeldein-Camping-Liebhaber war, in dem Rapid auch öfters schlief und laut eigener Aussage mit dem Auto seine Freundin kennen lernte sowie das erste Kind im Rapid gezeugt hat, was er mir vor Jahren mitteilte. "Frankie" arbeitete noch einige Zeit bei uns. Er hat den Rapid übrigens von Arktis-Weiß (369) in "Polizeifarben" umgearbeitet. Gern erinnere ich mich!

 

Der andere Rapid ging an den Bruder unseres Werkstattmeisters, der den Betrieb 2011/2012 übernahm und weiterführt. Dieser hatte eine Landwirtschaft und setzte den Rapid als "Mädchen für alles" ein. Dieses Auto hielt aber nicht sehr lang durch, weil es leider irgendwann vom Hof geklaut wurde - der Schlüssel steckte offenbar immer.

 

Ich hoffe, die Rapid-Geschichten langweilten nicht; beim Stichwort "Kangoo" komme ich nur automatisch immer auf den tollen Renault Rapid zu sprechen und schwelge in Erinnerungen. Für mich ist der Rapid ein Auto, das gute Laune macht!

Tue Sep 03 17:07:22 CEST 2013    |    Achsmanschette51801

Haben die Kangoo-Erfahrenen (und auch unerfahrenen) auch schon meine Kangoo-Erfahrungen gelesen? Ich würde mich über Kommentare dort sehr freuen :)

 

Ach ja: Klick

Tue Sep 03 19:04:07 CEST 2013    |    Bayernlover

@Italeri: Lustigerweise heißt der Kangoo auch "Kangoo Rapid" - warum auch immer.

Danke für die Geschichten!

 

@meehster: Noch nicht, aber gleich ;)

Tue Sep 03 19:14:49 CEST 2013    |    italeri1947

Zitat:

@Italeri: Lustigerweise heißt der Kangoo auch "Kangoo Rapid" - warum auch immer.

Danke für die Geschichten!

Aber gern doch! Das kann ich erklären; es gibt ja den "normalen" Pkw-Kangoo für die Familie oder den Hobbyliebhaber, der Kangoo "Rapid" ist die Lieferwagen-/Nutzfahrzeugversion davon, die du hier gefahren bist. Wer mehr Platz wünscht, kann sich den Kangoo "Rapid Maxi" kaufen, für die Stadt gibt es den kurzen Kangoo "Rapid Compact". Renault liefert also für jeden Bedarf das passende Fahrzeug!

 

Zitat:

Haben die Kangoo-Erfahrenen (und auch unerfahrenen) auch schon meine Kangoo-Erfahrungen gelesen? Ich würde mich über Kommentare dort sehr freuen :)

Von mir kam soeben ein netter Gruß!

Tue Sep 03 20:10:24 CEST 2013    |    Bayernlover

Ach das erklärt den Namen, vielen Dank :)

Thu Sep 05 11:03:47 CEST 2013    |    ChrisCRI

Das war einfach nur das falsche Modell, das dein Kumpel sich ausgesucht hat.

Mit dem hier hättest du für keinen schlappen Golf GTI die linke Spur räumen müssen. Den Audi würde dein Kumpel dann auch nicht mehr machen lassen. :D. Lautstärke und Verbrauch sind jetzt nicht angegeben. Nach deinen Schilderungen dürfte das aber eigentlich nicht mehr steigerungsfähig sein, aber wer weiß.

Thu Sep 05 14:11:25 CEST 2013    |    Bayernlover

Den hätte ich gern genommen :D

Thu Sep 05 14:47:07 CEST 2013    |    VolkerIZ

Hat das Ding eine Straßenzulassung? Ansonsten: Nette Idee, aber nicht zielführend.

Mein Schrauber ist ja auch überzeugter Renault-Fahrer seit seinem 18. Geburtstag und das ist schon ziemlich lange her. Der hat auch die güldenen Zeiten für Renault-Schrauber miterlebt, zeitweise bis zu 500 R4-fahrende Kunden, von denen natürlich nach 20 Jahren keiner geblieben ist.

Sein Ex-Firmenwagen war auch so ein R4 Kastenwagen, aber mit R5-Alpine-Motor und sonstigen Technikbauteilen, natürlich alles eingetragen und optisch "ein wenig" verbraucht, dafür mit eingetragener Eigenbaustoßstange aus Gartenstühlen. Hatte zwar nur irgendwas bei 100 PS, aber der wiegt ja nix, jedenfalls wenn er nicht gerade wieder mit Renault-Teilen überfüllt war. Ging wohl ganz gut ab. :D

Sun Sep 08 20:29:30 CEST 2013    |    Standspurpirat132277

Mein Vater hatte so einen Kangoo für die Arbeit (1/2 Jahre). Ich bin ab und zu mal mittgefahren. Seine Erfahrungen mit dem Fahrzeug waren durchweg positiv. Ich konnte mich auch nicht beklagen :D. Aber es bleibt ein "Lieferwagen" und keine C Klasse oder nen 5er. Klar das 700 km mit dem nicht so toll sind :rolleyes:

Sun Sep 08 23:56:24 CEST 2013    |    Flykai

aber man überlebt sie-bin auch mitte der 90er mit nem Marbella  hier aus dem westlichen Niedersachsen nach Gemona.. 1300km :cool:

 

gut 3 Jahre später nochmal mit nem Ford Ka.. das war natürlich ein Quantensprung:p

 

danach jede 2 Jahre mit meinen Scorpionen,Mondeos-das ist natürlich ein Unterschied wie eine Cesna oder die Enterprise*gg*

Wed Sep 25 11:24:50 CEST 2013    |    kadajawi

Ich fahre einen Kangoo der ersten Generation, bin aber auch schon einiges anderes gefahren. In Sachen Federungskomfort geht es deutlich schlechter (nen Cross Touran auf 17" Felgen gefahren? Da kriegen 6 j�hrige nach nem Jahr nen Bandscheibenvorfall. Das Ding ist brutal. Geht gut um Kurven, aber muss man das in einer Familienkutsche?#, zu weich darf er aber auch nicht sein, sonst kippt er in Kurven. Ich finde den Kompromiss eigentlich recht gelungen. Die H�he macht ganz sch�n was aus, mein anderer Franzose sitzt deutlich n�her an der Stra�e, und f�hrt trotz weicherer Federung viel schneller um Kurven. Beschleunigt trotz sehr �hnlicher Motorisierung deutlich besser, ist deutlich schneller, ...

 

Lichtschalter am Blinkerhebel... das ist Standard bei vielen Herstellern. Eigentlich sinds haupts�chlich die Deutschen die da eine Sonderl�sung fahren, ein Nissan GT-R z.B. hat auch den Lichtschalter am Blinkerhebel. Ich pers�nlich finde es etwas leichter zu erreichen #man muss seinen Arm nicht ausstrecken, den Blinkerhebel erreicht man ganz leicht#, aber beide Systeme sind ok. Gew�hnt man sich problemlos dran.

 

Klar ist der Spritverbrauch hoch wenn man die Kiste pr�gelt. Es ist kein Sportwagen. Seine Aufgabe erf�llt der Motor aber schon.

 

Ger�uschd�mmung... soweit ich wei� sollte zumindest die Zivilversion vom Kangoo der 2. Generation deutlich leiser sein als der alte, der durchaus noch akzeptabel ist #da sind mir etliche japanische Kleinwagen bekannt die deutlich lauter sind, und auch schlechter gefedert#. M�glich dass bei der Lieferwagenversion gespart wurde. Das Ding muss eben g�nstig sein.

 

Klima die nicht funktioniert? Wurde die �berhaupt mal gewartet? Luftfilter gewechselt, K�hlmittel nachgef�llt? Meine Klima funktioniert auch nach 110000 km problemlos, und bei mir ist die eigentlich die ganze Zeit auf Vollgas an.

 

Im übrigen, fahr mal nen neuen Nissan Almera. Bei über 110 Sachen macht man sich in die Hose, so schwammig ist Lenkung und Fahrwerk. Da lobe ich mir meinen alten Kangoo dem 140 Sachen nix ausmachen... (nur dem Motor geht da die Puste aus).

Wed Sep 25 12:55:19 CEST 2013    |    Bayernlover

Wartung hat er immer bekommen, laut Heft. War ja ein Firmenfahrzeug.

 

An das Licht am Blinkerhebel werde ich mich wohl nie gewöhnen.

Wed Sep 25 20:54:48 CEST 2013    |    Achsmanschette51801

Ich gewöhne mich gerade daran, daß ich ne Karre habe, wo der Lichtschalter nicht im Blinkerhebel ist, sondern dort, wo normalerweise irgendeine relativ unwichtige Funktion ist.

Wed Sep 25 20:56:15 CEST 2013    |    Bayernlover

Genau dort gehört das hin ;) Aber beim Volvo kann man es ja eh anlassen, da der ja die Skandinavien-Schaltung hat, oder?

Wed Sep 25 21:09:29 CEST 2013    |    Habuda

Bei BMW kann man ihn auch einfach so lassen wie er ist, ich zumindest :p

Wed Sep 25 21:22:04 CEST 2013    |    Achsmanschette51801

Der Volvo schaltet bei Zündungabstellen wie auch ein Fiat das Licht aus. Nichtsdestotrotz stört es mich, daß Lichtschalter wie bei einer Hinterweltlerkarre an so einer unlogischen Stelle ist.

 

Man muß dann aber beim Losahren tagsüber dran denken, es abzustellen, nicht daß man den Fehler macht, bei Sonnenschein das Licht anzuhaben.

 

Mir ist das im Frühjahr mal passiert: Ich hatte tagsüber das Licht an und niemand hat mich drauf hingewiesen. Das ist mir immer noch peinlich, daß ich abseits der Autobahn bei Tageslicht mit Abblendlicht gefahren bin.

Ich selbst erinnere Entgegenkommende mittels Lichthupe dran, daß sie vergessen haben, es abzuschalten. Es kann ja mal vorkommen, daß man es vergißt.

Wed Sep 25 22:13:50 CEST 2013    |    Habuda

Deswegen gibt es bei BMW, auch im E46, etwas sehr Schönes und Praktisches wie eine Lichtautomatik. Einmal den Schalter auf "A" für Automatik gestellt und das Licht geht automatisch an wenn es dunkel wird (bspw. in einem Tunnel oder eine Tiefgarage), bzw wieder aus wenn man am Tag fährt oder das Auto abstellt.

 

Einfach genial ;)

 

Und noch was: Ich bin es seit je her gewohnt, dass der Lichtschalter da ist. Fahre ich ein Auto bei dem der Schalter wo anders ist nervt es mich. Also Gewohnheitssache!

Wed Sep 25 23:07:44 CEST 2013    |    Bayernlover

Ich fahr eigentlich immer mit Licht :D Wüsste nicht wann ich das letzte Mal ohne unterwegs war. Ich werde mir wohl auch diese Skandinavienschaltung programmieren lassen.

Deine Antwort auf "Die Hölle auf vier Rädern - oder auch: Fahrbericht Renault Kangoo 1,5 dCi"

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