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twindance on air

Nicht immer ganz ernste Betrachtungen zu Bikes, Foren und das Leben allgemein

Fri Sep 24 18:13:37 CEST 2010    |    twindance    |    Kommentare (1)

monnemajungmonnemajung

Leider musste ich gerade erfahren, dass monnemajong, ein SV-Rider, am 23.09.2010 bei einem Motorradunfall ohne Fremdbeteiligung tödlich verunglückte. Bitte Jungs, nicht noch mehr Tote aus meinem Bekanntenkreis. Jagt um die Rennstrecken, aber lasst es auf den Straßen ruhig angehen.

 

Beherzigt Patricks Wahlspruch: Verheizt Eure Reifen, aber nicht Eure Seelen.

 

Rest in peace - ride in heaven.


Thu Sep 23 20:49:09 CEST 2010    |    twindance    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: Rennstreckentraining, Sachsenring, SV650S

Ursprünglich war Mitte August klar – diese Saison auf den Renn-Strecken Mitteldeutschland ist vorbei – und sie verlief besch...eiden. Viel Regen, von den Sturzschäden an Mensch (Abschürfungen, Prellungen und Hämatome) und Maschine (diverse Plastik, Rastenanlagen und unwichtige Hebelei ) ganz zu schweigen. Der Höhepunkt Mitte August ist im wahrsten Sinne des Wortes in´s Wasser gefallen.

Shit-happenings !!!!

 

Und dann pling –Newsletter eines renommierten Veranstalters im Posteingang. Mit Renn – äääähhhhh Prüf-und Einstellungsfahrten-Teach-in 20/21.09.2010 für den Sachsenring, auf dem ich zwar mit wenig sportlichen Meriten, aber desto größerer Begeisterung sinnlos als Öko-Frevler Benzin und Gummi vernichte, nur um die Klimaerwärmung zu beschleunigen. Als Fingerzeig Gottes ist der 20.09. sowieso mein letzter Urlaubstag- also schnell Anmeldung raus, eine exorbitante Anzahl an Euronen dem Veranstalter in den gierigen Schlund geworfen. Immerhin müssen wir ja noch eine Prüffahrt durchführen, nicht wahr, meine kleine Knubbel? Wir müssen prüfen, ob wir die 1.54.800' als bisherige Meisterleistung nicht doch noch knacken. Und glaubt es oder nicht, das Bike lächelt, zwinkert mir zu und nickt mit der Verkleidungsnase!

 

Meine kleine SV wird wieder all ihre 72PS mobilisieren, um zumindest einige Supersportler/Superbikes zu ärgern. Die Wetterprognose verheißt optimale Bedingungen. Doch wollen wir nicht dem Größenwahn verfallen – die Anmeldung erfolgt daher in die Gruppe der Fortgeschrittenen (so wird gnädig die Krabbelgruppe genannt) – Sportfahrer wäre wohl eine Nummer zu groß.

Hätte ich doch nur die Anmeldung etwas sorgfältiger studiert....

 

 

Denn nun ist gekommen der große Tag meines Zorns. Wie immer – eine gewisse Nervosität ist seit dem Vortag nicht zu leugnen. Werkzeug verstaut, Sturzteile eingepackt, Gewebetape als Allheilmittel in ausreichender Meterzahl vorhanden, Regenklamotten werden rigoros aussortiert – heute ist Trocken-Zynden befohlen! Dafür reicht auch der Rucksack! Denn wie immer – die Anfahrt zum Kringel wird schon per Bike als Lockerungsübung angegangen. Pah, Transporter, Rennslicks, Reifenwärmer - Knubbel geht die Sache auf eigenen Reifen an. Geweckt auf liebevolle Art von meinem geliebten Chili-Engel schnell ein Kaffee und ab auf die Strada – Frühstück braucht es nicht, gibt es auf dem Ring. Im Zielgebiet schnell das edle Ross mit Hochoktanigem versorgt und schon kann der heilige Asphalt betreten werden. Der Zeitplan ist voll eingehalten – nochmalig aufmunternde Worten per Handy von meiner süßesten Versuchung, seit es den Q5 gibt und dann Einsatz der Werkzeuge – runter mit dem ganzen Straßengeraffel vom Knubbelchen – die Verwandlung in ein Zyndeisen nimmt nur ein Viertelstündchen in Anspruch. So ziehen dann die zwei Dynamischen gen Zentrum der Macht, dem Walhalla der Kabelzieher – der Anmeldung und technischen Abnahme. Noch guter Dinge sprechen wir vor, die Unterlagen begehrend und -

SCHOCK! Nix Krabbelgruppe – Sportfahrer mittel ist vom allwissenden Veranstalter als adäquate Gegnerschaft auserkoren worden. Jetzt wird mir klar, warum nach Rennstreckenerfahrung und Rundenzeiten gefragt wurde. Während er Reiter jetzt völlig konsterniert die edelsten Spalteisen im Fahrerlager registrieren muss, absolviert die kleine Knubbel wie gewohnt gelassen und souverän die technische Abnahme. Die marginalen Kampfspuren am Helm allerdings werden doch durch mahnende Worte gewürdigt. Noch schnell am Frühstücksbüfett zugeschlagen, Fahrerbesprechung nebst den üblichen Ermahnungen von Günther, dem Hüter des heiligen Sachsenring-Grals über sich ergehen lassen – die Spiele mögen beginnen!

Als „Pfadfinder“ fungieren aber zunächst die Instruktoren – und dann die Krabbelgruppe, also ist schon noch Zeit. Wie so häufig- Knubbel ist wieder das einzige Bike, das auf eigenen Reifen anreiste. Neben ihr eine edle Benelli Tornado eines netten schwyzerischen Zyndpartners, ein wirklich faszinierendes Teil von ausnehmender Schönheit. Die Chianti-Panscher verstehen wirklich etwas von Passione und Emozione. Aber nicht traurig sein, meine Knubbel, außerdem machen sich die Bella aus Italia und meine kleine Schlitzäugige gut in trauter Gemeinsamkeit.

Aus dieser Perspektive reißt mich die Stimme eines anderen Kringel-Jüngers. Die Frage nach Portal und Flugbeginn hin zur Boxengasse – nun ja, wurde zwar nun wirklich in aller Präzision besprochen, aber wir wollen ja nicht unfreundlich sein. Die Frage, in welche Richtung der Ring befahren wird, löst aber nun doch gewisses Erstaunen aus – immerhin outet sich der Fragende ebenfalls als „Sportfahrer mittel“.

Ah jaaaaaa – Knubbel, ich glaub, wir können uns entspannen. Turn 1 ist ja eh nur zum locker werden – o.k., fahr einfach hinter mir her, ich zeig Dir die günstigsten Linien. Immerhin durfte ich ja vor 4 Wochen eine Einzel-Instruktion mit anschließender Manöverkritik von Jesco Günther „erfahren“. Also los – es ist soweit, holen wir den Jünger ab. Holla, die Waldfee – Ducati 848 nennt selbiger sein Werkzeug, edel, edel.

Starlane- Laptimer on, Ampel grün – endlich geht es los. Und schöööön locker bleiben, ganz ruhig, Linie ist alles, Speed ist nichts. Außerdem haben wir ja die Ducati im Schlepp. Runde 1 ist völlig unspektakulär beendet, die elendige Start-Ziel-Gerade, der Tod meines kleinen 72-PS-Monsters lässt viel Muße, sich entgegen aller Ermahnungen doch mal nach der Ducati umzusehen – welcher Ducati???? Ein Raum-Zeit-Kontinuum muss sich aufgetan haben, ein schwarzes Loch, eine Ballung von Anti-Materie – ein gähnendes Loch klafft, keine Ducati weit und breit. Hmmmm, 2.10.000 gerundet zeigt der Starlane – also DAS war ja nun wirklich locker. Auch gut, forcieren wir das Ganze und unspektakulär geht Turn 1 zu Ende. O.k., ein paar Kampfbikes haben uns locker auf den Geraden kassiert, aber es lief doch erstaunlich gut. Gehen wir wieder zum gemütlichen Pausenteil über. Schweissgebadet schnauft Ducati herbei, wohin wir so schnell verschwunden seien – häääää?

Turn 2 hält keine Aufregungen bereit – zumindest nicht von der Zyndtechnik her. Es läuft wirklich gut, flüssige freie Fahrt, Bremspunkte passen, Linien zumindest meistens auch. Wir werden wieder einige Male aufgeschnupft, können aber auch mal kontern. Letzte Runde, die Flaggen schon rot, vor der Sachsenkurve – fuck – das Handy in der Kombi vermeldet hüpfend einen eingehenden Anruf. Ich brauch noch 2 Minuten, noch 90 Sekunden, noch 60, 30....... Knubbel steht, Helm weg – ja, es war mein Schatz - vielleicht hab ich ja Glück - scheint so, zumindest hat sie noch Netzempfang. Und so schnell kann es gehen – ich war doch zu langsam, überraschend hat sie zwar noch Handy-Empfang aber nun doch schon wieder dienstliche Verpflichtungen – vielleicht klappt es ja später noch mal.

So wollen wir denn den Laptimer befragen, ob zumindest sportliche Erfolge zu vermelden sind – ja, da soll mich doch – 1.54.050 – diese halbe Sekunde hättet ihr mir doch nun auch noch gönnen können! Der sportliche Ehrgeiz ist geweckt, da geht noch was. Warte nur, Turn 3, aber jetzt gibt es Saures!

Und da geht es nun hinaus in´s pralle Leben. Ampel grün, mit gewagtem Sprung bringt sich der bis dahin die Gasse sperrende Mitarbeiter vor der angasenden Meute in Sicherheit – mittendrin voll Tatendrang und Ehrgeiz Knubbel und Twindance. Runde 1 und 2 vorbei, jetzt gilt es. Die Start-Ziel wird wie immer mit Vollgas genommen, die Mitstreiter ziehen dank ungleicher PS-Verteilung locker vorbei. Da, die Bodenwelle am Ende der Geraden, hier knack ich Euch. Bremst nur, ihr Weichei-ei-ei-ei-ei --- Schei-ei-ei-ei ..... DER Bremspunkt war zuuuuuhhuhhhuuuuu optimistisch. Kiesbett – ich komme, verdammte heilige Schei....! In rasanter Geschwindigkeit pfeilt die Coca-Cola auf mich zu, der Vorderreifen wimmert um Gnade, mit schwebender Hinterhand tänzelt Knubbel Richtung Verderben. Aber wir sehen dabei zumindest echt gut aus.

Reiß Dich zusammen, Du Schisser! Am spätestmöglichen Einlenkpunkt klappt die Geisha rechts ab, Raste und Knie-Pad verkünden Bodenkontakt. Jetzt nur keinen Blödsinn machen –

 

Und mit des Geschickes Mächten

ist doch auch mal ein Bund zu flechten!

 

Ideal pfeilt die Kleine Richtung Omega, jetzt gilt es. Erstes positives Erlebnis ist zumindest erst mal eine unverbogene Geisha. Schnaufend, durchgeschwitzt und mit knisterndem Motor nähern sich die Helden der Basis. Noch läuft der Motor – Handy-Alarm! Und so erreicht mich der Lohn der Mühe – diesen Anruf meiner süßen Ritter-Tänzerin kann ich genießen. Da werden die 1.53.150 zur Nebensache.

Obwohl, 1.53.150... für mein nicht uneingeschränktes, asketisches Talent schon echt grenzwertig....na ja..... vielleicht doch....

 

Langer Rede kurzer Sinn – der Nachmittag wird der volle Erfolg. Mehrere 1.53er Runden werden durch eine 1.52.850 gekrönt, da haben wir mal locker 2 Sekunden abgefeilt. Ich weiß, diese Zeit ruft bei echten Zyndern verständnisloses Kopfschütteln hervor, aber Knubbel und Twindance sind stolz drauf. Die nette Benelli neben uns musste leider erfahren, das auch die edelste Schönheit vergänglich sein kann, ein ansonsten harmloser Kiesbettrutscher veranlasste sie, einige Verkleidungsteile im sächsischen Kies zu hinterlassen, die Günther dann später als trauriges Häuflein überreichte, nachdem er Bella mit dem Lumpensammler in den heimischen Stall brachte. Nach Einsatz einiger Meter Gewebetape konnte der nette Schwytzer dann doch noch einige gepflegte Turns nachschieben.

Ross und Reiter erreichten dann am späten Abend den heimischen Stall, zufrieden, unversehrt und glücklich. Die Saison 2010 ist nun doch als erfolgreich zu verzeichnen, aber wieviel Risikobereitschaft ist notwendig, um als Biker von guter Erziehung erfolgreich zu sein!?

 

Ja es war ein schöner Tag,

wie ihn der Twindance gerne mag!

 

 

Dessen weiterer Verlauf unterliegt der Zensur.....


Wir kochen die Suppe ...

twindance twindance

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