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Topic: Off-Topic

Off-Topic, Fahrberichte, Vergleiche - alles was in kein spezifisches Forum zu 100% passt.

Sun Dec 11 13:02:42 CET 2022    |    fernQ    |    Kommentare (33)    |   Stichworte: Off-Topic

War öfter mal auf der IAA (Fotovon 2011), hier erkennt man schon ganz gut den späteren Stinger.
War öfter mal auf der IAA (Fotovon 2011), hier erkennt man schon ganz gut den späteren Stinger.

Früher, damals, in vergangenen Tagen - okay, ich glaube, ihr wisst, was ich meine. Jedenfalls habe ich mich früh in meiner Kindheit für Autos interessiert, war durchaus autobegeistert. Sicher hatte auch mein Vater seinen Teil dazu beigetragen, der zeitweise jährlich seine Autos wechselte. In meiner Jugend, ich war wohl so ungefähr 16 oder 18 Jahre alt (also vor gefühlten fünf, tatsächlichen 15+ Jahren), haben wir oft zusammen Autosendungen geschaut, Testberichte gelesen und über alle möglichen Autothemen gesprochen. Deshalb konnte ich nicht verstehen, wenn mein Vater mal Autos nicht erkannt beziehungsweise verwechselt hat. Sprich, eine C- mit einer E-Klasse, einen 5er mit einem 7er oder wie auch immer. Und nun, heute? Sehe ich ein unförmiges SUV vorbeifahren, das die Audiringe an der Front vor sich herfährt, und frage mich, warum sieht das so hässlich aus? Ach halt, das meinte ich gar nicht, ich wollte darauf hinaus: ...und frage mich, was ist das jetzt, ein Q4, Q3, Q x e-tron irgendwas? Oder da vorne, auf dem 200 m entfernten Parkplatz, die E-Klasse hat aber schicke Felgen. Ach, das ist keine E-, sondern eine C-Klasse. Ich würde noch immer von mir behaupten, mich generell mehr mit Autos auszukennen, als der Großteil meiner direkten Kollegen, Bekannten, Verwandten und Freunde. Aber Neuigkeiten gehen immer öfter an mir vorbei, manches lässt mich auch einfach komplett kalt. Ja ich denke, "kalt" trifft es gut - die Begeisterung kühlt ab. Beim letzten Autokauf stand sogar länger eine Variante im Raum, bei der ein reines Vernunftauto angeschafft worden wäre. Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich mag Autos noch immer. Aber die Begeisterung von früher, die gibt es so nicht mehr. Für einzelne Modelle schon immer wieder, aber nicht mehr für das gesamte Thema Automobil. Schade eigentlich, oder? Jedenfalls war das 2011, als ich mich hier auf Motor-Talk registrierte, noch anders. Ich sage ganz explizit nicht, dass alles, und damit alle Autos eingeschlossen, früher besser war. Im Gegenteil! Es ist eine nüchterne Betrachtung, bei der ich feststelle, dass die Emotionen hinsichtlich allem rund um Autos abkühlt bei mir.

 

Ich glaube auch, dass ich meinen Vater jetzt irgendwie verstehe. Was nicht heißt, dass ich seine aktuelle Suche nach einem Kompakt-SUV gutheiße :-D

 

Warum schreibe ich das alles? Nun, warum nicht. Vielleicht geht es manchen von euch auch so? Oder vielleicht auch nicht, immerhin sind wir hier in einem Autoforum!

 

Und damit nicht der unzutreffende Eindruck entsteht, ich mag Autos doch gar nicht, eine kleine Auswahl an Fotos, die ich gerne anschaue und mit schönen Erinnerungen verbinde :-)

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Sun Dec 11 13:31:01 CET 2022    |    PIPD black

Biste nicht allein.

 

Mit dem ganzen neumodernen Einheitsbrei von ABM kannst mir fernbleiben. Ebenso die ganzen SUV-Eskapaden. Und somit wird das Feld der interessanten Fahrzeugen sehr sehr dünn.

 

 

Der Singleframe von Audi ist schon häßlich, die Biberzähne von BMW toppen das noch. Ich hätte nie gedacht, dass es schlimmer ginge.

Sun Dec 11 13:37:45 CET 2022    |    Zarrooo

Wenn man mal ein paar Alters- und Jahresangaben sowie Deine Abneigung gegen SUVs außer acht lässt, könnte der Text genauso gut von mir stammen. Früher konnte ich Dir einen Mercedes, aber auch BMW und Audi treffsicher inklusive internem Entwicklungscode (also W124, E34, Typ44, etc) identifizieren, heute kann ich Dir nicht mal mehr sagen, ob es eine C- oder E-Klasse, ein 3er oder 5er, ein A4, A5 oder A6 ist, wenn nichts auf dem Kofferraumdeckel steht. Die Dinger sehen für mich einfach alle gleich aus. Bei den alten Autos klappt das mit dem Identifizieren immer noch hervorragend. Und bei denjenigen neueren Modellen für die ich mich interessiere - nur werden das immer weniger.

Sun Dec 11 14:00:35 CET 2022    |    bronx.1965

Dafür einen Daumen da gelassen. Spricht mir aus der Seele!

Danke.

Sun Dec 11 14:16:09 CET 2022    |    fernQ

Interessant, danke euch. Hätte eher damit gerechnet, dass es gerade in einem Autoforum wie Motor-Talk doch eher anders ist. Mal schauen, Gegenmeinungen sind ja noch möglich und natürlich genauso gerne gesehen.

Sun Dec 11 14:40:39 CET 2022    |    Dynamix

Denke der Punkt ist einfach das die Hersteller auf Teufel komm raus probieren eine Art "Familiendesign" zu schaffen, welches dann allen Modellen irgendwo übergestülpt wird.

 

Da sind gerade die Premiums so ein Beispiel und mein persönlicher Negativ-Spitzenreiter ist hier Audi, dicht gefolgt von den BMW SUV. Bei Audi sieht gefühlt wirklich jedes Auto von vorne gleich aus. Wenn ich sowas mal im Rückspiegel habe fällt es mir extrem schwer da einen A1 von einem A3 oder A4 zu unterscheiden.

 

Und bei BMW sind es die SUV die von vorne irgendwie alle gleich aussehen. Glaube das Audi diesen Trend auch vom Zaun gebrochen hat mit dem Singleframe. Nachdem die gemerkt haben das die da ein Designmerkmal gefunden haben das bei den Leuten total gut ankommt und dafür sorgt das Audi als Premium wahrgenommen wird, haben die den überall drangetackert und seit jetzt gefühlt 20 Jahren nicht großartig geändert. Hier und da mal ne Ecke, dass wars aber schon.

 

Und die anderen sind nachgezogen.

Sun Dec 11 14:59:30 CET 2022    |    remarque4711

Volle Zustimmung, nur noch hässlicher Einheitsbrei in den Glaspalästen:rolleyes:

 

Ein neues Auto kommt mir nicht mehr in die Garage. Wenn der Zafira doch mal den Geist aufgeben sollte, dann wird er durch den (noch) vorhandenen Golf ersetzt. Sollte der bis dahin evtl. in der Familie weitergegeben worden sein, kommt wieder was Altes her, vielleicht sogar ein Sechszylinder - aber möglichst kein SUV.

Sun Dec 11 16:54:00 CET 2022    |    ToledoDriver82

Geht mir ebenso. Ich interessiere mich zwar generell noch für das Thema Auto,aber so wie es noch vor 10 oder gar 20 Jahren war,ist es nicht mehr. Das finde ich generell nicht wirklich schlimm,auch dass ich mit allem neuen und aktuellen nichts mehr anfangen kann, geschweige denn auf dem laufenden bin, stört mich nicht wirklich... wäre mir früher nie passiert;)

Sun Dec 11 21:43:02 CET 2022    |    Swissbob

Ich interessiere mich noch immer für Autos aber ich stelle fest, dass ich mittlerweile andere Karosserieformen bevorzuge.

 

Früher war ich leidenschaftlicher Limousinen Fan, Busse fand ich hingegen sehr uninteressant.

 

Dies hat sich grundlegend geändert.

Mittlerweile bin ich leidenschaftlicher Bus Fahrer, hohe Sitzposition, niedrige Ladekante, sehr viel Platz auch wird man kaum bedrängt, die anderen Verkehrsteilnehmer wissen das ein Bus nunmal kein Sportwagen ist.

 

Ein anderes Thema Cabrios und Roadster, früher hielt ich Cabrios und Roadster für überteuerten Mist. Offen fährt man auch nur weil das -Verdeck dieser Autos nichts taugen würde.

 

Ich hatte irgendwann die Gelegenheit einen MX-5 fahren zu können, weil er mir etwas eng war, habe ich sofort das Dach aufgemacht :) Seitdem bin ich glühender Roadster/Cabrio Fan und Fahrer.

Mon Dec 12 09:07:32 CET 2022    |    woife199

Sehe ich bei mir genauso. Letztlich erst mit dem Nachbarn gesprochen und irgendwie auf Autos gekommen.

Thema weiß ich nicht mehr aber es fiel von mir irgendein Satz "Kann dein A5 ...".

Darauf die Aussage "ist ein A7". 3 Jahre und ich kannte nicht mal das Modell.

Früher konnte ich ziemlich viele Modelle voneinander unterscheiden. Aber jetzt. 5er oder 7er?

A4 oder A6? C- oder E-Klasse. Kia oder Hyundai? Peugeot oder Renault. Honda oder Madzda? Muss ich mich schon anstrengen. Da hat ABM zumindest geschafft dass man die Marke zu erkennen. Bei vielen anderen Modellen ist es für mich schon schwierig die Marke zu erkennen.

 

Es wäre mal eine Aussage von einem "jungen" autobegeisterten Motortalk Nutzer zu hören. So um 16 - 22 Jahre?

Ob man selber das "Interesse" verliert oder ob es wirklich nur noch Einheitsautos gibt.

Mon Dec 12 10:34:01 CET 2022    |    fernQ

Zitat:

@woife199 schrieb am 12. Dezember 2022 um 09:07:32 Uhr:

Es wäre mal eine Aussage von einem "jungen" autobegeisterten Motortalk Nutzer zu hören. So um 16 - 22 Jahre?

Ob man selber das "Interesse" verliert oder ob es wirklich nur noch Einheitsautos gibt.

Ich würde aber tatsächlich auf ersteres tippen.

Mon Dec 12 15:49:44 CET 2022    |    Goify

Geht mir auch so. Meine Begeisterung für Automobile hat sich stark gewandelt: Ich fahre noch immer gerne Auto und mir sind so manche Extras wichtig, aber was es nun genau ist und vor allem, welche Marke, ist mir völlig egal. Und privat teile ich mir mit meiner Mutter einen alten Subaru, der mir völlig ausreicht und sicherlich keinen Eindruck schindet. Ist mir aber egal, denn er läuft und ich stecke dafür recht viel Zeit rein.

 

Autozeitungen lese ich keine mehr, Autosendungen im Fernsehen schaue ich keine mehr und selbst auf YouTube schaue ich nur noch ganz wenige Autothemen an und wenn doch, dann hat es mit aktuellen Modellen nichts zu tun, also zum Beispiel "Alte Schule".

 

Als ich diesen Sommer im Porsche-Museum war, dachte ich mir bei den Autos "nett" und beim Gebäude "das ist aber mal interessant, die Autos versperren mir den Weg". Ziemlich fatal für einen Car-Guy.

Mon Dec 12 15:51:26 CET 2022    |    Dynamix

Das Museum selbst muss auch nicht die Euro Normen erfüllen oder aufpassen das Fußgänger bei einer Kollision nicht verletzt werden :D

 

Gut, dafür dürfte das Museum auch nicht so schnell werden :p

Mon Dec 12 15:55:53 CET 2022    |    Goify

Zitat:

@Dynamix schrieb am 12. Dezember 2022 um 15:51:26 Uhr:

Das Museum selbst muss auch nicht die Euro Normen erfüllen oder aufpassen das Fußgänger bei einer Kollision nicht verletzt werden.

Das Museum muss wahrscheinlich weit mehr Normen und Regelwerke einhalten als ein Auto, welches auf einem weltweiten Markt zugelassen werden soll. Und in dem Haus dürfen auch keine Menschen zu Schaden kommen.

Das Museum ist ein komplexer Prototyp, der aber auf Dauer funktionieren muss. Beim Auto können schon ein paar Fehlschüsse passieren, bis das Serienmodell vom Band läuft.

Mon Dec 12 16:11:53 CET 2022    |    PIPD black

Zumal so eine Blech- oder Plastikbüchse nur noch für 6-8 Jahre Haltbarkeit konzipiert ist. Das Museum sollte schon etwas längere Zeit haölten.

Mon Dec 12 16:25:32 CET 2022    |    Goify

Wobei ein 911er zwar auch ne Plastikschüssel ist, aber doch schon etwas länger halten muss, da sonst der Wertzuwachs verschwindet und darum kauft man sich einen Porsche in erster Linie.

Tue Dec 13 07:44:46 CET 2022    |    bermuda.06

Zitat:

@fernQ schrieb am 12. Dezember 2022 um 10:34:01 Uhr:

Zitat:

@woife199 schrieb am 12. Dezember 2022 um 09:07:32 Uhr:

Es wäre mal eine Aussage von einem "jungen" autobegeisterten Motortalk Nutzer zu hören. So um 16 - 22 Jahre?

Ob man selber das "Interesse" verliert oder ob es wirklich nur noch Einheitsautos gibt.

Ich würde aber tatsächlich auf ersteres tippen.

Ich tippe definitiv auf letzteres, denn es gibts bspw immer weniger Sportwagen und noch viel viel weniger bezahlbare Sportwagen (vll 2-3 Modelle).

 

Dazu kommt dieser Einheitsbrei, den Audi federführend vorantreibt. Die Autos sehen alle gleich aus und das seit anno damals. Ein neuer A4 sieht fast genauso aus wie ein A4 vor 10-15 Jahren. Wo soll da die Begeistert herkommen?

 

Mercedes schlägt seit ein paar Jahren den gleichen Weg ein und die neuen Modellgenerationen sehen aus wie die vorherigen.

 

Selbst BMW baut mit dem 5er ein Auto mit kaum Designänderungen.

 

Der VW Golf 8 sieht in der Seitenlinie genauso aus wie ein fast 20 Jahre alter Golf 5

 

Begeisterung fußt auf Mut, Emotionen und Extravaganz. Davon kann man nicht sprechen, wenn Nachfolgemodelle nur andere Scheinwerfer und einen größeren Touchscreen bekommen.

Tue Dec 13 08:06:09 CET 2022    |    Badland

Meine persönliche Meinung zu Audi:

Produziert im großen Stil x-beliebige Autos, die sich im Leasinggeschäft leicht austauschen lassen. Hauptsache aggressive Front fürs Überholprestige. Für die Zielgruppe 25+ gibts noch RS-Modelle mit dickem Motor, die sich einige mit Ach und Krach noch übers Leasing leisten können.

 

Die C- und E-Klassen der Baureihen W205 und W213, habe ich bis zum Facelift nicht auseinander halten können.

 

Bei VW mochte ich bisher das konservative Design, aber mein nächster Daily wird wahrscheinlich von einer anderen Marke sein.

 

Mein Persönlicher Geschmack hat sich eigentlich nie großartig geändert. Sportwagen waren zwar schön, aber ich habe ich nie ernsthaft überlegt einen zu kaufen. Dafür habe ich öfter dran gedacht mir einen Offroader/Pickup zu kaufen, was aber bisher an der Lebens- und beruflichen Situation gescheitert ist. Sprich ich brauche keinen Pickup mit 3l oder mehr Hubraum um damit 30.000 - 35.000km/Jahr zu pendeln, weil ich den Wohnwagen gegen einen Campingbus ausgetauscht habe.

Tue Dec 13 11:00:25 CET 2022    |    _RGTech

Ich kann das noch toppen, indem ich beim Heckdesign nicht mehr recht in der Lage bin, BMW; Audi, Mercedes, Hyundai... auseinanderzuhalten :D

Es gibt ein paar "spezielle" Designs wie die Mercedes CLx-Modelle mit den glatt eingelassenen Rücklichtern, die sind ziemlich typisch für die Reihe (allerdings, CLA-CLE-CLS wird auch wieder nicht einfach, da die Dinger weniger verbreitet sind); ansonsten könnte ich ein Rücklicht alleine keinem Hersteller mehr zuordnen.

 

Zu Zeiten der Riffelleuchten, der L-förmigen, der breiten durchgängigen Balken ging das problemlos, und weil die Grundform immer variiert wurde, konnte man sogar die Modelle relativ einfach trennen. Es gab aber auch viel weniger verschiedene Modelle pro Hersteller - was nicht nur die Gleichteile-Preislage verbessert hatte, sondern auch den Wiederkennungswert erhöhte. Und ganz extrem wirkt heute, dass ein Facelift mitunter so stark ausfällt, dass man das geliftete Auto vom tatsächlichen Nachfolger 3 Jahre später kaum unterscheiden kann (weil's keine neuen Ideen... äh, natürlich weil das Familiengesicht da immer noch gültig ist).

 

 

Allerdings - von wegen "früher war alles besser" - ein Blick zurück in die 70er zeigt, dass wir da schon mal waren. Damals gab's einen rechteckigen Grill und ein Logo drin; entweder Blinker seitlich oder in der Stoßstange und dazu runde, eckige oder doppelte Rundscheinwerfer. Und selbst das gab's pro Modell unterschiedlich.

 

 

Die Frage, ob das nun an den Designern liegt, oder daran dass wir hauptsächlich die Modelle erkennen, mit denen wir aufgewachsen sind... kann ich allerdings auch nicht abschließend beantworten :D

Tue Dec 13 13:54:05 CET 2022    |    volvowandales

In den Sechzigern konnte man die Autos auch noch am Motorgeräusch erkennen.

Das klappt irgendwie nicht mehr......

Mein jüngstes Auto ist von 94, so einen Elektromikmüll auf Rädern möchte ich in diesem Leben nicht mehr haben.

Tue Dec 13 14:03:14 CET 2022    |    bermuda.06

Zitat:

@volvowandales schrieb am 13. Dezember 2022 um 13:54:05 Uhr:

In den Sechzigern konnte man die Autos auch noch am Motorgeräusch erkennen.

Das klappt irgendwie nicht mehr......

Mein jüngstes Auto ist von 94, so einen Elektromikmüll auf Rädern möchte ich in diesem Leben nicht mehr haben.

Ja aber auch nur weil es damals super wenig Modellvielfalt* gab und jeder Kleinwagen mit 30 PS mehr Lärm gemacht hat, als ein moderner HotHatch mit 300 PS. Klar kann man dann besser den Sound heraushören.

 

*Ich stelle mal die These in den Raum, dass vermutlich allein schon Mercedes aktuell eine so große Modellpalette hat wie in den 80ern VW, Audi, BMW, Mercedes, Ford, Opel in SUMME zusammen. Heutzutage kommen wahrscheinlich in einem Monat mehr Neuerscheinungen auf den Markt als früher in einem Jahr

Tue Dec 13 14:41:51 CET 2022    |    Dynamix

Stimmt schon, heute wird halt jede Nische besetzt. Sogar von den Premiums die ja mit Ihren SUVs ja noch ne komplett eigene Produktpalette nebenher fahren.

 

Und "früher" hatten die Hersteller auch fast alle nur ein Modell im Portfolio. VW hatte nur den Käfer, später vielleicht noch den Bulli. Da kamen Golf, Polo, Passat und Co auch erst in den 70ern dazu.

Tue Dec 13 15:22:51 CET 2022    |    der_Derk

"Der Pinsel der Erinnerung malt gülden"... ;)

 

Ich ertappe mich im fortlaufenden Alter auch gerne mal bei der "früher war alles besser"-Einstellung, aber in den meisten Fällen vergleicht man dann doch nur die "guten Zeiten" von damals mit dem Ausfall von heute. Dass früher auch Unmengen Schrott dabei waren, Autos nicht von 12 Uhr bis Mittag gehalten haben und schon im Schauraum beim Händler gerostet haben (Ja, ich sehe Dich an, Citroen CX...) - da schaut man aus der heutigen Perspektive gerne drüber hinweg, während man sich darüber echauffiert dass eine Taste beim neuen Modell an ungewohnter Stelle ist oder anders aussieht.

 

Die Einstellung, dass Neuerung XY absolut nichts taugt und nicht hält, gab es auch zu so ziemlich jeder Zeit. Zur Erinnerung: Das absolute Un-Auto von 1998 mit dem schlimmsten Downsizing-Motor aller Zeiten, dem kaum jemand mehr als 3 Jahre Lebensdauer zugetraut hat, wird nächstes Jahr 25 Jahre alt und heißt Smart. Und es fährt immer noch in beeindruckend großer Stückzahl. Beim Wechsel vom Sechs- auf Vierzylinder, in den meisten betroffenen Klassen auch schon mindestens 10 Jahre her, kam ein großer Aufschrei, dass das ja wohl keine Motoren mehr wären. Aus derselben Ecke kommt nun ein Aufschrei, dass genau dieselben Vierzylinder die letzte, große Motorenkunst wären, weil der Dreizylinder droht. In der Zwischenzeit spulen die meisten Drei- und Vierzylinder ihre Kilometer ähnlich problemlos 'runter wie die Motoren davor, mit erheblich höheren Literleistungen und dramatisch längeren Wartungsintervallen.

 

Das Meiste auf der Straße kann ich tatsächlich noch identifizieren. Unter dem Blech hat es tatsächlich eine gegenüber früheren Zeiten größere Vereinheitlichung gegeben, einfach weil es bei den Modellwechselintervallen finanziell ruinös sowie auch zeitlich unmöglich wäre, jedes Mal alle Teile neu typprüfen zu müssen. Das führt schon zu einer gewissen Langeweile, und es wird gegenüber früher auch deutlich egaler, was man kauft. Selbst konzernübergreifend ist das schon seit über 10 Jahren sehr häufig sehr ähnlich (und eventuelle Serienfehler streuen dann natürlich auch breiter).

 

Aber Wandel gehört halt dazu, und der Geschmack ändert sich auch. Als der Nissan Terrano II 'rauskam, fand' ich den gegenüber dem Terrano I potthässlich, mittlerweile sind beide cool. Den Paceman mochte ich beim Erscheinen nicht, trotzdem fahre ich jetzt einen. Gerade neue Modelle lassen sich erst nach ein paar Jahren passend einordnen - so war es z.B. beim Audi A2, so wird es aktuell beim BMW i3 werden (wobei - der ist nicht mal neu, der ist 8 Jahre alt). Es gibt noch viele spannende Konstruktionen, man muss sie nur finden und verstehen :).

 

Und es gibt viel Masse, die halt irgendwie belanglos ist. Das war aber auch zu jeder Zeit so, erst das Alter macht daraus etwas Besonderes.

 

Gruß

Derk

Tue Dec 13 19:22:44 CET 2022    |    PIPD black

Zitat:

@Dynamix schrieb am 13. Dezember 2022 um 14:41:51 Uhr:

Stimmt schon, heute wird halt jede Nische besetzt. Sogar von den Premiums die ja mit Ihren SUVs ja noch ne komplett eigene Produktpalette nebenher fahren.

Porsche 911 Dakar für 250 k€.:D

Selten so ein albernes Auto gesehen.

Tue Dec 13 19:38:06 CET 2022    |    Badland

Dieses Ding sehe ich als weniger albern an, wie zum Beispiel den Cayenne. Denn den 911er gab's ja als höhergelegtes Rallye Auto, von daher ergibt dieser 911 schon Sinn

Tue Dec 13 19:49:14 CET 2022    |    Dynamix

Marken wie Porsche leben davon jedes noch so unsinnige Sondermodell aufzulegen. Damit sprechen die den Jagd- und Sammeltrieb Ihrer Kundschaft an und den lässt sich die Klientel gut was kosten. Man muss auf der nächsten Matinee vor den Kumpels mit dem neuesten Sondermodell angeben ;)

Tue Dec 13 21:55:02 CET 2022    |    PIPD black

Zitat:

@Badland schrieb am 13. Dezember 2022 um 19:38:06 Uhr:

Dieses Ding sehe ich als weniger albern an, wie zum Beispiel den Cayenne. Denn den 911er gab's ja als höhergelegtes Rallye Auto, von daher ergibt dieser 911 schon Sinn

Als echten Sportwagen im harten Dakar-Einsatz. Da biste aber mit dem jetzigen „Sammlerstück“, von dem es dann doch 2.500 Stück geben soll, Lichtjahre entfernt. Da helfen ein paar Edelstahlbleche, höheres Fahrwerk und AT-Reifen auch nicht.

 

Der Cayenne mag nicht zu passen bzw. gepaßt haben, hat aber die Marke gerettet und weitergetragen. Insofern gibt der Erfolg ihnen recht.

Fri Dec 16 10:13:45 CET 2022    |    fernQ

Zitat:

@der_Derk schrieb am 13. Dezember 2022 um 15:22:51 Uhr:

"Der Pinsel der Erinnerung malt gülden"... ;)

 

Ich ertappe mich im fortlaufenden Alter auch gerne mal bei der "früher war alles besser"-Einstellung, [...]

Aber Wandel gehört halt dazu, und der Geschmack ändert sich auch. [...]

Da stimme ich dir zu, habe deswegen explizit erwähnt, mir ist bewusst, dass früher nicht alles besser war. Ich denke, die jüngeren Generationen werden es wieder ähnlich erleben, Vielleicht nicht genauso, aber ähnlich. Denn natürlich ändert sich auch der Bezug zum Thema Auto ganz allgemein, wer weiß, ob mein Sohn in gut zehn Jahren überhaupt noch daran interessiert ist, seinen Führerschein zu machen.

Fri Dec 16 15:16:54 CET 2022    |    Dynamix

Glaube da spielt auch Gewöhnung mit rein. Worüber man sich früher tierisch aufgeregt hat, hat man sich heute gewöhnt.

 

Mercedes ist da immer so ein super Beispiel:

 

W123: Hat damals gerostet wie Blöde, heute für viele das Beste was Mercedes je produziert hat.

W124: Im Grunde das Gleiche wie beim 123er, nur ne Generation später :D Da haben damals Taxibetriebe vor der Mercedes Zentrale demonstriert weil die Autos angeblich so schlecht waren. Heute angeblich das Beste was Mercedes je produziert hat. Oh, wait?! :D ;)

W210: Da sind damals auch alle Amok gelaufen weil die Rostprobleme da noch schlimmer waren als bei den Vorgängern. Heute kommen schon die ersten Fans und Zeitschriften aus den Löchern und sagen der wäre das Beste was Benz je produziert hat. Man könnte meinen da steckt irgendein Muster dahinter :D :D

 

Warten wir mal ab was die Zeit mit W211, 212 und 213 macht ;) Die werden in ein paar Jahren sicherlich auch den Titel "letzter echter Benz" tragen :)

 

Solche Phänomene hängen sicher auch mit der Angst vor Neuem zusammen. Da klammert man sich lieber ans Alte, auch wenns Mist ist. Aber die Menschen leben lieber mit dem Mist den Sie schon kennen, als etwas zu verbessern und sich aus Ihrer Komfortzone begeben zu müssen. Und so wird dann aus der totalen Scheißkarre irgendwann ein "so schlecht wars ja gar nicht" und am Ende ein "geilstes Auto ever!".

 

Bei meinem Caprice sind die Amerikaner damals auch geschockt gewesen. Das ist ja gar nicht mehr kantig, der Kombi sieht aus wie ein gestrandeter Wal, die Limousine aus wie eine umgekippte Badewanne und so weiter. Heute ist der Wagen in den USA ein Klassiker und viele wünschen sich solche Autos zurück.

 

Früher war alles besser und so ;) :D

Fri Dec 16 19:34:06 CET 2022    |    _RGTech

Liegt bei Mercedes auch ein bisschen daran, dass nach 20-30 Jahren die meisten gammligen Stücke verschwunden sind...

Ihre Fehler haben sie alle. Ihre individuellen Merkmale (die mit der Zeit eben leider "weggeglättet werden") auch. :Letztere werden aber immer weniger... was der Hauptgrund der Nostalgie ist, dem nachzutrauern, was man zu schätzen gelernt hat.

 

Ich bleibe (u.a. deswegen!) zwar trotz Rostgefahr beim 202 - den zeitgleichen W210 würde ich allerdings trotzdem generell überspringen und gleich einen optisch wie technisch ausgereifteren 211er wählen :p

Fri Dec 16 22:30:03 CET 2022    |    Zarrooo

@Dynamix: Greift bei mir persönlich zu kurz. Die Autos, die ich vor 20 Jahren grauenvoll gefunden habe, finde ich heute immer noch grauenvoll. Audi A6 C5, W211, W203 Vor-Mopf, BMW E65, E60, E63, etc. - geh mir weg. Die Kisten macht auch kein Hakenzeichen schön.

 

Zum Thema Mercedes muss ich als Ex-Mercedes-Fahrer auch noch mal meinen Senf dazu geben.

 

Der 123er hat aus heutiger Sicht ziemlich gerostet. In zeitlichen Kontext, also verglichen mit dem Schrott, den die anderen Hersteller zu der Zeit abgeliefert haben (und da muss man nicht erst solche Grotten wie den Alfasud oder den Golf I ausgraben), waren die Dinger aber Gold-Standard.

 

Der 124er hatte Anlaufschwierigkeiten, das waren so Sachen wie knackende Lenkungen, lose Kunststoffteile im Innenraum, schlierende Einarmwischer, Bonanzaeffekt (persönlicher Einwurf: wer einen Benz ohne Automatik kauft ist eh selbst Schuld) wegen dem die Taxler den Zwergenaufstand geprobt haben. Das ist nicht schön, aber alles in den ersten Jahren aussortiert worden. Spätestens der MoPf1 war top (für mich persönlich in alles Belangen der "letzte echte Benz"). Beim MoPf2 hat Mercedes dann leider auf den mistigen wasserbasierten Lack umgestellt (wie alle anderen auch).

 

Der W210 war ein echtes Kackfass und ist das auch bis zum Produktionsende geblieben. Da kann der von mir ansonsten sehr geschätzte Alf Cremers sich diese Kiste in seinen Kiesplatz-Stories noch so schön schreiben. Ich hab da zwei Stück von gehabt - als dreijährige Leasingrückläufer, nicht als Letzthandkarre vom Kiesplatz. Der 220CDI Mopf hat gegammelt wie nur was (Türen, Kofferraumdeckel - "der MoPf rostet nicht mehr" hieß es damals oft. Meine Antwort: Der rostet aber auch nicht weniger). Der 270CDI MoPf hatte keinen sichtbaren Rost (und festgeklebte Türgummis, damit der Kunde nicht mehr so einfach sehen kann, wie schön es da drunter schon gammelt bevor die Kiste auch nur drei Jahre alt ist), war dafür aber wegen diversem anderen Zirkus regelmäßig ungeplant in der Werkstatt. Da braucht mir auch keiner mit "sooo schlecht waren die auch nicht" zu kommen - doch die waren genau. so. schlecht.

 

Auf den W211 und seine Nachfolger hatte ich damals keine Lust mehr und daran wird sich auch in diesem Leben nichts mehr ändern. Alles was Mercedes verbrochen hat seit Gorden Wagener da als Designer rumbastelt, kann ich mir eh nicht länger zwei Sekunden als im Vorbeifahren ansehen, ohne dass die letzte Mahlzeit wieder ins Freie will. Und auch daran wird sich bei mir in diesem Leben nichts ändern.

 

Pauschale Angst vor Neuem möchte ich mir dagegen nicht attestieren, sonst hätte ich als Alltagsauto keines mit CCS-Buchse statt Tankstutzen in der Garage stehen. ;)

Thu Dec 22 07:11:04 CET 2022    |    25plus

Als Schüler oder Student hatte ich den ganzen Tag lang (fast) nichts zu tun, da blieb dann Zeit, mich für Autos zu begeistern. Mit Familie und Arbeit bin ich froh, wenn ich das Alltagsauto noch einmal im Jahr in der Waschbox saubermachen kann. Mein Schönwetter-Auto habe ich dieses Jahr vielleicht 100-200 km gefahren, da ist die Batterie seit Monaten leer. Aber nächstes Jahr, da muss das Auto wieder zum TÜV, da wasche ich es vielleicht sogar (zuletzt vor 2 Jahren?).

 

Vor 15 Jahren war das Internet noch vergleichsweise jung und Internetforen waren - zumindest für eine kleine Gruppe - ein toller Ort für den Austausch zu den Hobbies. Diese Gruppe dürfte inzwischen auf 5-10 % geschrumpft sein, alle "wichtigen" Themen sind durchgekaut und man meldet sich hin und wieder an, um zu sehen, ob es etwas neues gibt. Gibt es meistens nicht. Ohne die Blogs hier, wäre Motortalk für mich inzwischen auch fast tot. Klar, die Zahl der Beiträge und Mitglieder wächst, es wird ja (fast) nichts aussortiert...

 

Früher hatte ein BMW oder Mercedes Heckantrieb, ein Audi Front- oder Allradantrieb und ein Ferrari Testarossa war ein Traumauto. Ein Kompak-SUV mit 300 PS beschleunigt inzwischen besser von 0-100 km/h, aber solche Autos lösen doch keine Faszination mehr aus. Und während Testmagazine die 500-600 PS Waffen anpreisen, die jeder ohne Waffenschein kaufen kann und viele auch genau so einsetzen, wie sie es bei Youtube sehen, fragen sich wahrscheinlich 90 % der Autofahrer nur, wie sie es sich mit ihren aufgezwungenen Statussymbolen noch leisten können, von A nach B zu kommen. Ohne jemals etwas von vorausschauender Fahrweise gehört zu haben... von einer 80, 70, 60, 50, 30 und 10er Begrenzung in die nächste, wo vor 20-30 Jahren noch 100 erlaubt waren und der Fiat Panda mit etwas Anlauf auch mal Tacho 120 laufen durfte. Mit dem Unterschied, dass der Platz auf den Straßen nicht um die 40 cm zugenommen hat, die zwei Autos heute mehr in der Breite benötigen.

 

Ist also alles schlechter geworden? Nicht wirklich, wenn man sich ansieht, wie viel Auto mit welcher Technik man heute schon für deutlich unter 30000 € bekommt. Benziner mit fast 4,7 m Länge, die weniger als 4 l/100 km verbrauchen, mit Automatikgetriebe, zu 50 % und mehr elektrisch fahren (ohne Stecker), mit Abstandsradar, beheizten Lederlenkrädern, Mehrzonenklimaautomatik, LED Scheinwerfern und noch so viel mehr Ausstattung, von der man selbst in der Oberklasse vor 10-15 Jahren nur träumen konnte. Sogar noch echten Schaltern für die Heizung - nicht alle Hersteller sparen ergonomisch sinnvolle Bedienelemente weg, nur um die Kosten zu senken. Und solange man ein größeres Auto fährt (und dazu gehört mittlerweile ja auch schon ein Kompakter dank des allgemeinen Wachstums in allen Fahrzeugklassen), hat man auf den Straßen auch seine Ruhe.

Thu Dec 22 11:49:35 CET 2022    |    _RGTech

Gut geschrieben.

 

Wobei die geringer werdende Faszination ja nicht unbedingt auch geringer werdendes Befassen mit dem Thema bedeutet. Teilweise sogar im Gegenteil - wo ich früher eine ziemlich klare Vorstellung hatte, muss ich heute erst mal wieder ins Thema eintauchen, um mich sinnvoll entscheiden zu können. Und wenn man von den Massenherstellern (auf dem deutschen Markt zumindest) enttäuscht ist, braucht man den Blick über den Tellerrand, der wiederum nicht einfach im Hinterkopf steckt.

Deine Antwort auf "Werde ich alt? Persönliche automobile Ansichten im Wandel der Zeit."