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Sun Nov 19 16:49:53 CET 2023    |    fernQ    |    Kommentare (90)    |   Stichworte: Autokauf, Elektroauto, Umfrage

Welche Option würdet ihr an meiner Stelle wählen?

Manchmal hilft es ja, etwas laut auszusprechen oder niederzuschreiben, wenn man seine Gedanken sortieren möchte. Nun denn, seht das hier als eine Art brainstorming an. Über jeder Art Anmerkung oder Anregung eurerseits freue ich mich! Um was geht es eigentlich? Der nächste Autokauf ist sicher noch rund zwei Jahre entfernt, doch gibt es diesmal grundlegende Unterschiede zu den vorherigen Malen:

  • Mein Wohnort ist erst einmal fix, so bald ziehe ich aus der gekauften Immobilie nicht aus, aber mein Arbeitsort ändert sich wohl 2026. Waren es bisher rund 5 km zur Arbeit (zu Fuß, mit dem Rad oder Bus, nie mit dem Auto), sind es dann ungefähr 15 km. Gut möglich, dass ich dann nicht nur mit dem Bus fahre, sondern auch ab und zu mit dem Auto, um flexibler zu sein. Ginge das gut, mit nur einem Auto im Haushalt? Hm, ich weiß nicht.
  • Wir fahren nicht viel, nur etwa 10.000 km im Jahr. Da sind längere Strecken (50 bis 200 km einfach) an einigen Wochenenden dabei, aber unter der Woche auch öfter mal nur 5 bis 10 km. Auch wenn ich denke, dass ein Benziner gegenüber einem Diesel das schon eher schafft, ohne allzubald Probleme zu bereiten, gefallen mir die kurzen Strecken nicht. Wäre Elektro hier eine Möglichkeit? PV-Anlage haben wir, Garage mit Möglichkeit zum Laden ebenfalls, und das Auto steht ja die meisten Tage auch einfach nur so rum.

Klar, dringend ist es noch nicht, aber ich mache mir eben gerne frühzeitig Gedanken. Diese Möglichkeiten sehe ich:

  • A: Ein zweites Fahrzeug kaufen, den 5er darüber hinaus länger behalten (EZ 08/2018 und 84.000 km, also in 2025 ca. 7 Jahre alt und gut 100.000 km auf dem Buckel).
  • B: Zwei Fahrzeuge kaufen, einen kleinen Stromer für's Pendeln und kurze Fahrten (Arzt, Einkauf, ...), einen mittelgroßen Benziner für alles andere.
  • C: Bei einem Familienfahrzeug (Benziner) bleiben und in Kauf nehmen, sich nach dem (hoffentlich bis dahin gut ausgebauten) öffentlichen Busverkehr zu richten (Werksbusse aktuell vorhanden, sollen ausgebaut werden).
  • D: Wie C, aber mit einem Elektroauto.

A und B gefällt mir nicht, es widerstrebt mir, zwei Autos die meiste Zeit nur stehen zu haben. Also tendiere ich dazu, bei einem Auto zu bleiben, und ganz fest die Daumen zu drücken, dass der Werksbusverkehr ordentlich geplant wird, außerdem kann ich wahrscheinlich öfter mal im Home office arbeiten. Daher sieht es nach C oder D aus.

C: Benziner
Hier sind die Möglichkeiten ja endlos. Erstens kann man ohne große Vorbereitungen früher oder später das nächste Auto kaufen, denn der Wechsel von Verbrenner zu Verbrenner ist unkompliziert und gut geübt (habe ich schon einmal erwähnt, dass der aktuelle 5er mein neuntes Auto ist?). Gesetzt wäre dann erstmal nur, dass der Neuerwerb einen Benzinmotor, Automatik, Matrixlicht und (wenn irgendwie möglich) HUD hat. Würde dann wohl auch wieder auf einen mehr oder weniger jungen Gebrauchten hinauslaufen. Spontan fallen mir aus verschiedenen Klassen mögliche Modelle ein, von der (jetzt noch ganz neuen) Mercedes E-Klasse, über einen 3er BMW oder auch ein Opel Astra und dergleichen. Die Auswahl ist groß, das Angebot ebenfalls, der Planungs- und Vorbereitungsaufwand gering. Hier lohnt es sich noch gar nicht, im Detail drüber nachzudenken, finde ich. Anders sieht es aus bei...

D: Elektro
Hier geht es damit los, dass der ganze Markt noch recht jung ist, jedenfalls im Vergleich zu den Verbrennern. Die Technik macht noch große Fortschritte (Akkus werden effizienter, Ladegeschwindigkeiten schneller), aber der Kauf erscheint mir fast schon riskant, denn Restwerte sind kaum vorhersehbar. Auch Leasing ist daher meist vergleichsweise teuer. Dass die Förderungen demnächst weniger werden oder wegfallen, macht das ganze nicht eben einfacher planbar. Die technischen Voraussetzungen sind so schlecht nicht, wir haben eine Garage, in der Strom liegt, und eine PV-Anlage, die im Sommerhalbjahr meist 20-30 kWh Überschuss am Tag einspeist. Da das Auto unter der Woche meistens daheim steht, kommen so täglich (je nach Verbrauch des Fahrzeugs, logisch) bestimmt 50 km Reichweite dazu. Im Sommer würde man so günstig fahren, denn es entgehen einem nur die mauen 8 ct Einspeisevergütung pro kWh. Im Winter wird es natürlich teurer, aber auch Benzin und Diesel werden zukünftig sicher nicht wieder deutlich billiger. Auch die Strecken, die wir fahren, passen zum Elektroantrieb. Unter der Woche wie erwähnt meistens Strecken von unter 2x 15 km, an den Wochenenden öfter mal 2x 50 oder 100 km, und wenn wir zu meinen (Schwieger-)Eltern fahren, 2x 180 km. Da könnten wir aber über Nacht etwas Strom nachnuckeln. Diese Strecken schaffen alle Elektroautos, die ich mir vorstellen könnte. Dann kommen noch zwei- oder dreimal pro Jahr längere Strecken im Bereich von 2x 200 bis vielleicht 500 km dazu. Hier müsste man natürlich schauen, dass man entlang der Route und am Zielort laden kann. Trotzdem denke ich, dass das funktionieren würde, vor allem, da wir mit kleinem Kind sowieso öfter mal Pause machen. Bleibt die Frage, welche Modelle gibt es denn, und vor allem, wie erwerben - Neukauf, Gebrauchtwagenkauf, Leasing, ...? Hier habe ich noch viele Fragezeichen. Habe erst kürzlich während eines Servicetermins mal beim BMW-Händler den i5 stehen sehen (Foto angehängt), und überlegt, ob mir der überhaupt richtig gefällt, oder nicht - ich bin mir unschlüssig! Davon abgesehen ist er halt ziemlich teuer... Ich denke, ich belasse es mal dabei, und schreibe wann anders an Möglichkeit D weiter, um mal einige Modelle zu überdenken.

Danke an jeden, der bis hierher mitgelesen hat, vielleicht habt ihr ja noch weitere Ideen, oder seht Denkfehler in meinen Gedankengängen :-)

BMW i5 im BMW-AutohausBMW i5 im BMW-Autohaus
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Fri Dec 08 23:43:11 CET 2023    |    fernQ

@jennss Da ist die Auswahl ja viel größer, da gibt es schon einige Kandidaten, die prinzipiell gefallen könnten. Könnte ja auch etwas kleiner als der 5er jetzt werden, und wenn der Rest zusagt, natürlich auch ein Vierzylinder. Aber ich schaue mir jetzt erstmal ein paar Elektroautos "auf dem Papier" an, reizt mich noch immer.

Sun Dec 10 12:58:33 CET 2023    |    jennss

Neu liegen zwischen E-Autos und Verbrenner in der Mittelklasse preislich wohl keine nennenswerten Unterschiede, aber der Gebrauchtmarkt ist bei Verbrennern besser. Bei hohen Motorleistungen sind E-Autos eher günstiger. Ein neuer BMW 430i Gran Coupé kostet 56900 €, ein BMW i4 eDrive35 Gran Coupé 56500 €. Ein BMW M440i xDrive Gran Coupé (374 PS) kostet 74100 €, ein i4 M50 (544 PS) 71100 €. Irgendwo um die 50000 € ist der Kipppunkt, wo die E-Aitos günstiger werden. Vielleicht ust ein i4 eDrive40 als Jahreswagen auch interessant.
j.

PS: Anbei i4 eDrive40 und iX1 xDrive 30 im Laden, wo man sieht, wie hoch die Rabatte sind. 272 PS beim iX1 sind aber falsch. Der hat 313 PS.


Sun Dec 10 20:33:16 CET 2023    |    Gravitar

Wobei man nicht den Fehler machen sollte, kurzfristige Peak-Leistungen von BEV mit der Permanentleistung eines Verbrenners gleichzusetzen. Der elektrische Antrieb erlaubt meist nur ein paar kurze Sprints auf eine niedrige Abregelgeschwindigkeit, währnd der Verbrenner hohe Dauerleistungen über eine längere Zeit erbringen kann, egal, ob man damit lange schnell fahren will oder Boote über die Alpen zieht. Was nicht negativ anklingen soll aber die Leistungen auf dem Papier sind einfach nicht vergleichbar, weil sie nicht dieselben Möglichkeiten erbringen, egal, ob man die nun sucht oder nicht. 1.200W auf dem Gästeklo sind auch keine üble Musik, nutzen würde ich die ziemlich selten, ähnlich verhält es sich mit den Peak-Leistungen von BEV. Außer für kurze Sprints sind die für nichts nutze....

Gruß

Gravitar

Sun Dec 10 20:38:16 CET 2023    |    nobrett

Ach Gravitar, das haben wir doch schon 100x besprochen.

Sun Dec 10 20:45:41 CET 2023    |    Gravitar

Darf ich trotzdem anderer Meinung sein oder ist deine Sichtweise bindend? Diskussion lebt von der Vielfalt an Meinungen, andere Meinungen sind manchmal nur subjektiv unrichtig. Ich sehe deine, verstehe sie, habe eine andere....

Sun Dec 10 20:46:09 CET 2023    |    fernQ

@jennss Okay, der Nachlass auf den i4 klingt gar nicht schlecht, mehr als erwartet.

@Gravitar Nun, ich fahre nirgends hin mit Anhänger oder Boot, und um 160 km/h zu halten, was braucht man da - um die 100 PS Dauerleistung? Das haben meine Kandidaten alle. Und schneller fahre ich nicht länger am Stück. Das heißt, der Einwand ist natürlich berechtigt, kommt aber für mich nicht wirklich zum Tragen.

Sun Dec 17 06:23:48 CET 2023    |    Blechbuex

Zitat:

@Gravitar schrieb am 10. Dezember 2023 um 20:45:41 Uhr:


Darf ich trotzdem anderer Meinung sein oder ist deine Sichtweise bindend? Diskussion lebt von der Vielfalt an Meinungen, andere Meinungen sind manchmal nur subjektiv unrichtig. Ich sehe deine, verstehe sie, habe eine andere....

Dem schliesse ich mich an.

Ein Blick über den Tellerand würde ausreichen.
Im übrigen halte ich von den neuen Fahrzeugen rein gar nichts mehr, und von dem E Mist erst recht nicht.
Aber gerne jeder wie er mag.

Einfach mal nen Segler fragen was er von viel unnützer Technik hält.
:-))
Am Ende kommt das erwachen.

Sun Dec 17 09:16:53 CET 2023    |    nobrett

In der Ingenieurwissenschaft gibt es Fakten und keine Meinungen. Hier wird versucht mit „alternativen Fakten“ unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit zu argumentieren. Kann man machen, wird dadurch aber nicht richtig.

- Die Dauerleistung ist die 30 Minuten Leistung. Nach 30 Minuten langem Abrufen der Dauerleistung ist der Akku leer. Wenn die Spitzenleistung z.B. die dreifache wäre, wäre also nach 10 Minuten mit Spitzenleistung der Akku leer. Es brächte also keinerlei Vorteil wenn die Spitzenleistung länger zur Verfügung stünde. Es gibt Elektroautos die vorher abregeln, aber bei denen hat der Hersteller an der Dimensionierung der Kühlung gespart. Es gibt auch Verbrenner die nicht vollgasfest sind. Das hat aber auch da nichts mit der Kraftstoffart zu tun.

- Hohe Motorleistung ist quasi ein Abfallprodukt von hoher Rekuperationsleistung. Hohe Rekuperationsleistung ist wünschenswert, denn sie trägt zur Effizienz bei.

Thu Dec 21 13:11:31 CET 2023    |    Andreas4

Für solche Fälle ist die Ignorierfunktion perfekt, das Geschwalle tue ich mir nicht mehr an...

Wed Jan 17 15:39:31 CET 2024    |    W202mk67

Wie schon andere würde ich zu C tendieren:

  • Ich weiß, verglichen z.B. mit Straßenbahnen (die es hier im Ballungsraum gibt) sind Busse Krücken auf Rädern: das pure Verkehrs-Grauen. Wenn man sich das antut, muß man die Zeit irgendwie gut nutzen (also im Bus arbeiten, lesen etc.). Aber das geht heute besser denn je. Ich habe jahrelang in Münster/Westf. gewohnt und mußte mich dort damit arrangieren - dort gibt es dank irregeleiteter Verkehrspolitik der 60er Jahre im Nahverkehr nur noch Busse. Man kann damit leben, wenn es nicht anders geht.
  • Ich bin zwar kein Ingenieur - aber den schon vorhandenen Verbrenner abzustoßen und stattdessen ein neues Stromauto anzuschaffen: bis da die CO2-Bilanz wieder ausgeglichen ist, muß die Stromkiste bestimmt viele, viele Kilometer laufen 🙄.

Zitat:

@fernQ schrieb am 30. November 2023 um 14:23:53 Uhr:


@Swissbob Polarisieren stark, das kann man so sagen! Ich denke, in Sachen Elektro ist sicher nicht alles Gold, was glänzt, aber es gibt großes Potential. [...] da bewegt sich noch sehr viel.

Deswegen würde ich noch ein Weilchen warten. Bis sich u.a. die Batterietechnologie noch weiter verbessert hat.

Mir gefällt das Elektro-Prinzip für Kurzstrecken sehr gut, rundherum überzeugend.
Zur Illustration ein Beispiel aus dem Familienkreis: In den 80er Jahren machte ein Allgemeinarzt pro Woche etwa 30 Hausbesuche bei Patienten. Die Wege dazwischen waren kurz, aber mit den dicken Instrumentenkoffern nur motorisiert zu machen. Gift für einen Verbrenner. Ein Elektrischer wäre ideal gewesen für diese Kurzstrecken.

  • Aber hier im Ballungsraum braucht man das eben nur, wenn man es wie der besagte Arzt wirklich sehr eilig und sperriges Gepäck hat. Hier in der Stadt kann man als normaler Verkehrsteilnehmer das Rad nutzen oder Bahnen aller Art.
  • Und dann hätte ich selber keinen Nerv, mich in ein dermaßen häßliches Plastik-Intérieur zu setzen, wie ich das von Stromautos kenne. Das Auge fährt ja auch mit (sozusagen) 😉 . Ich fahre einen fast H-reifen Mercedes W202, fast nie Kurzstrecke. Mit einem schön altmodischen KI, Armaturenbrett und viel Holzfurnier etc. Meinen Intérieur-Geschmack werde ich auch bis auf weiteres nicht ändern.

Wed Jan 17 19:36:10 CET 2024    |    jennss

Ich würde das Plastik-Interieur nicht am E-Antrieb festmachen. Da kommt es immer drauf an, welches Auto es jeweils ist.

Die Batterietechnik verbessert sich ständig etwas. Die Frage ist, ob es mal einen großen Sprung geben wird. Allerdings sind aktuelle E-Autos schon sehr gut zu nutzen. Von daher würde ich mich nicht wegen eines zukünftigen Akkus gegen ein E-Auto entscheiden.
j.

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