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Scion's Blog

für Freunde von Stufenhecks, Benzinmotoren und Hinterradantrieb

Mon Apr 02 16:38:47 CEST 2012    |    scion    |    Kommentare (53)    |   Stichworte: Leopard 2, M1 Abrams, Panzer, T90, Tank

Liebe Leser,

gestern abend lief auf N24 eine Doku über den deutschen Panzer Leopard 2. Bemerkenswert fand ich die Aussagen, das dieser Panzer mit seiner Kanone, die Panzerung sämtlicher Konkurrenzprodukte durchschlagen kann und er selber aber so gut gepanzert ist, das er vielem, was so angeflogen kommt, standhält. Weiterhin hieß es, sei sein Motor so sparsam, das er im Vergleich zur Konkurrenz, die größte Reichweite besitzt.

Ich habe mir deshalb mal die Mühe gemacht, zu schauen, was die Konkurrenz denn kfz.technisch, so zu bieten hat.

 

1. Ariete II (Italien) Iveco 12 Zylinder-Dieselmotor mit 1200 PS, 65 km/h, 53.900 kg, Reichweite: 570 km

ariete-2ariete-2

 

2. Challenger II (Großbritannien) Perkins 12 Zylinder-Dieselmotor mit 1217 PS, 59 km/h, 62.500 kg, Reichweite: 450 km

challenger2-ukchallenger2-uk

 

3. Leclerc (Frankreich) Wärtsilä 8 Zylinder-Dieselmotor mit 1500 PS, 72 km/h, 56.500 kg, Reichweite: 500 km

leclercleclerc

 

4. T 90 (Rußland) 12 Zylinder-Dieselmotor mit 1000 PS, 65 km/h, 46.500 kg, Reichweite 550 km

t90t90

 

5. M1 Abrams (USA) AGT-1500 Gasturbine mit 1521 PS, 67 km/h, 61.300 kg, Reichweite 426 km

m1a1-abrams-tank-in-camp-fallujahm1a1-abrams-tank-in-camp-fallujah

 

6. Leopard 2 (Deutschland) MTU 12 Zylinder-Dieselmotor mit 1500 PS, 68 km/h, 62.000 kg, Reichweite 500 km

leopard 2leopard 2

 

Alle Angaben beziehen sich auf Wikipedia und sind damit bestimmt nicht ganz 100%ig korrekt. Interessant sind jedoch Unterschiede im Gesamtgewicht von 46.5 to des T90 zu 62 to. des Leo2. Man könnte nun annehmen, das sei der besseren Panzerung geschuldet, wobei ich mir irgendwie nicht vorstellen kann, das der T90 nur als Kanonenfutter dient. Auch hat der T90 eine um 100 km höhrere Reichweite, als ein Challenger II.

Interessant auch, das der M1 als einziger auf einen Antrieb durch eine Gasturbine setzt. Diese kann mit fast jeglicher brennbarer Flüssigkeit, wie z.B. Kerosin, betrieben werden und benötigt keine Kühlflüssigkeit. Nachteil: unter Volllast verbraucht der M1 fast doppelt so viel, wie ein Leopard 2.

Noch ein Fakt: bei einer Vollbremsung aus 70 km/h, steht der 62 to. schwere Leo bereits nach 20.6 m.

 

Allesamt sind ingenieurtechnische Meisterleistungen, wenn sie auch einem schrecklichen Zweck dienen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

quellen: wiki, google-bildersuche,


Tue Apr 03 22:27:28 CEST 2012    |    bronx.1965

@Lewellyn (17:51)

 

"die Zeit der MTBs neigt sich dem Ende zu"..

 

Eher nicht. Reaktive Panzerung ist ein alter Hut aber immer noch gut für 80% Verlustmeidung.

Kein Laborwert, sondern empirisch erhoben bei der Auswertung der Panzerschlacht von BASRA / Irak.

Dazu kam das damals erstmalig eingesetzte IVIS-System, welches jedem Tank ein Ziel zuweist!

IVIS wertet selbstständig aus WIEviele Tanks ein und dasselbe Ziel erfasst haben und korrigiert das.

Die Tanks kommunizieren also untereinander und das vermeidet Mehrfachschüsse auf ein und das selbe Ziel. Damit einhergehend eine Effizienzsteigerung von bis zu 80%. Man verzeihe den Tempus, schließlich geht es um Tod und Verderben, ich versuche nur, es dar zu stellen.

Dazu kommt, das System berechnet Winddichte, die Zahl der abgegebenen Schüsse (quasi den Lebenslauf der Kanone), Temperatur des Rohres (heiße hängen durch), ERKENNT die Art des Zieles

und schlägt die Art der Munition vor. Normale oder Wuchtmunition, also ein HEAD-Geschoss.

Dazu kommen die externen Begleitsysteme wie die DESPOT oder der SENTINEL. Beides extrem unterstützende Systeme, welche vollautomatisch tätig werden.

Weiterhin die MLRS-Systeme (Multiple Launch Rocket System), eine Art von Selbstfahrlafetten mit 12 Flugkörpern (M 77 Freiflugrakete), die ihrerseits wiederum 677 Submunitionen enthält. Eine MLRS-Attacke

lässt sich schwer beschreiben, da es kaum Überlebende gibt. Ein Verband kann so auf einer Fläche von vier Fußballfeldern bis zu 70.000 Sekundärexplosionen erzeugen. Alle leichteren Fahrzeuge logistischen Charakters, der ganze Support, evtl. vorhandene, vorgeschobene Gefechtsstände, werden förmlich pulverisiert. Dies geschieht mit einer TOT-Attacke (Time On Target) am effektivsten. ALLE beteiligten feuern zeitgleich, direkt oder mit VT (variable Time) Näherungszündern. Ist Bestandteil der "shock and awe" Strategie. Mit großem Erfolg angewandt im Bodenkrieg im Irak anfangs der 90er.

Dazu kommen weitere, unterstützend wirkende Systeme wie die KIOWA-Hubschrauber, welche in der Lage sind, mittels Mastvisier Ziele zu "beleuchten". Eine Panzerschlacht heute ist ein komplexes Zusammenspiel ALLER Systeme und einzeln nicht mehr durchführbar.

Abschließend ein weiterer Faktor, der den asymetrischen Erfolg der amerikanischen Tanks im Irak erklären möge: der russische Tank spart den Ladeschützen, eine Automatik sorgt für Nachschub.

Das hat zur Folge das immer ein Geschoss "frei" im Turm befindlich ist und erklärt die enormen Verluste. Jeder Treffer des Turms wird zu einem "katastrophalen" Treffer, bei dem derselbe ca 15m in die Höhe geht, Totalverlust. Fahrzeug nicht mehr zu retten.

Die Zeiten der schweren Tanks sind noch lange nicht vorbei.

 

MfG, Bronx

Wed Apr 04 12:08:44 CEST 2012    |    Spiralschlauch39315

Wow, Bronx bist du etwa Bundeswehr Ausbilder, oder was?:D....sooo viele Systeme:eek::cool:

Wed Apr 04 12:17:44 CEST 2012    |    bronx.1965

@DER POLO_NEGER:

 

nee mein bester. Ich hab mich nur seinerzeit in den entsprechenden Ecken herumtreiben dürfen.

Da bekommt man so einiges ab und mit ;)

Panzerangriffe sind ein komplexes Thema und werden nicht umsonst exakt geplant.

Dank dieser Technik war es damals möglich, der irakischen Artillerie den Rotz rauszudreschen.

Und zwar innerhalb von 48 Stunden! Bei dem Wadi Basch Al-halab gab es damals die größte Strassensperre der Welt zu sehen. 4 alliierte Brigaden mit allem drum und dran.

Wenig bis gar nicht bekannt ist die Tatsache, das nur 9 % aller irakischen Panzer in dieser Schlacht

zu einem ZWEITEN Schuss kamen. Die Verluste waren astronomisch.

Wed Apr 04 12:30:06 CEST 2012    |    Achsmanschette34494

abrams und leo sind gleicher als man denkt. sie sind sogar teilweise teilekompatibel.

allerdings ist im modernen krieg die zeit dieser ungeheuer bald vorbei. wie die bemannter kampfflugzeuge. und als nächstes stirbt die marine. zurecht. jedes u-boot und jeder flugzeugträger lässt sich bald remote versenken.

Wed Apr 04 12:49:40 CEST 2012    |    bronx.1965

Nicht "bald", sondern "jetzt schon".

Es wird jedoch nicht alles aussterben. Nur so wie sich Strategien ändern, passen sich situationsgerecht

die Systeme an. UK z.B. wird niemals auf seine Marine verzichten. Allein schon der Falklands wegen.

Die Amerikaner verkleinern ihre U-Boot Flotte. Aufgeben tun sie diese nicht.

Die Indienststellung des F 22 >Raptor< ist gestoppt. Zu teuer, dafür gibt es Drohnen.

Deswegen wird jedoch kein Flugzeugträger abgeschafft. Sie sind DAS Rückgrad der US-Strategie.

Es geht vielmehr um eine gesunde Mischung von allem.

Wed Apr 04 12:49:42 CEST 2012    |    scion

die Irakis hatten aber noch hauptsächlich T55, die 1948 entwickelt wurden... von moderner Elektronik entfernt wie ne Zwille von einer Ak47

Wed Apr 04 13:25:00 CEST 2012    |    bronx.1965

@scion,

 

stimmt nicht ganz. T 80 war der Standartpanzer für Einheiten der Kategorie A. Das waren die meisten,

sowie die republikanischen Garden. Die erhielten das beste vom Besten. Dazu BRMs und BRDMs.

Mi-24 "Hind", MiGs der Baureihen 23;25;27 und Suchoi-Modelle, der berüchtigten "Flanker"-Baureihe.

Saddam gab immerhin in den 80ern über 50 Mrd. US-Dollar für Waffen- und Systemkäufe aus.

Wed Apr 04 13:35:19 CEST 2012    |    Spurverbreiterung132899

Waren trotzdem von miserabler Qualität. Russland exportiert Waffen nur mit minderer Qualität aus. z.B. Panzer mit weniger Panzerung.

Wed Apr 04 14:36:30 CEST 2012    |    bronx.1965

@waldemar93:

 

Quelle? Russische Panzer sind gerade wegen ihrer Robustheit und Einfachheit bei Diktatoren und Despoten beliebt, weil relativ günstig in der Anschaffung und von niedrig qualifiziertem Personal zu

warten. Es gibt quasi kaum Elektronikkomponenten, die NICHT ersetzt werden können.

Der Osten liefert ohne viel zu fragen, es gibt kein Embargo.

Beim war das ein Bombengeschäft für die Russen und ihre Industrie. Die würden sich ihren Ruf nicht mit minderer Qualität ruinieren.

Wed Apr 04 14:43:01 CEST 2012    |    scion

Der T 34 war schon der beste im WWII und ich glaube nicht, das die heutigen, der westlichen Konkurrenz nachstehen. Die Russen sind nicht dümmer als wir, sie fliegen auch erfolgreich in den Weltraum und die MiG 29/35 hat auch die westl. Militärs beeindruckt.

Nicht zu vergessen, der weltweite Ruf der AK47.

Wed Apr 04 14:44:20 CEST 2012    |    Spurverbreiterung132899

Ich war selbst in der russischen Armee ;) die wirklich guten Panzer Hubschrauber usw. gibt es nur in der russischen Armee. Indien hat sich damals auch gegen den Mi-28 Heli entschieden und für den Apache. Weil eben wegen der "export Qualität".

 

PS: MiG ist zwar auch weit vorne aber der Su "Pak Fa" ist wohl das beste was es für die Luft gibt. ;)

Wed Apr 04 19:45:06 CEST 2012    |    bronx.1965

Neben dem T 90 stellte bereits der T 80 den Anschluss zur Spitze wieder her. Die GTD 1250 macht ihn extrem Mobil. Jedoch hat der Gasturbinen Antrieb, genau wie beim M1 Abrams, den Nachteil schon aus großen Entfernungen infra-technisch erfassbar zu sein.

Beim T 80 UD ist diese Problematik geringer, da er statt einer Gasturbine einen Gegenkolben Motor mit ca 1000 PS besitzt.

Diese Version wurde massenhaft in den Irak exportiert und bildete neben den Modellen T 64 und T 72 den Hauptanteil der Neukäufe des Diktators Hussein.

Die Nachteile des 6 ET-Ladeautomaten wurden wurden übrigens trotzdem in den T 90 übernommen.

Lediglich die Kadenz wurde erhöht, alle anderen Nachteile wie die extreme Verwundbarkeit bei penetrieren des Turmes, blieben bestehen.

Verbesserte Panzerung (komposit-, reaktiv-, laminat- ) soll das ausgleichen können, lt. Hersteller.

Während des Dagestan-Krieges 1999 wurde ein T 90 von sieben RPGs getroffen, blieb jedoch einsatzfähig.

Alle opto-elektronischen Systeme erfuhren enorme Verbesserungen. Bei einer Anpeilung mittels Laser führt der Turm automatisch eine Lateralbewegung durch und traversiert. Automatisches Auslösen von Nebelwerfern und Bildung einer Aerosolwolke setzt die Möglichkeiten der Zielerfassung im IR-Bereich drastisch herab.

 

Damit will ich sagen, selbst Exportware kann so schlecht nicht sein. Die hier genannten Varianten sind grundsätzlich exportiert worden. (u.a.Libyen, Algerien, Indien, Nordkorea, Saudi-Arabien)

Wed Apr 04 22:50:06 CEST 2012    |    Spurverbreiterung132899

ich sage ja nicht das die exportware absolut miserable qualität hat. sondern nur dass die waffen die in russland eingesetzt werden von einer besseren qualität sind nicht das die exportwaffen bei regen wie zucker schon verschwinden:D

Wed Apr 04 23:15:00 CEST 2012    |    bronx.1965

@waldemar93:

 

Ich wollte es ja auch nur noch einmal verdeutlichen! Nix für ungut. Russische Panzertechnik mag nicht ganz so anspruchsvoll sein wie westliche Systeme, das hat aber auch Vorteile!

Wenn dir beim Einschlag eines Geschosses das IVIS ausfällt, hast du ein Problem was der Russe nicht hat. Er hat KEINS.

IVIS ist eine Lebensversicherung, aber nur wenn es funktioniert. Ansonsten machst du, was alle dann tun, manuell traversieren und hoffen das die anderen heut grad nicht in Form sind.

So what, ansonsten ist man "toasted" :p

 

Bronx

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