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Schnubbiblog

In meinem Blog geht es um Finanzen, meine wirren Gedanken und meine Autowelt

Thu Jan 03 21:43:47 CET 2019    |    tackti    |    Kommentare (34)

Ein frohes neues Jahr wüsche ich Euch, liebe Bloggemeinde. Es hat sich etwas getan in meiner Automobilen Welt, der Golf musste einem neueren Exemplar weichen. Ausgetauscht wurde er nicht, eher wegrationalisiert.

Was war passiert? Wir haben entschieden aufgrund der hohen Unterhaltskosten uns auf ein altes Auto zu beschränken und dafür mit diesem einen Auto etwas mehr zu fahren. Die Wahl fiel nicht auf den Golf 4 Pacific, da dieser über den TÜV musste und einige Mängel (verschlissene Bremsen, Loch in Abgasanlage) bekannt waren, die weitere Reparaturkosten bedeutet hätten. Eigentlich schade, so war die Karosserie in einem wirklich guten Zustand für ein 15 -16 Jahre altes Auto. Wie der "Zufall" es so will, sind dann am zweiten Wagen (Audi A4) immer mehr Mängel aufgetreten, so dass wir entschieden haben die 18 Jahre alte goldene Schleuder gegen ein neues Modell auszutauschen. Der fast neue wurde ein Seat Leon ST Facelift mit 18 Monaten auf dem Buckel.

 

Erst nach dem Kauf ist mir so richtig bewusst geworden wie ähnlich sich das alte und neue Auto sind. Außerdem habe ich die Kosten für den Golf sehr akribisch bei Spritmonitor gelistet und zu irgendwas muss das ja gut sein ;)

Merkmale:

1. Das Offensichtliche: Kompaktklasse Kombi aus dem Volkswagenkonzern

2. Benziner mit knapp über 100 PS

3. Mittlere Ausstattung (Pacific vs. Style mit einigen Extras)

4. Ähnliches Gewicht und vergleichbares Fahrprofil

5. Gleiche Rad-, Reifenkombination

 

Golf FrontGolf Front

 

Aufgrund dieser Ähnlichkeiten ist mir die Idee gekommen die Kosten beider Autos zu vergleichen. Zu oft sind mir schon Diskussionen in Foren begegnet, die sich darum streiten, ob es günstiger ist ein altes Auto zu fahren und zu reparieren oder ein neue(er)s Auto zu kaufen.

 

Golf 4, Haltedauer 4 Jahre, 116000 bis 178000 km:

Zu dem Golf 4 Pacific sollte ich sagen, dass der Wagen beim Kauf zwar in einem optisch guten Zustand war und die Ausstattung genau meinen Wünschen entsprach, aber ein gewisser und vor allem teurer Wartungsstau vorhanden war. Größere Defekte und Wartungen habe ich in einer freien Werkstatt durchführen lassen und kleinere Dinge habe ich selbst erledigt (Luftfiltertausch, Zündkerzen, 2 mal selbst das Öl gewechselt).

Meine Fahrweise würde ich eher als sparsam bezeichnen, der Verbrauch lag bei 6,7 L / 100 km.

 

Golf SeiteGolf Seite

 

Der Golf war beim Kauf 11-12 Jahre alt. Über vier Jahre und 62000 km sind mir folgende Kosten entstanden:

Reparaturen/Wartung/Ersatzteile 4300 Euro (davon 800 für Ersatzteile/Reifen)

Versicherung 2175 Euro (habe mit SF 1/2 mit Teilkasko und 300 SB angefangen, da ich zuvor kein eigenes Auto hatte. Einen Führerschein hatte ich aber schon 10 Jahre. Die letzten beiden Jahre bestand nur eine Haftpflicht).

Wertverlust 2000 Euro

Benzin 5363 Euro (bei 62000 km)

Was zu Gesamtkosten von 13838 Euro oder 0.22 ct/km führt. Die monatlichen Kosten betrugen somit ca. 290 Euro. Die Steuern und Kosten für An- bzw. Ummeldung habe ich absichtlich nicht betrachtet, da in meinem Fall nicht repräsentativ.

 

Seat FrontSeat Front

 

Seat Leon, Hochgerechnete Haltedauer 4 Jahre, 16000 bis 78000 km:

Der Seat ist ein Leasingrückläufer und war beim Kauf 18 Monate alt. Die Kauf ging für 17000 Euro inklusive Garantieverlängerung auf 4 Jahre über die Bühne. Die Kosten dieses Autos habe ich anhand des bisherigen Verbrauchs (bei vergleichbarem Fahrprofil) und den Kosten für Wartung (Kosten bei einem benachbarten Seat Autohaus) + Verschleißteile (Bremsen, etc.). Der bisherige Verbrauch über knapp 4000 km liegt bei 5,4 L / 100 km.

Reparaturen/Wartung/Ersatzteile 1800 Euro

Versicherung 3600 Euro (Vollkasko mit SF der Freundin)

Wertverlust 9000 Euro

Benzin 4173 Euro bei 62000 km

Die hochgerechneten Gesamtkosten betragen 18573 Euro oder 0.30 ct/km. Die monatlichen Kosten werden somit mit ca. 387 Euro angenommen. Steuern und Kosten für An- bzw. Ummeldung habe ich ebenfalls nicht hinzugerechnet. Der Wertverlust eines Neuwagens würde ich dieser Rechnung auch noch einen signifikanten Einfluss haben, da in den ersten 18 Monaten (16000 km) der Preis des Seats um etwa 6000 Euro gesunken ist (im Vergleich zum rabattierten Neupreis).

 

Seat SeiteSeat Seite

 

Fazit: Wie zu erwarten sind die größten Variablen in der Kostenaufstellung die Reparaturkosten und der Wertverlust. Den hohen Wertverlust kann man vermeiden in dem man ein älteres, günstiges Auto kauft. Die hohen Reparaturkosten können durch die Vermeidung von Personalkosten gering gehalten werden. Somit ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die günstigste Variante ein älteres Auto zu fahren und es selbst zu reparieren. Der Nachteil dieser Variante ist der erhöhte Aufwand. Schlussendlich bleibt es jedem selbst überlassen welche Variante er bevorzugt. Generell kann jedoch gesagt werden, dass es in dem meisten Fällen nicht teurer sein wird ein altes Auto zu fahren, auch wenn teure Reparaturen manchmal schmerzhaft sind. Der Wertverlust beträgt in den ersten Jahren für einen Kompaktwagen auch mehr als 2000 Euro. Der Komfort eines neueren Autos und weniger Werkstattaufenthalte überzeugen sicher viele eher von der Neu- bzw. Jahreswagenvariante. Zumindest in meinem Umfeld wird man manchmal verwundert angeschaut wenn das Auto älter als 10 Jahre ist.

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Fri Jan 04 08:59:12 CET 2019    |    PIPD black

Zitat:

Generell kann jedoch gesagt werden, dass es in dem meisten Fällen nicht teurer sein wird ein altes Auto zu fahren...

Nö. Kann man eben nicht. Schon gar nicht generell.

Deine Rechnung trifft nur auf deinen speziellen Fall zu.

Man kann auch ein neues Auto mit entsprechendem Rabatt kaufen, dieses 10 Jahre fahren und kommt am Ende günstiger als sich alle paar Jahre eine neue gebrauchte Kiste auf den Hof zu stellen.

Ich hatte mit meinen Neuwagen bisher über 10 Jahre keinen nennenswerten Reparaturen. Bedient man sich kaufpreistechnisch nicht gerade im oberen Preissegment, muss der Neuwagen über 10 Jahre nicht teurer sein als 3 Gebrauchtwagen in der gleichen Zeit.

Bei den Gebrauchtwagen hängt es halt davon ab, wie die Kisten vorher behandelt wurden und welche Ansprüche man hat. Sowohl mit Gebraucht- als auch mit Neuwagen kann man Glück oder Pech haben.

Das größte Problem bei Neuwagen ist nicht der Wertverlust (wenn man sie lange genug fährt), sondern der Anschaffungspreis, den man erstmal aufbringen muss.

Fri Jan 04 09:51:23 CET 2019    |    Spannungsprüfer133278

Also ich schließe daraus, dass sich der Jahreswagen definitiv lohnt.

 

Er ist nur ein wenig teurer als ne alte Gurke, dafür aber:

- bequemer,

- viel sicherer und

- macht nicht ständig Ärger wegen Reparaturen!

 

Dann mache ich ja alles richtig. :D

Fri Jan 04 10:21:17 CET 2019    |    BravoI

Manche Tageszulassung billiger als Jahreswagen.

Wer sucht - der findet.

 

Gruß. I.

Fri Jan 04 11:25:46 CET 2019    |    Goify

Wenn ich einen Neuwagen für 25.000 € kaufe und nach 10 Jahren verkaufe, sind 20.000 € weg. Kaufe ich aber einen Gebrauchtwagen für 10.000 € und fahre ihn 5 Jahre, sind 5.000 € weg. Das mal zwei um auf 10 Jahre zu kommen, sind das 10.000 €. Um auf den Wert des Neuwagens zu kommen, der wohlgemerkt auch nur drei Jahre „neu“ ist, hat man also ein jährliches Budget von 1.000 € für Reparaturen. Außerdem kann man die Wartung selbst machen oder in einer freien Werkstatt ausführen lassen. Also spart man nochmal ca. 200 € jährlich.

Fri Jan 04 13:02:46 CET 2019    |    PIPD black

Wenn du damit hinkommst, ist doch alles bestens.

Ich möchte an heutigen Auto nur noch ungern selbst schrauben.

Sicherheit und Komfort sind mir einen entsprechenden (wenn überhaupt messbaren) Aufpreis wert.

 

Wie alt ist denn das 10.000 €-Fahrzeug, was vorher 25.000 € gekostet hat?

Mal jetzt nicht vom Betrugs-Diesel-Golf ausgehend.;)

Ich kann dir sagen, dass mein Caddy 18,5 k€ neu gekostet hat und nach 10 Jahren für 6,7 k€ wegging.

Den hätte ich mir aber definitiv nicht mehr angetan, trotz Scheckheft. 180 tkm auf der Uhr. Nee Danke.

Hat mich also nen Tausender pro Jahr gekostet....als ehemals Neuwagen. Geht's günstiger? Kaum.

Reparaturen? Da Übliche: Zahnriemen, Keilriemen, Filter, Bremsen, 2 Bremssättel, sonst nix.

Dank Longlife fielen auch die Wartungskosten relativ niedrig aus. Öl hab ich nie bei VW gekauft.

Versicherung und Kraftstoff kosten auch andere Fahrzeuge......somit vernachlässigbar.

 

Was wird fällig: auf alle Fälle der DPF (bei Gebrauchtwagen gern mal unterschätzt), Fahrwerksteile, Turbolader, Auspuff (insbesondere der ESD war nicht mehr gut)....

Fri Jan 04 15:38:41 CET 2019    |    Goify

Gut, bei nem Low-Budget-Auto wie einem Caddy ist das möglich. Einen Dacia würde ich wohl auch eher neu als gebraucht kaufen. Aber geht man ein paar Klassen höher, wo ein Neupreis über 40.000 € aufgerufen werden, fallen schon jährlich 3.000 € Wertverlust an.

Fri Jan 04 15:52:01 CET 2019    |    Schlawiner98

Zitat:

Hat mich also nen Tausender pro Jahr gekostet....als ehemals Neuwagen. Geht's günstiger? Kaum.

Betrachte ich meine bisher veräußerten Autos (Accord und SLK), habe ich einen durchschnittlichen Wertverlust von 25 Euro. Hinzu kommt, dass beide in ihrer Haltedauer keine Reparaturen und lediglich ein paar günstige Wartungsarbeiten kosteten. Macht also nach Abschluss beim Accord 17ct/km bei 36.000 km in 26 Monaten (Verbrauch 7,95 Liter) und 21ct/km beim SLK (14.000 km in 11 Monaten, Verbrauch 7,46 Liter).

Beim Saab sehe ich ehrlich gesagt auch keinen nennenswerten Wertverlust. Reparaturen und Wartung waren zusammen keine 250 Euro. Also komme ich nach 9 Monaten und 14.000 km auf 20ct/km (Verbrauch 7,5 Liter).

Bei einem Neuwagen (oder auch jungen Gebrauchten) würde mich der hohe Wertverlust zu sehr abschrecken. Wenn man von vornherein plant, das Auto über einen langen Zeitraum zu fahren, fällt der zwar weniger ins Gewicht. ABER ich will mich nicht direkt festlegen müssen, wie lange das Auto gehalten werden muss, damit es wirtschaftlich ist. Nachher habe ich nach 6 Monaten keinen Bock mehr auf die Kiste und will was anderes haben, was aber nicht ohne ordentlich Verlust möglich ist. Dahingehend ist es mit einem Altauto einfach entspannter ;)

Fri Jan 04 16:05:22 CET 2019    |    tackti

Es ist sicher eine gute Methode den durchschnittlichen Wertverlust zu verringern in dem man den Wagen über einen längeren Zeitraum behält. Bei Gebrauchtwagen ist der Effekt weniger stark. Der Verlust hängt dann stark vom Kauf und Verkaufspreis ab. Ich hatte z.B. keine Lust beim Verkauf der Autos lange auf den einen richtigen Käufer zu warten nur um 200-400 Euro mehr zu bekommen.

Der Verbrauchsunterschied spielt jedoch im Vergleich Neu gegen Alt eine untergeordnete Rolle bei vergleichbarer Leistung

Fri Jan 04 18:48:38 CET 2019    |    bermuda.06

Sehr interessante Rechnung! Vielen Dank dafür.

 

Wenn man jetzt noch die Kosten welche du beim Golf in Eigenleistung erbracht hast mit oben drauf rechnest, dann liegen die Autos schon viel näher beisammen als man zunächst vermuten würde. Ein weiteres Jahr Nutzungsdauer hätte den Abstand wahrscheinlich nochmals zugunsten des Leons schmelzen lassen.

 

Wir haben uns einen Neuwagen (30k Liste) für knapp über 200 Euro und 36 Monate geleast inkl. aller Reifen. Die Alternative war ein Gebrauchtwagen für 10.000 Euro. Bei Berechnung der Fahrzeugkosten kam auch hier heraus, dass das Leasing nicht so viel teurer ist und je nach Wartungskosten des Gebrauchten sogar gelich teurer oder günstiger als beim Gebrauchten sein kann. Beispielsweise kann man bei einem 3-4 jährigen Gebrauchten fast zu 100% damit rechnen, dass man 2 neue Reifensätze für die nächsten 3 Jahre benötigt und die Bremsen ebenfalls erneuert werden müssen. Das sind dann schon 1.200 bis 1.500 Euro.

Fri Jan 04 19:45:08 CET 2019    |    tackti

@bermuda.06

Freut mich, der relativ geringe Abstand hat mich selbst etwas erstaunt. Ich vermute auch, dass der Wertverlust beim Leon vielleicht etwas zu hoch gegriffen ist. Mit 6 Jahren und 80000 km könnte auch noch etwas mehr als 8000 Euro drin sein, wenn das Auto Privat verkauft wird. Allerdings habe ich beim Golf auch einige teure Reparaturen (Klimakompressor, Motorlager, Teile der Aufhängung) machen lassen, die andere aufgrund des Alters nicht gemacht hätten.

Aus meiner Sicht ist Leasing vor allem in Deutschland eine wirklich günstige Alternative. Zum Beispiel bei vielen Modellen mit unerwartet geringen Verkaufszahlen und einem dementsprechend niedrigen Leasingfaktor. Man hat ein neues Auto für eine begrenzte Zeit mit gut kalkulierbaren Kosten. Am Ende vom Leasing können bei der Rückgabe potentiell Zusatzkosten entstehen. Für unsere Nutzung und die Häufigkeit mit der wir Kratzer in das Auto bekommen wäre das Risiko zu hoch für mich.

Sat Jan 05 13:45:38 CET 2019    |    markus20202

Wenn man selber schrauben kann und will ist ein altes Auto immer günstiger.

Zumal ein 4er Golf in Sachen Qualität trotzdem in Summe länger hält als ein Golf 7.

(insbesondere Motoren und Rostschutz)

 

Die Leasing-Mentalität macht sich bei den neueren Autos auf alle Fälle in der Langzeitqualität bemerkbar.

Leider

 

Auch nicht vergessen darf man das Leasingrückläufer auf Pump gekauft werden. Die älteren Autos werden oft bar bezahlt.

Auch dadurch entstehen höhere Kosten.

Sat Jan 05 14:12:18 CET 2019    |    bermuda.06

WENN man selber schrauben kann. Das können die wenigsten und dann braucht man noch die Zeit. Sich im Winter abends um 8 unters Auto zu legen damit das Fahrzeug am nächsten Morgen wieder einsatzbereit ist will nicht jeder.

 

Für die geringere Langzeitqualität hätte ich gerne einen Beleg. Das Durchschnittsalter der zugelassenen Autos steigt seit Jahren enorm an.

Sat Jan 05 14:39:08 CET 2019    |    Goify

Zitat:

Das Durchschnittsalter der zugelassenen Autos steigt seit Jahren enorm an.

Also enorm kann man das nicht nennen. 2008 waren es 8,0 Jahre und 2018 9,4 Jahre. Davor stieg es stärker an von 6,7 auf 8,0, was prozentual mehr ausmacht.

Sat Jan 05 15:49:01 CET 2019    |    bermuda.06

Das enorm bezieht sich auf den Vergleich zu Golf IV Zeiten. Aus dem Kopf war das Durchschnittsalter da um die 6 Jahre. Das heißt die Autos werden nur 15 Jahre später über 50% (!!!) länger gefahren. Und das obwohl es die Abwrackprämie und jezt die Dieselprämie gab, welche viele alte Autos vernichtet hat.

 

Also ist die Aussage früher haben die Autos länger gehalten Mumpitz

Sat Jan 05 15:52:02 CET 2019    |    Goify

Wobei man nicht weiß, wie sich die Wagen so schlagen, die jetzt erst fünf Jahre alt sind. Wenn ich sehe, dass beispielsweise Ford unfähig ist, eine neue Batterie anzulernen (wozu überhaupt), sodass jeden Winter eine neue rein muss, frage ich mich, ob so eine Fehlkonstruktion älter als zehn Jahre werden kann, bevor sie der Besitzer im See versenkt.

Sat Jan 05 17:50:35 CET 2019    |    ElHeineken

Ea gab' da mal eine Studie vor ein paar Jahren. Da hat sich auch deutlich gezeigt das die Autos (statistisch gesehen) heute viel länger halten als vor 20 oder 30 Jahren. Sogar die inflationsbereinigten Kosten für Reparaturen, Sprit und Wartung haben sich reduziert.

 

Das mit der mangelnden Wartungsfreundlichkeit passt da übrigens dazu. Je seltener was gemacht werden muss desto schwieriger ist es.

Beim alten Ford Ka waren die Ventile sehr häufig fällig, dafür ging es in weniger als 'ner halben Stunde. Beim Jazz jetzt alle 40.000 km dafür muss aber die ganze Ansaugbrücke runter :D

Sun Jan 06 09:57:11 CET 2019    |    HerrLehmann

„Also ist die Aussage früher haben die Autos länger gehalten Mumpitz“

 

Ist es nicht!

Hab mich vor Weihnachten mit einem Werkstattmeister unterhalten. Die aktuellen Fahrzeuge sind u.a. Bei Motorenkomponenten auf Gewicht und Effizienz optimiert, aber nicht auf Haltbarkeit. Wir standen vor einem turan mit übergesprungener Kette...

Er hätte gut zu tun und es zieht sich durch alle Marken. Eklatante Problem hätte er auch bei „Premiumherstellern“.

Wie schon weiter oben erwähnt ist der Golf 4 allemal solider gebaut als aktuelle Golf 7. schreibt sogar die VW Bild.

Zum Thema Leasing wäre ich persönlich ganz vorsichtig. Die schöne bunte Welt der kleinen Raten rächt sich meist finanziell bei Abgabe, wenn man keinen neuen Vertrag abschließt. Von daher: hinten kackt die Ente.

Und Bremse tauschen und Auspuff Schweißen sind doch peanuts in freien Werkstätten.

Sun Jan 06 10:10:08 CET 2019    |    bermuda.06

Weil dein Werkstattmeister das sagt ist das also Gesetz oder wie? Man kann viel vermuten, aber letztendlich sollte man es auch belegen können.

 

Es gibt übrigens auch eine Welt außerhalb des VW Konzerns und weit mehr Autos als Golf IV und VII. Andere Hersteller können ja nichts dazu wenn VW Probleme mit Motoren hat.

 

Letztendlich hängt die Haltbarkeit von der Konstruktionsgüte des Modells ab. Insgesamt sieht es aber so aus dass alle Autos länger halten. 10 Jahre sind heute gar kein Problem - damals waren sie bspw manchmal durch Rost schon an Exitus.

 

Bezüglich Leasing: Das hängt alles davon ab wie man mit seinem Auto umgeht. Egal ob Leasing oder Kauf: die Zeche für ein schlecht behandeltes Auto zahlt man so oder so am Ende. Denn auch beim klassischen Verkauf erzielt ein Fahrzeug mit Schäden einen geringeren Erlös.

 

Um den Bogen zum Thema zu spannen: Ich glaube, dass man ein sehr gutes Preis Leistungsverhältnis hat wenn man 4-5 Jahre alte Autos kauft und sie 4-5 Jahre fährt - natürlich muss man auch die km im Blick behalten. Da ist der Wertverlust nicht mehr so stark und die Reparaturanfälligkeit hält sich noch in Grenzen.

Sun Jan 06 10:14:47 CET 2019    |    Goify

Vor allem kann man bei 4-5-jährigen noch ein bis zwei Jahre Garantie bekommen, sodass eventuelle Schäden nicht so teuer werden. Wobei ich eher Zehnjährige fünf Jahre lang fahre. Das ist trotz der Reparaturen günstiger, weil der Wertverlust nur halb so hoch ausfällt.

Sun Jan 06 15:02:25 CET 2019    |    markus20202

Gerade wenn man ein Auto 20-25 Jahre fahren möchte (Ja ich weiß, nicht jeder will das), sind Autos um BJ2000 herum sicher deutlich besser geeignet als heutige Fahrzeuge (auch ab BJ2010).

 

Weniger Elektronik, oft weniger verbaut, Möglichkeit/Wahl eines Motors ohne Turbo, keine Benzindirekteinspritzung, kein DPF, keine Hockdruckpumpen (z.B. Saugbenziner), keine variable Nockwellenverstellungen, keine Drallklappen, keine wassergekühlte AGR, keine Zylinderabschaltung, kein SCR-Kat, Verwendung von weniger Leichtbau-materialien, nur 1 Thermostat (heute oft 2 oder 3), keine elekrischen Wasserpumpen usw.

 

Alle diese Spielereien gehen im Alter irgendwann kaputt und sind nicht selten der Grund warum ein neues Auto angeschafft wird.

Wenn das Auto das Zeug erst gar nicht hat, umso besser.:)

 

Zumal die mech. Reserven von Downsizing Motoren auch früher erreicht werden, als die von den größeren, teilweise unaufgeladenen, Vorgängermotoren.

 

Der massive Einsatz von Kunststoffen ist noch ein weiterer Grund für den früheren Verfall.

Ventildeckelabdeckungen, Wasserpumpen und Kühlwasserflansche sind einfach mit den eingesetzten Materialien (Kunststoffen) bei den hohen Temperaturen nicht dauerhaltbar. Bekommen Risse, werden undicht oder brechen gleich ab.

 

Ein Techniker würde niemals solche Bauteile aus Kunststoff herstellen.

Aber Controller drehen halt jeden Cent zweimal um.:mad: Geld regiert halt die Welt.

 

Früher war es aus solidem Metall.

 

Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen und ist für den Gebrauchtwagenkäufer leider nicht positiv.

Sun Jan 06 17:03:08 CET 2019    |    ElHeineken

Das blöde an der Sache ist nur, dass man das erst am Ende weiß. Nach der gleichen Logik müssten die Autos der 70er noch viel zuverlässiger sein da einfacher ausgestattet.

Mit dem Argument der Komplexität wurde dem Toyota Prius an so manchem Stammtisch hohe Ausfallzahlen prophezeit was sich so aber nicht bewahrheitet hat.

Sprich wenn ich mit dem Knowhow und der Technik vom Jahr X eine Auto mit mehr oder weniger Komplexität baue stimmt die Aussage (daher die geringere Zuverlässigkeit der Oberklasse im Vergleich zu den Kleinwagen) aber es ändern sich über die Jahre auch die Technologie und damit die Ergebnisse.

Was über die Jahre auch gerne in die Suppe spuckt (häufiger bei europäischen Herstellern) ist das optimieren und verändern bewährter Technologien wie z.B. Steuerketten. Früher gleichbedeutend mit problemlosem Ventilantrieb sind sie bei diversen Motoren zur Schwachstelle geworden.

Aussagen über die Zukunft sind daher generell schwierig, das wird wohl erst die Zeit zeigen.

Mon Jan 07 09:46:56 CET 2019    |    Spannungsprüfer133278

Ein Kumpel von mir fährt seit fast 100 Jahren einen Ford Model A. Extreeeeem langlebig das Ding! Ich weiß gar nicht, warum nicht noch mehr von den Dingern unterwegs sind?! ;)

Tue Jan 08 13:41:09 CET 2019    |    Ben_F

Mir gefällt immer das Argument mit dem Komfort.. :D Ich bin mir absolut sicher (weil ich es aus dem direkten Vergleich weiß), dass mein CLK und mein Opel Omega tausendmal komfortabler sind als viele der modernen Kisten. Also die pauschale Aussage "mein neuer Golf ist komfortabler als ein altes auto" ist halt kompletter Schwachsinn.

 

Beide meine Autos verfügen über (funktionierende) Klimaautomatik, vier bzw. zwei elektrische Fenster, Sitzehizung, Tempomat, beim CLK sogar über elektrische Sitze mit Memory Funktion.

 

Da ich selber schraube (und zwar gern!) ist das für mich eine tolle Möglichkeit, frühermals sehr teure Autos heute für kleines Geld zu fahren. Es ist ja auch nicht so, dass es für jeden ein Zwang ist, an den Autos zu schrauben. Sicher nervt es manchmal, wenn man keine Zeit hat, aber vielen spontanen Defekten kommt man durch fachgerechte Wartung und rechtzeitige Reparatur vorraus.

 

So bin ich ein bisschen enttäuscht von dem Vergleich, weil er sich doch wieder auf größtenteils auf die üblichen Vorurteile stützt..

 

Ich jedenfalls finde es ziemlich mau, im Monat 2-300€ nur für die Leasingrate abzudrücken und am Ende gehört mir die Karre nichtmal. Dann ist der Wagen aber noch nicht versichert, keine Inspektion gemacht und getankt auch nicht. Nene..

Tue Jan 08 20:30:36 CET 2019    |    bermuda.06

@Ben_F

Deine alten Autos haben schon alles was man an notwendigen Features braucht. Wenn man neben deinen alten CLK aber mal eine neue C Klasse mit guter Ausstattung stellt, dann ist das schon eine andere Liga. Gerade beim Thema Fahrwerkstechnik und natürlich den ganzen elektronischen Komfortfeatures hat sich schon einiges getan.

 

Letztendlich hat alles Vor- und Nachteile. Ich kenne beide Seiten.

 

Am alten Auto über 10 Jahre hat mich einfach angenervt, dass alle 3-4 Monate immer wieder etwas kaputt gegangen ist (das konnte man alles nicht vorausahnen). Teilweise musste ich auch den Pannenservice rufen. Dann recherchiert man stundenlang in Foren und überlegt ob man es doch vielleicht selber machen kann. Dann die Koordination der ganzen Werkstatttermine mit der Arbeit und letztendlich jährlich 750-1500 Euro an Wartung und Reparaturen in eine alte Kiste stecken....das hat einfach nur noch angenervt und ich hätte die Kiste am liebsten manchmal getreten. Da habe ich auch wenig davon, dass der BMW damals 45 TEUR gekostet hat.

 

Jetzt haben wir sogar tatsächlich ungeplant 2 Neuwagen (eigentlich wollten wir Gebrauchte). Der eine ist zum Schnäppchenpreis geleast. Wie geschrieben, ist der nicht viel teurer als ein Gebrauchter in unserer Kalkulation (die natürlich viele Unbekannte beim Gebrauchten hat). Hängt am Ende davon ab wie zuverlässig der Gebrauchte ist und welche Nutzungsdauer man dahiner legt. Aber die planbaren Kosten sowie das Wissen dass alle Schöden über Garantie laufen ist schon irgendwie schön. Man muss sich einfach keinen Kopf machen ob das Auto nun fährt oder nicht - auch eine Form von Luxus.

 

Das Ideal liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen.

 

Zum Thema:

„Ich jedenfalls finde es ziemlich mau, im Monat 2-300€ nur für die Leasingrate abzudrücken und am Ende gehört mir die Karre nichtmal. Dann ist der Wagen aber noch nicht versichert, keine Inspektion gemacht und getankt auch nicht. Nene..“

 

Ob ich jetzt jeden Monat den Wertverlust eines Autos abbezahle (Leasing) oder beim wiederverkauf des gelauften Autos plötzlich bspw. 10.000 Euro weniger Geld bekomme/habe kommt letztendlich aufs gleiche raus. Natürlich hast du beim Verkauf eines Autos nachher noch Geld. Dafür hast du aber vorher beim Kauf XX.XXX Euro ausgegeben und beim Leasing nicht. Man bekommt daher zwar kein Geld zurück, aber man hat noch Geld auf dem Konto, welches man beim Kauf gar nicht mehr hätte.

 

Ps: Und ich glaube tanken, versichern und reparieren muss man ein gekauftes Auto doch auch oder? ;)

Wed Jan 09 17:13:05 CET 2019    |    ikusus

Wenn ich mir so anschau was ein nagelneuer Sandero auf Bestellung kostet(mir Überführungskosten) und ein 0.5-2Jahre alter Gebrauchter, kann man mit etwas Glück alle 6 Monate einen neuen bestellen und den alten mit etwas Profit verkaufen. Das günstigste Modell 7800€ neu, gern noch 8500€ nach 1 Jahr gebraucht. Nur das günstigste Modell hat unlackierte Stoßstangen, von daher leicht zu erkennen.

Dacias haben allgemein, zumindest im Moment, sehr wenig Preisverfall. Ob es berechtigt ist, sei mal dahin gestellt...

Je mehr Wegwerfautos(hallo Premium) ich sehe, desto mehr Bock bekomme ich auf einen alten Starlet oder 1.0 Yaris für bis zu 2000€ und sei es nur um es auf der Nordschleife für Lernzwecke zu verheizen. Eine Strategie wäre es 2 solcher alten Budget-Autos angemeldet zu haben, mit Wechselkennzeichen, so dass zumindest immer einer fahrbereit sein sollte. Auf der anderen Seite kann eben genauso gut einen 6500€ Up oder Sandero kaufen und erstmal 4 Jahre Ruhe haben.

Wed Jan 09 17:54:21 CET 2019    |    markus20202

Das Argument "Ein Neuer macht immer weniger Probleme" ist aber auch lächerlich.

 

Mir sind einige Autos bekannt, die von 0-100.000 km öfter in der Werkstatt waren, als von 100.000-200.000 km.

 

Ein Leasingauto käme für mich nie in Frage:

 

1. Ich hasse Autoverkäufer und Autohausglaspaläste

 

2. Vertragsdschungel

 

3. Vollkasko (will ich eigentlich nicht und kostet Geld)

 

4. Bin ein Wartungsmuffel:)

Wed Jan 09 18:01:00 CET 2019    |    ElHeineken

Für die technische Zuverlässigkeit gilt die Badewannenkurve. Am Anfang und am Ende der Lebensdauer treten die meisten Defekte auf.

 

Wie bei allen statistischen Daten ergibt sich das Bild immer nur aus der Masse an Fahrzeugen, leider nicht aus Einzelfällen :D

Wed Jan 09 18:10:22 CET 2019    |    Spannungsprüfer133278

.... und bei manchen Herstellers sind es viele bedauerliche Einzelfälle! ;)

Wed Jan 09 18:50:37 CET 2019    |    ElHeineken

.. dann schlagen sie auch wieder auf die Statistik durch :D

Thu May 23 10:10:12 CEST 2019    |    Trackback

Kommentiert auf: Mechanicsmind:

 

Renault Megane 1.6 Liter

 

[...] Die ewige Diskussion....

 

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