Thu Jan 08 19:20:55 CET 2015 | MrMinuteMan | Kommentare (67)
Youngtimer sind unsrer Tage ein immer beliebteres Thema in Presse, Funk und Fernsehen. So kommt z.B. kaum eine Produktion der öffentlich rechtlichen ohne Youngtimer aus. Bei den Rosenheim Cops fährt ein Passat 2 B Fließheck, "Alberich" im Münsteraner Tatort fährt einen echten Fiat 500 und man muss gar nicht lange suchen bis irgendwo ein Tatortkommissar aus einem W-123 oder VW Käfer fällt. Apropo Tatort Münster. Dort haben wir schon die ersten zwei Benze. "Vadern" von Kommissar Börne fährt je nach Alter der Folge entweder einen W123 oder W124.
Nebenher stapeln sich in den Regalen die Youngtimerzeitungen. Mittlerweile dürften es mindestens 4 oder 6 Stück sein, die regelmäßig erscheinen. Youngtimer sind hip, Youngtimer sind cool. Und doch, haben wir nicht etwas vergessen?
Der Kalender zeigt mittlerweile 2015 an. Und wieder ein mal steh ich vorm Zeitschriftenregal und starre auf das selbe Bild. Audi, VW, BMW, Mercedes. Dazwischen verstecken sich die Topmodelle aus dem Hause Ford und Opel, der übliche Granada-Taunus-Kadettmix. Und keiner scheint zu merken das einige der häufigsten und berühmtesten deutschen Flottenmitglieder mittlerweile Youngtimertaufe gefeiert haben, gerade feiern oder feiern werden.
Nichts. Über den ein oder anderen hat man mal vielleicht eine Randnotiz gelesen. Vielleicht hat er sogar irgendwo eine Titelstory bekommen. Der Renault Twingo hat es 2014 tatsächlich geschafft und auch die Kleinwagen der 80er bekamen mal eine Titelstory. Aber das große Hallo und "Herzlichen Glückwunsch" blieb irgendwie aus. Dabei feiern so viele uns gut bekannte Kleinwagen dieser Jahre ihren 20sten.
Anfangen können wir da mit zwei echten Frauenlieblingen. Dem Corsa B und dem Renault Twingo:
Der Corsa wechselte im März 1993 das erste mal sein Blechkleid und wandelte sich vom eckigen Urkonstrukt zu einem modernen Kleinwagen. Auch wenn es den 5 Türer erst ab August 93 gab, so zeigte er von Anfang an die typische Kleinwagenform der 90er. Runde statt eckige Formen, kleine kompakte Rücklichter hinten und leicht längliche Scheinwerfer vorne. Zu Anfang gab es zwar nur 45 und 60 PS Motoren, aber das reichte in den 90ern noch um mobil zu sein.
Ein weiterer bekannter Kleinwagen, der eigentlich echtes Klassikerpotential hat, betrat 1993 die Bühne. Der Renault Twingo. Er beerbte den längst veralteten und kaum noch gefragten R4. Frische Formen, grelle Farben im Innenraum, Sitze ohne Seitenhalt und 54 PS reichten zum Verkaufsschlager. Mit einer Bauzeit von heute unglaublich erscheinenden 14 Jahren wurde der Twingo äußerlich fast unverändert bis 2007 gebaut und ist somit der am längsten produzierte Kleinwagen der 90er. Muss man erst mal schaffen!
Der nächste Kleinwagen im Bunde, der in den 90ern die Bühne betrat war der VW Polo 6N. 1994 kippte er das alte, kantige Polodesign das fast unverändert vom 75er Urmodell stammte über Bord. Die Motoren starteten ähnlich wie beim Corsa bei 45 PS.
Bemerkenswert ist hier vor allem, dass der Polo als einziger der hier genannten Kleinwagen unter der Bezeichnung "Classic" ab 97 als Stufenheck verkauft wurde. Kein andere der hier genannten Kleinwagen wurde in Deutschland als Stufe angeboten, was wohl vor allem daran lag das Stufe allgemein schwer verkäuflich war. So gab es z.B. in den 80ern den Corsa A auch als Stufe. Diese verkaufte sich jedoch mehr schlecht als recht und ist heute quasi ausgestorben.
Ansonsten war der Polo 6N von allem die graue Eminenz der bekannten Kleinwagen. Kaum einer der hier genannten Fahrzeuge fährt so unauffällig und unerkannt durch den Stadtverkehr, was vielleicht dazu führte warum VW die Harlekinversion einführte. Frei nach dem Motto "man bemerke mich bitte!"
Die letzten im Bunde kommen beide von Ford und heißen Ford KA und Ford Fiesta MK-4.
Mit dem KA belebte Ford 1995 das Segment der Kleinstwagen quasi aus dem Stand neu. Befeuert mit dem altehrwürdigen Endura-Motor (der in seinen Grundzügen noch aus den 60ern stammte) nagelte der KA vornehmlich im Innenstadt und Kurzstreckenverkehr. Hierfür war er auch speziell konzipiert. Nicht nur die kompakte Karosse, auch die drei geteilte Front- und Heckschürze waren speziell für den engen Stadtverkehr gedacht.
Rempelte man doch mal irgendwo gegen, musste nicht die komplette Heckschürze getauscht werden, sondern nur das einzelne Segment. Ein eigentlich geniales Konzept, dass leider nie auf andere Fahrzeuge übertragen wurde. Hiermit ist der KA übrigens auch neben dem Twingo der Zweite Langläufer der 90er Kleinwagen. Gebaut von 96 bis 2007, also gute neun Jahre wurde er angeboten.
Der letzte im Bunde, der mitte der 90er sein Debüt feierte, ist der Ford Fiesta MK-4. Nur 4 Jahre, von 96 bis 1999 gebaut, wurde er wie der KA im Jahr 1995 vorgestellt und offiziell ab 1996 ausgeliefert. Die Basismotorisierung teilte er sich dabei mit dem KA, wie dieser hatte er also den 50 b.z.w. 60 PS Endura-Motor. Zusätzlich gab es hier allerdings auch die neu konstruierten Zetec-Triebwerke die jeweils 75 oder 90 PS leisteten.
Gerade in den ersten zwei Jahren konnte wer wollte sich den kleinen Kölner massiv aufrüsten. Leder, beheizbare Frontscheibe und Seitenspiegel, 90 PS. Mit entsprechender Zahlungsbereitschaft war das nun kein Wunschdenken mehr in einem Kleinwagen. Die meisten wollten jedoch weiterhin nur ein einfaches Basisauto, so das sowohl das Leder als auch der 90 PS-Motor 97 aus dem Programmheft flog. Andere Dinge wie etwa das Winterpaket (beheizbare Frontscheibe und Außenspiegel) blieben zwar im Programm, wurden aber selten geordert.
1999 erfolgte dann das Facelift zum MK-5, um auch bei Fords Kleinwagen das New Edge Design einzuführen, bevor dann 2001 der MK-6 auf die Bühne rollte und die alte Fiestagrundkonstruktion die seit dem Urmodell 76 gültig war endgültig abzulösen. Im selben Jahr ging auch der Enduramotor in Rente, der KA wurde ab 2001 von Duratecmotoren angetrieben.
Und egal ob nun Twingo, Corsa, Polo, KA oder Fiesta. Durchdacht waren sie alle. Einige wie KA und Polo rosteten stärker als andere. Aber trotzdem sind diese Fahrzeuge bis heute ein Musterbeispiel an Haltbarkeit und Stabilität. Selbst heute, teilweise schon über 15 Jahre nach Produktionsende einzelner Modelle wie MK-4 oder Corsa B, rollen immer noch tausende dieser Fahrzeuge täglich durch Deutschland.
Auch wenn die Flotte mittlerweile deutlich vom Alter gezeichnet und von der Abwrackprämie dezimiert ist, sieht man die kleinen 90er noch oft und an jeder Straßenecke. Gute Exemplare sind von fast jedem Modell zu finden.
Wieso also nicht ein paar von diesen Fahrzeugen heute noch retten, statt in 10 Jahren zu sagen "hätten wir nur damals"?
Funfact zum Schluss: Alle hier vorgestellten Wagen hatten in ihrer Bauzeit mindestens ein mal die Option auf ein XXL-Faltdach, dass quasi die komplette Dachfläche ersetzt. Egal welcher dieser Fahrzeuge, jeder war mit der Option auf "kleines Cabrio" mindestens ein paar Jahre lang erhältlich. |
Wed Dec 24 08:34:47 CET 2014 | MrMinuteMan | Kommentare (6)
Hiermit möchte ich euch allen im Namen der gesamten Schrottplatzblogstammbande frohe Weihnachten, n guten Rutsch nach 2015 und möglichst viele Geschenke bei wenig Punkten wünschen. Macht das beste aus den Feiertagen und rammt bitte keine Rentierschlitten |
Tue Dec 16 19:49:56 CET 2014 | ToledoDriver82 | Kommentare (322)
Inspiriert von Anderen, möchte ich auch mal ein paar Zeilen über ein Auto verlieren, dass mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist.....dem Mazda 626, im Speziellen die Modellreihe GD.
Aber von vorn. Es war Anfang der 90er als ich den ersten Kontakt mir einem Mazda 626 GD Fließheck hatte...dunkelrot, 2.2l Maschine und einer Ausstattung wie ich sie vorher noch bei keinem Auto gesehen hatte. Über die Jahre verblasste die Erinnerung an dieses schöne Auto, bis ich ihn ganz vergessen hatte....wirklich oft sah man ihn ja auch nicht.
Wir springen ein paar Jahre in die Zukunft, Autos waren gekommen und gegangen....Personen ebenso. Ein 626 GD hatte ich immer noch nicht auf dem Plan, aber meine Lebensgefährtin und da ich gerne bei den bekannten Onlinebörsen stöbere,suchte ich nun ab und zu auch nach so einem Wagen. Was da aber so angeboten wurde war nicht sehr berauschend und da wir erst einen günstigen Fiesta geschossen hatten, ließ ich die Suche nur so nebenbei laufen. Die Monate gingen ins Land, unsere beiden Autos liefen prima....kein Grund ein neues Auto zu suchen, geschweige denn eins zukaufen. Dann fand meine Lebensgefährtin ein Foto von ihrem ersten Auto
...ein rotes 626 GD Coupe...und plötzlich kam da dieses Verlangen nach so einem Auto auf. Ich intensivierte meine Suche etwas, es drängelte ja immer noch nicht. Aber immer noch nur Schrott in der näheren Umgebung, zu weit weg oder viel zu teuer...Suche wieder auf Eis gelegt.
Springen wir wieder einige Zeit vorwärts. Es ist Juli, unsere beiden Autos laufen immer noch bestens....und ich sitze immer noch gern vorm Rechner und lasse die Suchen durchlaufen. Da fällt meine Aufmerksamkeit auf ein rotes 626 GD Coupe....2l 90PS, 176tkm, neuen TÜV....und er steht in Berlin. Ich zeige die Anzeige meiner Lebensgefährtin...und sie ist begeistert.
Aber sie ist ebenso der Meinung, dass ein neues Auto nicht sein müsste, eigentlich das Geld nicht da wäre und mindestens einer gehen müsste....wobei uns beiden klar war, dass es wohl ihr Fiesta sein würde.
Es vergingen ein paar Tage und jeder von uns machte sich so seine Gedanken über diesen 626, wir überlegten hin und her....eigentlich waren wir Feuer und Flamme für das Teil....aber auch beide vernünftig genug um zu wissen, dass wir eigentlich kein neues/anderes altes Auto brauchten. Da ergab es sich, dass wir beide unerwartet frei bekamen....ich schlug vor einfach mal hinzufahren und das Teil anzuschauen, soweit ist es ja nicht bis in die Hauptstadt. Nach dem ich an dem eigentlichen freien Tag, doch noch für ne Stunde auf Arbeit musste, ging es mit etwas Verspätung auf die Bahn.....ohne Probleme und größere Staus kamen wir in Berlin an. Nach einer kurzen Suche der richtigen Adresse sahen wir ihn schon am Straßenrand stehen...ich war schon begeistert. Wir suchten fix einen Parkplatz für den Toledo und begaben uns zum Objekt der Begierde. Kurze Zeit später kam die Besitzerin des GD, erzählte uns ein paar Sachen zum Wagen, ließ uns in Ruhe schauen und als ich sie nach einer Probefahrt fragte, sagte sie zu....gab uns aber zu verstehen, dass der Tank fast leer wäre und durch die nicht funktionierende Heizung die Scheiben bei solchen Wetter (es Regnete die ganze Zeit schon) immer beschlagen würden....Probefahrt also nur mit geöffneter Fenster. Wir fuhren los und ich horchte nicht schlecht...der defekte MSD erzeugte einen tollen Sound. Wir drehten eine Runde die mir wirklich Spaß machte ,ich war so einen vorher noch nie gefahren, sprachen dabei über die Mängel und natürlich den Preis.
An der Stelle muß ich mal kurz einen Cut machen. Da war ja immer noch das Problem, dass wir zwei Autos hatten,ein drittes war so nicht drin....... Nun hatten wir in den ganzen Wochen vorher, während wir uns Gedanken über den 626 machten, den Fiesta hübsch gemacht, ein paar Fotos geschossen und ihn zum Verkauf angeboten.....erst mal sondieren was geht, denn er sollte ja das Kapital für den GD bringen. Leider lief es nicht so wir gedacht, trotz des recht guten Zustandes, reichlich TÜV und den ganzen Reparaturen die wir gemacht hatten, wollte keiner den Kleinen haben. Nun gut, wenn nicht, dann eben nicht. Am Vortag der GD Tour kam ein junges Pärchen...beide Fiesta Fan´s.... und sahen sich den Fiesta an, wir fuhren ne Runde und eigentlich waren sie recht angetan von dem Kleinen...nur der Preis. Nach einem bisschen hin und her...und viel weniger wie wir wollten...waren wir uns einig. Sie sagten uns das sie nochmal ne Nacht drüber schlafen wollten aber eigentlich stand es fest und sie würden ihn am nächsten Tag holen.....das Kapital für das nächste Auto war also nur theoretisch schon verfügbar als es um die Preisverhandlung beim GD ging.
Da steigen wir wieder ein....der Preis. Angedacht waren 650€...neue Bremsen vorn, neue Allwetterreifen, KLR für Euro2 und fast zwei Jahre TÜV standen auf der + Seite.....defekter MSD, nicht funktionierende Heizung, etwas Rost und der Ein- oder andere Parkschaden auf der - Seite. Ich schlug der guten Frau 500€ vor und gab zu verstehen,ihn dafür auch gleich mit zunehmen, da sie uns vorher schon zu verstehen gegeben hatte, ihn angemeldet zu verkaufen. Nach etwas überlegen stimmt sie zu, ich sagte ihr, wir müssten nur noch schnell das Geld holen und würden dann wieder kommen. Sie gab uns noch ein Tipp wo wir denn nächsten Geldautomaten finden würden und in der zwischen Zeit würde sie die Papiere vorbereiten. Wir kamen zurück und die gute Dame bat uns in ihre Wohnung wo schon Kaffee und Kuchen standen und ein Stapel mit Papier. Wir füllten alles aus, übergaben das Geld.......und waren plötzlich Besitzer eines roten Coupes der Marke Mazda. Nun stand der Heimweg an und wie es der Zufall so wollte, als wir die Hauptstadt hinter uns ließen, wurde das Wetter wunderschön. Die Fahrt lief ganz gut, ich im 626, meine bessere Hälfte im Toledo dahinter. Bis Dresden lief alles super....dann Stau, aber richtig, alle Spuren dicht, alle Ausweichstrecken ebenso....also mit anstellen. Da nun auch die Sonne hoch am Himmel stand und keine Wolke ihr mehr im Wege stand, war es wunderbar warm geworden. Leider bemerkte ich nun, dass die Hitze dem 626 nicht so recht bekam...die Temperaturanzeige stieg und näherte sich dem gefährlichem Bereich. Mir gingen plötzlich tausend Dinge durch den Kopf und ich begann drüber nachzudenken, ob dieser Kauf so gut war. Ich schaute also nach dem Kühlwasser, wir standen im Stau, nix bewegte sich, also kein Problem....leider war da augenscheinlich alles ok und als es immer mal ein Stück voran ging, sank die Temperatur auch leicht...ich war ratlos. Man schleppte sich also durch den Stau, behielt die Anzeige im Auge......und konnte sich ein Lächeln über die Gesichter der Leute an denen man vorbei fuhr nicht verkneifen...der MSD war ja immer noch defekt und der Klang einfach fabelhaft. Nach dem der Stau hinter uns lag, ging es zügig Richtung Heimat, immer die Anzeige im Blick...die aber nicht mehr stieg sondern sich wieder auf Normal einpegelte. Daheim angekommen warteten wir eigentlich nur noch auf die Käufer des Fiesta´s....er sollte immer noch das Kapital für den Neuerwerb bringen. Die beiden kamen, Glück gehabt. Alles ging ganz schnell, Geld gegen Auto und fort...er brachte gerade soviel, dass Kaufpreis, Anmeldung und Sprit fürs Holen bezahlt waren...geht doch.
Dann ging es an die Mängel von unserem neuen Familienmitglied. Ich macht mich kundig und erfuhr...hätte ich den Stecker vom Temperatursensor gezogen, wäre der Lüfter vom Kühler die ganze Zeit gelaufen und ich hätte diese Problem im Stau nicht gehabt....zu spät. Der Sensor wurde also ersetzt, der MSD (leider) auch und wegen der Heizung fuhr ich in meine Stammwerke. Dort stellte sich heraus, der Verdacht der GD Profis war richtig, ein paar Kabelschuhe hatten sich aufgelöst. Mein Werkstattfritze reparierte sie, kümmerte sich gleich noch um das Innenleben der Trommelbremsen hinten und dann standen den ersten Kilometern nichts mehr Wege.
Und es wurden ein paar,wenn auch nicht viele, etwa 30000 um genau zu sein. In den vier Jahren seit dem spontanem Kauf ist uns der GD sehr ans Herz gewachsen, hat uns manch graues Haar gebracht, viel (Lehr)Geld ist in ihn geflossen und wir haben viel gelernt. Es war und ist nicht immer einfach dieses Auto am Leben zuhalten, ja man glaubt es kaum, es ist mitunter teurer als einen Mercedes am Leben zu erhalten, aber das Fahren mit ihm macht einfach Spaß und entschädigt einen für alles. Viel haben wir in den vier Jahren gemacht,vom kompletten Fahrwerk erneuern und ZKD,bis über optische Veränderungen wie Heckklappe mit original Heckspoiler, Grill mit Nebelscheinwerfern, Rückleuchten vom FL, Sportlenkrad, E-Außenspiegeln, Stoff Kofferraumverkleidung vom FL, Endrohr von Postert.....aber auch 30er Federn, einfache Alu´s......und immer wieder Rost Bekämpfung .
Das und die schwierige und teure Ersatzteillage machen es nicht einfach den GD zu erhalten. Das große Glück, wir haben jemanden der uns immer wieder mit Rat und Tat zu Seite steht, schon seit wir den 626 haben......daraus hat sich eine wunderbare Freundschaft entwickelt und noch mal einen großen Dank für alles was er bisher für uns getan hat, ohne ihn gäbe es diesen GD nicht mehr. Für das nächste Jahr stehen weitere Reparaturen an, Rost muß weiter bekämpft werden, die 30er Federn müssen wieder den originalen weichen damit die neuen Felgen drauf können...die wunderschönen Zender.
Und langfristig soll der 626 vom Alltagseinsatz befreit werden, das Blechkleid auf Vordermann gebracht werden und eine Neulackierung erhalten, diverse Teile müssen noch erneuert werden....es gibt eben immer was zu tun an einem alten Auto. Und vielleicht wird mal noch ein zweiter den Weg zu uns finden
Ein paar kleine Fakten noch zum Mazda 626 GD
Eingeführt 1987 als Nachfolger des GC,kam er als Limousine,Fließheck und Coupe,im Jahr darauf auch als Kombi(GV). Am Anfang auch noch mit dem GC Motor zuhaben,wurden dann nur noch die Motoren mit geregeltem KAT in Deutschland angeboten. Der 2.0 mit 90PS bildete den Einstieg und damit war der GD gar nicht mal so schlecht motorisiert. Der zweite im Bunde war der 2.2 mit seinen 116PS und als dritter Benziner gesellte sich der 2.0 16V mit 140PS dazu. Ebenfalls im Programm,ein 2.0 Diesel mit 60PS. Als Getriebe gab es ein 5-Gang Schaltgetriebe und ein 4-Gang Automatikgetriebe.
Bis zum Facelift 1990,war der LX mit dem 2.0 Vergaser Motor der Einstieg...man könnte ihn als nackte Basis bezeichnen die nach dem Facelift nur noch mit dem 2.0 Einspritzer angeboten wurde um Kunden zum Umstieg zubewegen. Der GLX bot schon den 2.0 Einspritzer mit einer recht guten Ausstattung...darüber dann der 2.2 und der 2.0 16V. Neben elektrischen Fensterhebern,elektrischen Außenspiegeln,elektrisches Stahlschiebedach,etc....gab es auch solche feinen Sachen wie verstellbare Dämpfer,4WD und die Allradlenkung 4WS,ab dem Facelift war auch ABS bestellbar. Zum Facelift gab es optisch ein paar kleine Veränderungen...die Rückleuchten erhielten ein neues Design,es gab ein neues Lenkrad,die Schweinwerferhöhenverstellung wurde eingeführt,unter der Haube gab es dagegen nicht viel neues,ein paar kleine Änderungen aber nix großes.
1992 war Schluß für den GD...der Nachfolger,genannt GE,stand in den Startlöschern. Da aber ein neuer Kombi erst für 1997/98 vorgesehen war,wurde der GV weiter gebaut....wieder mit einem kleinen Facelift und nur noch zwei Motoren.
Auch war der GD auf anderen Märkten erhältlich, in den Statten als MX6,in Australien als Ford Telstar,auf dem heimischen Markt Japan als Capella und war 1989 das meistverkaufte Importauto.
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Tue Dec 02 21:59:14 CET 2014 | Fensterheber48756 | Kommentare (50) | Stichworte: Focus, Ford, Mk1
Servus!
Heute stelle ich euch mal mein Auto - oder vielmehr das Auto von Armlehnenhoheit vor.
Ich hatte ja schon immer einen kleinen Spleen für den Focus MK1 - so bereicherte doch ein Focus seit 2000 unseren Fuhrpark. Schließlich war mein Vater im Jahr 2004 auf der Suche nach einem neuen Auto - er wollte Ersatz für seinen 1996er Seat Cordoba. Bei einem großen (und sehr freundlichen) Ford-Händler in der Region wurden wir fündig - ein Focus MK1 DAW 1.6, Sondermodell VIVA als Tageszulassung, war das Objekt der Begierde. Damals waren die Preise für den Focus MK1 im Keller - es stand schließlich das Nachfolgermodell in den Startlöchern. Da konnte man das ein- oder andere Schnäppchen machen und der Focus kletterte zeitweise auf Platz 2 der deutschen Zulassungsstatistiken.
Nun, in den folgenden 10 Jahren und 98.000km diente er treu und zuverlässig meinem Vater, bevor er dieses Jahr durch einen Fiesta Ecoboost ersetzt wurde. Ich nahm mich dem Focus an - er war einfach viel zu gut in Schuss, als dass er an irgendeinen Export-Ali hätte verscherbelt werden müssen. Außerdem brauchte Armlehnenhoheit so langsam mal ein Auto
Nun, mittlerweile steht der Kilometerzähler bei 103.000km und zwischenzeitlich hat er noch einen neuen Zahnriemen spendiert bekommen (wir erinnern uns: der ist beim MK1 nach 10Jahren/160.000km fällig). Unzuverlässigkeit? Ist nicht die Stärke des Kleinen Er macht unauffällig seinen Dienst und ist so emotionslos, dass ihn das zum Herzensbrecher macht.
Nun soll er so lange wie möglich halten - und dabei soll auch nicht an der Pflege gespart werden. Zudem stehen noch einige Veränderungen auf dem Plan, die ihn etwas aufwerten sollen.
Der vordringliche Bedarf sieht dabei Original Ford-Alus für die Sommerräder vor (nämlich dieses Modell) und den Einbau einer Mittelarmlehne (System Kamei: http://www.kamei.de/innendesign_de.html). Im weiteren Bedarf steht dann der Austausch des Heckstoßfängers (hat einen ordentlichen opt. Mangel), der Einbau eines Tempomats samt Lederlenkrad (http://www.foka24.de/Focus/Tempomat.html) und alles, was uns noch einfällt
Wir hoffen auf viele weitere schöne und problemfreie Kilometer und Jahre!
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Sun Nov 23 13:58:31 CET 2014 | Fensterheber48756 | Kommentare (26) | Stichworte: Astra, Auto, eigenes, Erinnerungen, Fiat, Focus, Ford, Fotoalben, Gegenwärtiges, Grande Punto, Zweitwagen, Zwickau
Immer wenn man mal eine ruhige Minute findet, werden die alten Fotoalben herausgeholt. So geht das uns zumindest. Neben vielen Familienfeiern, Urlaubsbildern oder sonstigen Ereignissen tauchen auch hin und wieder ein paar Fotos von Autos auf. Hier werde ich euch ein paar Bilder vorstellen, mit der jeweiligen Geschichte dazu. Es sind Geschichten von treuen Gefährten, traurigen Schicksalen oder von absoluten Außenseitern.
Hintergrund beachten
Hier ist der Titel Programm - das Interessante an diesem Bild ist nicht der Minibagger, der mühevoll gewaltige Erdmassen bewegen muss, sondern die kleine graue Limousine im Hintergrund. Erkennt jemand dieses Auto? Sicher die Wenigsten. Es ist ein Toyota Corolla 1.3, als seltenes Stufenheck in einem richtig erfrischenden Mausgrau. Das war unser Familienauto von 1997 bis 2000. Er wurde angeschafft, weil der Ibiza 6K mit zwei Kindern zu klein wurde und einfach ein zweites Auto her musste. Somit wurde es der gebrauchte Corolla - doch die Freude daran währte nur 3 Jahre. Schnell wurde er vom Rost zerfressen. Das Bild stammt aus dem Jahr 2000 und wurde während unseres Hausbaus aufgenommen, es war wenige Wochen vor der Abstoßung des Japaners.
Der dicke Blaue
Schnell wurde ein Ersatz für den Corolla gefunden - ein Kombi sollte es sein, mit Klimaanlage. Die Wahl fiel dann auf einen Ford Focus 1.6 Turnier Ghia als Jahreswagen. Das Auto war ein RE-Import und war zuvor 6 Monate bei einer spanischen Autovermietung gelaufen. Der Ford begleitete uns über 6 Jahre - auch bis nach Ungarn, wo 2005 dieses Bild entstand. Sein Leben endete an einem grauen Sonntagnachmittag im Oktober 2006, als auf der A4 zwischen Berbersdorf und Siebenlehn ein Mazda 2 Fahrer den Schulterblick vergaß.
Die "Geschwister"
Nun folgte der schwarze Focus, der auch noch heute unsere Familie "bereichert" Unser damaliger Zweitwagen war eben jener Ibiza 6K, den ich auch schon oben erwähnte. Das Alpinweiße Schätzchen erwarben wir im Jahr 1994 als Neuwagen. Die Ausstattung war für damalige Kleinwagenverhältnisse nicht ärmlich - er hatte bereits elektrische Fensterheber, einen Drehzahlmesser, Nebelscheinwerfer, Servolenkung und eine Zentralverriegelung. Auch der 1.4 Motor mit 44kw sorgte für manierliche Fahrleistungen.
Abschied
Doch alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Leider blieb der Ibiza von Rost nicht verschont, sodass er leider im Jahr 2007 weichen musste. Zugegeben, er sah schon lange nicht mehr wie ein Neuwagen aus - doch er war stets zuverlässig. Der Schrotthändler, der ihn für ein Handgeld aufkaufte, richtete ihn wieder grob her und verkaufte ihn weiter. 2 Jahre lang sahen wir ihn noch hin- und wieder im Dorf, doch pünktlich zur Abwrackprämie war er aus dem Straßenbild verschwunden. Traurig, dass unser Kleiner so enden musste.
Die Cousins
Manchmal kommt man auf wunderliche Ideen - als mein in Spanien lebender Cousin uns zu seiner Hochzeit einlud, kamen wir und meine Eltern auf die Idee, dass man die 2500km in die Pyrenäen doch mit dem Auto bestreiten könnte. Gesagt, getan. Das Bild zeigt im Mai 2008 unseren Focus nebst dem silbernen Focus, den meine Eltern damals fuhren - und der heute unseren Fuhrpark bereichert. Das Wetter in dem sehr abgelegenen Bergdorf war sehr schön und die beiden überstanden die lange Reise ohne jegliche Beanstandungen.
Urlaubsreif
Bei uns muss ein Auto noch arbeiten können. Im Oktober 2008 ging es dann an den Bodensee. Mit 3 Fahrrädern und Caravan hatte der kleine 1.6l Benziner ganz schön zu schuften, doch auch das hat er gepackt. PS: Im Oktober kann es am Bodensee verdammt kalt sein!
Multifunktional (1)
Die Bildunterschrift im Fotoalbum dazu lautet: "Ein Ford eignet sich auch als Wäscheständer - toller Wagen!" Es ist immer noch Oktober 2008, wir sind immer noch am Bodensee - aber das Bild spricht für sich (und für meine Kreativität )
Letzter Gruß an Piet
Ach ja, unser Piet.....Der Ananasgelbe Corsa B mit dem kräftigen 1.4l mit 90PS war der erste Wagen meiner Tochter. Über 2,5 Jahre war er ein treuer Geselle, doch dann kam der kapitale Motorschaden. Das Bild zeigt ihn am 11. Januar 2009 beim Verwerter, wo auch unser Ibiza abgegeben wurde. Auch der Corsa wurde alsbald ersetzt, durch den damals brandneuen Ford Ka - doch da gab es extreme Lieferschwierigkeiten.
Das kleine Braune
Im März wurde der Ka bestellt, im Mai sollte er ankommen. Doch nix geschah. Ford kam mit der Produktion der Titanium-Modelle einfach nicht hinterher, und die Auslieferung verzögerte sich. So kam es, dass meine Tochter dann für einige Monate vom Autohaus (Ford, Fiat, Alfa und Lancia) den braunen Y gestellt bekam. Ein toller Wagen mit reichlich Ausstattung - es waren tolle Monate mit dem kleinen Luxus-Flitzer.
Der Plutonium-PKW
Im November 2009 war es dann soweit - nach geschlagenen 8 Monaten Wartezeit wurde der Ford Ka 1.2 Titanium in Jump geliefert. Bis zum heutigen Tage hat er 3 Frontscheiben, ebenso viele Marderschäden und über 100.000km erlebt. Mal schauen, wie lange er noch mit macht
Ein Meilenstein
Ebenfalls noch 2009 erreichte unser schwarzer Turnier die magische 100.000er Marke. Das Foto entstand bei einem Ausflug zur Augustusburg nahe Chemnitz. Heute, im Jahr 2014, liegt er bei knapp 155.000km.
Multifunktional (2)
Dieses Mal 2010 und nahe Cuxhaven - ich denke, ich muss keine weiteren Worte verlieren
Der jüngste Abschied
Dieses Bild entstand im Januar diesen Jahres. Es zeigt den Fiat Grande Punto 1.4 8V Dynamic, der 2007 die Nachfolge unseres weißen Ibiza antrat. Knapp 140.000km hat der Italiener abgespult und dabei zahlreiche Vorurteile über italienische Autos widerlegt. Es war eine schöne Zeit, doch man muss auch offen für Neues sein.
Begrüßung
Das "Neue" ist in dem Fall ein Opel Astra J 1.4 Turbo, in Azublau. Günstig und gut - ein mehr als angenehmes Fahrzeug. Näheres dazu findet sich in meinem Fahrzeugprofil.
Die blaue Opel-Gang
Jaja, meine Familie ist schon etwas Opel-Infiziert. Prestigeblau, Azurblau und Stahlblau - v.l.n.r. |
Sun Nov 09 08:42:12 CET 2014 | Fensterheber48756 | Kommentare (66) | Stichworte: Austin Maestro, britisch, exotisch, Schrottplatz, unbekannt, ungeliebt, Vorurteile
Servus Motor-Talker! Gemäß dem Motto dieses Blogs möchten wir heute ein Auto vorstellen, was nicht nur unbeliebt ist - nein, die meisten werden es nicht einmal kennen. Es handelt sich um den Austin Maestro. Der Artikel wurde von MT´ler British_Engineering geschrieben - sollten fachspezifische Fragen oder Anregungen auftreten, so wendet euch bitte direkt an ihn - ansonsten wie gewohnt in der Kommentarfunktion. Und jetzt viel Spaß beim lesen!
Als der Maestro im März 1983 auf dem Genfer Salon erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, trat er eines der undankbarsten Erben überhaupt an. Er war der Nachfolger des Austin Allegro, eines Autos mit geradezu haarsträubend schlechter Reputation.
Die Chancen für eine bessere Zukunft waren dabei recht gut. Nach endlosen Styling-Auseinandersetzungen und damit verbundenen zeitlichen Verzögerungen war von Ian Beech unter der Leitung von David Bache eine Karosserie mit flacher Gürtellinie und großen Fensterflächen gezeichnet worden, die deutliche Anleihen am Rover SD1 nahm. Dieser stammte ebenfalls aus der Hand von Bache. Der Innenraum zeigte sich lichtdurchflutet und verfügte über ein Platzangebot, das ihn an die Spitze der Kompaktklasse brachte. Hinten gab es zumindest bei den teureren Versionen eine asymmetrisch geteilte Rücksitzbank und -lehne. Wäre da nicht das aus mehreren ineinander verschachtelten Bauteilen bestehende, serienmäßig klappernde und knarrende Armaturenbrett gewesen, der Maestro hätte so etwas wie Wohlfühlaroma in die Kompaktklasse gebracht.
Wer sich beim Fahren gern akustisch über den Gesundheitszustand seines Autos informieren lässt, kam in den Modellen Maestro Vanden Plas und MG Maestro voll auf seine Kosten. Hier gab es neben dem Bordcomputer ein sprechendes Kontrollsystem mit einem Repertoire von 32 Wörtern, bei den Versionen für den britischen Markt gesprochen von der neuseeländischen Schauspielerin Nicolette McKenzie. Sie war aus einer ganzen Reihe von Bewerberinnen und Bewerbern ausgewählt worden, weil ihre Stimme als am wenigsten maßregelnd empfunden worden war. Nur gut, dass Neuseeland wenigstens zum Commonwealth gehörte.
Da der Maestro unter der klaren Prämisse entwickelt worden war, keine technischen Experimente durchzuführen und stattdessen Geld in die Kassen des schwer angeschlagenen British Leyland-Konzern zu spülen, war die Hydragas-Aufhängung des Allegro für eine Kombination aus Mc Pherson-Federbeinen vorn und Verbundlenker-Hinterachse à la Golf aufgegeben worden. Der Maestro umrundete so Kurven aller Art leichten Fußes und lief auch sauber gerade aus. Lediglich beim Federungskomfort musste er im Vergleich zu manchem Wettbewerber Federn lassen.
Unter der Haube des Maestro fanden sich größtenteils alte Bekannte wieder, die in den Grundfesten ihrer Kurbelwelle noch bis in die glorreichen Tage des britischen Automobilbaus in den späten 60er Jahren zurückreichten. Grundmotorisierung war der sogenannte A+-Motor mit 1,3 Litern Hubraum und seitlicher Nockenwelle. Er leistete je nach Modell 63PS oder 66PS. Dank eines modernen elektronischen Vergasers, Transistor-Zündung und Schubabschaltung gab sich das Triebwerk sparsam, ließ sich aber nur mit großem Widerwillen höhere Drehzahlen abtrotzen. Wer leistungsmäßig höher hinaus wollte, konnte den R-Series-Motor wählen, der es im komfortablen Maestro 1,6 HLS auf 80PS und im sportlichen MG Maestro 1600 auf mit Doppelvergaser auf 98PS brachte. Auch hier hatten die Techniker in Longbridge ein modernes elektronisches Motor-Management verwendet . Leider war das Gesamtergebnis trotz obenliegender Nockenwelle weniger berauschend, denn um die Laufkultur war es nicht gut bestellt und die Motoren fielen immer wieder durch ihr schlechtes Startverhalten im warmen Zustand auf. Da der MG Maestro zudem von den Fahrleistungen her hinter Konkurrenten wie dem Escort XR3i oder dem Fiat Ritmo 105TC herhinkte, wurden schon ein Jahr nach Einführung die neueren S-Series-Motoren des größeren Austin Montego für die zivilen Maestro-Versionen eingeführt, während der MG Maestro den kräftigen O-Series-Motor mit 113PS erhielt.
Insgesamt war der Maestro ein Angebot auf Augenhöhe mit Ford Escort, Renault 11 oder Fiat Ritmo. Nichts, was schon beim bloßen Ansehen feuchte Hände erzeugte, andererseits aber ein braver Alltagsbegleiter. Das Problem war seine Herkunft. Ein Händlernetz von gerade mal 210 Betrieben zwischen Flensburg und Rosenheim, eine berühmt-berüchtigt schlechte Ersatzteilversorgung und ein vor den Qualitätsmängeln der Vergangenheit geprägtes Image sprachen einfach niemanden an. All dies zusammen sorgte dafür, dass sich der Maestro bei den Händlern die Räder in die Karosserie stand, während die weniger markengebundenen Kunden ihre Unterschrift beim Ford-, Renault oder Fiat-Händler unter einen Kaufvertrag setzten.
Außerdem gelang es Austin Rover (wie die Firma ab 1984 hieß) nicht, die deutsche Diskussion um strenge Abgaswerte und den Katalysator aufzugreifen. Der Maestro wurde auf dem deutschen Markt niemals mit Katalysator angeboten und auch der Dieselmotor zog erst zu einem Zeitpunkt ein, als das Fahrzeug schon nicht mehr in Deutschland auf der Menükarte stand. Überhaupt war der Auftritt des Maestro in Deutschland ein kurzer. Nach nur zwei Jahren wurde das Modellangebot, das nie aus mehr als vier Versionen bestanden hatte, ausgedünnt und ab Herbst 1986 stand nur noch der MG Maestro in den Preislisten. Ein Jahr später war dann hierzulande Schluss, während der Maestro in Großbritannien bis sage und schreibe 1994 durchhielt – ab 1987 allerdings ohne den Namen Austin in der Typenbezeichnung und ab 1989 nur noch mit eingeschränktem Programm, weil mittlerweile die modernen, maßgeblich von Honda entwickelten Rover 200-Modelle eingeführt worden waren. Der Maestro und das auf ihm basierende Mittelklasse-Modell Montego waren somit die letzten eigenständigen Autos aus Longbridge.
Ganz bitter wurde es dann, wenn einer der 3.405 deutschen Maestro-Besitzer sich wieder von seinem Wagen trennen wollte. Der Wertverlust war wegen der nur zu gut bekannten Probleme von British Leyland alias Austin Rover horrende und so lungerte der Wagen schon Ende der 80er Jahre zusammen mit Seat Ronda, Skoda 105 und Alfa Romeo Arna in der letzten Reihe der Gebrauchtwagen-Händler herum. Einige Exemplare gingen nach der Grenzöffnung in die neuen Bundesländer oder nach Osteuropa, andere wurden einfach als Billigst-Gebrauchte runtergeritten. |
Fri Nov 07 20:00:04 CET 2014 | MrMinuteMan | Kommentare (276016)
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Der Anfang eines Autolebens ist groß, bunt und knallig. Werbeanzeigen, schöne Frauen mit wenig Stoff oder einfach die klassische Familie mit Mutter, Vater, Kind, die ihr neues Auto in Empfang nehmen. Das sowohl die Familie als auch der familiäre Autokauf immer seltener werden. Okay, ein anderes Thema für einen anderen Tag.
Dort wo man einen 45PS Corsa B mit abgeplatztem Lack und verblichenem Verkaufsschild findet. Eingequetscht zwischen ein paar Abfalltonnen und leeren Ölfässern, als wäre er nie ein Neuwagen gewesen auf den sich jemand freute. Dort wo die Sprinter mit den weggefressenen Radläufen hausen. Da wo Papas gewienerter Stolz landet, sobald er die 150 oder 200.000 KM gefressen hat.
Und natürlich zum Ende aller Dinge. Dem Schrottplatz. Ob groß oder klein, wie der Mensch auf dem Friedhof, so landet auch dort irgendwann ein mal jedes Auto. Diese Plätze gilt es zu erkunden und ausdrücklich sind dabei Fahrzeuge von besonderem Interesse, die man sonst nie anschaut und bedenkt.
Mazda 626, Opel Tigra, Ford Sierra und Focus mit ausgeblichenem Scheinwerfer. Toyota Tercel so man ihn den noch findet und Toyota Corolla. Alte Helden aus längst vergangenen Zeiten. Mercedes, BMW, wenn es unbedingt muss, aber die findet ihr auch wo anders. Seit ihr auf der Suche nach solchen Autos, nach schönem Blech und Neuwagenzustand. Bitte zieht weiter, für euch gibt es hier nichts zu sehen.
Wer sich aber traut in die hintersten Ecken der zugewuchertsten Gebrauchtwagenhöfe zu steigen, nur um einen der letzten Kadett E Caravan zu finden. Wer einem KA Lufthansa-Edition beherzt in den Schweller greift um den Rost zu spüren, wer einem ölsiffenden R19 die letzte Ölung gibt oder wer den Unterschied zwischen einem 92er und einem 95er Fiesta kennt. Der ist hier richtig.
Also. Wer bereit ist in die Welt der automobilen Schatten zu erkunden. Wer auf Autofriedhöfen bis ins letzte Schlachtobjekt kriecht, wer keine Scheu vor Ölschlamm, brackigem Kühlwasser, hängendem Himmel und blinden Scheinwerfern hat. Der soll hier ein Forum und Gleichgesinnte finden. |
Wed Feb 11 19:53:10 CET 2015 | ToledoDriver82 | Kommentare (161)
Da ist er also nun,mein Neuer......ein 124 T-Modell.....aber beginnen von vorn.
200 TE
Wie bekannt sein dürfte,musste mich letztes Jahr mein 626 GW verlassen und wurde von einem "top gepflegten, Scheckheft geführten, Ersthand Rentnerwagen" der Marke Renault abgelöst.
Von Anfang an als Übergang Karre gedacht, machte er seine Sache recht gut....zuverlässig von A nach B hat er mich gebracht ohne Ausfälle, ja sogar eine Tour nach Berlin lief völlig unspektakulär.
Aber es war eben auch nur eine zwischen Lösung.... Rost, eine nur halb funktionierende Heizung, etwas Ölverlust und ein nicht mehr so neues Fahrwerk...das konnte nicht auf ewig
gehen.
So machte ich mich Ende des letzten Jahres daran, das finanzielle abzuklären und begab mich nebenbei auf die Suche. Aber was sucht man da....die Auswahl ist riesig, der 626 hatte viel was ich nicht mehr missen möchte und Platz stand immer noch ganz oben auf der Liste.
Also hieß es Onlinebörsen quälen....oder mich. Viel Platz gibt es nicht mehr im Low Budget Bereich,zu mindestens nicht ohne die gleichen Mängel wie im 626,wie ich schnell merkte.
Ich strich den Punkt "Platz" und konzentrierte mich auf "Komfort" und "günstige Unterhaltskosten", wobei der zweite Punkt sicher eher auf gut verfügbare und günstige Ersatzteile bezieht...neu wie gebraucht.
Die Suche wurde nicht einfacher....also nochmal die ganze Sache überdenken. Ergebnis, es bleiben nur Autos übrig die zwar auch nicht den besten Ruf haben aber der R hat TÜV bis 04/2016, es drängelt also nichts, einer Suche in Ruhe steht somit nichts im Wege.
Man wälzt nun Anzeige um Anzeige, findet hier was, findet da was und doch war nicht DER dabei bei dem es "Klick" macht. Aber, man steht ja nicht alleine da, durch MT habe ich viele nette "Verrückte" kennengelernt, verteilt auf fast ganz Deutschland, man kann somit auch "Deutschland weit" suchen
Umkreis ausgeweitet, paar Tipps eingeholt, in das ein oder andere Thema eingelesen......und beim Omega A hängen geblieben.
Oh, ein Omega A....ich hab die entsetzten Gesichter aller bildlich vor mir und auch im Bekannten und Verwandtenkreis kam dies nicht wirklich gut an....allein meine Dame war sofort begeistert.
Man kann die Sache nun von Anfang an verteufeln und nur das negative sehen, oder sich mal mit Leuten unterhalten, die mit diesen Autos Erfahrung haben. Ich hatte da eine tolle Beratung an der Hand, auch mit der Option sich mögliche Kandidaten gemeinsam anzuschauen und bei späteren Problemen mit fachkundiger Hand mir zur Seite zustehen.
So spaltete sich die Suche in zwei Lager auf, wobei allgemein Zustand immer noch Priorität hatte. Auf der einen Seite war da nun der Kombi, zur Not auch mit wenig Ausstattung dafür eben mit viel Platz. Mangels Auswahl kristallisierte sich aber schnell die Limousine als "bessere" Wahl heraus, weniger Platz aber dafür eben mehr Ausstattung.
Ganz oben aber immer noch ein Kombi mit 2.6er......das aber nur am Rande
Als bald waren auch zwei Kandidaten gefunden, nur das finanzielle war immer noch nicht in Sack und Tüten.
Zum Glück ging es dann doch recht fix, es ging in die heiße Phase. Das "Team" zusammen getrommelt und einen Schlachtplan erstellt, dann den Verkäufer angerufen und eine Besichtigung mit Probefahrt
vereinbart..........
........aber wie sooft im Leben, es klappt eben nicht immer alles wie geplant. Termin stand, da wurde ein Tag vorher das Angebot entfernt, ein Anruf bracht wenig Klarheit. Nach einer Rücksprache mit den Jungs(Suomi-Simba und bronx.1965), blieb es bei besagten Termin...er könnte ja noch dastehen. Nebenbei lief die Suche nach einer Alternative.....was in der kürze der Zeit eigentlich aussichtslos erschien.
Aber wie erwähnt, es kommt eben immer anders als man denkt. Über die WhatsApp Gruppe und durch ein weiteren MT´ler (futura) kam die Aufmerksamkeit auf ein........ja auf ein Mercedes T-Modell, ebenfalls in Berlin.
Ein Mercedes??? Ganz am Anfang hatte ich mit dem Gedanken gespielt...leider waren die Zustände und die aufgerufenen Preise in keinem Verhältnis, Rost eher normal als Ausnahme.....sowas wollte ich nicht mehr.
Dazu kommt das es sich nur um den 200er handelte und dann auch noch mit 4 Gang Schaltgetriebe,"ohne" Ausstattung......nicht das was die 124er Kundschaft sucht. Meine Bedenken waren demzufolge auch recht hoch und ja, so ein bisschen musste ich überzeugt werden Der Plan,erst mal anschauen und dann entscheiden, klang akzeptabel und ich war bereit mich auf das Abenteuer einzulassen.
Der Rest ist dann schnell erzählt....die Probefahrt war sehr zufrieden stellend, der gesamt Eindruck gut, es gibt ein paar kleine Stellen mit Rost(normal halt), die Arbeit die drin steckt beachtlich....TÜV ist neu, Reifen gut, Preis past.....KAUFEN!!!
So könnte es sein...denkste. Am Telefon sagte mir der Verkäufer, das es weitere Interessenten gibt....sollten diese Bar bezahlen und den Wagen mitnehmen, bin ich raus. Etwas verärgert aber durchaus mit Verständnis, einigten wir uns auf einen Rückruf für Montag. So ging der Freitag ins Land und der Samstag kam, der Samstag ging und es kam der Sonntag....da klingelte zur Mittagsstunde das Telefon....jetzt kommt die Absage. Aber nein, der Verkäufer teilte mir mit, das Interessenten nicht aufgetaucht sind und er kein Bock mehr hätte, ob ich den Wagen noch haben wollte Etwas überrascht sagte ich ja und damit war ich praktisch Besitzer eines Mercedes.....mein Erster.
Noch am selben Tag machte ich mit dem Verkäufer den Kaufvertrag fertig.....Internet ist was feines. Am Tag darauf dann per Überweisung das Geld angewiesen(noch nie gemacht für ein Autokauf) und zwei Tage später waren die Fahrzeugpapiere da.
Da in unserer tollen Stadt Mittwochs die Zulassungstelle geschlossen hat, konnte ich erst am Donnerstag die Ummeldung in Angriff nehmen. Damit war dann alles in Sack und Tüten und es stand mir nur noch eine Nacht bevor bis es los ging.............
Der Freitag war da, nach nem Kaffee schwang ich mich in den R und auf zum dicken B. Die Fahrt war völlig unspektakulär und ich traf ohne Zwischenfälle bei "bronx.1965" ein. Schnell nen Kaffee und dann ging es mit dem R zum T......Spannung und Nervosität stiegen.....dann war es so weit, ich stand vor MEINEM T-Wagen, ich gebe zu....das erste Mal drin sitzen war überwältigend. Leider hatte der Verkäufer wenig Zeit, so musste es alles schnell gehen.
Die Tour zurück zu "bronx.1965" war dann praktisch der Sprung ins kalte Wasser....neues, großes,ungewohntes Auto im Berliner Stadtverkehr....aber alles hat gut geklappt.
Nach nem weiteren Kaffee sollten noch die WR auf den Stern.....leider hat ich mich nicht informiert das man für die Stahlfelgen auch andere Bolzen benötigt,bronx sein Lager hatte auch nix passendes, also mit SR auf große Tour..........
...........und die hat er sehr gut gemeistert. Der 200er geht recht gut, der Verbrauch ist mit 8,5-9l völlig OK,die ersten 1200km hatte er gut gemeistert..........schauen wir mal was die Zukunft bringt.