MrMinuteMan

Der Schrottplatz - Spiegelsymmetrisch des Showrooms

[MrMinuteMan]

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Der Anfang eines Autolebens ist groß, bunt und knallig. Werbeanzeigen, schöne Frauen mit wenig Stoff oder einfach die klassische Familie mit Mutter, Vater, Kind, die ihr neues Auto in Empfang nehmen. Das sowohl die Familie als auch der familiäre Autokauf immer seltener werden. Okay, ein anderes Thema für einen anderen Tag.

Dort wo man einen 45PS Corsa B mit abgeplatztem Lack und verblichenem Verkaufsschild findet. Eingequetscht zwischen ein paar Abfalltonnen und leeren Ölfässern, als wäre er nie ein Neuwagen gewesen auf den sich jemand freute. Dort wo die Sprinter mit den weggefressenen Radläufen hausen. Da wo Papas gewienerter Stolz landet, sobald er die 150 oder 200.000 KM gefressen hat.

Und natürlich zum Ende aller Dinge. Dem Schrottplatz. Ob groß oder klein, wie der Mensch auf dem Friedhof, so landet auch dort irgendwann ein mal jedes Auto. Diese Plätze gilt es zu erkunden und ausdrücklich sind dabei Fahrzeuge von besonderem Interesse, die man sonst nie anschaut und bedenkt.

Mazda 626, Opel Tigra, Ford Sierra und Focus mit ausgeblichenem Scheinwerfer. Toyota Tercel so man ihn den noch findet und Toyota Corolla. Alte Helden aus längst vergangenen Zeiten. Mercedes, BMW, wenn es unbedingt muss, aber die findet ihr auch wo anders. Seit ihr auf der Suche nach solchen Autos, nach schönem Blech und Neuwagenzustand. Bitte zieht weiter, für euch gibt es hier nichts zu sehen.

Wer sich aber traut in die hintersten Ecken der zugewuchertsten Gebrauchtwagenhöfe zu steigen, nur um einen der letzten Kadett E Caravan zu finden. Wer einem KA Lufthansa-Edition beherzt in den Schweller greift um den Rost zu spüren, wer einem ölsiffenden R19 die letzte Ölung gibt oder wer den Unterschied zwischen einem 92er und einem 95er Fiesta kennt. Der ist hier richtig.

Also. Wer bereit ist in die Welt der automobilen Schatten zu erkunden. Wer auf Autofriedhöfen bis ins letzte Schlachtobjekt kriecht, wer keine Scheu vor Ölschlamm, brackigem Kühlwasser, hängendem Himmel und blinden Scheinwerfern hat. Der soll hier ein Forum und Gleichgesinnte finden.

[ToledoDriver82]

Zitat:

@PIPD black schrieb am 21. April 2021 um 10:45:59 Uhr:

Zitat:

@ToledoDriver82 schrieb am 21. April 2021 um 10:22:00 Uhr:

Ob nun 1 Woche oder ein Monat, ist egal, wenn ich im Anschluss dafür wieder über Wochen/Monate nichts darf, weiß ich nicht ob ich mich über dieses "Geschenk" so wirklich freuen kann.

Ich brauch keine Geschenke damit irgend jemand gut dasteht, es braucht mal eine klare Linie ohne "wir müssten, wir könnten, wir sollten, wir glauben " und am Ende war eh alles mist, nun machen wir erstmal alles dicht...aber das auch nur fast...vielleicht...zu 50%....

Es sind ja keine Geschenke an dich (persönlich). Es ist ja an die Unternehmer gerichtet, die nicht mehr können, wo Arbeitsplätze dran hängen.....zusehends klaffen in der Staatskasse große Löcher, die es zu begrenzen gilt. Es ist und bleibt eine Gratwanderung. Recht machen wird man es niemandem.

Schon klar, nur ob man denen hilft wenn sie 4 Wochen öffnen und dann wieder schließen müssen. Das es keine "gute" Lösung für alle gibt, ist klar, aber kurz öffnen damit "ein paar" kurz glücklich sind, um dann wieder dicht zu machen, finde ich keine gute Lösung.

Auf der anderen Seite, für mich persönlich ändert sich nichts, egal ob auf oder zu, einzig ein paar klare verständliche Regeln, für alle gültig, würde die ganze Sache etwas erleichtern

[PIPD black]

Bekanntlich weiß man immer erst hinterher, welche Lösung gut oder nicht so gut war.

[VolkerIZ]

Ich hoffe nur, sie denken auch an die Bauhandwerker. Uns verbietet ja keiner das Arbeiten und der Corona-Knick kommt dann vermutlich als Auftragseinbruch, wenn die Seuche weitgehend vorbei ist und alle geimpft sind, weil einfach ein großer Teil der Kunden über ein Jahr lang weniger Geld hatte. Hoffentlich ist das bis dahin noch nicht alles wieder vergessen.

[PIPD black]

Wir haben letztes Jahr auch gedacht: UiUiUi....da werden die Zahlen aber explodieren, wenn jetzt alles auf den CP strömt. Und obwohl es damals auf dem CP -insbesondere mit der Animation- so lief, als gäbe es keine Pandemie, passierte danach NIX! Das hat uns echt verwundert. Kann natürlich jetzt mit den angebotenen und durchgeführten Tests anders aussehen......man weiß es einfach nicht. Aber woher will man's denn wissen, wenn man nix probiert?

[PIPD black]

Zitat:

@VolkerIZ schrieb am 21. April 2021 um 11:53:02 Uhr:

Ich hoffe nur, sie denken auch an die Bauhandwerker. Uns verbietet ja keiner das Arbeiten und der Corona-Knick kommt dann vermutlich als Auftragseinbruch, wenn die Seuche weitgehend vorbei ist und alle geimpft sind, weil einfach ein großer Teil der Kunden über ein Jahr lang weniger Geld hatte. Hoffentlich ist das bis dahin noch nicht alles wieder vergessen.

Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, dass große Teile der Bevölkerung ín dieser Zeit noch mehr sparen als zuvor. Also nicht nur sparen, weil sie müssen, sondern weil sie ihr Geld nicht ausgeben können. Das Sparguthaben in D hat sich deutlich erweitert. Es ist einfach so: wer arbeitet und nicht nur am Existenzminimum rumkrebst, der hat plötzlich Geld über und kann es irgendwann nicht mehr ausgeben.....ich denke, Handwerker sind die letzten, die sich sorgen müssen. Da sind sicherlich einige Aufträge weggefallen, aber dafür kamen viele andere hinzu. Eben aus o. g. Situationen.

[VolkerIZ]

Wer sich sicher sein kann, dass sein Arbeitsplatz gar nicht bedroht ist, hat schon in Sanierung, usw. investiert, da ist schon im letzten Jahr bei vielen das Geld versickert, das sonst beim Dönermann oder in der Kneipe ausgegeben wurde. Die Heimarbeit kommt natürlich noch dazu. Wer den ganzen Tag zu Hause ist, hat da auch Vorteile. Aber das ist auch irgendwann abgebaut. Und je nach Betriebsgröße haben Aufträge auf dem Bau auch mal ein Vorlaufzeit von 1-2 Jahren. Was heute abgearbeitet wird, wurde z.T. noch vorher unterschrieben. Hoffen wir mal das beste.

[ToledoDriver82]

Feierabend

Bilder

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[VolkerIZ]

Hat schon mal jemand so einen Selbsttest gemacht? Ist ja widerlich. Ich bin jetzt noch ständig am Niesen. Aber immerhin negativ und absolut laiensicher in der Bedienung.

[VolkerIZ]

Mahlzeit allerseits!

[Badland]

Moin,

ich hab gestern ein Testkit vom Arbeitgeber bekommen. Das Ding war wesentlich unangenehmer als die, die ich vorher hab machen lassen. Der Wattestab war so hart, dass mir direkt die Nase blutete weil ich nebenbei noch Allergiker bin.

[VolkerIZ]

Geblutet hat es bei mir nicht und hart war das auch nicht, aber normal bewege ich mich nicht so weit in meinem Inneren. Auf meinem Test steht sogar drauf, dass man den nicht verwenden soll, wenn Blut dran ist, weil das dann ungenau wird. Zum Glück muss ich das nicht so häufig machen, nur wenn ich persönlich im Betrieb aufschlage. Und das ist heute und 2x nächste Woche, dann auf absehbare Zeit erstmal nicht.

[ToledoDriver82]

Hab bis heute noch nie ein Test gemacht

Morgen

[Badland]

Wirst du aber bald tun müssen, die Arbeitgeber werden in die Pflicht genommen und auch entsprechend kontrolliert. Bei dir mag es vielleicht während der Arbeit nicht so wild sein, weil du draussen arbeitest. Bei der Anfahrt im Firmenwagen isses aber durchaus möglich.

[ToledoDriver82]

Da sind die, liegen im Büro

[buffgrimmel]

Zitat:

@Badland schrieb am 22. April 2021 um 06:15:25 Uhr:

Wirst du aber bald tun müssen, die Arbeitgeber werden in die Pflicht genommen und auch entsprechend kontrolliert.

Moin.

Das ist ja das Konsequente an dieser Anordnung: Der Arbeitgeber muss die Tests stellen, aber das Testen ist nach wie vor freiwillig! Man kann ja schließlich niemanden zwingen...

[MrMinuteMan]

Als Teilnehmer der Lübecker Coronastudie bin ich bisher 7 mal getestet worden (jedes mal negativ, welch Überraschung) und ich brauch das echt nicht zweimal die Woche. Bin zwar kein Allergiker wie Badland, aber es ist für mich trotzdem ziemlich unangenehm, defakto finde ich es fast schlimmer als die Nadel beim Blut spenden.

[Badland]

Unangenehm finde ich das nun nicht. Wenn man sich in eine ohnehin schon gereizte Nase son hartes Stäbchen reinschieben muss, ist das schon nah an der Grenze zum Schmerz.

[MrMinuteMan]

Es kommt auch ein bisschen drauf an, wer das macht aber viele haben gefühlt wirklich nach Öl gebohrt. Da dreht man dann schon reflexartig den Kopf nach hinten wie ein beleidigter Labrador

[Badland]

Wie der Rotti dem ich nen Stück Weißwurst andrehen wollte.... Der sah mich mit dem "Den Scheiss kannste selber fressen" Blick an

[VolkerIZ]

Bei dem Dings da hinten in der Nase läuft selbige danach eine halbe Stunde und es kommen einem die Tränen. Eine Allergie braucht man dafür nicht. Es würde das aber nicht besser machen.

Und mein Arbeitgeber lässt hier keinen mehr rein ohne Test. Es besteht aber auch die Möglichkeit zur Heimarbeit.

Als erstes musste ich feststellen, dass das W-LAN hier nicht mehr existiert, zum Glück habe ich noch das kleine, teure und langsame Mobilgerät dabei, das hat mir schon öfter geholfen.

[PIPD black]

Zitat:

@buffgrimmel schrieb am 22. April 2021 um 06:38:42 Uhr:

Moin.

Das ist ja das Konsequente an dieser Anordnung: Der Arbeitgeber muss die Tests stellen, aber das Testen ist nach wie vor freiwillig! Man kann ja schließlich niemanden zwingen...

So sieht's aus.

Hier liegt auch so ein Test rum. Wer möchte kann den nutzen. Will aber keiner.

Wir sind hier auch alle gehorsame Schafe. Nur zuhause oder im Büro. Letzteres ist ja glücklicherweise eins mit Einzelzimmern und viel Luft.

Moin

PS: Ich bin bisher auch ungetestet.

[VolkerIZ]

Wir würden die Dinger sogar geschenkt bekommen. Aber dann müsste man an dem Tag, bevor man mal wieder hier vor Ort sein will oder sollte, hier her fahren und sich den holen. Da fahre ich lieber Apotheke. Das liegt auf dem Weg zum Katzenfüttern.

[MrMinuteMan]

Mal eine beeindruckende Schlagzahl: 200 Millionen Impfungen in 100 Tagen:

https://www.welt.de/.../...t-200-Millionen-Impfungen-in-100-Tagen.html

Deutschland wär damit schon mehr als zweimal komplett durchgeimpft.

[Badland]

Wir bekommen die auch Gratis, die Abteilungsleiter müssen aber über die Ausgabe Buchführen. Diese Ausgabe wird auch kontrolliert von aussen. Ob die Mitarbeiter den Test auch durchführen, ist deren Problem.

[Badland]

Das Problem ist hier die Inkompetenz in der Impfstoffbeschaffung im Zusammenspiel mit der starren Impfreihenfolge.

Wenn einer den Termin nicht will, sollen die nächsten dran kommen - egal wie Alt, egal wie Krank.

[PIPD black]

MeckPomm hat die Reihenfolge zumindest für AZ gestern aufgehoben.

[MrMinuteMan]

Sachsen ebenfalls schon seit letzter Woche.

[PIPD black]

War es nicht Sachsen, die die Reihenfolge zumindest schonmal kurzfristig wegen sehr hoher Inzidenzen grds. aufgehoben hatten? Oder war das Thüringen?

[MrMinuteMan]

Glaube Thüringen. Sachsen hat AZ jetzt wohl frei gegeben, weil sies nicht anders los werden. Das Güntherino hat hier in SH vorgestern auch ganz begeistert verkündet, dass Dänemark uns 55.000 AZ-Dosen schickt, die die nicht mehr haben wollen.

[PIPD black]

Ja, die Dänen wollen das Zeug nicht mehr. Die restlichen 350.000 Dosen wollen sie am liebsten gegen B/P eintauschen. Allerdings haben wohl auch schon andere Länder Interesse bekundet, den Dänen ihr Zeug abnehmen zu wollen.

Frau Schwesig hatte ja gestern morgen noch den Ärzten gedroht, wenn sie nicht genug AZ verspritzen würden, würden sie auch weniger B/P bekommen.

[VolkerIZ]

Egal, was draufsteht, die werden das schon los. Da müssen sie sich keine Sorgen machen.

[PIPD black]

Eben nicht Volker.

Ich höre von vielen, dass sie AZ nicht wollen.

Selbst die, die jetzt dran sind und lt. Empfehlung damit geimpft werden dürfen, lehnen die Impfung ab. Die Medienberichte haben in diesem Fall in der breiten Masse ein ganz schlechtes Bild hinterlassen, obwohl es kein alleiniges AZ-Problem ist.

Im besten Fall machen die keine Termine oder sagen ihren ab, im schlechtesten Fall gehen die einfach nicht hin. So verlängert sich die ganze Impfprozedur zusehends und weil aus Prio1 und Prio2 noch nicht genug geimpft sind, wird Prio3 und ff. nicht freigegeben. Das ist blöd. Deshalb hat die StIKo jetzt auch die Empfehlung für AZ geändert. Da steht jetzt nicht mehr: "nach ärztlichem Ermessen" sondern "nach ärztlicher Aufklärung" dürfen auch U60 damit geimpft werden.

Ich denke auch, dass jetzt der Punkt gekommen ist, wo man allen den Zugang ermöglichen sollte. Es gibt genug, die wollen, die es brauchen.....jetzt auf die zu warten, die dran sind aber wählerisch sind, ist nicht richtig.

[VolkerIZ]

Wenn das Zeug Nebenwirkungen hat, muss man da natürlich für die nächste Auflage nacharbeiten, das kann man so nicht hinnehmen. Aber statistisch gesehen wird es vermutlich mehr Todesfälle durch Leute geben, die sich aus Panik nicht oder verspätet impfen lassen (Wenn sie irgendwann ein anderes Mittel bekommen können) als durch die Nebenwirkungen. Bei Frauen im mittleren Alter könnte ich das vielleicht noch verstehen, die sind da ja am meisten gefährdet (aber immer noch viel weniger als durch Corona), aber alle anderen sollen das mal etwas entspannter sehen. Viel wichtiger ist, dass jetzt möglichst viele Leute geimpft werden.

[MrMinuteMan]

“ Da steht jetzt nicht mehr: "nach ärztlichem Ermessen" sondern "nach ärztlicher Aufklärung" dürfen auch U60 damit geimpft werden.”

Ob noch allem was bisher schief ging und nicht geklappt hat solche rhetorischen Taschenspielertricks noch die Wende bringen.

[bronx.1965]

Moin,

@V8Junkie

Beste Grüße nach Wien und alles Gute zum Geburtstag!

[VolkerIZ]

Ätt V8: Ich schließe mich der Aussage von Bronx an.

[PIPD black]

Von mir auch alles Gute nach Wien.

[buffgrimmel]

Der Grund, warum mehr Frauen, als Männer von den Nebenwirkungen betroffen waren, ist einfach: Es wurden vorrangig die Pflegedienste und Krankenhauspersonal geimpft. Da sind halt mehr Frauen, als Männer beschäftigt... Das sagt also nichts darüber aus, wer eher von Nebenwirkungen betroffen ist.

[PIPD black]

Zitat:

@MrMinuteMan schrieb am 22. April 2021 um 09:01:08 Uhr:

Ob noch allem was bisher schief ging und nicht geklappt hat solche rhetorischen Taschenspielertricks noch die Wende bringen.

Dabei ging es wohl weniger um die Patienten als viel mehr um die Rechtssicherheit/Haftung für die Ärzte.

[PIPD black]

Zitat:

@buffgrimmel schrieb am 22. April 2021 um 09:05:23 Uhr:

Der Grund, warum mehr Frauen, als Männer von den Nebenwirkungen betroffen waren, ist einfach: Es wurden vorrangig die Pflegedienste und Krankenhauspersonal geimpft. Da sind halt mehr Frauen, als Männer beschäftigt... Das sagt also nichts darüber aus, wer eher von Nebenwirkungen betroffen ist.

Und darüber hinaus gibt es dazu inzwischen messbare Erfolge/Zahlen zu verkünden, was die Infektionsraten und Todesraten in genau diesem Bereich betrifft.

Zitat:

Margret Kiosz Kitas wieder geschlossen – für Eltern und Bildungsexperten eine Horrorvorstellung. Doch auch in Schleswig-Holstein haben sich Kinder zuletzt deutlich häufiger mit Corona infiziert. Laut Kieler Institut für Infektionsmedizin gab es im März 43 Ausbrüche mit 283 Betroffenen. Allerdings: Ein Plus bei Infektionen bedeutet nicht unbedingt ein Plus bei den Erkrankungen. Von den 238 infizierten Kita-Kindern mussten vier im Krankenhaus behandelt werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie verweist darauf, dass Kinder meist milde Verläufe haben, wenn sie an Covid-19 erkranken. Die hohe Inzidenz bei Kindern „ist nicht geeignet, als Argument für Schul- und Kita-Schließungen benutzt zu werden“.

Deutlich entspannt hat sich die Lage bei den Klinikmitarbeitern. Wurden Krankenstationen im Norden noch Anfang des Jahres lahmgelegt, weil sich das Personal infizierte, ist die Zahl der Corona-Ausbrüche bei Mitarbeitern von 75 im Januar auf nur noch acht im März zurückgegangen. Ähnlich wie bei den Altenheimen „ist das ein Resultat der Impfungen“, erklärt Prof. Helmut Fickenscher, Leiter des Kieler Uni-Instituts für Infektiologie. Beunruhigend ist der Anstieg häuslicher Infektionen, bei denen sich im Schnitt 3,3 Personen anstecken. Ob dieser Trend durch das neue Infektionsschutzgesetz ausgebremst wird, ist bei Experten umstritten.

Die Zahlen über die Infektionen am Arbeitsplatz zeigen: Corona-Ausbrüche nehmen zwar deutlich zu, aber die Zahl der Betroffenen sinkt. „Wichtig ist, dass wir jetzt sehr vorsichtig bleiben, damit wir weitere Öffnungsschritte umsetzen können“, mahnte gestern Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). Am Arbeitsplatz müssten die Hygienemaßnahmen so vollständig wie möglich umgesetzt werden. „Das gilt sowohl für die Arbeitszeit als auch für Pausen.“ Dass der Norden bei Erstimpfungen im Bundesvergleich sehr gut vorankomme, dürfe nicht „über die weiter schwierige Lage hinwegtäuschen“.

Entspannung kündigt sich an der Impfstoff-Front an. Nicht nur das Biontech-Vakzin wird reichlich geliefert, sondern Schleswig-Holstein kann auch 55 000 Dosen Astrazeneca aus dänischen Beständen übernehmen.

Zitat:

Infektionsherd Privathaushalt

Häufiger als an allen anderen Orten stecken sich die Menschen zuhause mit Corona an / Impfungen zeigen Wirkung

Margret Kiosz Man muss kein Statistiker sein um zu erkennen: Die umstrittene Priorisierungsliste wirkt. Nur weil seit Beginn des Jahres konsequent in den Alten-und Pflegeheimen geimpft wurde, sind die Infektionen, Hospitalisierungen und Todesfälle in diesem Bereich rasant zurückgegangen. Das zeigen Zahlen, die Prof. Helmut Fickenscher (Foto) vom Kieler Institut für Infektiologie zusammengestellt hat und die unserer Zeitung exklusiv vorliegen. Noch im Januar gab es demnach 50 Ausbrüche mit 1382 Betroffenen sowie 164 Toten. Ende März waren es nur noch acht Herde mit 69 Infizierten und einem Toten. „Die Entwicklung bei den Hochbetagten, in Pflegeheimen und Krankenhäusern zeigt, wie wichtig die Priorisierung der Impfungen zugunsten der besonders vulnerablen Gruppen ist, solange keine ausreichenden Impfstoffmengen zur Verfügung stehen“, sagt Gesundheitsminister Heiner Garg.

Auch für die aktuelle Diskussion über die Verschärfung des Bundesinfektionsschutzgesetzes sind die Fickenscher-Zahlen äußerst hilfreich. Aus privaten Haushalten werden in Schleswig-Holstein nämlich mehr Ansteckungen gemeldet als von Kitas, Schulen und Arbeitsplätzen zusammen. Wurden von den Gesundheitsämtern im Norden im Januar 336 Ausbrüche mit 1050 Betroffenen gemeldet, stieg die Zahl im März auf 656 Ausbrüche mit 2134 Infizierten. Die Zahl der Ausbrüche nahm also deutlich stärker zu als die Zahl der Betroffenen, was darauf hindeutet, dass große Partys nicht – wie häufig befürchtet – Infektionstreiber sind. „Die Ausbrüche in privaten Haushalten umfassen in der Regel jeweils nur wenige Personen – im Schnitt 3,3“, erläutert Fickenscher.

Riskant ist immer der Kontakt mit Dritten in geschlossen Räumen. Die Deutsche Gesellschaft für Aerosolforschung hat einen Brief an die Landesregierung geschrieben: „Wenn wir die Pandemie in den Griff bekommen wollen, müssen wir die Menschen sensibilisieren, dass drinnen die Gefahr lauert“, heißt es darin. Hingegen sei das Ansteckungsrisiko „unter freiem Himmel bei vernünftigem Verhalten“ niedrig bis gar nicht vorhanden.

In Innenräumen finde auch dann eine Ansteckung statt, wenn man sich nicht direkt trifft, sich aber ein Infektiöser vorher in einem schlecht belüfteten Raum aufgehalten hat, warnen die Forscher. Debatten über das Flanieren auf Uferpromenaden mit Maske seien eher Symbolpolitik. Mit häufigem Stoß- oder Querlüften sollten Bedingungen wie im Freien geschaffen werden. Zudem empfehlen sie das Tragen von effektiven Masken in Innenräumen, sowie Raumluftreiniger und Filter überall dort zu installieren, wo Menschen sich länger in geschlossenen Räumen aufhalten müssen. Entsprechend werden nach einem Jahr Pandemie Forderungen nach Freiluftschulen lauter. „Outdoorschooling statt Homeschooling“, lautet die Devise. Geeignet für Unterricht unter freiem Himmel seien Schulhöfe, Sportplätze, Parks und Wälder.

Ein Streitpunkt bleiben die Infektionen am Arbeitsplatz. Hier wurden dem Institut von Fickenscher im Januar 47 Ausbrüche mit 434 Infizierten gemeldet. Im März waren es 72 Ausbrüche, allerdings sank die Zahl der positiv Getesteten auf 399 ab. Das Robert Koch-Institut schließt nicht aus, dass hierbei auch der Öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) ein Infektionsort ist. Das Ansteckungsrisiko in Bus und Bahn könnte ähnlich hoch sein wie beispielsweise in Büros. Wie viele Menschen sich im ÖPNV anstecken, kann das RKI nicht sagen: Clustersituationen in anonymen Menschengruppen wie ÖPNV seien viel schwerer für das Gesundheitsamt erfassbar als in nicht-anonymen Menschengruppen auf Familienfeiern oder in Schulklassen.

Bleibt die Frage, wie die Infektionszahlen insgesamt zu bewerten sind. Zunehmend mehrt sich Kritik daran, ausschließlich auf die 7-Tage Inzidenz zu starren, wie es aktuell die Bundesregierung mit ihrem Infektionsschutzgesetz macht. Die Zahl entscheidet, ob wir Freunde treffen oder Kinder in die Schule gehen dürfen, ob Geschäfte öffnen und ob Leute nachts auf die Straße können Der Wert ist störanfällig – nicht nur an Wochenenden – , der zugrundeliegende PCR-Test überempfindlich und die Aussagekraft variiert je nach Altersgruppe enorm. Zunehmend rückt die Zahl der Patienten, die täglich mit primärer Covid-19-Erkrankung auf Intensivstationen aufgenommen werden, deshalb als Alternativwert ins Blickfeld.

Quelle: Rundschau von heute