Fri Nov 07 20:00:04 CET 2014
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MrMinuteMan
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Kommentare (289432)
Der Anfang eines Autolebens ist groß, bunt und knallig. Werbeanzeigen, schöne Frauen mit wenig Stoff oder einfach die klassische Familie mit Mutter, Vater, Kind, die ihr neues Auto in Empfang nehmen. Das sowohl die Familie als auch der familiäre Autokauf immer seltener werden. Okay, ein anderes Thema für einen anderen Tag. Dort wo man einen 45PS Corsa B mit abgeplatztem Lack und verblichenem Verkaufsschild findet. Eingequetscht zwischen ein paar Abfalltonnen und leeren Ölfässern, als wäre er nie ein Neuwagen gewesen auf den sich jemand freute. Dort wo die Sprinter mit den weggefressenen Radläufen hausen. Da wo Papas gewienerter Stolz landet, sobald er die 150 oder 200.000 KM gefressen hat. Und natürlich zum Ende aller Dinge. Dem Schrottplatz. Ob groß oder klein, wie der Mensch auf dem Friedhof, so landet auch dort irgendwann ein mal jedes Auto. Diese Plätze gilt es zu erkunden und ausdrücklich sind dabei Fahrzeuge von besonderem Interesse, die man sonst nie anschaut und bedenkt. Mazda 626, Opel Tigra, Ford Sierra und Focus mit ausgeblichenem Scheinwerfer. Toyota Tercel so man ihn den noch findet und Toyota Corolla. Alte Helden aus längst vergangenen Zeiten. Mercedes, BMW, wenn es unbedingt muss, aber die findet ihr auch wo anders. Seit ihr auf der Suche nach solchen Autos, nach schönem Blech und Neuwagenzustand. Bitte zieht weiter, für euch gibt es hier nichts zu sehen. Wer sich aber traut in die hintersten Ecken der zugewuchertsten Gebrauchtwagenhöfe zu steigen, nur um einen der letzten Kadett E Caravan zu finden. Wer einem KA Lufthansa-Edition beherzt in den Schweller greift um den Rost zu spüren, wer einem ölsiffenden R19 die letzte Ölung gibt oder wer den Unterschied zwischen einem 92er und einem 95er Fiesta kennt. Der ist hier richtig. Also. Wer bereit ist in die Welt der automobilen Schatten zu erkunden. Wer auf Autofriedhöfen bis ins letzte Schlachtobjekt kriecht, wer keine Scheu vor Ölschlamm, brackigem Kühlwasser, hängendem Himmel und blinden Scheinwerfern hat. Der soll hier ein Forum und Gleichgesinnte finden. ![]() |
Sun Dec 29 14:04:48 CET 2019 |
bronx.1965
Etwas Natur von gestern kann ich auch noch bieten. 🙂
(361 mal aufgerufen)
Sun Dec 29 14:25:02 CET 2019 |
VolkerIZ
Sehr schön. Ich hoffe das bleibt so. Rechts am Rand sieht es fast so aus, als ob von da aus demnähst der Horizont zugebaut wird.
Sun Dec 29 14:31:08 CET 2019 |
bronx.1965
An dieser Stelle entsteht ein Mehrfamilienhaus. 2 oder 3 Etagen, das fügt sich noch einigermaßen ein...
Sun Dec 29 16:07:34 CET 2019 |
MrMinuteMan
@ motorina: Dem Franken mit den Zweitaktern ist was zu laut? 😰
Sun Dec 29 16:09:56 CET 2019 |
VolkerIZ
So laut ist ein Zweitakter im Allgemeinen nicht. Das einzige Geräuschproblem, was die haben, ist ein unrunder Leerlauf und wenn man jetzt von kleinen 1 und 2-Zylindern ausgeht, die haben natürlich auch als Viertakter nicht die Laufruhe. Aber so ein DKW läuft bei normaler Geschwindigkeit ziemlich leise. Die alten, niedrig verdichteten 4-Takter aus den 50ern und 60ern aber auch.
Neue Seite. Noch 160 wertvolle Beiträge. Sollte man schaffen in diesem Jahr oder was davon noch über ist.
Sun Dec 29 16:15:41 CET 2019 |
MrMinuteMan
Dann hau ich noch was gutes zu lesen raus
https://www.welt.de/.../...g-gilt-war-bei-Oma-selbstverstaendlich.html
Und beim 2 Takter ist meine Quelle der Trabant. Der kann halt gut röhren 😁
Sun Dec 29 16:17:50 CET 2019 |
VolkerIZ
Das habe ich vermutet. Die Ente ist aber auch nicht wesentlich leiser, obwohl schlechter Vergleich, ein Boxer läuft konstruktionsbedingt mit sehr wenig Vibrationen, also vergleich mal mit dem Fiat 500, das ist ein Reihenmotor in ungefähr gleicher Größe, etwas kleiner.
Weil es gerade so schön dazu passt: Kuckstu Schild. Die haben doch keine Ahnung. Genau so doof wie der 81er Käfer auf dem Spamblättchen von gestern. Die Modelle als Solches sind aber beide in Ordnung.
(378 mal aufgerufen)
Sun Dec 29 16:19:50 CET 2019 |
MrMinuteMan
Also einen echten Fiat 500 hab ich schon eeig nimmer gehört, kann da also auch wenig zu sagen.
Sun Dec 29 16:20:44 CET 2019 |
VolkerIZ
Die hört man schon. 😁
Sun Dec 29 16:26:01 CET 2019 |
PIPD black
Alles aus dem obigen Artikel kenne ich noch aus eigener Erfahrung.
Bei meiner Oma wurde bis zur Jahrtausendwende das Obergeschoss nicht geheizt. Dafür gab es dicke Daunenbetten. Als eines Weihnachts mein Vater Whisky mit Zimmertemperatur bestellte, den Oma extra für ihn besorgen ließ, und sie diesen von oben holen ließ, war der fast gefroren.😛
Und Oma sagte: Was los? Der hat doch Zimmertemperatur! Die ganze Sippe grölte los.😁
Sun Dec 29 16:28:29 CET 2019 |
bronx.1965
Dito!
Schön geschriebener Artikel...
Sun Dec 29 16:30:26 CET 2019 |
VolkerIZ
Wenn schon der Whisky gefriert, würde ich mir langsam Sorgen um die Heizungsrohre machen. Nicht heizen ist bei den heutigen Häusern aber nicht mehr so einfach. Wenn der Taupunkt in der Wand liegt, durchfeuchtet die Dämmung. Bei unsanierten Altbauten (also ein in sich stimmiges System, an dem noch nie etwas verändert wurde, kommt heute kaum noch vor) sind so viele Undichtigkeiten, dass es nach außen wieder abtrocknet.
Sun Dec 29 16:35:19 CET 2019 |
PIPD black
Volker, das Haus stammte aus der 1. Hälfte des 20. Jh.
Wenn es Rohre gab, dann nur für Wasser und Abwasser.
Geheizt wurde nur mit Öfen.
Erst viel später Ende der 80er kam eine Gasheizung in die Küche (Treffpunkt für alle).
Das Tolle daran: über die Entlüftung nach draußen, konnten wir Kinder hören, was die Erwachsenen drinnen erzählt haben.
An Decken und Wänden kamen „Sauerkrautplatten“ zum Einsatz.
Sun Dec 29 16:36:56 CET 2019 |
VolkerIZ
Dann kann man das machen. Sauerkrautplatten sind im Übrigen nicht das Schlechteste. Verarbeitet heute nur kaum noch einer, weil die noch geputzt werden müssen.
Sun Dec 29 16:48:45 CET 2019 |
PIPD black
So etwas in der Art verbaut man heute eigentlich nur noch zur Schalldämmung in abgehängten Decken und an Wänden. Hab sowas mal in renovierten Kindergärten und Turnhallen gesehen. Dann aber unverputzt.
Sun Dec 29 16:51:32 CET 2019 |
VolkerIZ
Dafür macht das auch Sinn. Besser als diese empfindlichen Akustikplatten. Aber eben auch nicht überall einsetzbar. Schwer sauber zu halten.
Sun Dec 29 16:56:51 CET 2019 |
PIPD black
Da gibt es dann so Spezis, die malen die Dinger dann mit Latexfarbe an, damit es abwaschbar und leicht zu reinigen ist.😁
Sun Dec 29 17:10:34 CET 2019 |
MrMinuteMan
Sauerkrautplatten hatten wir im alten Keller. Waren aber einfach stumpf an die Wände genagelt und nicht verputzt oder lackiert.
Bezüglich der „alten Zeiten“ hab ich davon nicht so viel mitbekommen, auch wenn man als Kind im Neubaugebiet mit den übrig gebliebenen Baustoffen ganz besonders tolles Spielzeug hatte 😛
Im Winter, hier kam gerade Werbung für eine Doku über den Winter 78/79, froren bei Muttern am Haus die außenliegenden Wasserleitungen ein. Hab ich zum Glück nie erlebt, aber das kann sich heute keiner mehr vorstellen.
Sun Dec 29 17:13:04 CET 2019 |
VolkerIZ
Die alten Zeiten kenne ich auch nur von meinen Eltern und Großeltern. Aber man kann viel davon lernen. Die waren schon viel weiter als wir.
Sun Dec 29 17:18:52 CET 2019 |
MrMinuteMan
Mal ein paar Erzählungen von Muddern gerafft: Im Winter Eis innen am Fenster, ins Bett mit drei Mänteln, Kohle in den dritten Stock schleppen zum heizen und der Wind pfiff durchs morsche Holzfenster. Da freut man sich, in 2019 zu leben. Zumal an einige Dinge wie Holzfenster und Kohleofen ich selber noch grobe Erinnerungen habe. Braucht kein Mensch sowas.
Sun Dec 29 17:18:54 CET 2019 |
ToledoDriver82
Schlafen auf dem Dachboden in unbeheizten Kammern...das kenn ich auch noch. Massive Betten mit Federkernmatratzen und Decken on denen man als Kind verschwunden ist 😁 im Winter waren die Eisblumen innen an den Fenstern und es gab zum vorwärmen der Betten die gute Messing Wärmflasche.
Stimmt natürlich auch, Doppelfenster die selten dicht waren,Kohlen ganz hoch schleppen und Asche wieder runter, vorm baden Badeofen anschmeißen, gekocht wurde am Küchenofen, WC übern Gang oder auf halber Treppe natürlich ohne Heizung....alles noch selber miterlebt
Sun Dec 29 17:21:21 CET 2019 |
MrMinuteMan
Messingwärmflasche ist jetzt aber wirklich ganz alte Schule 😛
Sun Dec 29 17:24:27 CET 2019 |
ToledoDriver82
Die haben meine Eltern heute noch 😉 mein erstes Kinderzimmer war eine ausgebaute Bodenkammer ohne Heizung 😉
Sun Dec 29 17:25:37 CET 2019 |
MrMinuteMan
Quasi karge Kammer statt karges Mahl 😛
Sun Dec 29 17:25:54 CET 2019 |
VolkerIZ
Macht auch Sinn. Die Gummiteile halten nicht ewig, auch wenn das Original eine Bauzeit von fast 100 Jahren erreicht hat. Und Messing kann man löten, wenn ein Loch drin ist.
Sun Dec 29 17:28:24 CET 2019 |
PIPD black
Im Osten „lebte“ sowas deutlich länger.
Kohle und Holz hab ich bis zur Wende und ein paar Jahre danach auch noch in den 4. Stock geschleppt.
Dann wurde saniert. Der gute 2 Tage lang warm haltende Ofen, der noch kurz vor der Wende im Kinderzimmer gesetzt worden ist und den Dauerbrandofen, an dem man sich böse verbrennen konnte und der auch nicht dicht war, ersetzt hat, wurde abgerissen und Heizkörper und Fernwärme zogen ein. Im Keller endlich richtig Platz, weil Holz und Kohle nicht mehr gehortet werden mußten.
Sun Dec 29 17:28:36 CET 2019 |
ToledoDriver82
Och, so ein eigenes Reich in der Bodenkammer war gar nicht so übel 😉
Und ja, da hast du recht Volker, nur aufpassen muss man, die werden verdammt heiß
Sun Dec 29 17:30:59 CET 2019 |
ToledoDriver82
Richtig Matze, wir haben bis Sommer 89 immer im Altbau gewohnt, ich kannte es gar nicht anders. Als wir dann in die Neubauwohnung gezogen sind, war das schon was anderes.
Sun Dec 29 17:31:39 CET 2019 |
PIPD black
Den Badeofen hat man Vater aber schon frühzeitig entsorgt. An seiner Stelle konnte die WM66 ins Bad einziehen. Ein 80-Liter-Elektro-Boiler hing seitdem über dem Klo. Und beim Pinkeln oder schnellen Aufstehen konnte man sich auch mal den Kopf stoßen. Einer hat dann mal ne böse Verletzung davongetragen: Verstellknopf abgebrochen und am restlichen vorstehenden Messingteil die Haut aufgerissen. Ich meine, das war mein Opa.
Sun Dec 29 17:32:13 CET 2019 |
ToledoDriver82
Autsch
Wir hatten theoretisch gar kein Bad. Mein Vater hatte ein Teil der großen Küche abgetrennt und dort kam dann eine Wanne rein, erst mit Ofen, später dann mit großen Warmwasserboiler.
Sun Dec 29 17:35:05 CET 2019 |
PIPD black
Unser Haus hatte 3 Aufgänge und war 4-geschossig mit Dachboden. Manchmal war der Dachboden zu Wohnungen ausgebaut. Gebaut wurden die Häuser von Azubis des Landbaukombinats zu Beginn der 80er Jahre. Keine Wand gerade oder im Winkel.
Zuerst wohnten wir im Dachgeschoß. Später eine Etage tiefer. War ja auch irgendwie Neubau. Aber eben Backstein und nicht Platte.
Sun Dec 29 17:41:07 CET 2019 |
ToledoDriver82
Wir haben immer Dachgeschoss gewohnt 😁 erst hier um die Ecke von meinem jetzigen Wohnort aus, dann am anderen Ende der Stadt. War es hier noch im 3. Stock, war es dann ebenfalls 4. Stock. War eine Häuserzeile im Einsenbahnerviertel, unser Haus war das Eckhaus mit Konsum im EG, Bäcker über die Straße, Gemüsehändler um die Ecke und Haushaltswarenladen 2 Häuser weiter 😁
Platte war dann 2. Stock, komplett selbst hergerichtete Wohnung...die war bei Übernahme nicht bezugsfertig. Wochenlang Tapeten entfernt, Stellenweise 7 Schichten, Fliesen mussten neu usw, das klappte nur durch viel Vitamin B und ne Menge helfende Hände und der ein oder anderen Sonderschicht.
Sun Dec 29 17:43:49 CET 2019 |
VolkerIZ
Unser Haus wurde auch erst 1971 modernisiert: Noch mal dieselbe Größe angebaut, Zentralheizung, Fenster mit Doppelverglasung, Bad, Klo, usw., gab es vorher alles gar nicht. Und da war das Haus erst 18 Jahre alt. Aber dazwischen lag das Wirtschaftswunder, da hat sich viel geändert.
Sun Dec 29 17:48:31 CET 2019 |
PIPD black
Meine Oma hat sich mit ihrer Schwester ja beider Leben lang eine Doppelhaushälfte geteilt. Während bei meiner Oma die Toilette schon zu/vor meinen Kindheitstagen einzog und von der Küche abgetrennt wurde, ging ihre Schwester noch bis weit nach der Wende hinten auf dem Hof aufs Klo. War aber schon ein WC und kein Plumpsklo mehr.
Sun Dec 29 17:50:47 CET 2019 |
bronx.1965
Wenn ich eure Beiträge so lese, das Kopfkino + Erinnerungen läuft! Speziell die Kindheit auf U.
Bettdecken, die einen als Kind "erschlugen" kenne ich auch noch. Schlafkammer war ja unbeheizt.
"Vorwärmen" ging auch gut mit einem Kochtopf, in dem heiße Ziegel lagen. Die waren zuvor in der Ofenröhre oder auf der gußeisernen Herdplatte des Küchen- & Kochofens aufgewärmt worden. Die Fensterflügel öffneten nach außen und hatten lediglich einfache "Einreiber" zum verschließen.
Als meine Eltern nach Berlin gingen wurde es dann eine 60er Jahre Neubauwohnung mit Ofenheizung aber innenliegendem Bad, ohne Fenster. Der Typ nannte sich Q3a. Kennen alte Ossis noch. Mitte der 70er bekamen wir dann eine Gasheizung mit Außenwandheizern vom Typ Gammat. Da gabs dann außen so einen "Abgasrüssel", in Rund und später Quadratisch. . .
Sun Dec 29 17:51:16 CET 2019 |
VolkerIZ
Das Plumpsklo im Stall war bei uns schon Fortschritt. Ich schrub ja mal über die Art und Weise, wie die Häuser da entstanden sind. Die Baugenossenschaft hatte ein Stallgebäude versprochen, was aber erst 1957 gebaut wurde, also wurde die ersten 4 Jahre im Eimer ge****t.
Sun Dec 29 17:51:21 CET 2019 |
ToledoDriver82
Meine Uroma wohnte bis weit in 90er in einem unsanierten Altbau, da war auf halber Treppe noch ein Plumsklo
Sun Dec 29 17:54:12 CET 2019 |
PIPD black
Ja bronx, genau das sind die Teile, wo wir von außen nach drinnen lauschen konnten.
Irgendwann nach der Wende im fortgeschrittenen Alter zog eine 2. Heizung dieser Bauart ins Wohnzimmer ein, weil mit Holz und Kohle für Oma nicht mehr so gut ging.
(358 mal aufgerufen)
Sun Dec 29 17:54:45 CET 2019 |
bronx.1965
Ja, so sah das aus.
Sun Dec 29 17:55:30 CET 2019 |
ToledoDriver82
Stimmt, die kenn ich auch noch.
Erstaunlich wie "kurz" das erst her ist...und doch klingt es wie aus einer längst vergangenen Zeit
Deine Antwort auf "Der Schrottplatz - Spiegelsymmetrisch des Showrooms"