24.03.2019 11:22
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akrij1
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Autosalon Genf ist nicht nur der europäische Saisoneröffner, sondern eine grosse Premierenshow und nach der letzten Umfrage in den Fachmedien ist es die wichtigste Automesse der Welt. Die globalen Konzerne unterstreichen dadurch ihre riesige Auswahl an Modellen. Heuer gehört dazu auch Skoda. Nicht nur, dass sie neue Modelle wie Scala, oder als Weltpremiere Kamiq in verschiedenen Varianten zeigt, sondern meldet eine Offensive mit 30 Modellen, davon 10 elektrisch in nur 2 Jahren !
Die zweite Gruppe sind Kleinunternehmen, die fast ausschliesslich am Autosalon ihr Geschäft machen. Extreme Sportwagen, oder extrem luxuriöse Wagen – oder halt beides Zusammen, wie Pagani oder Königsegg, deren Preise sich in den drei letzten Jahren verdreifachten. Königsegg soll 480 kmh schnell sein und somit das schnellste Auto des Autosalon. Aus der Reihe tanzt Bugatti, ganz in Schwarz für 13 Millionen…und schon verkauft!
Dritte Gruppe, man staune, sie wird immer grösser, sind bislang unbekannte Fabriken, Werksstätte und Designer, die ihren Bekanntheitsgrad am Autosalon erst aufbauen. Es wäre müssig und nicht nachhaltig, sie alle aufzählen zu wollen, da einige darunter sind nächstes Jahr nicht mehr existent.
Traditionsreiche Marke Hispano Suiza präsentierte neben einem ikonenhaften Reisecoupé aus der glorreichen Vorkriegszeit,
Beim David Braun und Eadon Green nimmt man sich renommierten Vorlagen (z.B. Aston Martin) baut sie nach und um, und rüstet mit V8 Kompressor von 600 PS aus. Das Retropaquet, absolut alletagstauglich zu 700000 Euro.
Aston Martin belebt, vielleicht, die traditionelle Marke Lagonda durch eine vollelektrische Superluxuslimousine mit grosser Reichweite, allerding erst als Vision Concept in Genf zu sehen. Das riesige Auto, ausgestattet mit allem erdenklichen Luxus und Komfort wartet auf potente Investoren... Die renommierte Karosserieschmiede Superleggera aus Rho bei Milano, zeigt jährlich umgearbeitete Nobelmarken. Heuer ist es Aston Martin in Ausfertigung Coupé und Cabrio. Edle Materialien, feine Formen, aber dunkle, metalisierende Lackierung machte den Eindruck und Rafinessen zu nichte. Rimac C_Two. ein E-Sportler aus Kroatien, in neuer Doppellackierung und unheimlicher Power: Vier E-Motoren liefern fast 2000 PS und 2300 Nm. Nur 11,8 Sekunden vergehen bis Tempo 300, Topspeed: 412 km/h!
1900 PS hat auch der Batista von Pinninfarina, Stromreicht ihm für 450 kmh. Erstaunlich, dass man eine Serie von 150 Fahrzeugen plant, zu je 2.5.Millionen Euro. Ein Schnäppchen ist der Akula, vom britischen Kleinserienhersteller Ginetta ! 600 PS starker Mittelmotorsportler mit Kohlefaser-Monocoque von 1200 Kilogramm, fährt 320 km/h und kostet nur 450000, darum sind auch die ersten 14 Stück von 20 bereits verkauft. Dazu gesellt sich Piechs Neuling, ein, wieder nach langer Zeit ein schweizer Wagen. Der MARK ZERO soll extrem schnell, in wenigen Minuten beladen werden. Die Karosserie ist typisch ein Sportcoupe, seitlich erinnert es an Jaguar, vorne und hinten an Aston…Geplant sind in 3 Jahren 10000 Einheiten – warum nicht?, wenn es der VW-Erbe Toni sagt…
Eine Oase von relativer Ruhe, trotz roter Farbe, ist die Ausstellung der kleinen grossen Sport- und Rennwagen von Karl Abarth auf Fiat Alfabasis.
Astronomische Preise für Originale, unterstützen die Verbreitung von hochwertige Porsche Replikas der zwei Dauerbrenner Speedster und Spyder stellt die griechische Firma Replicar HELLAS aus , die in Katerini, unweit von Thessaloniki zu Hause ist (www.replicarhellas.com). Es sei nur am Rande erwähnt, dass Volvo, Huyndai, Ford und Opel auf die Teilnahme in Genf verzichteten. Sie wollen sich vermehrt den Firmen-Vertretungen widmen.
Eine Firma aus Estland zeigte ihren Elektrowagen, besser Dreirad oder Invalidenkarre, in mässiger Verarbeitung, mit schlechten Daten aber dafür zu einem stolzen Preis von 50000 Eure, der bei den Besuchern überhaupt nicht ankam... Den ersten Preis für Geschmacklosigkeit bekäme, wenn es einen gäbe, bestimmt ein Cadillac, der in Genf auf dem Stand von Goodyear posierte. Beleuchtete Reifen, Glitzer überall...
Etwas fällt auf und seit Genf ist es für mich bewiesen. Die Autoindustrie macht sich aus der Kundschaft nicht viel. Sie könnte viel innovativer sein, aber sie will nicht. Sie kann es doch, aber nur wenn sie muss. Vor fünf Jahren wollte man Elektromobilität totsagen. Heute geht es doch, aber könnte viel schneller gehen – die Industrie muss aber nicht. Ohne den Dieselskandal, würde sie aber noch weniger machen und am Diesel weiter tüfteln.
Dr.Georg W.Pollak, sc. Alle Fotos: Autor, pollak-presse und P.Kalina, Cabrio Gallery.cz |
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