Life´s Stuff

Liebe zum Auto oder fast schon Fanatismus zu einem schlichten Gebrauchsgegenstand?

[Mephisto735]

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Des Deutschen Liebstes ist sein Auto. Er pflegt es, liebt es und in früheren Zeiten war es zumindest in den östlichen Beutegebieten des aktuellen Bundesgebietes Usus, dass sich die Familie am Wochenende um das Heiligtum versammelte, um mit lauwarmem Wasser, Schwamm und Fensterleder aus dem Westen dem Götzen zu huldigen. Und sebstverständlich rechtfertigt sich der überzeugte Marken-Fahrer gern für seine Kaufentscheidung - nein, nicht rechtfertigen - er kann natürlich seine Gründe rational darlegen! Zu groß, zu viel PS, zu viel Verbrauch?……uninteressant! Der wirkliche Grund emotional und rational geladener Diskussionen ist die Wahl der Marke! Warum Audi statt BMW? Warum Mercedes und nicht Lexus oder gar VW statt Opel? Hier bei Motor-Talk schlagen die User einander knüppelhart Wortgruppen um die Ohren, als Argument bezeichnet, um ihre Entscheidung zu rechtfertigen.

Aber der Reihe nach.

Fanatismus ist bei manchen Käufern (man nennt sie wohl Fanboys) wahrscheinlich ein starkes Kaufargument. Wikipedia.de definiert Fanatismus im Folgenden: „Fanatismus im engeren Sinne durch das unbedingte für wahr halten der betreffenden Vorstellung und meistens durch Intoleranz gegenüber jeder abweichenden Meinung gekennzeichnet. Der Fanatiker will häufig andere von seinen Ansichten überzeugen („missionarischer Eifer“), lässt jedoch seinerseits keinerlei Zweifel an der Richtigkeit und dem besonderen Wert seiner Überzeugungen zu. Vielmehr verteidigt er sie vehement gegen jede Infragestellung und ist dabei einer vernünftigen Argumentation nicht zugänglich. Die betreffende Vorstellung ist seinem kritischen Denken bzw. Reflexionsvermögen entzogen. Damit verbundene negative Konsequenzen für sich selbst oder andere werden als solche nicht erkannt bzw. anerkannt.“

Liest man durchschnittlich engagiert in den verschiedenen Foren lässt es sich keinesfalls vermeiden, über den ein oder anderen Thread Marke A vs. Marke B zu stolpern.

Ich mag es gar nicht mehr lesen, wenn ein Audi-User die Marke BMW im jeweiligen Unterforum schlecht darstellt. Wenn ein VW Fahrer behauptet, Opel baue nur schlechte Motoren – oh je. Hier bei Motor Talk scheint ein Ort (keine Pauschalisierung oder Negativwertung gegen Motort-Talk.de) für Markenrivalitäten zu sein. Und einige User sind wohl der festen Meinung, dass man auf Teufel komm raus diese Vergleiche herbei sehnt.

Das ist Werbung für jeden Hersteller, wenn 10000 Leute im E90Forum lesen, dass der neue 3er den besseren Allradantrieb hat. Oder Tausende visuell zur Kenntnis nehmen, dass Mercedes die sparsamsten Motoren baut. Für mich absolut nicht nachvollziehbare Aussagen sind so anspruchsvolle und argumentativ untermauerte Kernsätze wie, „in eine Reisdose setze ich mich nicht rein“ oder "alles was nicht Premium ist, ist HARTZ4“ (Zitate einiger User)

Ich gebe zu, selbst ich lasse mich manchmal breitschlagen zu behaupten, ich hätte das bessere Auto. Aber zu erkennen, dass dies nicht immer die richtige Denkweise ist, scheint ja schon mal ein Schritt in die richtige Richtung zu sein.

Bei allem was geschrieben und belehrt wurde, konnte jedoch eines nicht geklärt werden. Welcher Hersteller setzt denn nun welche Benchmark? Die Japaner in Sachen Verbrauch? Ist Audi wirklich Premium? Ist Opel Vorreiter im Verhältnis Preis/Leistung oder Mercedes im Image? Oder ist all das nur Wunschdenken der jeweiligen Jünger?

Ich habe keine Ahnung. Bitte klärt mich sachlich auf, was es mit dieser Markenrivalität und deren Fanatismus auf sich hat.

Anmerkung: Es ist ausdrücklich nicht mein Ziel, die Seite Motor-Talk und deren User schlecht darzustellen. Die Internetplattform Motor-Talk.de ist ein Internetforum, dessen Seriosität ich keinesfalls anzweifeln möchte. Desweiteren waren die im Text aufgeführten Automobilmarken rein fiktiv ausgewählt und geben keineswegs meine persönlich Meinung wieder, auch nicht hinsichtlich ihrer „Pro´s und Kontra´s“

Viel Spaß beim wohlproportionierten debattieren.

Euer Life´s Stuff Team

[Dr Seltsam]

Also von dem Markengelaber lass ich mich schonmal nicht einschüchtern, besonders wenns von VW oder Opel-Leuten kommt. Besonders die VWler fallen gerne mal damit auf das sie wirklich bei jeder Marke auftauchen und rumtröten das das doch sowieso alles nur Schrott im Angesicht seiner Majestät Wolfsburg ist. Dito manche Vertretter der "Tiefer, breiter, härter" Fraktion mit ihrem ATU-aufgebohrten Uraltkleinwagen die einem erzählen wollen das alles unter 200 PS sowieso nur ne Krankheit ist während sie selber versuchen sich mühsam auf 80 zu kämpfen.

Premium können wir gleichmal weglassen, für mich is das ne Worterfindung um sinnlosen Schrott zu überteuerten Preisen loszuwerden bzw bestimmte Sabbereffekte auszulösen die die Leute dazu animieren ohne nachzudenken viel zu viel Geld auf den Tisch zu legen.

[Mephisto735]

Zitat:

Dito manche Vertretter der "Tiefer, breiter, härter" Fraktion mit ihrem ATU-aufgebohrten Uraltkleinwagen die einem erzählen wollen das alles unter 200 PS sowieso nur ne Krankheit ist während sie selber versuchen sich mühsam auf 80 zu kämpfen.

Diese Unart erlebe ich täglich im Straßenverkehr und zu Hause beim Surfen durchs www.

mep

[Achsmanschette133810]

Oh oh oh , der Blog hier könnte böse enden.

Zitat:

Premium können wir gleichmal weglassen, für mich is das ne Worterfindung um sinnlosen Schrott zu überteuerten Preisen loszuwerden bzw bestimmte Sabbereffekte auszulösen die die Leute dazu animieren ohne nachzudenken viel zu viel Geld auf den Tisch zu legen

Der Satz ist ja wie Öl ins Feuer giessen.

Als überzeugter VW Audi Jünger mit ein paar kurzen Ausflügen zu Rover, Renault, Opel und Mercedes lehne ich mich erstmal zurück und lese mit.

[Federspanner136348]

Zitat:

Das ist Werbung für jeden Hersteller, wenn 10000 Leute im E90Forum lesen, dass der neue 3er den besseren Allradantrieb hat.

Welcher neue 3er hat den besseren Allradantrieb als der A4? Da ist mir noch gar nichts bekannt. Der aktuelle 3er hat meines Wissens nach einen Kupplungs-gesteuerten hang-on-Allradantrieb: die Hinterachse wird starr permanent angetrieben und die Vorderachse bei Bedarf über eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung hinzugekuppelt.

Das ist ein preiswertes Allradsystem für den Straßenbetrieb und gute Traktion, aber bestimmt nicht das flexibelste Allradsystem.

Der A4/A5 hat dagegen mit Torsen-Quattro Generation 5 (Torsen-C glaube ich) und dem optionalen elektronisch steuerbaren Hinterachs-Sperrdifferenzial den aus meiner Sicht deutlich leistungsfähigeren und flexibleren Allradantrieb. Beim RS5 mit Quattro Generation 6 mit Kronenrad-Mittendifferenzial auch elektronisch steuerbar über Bremseingriff. Da ist BMW doch recht weit von entfernt.

[Arnimon]

Ich hab überhaupt kein Problem damit zuzugeben das mir mein GTI

"ans Herz gewachsen" ist.

Ich habe im wesentlichen seit dem Erwerb des Führerscheins vom Opel über

Audi,Peugeot und zu guter letzt VW so einiges in der Gegend herumgefahren.

Und bei den Modellen von VW hab ich mich immer am besten aufgehoben gefühlt.

Klar wäre ich in einem Mercedes oder BMW noch besser unterwegs,aber ich

beurteile die Marke gerne nach meinem "Wohlfühl" Gefühl.

Und in einem VW fühl ich mich nun mal sehr wohl.

[Spurverbreiterung17353]

Für einen "schlichten" Gebrauchsgegenstand aber verdammt teuer in Anschaffung und Unterhalt.

Wenn es so einfach wäre, ein gutes und schönes Auto zu bauen, dann könnte es jeder!?

[Arnimon]

Es ist sicher einfach ein gutes Auto zu bauen...

Aber sowas verkauft sich nur ein mal.

Und daran ist kein Autohersteller interessiert.

[Mephisto735]

Zitat:

Wenn es so einfach wäre, ein gutes und schönes Auto zu bauen, dann könnte es jeder!?

Das liegt wie immer im Auge des Betrachters.

Auf der letzten IAA saß ich im neuen Avensis "exklusiv" Ich war poasitiv überrascht. Die können wirklich gute Autos bauen.

mep

[Dr Seltsam]

Gleichzeitig möcht ich die Frage loswerden ob wir nicht zu PS-fixiert sind. Hier entlang die Damen und Herren bitte

http://www.motor-talk.de/.../dr-seltsam?...

[Arnimon]

Ich erinnere mich an eine Probefahrt in einem Audi RS6.

Das ist ein Wagen ganz nach meinem Geschmack.

Da bin ich definitiv "PS fixiert".

Nur leider kann ich mir so einen Donnervogel nicht leisten!

[Druckluftschrauber5134]

Ich bin relativ Markenneutral eingestellt, kann auch das gegenseitige Bashing nicht nachvollziehn...Letztlich verbindet uns alle doch eins: Die Liebe zum Auto

Bin selbst aber in VW und Audi groß geworden und werde wohl auch niemehr was anderes fahren. Da verbinde ich viel mit

[Achsmanschette51801]

Mir ist das Markenzeichen relativ egal. Ein Auto muß vor allem praktisch sein.

Inzwischen bin ich allerdings recht anspruchsvoll geworden.

[Celsi]

Klare Sache: Kein Gebrauchsgegenstand für mich. Ich liebe mein Auto, und es hasst mich. Die perfekte Beziehung.

[_RGTech]

Es gibt Marken, die mich von ihrer gesamten Philosophie (Design, Technik, Anfassqualitäten, Haltbarkeit) überhaupt nicht ansprechen (das sind verdammt viele).

Dann gibt's die qualitativ guten, aber reizlosen.

Und dann kommen schon die übertriebenen, wo der Neupreis in keiner Relation mehr zum Gebotenen steht und letzten Endes auch wieder mehr Schwächen anstehen als bei der mittleren Kategorie, über die man aber oft großzügig hinwegsieht.

Irgendwo dazwischen gibt's 4 oder 5 Modelle verschiedener Marken, die wenigstens einen guten Kompromiss darstellen - auch nicht perfekt, aber schon mal über dem Durchschnitt. Und das nach aktuellem Stand für mich Beste davon fahr ich eben. Ich habe mich an die durch die Marke vorgegebenen Vorteile gewöhnt (die Detaillösungen, die man sonst nirgends findet - wartungs- und reparaturfreundliche Lösungen - usw usw) und kann mich mit den Nachteilen abfinden.

That's all.

Dafür brauche ich keine entsprechenden Fanartikel, Bekleidung, Motorsportübertragungen, Rennsiege. Und muss auch nicht permanent betonen dass das die einzig wahre Marke ist, denn so was fällt mir selbst im "eigenen" Forum immer öfter negativ auf. Nur ja keine Kritik zulassen und ja keine Nachteile zur Kenntnis nehmen...

Schlimm, dieser Realitätsverlust.

[PS-Schnecke14425]

Ich bin VW-Fan (von Fantatismus distanzier ich mich mal ) und werd in absehbarer Zeit auch nichts anderes fahren.

Aber deshalb "hasse" ich noch lang keine anderen Marken.

Im Gegenteil, ich freue mich für jeden der sich über sein Auto so freuen kann wie ichs selber tu.

Also, immer schön tolerant bleiben.

Und über das, was hier teilweise abgeht kann ich dann auch nur noch lachen.

[astra diesel wi]

Moin

Ich hatte vor über 30 Jahren als Lehrling einen ollen Opel vom Schrott geholt, der war billig und schnell(Rekord C Coupe). Er wurde geschweisst, getüvt und gefahren.

Irgendwann wurde er eingelagert, existiert heute noch.

Diese Karre habe ich all die Jahre selber als Nicht-Kfzler problemlos am Leben gehalten, der Nachfolger Rekord E genauso, dann Kadett E, Opel eben, man hatte sich da eingefuchst und war zufrieden, da kommt man nie auf die Idee was "anderes" zu holen..Kadett Diesel ging 485Tkm..

Der Nachfolger war Astra G Diesel, ein GANZ TEURER Irrtum, also schnell zu alten bekannten Modellen zurückgerudert dessen Technik ich noch so halbwegs beherrsche...man möhte sein Geld ja nicht NUR ins Auto pumpen, bzw. zum Foh schleppen...

Nun sind Omega A`s und Kadetten da, die laufen täglich OHNE Probleme...

Mir ist es völlig egal was die andern zu meinen ollen Gurken sagen oder denken, einen Status brauche ich nicht.

Es sind aber auch keine reinen Gebrauchsgegenstände, denn jeder kennt uns hier mir den Karren(Firmenwagen), die MÜSSEN bleiben... das ist so wie ein Markenzeichen und daher werden die Wagen genau wie Neuwagen auch sorgfältigst gewartet.

Gruss Willy

[metronaut]

Die Schlagzeile vorweg:

Der wirtschaftlichen Bedeutung des Automobils in Deutschlands entsprechend ist es jedenfalls durchaus angemessen, ihm zu huldigen.

Allerdings sollte das eher wie (angeblich) in Indien mit den Kühen sein:

Jedes Auto (Kuh) ist heilig und wird mit stiller Ehrfurcht bedacht, unabhängig von Besitzer und Marke ("Rasse").

Ausgehend von dieser persönlichen Wunschvorstellung finde ich es dann amüsant zu lesen, warum einige Auserwählte Teil der einzig wahren Marke sind. Praktisch völlig aufgesogen von einer überlegenen mächtigen Matrix.

Dass sie dieses wohlige Gefühl ihr Leben lang bereitwillig ohne weitere Prüfung ordentlich teuer bezahlen, befremdet mich zusätzlich.

[Federspanner136906]

Ich mache keinen Heel daraus, dass mein Auto für mich etwas mehr ist, als ein einfacher Gebrauchsgegenstand. Ich steh zwar nicht jedes Wochenende dran und poliere auf Teufel komm raus, aber Emotionen sind mit der Katze schon behaftet. Dabei ist es ganz egal von welchem Hersteller sie gefertigt wurde. Ich hätte den Wagen sowieso gekauft, egal ob von Ford, Toyota oder wahrscheinleich auch Lada.

Nichts deto trotz ist es eine verdammt teuere Anschaffung gewesen und für den Werterhalt bin ich auch bereit etwas mehr zu tun. Kaum jemand hat glaube ich mal eben 15 - 50.000 € in der Portokasse übrig. Die runden 50.000 DM, die ich vor knapp 10 Jahren für meinen ausgegeben habe und die Pflegearbeit, die ich reingesteckt habe, haben sich bis heute rentiert, denn er steht für sein Alter verdammt gut da.

[StefanLi]

Also ich bin markenbehaftet: Der Sex im Peugeot war deutlich schlechter als im Opel, Mercedes oder Audi (<-- Standheizung!). Beim Käfer ging es so, mein Polo blieb Jungfrau.

Spricht also einiges für Premium-Gebrauchsgegenstand.

Gruß

Stefan

(Ach der Volvo, ja der war auch gut!)

[Mephisto735]

Zitat:

Der Sex im Peugeot war deutlich schlechter als im Opel, Mercedes oder Audi

Und das lag alles nur am Auto?

[StefanLi]

Meinst Du nicht?

Stimmt, beim Volvo lag es nicht nur am Auto!