31.08.2014 08:38
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kjw1980
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Dacia, Golf, Polo, Sandero, Volkswagen
Ich wunderte mich, dass der Dacia Sandero in zahlreichen Medien immer als Kleinwagen beschrieben wird, denn mir persönlich kommt er größer vor. Gefühlt ist der Wagen längst in der Kompaktklasse angekommen.
Also ist der Sandero wirklich noch ein Kleinwagen oder ist das Fahrzeug durch seine innere und äußere Größe möglicherweise schon in der Golf-Klasse angekommen. Dazu muss der Namensgeber dieser Klasse und sein kleines Schwester-Modell her. Was nun folgt, ist der Versuch einer Einordnung des Sanderos anhand den beiden Volkswagen-Modellen Polo und Golf. Ein schwieriger Versuch, denn was die Hersteller bezüglich der Fahrzeugmaße in die Prospekte schreiben, ist bei weitem nicht einheitlich.
Wir fangen einmal hinten an, schließlich benutzen wir alle regelmäßig den Kofferraum, bevor wir losfahren und hangeln uns dann kreuz und quer durch die drei Modelle, so viel sei gesagt, das Ergebnis steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Also auf geht`s!
Kofferraum-Volumen nach VDA/ISO 3832 (bis Fensterkante/mit umgelegter Rückbank bis Dach):
Dacia Sandero 320 Liter / 1.200 Liter VW Polo 280 Liter / 952 Liter VW Golf 380 Liter / 1.270 Liter (als TGI Blue Motion 291 Liter / 1.181 Liter)
Ist der Dacia nun ein Kleinwagen mit großem Kofferraum oder ein Kompakter mit kleinem? So einfach ist es mit der Antwort also nicht.
Bevor wir losfahren, wollen wir noch schnell tanken, doch was geht rein?
Dacia Sandero 50 Liter VW Polo 45 Liter VW Golf 50 Liter
Das ist klarer. Vom Tankvolumen ist der Sandero ein Kompakter. Doch ein großer Tank erhebt ein Fahrzeug nicht aus seiner Klasse.
Beim Losfahren wird es eng an der Tanke. Wie breit sind unsere Autos eigentlich?
Breite ohne / mit Außenspiegel
Dacia Sandero 1.733 mm / 1.984 mm VW Polo 1.682 mm (-51 mm) / 1.901 mm VWGolf 1.799 mm (+66 mm) / 2.027 mm
Ich hatte auf mehr Klarheit gehofft, stattdessen entpuppt sich der Sandero zunehmend als Wanderer zwischen den Welten. Aber eigentlich definieren sich Fahrzeugklassen in den Köpfen ja über die Länge (genauso wie der Männer liebstes Körperteil: die Nase! ;-))
Fahrzeuglänge über alles
Dacia Sandero 4.057 mm VW Polo 3.972 mm VW Golf 4.255 mm
Oh je, da droht ein Abrutschen in die Kleinwagen-Klasse, obwohl es bisher gar nicht so schlecht mit dem Aufstieg ausgesehen hatte. Dabei kommt mir der Dacia so geräumig vor. Gucken wir mal auf die Innenbreite:
Innenbreite zwischen den Blenden Vorne/hinten
Dacia Sandero 1.387 mm / 1.393 mm VW Polo 1.386 mm / 1.384 mm VW Golf 1.469 mm / 1.440 mm
Das ist eindeutig. Vorne Kleinwagen, hinten etwas mehr. Dieser Eindruck bestätigt sich dadurch, das drei Kindersitzschalen bequem auf die Rückbank passen.
Ist der Dacia denn wenigstens beim Verbrauch ein Kompakter? Und ist diese Tatsache überhaupt wünschenswert? Ich tippe die Motorisierung heraus, die wir jetzt zweimal in der Familie haben und versuche den passenden Motor in Polo und Golf daneben zu stellen:
Verbrauch innerorts, außerorts, kombiniert (l/100 km)
Dacia Sandero TCe 90: 6,4 / 4,3 / 5,0 Effizienzklasse: C VW Polo TSI BlueMotion Technology 90 PS: 6,0 / 4,0 / 4,7 Effizienzklasse: B VW Golf TSI BlueMotion Technology 85 PS: 6,1 / 4,2 / 4,9 Effizienzklasse: B
Überraschung, es herrscht nahezu Gleichstand auf dem Prüfstand. In der Realität ist aber das Gewicht von starker Bedeutung. Das führt auch zu dem Kuriosum, dass der Dacia in der Effizienklasse abrutscht. Doch was wiegen die drei?
Dacia Sandero 1.037 kg (Leergewicht inklusive Füllmengen und 75 kg-Fahrer) VW Polo TSI 90 1.107 kg (Leergewicht inklusive 68 kg-Fahrer und 7 kg Gepäck, Kraftstoffbehälter zu 90 % befüllt) VW Golf TSI 85 2-türig 1.205 kg (Leergewicht inklusive 68 kg-Fahrer und 7 kg Gepäck, Kraftstoffbehälter zu 90 % befüllt)
Noch mehr Kurioses bei den Leergewichten. Der durchschnittliche Deutsche ist 7 kg leichter als ein Rumäne, lädt das dann aber als Gepäck wieder hinten rein und tankt auch nicht gerne voll. Dazu gibt es den Golf nur als Zwei-Türer. Mein Eindruck, Dacia ist bei diesen Angaben gradliniger und ehrlicher. Und es zeigt sich eine weitere Wahrheit, für eine bessere Effizienzklasse ist der Dacia zu leicht, obwohl genau dieser Umstand im Alltag zu einem niedrigeren Verbrauch als bei den VW-Modellen führen dürfte. Die Trägheitsgesetze sind da einfach gnadenlos. Doch im Kampf gegen Lobbyisten verliert die Physik leider. (Das ist keine Kritik an VW, der Dacia ist nach dem gleichen Schmuh bemessen.)
Und jetzt? Jetzt gebe ich mich geschlagen, der Dacia ist eindeutig ein großer Kleinwagen und kein kleiner Kompakter. Preislich spielt er sowieso in der unteren Liga, während er bei den Garantien ganz vorne dabei ist: Dacia gibt 3 Jahre /100.00 km, VW dagegen nur 2 Jahre.
Quelle: Technische Angaben Dacia Polo PDF-Prospekt unter diesem Link Golf PDF-Prospekt unter diesem Link |
24.08.2014 07:20
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kjw1980
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Auto News Check, Dacia, Hybrid, SUV, Umwelt
Achtet Ihr beim Autokauf auf ökologische Aspekte?Heute möchte ich Euch einmal an einem Interview aus dem EVE-Magazin teilhaben lassen, das uns Motortalker inhaltlich stark betrifft. Da nach meinem Eindruck, Umweltschutz Selbstschutz ist, empfinde ich es als wichtig, Euch als Autofahrer und -käufer die Informationen aus diesem Gespräch zugänglich zu machen. Wie Ihr mit diesen Erkenntnissen verfahrt, liegt natürlich frei bei Euch. Ich möchte einfach nur informieren und niemanden zu irgendwas bekehren.
Die EVE (Ausgabe 4.2014 Juli/August) sprach mit dem Umweltforscher Professor Friedrich Schmidt-Bleek, einst Vizepräsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie. Ich werde aus dem Teil des Interviews zitieren, bei dem es sich um Autos dreht. Obwohl ich gut informiert bin, war ich über das Ausmaß des ökologischen Rucksacks vor allem von einigen Fahrzeugen doch überrascht. Doch genug von Spoilern, los geht`s!
Die EVE fragte, was falsch an Hybridautos sei, die weniger Kraftstoff verbrauchen Professor Friedrich Schmidt-Bleek antwortete: Dualer Antrieb, so sagt man, sei besonders ökologisch. Doch in der Herstellung von Hybridautos brauchen wir ungleich mehr Ressoucen als beim Bau eines normalen Mittelklassewagens. Wir verdoppeln so den ökologischen Rucksack des Fahrzeugs. Und deshalb geht die Milchmädchenrechnung nicht auf. Wir gewinnen dadurch nichts.
EVE: Bleiben wir beim Begriff des ökolohischen Rucksacks. Sie haben ihn geprägt. Was bedeutet er? Schmidt-Bleek: Um ein einziges Kilogramm Technik zu schaffen, benötigen wir im Schnitt 30 Kilogramm Material aus der Natur. Wasser nicht gerechnet. Ein Auto wiegt vielleicht zwei Tonnen, aber sein tatsächliches Gewicht liegt bei 60 Tonnen. Das sehen Sie nicht, aber da hat die Umwelt bezahlt. Dieser ökologische Rucksack, den alle unsere Produkte mit sich herumtragen, ist das eigentliche Problem. Denn wir beuten die Natur aus und verändern sie zu unserem Nachteil.
EVE: Die Entwicklungen in der Automobilbranche scheinen Sie sehr zu entzürnen. Schmidt-Bleek: Nehmen wir nur meine Heimatstadt Berlin. Die Leute fahren hier immer mehr von diesen geländegängigen Bulldozern, diesen Geländelimousinen. Die sind doppelt so schwer wie ein Mittelklassewagen. Wozu brauchen die Leute die? In Berlin gibt es fünf Berge, die sind alle etwa 30 Meter hoch. einer ist ein bisschen höher, das ist der Schüttberg, aber da fahren die ja nicht rauf und runter. Im Gegenteil, die fahren auf dem Kuhdamm hin und her. Die Dinger sind zehnmal so schwer, wie sie sein müssten. Wieso? Weil die Industrie sagt: Das sind die Autos mit denen wir wirklich verdienen. Dass das überhaupt erlaubt ist, finde ich entsetzlich. Jeder darf die Natur versauen, wie er will.
Das ganze Interview mit dem Professor ab Seite 22 im Heftarchiv der EVE. |
30.05.2013 09:38
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kjw1980
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2. Generation, Auto News Check, Dacia, Sandero
Jetzt ist es also passiert! EuroNCAP hat den Dacia Sandero an die Wand gefahren und der kleine Rumäne schafft als erster Dacia vier Sterne nach der aktuellen Crashnorm.
Doch was bedeutet das?
Da sich die Punkte und die Sterne ständig verändern, bleibt am Ende nur ein Blick auf das Verletzungsrisiko des Fahrers, um Vergleichbarkeit mit alten Crashtests herzustellen.
Was sind denn eigentlich Konkurrenten für einen Dacia Sandero?
Ich habe als ersten Konkurrent mal einen Golf V herangezogen. Bei Autoscout kostet ein 2008er Golf V um die 10.000,00 Euro. Man bekommt dafür einen 5 Jahre alten Wagen mit rund 80.000 Kilometer oder eben einen neuen Sandero mit drei Jahren Garantie bis 100.000 Kilometern und 0 Kilometer auf dem Tacho.
Doch mal ehrlich 10.000,00 Euro sind ja viel zu viel und da wirklich jeder Gebrauchte sicherer ist als ein Dacia, so sagt es zumindestens der Volksmund immer, sparen wir uns 6.000,00 Euro und nehmen einen Astra G als Limousine von 2001 mit ebenfalls 80.000 gefahrenen Kilometern und einem Preis von 4.000,00 Euro dazu.
Opel Astra G
Und dann das! Ein BMW! Ein toller 318 i von 1997 mit ebenfalls rund 80.000 Kilometern auf der Uhr für 6.000,00 Euro. Weil es ein BMW ist, muss er ebenfalls sicherer als ein Dacia sein.
Ob das so ist, könnt Ihr Euch selbst in der angehängten pdf-Datei anschauen. Der Vergleich der vier Fahrzeuge ist auf die Vergleichbarkeit der Sicherheit des Fahrers ausgelegt. Mehr lässt EuroNCAP ohne erheblichen Aufwand nicht zu.
Viel Spass beim Vergleichen: |
08.05.2013 07:43
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kjw1980
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2. Generation, Audi, Auto News Check, Dacia, Porsche, Sandero, VW
Liebe Motor-Talker,
die "Auto Motor und Sport" hat in zehn Fahrzeugen das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP getestet.
Auf einem souveränen ersten Platz steht das ESP-System im Audi A6 mit 89 Punkten, doch schon danach fährt das ESP von Dacia den Sandero auf einen soliden zweiten Platz mit immerhin 78 Punkten und einem gesunden Abstand zu den beiden nachfolgenden Systemen im Porsche 911 und BMW 120 d mit jeweils 73 Punkten. Weit abgeschlagen, liegt ein italienischer Bär auf dem letzten Platz: der FIAT Panda schafft gerade mal 42 Punkte. Etwas besser, aber weit von den guten Systemen entfernt, quält das ESP von Volkswagen den up! durch die Pylonengasse und befindet sich dabei in feiner englischer Gesellschaft, gemeinsam mit dem Land Rover Discovery erreicht das ESP-System des VW up! gerade einmal 58 Punkte. Da Dacia bisher das fehlende ESP immer angekreidet wurde, ist der zweite Platz in einem solchen Test für mich an dieser Stelle die Überraschung. Erschreckend! Im Volkswagen up! lässt sich das ASR nicht abschalten. Diese Idee hatte Peugeot beim 307 im Jahr 2001 auch schon mal. Mit dem Ergebnis, das intakte Fahrzeuge am schneebedeckten Hang vom ADAC geholten werden mussten. Durchwühlen geht dann nicht mehr, das Fahrzeug wird bis zum Stillstand ausgebremst. Eine Fehlentwicklung, der dieser Test nicht genügend Rechnung trägt, denn eigentlich gehört der up! deshalb auf den letzten Platz. Interessant bei diesem Test ist, das viele ESP-Systeme in den gezeigten Fahrzeugen von den gleichen Zuliefern, wie Bosch oder ATE stammen dürften. Die Unterschiede sind nur das Ergebnis der Abstimmungsarbeiten der Ingenieure der Fahrzeughersteller und der mechanischen Komponenten an den Fahrwerken, Bremsen und Reifen.
Hier geht's zum ganzen Artikel
Quelle: Bildmaterial Auto Motor und Sport |
12.09.2014 16:53 |
kjw1980
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Dacia, II, Logan
Wie die Zeitschrift "Gebrauchtwagen-Praxis" in Ihrer Ausgabe August 2014 berichtet, stimmt beim Dacia Logan das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage.
Im sogenannten Used Car Availibility Index (UCAX) erhält der Dacia Logan die bestmögliche Bewertung.
Im Artikel heißt es dazu:
Dafür, dass so viele Logan-Modelle verkauft werden, gibt es im Verhältnis ein geringes Angebot an jungen Gebrauchten. Mit anderen Worten: Die Erstbesitzer des Logan geben das Auto nach der Anschaffung so schnell nicht mehr her. Die weist darauf hin, dass die neu verkauften Fahrzeuge über gesunde Absatzkanäle vermarktet wurden. Dies sichert die starke Restwertpositionierung des Dacia Logans.
Den kompletten Artikel findet Ihr als Foto anbei.