Thu May 18 22:58:06 CEST 2023 | jennss | Kommentare (332)
Würdest du ein SUV beim Kauf ausschließen?SUVs haben hier im Forum, in Instagram-Kommentaren und bei Facebook eher einen üblen Ruf, weil nicht umweltfreundlich. In der Marktwirtschaft hingegen sind sie ziemlich beliebt und verdrängen zum großen Teil die Kombis. Bei E-Autos lässt sich das jetzt ganz gut prüfen, weil man die verbrauchsbedingte WLTP-Reichweite in den Konfiguratoren sehen kann. Durch Änderung der Räder sieht man z.B. auch sofort, wie viel Verlust es bei der Reichweite gibt. Hier ein paar Vergleiche:
Mercedes EQS und EQS SUV 450+ (das EQE SUV ist ja leider wieder aus dem Konfigurator raus): EQS 450+: 235/50 R19, Höhe 151,2 cm, 742 km EQS 450+: 265/40 R21, Höhe 151,2 cm, 723 km EQS 450+: 265/35 R22, Höhe 151,2 cm, 681 km
EQS SUB 450+: 265/50 R20, Höhe 171,8 cm, 663 km EQS SUB 450+: 275/45 R21, Höhe 171,8 cm, 644 km EQS SUB 450+: 275/40 R22, Höhe 171,8 cm, 592 km
Hyundai Ioniq 5 und 6 RWD (beide mit 229 PS und Techniq-Paket): Ioniq 5: 235/55 R 19, Höhe 160,5 cm, 507 km Ioniq 5: 255/45 R 20, Höhe 160,5 cm, 476 km
Ioniq 6: 225/55 R 18, Höhe 149,5 cm, 614 km Ioniq 6: 245/40 R 20, Höhe 149,5 cm, 545 km
ID.3, ID.4, ID.5 (alle 204 PS, 77 kWh): ID.3 Pro S: 215/50 R 19, Höhe 156,4 cm, 559 km ID.3 Pro S: 215/45 R 20, Höhe 156,4 cm, 551 km
ID.4 Pro: 235/55 R 19 vorn / 255/50 R 19 hinten, Höhe 163,4 cm, 528 km ID.4 Pro: 235/50 R 20 vorn, Reifen 255/45 R 20 hinten, Höhe 163,4 cm, 520 km ID.4 Pro: 235/45 R 21 / 255/40 R 21, Höhe 163,4 cm, 525 km
ID.5 Pro: 235/55 R 19 / 255/50 R 19, Höhe 161,6 cm, 534 km
Skoda Enyaq Coupe 204 PS mit 19" Aero-Laufräder, Höhe 162,1 cm, 553 km
Insgesamt lässt sich sagen, dass die bei SUVs üblichen großen und breiten Laufräder zusätzlichen Reichweitenverlust bzw. Mehrverbrauch bringen. Das Design der Felgen macht aber wohl auch einen Unterschied aus. Bei VW sind die Breiten der Räder bei einem Modell immer gleich, so dass die Reichweitenunterschiede durch verschiedene Räder eher gering sind. Die Coupe-Bauform bringt ca. 1 % mehr Reichweite (ID.5 vs. ID.4). Erstaunlicherweise hat der Skoda Enyaq deutlich mehr Reichweite als der ID.5. Vielleicht, weil er etwas länger ist? Mit ebenfalls 19" ist die Reichweite praktisch auf ID.3-Level.
Teilweise machen alleine die Räder ca. 70 km Differenz nach WLTP aus, also beim EQS SUV und Ioniq 6. Da dürfte man in der Beschleunigung auch eine Differenz merken. Diese 70 km sind es auch nochmal zwischen Ioniq 5 und 6 bei gleichgroßen Felgen. Beim Hyundai-Händler standen hier nur 18-Zöller an mehreren Ioniq 6 (Foto). Dagegen ist im Konfigurator kein Bild der 18-Zöller. Da sieht man nur die 20-Zöller.
Sind SUVs also weniger umweltfreundlich? Im Verbrauch schon, aber die Unterschiede sind auch nicht so riesig, wenn man sich mit kleinen Felgen begnügt. Man muss bedenken: SUV ist nicht gleich SUV. Ein EQS SUV ist ganze 20 cm höher als eine EQS Limousine. Bei Hyundai sind es 11 cm Differenz und ein ID.5 ist gar nur ca. 5 cm höher als ein ID.3, wobei der ID.3 aber auch schon eine erhöhte Karosserie hat.
Bei Hyundai (22 cm) und Mercedes (9 cm) sind die vergleichbaren SUVs kürzer, was der Umwelt bzgl. Stellfläche wiederum zugute kommt. Andererseits kann mehr Länge die Aerodynamik auch verbessern. Der Ioniq 6 hätte mit 22 cm weniger Länge wohl einen etwas schlechteren Cw-Wert als 0,21. Der ID.4 ist eigentlich ohnehin ein größeres Modell als der ID.3.
Ich denke, das Designs macht auch einiges aus. Besonders bullige Designs, also mit hoher Fronthaube, sind bei Kritikern eher weniger akzeptiert. Persönlich stehe ich nicht auf SUVs, aber ich denke auch, dass sie pauschal keinen so schlechten Ruf verdient haben. Die Reichweitenunterschiede sind teilweise recht gering, also es hängt von den jeweiligen Modellen ab und welche Felgen verbaut wurden. j. |
Sat Jun 10 11:21:38 CEST 2023 | AxelFunk
@electroman Stimmt, die Antwort darauf sollte aber nicht sein: jetzt lehne ich mich zurück weil an mir liegts ja nicht, noch besser wäre, sich dann gegen solche Missstände zu wehren, also falls dich das wirklich stört. Es sei denn, du nutzt das rein als Schutzbehauptung fürs gute Gewissen.
Sat Jun 10 14:10:54 CEST 2023 | electroman
Schutzbehauptungen habe ich nicht nötig.
Es soll einfach mal aufzeigen, was es für Diskrepanzen im echten Leben gibt. Da werden z. B. Unsummen ausgegeben (und in Folge werden diese Unsummen auf den Verbraucher abgewälzt), um ein Auto 0,2 l sparsamer zu machen, dass die Waschmaschine 3 Liter weniger Wasser und 0,3 kWh weniger Strom braucht. Zusätzlich soll man gefälligst der Umwelt zuliebe auch nur noch 2x die Woche duschen. Usw.
Gleichzeitig werden z. B. in D im Schnitt 120 l bestes Trinkwasser pro Tag und Nase verbraucht. 90 % davon gehen gleich wieder in den Lokus. Warum gibt es keine Bauvorschrift, die zwischen Brauch- und Trinkwasser unterscheidet? Könnte man seit 50 Jahren schon problemlos und äußerst kostengünstig machen, ist so gut wie kein Aufwand. Jeder weiß es, aber es tut sich - nichts. Da gibt es schon seit 50 Jahren immer wieder Vorschläge, aber es tut sich - röchtöög.... nichts. Komischerweise hat das mit der Vorschrift zur Aufbereitung von Wasser in Autowaschanlagen problemlos funktioniert. Hmmm....
Da fühle ich mich, ehrlich gesagt, a little bit vera...., äh, hinter die Fichte geführt. Wobei, hinter der Fichte reicht dann auch ein Spaten, ganz ohne Spülwasser. Wie anno '86 bei der Bundeswehr.
Gruß
electroman
Sat Jun 10 20:45:22 CEST 2023 | Profi58
Nochmal: Falsch!
Es ist keine Nebenwirkung des Kapitalismus, sondern eine Nebenwirkung der Machtposition. Und die betrifft alle, egal ob CEO eines DAX-Konzerns oder Präsident von Rot-China, denn Macht korrumpiert. Auch unsere Grünen sind nicht gefeit, siehe das Personalgeklüngel im Habeck-Ministerium.
Sun Jun 11 10:02:37 CEST 2023 | Batterietester136517
@electroman man muss den Vergleich nur schief genug machen, um das gewünschte Ergebnis zu bekommen.
In deinem Beitrag also der Vergleich eines Großmanövers gegen einen einzelnen Pkw.
Andersrum überlegt ein einzelner Jet-Pilot, was die 14 t CO2 pro Tag seiner Maschine im NATO-Manöver ausmachen gegen die 26 000 t CO2 pro Tag, die allein von den 5 Millionen SUV (à 5.2kg) nur in Deutschland ausgestoßen werden: verschwindend wenig.
Auch jeder einzelne Chinese hat einen verschwindend geringen Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß, sodas er sich nicht sn einer Reduktion beteiligen muss?
Vielleicht sind wir uns aber einig, dass sowohl bei Regierung als auch beim Bürger jahrelang viel zu einseitig aufs Auto abgezielt wurde, wenn es um CO2 ging. Dabei ist der private PKW-Verkehr nur für 13% des CO2 verantwortlich. Viel wichtiger wären Maßnahmen bei Industrie und Gebäudeheizungen.
Sun Jun 11 10:12:51 CEST 2023 | notting
Bevor man an der Gebäude-Heizung was macht wg. CO2, sollte das Gebäude einigermaßen isoliert sein.
notting
Sun Jun 11 10:18:01 CEST 2023 | Haasinger
Und dann kommt der Schimmel =)
Was macht man dann mit den alten buden? Abreißen? Schonmal geschaut was die Zementherstellung emmitiert? Da könnten wären sogar Häuser ohne Fenster besser als Neubauten.
Sun Jun 11 10:34:26 CEST 2023 | notting
Hab hier ein Haus aus den 1950er-Jahren, was Mitte der 2000er-Jahren ringsherum isoliert wurde (Dach unvollständig isoliert, weil mein Vater das unbedingt selber machen wollte) und Kellerdecke garnicht. Erst danach wurden nach und nach bessere Fenster eingebaut. Oft wird der Fehler gemacht zuerst die Fenster zu erneuern, Stichwort Taupunkt: http://www.youtube.com/watch?v=0zWKA8CbFGE
Und vernünftig Lüften sollte man sowieso.
notting
Sun Jun 11 12:40:25 CEST 2023 | electroman
Ja, der Vergleich soll auch genau so schräg sein. So schräg, wie z. B. die "Expertenmeinung" von D. Dahlmann in seinem journalistischen Erguß.
Und bei der Berechnung von den 14 t, bzw. 26000 t in deinem Beispiel sind noch folgende kleine, aber feine Unterscheidungen zu beachten.
26000 t werden nicht von 5 Mio SUV erzeugt, sondern von 5 Mio Autos, die 8 l verbrauchen und 10000 km pro Jahr fahren.
Wenn es schon auf SUV bezogen sein soll, dann muss man hier den (angeblichen, vielfach nicht vorhandenen) Mehrverbrauch ansetzen. Wenn man den dann z. B. mit 1l/100 km ansetzt, dann ist das noch 1/8 von den 26 tsd Tonnen, also etwa 3250 t und keine 26000 t.
Und die 14 Tonnen pro Tag und Kampfjet hören sich ja ersmal niedlich an. Wenn man aber vom statistischen Wert von 10,8 Tonnen CO2 pro Jahr und Einwohner in D ausgeht, dann ist das das CO2-Budget des Durchschnittsbürgers in 15,5 Monaten, wobei der reine CO2-Anteil für Mobilität bei ca. 20%, also ca. 2,2 t pro Jahr liegt.
Und dann gibt es noch folgende Unterscheidung zu beachten. Ein Liter in den oberen Schichten der Atmosphäre freigesetztes Kerosin hat in seiner Auswirkung etwa den 2- bis 5-fachen klimaschädlichen Effekt, wie ein Liter fossiler Brennstoff, der im Straßenverkehr oder für Heizungen verbraucht wird. Im Schnitt geht die Statistik von etwa 4 l Kerosin pro Fluggast und 100 km Flugstrecke aus.
Ein Mittelstrecken-Flug, z. B. von D ins beliebte Reiseziel Ägypten (3200 km einfache Flugentfernung), verursacht damit einen Verbrauch von 32 x 4 l x 2 (wg. Hin- und Rückflug) von 256 l Kerosin pro Fluggast. Macht rein rechnerisch bei 2,37 kg CO2 pro Liter 607 kg CO2. Setzt man jetzt den "Schädlichkeitsfaktor" auf 3, so ist das ein Äquivalent von 1,82 Tonnen CO2. Das sind 96% des CO2-Ausstoßes (für einen einzigen Flug!), den ich mit meinem bösen, umweltschädlichen SUV im Jahr(!) erzeuge. Tja, und Kerosin ist steuerbefreit.....
Nochmal: Ich gönne jedem seinen Urlaub, diese Rechnungen sollen einfach zeigen, was für Aufrisse über SUV gemacht werden, und hinten im stillen Kämmerlein wird energetisch "die Sau rausgelassen", dass es nur so kracht. Interessiert aber anscheinend niemand. So tickt eben die Gesellschaft.
Fun-Fact am Rande: Bekannte waren jetzt 2 Wochen in Urlaub, da habe ich nach dem Haus, dem Garten und den 10 Viechlis geschaut, uff.... Sind heute zurückgekommen, um 2 Uhr in der Nacht. Da ging es mit 4 Personen im 6,5m-Wohnmobil mit Stinkediesel, Anhänger mit 3 Motorrädern hintendran (das kleinste davon ist eine 750er Suzuki) nach Sardinien. Mit Fähre, Motorradtouren etc. Ich will jetzt gar nicht ausrechnen, was da in den 14 Tagen an CO2 erzeugt wurde.
Aber das zählt ja nicht, ist ja Urlaub, das muss so, da regt sich niemand auf.
Und ich armer Wicht setze mich morgen wieder voller Gewissensbisse in mein (weil das ja für manche so wichtig erscheint: Einstufung "Untere Mittelklasse") umweltzerstörendes SUV.... Ich halte dieses schlechte Gewissen bald nicht mehr aus.
Nö.
Gruß
electroman
Sun Jun 11 12:54:32 CEST 2023 | Alexander67
Die Kellerdecke betrachte ich auch nicht als Isolierungswert.
Den Keller allerdings als interessanten Bereich der per Wärmepumpe mit kalter Luft belüftet werden sollte.
Im Sommer gibt es viel Wärme Luft draußen und die hat üblicherweise viel Luftfeuchtigkeit.
Wenn die in den Keller kommt und dort abkühlt dann steigt die relative Luftfeuchtigkeit und es wird im Keller nass.
Wenn die Wärmepumpe also kalte trockene Luft bereitstellen kann dann bleibt der Keller trocken und die neue kalte Luft ersetzt die alte die noch immer trocken nach oben steigt und das ganze Haus trockener hält.
Denke ich.
Darf aber jeder gerne widerlegen.
Sun Jun 11 14:31:32 CEST 2023 | Profi58
@Alexander67
Seit wann steigt kalte Luft nach oben?
Sun Jun 11 14:39:48 CEST 2023 | 8848
Schön dass wir nun wissen, wieviel eine einzelne Karosserieform produziert. Was ist mit den anderen? Limousinen, Kombis, Vans, Cabrios usw.? Die werden alle nicht verteufelt, weil sie nicht dem Feindbild entsprechen, das nur aus diesen drei Buchstaben besteht.
Sun Jun 11 14:42:23 CEST 2023 | 8848
Oben ist es doch kälter als unten Steig mal auf den Mount Everest
Sun Jun 11 14:43:49 CEST 2023 | notting
Fun Fact: Der frisch vorgestellt Volvo EX30 ist niedriger als ein ID.3 und ungefähr genauso breit (über Spiegel sogar schmäler), ist aber als SUV klassifiziert. Die WLTP-Verbräuche sind auch ähnl.
notting
Sun Jun 11 14:51:38 CEST 2023 | 8848
Du wirst den selbsternannten Umweltrettern das Feindbild SUV nicht ausreden können. Wenn diese drei Buchstaben auftauchen, wird man dir erklären, dass ein SUV deutlich mehr Umweltschäden produziert als ein Kombi, der 40.000 oder mehr Kilometer im Jahr fährt, und das völlig unabhängig davon, wieviel Kilometer der SUV im Jahr zurücklegt. Er ist nun mal ein SUV und hat damit mindestens 2,5 x 2,5 x 6 Meter bei mindestens 6 Tonnen Gewicht und mindestens 10 Liter Verbrauch pro zurückgelegtem Kilometer.
Sun Jun 11 14:56:43 CEST 2023 | Alexander67
Muss die, wenn neue kalte Luft nachströmt und die alte kalte Luft von zum Beispiel 5 Grad auf 7 Grad aufgewärmt wurde.
Sun Jun 11 15:19:36 CEST 2023 | electroman
Den habe ich diese Woche auch zum ersten Mal gesehen. In der Top-Version hat der 4,23 m-SUV-Panzer () 428 (!!) PS und rennt von 0 auf 100 in 3,6 sec. Ich vermisse den allumfassenden Aufschrei der letzen Generationen/Umweltretter/Einhornzüchter und Superkleber ob einer solchen, wahnsinnigen Energieverschwendung. Vielleicht könnte man auch die Vovo-Fabriken mit rosa Farbe übergießen? Ist doch ein SUV....
Ich hätte das Auto ja als niedliches Knuddelmonster HUPEE vorgestellt: HipUrbanPowerEnvironmental-friendlyElectrovehicle.
Gruß
electroman
Sun Jun 11 15:45:54 CEST 2023 | notting
Keine Angst, Ende des Jahres soll der ID.3 GTX vorstellt werden ;-)
Und wg. der SUV-Hasser bzw. Klimakleber: Befürchte auch, dass die zu hohl sind um zu merken, dass die Abmessungen und der Verbrauch dem ID.3 sehr ähnl. sind.
notting
Wed Jun 14 10:51:54 CEST 2023 | Tikibar1965
Krass !
Danke für die Infos !
Die Schießerei im Osten kommt ja noch dazu, die fahren ja nicht mit Fahrrädern, oder ?
Schade das man keine Likes oder Daumen vergeben kann......
Wed Jun 14 11:09:24 CEST 2023 | Gravitar
Mit irgendetwas müssen die ja angeben bei den Preisen, die da aufgerufen werden (mein XC40 hat 25.000Euro mit Extras gekostet). Da die weder schnell noch leicht sind, lange Strecken nicht in kurzer Zeit abspulen können, für Camping und Landwirtschaft eher ungeeignet sind, schweres Gelände nicht mögen, schwere Hänger nicht ziehen und zum Transport üppiger Güter nur bedingt geeignet sind, mit was sollen die werben wenn nicht mit einer kurzfristig abrufbaren Peakleistung, einer der wenigen Vorteile, die dieses Konzept bringt, wenn auch nur mit exorbitantem Preisaufschlag.....?
Gruß
Gravitar
Wed Jun 14 13:31:34 CEST 2023 | Berliner60
Zur Rechnung von Tikibar1965
Rechnen wir mal weiter:
Es gibt mehr als 5Mio. SUV in Deutschland. Ein PKV fährt in Deutschland durchschnittlich 11.400km/Jahr; alle SUV zusammen also 570Mio. Unterstellt man, dass ein SUV pro 100km ca.1 L. mehr verbraucht als ein vergleichbarer PKW verbrauchen alle zusammen 5,7 Mio L. zusätzlich, das entspricht 135 Mio T CO2 im Jahr oder 370.000 am Tag, also 10-mal mehr als die Flugzeuge. Die 'bösen SUV' dienen dem Vergnügen, die Manöver sind einen wichtiger Beitrag Europa vor dem Schicksal der Ukraine zu bewahren. (Ein Überfall z.B. auf die baltischen Staaten würden den Bündnisfall auslösen und ganz Europa in den Krieg ziehen.) Kann man dann noch bei der selbstverursachten Verschwendung ruhig schlafen?
Wed Jun 14 14:53:08 CEST 2023 | 8848
Ja. Ich kann ruhig schlafen. Mein SUV verbraucht genauso viel wie mein SUV. Und weil es keinen vergleichbaren Pkw *) gibt, gibt es dazu keinen Mehrverbrauch. Davon abgesehen, ist es wirklich mein Vergnügen, mit dem SUV täglich zur Arbeit zu fahren, Einkäufe zu erledigen und auch mal in den Urlaub zu fahren.
*) Ein vergleichbarer Pkw müsste genauso lang, breit, hoch, schwer sein wie mein SUV, genauso viel Platz bieten und die gleiche Motorleistung haben. Da gibt es nur ein einziges Vergleichsauto, nämlich den Zwillingsbruder von meinem SUV. Davon abgesehen, ist auch ein SUV ein Pkw, genauso wie ein Kombi, ein Cabrio oder eine Limousine.
Wed Jun 14 17:30:22 CEST 2023 | electroman
Den zweiten Teil deiner Aussage unterschreibe ich voll und ganz. Und ich finde es als einen der größten gesellschaftlichen Fehler der letzten Zeit, dass der Wehrdienst / Zivildienst abgeschafft wurde. Ich empfinde seit dieser Zeit, dass die Gesellschaft immer mehr auseinanderdriftet und jeder nur "sein Ding" im Kopf hat und die Sicht der Dinge immer mehr eingeengt bzw. nach seinen eigenen Vorlieben stattfindet.
Es ist eben was anderes, wenn man beim Wehr-/Zivildienst sich auch mal unangenehmen Situationen/Personen/Sichtweisen etc. stellen musste, oder ob man heute in seiner eigenen "Social-Media-Blase" vor sich hindümpelt und immer mehr Richtung geistige Einbahnstrasse fährt. Das echte Leben ist eben was gaaanz anderes als das "Leben" in Chatgruppen oder sonstigem Ersatz.
Das führt dann zum ersten Teil der obigen Aussage "Die 'bösen SUV' dienen dem Vergnügen". Das wird so hingeschrieben, als ob es eine allgemeingültige Weisheit ist. Ich kann jetzt nochmal aufzählen, was ist mit Camper-Vans, Cabrios, Sportautos? Was mit Urlaubsreisen, Heimsaunas, Privatpools etc.? Wem oder was "dienen" die? Geschenkt, da kommt nichts.
Die Diskussion um Umweltschädlichkeit wird so einseitig geführt, zu fast 100% nur auf das Auto, bzw. den Autotyp fokussiert), dass es fast schon einer Satire gleichkommt. Ich schaffe morgen mein Auto ab, das spart der Umwelt dann 1,9 t CO2 im Jahr. Wunderbar.
Für das eingesparte Geld mache ich dann die oben genannte Flugreise nach Ägypten und verbrauche genau den eingesparten Teil an CO2. Super. Und diese Rechnung ist noch ohne den Anteil an CO2 (und anderen Umweltschäden...), den ein Tourist dann noch zusätzlich vor Ort produziert (Wellness, Bespassung, Wasserverbrauch, Veranstaltungen, Bootsfahrten etc.).
Solange es unterschiedliche Ansichten gibt, solange wird diese Diskussion auch nicht enden, was jetzt wie und warum schädlicher ist. Meiner Meinung nach wird das erst dann enden, wenn die Lösung eines budgetierten CO2-Aufkommens pro Person kommt (kombiniert mit einem Bonus-/Malus-System für Mehr- oder Minderverbrauch, sozial ausgewogen), so dass jeder eine vergleichbare Startposition hat. Dann kann jeder festlegen, für was er sein Budget aufbraucht. Das klingt zuerst mal äußerst kompliziert und undurchführbar, aber in D sind schon ganz andere Kaliber an Bürokratiemonstern auf die Beine gestellt worden. Ich bin mir fast sicher, dass irgendwann mal so ein System kommen wird/kommen muss.
Gruß
electroman
Thu Jun 15 03:08:55 CEST 2023 | Brot-Herr
Dem Vergnügen dienen bei meinem Auto vor allem das Schiebedach und die nachgerüstete Musikanlage für ein paar tausend Euro. Beides bringt zusätzliches Gewicht und beim Schiebedach auch mehr Luftwiderstand, da das Auto mit Schiebedach etwas höher ist als ohne.Beides erhöht also den Spritverbrauch. Da sagt aber keiner was, es ist ja ein Prius.
Thu Jun 15 08:35:13 CEST 2023 | cookie_dent
Man kann auch anders rechnen:
Ohne Auto käme ich nicht mehr zur Arbeit, ich würde dann zwar Bürgergeld Empfänger zu Lasten der Gesellschaft - aber was tut man nicht alles für die Umwelt.
Für den Ägypten Urlaub hätte ich dann kein Geld mehr, CO2 gespart.
Da ich ohne Auto nur sehr schwer zum Arzt komme, würde ich vermutlich früher sterben, wieder CO2 gespart.
Fri Jun 16 09:57:09 CEST 2023 | Tikibar1965
.....ich kann beruhigt schlafen, wieso auch nicht ?
und:
Welcher Schnitt/Jahr hier verrechnet wird......interessiert mich nicht.
Wieso nicht gleich alle Sportwagen, Cabrios, Motorräder verbieten ?
Sind doch grundsätzlich alles "Just for Fun" Fahrzeuge, oder ?
Nicht zu vergessen die unzähligen WoMo´s, die 2, 3 Wochen im Jahr durch Europa schaukeln ?
....und natürlich die Familienbusse, die ebenfalls nur im Urlaub voll besetzt sind ?
Solche angeführten "Berechnungen" sind mir zu grün und zeigen keinerlei Realitätssinn.
Fri Jun 16 10:00:42 CEST 2023 | Tikibar1965
korrekt, das würde man in Deutschland vermutlich auch noch einführen (wollen)......
und dann:
Wer glaubt den ernsthaft, das hier andere Staaten nur ansatzweise mitmachen????
Fri Jun 16 18:31:25 CEST 2023 | electroman
Habe gerade die Vorstellung des neuen BMW 5er (Limousine, also ganz "normales", liebes Auto ohne SUV-Attitüde ) durchgelesen. Der Wonneproppen ist in der neuesten Generation jetzt 5,06 m lang und 1,90 m breit (ohne Spiegel). Das EU-Leergewicht beginnt mit dem 520i (208 PS, Hinterradantrieb) bei 1800 kg (der X-Drive Diesel liegt bei 1905 kg). Temporär wird die Leistung laut BMW für max. 10 Sekunden "überhöht" (Verbrenner + E-Unterstützung), es wird aber kein Wert angegeben. Damit rennt dieses Wunderwerk der Technik in 7,5 s auf 100. What a feeling... Der NEFZ ist mit 6,4 l angegeben.
Mein riesiges (4,55 x 1,84 m ) vor fast 10 Jahren konstruiertes, allradgetriebenes, turbo- und elektroloses, umweltschädliches SUV-Schweinchen mit mindestens 16 PS weniger braucht ellenlange 8,0 s auf 100, ist über 200 kg leichter, und verbraucht exorbitante 7,2 l laut NEFZ. Boah ey, weg mit dem lahmen, verfetteten Umweltschweinchen, und her mit dem Techniküberflieger, der mal so richtig zeigt, was für enorme Fortschritte in den letzten 10 Jahren gemacht wurden.
Und wie lang und breit wird die nächste Generation eines solchen 5er? Ich würde ja 5,55 m Länge und 2,05 m Breite vorschlagen, dann passen endlich die Abmessungen zur Bezeichnung.
Achso: Ich habe bis jetzt noch nirgends einen Aufschrei der einschlägigen SUV-Hater-Szene gegen den neuen 5er gesehen. Ich kann mir das einfach nicht erklären.
Achso: Ich Dummerle, das ist ja auch kein SUV. Alles gut. (Mit der flachen Hand an die Stirn klatsch...)
Dann ist der ja das perfekte Stadtauto, ohne Parkplatzsorgen etc. Ganz im Gegensatz zu so einem unsinnigen SUV, das generell und naturgesetzlich in kein Parkhaus passt und Verkehrsfläche ohne Ende benötigt.
Gruß
electroman
Fri Jun 16 23:41:43 CEST 2023 | Gravitar
Du hast gar nicht so unrecht, allerdings sagt der WLTP nur bedingt etwas aus. Wenn ich mit dem 520i bei gemütlichen 170kmh eben die 750km nach München abreiße und dabei dank guter Aerodynamik trotzdem nur 7,5l E10 durchziehe (ähnlich meinem ehem. CLA mit gutem CW x A) klebst du an meiner Stoßstange, um den Windschatten bei 170kmh auszunutzen, damit dein cw-Wunder unter 10l bleibt. Das wäre der Unterschied von einer optimierten Reiselimousine zu einer zum Schleichen verurteilten Aerodynamik-Schrankwand. Glaube mir, ich weiß, wovon ich rede, mit meinem XC40 bleibe ich geflissentlich unter 150kmh, wenn ich nicht in die Nähe von 9-10l kommen möchte und CW x A dürfte sich nicht signifikant zu deinen Ungetüm unterscheiden....
Gruß
Gravitar
Sat Jun 17 09:45:21 CEST 2023 | cookie_dent
naja, ich sehe den natürlichen Lebensraum eines SUV auch nicht unbedingt im Langstrecken Autobahnverkehr und das Volvo nicht die effizientesten Motoren baut sollte auch bekannt sein.
Als ich früher beruflich sehr viele km abgespult hatte, wäre (und war) ich nicht auf die Idee gekommen mir ein SUV zuzulegen.
Da bin ich Audi A6 und Volvo XC70 gefahren, lang, breit, schwer und komfortabel mit 200 PS aufwärts.
Zum Umweltschwein bin ich erst mit dem deutlich kleineren, leichteren und (zumindest in meinem jetzigen Fahrprofil) erheblich sparsameren SUV geworden.
Verrückte Welt.
Sat Jun 17 09:58:34 CEST 2023 | electroman
Deswegen sollte man ja auch sein Auto danach aussuchen, für was es benutzt wird. Wenn Autobahn die 90%-Verwendung ist, dann ist ein SUV sicher nicht die erste Wahl. Genausowenig wie ein VW-Bus, ein Wohnmobil, aber auch ein 50-PS-Smart.
Und dann kommt es ja wieder auf den individuellen Einsatz an. So ein 5er ist zu ca. 90% als gewerbliche Zulassung unterwegs, beliebt als Dienstwagen bei den Außendienstlern. Da reden wir dann von Fahrleistungen im Bereich 40 - 60 tkm/Jahr. SUV, gerade die Masse der Brot-und-Butter-Klasse werden anteilmäßig viel öfter privat zugelassen, da reden wir dann von max. 10 - 15 tkm/Jahr.
Was aber an der Situation der Stigmatisierung "der SUV" nichts ändert. Da diese ja auch oft wegen ihrer Größe, dem Verkehrsflächenverbrauch und ihrer sich daraus ergebenden angeblichen Nichteignung z. B. als Stadtauto herbe Umwelt-Kritik über sich ergehen lassen müssen.
Und wenn man dann sieht, welche wahnwitzigen Ausmaße ganz normale Autos, z. B. der o. e. neue 5er, erreichen, ohne dafür auch nur einmal kritisch beurteilt zu werden, dann sieht man eindeutig, wie verblendet und voreingenommen diese Diskussion landläufig geführt wird.
Folgendes, fiktives Szenario: Ein "Klimaaktivist" geht nächtens auf die Umweltsünderjagd-Jagd. Er kommt an einen Parkplatz, auf dem links ein 120-PS-1500kg-vierfuffzich-mal-einsachzich-SUV parkt, mit dem Onkel Edmund seine 8000 km im Jahr abspult. Auf der anderen Seite steht der neue fünfmeter-sechs-mal-einsneunzich-5er vom smarten Außendienstler Dieter, der 50000 km im Jahr runterreißt, und sich vielleicht sogar die Version mit >300 PS genehmigt hat, man will ja möglichst schnell von Termin zu Termin hetzen.
Welchem Auto wird der klimatisch angehauchte Jüngling wohl die Luft aus den Reifen lassen? I think, I know....
Man kann das Szenario auch auf 3 Autos ausweiten, stellen wir mal noch so einen hippen ID-Buzz (was ein goldiger Name, den muss man einfach liebhaben...) dazu. Abmessungen: 4,71 m lang, 1,99 m breit (ohne Spiegel), 1,93 m hoch, Leergewicht 2470 kg, Gesamtgewicht 3000 kg. Ein Ressourcenfresser par excellence.
Wird das was am Ergebnis ändern? Nein. Der selbsternannte Retter geht weiterhin zielstrebig auf den ....SUV zu. Warum? Siehe oben, Schlagworte einseitige Sicht der Dinge, ideologische Verblendung und Voreingenommenheit..... Stetes Wasser höhlt den Stein. Leider.
Gruß
electroman
Sat Jun 17 10:09:57 CEST 2023 | pcAndre
Morgen...!
In z.B Wien wird das auf folgende Art und Weise kommuniziert.
MfG André
(73 mal aufgerufen)
Sat Jun 17 11:15:54 CEST 2023 | 8848
Die Verblendung und Voreingenommenheit, gepaart mit Neid, wist du den selbsternannten "Aktivisten und Rettern" nicht austreiben können. Sobald die drei Buchstaben auftauchen, setzt der sowieso nur rudimentär vorhandene Denkprozess völlig aus.
Sat Jun 17 12:24:07 CEST 2023 | electroman
Wenn da wirklich noch Neid dazukommt, dann sind die sowieso doppelt mit dem Klammerbeutel gepudert. Der ID Buzzibus, den ich oben erwähnt habe, hat im ADAC-Test mit ein bissl Ausstattung einen Testwagenpreis von 74908 €.
Ein Dacia Duster, also ein verschwenderisches, böses SUV, kostete im ADAC-Test 23090 €, also weniger als ein Drittel, wiegt 1050 kg weniger, ist 40 cm kürzer, 19 cm (!) schmaler und 30 cm niedriger als der herzige Buzzibus.
Die Luft wird aber nur bei einem abgelassen.
Gruß
electroman
Sat Jun 17 12:25:12 CEST 2023 | Zarrooo
Na ja, die Wiener kann selbst in Österreich kaum jemand leiden.
Sat Jun 17 15:41:46 CEST 2023 | 8848
Und die Deppen mit ihren Aufklebern sind selbst für ein Wort mit 4 Buchstaben zu blöd
Sat Jun 17 21:12:16 CEST 2023 | Haasinger
Die Frage ist - was stellt sich jeder persönlich unter einem SUV Vor und wo kommen sie her?
SUV ist klassisch gesehen eben kein Geländewagen. Wenn jemand ins Holz musste, hatte er eben vor 40 Jahren schon einen SUV oder Pickup der entsprechende Geländegängigkeit zur Verfügung stellte.
Die "SUVs" an die ich denke sind das, was in den letzten 10 Jahren aus dem Boden geschossen ist und das er vorher eben nicht gab. Ich denke da an den X5, den SQ7, Porsche Panamera und Konsorten.
Nutzer?
Um maximal rassenfeindlich zu wirken: Jeder Türkenbabo der es bei uns in der Stadt zu irgendetwas gebracht hat ist mit so einer Kiste unterwegs. Früher "nur" ein C63 oder ein M3, heute ein X7, SQ8 mit den dicksten Schwanzverlängerungsfelgen die es gibt. DAzu tiefergelegt damit man auch wirklich nicht mehr ins Gelände an und AHK brauche die Typen auch nicht. Ich meine, die "größte" Schwanzverlängerung für gewisse Leute waren vor 20 Jahren 7er BMWs, M5 und S8. Aber jetzt gibts das Thema halt in noch FETTER und noch DRECKIGER.
Dann zu 100% alleine unterwegs und zu 0% Geländegängig.
Das sind die SUVs die die meisten Menschen im Kopf haben. Ein Tiguan o.Ä. ist da schon viel zu langweilig.
Sat Jun 17 21:29:45 CEST 2023 | schweik6
@Haasinger:
"Porsche Panamera" ist kein SUV. Ich denke, du meintest den Porsche Cayenne.
Sat Jun 17 21:58:59 CEST 2023 | 8848
Was stellen sich die SUV-Hasser darunter vor? Feindbild SUV = 2,5x2,5x6m*10t*20l/km.
Der Panamera ist kein SUV, demzufolge ist das ein kleines, sparsames, klimafreundliches Stadtmobil mit minimalem Parkplatzbedarf.
Sat Jun 17 23:58:12 CEST 2023 | Haasinger
Ich hätte von dir genug Kombinationsdenken erwartet um zu merken dass ich den Cayenne gemeint habe.
Sun Jun 18 00:24:35 CEST 2023 | 8848
Und welcher von beiden ist ein Pkw?
Deine Antwort auf "Wie umweltschädlich sind SUVs?"