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Sun Jul 30 15:13:16 CEST 2023    |    jennss    |    Kommentare (259)

225xe Hybrid225xe Hybrid

Mal angenommen, es war wirklich ein Akku, der den Brand auf der Autofähre bei Ameland ausgelöst hat. Es ist zwar aktuell nur eine Vermutung, aber möglich. Welche Konsequenzen könnte das haben?

 

- Verbot von E-Autos, Mild- und PlugIn-Hybriden auf Autofähren? Da Hybride ja deutlich mehr brandgefährdet sind als reine E-Autos, könnte man es auch zunächst bei einem Hybrid-Verbot belassen. Laut verschiedener Auswertungen sind Hybride mit der Kombination aus Verbrenner und Akku wesentlich kritischer als reine E-Autos. Beispiel die Auswertung einer Versicherung:

https://www.golem.de/.../...aeufiger-als-elektroautos-2202-162964.html

Zitat:

Pro 100.000 verkauften Fahrzeugen sind Hybridautos in 3.475 Brände verwickelt, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor brannten immerhin in 1.530 Fällen von 100.000 Verkäufen. Bei Elektroautos sind es 25 von 100.000 verkauften Fahrzeugen. Für die Studie wurden laut AutoinsuranceEZ die Zahlen für das Jahr 2021 ausgewertet.

 

Die Gesamtzahlen, die ebenfalls in der Studie veröffentlicht wurden, sind angesichts der ungleichen Verteilung der Antriebsarten eher Randnotizen. In den USA kam es zu 199.533 Bränden bei Verbrennern, bei Hybriden waren es 16.051. Dagegen ist die Zahl von 52 Elektroautobränden sehr gering, doch davon gibt es auch deutlich weniger. Zudem ist die Studie natürlich eine Momentaufnahme eines einzigen Jahres.

Es gibt noch mehr Auswertungen, die ähnliche Ergebnisse haben, z.B.:

 

Zitat:

Daten der US-Verkehrswacht und schwedischer Aufsichtsbehörden würden zeigen, dass E-Autos 25 Mal seltener Feuer fangen.

Hybride mit Lithium-Ionen Akkus sind z.B. die eTSIs von VW im Golf etc. Davon gibt es bei Verbrennern schon sehr viele Modelle bei vielen Herstellern, sind ja quasi schon der neue Standard bei Verbrennern. Bei Mercedes sind fast alle Modelle mit Lithium-Ionen-Akku und E-Motoren (Mild- oder PlugIn-Hybride) ausgestattet. Fähren dürften dann nur noch reine Verbrenner transportieren, keine Hybride mehr, egal, ob PlugIn oder Mild. Anders sind die Toyota Vollhybride, da sie einen anderen Akkutyp haben (NiMH). Der ist wohl ohne Risiko, wenn ich mich nicht irre. Ein aktueller Prius hat aber auch NMC-Akkus (PlugIn-Hybrid).

 

- Transport von E-Autos und Hybriden nur, wenn sie einen LFP-Akku oder Feststoff-Akku haben, da nicht oder sehr viel weniger brandgefährdet, z.B. im Tesla Model 3 Standard oder im Volvo EX30 Standard oder bei BYD. Gibt sicher noch mehr E-Autos mit den kobaltfreien LFP-Akkus.

 

- Fähren anders bauen, um im Brandfall besser löschen zu können.

 

- Härtere Prüfungen für NMC-Akkus bzgl. Qualität/Produktionsfehler. (wobei ich nicht weiß, wie die Hersteller aktuell prüfen)

 

Welche Punkte fallen euch noch ein? Eigentlich halte ich die Diskussion aktuell für etwas übertrieben, da auch NMC-Akkus qualitativ i.A. schon sehr gut sind, aber man muss doch mal mögliche Konsequenzen durchdenken. Der Fall vom Chevrolet Bolt/Opel Ampera-e (2017 bis 2019) und Samsung Note 7 zeigte, dass Fehler möglich sind, wie auch immer die entstanden sind.

j.

 

PS: Hier noch etwas zu spontanen Selbstentzündungen:

https://www.wiwo.de/.../24457024-3.html

 

Zitat:

„Es gibt, wenn auch sehr selten, auch Spontanbrände“, sagt Winter. Die gibt es auch bei Benzinern und Dieseln. Fast immer sind sie auf Produktionsfehler der Hersteller zurückzuführen, wenn eine Ursache ermittelt werden kann.

PPS:

Das Gerücht, dass es ein Elektroauto gewesen sein sollte, stammt von einem Mitarbeiter der Küstenwache. Um zu sagen, ob es wirklich ein bestimmtes Auto war, von dem zuerst der Brand ausgingen, müsste er im richtigen Moment in der Halle gewesen sein. Und er müsste sich recht gut auskennen mit den Fahrzeugen. Man kann nämlich nicht so leicht unterscheiden ob es z.B. ein BMW i4 ist oder ein 420i und er müsste auch unterscheiden können mit Hybriden. Das ist ja ein großer Unterschied, ob es ein Hybrid oder ein Elektroauto war.

Es ist wohl wahrscheinlich, dass die Elektroautos nicht alle zusammen gestanden haben, sondern im Kreis ihrer Marken mit den Verbrennern standen.

 

In welcher Situation kommt eigentlich ein Mitarbeiter der Küstenwache in den Frachtraum? Wenn er wegen eines Brandes gerufen wurde? Kann man dann den noch sagen, welches Auto es war? Da müsste doch einige Zeit vergangen sein bis er dort unten ist.

 

PPPS: Es würde mich mal interessieren, wie viel Prozent der Leute, die jetzt ein E-Auto verteufeln, zu Hause in der Wohnung ein E-Bike stehen haben. Sollte ein E-Bike-Akku in der Wohnung brennen, dürfte das wohl noch gefährlicher sein, als ein Auto draußen.

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Sat Sep 09 09:27:37 CEST 2023    |    Andreas4

...

Tue Sep 12 13:06:05 CEST 2023    |    jennss

Zitat:

@Kurbl schrieb am 9. September 2023 um 08:00:02 Uhr:

https://www.spektrum.de/news/warum-akkus-auf-dauer-versagen/1311424

 

https://www.tuev-nord.de/.../

 

Irgendwann erreicht jede Akkuzelle daher (Artikel1) einen Bereich indem die Handhabung problematisch wird. Und damit steigt statistisch mit jedem Ladezyklus die Gefahr eines katastrophalen Versagen. Das ist nicht neu und wird bei jeder Akkuanlage im Industriebereich berücksichtigt. (Artikel2)

Von katastrophalem Versagen bei Alterung steht da aber nichts, nur von begrenzter Lebensdauer.

j.

Tue Sep 12 14:16:26 CEST 2023    |    Schwarzwald4motion

Nun ja das durchgehen ist ja kein Mythos.

Tue Sep 12 20:59:07 CEST 2023    |    Rainer0849

Heute in der "Ostfriesen-Zeitung" Freemantle Highway: Alle 3800 Fahrzeuge sind von Bord. Ein Großteil der E- Autos sind noch intakt. Bis Mitte Oktober soll die Brandursache ermittelt sein.

Wed Sep 13 05:51:54 CEST 2023    |    Schwarzwald4motion

Na dann bin ich mal echt neugierig ob in der Tagesschau nach dem permanenten :mad: womöglich vernünftig zurückgerudert wird.

Wed Sep 13 22:52:49 CEST 2023    |    Rainer0849

Neue Nachricht der Nordsee Zeitung von heute; die Verwirrung ist jetzt durchgehend.

13. September, 7.15 Uhr:

 

Entgegen anders lautender Meldungen befinden sich aktuell wohl doch noch rund 2.800 zerstörte Autos an Bord der „Fremantle Highway“. Das berichtet die „Ostfriesen Zeitung“ unter Berufung auf niederländische Quellen.

 

Noch bis Montag hatte es vonseiten des Bergungsunternehmens Boskalis geheißen, der Frachter, der in der Nacht zum 27. Juli dieses Jahres vor der Insel Ameland in Brand geraten war, sei leergeräumt worden.

 

Wie es zu den gegensätzlichen Aussagen kommen konnte, ist derzeit noch unklar.

 

Meine persönliche Ansicht: Hier geht es um viel Geld von der Versicherung.

Wed Sep 13 23:13:37 CEST 2023    |    Schwarzwald4motion

Das in den oberen Decks etliche mit dem Schiff "verschmolzen" sind glaube ich gerne.

Die "geborgenen" beziehen sich wohl nur auf augenscheinlich unbeschädigte schätze ich jetzt mal frei von der Leber weg.

Thu Sep 14 07:38:12 CEST 2023    |    DJ Fireburner

Wenn man sich die offiziellen Videos so anschaut, können unmöglich noch 2.800 von 3.600 Autos an Bord sein.

 

Irgendwas passt bei den Ostfriesen nicht.

Thu Sep 14 09:19:14 CEST 2023    |    Rainer0849

Zitat:

@DJ Fireburner schrieb am 14. September 2023 um 07:38:12 Uhr:

Wenn man sich die offiziellen Videos so anschaut, können unmöglich noch 2.800 von 3.600 Autos an Bord sein.

 

Irgendwas passt bei den Ostfriesen nicht.

Die schreiben auch nur von den Agenturen wie "dpa" ab, die sind hinlänglich bekannt für fehlerhafte Meldungen.

Thu Sep 14 10:20:46 CEST 2023    |    Schwarzwald4motion

Tue Sep 19 17:52:10 CEST 2023    |    Avantinus

Vielleicht wird demnächst ähnlich wie bei Autos mit Gastanks das Parken in Tiefgaragen verboten.

Tue Sep 19 17:56:14 CEST 2023    |    Schwarzwald4motion

Das Thema ist schon lange durch.

Ganz im Gegenteil, Verbote werden richterlich aufgehoben.

Sun Sep 24 08:58:30 CEST 2023    |    Maddin5e

es wird hier viel, und erstaunlicherweise immernoch darüber diskutiert, ob das Risiko eines Akkubrandes höher ist, als das des Brandes eines Verbrenners. und das erstaunlicherweise, ob wohl noch garnicht feststeht, ob es nun ein Akkubrand war oder nicht, der Auslöser für diese Kathastrophe war.

 

das errinnert mich irgendwie an den King, den Führer oder den King of Pop. Es gibt ja irgendwie immernoch Leute, die glaiben dass alle drei noch leben und irgendwo auf der dunklen Seite des Mondes in einem Schloss sitzen und gemiensam Pläne schmieden, wie sie die Welt zurück erobern.

 

Was ich damit sagen will: die Leute glauben an die absurdesten Sachen. aber unterm Strich ist es egal, ob es ein Akkubrand war oder eben nicht. Das Risiko, dass so etwas passiert ist auch nicht viel höher, als das dass ein Verrenner Feuer fängt. Auch das Brandverhalten ist bei E Autos auch kein wirklich größeres Problem wie beim Verbrenner. das Risiko einer spontanen Nachentzündung jedoch, das ist deutlich gegeben. von daher wäre es vielleicht eine Überlegung wert, Möglichkeiten zu schaffen, E Autos, die gebrannt haben und abgelöscht wurden, über Board werfen zu können. Wie gesagt, das ist nur ein Gedanke. obs Sinnvoll ist? darüber bin ich auch gerne bereit zu diskutieren.

 

lg, Martin

Sun Sep 24 09:11:36 CEST 2023    |    Schwarzwald4motion

Die waren ja wohl ganz unten weil sie am schwersten waren oder? Wenn sie brennen auch noch hoch zu schaffen wäre etwas herausfordernd ;)

 

Vielleicht könnte man aber einen Druckschleuse einrichten, dann könnte man sie gleich zur Seebestattung floaten :D

 

Und was das andere betrifft, die würden wohl kaum zusammenarbeiten; und ist bei den meisten auch nicht wörtlich gemeint.

Mon Dec 11 22:48:14 CET 2023    |    pcAndre

Morgen...!

Seit Ende November gibt es hierzu Neuigkeiten in der Automobilwoche[1,PayWall]

 

Der im Juli 2023 in Brand geratene Autofrachter "Fremantle Highway" hat einen neuen Besitzer, soll repariert und dann wieder als Autofrachter genutzt werden. Das bestätigte das Schiffbauunternehmen Damen der Automobilwoche. Das havarierte Schiff liegt aktuell in Dock 5 der Schiffswerft im Hafen von Rotterdam, wo es bis Ende des ersten Quartals 2024 entladen, repariert und wieder seetüchtig gemacht werden soll.

 

Im Täglicher Hafenbericht, Heft 214/2023, S. 4 steht folgendes:

[...] Zunächst hatten Experten angenommen, dass das Feuer in einem E-Auto ausgebrochen wäre. Das wurde bislang noch nicht bestätigt – viele der E-Autos waren unversehrt auf den unteren Decks gestaut. Gebrannt hatte es vor allem darüber.

 

Die Ermittlung der Unfallursache dauert noch an. ;)

 

MfG André

 

[1] https://www.automobilwoche.de/.../...r-autofrachter-hat-neuen-besitzer

Wed Dec 13 21:13:50 CET 2023    |    Andreas4

Und am Ende kommt heraus, dass es gar kein Auto, sondern ein schnöder Generator oder eine heissgelaufene Pumpe war, ich würde fast drauf wetten...

Tue Feb 13 18:31:52 CET 2024    |    jennss

Thu Mar 07 11:26:59 CET 2024    |    Kurbl

Thu Mar 07 12:01:18 CET 2024    |    Schwarzwald4motion

Schon Geil, ein Transportinternehmen will keine Kenntnisse über den Umgang haben; dazu ist nichts bewiesen.

Höchstens eine Klausel in den Versicherungsbestimmungen könnte hier in einen Rechtsstreit den Ausgang drehen.

Deine Antwort auf "Fährenbrand: Angenommen, es war wirklich ein Akku..."

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