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Interessantes zu Fahrzeugen und mehr

In meinem Blog werde ich Verschiedenes ansprechen. Technik, Fahreindrücke, Erlebnisse etc.

Fri Oct 17 00:17:26 CEST 2014    |    Nozilla    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: 7 (AU), Assistenzsysteme, Fahrassistenzsysteme, Front Assist; Radar, Notbremsassistent, VW Golf VII

Notbremsassistent sinnvoll?

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6 (4,3 %) Nein

Der VW Golf VII bietet unzählige Fahrerassistenzsysteme, welche nicht nur der Sicherheit sondern auch dem Komfort dienen. In diesem Artikel werde ich einige davon vorstellen.

 

Wissenswertes über Auffahrunfälle

AuffahrunfallAuffahrunfall

 

2013 gab es in Deutschland laut statistischem Bundesamt über 45'000 Kollisionen durch zu wenig Abstand. Nach ADAC Unfallforschung sind Auffahrunfälle bei PKW direkt hinter Unfälle durch Vorfahrtsmissachtung. Bei den LKW nehmen sie sogar den Spitzenplatz ein. Die Kosten betragen fast 600 Mio. Euro jährlich für diese Art von Unfall.

Der typische Auffahrer ist männlich, im mittleren Alter und relativ erfahren.

Gründe für diese Unfälle können sein:

  • zu wenig Abstand
  • falsches Abschätzen der Geschwindigkeit des vorderen Fahrzeuges
  • schlechte Wetterbedingungen
  • Müdigkeit, Alkohol etc.

 

Verletzungen, die bei dem getroffenen Fahrzeug auftreten können unter anderem Brust-, Kopf- oder Wirbelsäulenverletzungen sein. Hier ist die Überdehnung der Halswirbelsäule (Whiplash) zu nennen. Es kann dann zu Kopf- und Nackenschmerzen, Übelkeit etc. kommen.

Der Körper wird durch den Aufprall beschleunigt. Die Wirbelsäule wird dadurch gedehnt. Da der Kopf aber träge ist, drückt dieser dagegen. Es kommt zur Überdehnung.

Moderne Kopfstützen können dem zwar entgegen Wirken, aber nicht vollständig.

 

Unfälle mit Todesopfern passieren häufig auf der Autobahn und der Landstrasse und wenn LKWs beteiligt sind. Doch die meisten Auffahrunfälle passieren in der Stadt mit eher niedrigen Geschwindigkeiten.

 

Der Notbremsassistent wirkt alleine durch seine Warnung. Denn die meisten Fahrer können noch die Bremse betätigen. Doch sie bremsen entweder zu schwach oder zu spät.

Zudem ist diese Art Unfall sehr einfach technisch zu lösen, da die Sensorik nur wenig Daten wie den Abstand, die relative Geschwindigkeit berechnen muss. Ganz anders sieht es mit Vorfahrtsunfällen aus. Hier braucht es wesentlich komplexere Systeme, welche mehrere Richtungen überwachen müssen.

Unfälle wie dieser: klick müssen in Zukunft also nicht mehr passieren.

 

VW Front Assist und City Emergency Bremse

RadarsensorRadarsensor

 

City Emergency Bremse:

 

Einer der wichtigsten Systeme im VW Golf ist der Front Assist mit der City Emergency Bremse. Das sind zwei Funktionen, welche jeweils in einem anderen Geschwindigkeitsspektrum aktiv sind.

 

Die City Emergency Bremse lässt sich gut mit der Funktion im VW UP oder dem City Safety von Volvo vergleichen. Es geht um die Kollisionsvermeidung in der Stadt. Dabei gilt es vor allem bei niedrigen Geschwindigkeiten und eher kurzen Distanzen Unfälle zu vermeiden. Daher braucht es einen sehr starken und kurzfristigen Bremseingriff.

Grafik 1 Quelle: VolkswagenGrafik 1 Quelle: Volkswagen

Das Fahrzeug arbeitet bis zu einer Geschwindigkeit von 30 Km/h. Es kann vollständig Kollisionen verhindern und sogar stehende Fahrzeuge erkennen.

Der Ablauf ist im in der Grafik 1 ersichtlich. Der Bremsvorgang gliedert sich in Stufen:

 

  1. Die Bremse wird vorbereitet, um möglichst schnell volle Bremskraft zu entfalten. Der Bremsassistent wird vorbereitet auf eine Notbremsung.
  2. Bei Geschwindigkeiten unter 30 Km/h wird das Fahrzeug mit 10 m/s2 verzögert. Im besten Fall kann eine Kollision gänzlich verhindert werden.
  3. Bei Geschwindigkeiten über 30 Km/h kann die autonome Bremsung das Auto nicht mehr zum Stillstand bringen. Doch wird der Fahrer soweit unterstützt, dass er mit Bremsen den Unfall noch verhindern kann.

 

Übrigens besteht häufig das Vorurteil, dass eine Kollision mit 30 Km/h doch nicht wirklich schlimm ist. Doch bedenkt man, dass mit Reaktionsweg und Bremsweg fast 20 Meter vergehen, um zum Stillstand kommen, verdeutlicht den Nutzen eines solchen Systems.

 

Front Assist:

 

Der Front Assist ist für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt. Vornehmlich auf der Autobahn oder auf der Landstrasse. Stehende Hindernisse werden bis max. 40 Km/h erkannt. Sonst funktioniert das System bis 210 Km/h.

Hier erfolgt immer eine Vorwarnung in Form eines Warntons und einem Warnsignal im Multifunktionsdisplay. Auch in Verbindung mit der adaptiven Geschwindigkeitsregelung funktioniert dieses System. Wenn das vordere Fahrzeug stark bremst und die ACC Bremsleistung überschreitet, dann wird die Warnung eingeblendet: "Bremse treten". Der Front Assist besteht auch wieder aus verschiedenen Stufen:

Grafik 2 Quelle: VolkswagenGrafik 2 Quelle: Volkswagen

 

  1. Die Bremse wird vorbereitet, um möglichst schnell volle Bremskraft zu entfalten. Der Bremsassistent wird vorbereitet auf eine Notbremsung. Es erfolgt zudem im Multifunktionsdisplay eine Warnmeldung und es ertönt auch ein WarntonFront AssistFront Assist
  2. In der zweiten Stufe erfolgt ein kurzer Bremseingriff, um unaufmerksame Fahrer aufzuwecken.
  3. Danach leitet das System eine Bremsung von bis zu 6 m/s2 ein.
  4. Schlussendlich erhöht das System noch die Bremsleistung. Im besten Fall kann das System ein Unfall verhindern. Jederzeit unterstützt das System den Fahrer aber auch bei seiner Bremsung. Dazu muss er das Bremspedal drücken. Wenn er dies zu schwach drückt, dann erhöht das System automatisch die Bremsleistung, sodass auch noch eine Kollision verhindert werden kann.

 

Euro NCAP Leistung:

 

Im Euro NCAP wurde das System im Golf getestet: PDF

Leider wurde hier nicht die City Notbremsfunktion geprüft. Aber in den höheren Geschwindigkeiten hat das System mit 2.2 Punkten von 3 Punkten doch eine ordentliche Leistung abgelegt.

 

Entwicklung VW Front Assist:

 

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Nozilla Nozilla

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