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Thu Sep 15 23:42:28 CEST 2011    |    furbofabien    |    Kommentare (73)    |   Stichworte: 3C (B6), Passat, VW

Vorwort:

Beschrieben habe ich nur die m.E. nach wesentlichsten Punkte. Wie man Radmuttern löst und anzieht setze ich voraus. Ebenso was ich tun muß um das Auto so weit hochzubekommen dass ich den Kopf drunter stecken kann. Eigensicherungsmaßnahmen setze ich ebenso voraus.

Ihr macht Euch ziemlich dreckig - als raus aus dem Konfirmandenanzug.

Eigentlich benötigt man nur das Werkzeug welches unten aufgeführt ist. Aber ein gut ausgerüsteter Werkzeugkasten ist trotzdem hilfreich.

In 4h sollten die Arbeiten erledigt sein.

 

Werkzeug:

  • Radkreuz (Das Rad muß ab!)
  • Ringschlüssel 21er (Bremssattelträger VA)
  • Inbus 7er (Bremssattel VA)
  • Gabelschlüssel 13, 15 (Bremssattel HA)
  • Vielzahn 14er (Bremssattelträger HA)
  • Torx T30 (Zentrierschraube Bremsscheibe)
  • Schlitzschraubenzieher groß und klein
  • Drahtkleiderbügel o.ä. (um den Bremssattel zu entlasten)
  • Metallrohr oder irgendeine Verlängerung um die Schrauben vom Bremssattelträger zu lösen.
  • Drehmomentschlüssel
  • Batterieladegerät
  • Licht
  • Irgendeine Absaugvorrichtung um Bremsflüssigkeit abzusaugen (ich habe so eine Plastikölflasche mit Schwanenhals genommen)

 

Let's get it on...

Euer Fahrzeug steht noch auf dem Werkstattboden

1. Schlüssel stecken lassen

2. Batterieladegerät anschließen

3. Bremsflüssigkeitsbehälter aufdrehen und ca. 200ml absaugen

4. VCDS anschließen

5. Radmuttern etwas lockern.

 

Erst dann hoch mit dem Bock und die Räder abmontieren.

Das Rad ist ab (in diesem Fall VL) und dann sieht es so aus (PR-Nr. 1LH,

312mm Bremsscheibe VA, 286mm HA)

 

 

Erstmal lösen wir die Klammer mit einem Schraubenzieher o.ä.

 

 

Dann lösen wir die Steckverbindung von dem Bremsbelagsverschleißanzeiger. Den gibts aber nur an der VA links. Mit einem kleinen Schraubenzieher von hinten in die Öse und vorsichtig abziehen.

 

 

Dann ziehen wir die Staubkappen ab und widmen uns den zwei 7er Inbus-Schrauben die den Bremssattel am Bremssattelträger halten.

 

 

 

Das geht eigentlich recht einfach nur irgendwann drehen sie durch und

kommen nicht weiter raus. Das kommt daher, dass das Gewinde nur in das erste Fünftel der Schraube gefräst ist. Der Rest hat einen größeren Durchmesser und paßt sprichwörtlich saugend in die Aufnahme. Dh. man muß die Schraube drehend rausschieben. Dazu habe ich die Schraube mit einem Schraubenzieher am Gewinde rausgedrückt und gleichzeitig gedreht.

 

 

Der Bremssattel ist dann frei...

 

 

...und kann am Federbein abgehängt werden.

 

 

Nun offenbaren sich die Bremsbeläge.

 

 

Diese lassen sich ohne größere Kraftanstrengung herausziehen.

 

 

Danach bleibt nur noch der Bremssattelträger (BST) über. Alle die nur die Bremsbeläge wechseln wollen tun dies jetzt und überspringen einfach den Teil mit der Demontage des BST und setzen dort wieder ein wo ich den Bremskolben zurückdrehe.

Wie der Spaß von Vorne aussieht sehen wir. Nun heißt es Birne einziehen und sich der Angelegenheit von hinten nähern. Nicht irritieren lassen - ich habe das Foto gemacht NACHDEM ich die Scheibe gewechselt hatte. Auf der Rückseite des BST befindet sich oben und unten jeweils eine 21er Maschinenschraube die ab Werk mit 200NM angezogen ist. Des isch fei sauviel!!!

 

 

Den Biestern bin ich nur mit einem 21er Ringschlüssel Herr geworden, den ich mit einem 50cm langen Rohr verlängert habe. Danach hängt der BST lose an der Scheibe und kann beiseite gelegt werden.

Die Bremsscheibe wird nur durch die Zentrierschraube gehalten. Diese ist ziemlich locker und kann mit einem Torx T30 einfach rausgeschraubt werden.

Runter mit der alten und rauf mit der neuen Bremsscheibe. Diese bitte genau nach Anleitung des Herstellers handhaben! Manche müssen noch entfettet werden, andere sind schon einsatzbereit.

Jetzt läuft eigentlich alles analog rückwärts wieder ab. Besonderes Augenmerk liegt auf den Schrauben - diese halten die Anlage in Position und müssen mit den vorgeschriebenen Drehmomenten angezogen werden. Hierbei gilt die Regel: nach zu kommt ab!

 

Spätestens wenn ihr den Bremssattel auf den BST schieben wollt stellt ihr fest, dass das nicht geht. Was ist passiert? Die Bremsbeläge nutzen sich mehr oder weniger kontinuierlich ab und verlieren an Dicke. Dieser Abtrag wird durch die Bremsanlage ausgeglichen indem der Bremszylinder einfach immer weiter ausgefahren wird.

 

 

Die neuen Bremsbeläge sind aber wieder dicker und so muß ich den Zylinder um mindestens die Differenz von altem zu neuem Bremsbelag zurückschieben. Jetzt machen wir ein schlaues Gesicht, schnappen den Bremskolbenrücksteller (BKRS) und drehen den Kolben EXAKT soweit zurück bis...es nicht mehr weiter geht.

 

 

Neu justiert werden diese automatisch wenn ich am Ende ein paar Mal auf die Bremse trete.

Die rechte Seite der VA läuft genauso ab, nur dass ich den Stecker für die Bremsbelagverschleißwarnung nicht habe.

 

"And now for something completely different!" - Die Hinterachse!

 

Besonderheit hier ist neben der schwimmenden Aufhängung des Bremssattels, die Elektrische Parkbremse (EPB). Diese muß ich vor dem Wechsel des Bremssattels zurückfahren. Dazu greife ich zu VCDS (Geht auch manuell mit Schrauben - bitte selber danach suchen. Ich weiß nicht wie das geht!)

 

In VCDS gehen wir zu "Steuergerät 53 - Feststellbremse"

Dann auf die Funktion: "Grundeinstellung - 04"

Man kann jetzt entweder manuell den Block wählen, oder einfach das DropDown-Menü und da die Auswahl „Kolben der Feststellmotoren

(V282/V283) vorstellen/öffnen“

Das hört man dann und die Stromstärke der beiden Motoren flimmert fröhlich vor sich hin bis 0.000A dransteht und der Status "EIN" am oberen Fensterrand erscheint.

 

Wenn das Rad dann mal ab ist sieht es so aus:

 

 

Sieht bekannt aus, aber irgendwie auch nicht!?!

Nun wieder Rübe einziehen und von hinten ran.

 

 

Um den Bremssattel abschrauben zu können muß ich die 13er mit der 15er kontern:

 

 

ACHTUNG! Diese 13er Maschinenschrauben müssen ausgetauscht werden - bei mir lagen diese den Bremsbelägen für hinten bei!

Sind die Schrauben mal gelöst, dann hängen wir den Bremssattel in bekannter Manier ans Federbein bzw. hier an den Dämpfer.

Nun ist der Blick frei auf....richtig: die Bremsbeläge:

 

 

Die sehen bei mir nicht so sauber aus, weil ich meinen Wagen so reinlich halte, sondern weil das schon die neuen sind. Diese lassen sich ebenso einfach wechseln wie an der VA. Wenn ihr neue Federn habt, tausch diese auch gleich.

 

Will ich auch hier die Bremsscheibe wechseln, komme ich an den 14er-Vielzahnschrauben nicht vorbei die den BST halten. Beide habe ich mit einer Ratsche und Verlängerungsrohr befreit, wobei man für die untere eine Verlängerung der Ratschenaufnahme benötigt.

Wieder zu beachten: die sind genauso fies angezogen wie an der VA!

 

 

Bremsscheibe lösen und wechseln wie an der VA.

Dann die ganze Geschichte hier retour, inkl. zurückdrehen der Kolben.

 

Wenn die Chose wieder eingebaut ist, müssen wir noch die EPB zurückstellen:

In VCDS gehen wir zu "Steuergerät 53 - Feststellbremse"

Dann auf die Funktion: Grundeinstellung - 04

Man kann jetzt entweder manuell den Block wählen, oder einfach das DropDown-Menü und da die Auswahl „Kolben der Feststellmotoren (V282/V283) zurückstellen/schließen“ und danach noch die "Funktionsprüfung".

Danach auf "Fertig, zurück" und noch einen Blick in den "Fehlerspeicher - 02" werfen.

 

Räder wieder drauf und Bock wieder runter.

Bremsflüssigkeit wieder einfüllen und Behälter schließen. Aber halt...jetzt ist ja irgendwie mehr Flüssigkeit drin als am Anfang? Ruhig bleiben - die Kolben haben wir ja quasi auf "Null" zurückgestellt. Wir treten jetzt ein paar Mal auf die Bremse und dann nivelliert sich das System wieder.

Trotzdem bleibt der Füllstand über dem vor dem Wechsel. Wenn NICHT, waren entweder die Bremsbeläge nicht verschlissen oder ihr habt ein Leck!

 

Diese Beschreibung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Sie dient lediglich der Erklärung der einzelnen Schritte wie ich sie nach bestem Wissen und Gewissen durchgeführt habe. Wenn ihr den Erklärungen folgt, macht Ihr das auf eigene Gefahr und Verantwortung!

Wie man wo und was anzieht, schmiert, reinigt, ölt und fettet liegt im persönlichen Ermessen bzw. sollte bei Unsicherheit vom Fachmann unterstützt werden! Es ist kein Hexenwerk, aber Euer und das Leben anderer kann durch Fehler an der Bremsanlage abhängen!

Solltet Ihr noch hilfreiche Hinweise und Anregungen haben - nur her damit.

 

Viel Erfolg!


Fri Oct 22 21:55:24 CEST 2010    |    furbofabien    |    Kommentare (23)

Anleitung zum Austausch der der W5W Glühlampen in der Spiegelumfeldbeleuchtung.

 

Benötigtes Werkzeug:

WerkzeugWerkzeug

Ein Torx T10, eine Metallfeile, irgendetwas aus Plastik mit dem man in die Spalte kommt um das Gehäuse zu öffnen (siehe Bild 3). Ich habe das Werkzeug genommen mit welchem man auch seinen iPod öffnen kann (in der Bucht für <5.-EUR).

 

Als LED habe ich zwei W5W radial in 5000K. Da diese aber zu lang für das Gehäuse sind, mußten sie gekürzt werden. Einfach mit der Feile bis zu den ersten beiden Punkten runterfeilen.

 

LEDs vor und nach ReduktionLEDs vor und nach Reduktion

 

 

So, mit einem halbwegs beherzten Dreh wird der Spiegel nach Vorne geklappt. Darunter erkennt man schon die Torx-Schraube. Diese dreht man einfach raus:

Torx lösenTorx lösen

 

Dann fährt man mit einem einigermaßen spitzen Gegenstand aus Plastik in die gezeigte Ecke und rüttelt ein wenig herum. Dann fällt einem das Lampengehäuse quasi schon entgegen. Die Rastnase sitzt genau auf Höhe des Schriftzuges "schefenacker" und ist etwa gleich hoch:

Gehäuse ausrastenGehäuse ausrasten

 

GehäuseGehäuse

 

Mit ein wenig ruckeln zieht man die Gummidichtung heraus die den Lampensockel umschließt:

LampenfassungLampenfassung

 

Lampe austauschen und darauf achten, dass die LEDs auch schön nach unten strahlen!!! Dann einfach wieder zurückarbeiten.

 

So sieht es dann fertig aus:

Fertig!Fertig!

 

 

Zeitaufwand mit Feilen: <20min

Zeitaufwand ohne Feilen: <5min

 

Edit: Wenn mir mal langweilig ist probiere ich auch die 10.000K LEDs aus.


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