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Sat Dec 01 21:14:36 CET 2018    |    ElHeineken    |    Kommentare (18)

Kommt der Herbst, kommen die Blätter. Nennt man einen übersichtlichen Garten sein eigen, womöglich noch ohne Bäume ist das alles nicht so wild aber bei uns ist es ja ein Hanggrundstück mit reichlich Riesenbäumen in der Nachbarschaft geworden.

 

Praktisch heißt das, vom Garten hinterm Haus über den Garten vor dem Haus die jeweiligen Treppe runter zu den beiden Terrassen und die Haupttreppe runter vor die drei Doppelgaragen (leider gehört uns nur eine davon :D) .. voller Blätter.

 

3D-Version des Grundstücks3D-Version des GrundstücksNun gibt es bekanntermaßen fast nichts unbeliebteres in der Nachbarschaft als ein Laubbläser, insbesondere wenn er mit Benzin betrieben wird. Die elektrischen Kollegen benötigen entweder ein Kabel (was am Hang - vor und hinter dem Haus) eine relativ unpraktische Sache ist oder sie haben Akkus mit überschaubarer Nutzungsdauer (~30 Minuten) dafür aber gesalzenen Preisen (teurer als die Benzinversion).

 

Trotzdem will man den Menschen die hier wohnen ja nicht unnötig auf den Geist gehen, die Feuerwehr, die Bahn, die Hauptverkehrsstraße und der Bauhof direkt gegenüber sind schon Unterhaltung genug. Also was tun?

 

Erster Blick fiel auf den lokalen Platzhirsch - Stihl. Klassischer Zweitakter mit weiß-orangenem Aufpreis. Lautstärke einer Kettensäge inklusive dem technisch bedingtem Aroma von verbranntem Öl - eher nicht so gut.

 

Dann der Blick über den Tellerrand. Makita hat seit 2008 einen Viertakter-Puster im Programm der sogar (man glaubt es kaum) leichter als die Stihl-Variante ist (u.A Dank des Einsatzes von Magnesium) - meine Neugierde war geweckt.

 

Geräuschtechnisch hat der Viertakter grundsätzlich den Vorteil dass er bei gleicher Drehzahl nur halb so häufig zündet wie ein Zweitakter, die Motorgeräusche fallen also gefühlt leiser aus. Dazu kommt noch, das ein Zweitakter meist einen hellen, eher aggressiven Auspuffklang besitzt während Viertakter dumpfer und zurückhaltender herüber kommen.

 

Der treue HäckslerDer treue HäckslerWie der häufig Gartengerätenutzer auch sicher schon festgestellt hat so saufen die meisten Zweitakter den Brennstoff in großen Schlucken. Unser alter Rasenmäher kam auf ca. 5 Liter pro Stunde, der Honda 4-Takt Häcksler bei gleicher Leistung nur auf etwas mehr als ein viertel der Menge.

 

Abgastechnisch ein ähnliches Bild, muss doch alles was reingeht auch irgendwie wieder raus. Durch das zugemischte Öl zwar nett romantisch (man denke an meine alte Simson) aber selber im Nebel stehen ist dann eher nicht so lecker.

 

Auf dieser Basis ging die Bestellung für den Viertakter raus und die Spannung wuchs bis zur Lieferung. Leider war ich noch auf Geschäftsreise in Indien aber schon am nächsten Wochenende konnte es losgehen.

 

Öl und Benzin eingefüllt, einige Male die Benzinpumpe gedrückt, Choke rein und einmal angezogen: Läuft. Die Geräuschkulisse erfreulich angenehm (man könnte glatt auf die Idee kommen den Gehörschutz wegzulassen) und kein blauer Qual weit und breit, lediglich das fruchtige Aroma eine Kat-losen Verbrennungsmotors.

 

Der Plan war nun das noch feuchte Laub erst von oben nach unten herunter zu blasen und anschließend mit der Saugfunktion einzusammeln. Schnell lernt man dabei dass das mit dem Herumpusten nicht so einfach ist. Passt man nicht auf fliegt alles hoch in die Luft und verteilt sich anschließend breitflächig, aber Übung macht den Meister.

 

Richtig genial funktioniert das Ding um Treppenstufen frei zu bekommen. Einmal hin- und her-geschwenkt und schon kommt die nächste Stufe dran. In knapp 45 Minuten war alles erledigt und der Tank noch zu 3/4 voll - Respekt.

 

Erstaunlicherweise sammelt sich gar nicht so viel Laub am Ende der Aktion aber zum Testen des Saugfunktion genügte es. Nachdem ich gelernt hatte darauf zu achten den Laubsack nicht einzuklemmen und aufmerksam auf Verstopfungsgeräusche des Motors (ungewöhnlich schneller Motorlauf) zu achten klappte auch das.

 

Der neue Makita - im Sauger-TrimmDer neue Makita - im Sauger-TrimmDurch den Weg der Luft am Lüfterrad vorbei werden die Blätter gehäckselt wodurch man nicht permanent zum Komposthaufen rennen muss - clevere Sache und Standard bei fast allen Laubsaugern.

 

Der Ölwechsel fällt übrigens aus. Das Öl (Einfüllmenge: winzige 80 ml) wird langsam verbraucht und nach 10-20 Betriebstunden kontrolliert und bei Bedarf nachgefüllt. Am Ende wäre das ein Ölverbrauch von 1:125 bis 1:250 wobei ich leider noch nicht genügend Zahlen für eine belastbare Aussage habe.

 

Das Gerät arbeite nahezu Lage-unabhängig. Im schlimmsten Fall kommt es zu blauem Ölqualm wenn die Maschine komplett auf dem Kopf steht aber das sollte bei einem Laubbläser ja nicht all zu häufig der Fall sein.

 

Alles in allem kann ich nur sagen dass der Fortschritt im Kleinmotorenbreich sehr zu begrüßen ist. Gegenüber einem vergleichbaren Zweitakter konnte ich keine echten Nachteile dafür aber viele Vorteile entdecken :)

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Sat Dec 01 23:02:57 CET 2018    |    Lumpi3000

Wir setzen auf der Arbeit einen Paddock Cleaner für große Flächen ein (Friedhof) ... Der saugt alles, inkl. faustdicke Steine ... :D :D

Ok, der ist weder leise noch am Hang einsetzbar ... Für kleinere Flächen haben wir die Sauger und Puster von Stihl. Die stinken und machen Krach ohne Ende. Ohne Gehörschutz nicht für ne halbe Stunde zu nutzen.

 

Allerdings besitzen wir auch einen 4-Takt Freischneider von Honda. Mal abgesehen davon, dass es einem das Ding aus der Hand reißt wenn man Vollgas gibt ist der wirklich extrem sparsam. Er ist vergleichweise leise. Wahrscheinlich genau deshalb; man muss dort quasi nie Vollgas geben, weil er so stark ist.

Die 4 Takter scheinen also tatsächlich besser zu sein ... :)

 

Zum Lärm: Wir werden öfter darauf angesprochen, dass die Geräte so laut sind. Wir sollen doch Rechen und Besen benutzen. Ich sag dann immer: Klar, wenn Sie die Arbeitsstunden bezahlen, nehm ich gerne den Besen ... Dann hat sich das Thema erledigt :D

Sun Dec 02 07:12:16 CET 2018    |    ElHeineken

Rechen und Besen haben wir schon im Rahmen der Kaufauswahl empfohlen bekommen aber die wenigsten wollten damit über 100 Waschbetonstufen sauber machen :D

Sun Dec 02 08:29:43 CET 2018    |    Goify

So ein winziger Garten, kaum Bäume und dann einen Laubsauger? Ich nutze dafür einen Laubrechen und eine Schubkarre. Klappt wunderbar und es nervt mich und die Tiere nicht (Nachbarn habe ich keine).

 

Aber schönes 3D-Modell von deinem Haus. Ich habe auch eins erstellt, um den Umbau besser planen zu können. Selbst meine Möbelbauprojekte werden darin dargestellt.

Sun Dec 02 08:37:04 CET 2018    |    ElHeineken

Der Garten ist nicht groß, da gebe ich dir Recht (die 4000 m² Hanglage des Gartengrundstücks meiner Eltern - da stammt der Häcksler her - waren da ein anderes Kaliber) und auf dem 3D-Modell fehlt natürlich der obere Teil des Handtuch-Grundstücks sowie sämtliche Bäume, insbesondere die der der Nachbarn.

 

Wenn nicht alles voller Treppen und Betonflächen wäre würde ich das auch schnell zusammenrechen aber nach einem Jahr mit dem Handbesen und auf Knien die Treppen hoch und runter hat es mir jetzt einfach gelangt :D

Sun Dec 02 09:52:47 CET 2018    |    TDIBIKER

Es gibt nichts dämlicheres als einen Laubbläser. Auf der einen Seite werden Diesel und ältere Benziner verboten und auf der anderen erlaubt man den Verkauf von hochdrehenden Kleinmotoren um Wind zu erzeugen?? Benzin verbrennen um Krach zu machen und Staub aufzuwirbeln? Unfassbar. Ich habe ein paar ha Wald und komme ohne aus. 2x im Jahr einen Laubbesen und die Handkarre rausholen reicht völlig.

Auf Knien die Treppe runter? Handfeger? Völliger Unfug. Mit dem Besen von oben nach unten ist schneller und effektiver als

der Püsterich. Und wenn ab und an mal ein Blatt liegen bleibt, das ist ja keine Katastrophe, oder? Sorry für die harten Worte, aber die Dinger sind rausgeschmissenes Geld, ökologisch nicht zu rechtfertigen und eine Zumutung für die Nachbarn.

Sun Dec 02 10:46:05 CET 2018    |    ElHeineken

Manchmal frage ich mich echt warum einem hier immer so extreme Aussagen um die Ohren gedonnert werden.

 

Ich war bisher mehr als zwei Stunden mit der Kehrwoche (ja, auch mit dem Besen) beschäftigt (ich mache das nicht zum ersten Mal) und nun sind es noch etwa 45 Minuten. Das dürfte auch der Grund dafür sein das die Profis damit arbeiten, es geht einfach deutliche schneller. Blätter bleiben mehr liegen als per Hand aber das ist ja keine Katastrophe, wie du ja schon angemerkt hast.

 

Das sie Umwelt-technisch keine Wohltat sind ist jedem klar der Benzingeräte verwendet aber die 300 ml Sprit zweimal im Jahr sind jetzt auch nicht der Sündenfall sonst müsste ich mich konsequenterweise auch von allen meinen Fahrzeugen (außer dem einen notwendigen) trennen.

 

Ich unterstelle dir nix böses und für ein Waldgrundstück oder eine zusammenhängende Gründfläche benötigt das sicher keiner aber hier ist die Situation leider anders, das Grundstück logistisch eine Katastrophe und der Effizienzgewinn beträchtlich. Ich denke da darf man schon mal Verständnis für haben :)


Sun Dec 02 11:39:36 CET 2018    |    Goify

Wegen zwei Mal im Jahr kaufst du so ein Teil?

Hierzu möchte ich Florian Aigner auf Twitter zitieren: "Es verlagert ein Problem von einem Ort zum anderen ohne es zu lösen, benötigt dafür wertvolle Energie und macht eine Menge Lärm."

Es gibt sogar eine Petition gegen das Gerät: https://www.openpetition.de/.../...bieten-sie-schaden-mensch-und-natur

Sun Dec 02 11:40:35 CET 2018    |    Lumpi3000

Wie ich schon schrieb ... Gerne schicke ich dir ne Rechnung über die Arbeitsstunden wenn ich den Besen raushole ... :D

Sun Dec 02 11:46:43 CET 2018    |    Goify

Sehr gerne, kannst du mir schicken. Ich prüfe sie dann und wenn sie richtig ist, kommt mein Stempel drauf und ich schicke deine Rechnung dem Auftraggeber zu Zahlung.

Sun Dec 02 12:22:35 CET 2018    |    ElHeineken

Immer mit der Ruhe, die meisten Kettensägen in Privathand laufen auch nicht häufiger.

Ich wollte eigentlich nur auf die technischen Fortschritte im Kleinmotorenbau hinweisen und jetzt habe ich hier 'ne Dikussion über die Sinnhaftigkeit der Dinger an der Backe :D

Sun Dec 02 12:26:45 CET 2018    |    Lumpi3000

Der nächste Schritt sind die Akku Geräte. Die gibt es ja zb auch von Stihl ... Die sind ganz nett, funktionieren auch bei leichten Aufgaben. Problem ist beim professionellen Einsatz aber der Akku selber ... Die sind zu schwach, zu schwer und vor allem viel zu teuer (noch) ... Sollte dort die Entwicklung weiter voranschreiten ist das Problem mit dem Lärm bald Geschichte.

Die Akku-Puster von Stihl zb sind nicht mehr lauter als ein normaler Staubsauger.

Sun Dec 02 15:07:53 CET 2018    |    PIPD black

Staubsauger nerven auch.;):D

 

Und die Motorenleistung wurde vor Jahren schon kastriert.:(

Mon Dec 03 09:45:39 CET 2018    |    TDIBIKER

Tja, Mister ElHeineken, man bekommt nicht immer dass, was man sich so vorstellt...

Diese Laubbläser sind ein Auswuchs, ein Beispiel dafür, wie die Industrie mit Psychologie

Geld macht. Eine Antwort auf ein Problem, welches nie eins war.

 

Einen Kleinmotor an einen Ventilator hängen, nichts leichter als das.

"Uih, das macht ja ordentlich Wind. Hey, das wirbelt jede Menge Staub und und Blätter auf...

Wir nennen es "Laubbläser" und verkaufen das :)"

"Das klappt doch nie?" "Jeder möchte gern die Power von 3 PS spüren und damit viel Krach und Wind machen! Sogar die Leute, die für Fahrverbote von Motorrädern sind...Du wirst sehen !"

 

Und irgendwann bricht der Verkauf von Harken ein, und es gibt auch niemanden mehr, der noch damit umgehen kann :D:D

Tue Dec 04 09:02:03 CET 2018    |    DerGroßmeister

Ich kann dir gut Nachempfinden.

 

Haben am Wochenende erst 5000qm Grundstück auf dem 55 Eichenbäume stehen von Laubbefreit.

Dazu hatten wir einen recht neuen Husqvarna Blasgerät 570BTS im Einsatz und einen 2001er Puster von Stihl,

die Nummer ist mir leider nicht bekannt. Der Unterschied im Spritverbrauch ist schon der Wahnsinn, hier hat

sich einiges getan, auch Lautstärketechnisch ist es kein Vergleich zwischen beiden.

 

Wer große Flächen in geringer Zeit befreien will, hat doch garkeine andere Möglichkeit.

Die Kabeldinger sind ineffizient und die Akkupuster halten trotz LiPo Akkus auf Dauer einfach nicht mit.

 

Viel Erfolg mit dem Teil und lass dir nicht den Spass verderben!

Tue Dec 04 09:08:22 CET 2018    |    Goify

Zitat:

Haben am Wochenende erst 5000qm Grundstück auf dem 55 Eichenbäume stehen von Laubbefreit.

Und wieso holst du das ganze Laub von den Wiesen runter? Auf geschotterten und gepflasterten Flächen ist es klar, aber auf der Wiese tut doch das Laub überhaupt nichts. Die Beete mit den Zierpflanzen kann man dann im Frühjahr vom Laub befreien, wenn man möchte.

Tue Dec 04 09:31:26 CET 2018    |    TDIBIKER

Stichwort Feinstaub: Was man sich selbst und den Nachbarn damit alles in die Lunge bläst, ausser den ungefilterten Abgasen natürlich, die zählen extra. Staub, Bakterien, jede Menge Schwebepartikel (Silikose), sogar Feinsand...da knirscht man mit den Zähnen. In ein paar Jahren sind die verboten, wenn genug klinisch belegte Fälle vorliegen, aber solange darf man fröhlich Staub aufwirbeln.

Tue Dec 04 10:47:16 CET 2018    |    RandelBurton

Nun juckt es mich in den Fingern meinen Freischneider zu nem 4takter zu machen.

 

Mit was hast du denn das achöne 3d Modell erstellt? Man sieht den roten rauslunzen :-)

Tue Dec 04 13:22:45 CET 2018    |    ElHeineken

Ja, korrekt :D

 

Zu dem 3D-Modell, das wurde im Garagenartikel näher beschrieben. https://www.motor-talk.de/.../honda-nsx-garagenplanung-t6021032.html Ist wirklich ein nettes Tool!

Deine Antwort auf "Makita oder der 4-Takter im Laubsauger"

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