Wed Mar 02 14:59:20 CET 2022
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Dynamix
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Cruiser
Puh, der Umbau meines Fahrrads ist auch schon wieder ein gutes Jahr her. Seitdem bin ich mit dem Teil auch tatsächlich mal diverse Strecken in der Stadt gefahren oder auch mal am Rhein entlang. Viele Kilometer habe ich, im Vergleich zu vielen Radlern, in der Zeit zwar nicht zusammenbekommen, aber ich fahre mit dem Rad seit dem Umbau tatsächlich gerne und ich bin seitdem wohl mehr Rad gefahren als in den letzten 10 Jahren zusammen 🙂 Und jeder Kilometer den ich dafür nicht mit dem Auto gefahren bin ist ein guter Kilometer. Das ist doch auch schon mal was 😎 Jetzt war da aber eine Sache die mich mit der steigenden Anzahl der Kilometer doch immer mehr störte bzw. mir immer bewusster wurde: Die Bremse taugt nix 🙁 Die Cantileverbremse war, neben dem Rahmen, noch das einzige Originalteil an dem Fahrrad. Jetzt weiß ich das man bei meinem Fahrrad eher für den Rahmen bezahlt hat und das es schon ein wunder ist das ein Beach Cruiser überhaupt Aufnahmen für Bremsen hat. Es gibt nämlich bei den modernen Earth Cruisern mittlerweile nur noch eine Rücktritt bzw. nur noch eine Vorderradbremse. Für gemütliches rumrollen an den sonnigen Stränden von Los Angeles oder Florida sicherlich ausreichend, aber nicht für den deutschen Stadtverkehr. Und da kommen die alten Originalbremsen schnell an Ihre Grenzen. Eigentlich kann ich froh sein das mein Rahmen wenigstens die Canti-Stumpen an beiden Achsen hat, so kann man sich wenigstens ein Rad basteln das irgendwie verkehrstauglich ist. Mit einem Beach Cruiser der nur eine Rücktrittbremse hat will ich persönlich nicht in der Großstadt rumfahren. Felgen und Bremsbeläge hatte ich im Zuge der Resto ja schon neu gemacht, hat aber nicht viel in Sachen Verzögerung gebracht. Jetzt bin ich aber doch das ein oder andere Mal in Situationen gekommen, in denen ein wenig mehr Feuerkraft in Sachen Bremse nicht verkehrt gewesen wäre. Dazu kommt, dass ich beim abwärts fahren schon sehr progressiv in die Bremse gehen muss um das Tempo zumindest zu halten, geschweige denn das Rad in so einer Situation auch zum stehen zu bringen. Da muss doch was gehen Also machte ich mich doch mal auf die Suche nach einer Bremse die mehr Stoppwirkung verspricht, dafür aber die Optik des Bikes nicht stört bzw. mehr unterstreicht. Klar könnte ich einfach auf eine Shimano Deore umbauen und das würde technisch auch gut funktionieren. Sieht dann halt aus wie nachträglich dran gefrickelt und genau das will ich eben nicht. Ich mache mir ja nicht umsonst die Arbeit die "Seele" des Fahrrads zu erhalten damit das Ding dann aussieht wie Frankenbike. Nee, dass muss schon passen! Also nicht nur technischen, sondern gleichzeitig auch meinen ästhetischen Ansprüchen genügen 😎 Jetzt stellt sich mir zuerst die Frage welche Bremse nehme ich da überhaupt? Scheibenbremse fällt ja schon aus rein technischen Gründen aus, Seiten- und Mittelzugbremsen wohl auch. Sind wohl eher die klassischen Rennradbremsen. Da bleiben dann nur noch eine andere Cantilever-Bremse oder eben eine V-Bremse. [bild=2] Die GC999 beispielsweise, kostet mal eben 70€ pro Achse. So viel habe ich gerade mal für sämtliche Deore Komponenten am Rad meiner Frau bezahlt und die sind schon nicht der billigste Scheiß sondern wirklich solide Mittelklasse! Gut, Shimano, Marktführer, ganz anderes Segment. Kann man wohl schlecht vergleichen. Wer schön sein will muss ja bekanntlich immer etwas leiden. [bild=4] Dia Compe Cantilever Setup Dia Compe GC 999 vorne und hinten: Ca. 140€ Paul Cantilever Setup Neo Retro vorne und hinten: Ca. 320€ Paul V-Brake Setup Wie man es dreht und wendet, der Spaß wird am Ende verflucht teuer, zumindest wenn ich in Richtung Paul gehe. Im Prinzip steht bei beiden Paul Setups am Ende locker mal 600€ auf der Rechnung. Einzige Vorteile aus meiner Sicht wären der gute Ruf der Marke in Sachen Haltbarkeit, die bessere Einstellbarkeit der Bremse als bei Dia Compe und die Gewichtsersparnis im Vergleich zu den Dia-Compe aber was machen schon ein paar Gramm insgesamt an einem Bike aus das eh schon knapp 20kg wiegt und auch nicht auf Tempo gefahren wird? Eben, nichts. Also fällt zumindest das Argument mit dem Gewicht für mich raus bzw. es ist schlicht nicht relevant. Puh, da muss ich wirklich in mich gehen ob ich DAS ausgeben will. Geil wäre es schon, aber da kriege ich wieder so ein Rohloff-Gefühl, auch wenn sich die Anschaffung für mich tatsächlich gelohnt hat. Bei der Bremse bin ich mir da nicht so sicher. [bild=6] Allerdings habe ich jetzt über die Dia Compe auch nichts schlechtes gelesen, davon ab das die auch nicht spottbillig sind. Aber halt immer noch deutlich maßvoller eingepreist als die Paul Teile. Hmm, schwierige Kiste! Ich habe zumindest zu den Gran Compe 999 mal sowas wie einen Vergleichs- bzw. Kurztest gefunden. Hervorgehoben wurde der Retro Look und die adäquate Bremsleistung sowie die vielfältigen Einstellmöglichkeiten was man jetzt als Vor- aber auch als Nachteil auslegen kann. Ebenso wurde die gute Qualität und die Zuverlässigkeit hervorgehoben. Wer gerne im MM Bereich justiert wird hier im Himmel landen. Wer will das es einfach nur möglichst einfach funktioniert wird beim präzisen Einstellen wohl schnell die Geduld verlieren. Wäre für mich aber immer noch eine Option weil ich den Kram eh von den Spezialisten justieren lasse, preislich quasi der Mittelweg und optisch machen die schon was her und werden auch wunderbar an das Rad passen. Wenn es noch günstiger gehen soll gibt es auch bei Dia Compe noch Optionen. Zum einen die 988, die eine klassische Low-Profile Cantilever Bremse ist. Aber sowas habe ich ja schon. Die Dia Compe 988 werde ich also nicht besorgen, da dürfte der Effekt zu niedrig ausfallen weil es am Ende eben immer noch Low-Profile Bremsen sind. Die 980 gäbe es auch noch und wären wohl der pragmatische Ansatz. Diese haben das Mid-Profile Design ebenso und ich könnte sogar V-Brake Beläge installieren. Und preislich liegen die auch im völlig bezahlbaren Bereich. Auf der anderen Seite sehen die 999er schon echt edel aus und bieten im Prinzip, bis auf die V-Brake Beläge, die gleichen Vorteile. Wobei Kool-Stop auch bei den klassischen Cantileverbelägen mehr als genug Auswahl bietet. Bei den Paul Components Teilen hätte ich natürlich echt edle Teile die auch sehr gut funktionieren und denen eine legendäre Haltbarkeit nachgesagt wird. Eigentlich genau mein Ding, aber der Preis............ 600€-800 für eine Nicht-Scheibenbremse? Nur für die Komponenten? Da schreit meine innere Stimme ganz laut Nein! [bild=1] Die Hebel haben den Vorteil das Sie zwei Klemmweiten unterstützen und ich hier nicht das Risiko habe das die Hebel nicht passen. Außerdem sind Sie optisch und ergonomisch schon in etwa das was ich mir für das Rad vorgestellt hatte. Dazu habe ich bei der Bestellung durch einen Rabattcode noch gut 20€ bei den Teilen gespart. Was, zumindest für den Moment, gegen die Paul Bremsen sprach war zudem die schlechtere Verfügbarkeit. Die Minimotos hätte ich wohl bekommen, allerdings nicht die passenden Hebel bzw. nicht in der Ausführung die ich gebraucht hätte. Lieferzeiten? Keine Ahnung! Klar hätte ich die Teile auch direkt bei Paul in den USA bestellen können, aber dort ist der Kram noch teurer als in Europa! Dazu kosten die polierten Teile alle noch einmal gut Aufpreis. Und dann muss ich noch den Versand aus den USA, den Zoll und die Umsatzsteuer latzen. Damit wäre ich dann am Ende des Tages irgendwo im Bereich zwischen 700€ und 800€ und dann hat die Dinger noch niemand eingebaut. Noch bin ich dem Wahnsinn nicht komplett anheim gefallen. Covid haut da gerade einiges auf dem Fahrradmarkt durcheinander, da kann ich froh sein das die Auswirkungen letztes Jahr um die Zeit noch nicht ganz so stark zu spüren waren. Aber das merkt man momentan in allen möglichen Branchen. [bild=3] Neben den Bremsteilen habe ich auch den Querkabelträger von Jagwire bestellt, welcher mir wärmstens ans Herz gelegt wurde um die Bremsleistung zu verbessern. Alleine das soll schon gut was bringen. Gut, bei nem Zehner für die Dinger kann man da nicht viel falsch machen. Den ganzen Kram werde ich dann mitsamt dem Fahrrad wieder zur Werkstatt schleppen, da können die dann auch gleich neue Bremsseile installieren wenn ich das eh schon alles umbauen lasse. Vielleicht lasse ich dann auch gleich mal die falschen Speichennippel vorne umrüsten die eigentlich auch rot werden sollten. Aber erstmal auf die Teile warten. Wenige Tage später waren die Teile dann auch da. Als erstes die Hebel ausgepackt. Diese haben ein schönes Finish und sind von der Länge für mich genau richtig. Da kann man noch schön mit 4 Fingern reinlangen, viele moderne Hebel sind ja eher auf 2- oder 3-Finger Bedienung ausgelegt und entsprechend kürzer. Wird aber so optisch wunderbar an das Rad passen, bleibt nur zu hoffen das die Schellen auch passen. Die kann man zwar tauschen, aber man weiß ja nie 😉 Apropos Schellenbefestigung: Der Halter für die Schraube im Griff ist rot eloxiert. Netter kleiner Designkniff und passt auch gut zu den anderen roten Akzenten am Rad 🙂 Die Verarbeitung macht einen guten Eindruck. Die Eindrücke der anderen Käufer kann ich also schon einmal bestätigen. Die Bremsen selbst enttäuschen optisch ebenso wenig. Auch die wirken ganz wertig gemacht. Was beim auspacken schon auffällt, ist das die Bremsen viele Kleinteile haben. Also einfach fertig draufstecken und Kabel einziehen ist hier nicht. Hier wollen noch diverse Schräubchen und Federn an Ort und Stelle verfrachtet werden. Die Radwerkstatt darf sich auf Bastelarbeit freuen 😁 Aber gut, beides wusste ich ja im Vorfeld schon. Also mal zu meinem Fahrradladen gegondelt, Teile im Schlepptau. Kurz mein Anliegen geschildert. Grundsätzlich kein Thema, haben nur gerade Personalengpass weil ein Monteur krank und niemand weiß ob der in der Woche danach wieder da ist. Gut, also die Woche danach noch einmal anrufen und fragen. Auch hier wurde ich wieder zeitlich vertröstet. Grmpf, wo ich doch so ungeduldig bin 🙁 Vielleicht probiere ich es doch noch einmal selber? Schlimmstenfalls versenke ich halt einen Satz Züge, also probiere ich es doch noch einmal selber. Also noch die passenden Züge besorgt. Geworden ist es dann das Jagwire Pro Road Kabelset, dazu noch ein Satz Querkabel, schließlich habe ich jetzt diese Querkabelträger und die vertragen sich nicht mit den Y-Kabeln. Mal schauen ob das wirklich was besser macht oder ob man da am Ende doch wieder auf so ein Y-Kabel wechselt. Zumindest nachdem was ich da so gefunden habe, scheiden sich da ein bisschen die Geister dran. Aber das werde ich dann selbst sehen. [bild=8] 1. Die Ausfallenden der Gabel sind krumm. 2. Das Rad ist falsch eingespeicht. Ich habe aber schon im Verdacht das die Werkstatt das Rad schief eingespeicht hat. Naja, die haben das Vorderrad eh nicht 100%ig so eingespeicht wie ich das eigentlich haben wollte. Ein Kumpel der sich das angeschaut hat meinte auch das Rad wäre versetzt eingespeicht, also nicht genau mittig. Aber damit beendete ich erst einmal meine Schraubersession. Bevor ich für das Einstellen zur Werkstatt gehe werde ich eh noch die hintere Bremse umbauen und mal schauen ob ich die Züge noch selber anbringe. Zur Not lasse ich das auch die Werkstatt noch machen. Aber alles der Reihe nach. Das Rad könnte erst einmal eine kleine Wäsche gebrauchen, also machte ich mich am nächsten Tag erst einmal daran. Zum Glück reicht hier ein Eimer warmes Wasser um das Rad wieder hübsch zu bekommen. Ich fahre zwar nicht Off-Road, aber durch Regen und die fehlenden Schutzbleche wird genug Schmutz an den Rahmen befördert. Danach der Kette noch einen kleinen Service in Form einer Reinigung und neuem Öl gegönnt. Danach machte ich mir Gedanken über die Montage der hinteren Bremse und fummelte an der vorderen noch ein bisschen herum. Die vordere hab ich so lala eingestellt bekommen und ich bilde mir ein das Ganze bremst auch schon etwas besser, weniger hölzern wie die alte Bremse, allerdings mit sehr weichem Bremsgefühl. Klar, zu steif soll es auch nicht sein aber es gibt immerhin noch was zwischen wachsweich und knüppelhart. Dann hab ich den Umbau an der Hinterachse gemacht. Hier ist das Ganze aber sehr schwammig vom Gefühl und ich kann den Zug auch fast bis zum Griff durchziehen ohne groß Bremswirkung zu haben, fürchte da muss noch irgendwie mehr Spannung auf das Ganze. Wie? Das überlasse ich ab hier wohl besser wirklich den Profis. Vor allem weil ich wieder das Gefühl habe der Zug der Bremse geht beim Lenken mit, also genau das was er nicht tun sollte. Das Ganze werde ich mitsamt der neuen Züge dann besser zu einer Werkstatt bringen, einer ANDEREN Werkstatt. Da hab ich dann auch mal wieder einen Grund eine neue Werkstatt zu testen. Die Bewertungen lesen sich zumindest ganz gut. Die Profis dürfen ran [bild=10] Ich ließ das Rad also da und ich sollte am nächsten Tag wieder kommen. Ich war gespannt! Die Abholmeldung bekam ich schon am nächsten Vormittag. Hui, die sind schnell! Ich rief kurz an um zu fragen was mit der Felge war. Ja, war falsch eingespeicht. Ja, hätten Sie korrigiert und die Bremse so gut wie es ging eingestellt. Prima, also machte ich mich direkt auf den Weg. Gut 50€ hat alles zusammen jetzt gekostet, finde ich fair 🙂 Also schnell bezahlt, alles kurz kontrolliert und dann auch wieder auf den Weg gemacht. Das Vorderrad steht jetzt endlich mittig zwischen den Ausfallenden der Gabel. Das dürfte auch der Bremswirkung zu gute kommen wenn die Bremsarme gleichmäßig gegen die Felge drücken und nicht auf der einen Seite zu früh und auf der anderen Seite zu spät 😉 [bild=11] Optisch machen die Bremsen auch echt was her im Vergleich zu den Dingern vorher 😎 Jetzt bin ich fürs Erste wirklich wunschlos zufrieden 🙂 Wenn das Wetter mitspielt werde ich mal wieder eine längere Fahrt am Rhein entlang machen, für den Moment musste die Fahrt durch die Stadt nach Hause reichen. |
Wed Mar 02 16:41:10 CET 2022 |
Goify
Oha, jetzt wird es ja noch hochpreisiger. Ich glaube, so viel Geld kann man kaum in ein Auto stecken, wie in dem Rad hier sind.
Aber cool sehen die Teile aus und sind ja sozusagen die Urväter der Cantilever-Bremsen. Ich fahre ja auch noch ein altes Mountainbike an schönen Sonnentagen, aber da bleibt alles ganz originoool.
Wed Mar 02 16:49:07 CET 2022 |
Dynamix
Sei mal froh das ich das Zeug von Paul nicht bekommen habe, ansonsten würde in dem Rad jetzt wohl mehr Kohle stecken als in der Vespa!
Und diese breiten Cantilever haben den angenehmen Nebeneffekt das diese nicht so hyperempfindlich bei der Einstellung sind wie die schmalen Dinger die davor dran waren.
Und zum Thema "so viel Geld kann man kaum in ein Auto stecken": Räusper, von dem Geld was in einem Caprice steckt könnte ich das Rad wohl noch 10-20 mal neu aufbauen 😁
Aber wenn du mal nen richtigen Herzanfall kriegen willst:
https://cyclewerx.bikede.de/.../102352365?variant_id=4777830
https://cyclewerx.bikede.de/.../102438631?variant_id=4892509
Die verkauft ein Laden in unserer Stadt. Von dem Geld was alleine die Rahmen kosten könnte ich mein Rad mehrfach bauen. So viel Geld würde ich wohl eher für ein Auto ausgeben, aber nicht für ein Fahrrad.
Vor allem weil wir da wieder beim Punkt "Angst vor Diebstahl" wären. In der Stadt hat man dir das schneller geklaut als du gucken kannst und eine Versicherung wird sich das auch nicht 4 mal pro Jahr anschauen und freudestrahlend zahlen.
Wed Mar 02 16:55:09 CET 2022 |
Goify
Bei nem reinen Sportgerät auf Wettkampfniveau kann ich den Preis noch halbwegs nachvollziehen, wenn man auch wirklich Rennen fährt. Privat ist ein Fully für 5.000 € schon mehr als ausreichend, alles darüber bietet für den Alltag keinen Mehrwert und da so ein Rad voller Dreck ist, Kratzer bekommt und über übelste Pisten geprügelt wird, ist das auch noch sehr schade.
Mein Fully kostete "gerade mal" 3.000 € und muss ordentlich was durchmachen. Viel besser wäre es für mich kaum gegangen und die Komponenten sind alle schon sehr hochwertig. Es geht eigentlich nur noch teurer, aber die Verbesserung wäre minimal.
Wed Mar 02 17:29:15 CET 2022 |
Dynamix
Beim Thema sportlich Fahrrad fahren bin ich eh völlig raus. Mir geht es mehr darum das Rad auf meine persönlichen Bedürfnisse anzupassen und ich denke damit bin ich jetzt auch soweit durch. Für mich hat sich das insofern gelohnt das ich seit dem Umbau wohl mehr Rad gefahren bin als die 10 Jahre davor. Gut, ich hatte bis dato auch kein eigenes Fahrrad mehr gehabt, allerdings auch kein wirkliches Bedürfnis danach gehabt.
Und mit der alten 1x6 Kettenschaltung von denen nur 4 Gänge funktionierten war das Fahren auch mehr Qual als Spaß weil allein schon die Übersetzung nie gepasst hat. Ist mit der Rohloff jetzt alles Geschichte und gerade in der Stadt ist es super praktisch notfalls auch mal an der Ampel schnell noch ein paar Gänge runterschalten zu können. Und mit der Bremse bin ich jetzt auch zufrieden 🙂 Dazu finde ich passt die Optik auch zu dem Rahmen.
Die Tage war ein Kumpel mit seinem Hardtail da. Glaube das war irgendwas von Cube mit Carbonrahmen. Ich will nicht wissen was das Teil gekostet hat, aber das Rad wiegt mit Sicherheit nicht mal die Hälfte von meinem alten Bleiklotz. Das fand ich schon sehr beeindruckend, aber wenn ich mir mal anschaue was hochwertige Carbonrahmen kosten wird mir schon etwas schwindelig 😰
Und von den 3000€ deines Fully bin ich auch noch ein bisschen entfernt 😉 Wobei ich für sowas im Alltag auch echt keinen Nutzen hätte. Was soll ich mit einem Rennrad in der Stadt? So wirklich angasen geht da eh nicht und wenn da mal ne Bahnschiene oder Kopfsteinpflaster kommt will ich nicht mit den Asphalttrennschreiben unterwegs sein die da für gewöhnlich so montiert sind. So ein Fully bietet mir in der Stadt auch keinen wirklichen Mehrwert und für Downhill und Co müsste ich schon wieder was rausfahren. Dafür bräuchte ich dann wieder einen Fahrradträger fürs Auto und so weiter und sofort.
Da bleiben ja nur noch Cruiser oder eben so ein braves City- oder Trekkingrad. Falls der Rahmen von meinem Rad irgendwann mal aufgibt, schaue ich vielleicht mal nach sowas. Wenn ich mir da den richtigen Rahmen aussuche kann ich auch viele der alten Komponenten wiederverwenden. Die Rohloff habe ich mir schließlich fürs Leben angeschafft!
Wobei das bei meiner Fahrweise und der typisch robusten Bauweise amerikanischer Rahmen wohl nie passieren wird. Der Rahmen ist trotz seiner dünnen Rohre nicht umsonst so schwer. Die Amerikaner haben da wohl gerne den Ansatz verfolgt die Rohre nicht so dick zu machen, dafür umso dickwandiger was natürlich aufs Gewicht geht, die Rahmen dafür unheimlich robust macht. Der BMX Trend hat nicht umsonst seinen Ursprung in alten Cruiser Bikes. Der olle Kram hat einfach die ganzen Sprünge besser weggesteckt. Ich stelle mir das eh lustig vor. So ein geschwungener 50er Jahre Stahlrahmen, dann ein paar Geländereifen drauf und dann ab auf die Piste 😁 Düfte nach heutigen Maßstäben eher befremdlich anmuten.
Wed Mar 02 18:24:28 CET 2022 |
Goify
Klar, für dich in der Stadt ist ein Cruiser ein sinnvolles Vehikel. Ich wohne janz weit draußen im Nirgendwo und da fährt jeder ein Mountainbike. Hier um mich herum gibt es Trails, Bikeparks und jede Menge geilste Routen. Im Frühjahr fahre ich die Transbayerwald und das geht nur mit einem ordentlichen Rad mit mind. Federgabel, besser aber vollgefedert. Nicht wegen des Komforts, sondern der Sicherheit bergab und Traktion bergauf.
Aktuell plane ich einen Bikepark im Ort und den will ich natürlich auch selbst nutzen. Den Jüngeren kann ich natürlich nichts mehr vormachen, dafür bin ich zu steif und ungelenkig, aber Spaß habe ich trotzdem noch dabei.
Irgendwie geistert in meinem Kopf noch ein Gravelbike herum. Da stört mich nur, dass das so ne Hipster-Sache geworden ist. Ich trage aber keinen Vollbart und habe auch keine Kaffeemaschine immer dabei. Das Konzept, fast rennradschnell auf der Straße und auch mal auf Schotter fahren zu können finde ich faszinierend. Gerade der Rennradlenker bietet die Möglichkeit vieler verschiedener Griffpositionen, sodass die Hände nicht ermüden. Ich fahre nicht umsonst auf allen Rädern mit Lenkerhörnchen herum. Dafür werde ich zwar belächelt, aber damit kann ich öfter umgreifen.
Wed Mar 02 19:09:51 CET 2022 |
Dynamix
Bei den ganzen Kategorien blicke ich eh schon nicht mehr durch. Gravelbike und Cyclocross ist für mich gefühlt mehr oder weniger das Gleiche: Rennräder mit Geländebereifung. Wobei ich das schon irgendwie bekloppt finde. Da wäre als ob man Formel 1 Autos mit Stollenbereifung in einen Off-Road Park schickt.
Und bei Hardtail und Fully muss man auch noch mal genauer auf den Einsatzzweck schauen. Gelände können beide, aber auch da gibt es dann wieder die Nuancen wo dann das jeweils andere Konzept so seine Stärken hat. Aber da mir dafür schlicht der Einsatzzweck fehlt muss ich mich damit auch nicht ernsthaft rumschlagen, ist in meinem Falle eher so ein Fall von Neugier.
Thu Mar 03 12:17:37 CET 2022 |
Goify
Gravel- und Crossbike haben viele Gemeinsamkeiten und zwei entscheidende Unterschiede: Das Gravelbike verträgt breitere Reifen, auf das Crossbike darf nur maximal 28 mm breite Reifen montiert werden, da es ein Renngerät für Wettbewerbe ist. Das Gravelbike hat eine Geometrie für bequeme Langstrecken und man sitzt nicht ganz so sportlich drauf.
Die Idee beim Gravelbike ist ja, dass man nahezu so schnell wie ein Rennrad fahren kann, aber die Möglichkeit hat, auch mal abseits der Straße fahren zu können. Mit dem Mountainbike wird es auf der Straße wegen der extremen Reifen und sehr schweren Bauweise eher zäh. Das ist ein reines Geländegerät.
Und bei Mountainbikes gibt es mind. 10 Kategorien, je nach Einsatzzweck. Da muss man eben überlegen, was man will und ggf. zwei verschiedene Räder kaufen.
Thu Mar 03 12:40:33 CET 2022 |
Dynamix
Joa, unkompliziert ist anders. Und da soll mal einer sagen es wäre bei den verschiedenen Fahrzeugklassen schwierig den Überblick zu behalten. Im Vergleich zu Fahrrädern ist das ja noch echt übersichtlich.
Wie du schon sagtest, alleine was es da bei den Mountainbikes alles für Kategorein gibt.
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