• Online: 2.375

Mon Aug 07 19:49:14 CEST 2017    |    Dynamix    |    Kommentare (140)

Machen die Autos der 80er und 90er die Oldtimerszene kaputt?

Heute mal ein interessantes und für viele Oldiefreaks auch "aufregendes" Thema. Auf Facebook stolperte ich auf einen Artikel der Autobild mit Empfehlungen für aktuelle Oldies. Eine Art kleine Top und Flop Liste der Autos von 1987. Wie so üblich bei Facebook ging es in der Kommentarspalte schon rund.

[bild=1]
Da gibt es zum einen diejenigen die der festen Meinung sind das so seelenlose Massenware aus den 80ern und 90ern die Szene kaputt macht und dafür sorgt das der Gesetzgeber die Regeln für das H-Kennzeichen stark verschärft bzw. das H aufgrund von "Missbrauch" (wie auch immer das gehen soll?!) gleich ganz abschafft.

Als Beispiel zur Untermauerung dieser steilen These wurden dann wieder so Massenautos wie der Käfer oder der gern genommene, total unzerstörbare, Golf II hergenommen. Nehmen wir uns diese beiden Autos doch einmal vor 🙂

Erst einmal ein paar Zahlen:

Der Gesamtbestand aller PKW beläuft sich auf gut 45,8 Millionen. Davon sind 388.120 Stück Autos mit H-Kennzeichen. Damit machen Oldtimer satte 0,85% am gesamten Kraftfahrzeugbestand der Bundesrepublik Deutschland aus. 0,85%, dass ist wenn wir mal ehrlich sind eigentlich überhaupt nichts!

[bild=2]
Jetzt schauen wir uns mal die Käferzahlen an. Die Bestände des Käfers schmelzen trotz Oldiestatus mit jedem Jahr weiter. Waren es vor ein paar Jahren noch über 40.000 Fahrzeuge, so sind wir aktuell bei gut 32.400 Fahrzeugen. Wie der gut informierte Oldieliebhaber weiß ist der Käfer DER Oldtimer schlechthin in der deutschen Szene. Jetzt denken wir mal kurz zurück! Der Käfer war jahrelang das mit Abstand am meisten produzierte Automobil der Welt. Mehr als 20.000.000 Stück wurden produziert. Eine mindestens 7 stellige Anzahl wird zu Hochzeiten in Deutschland unterwegs gewesen sein. Schauen wir uns dann mal die noch vorhandenen Stückzahlen an stellen wir fest das vom einstigen Massenauto schlechthin nicht mehr viel übrig geblieben ist. Setzen wir das Ganze mit den Oldiezahlen gleich kommen wir auf 8,34% am gesamten Oldiebestand und da sind auch die Käfer mit drin welche unter Umständen gar kein H-Kennzeichen haben. Wenn wir fairer sind und es auf den Gesamtbestand runterbrechen kommen wir auf 0,071% für den Käfer. 0,071%, dass ist nun mal wirklich überhaupt nichts 😁

Nehmen wir uns mal den Golf II vor, schließlich gibts von dem ja noch ein paar mehr. Die KBA Zahlen spucken nach aktuellstem Stand einen Gesamtbestand von gut 81.500 Stück. Über 6,3 Millionen Golf II liefen von den Bändern, man kann auch hier also getrost von einem Massenauto sprechen. Auch hier werden mit Sicherheit über eine Million davon in Deutschland herumgefahren sein. Nehmen wir die aktuellen Zulassungszahlen, kommen wir auf 0,178% am Gesamtbestand. Wieder so ein unfassbar riesiger Prozentsatz 😉

An dieser Stelle behalten wir noch im Hinterkopf das von den 9 Golf II Modelljahren gerade mal 4 reif für das H Kennzeichen sind, die anderen 5 fallen noch in die Kategorie Youngtimer. Dann muss noch erwähnt werden das bis 2022 noch einige Golf II irgendwie den Tod finden werden. Sei es durch technischen K.O., durch Rost (ja, auch der Golf II kann böse rosten!) oder weil jemand einen Schlachter gebraucht hat. Von den momentan über 80.000 Stück werden also sicherlich noch einmal eine 5 stellige Anzahl sterben bevor der Golf II ein vollwertiger Oldtimer ist. Damit kämen wir am Ende auf ähnliche Zahlen wie beim Käfer.

Wie man anhand dieser beiden Beispiele sieht braucht man sich überhaupt keine Sorgen zu machen. Wegen nicht mal 1% des gesamten Fahrzeugbestandes macht sich Vater Staat sicherlich keinen so großen Aufwand und fängt an das H Kennzeichen zu kippen. Selbst wenn man die Regularien deutlich verschärft macht der Staat damit keinen wirklich starken Gewinn. Wie auch? Viele moderne Klassiker der späten 80er und 90er rollten bereits mit einem Katalysator vom Band oder waren zumindest nachrüstfähig.

Damit lohnt sich das H-Kennzeichen finanziell gesehen für moderne Klassiker gar nicht, vorausgesetzt wir sprechen über Autos mit eher kleinen Hubräumen. Somit dürfte es in Zukunft eine nicht unerhebliche Dunkelziffer geben die das H überhaupt nicht in Anspruch nehmen 😉 Also auch hier wieder kein Grund von einer Oldieschwemme auszugehen die das H-Kennzeichen kaputt macht.

Die gleiche Frage wurde interessanterweise in der aktuellen Motor Klassik aufgeworfen. Dort gab es dann zwei Stellungnahmen, eine welche ebenso der Meinung ist das die böse "Massenware" die Szene kaputt macht, auf der anderen Seite die Gegenmeinung.

Ich denke der Trend geht definitiv zur Antwort "Nein". Die Massenware hat noch nie die Oldieszene kaputt gemacht, da dieses Hobby immer schon nur eine Minderheit angezogen hat. Wie oben bereits mit Zahlen dargelegt, glaube ich nicht daran das auch nur irgendein Auto in 6 stelliger Anzahl das H-Alter überlebt. Entweder weil die Autos vorher schon mit einem kapitalen Schaden auf dem Schrott landen oder weil die erforderlichen Reparaturen einfach nicht mehr lohnen was auch wieder Schrottplatz bedeutet. Man hat es in den letzten Jahrzehnten immer wieder gesehen 😉

Ich denke das auch diese Alltagskisten eine Bereicherung für die Oldieszene sind. Schließlich gibt es viele Alltagshelden aus der damaligen Zeit schon gar nicht mehr. Gerade die ausländischen Exoten sieht man bei uns kaum noch. Mir fallen da spontan eine ganze Latte mit Modellen ein die es zwar in Massen gab, die aber heute auf der Straße quasi nicht existent sind. Ich glaube das diese Diskussion vor allem eins ist: Panikmache!

Panik das der Staat vielleicht mal die geliebten Privilegien für das H-Kennzeichen streichen könnte obwohl es dafür momentan überhaupt keinen Grund gibt.

Wie seht Ihr das?

mustang-lot
Mustang-lot
Hat Dir der Artikel gefallen?

Wed Aug 09 09:00:54 CEST 2017    |    Trottel2011

Kommt mir bekannt vor 😁

Wed Aug 09 09:03:26 CEST 2017    |    VolkerIZ

Wir haben bei uns im Forum letztes Jahr mal ernsthaft überlegt, für 490 Euro ein Metro-Cabrio mit ein paar Monaten Tüv zu kaufen, weil das Ding so selten und irgendwie witzig ist. Und dann kamen die 2 Leute von uns, die Ahnung von Technik haben und haben wegen der komplizierten Federung davon abgeraten. Die Idee, einen witzigen Kleinwagen mit Kultpotential wegzustellen, endete dann bei mir ein paar Monate später mit einem Twingo mit Faltdach, 1. Serie mit wenig Elektronik, kaum Rost, wenig km. Den gebe ich auch so schnell nicht wieder her. Könnte aber mal wieder bewegt werden, der hat jetzt seit November bei mir 200km gemacht oder so.

Wed Aug 09 09:26:31 CEST 2017    |    PIPD black

Zitat:

Kommt mir bekannt vor 😁

Scheiße man, jetzt seh ich's auch.😰

Wed Aug 09 09:46:58 CEST 2017    |    Dynamix

Was es nicht alles gab 🙂 Habe letztens erst gelesen das es im Buick Park Avenue so ne Art elektronisch gesteuertes Fahrwerk (Computer Command Ride) gab. Da waren dann irgendwelche elektrisch gesteuerten Ventile an den Dämpfern. Ist aber nach 3 Jahren bereits wieder eingestellt worden. Zum einen hat das System keinen signifikanten Vorteil gegenüber dem Standard Dynaride Fahrwerk gebracht und zum anderen waren die Ersatzdämfper mit 700$ das Stück verdammt teuer.

Teurer ist glaube ich nur noch das Magnetic Ride aus dem Cadillas SLS/STS aus der Zeit. Da kostet so ein Dämpfer schon mal nen Tausender aufwärts pro Stück und heute welche zu kriegen ist verdammt schwer. Aus dem Grund rüsten auch viele auf die Standard Federung zurück und legen die Fehlermeldung einfach lahm.

Wed Aug 09 09:50:54 CEST 2017    |    ToledoDriver82

Das ist ja wie beim Mazda...wer dort das verstellbare Fahrwerk drin hat,freud sich ebenfalls wenn mal ein Dämpfer fällig ist...mit 600€ biste dabei....vorausgesetzt du bekommst sie

Wed Aug 09 09:53:52 CEST 2017    |    Dynamix

Will gar nicht wissen was sowas bei nem deutschen Hersteller kosten würde. Angeblich kosten ja schon die Niveaudämpfer für nen Benz nen kleines Vermögen. Hatte da was mit 700€ aufwärts im Kopf. Der Aftermarket gibt zwar deutlich günstigere Ersatzteile her, allerdings ist das dann immer noch mindestens doppelt so teuer wie das was ich damals bei meinem Caprice für die Nummer gezahlt habe 😁

Wed Aug 09 10:07:56 CEST 2017    |    ToledoDriver82

Beim GD wird es schwer.. .mein letzter Stand war nur bei Mazda zubekommen

Wed Aug 09 10:07:58 CEST 2017    |    Trottel2011

Sieht beim XJ und XK mit CATS nicht anders aus. Der Stossdämpfer sind aber überholbar - bei Bilstein... 😉

Wed Aug 09 10:16:29 CEST 2017    |    Dynamix

Stoßdämpfer scheinen generell so ein Thema bei alten Autos zu sein. Wenn man da was nach Originalspezifikation haben will wird es tricky. Die originalen Police Package Dämfper für den Sheriff gibt es leider nicht mehr, da bleiben nur welche die laut Rockauto angeblich für das Police Package sind aber da bezweifle ich das die zu 100% die gleiche Härte haben wie die originalen. Die Bilsteins kannste eh kompeltt vergessen. Da gibt es als Alternative die B6 aber da stellt sich wieder die gleiche Frage wie bei den normalen Police Package Dämpfern.

Wed Aug 09 10:18:18 CEST 2017    |    Trottel2011

Bei meinem XJ-S gibt es noch alle Stossdänpfer. Die Originalen sind Boge. Kosten irgendwie 30 EUR das Stück. Habe ich genauso wieder genommen. Nachdem die alten wirklich ausgelutscht waren 😁

Wed Aug 09 10:30:42 CEST 2017    |    Dynamix

Boge, gibts die überhaupt noch unter dem Namen? Wir hatten mal ein Boge Werk in der Gegend, wurde dann aber von ZF Sachs übernommen.

Wed Aug 09 10:32:56 CEST 2017    |    Trottel2011

Dovh, immer noch. Der Handelsname ist aktiv. Die Stossdämpfer sind von 2016 (mit Fertigungsdatum) und original Boge.

Wed Aug 09 10:35:50 CEST 2017    |    Dynamix

Wo die hergestellt wurden weißt du aber nicht, oder? Wäre lustig wenn die aus dem Werk kommen das um die Ecke von dem Kaff steht wo ich früher mal gewohnt habe 😁

Wed Aug 09 10:41:30 CEST 2017    |    Trottel2011

Ich kann mal schauen. Glaube made in Germany stand drauf...

Wed Aug 09 10:50:32 CEST 2017    |    PIPD black

Wed Aug 09 11:00:32 CEST 2017    |    Trottel2011

Gerade fuhr hier ein Fiat Tipo vorbei... Ziemlich guter Zustand. Mit Saisonkennzeichen. Sowas freut mich zu sehen!

Wed Aug 09 13:32:40 CEST 2017    |    ToledoDriver82

@Dynamix...gerade bei Autos wo es kaum Teile auf dem freien Markt gibt,werden solche Sachen wie original Stoßdämpfer zum Problem...bei einem Golf oder Astra wird das nicht passieren 😉
Aber die Autos müssen nicht mal so alt sein,ich suche gerade eine originale Abgasanlage ab KAT für den RS...keine Chance...im freien Handel konnte mir keiner helfen,bei unserem Skoda Händler ist es zur Zeit nicht lieferbar und wenn dürfte es den Fahrzeugwert übersteigen...einzige Alternative,eine Sportanlage ab KAT oder nur ein Sport-ESD und der Rest anfertigen lassen....wie soll das erst in ein paar Jahren werden

Wed Aug 09 13:46:16 CEST 2017    |    Trottel2011

Das ist immerkwürdig das Problem bei den Volumenmodellen mit seltene Spitzenmodelle. Beim Nachfolger hättest du absolut keine Probleme. Den Octi II gibts ja wie Sand am Meer als RS/VRS.

Das ist in etwa so wie beim XJ. Teile für die Saugmotoren gibt es zu genüge. Für den Kompressor werden dir Teile bei Jaguar schon selten...

Wed Aug 09 13:56:40 CEST 2017    |    PIPD black

Wobei ich bei d(ies)er Abgasanlage die Originalität entbehrlich finde.
Den Premium-VW-Preis für das Teil möchte man doch gar nicht zahlen. Für den Preis kannst du dir 3x Drittanbieterteile kaufen, die auch nicht schlechter sein müssen.

Wed Aug 09 14:29:23 CEST 2017    |    Dynamix

Beim Octavia RS fänd ichs jetzt auch nicht ganz so schlimm. Geht ja schon fast als zeitgenössisches Tuning durch 😉

Wed Aug 09 14:42:18 CEST 2017    |    Trottel2011

Alternative, was Sinn macht bei langen Besitzzeiten: Edelstahlanfertigung.

Beim XJ-S verzichte ich da auf Originalität und werden den Auspuff ab Krümmen in Edelstahl nehmen. Kostet nur knapp 700 EUR für eine komplette 2 flutige Anlage...

Wed Aug 09 14:55:01 CEST 2017    |    PIPD black

Ich möchte Toledo nicht zu nahe treten, aber ich halte eine Edelstahlanlage oder eine Originalanlage für deutlich überzogen. Und selbst wenn er derjenige ist, der dafür die Kohle auf den Tisch packt, ist sein Kundenwunsch wohl im Promillebereich der Kaufinteressenten. Die meisten greifen beim 2. oder 3. Pott zum (günstigen) Nachbau in "Erstausrüsterqualität". Bei einigen -gerade großvolumigen- Fahrzeugen macht es durchaus Sinn, den Originalauspuff zu entsorgen und was passendes zu nehmen. Da hat mMn @hellhound1979 in seinem Blog sehr gute Ausführungen zu geliefert.

Wed Aug 09 15:12:40 CEST 2017    |    ToledoDriver82

Matze...der hat original Edelstahl drunter...aber noch die erste und die hat in den 14 Jahren so einiges abbekommen und wurde geflickt...gerade der ESD durch den Unfall. Nun wollt ich gern wieder eine originale drunter machen aber die freien Händler haben keine für den RS...nur für den normalen Kombi oder den 150 PS

Wed Aug 09 15:20:37 CEST 2017    |    PIPD black

Oh. Das wußt ich nicht.
Der Auspuff an meinem Diesel hielt auch bis zum Verkauf mit 12 Jahren. Da war nix dran. Der vom Caddy hat auch 10 Jahre durchgehalten, sah aber jetzt am ESD auch nicht mehr frisch aus. Andere (Benziner)Caddys hatten nach 4 Jahren schon den 2. Pott dran.

Hast du mal bei den großen Verwertern im Netz gesucht?

Wed Aug 09 15:28:12 CEST 2017    |    ToledoDriver82

14 Jahre finde ich ja auch beachtliche und im großen und ganzen geht sie ja noch aber ab wie Stellen ist sie undicht und eben auch nicht mehr ganz in Form,lässt sich auch nicht mehr richtig ausrichten. Ich war ja der Meinung für so ein Auto sollte es doch locker noch Teile geben...falsch gedacht...zur Not muss ich es doch noch mal versuchen schweißen zu lassen.

Was die Verwerter an geht...sieht schlecht aus...meistens ist wohl ab 3. Hand keine original Anlage mehr drunter 😉

Wed Aug 09 15:31:56 CEST 2017    |    PIPD black

Ich glaube, dass der RS auch noch nicht so weit verbreitet ist/war wie das Nachfolgemodell.
Den gab es dann ja auch als Diesel in RS-Ausführung.

Hast du mal recherchiert, ob es Gleichteile bei anderen Fahrzeugen des Konzerns gibt?
Golf/Bora Variant, Audi A3 Sportback, Seat Irgendwas.....

Wed Aug 09 16:08:14 CEST 2017    |    Bayernlover

Zum Thema Oldtimer selbst kann ich nicht viel sagen, hab nie einen besessen und plane das auch aktuell nicht, aber das Thema Ersatzteile wird immer interessanter, eben im Zusammenhang mit 3D-Druck.

Simple Flächen wie Karosserie etc. sind überhaupt kein Problem mehr und demnächst wird es auch ganze Motoren geben, die man sich aus einem 3D-Drucker plotten kann. Die Technik in dem Bereich entwickelt sich immer schneller, gerade auch die entsprechenden Scanner, um überhaupt genaue Scandaten zu bekommen. Super interessantes Thema! (und ich verdiene mein Geld damit 😁)

Wed Aug 09 16:26:59 CEST 2017    |    Dynamix

Dann wissen wir ja wen wir in Zukunft fragen müssen 😁

Wed Aug 09 16:58:25 CEST 2017    |    Bayernlover

"Wasisledsdebreis" funktioniert da auch 😁

Wed Aug 09 16:59:54 CEST 2017    |    Goify

Ich bin etwas in der Mercedes-Oldtimer-Szene unterwegs und war einige Jahre bei einem Regionalstammtisch vom vdh (Verein deutscher Heckflossenfreunde). Also DER Mercedes-Club schlechthin und wohl einer der größten in Deutschland.
Das sind ganz normale Leute von arm bis reich, aber reden kann man mit denen ganz normal. Es gab sogar welche, die hatten nie einen Mercedes und andere wie mich, die meinten, an einer 15 Jahre alten C-Klasse ein Saisonkennzeichen zu machen, und waren gleichermaßen willkommen.
Manche kommen selbst bei übelsten Winterwetter mit ihren Altbenzen und andere mit ihrem Japaner, weil der Benz nur bei 5 Tage vorhergesagtem Sonnenschein und geringer Luftfeuchtigkeit aus der Garage darf und danach 3 Tage lang geputzt werden muss.
Außerdem redet man ja nicht nur über alte Autos, sondern tauscht sich einfach aus unter Jung und Alt und Männlein wie Weiblein.

Beim Pfingsttreffen in Ornbau sind auch wieder Leute unterwegs, die schwer in Ordnung sind, obwohl einige äußerst hochpreisige Oldtimer fahren. Trotzdem ist das überhaupt nicht elitär. Dort gibt es sogar kostenlose Workshops, wie man seine kleine Flosse wartet oder man bekommt die Technik vom Vorkammerdiesel erklärt.

Wed Aug 09 17:03:43 CEST 2017    |    VolkerIZ

Irgendwie wiederholt sich das alles. Als Ende der 70er das Kleinwagenmuseum in Störy gegründet wurde, haben die Behörden den Betriebern einen gewerblichen Gebrauchtwagenhandel unterstellt, weil die Kleinstwagen der 50er in ihren Augen keine erhaltenswerten Oldtimer waren, natürlich mit entsprechenden Auflagen. Heute sind die Anfänger von damals Rentner und die "Gebrauchtwagen" unbezahlbare Sammlerstücke.

Thu Aug 10 11:10:19 CEST 2017    |    Dynamix

Hinterher ist man immer schlauer 🙂 Das Phänomen zieht sich ja durch die Automobillandschaft seit es Autos gibt 😉

Denken wir mal an die 70er zurück, da waren die Autos der 50er Schrotthobel, Verbrauchskisten, Letzthandkarren! In den 80ern waren die 50er dann plötzlich wieder total in. Drei mal dürft Ihr raten welche Autos als Oldies plötzlich brutal begehrt waren 😉

Gleiches in den 90ern! Da kamen Muscle Cars gaaaanz langsam in Mode. In den 70ern und 80ern wollte das keiner wegen des horrenden Spritverbrauchs und der brutalen Steuern. Das hat sich in den 00er Jahren schlagartig geändert. Dank "Gone in 60 Seconds" und F&F waren Muscle Cars plötzlich wieder total cool. Jeder wollte sowas plötzlich wieder haben und die Preise gingen durch die Decke. Das gleiche erleben wir gerade mit den Landyachten der 70er. Sowas war vor 20 Jahren auch nichts weiter wie ein billiger Alltagsamerikaner für die meisten in der Szene die Ihr 50er Jahre Schätzchen schonen wollten.

Da sich in der gesamten Oldtimerszene ja mit jeder Generation Fahrer auch die Grenze für den letzten echten "Automarke Ihrer Wahl bitte hier einfügen" immer weiter nach hinten verschieben werden auch die Jahrgänge die vorher keiner haben wollte plötzlich beliebt. Ich sehe es auch an meinen Caprice. Wie lange ist der Wagen als Plastikkiste und sonstwas verlacht worden.

Jetzt wo es Autos gibt die nach Meinung einschlägiger Experten noch schlimmer sind, ist der Caprice plötzlich doch nicht so schlimm 😁 Immerhin ist es die letzte Body on Frame Limousine von GM! Und genau das ist auch der Grund warum heute keiner mehr lacht. Auch die Kisten sind mittlerweile als Youngtimer akzeptiert und auf dem besten Weg zum Klassiker!

Auch gelten alte Regeln ala "Cabrios und Coupes bringen immer mehr" so langsam nicht mehr. In Zeiten wo sich Hersteller diese Versionen mehr und mehr einfach sparen oder auf andere Baureihen aufteilen gilt die alte Regel nicht mehr 😉

Von meinem Caprice gabs schon kein Coupe und kein Cabrio mehr, BMW hat aus dem 3er Coupe und Cabrio gleich ne eigene Baureihe gemacht. Wer sich in 20 Jahren also einen M3 Youngtimer kaufen will wird zwangsläufig bei der Limousine landen und da gibts dann auch keinen Aufschlag für Cabrio und Coupe 😉 Wer das will muss zum 4er greifen, aber das ist dann eben wieder ne andere Baureihe.

Coupes auf Basis von 08/15 Autos werden ja eh immer seltener. Die werden ja immer stärker von "Coupe Limousinen" verdrängt 🙁

Wäre ein Auto wie ein Opel Calibra, Manta oder Capri nicht mal wieder was nettes? Bei den reinrassigen Coupes bleiben ja momentan nur noch die Amerikaner als ernsthafte Alternative. Die wenigen deutschen Coupes ala A5 oder 4er BMW sind ja nur Abwandlungen der normalen Modelle wo man den Unterschied nur anhand der Anzahl der Türen ausmachen kann.

Thu Aug 10 11:23:50 CEST 2017    |    Goify

Also das C-Klasse Coupé ist recht eigenständig und der CLK sowieso. Schön wären ja noch Coupé-Varianten vom CLA oder dem Audi A3.

Thu Aug 10 11:39:54 CEST 2017    |    Trottel2011

Das sieht man auch herrlich an manch Hype. Der schlimmste Hype überhaupt ist um den E Type.

Als ich klein war, hach, das sind ja auch schon Jahrzehnte her, konnte man rechte gute E Types für um die £300 kaufen. Nein, da fehlen keine Nullen hinter. Die wollte keiner. Der Nachfolger verkaufte sich gut und alle wollten mit dem problembehafteten E nichts zu tun haben.

Doch irgendwann kam der Hype. Ich vermute um 1996 herum als der XK8 vorgestellt wurde, dessen Design am E angelehnt war. Da kam dann die 'Erinnerung' an eine Aussage, welches Enzo Ferrari gesagt haben soll. Komisch ist, dass er auch gesagt haben soll, der Mini sei das technisch cleverste Auto allerzeiten gewesen sein, egal Karl. Plötzlich war der Hype geboren. Der XJ-S wanderte in den Tal der Tränen und der E wurde gepusht. Serie I flat bottom 4.2l kosten ein Vermögen. Mindestets 100.000 EUR. Die Serie III (bäh) steigt jetzt auch im Wert.

Spontan jetzt heisst es, kein Scherz, der XJ-S sei gar nicht so schlecht wie der Ruf es einem vermitteln will (Aussage eines PKW Experten aus GB) und dass man schnell auf den Zug aufspringen soll. Die nächste Blase ist geboren. Alle glauben ihre Autos werden automatisch mehr wert.

Wenn ich, falls ich verkaufen müsste, für meine Arbeit und Zeit halbwegs etwas rausbekommen sollte, wäre ich zufrieden. Aber ichvrestauriere nicht für das Geld. Ich restauriere aus Freude an der Twchnik.

Thu Aug 10 11:44:15 CEST 2017    |    PIPD black

Der Enzo sollte sich schämen. Die ollen Minis sind jetzt auch schon nicht mehr wirklich bezahlbar.🙁

Ich hatte neulich mal aus Jux nach einem dieser letzten Minis in grünmetallic, mit Holzeinlagen und Leder geguckt......Schock schwere Not.....nö, dann doch lieber nicht.😛

Thu Aug 10 11:56:01 CEST 2017    |    Dynamix

Wobei ich glaube das dies auch darin begründet ist das alle meckern das die BMW Minis keine Minis sind und somit der alte Mini der "letzte echte" Mini ist 😉

History repeats!

Thu Aug 10 11:59:55 CEST 2017    |    PIPD black

Recht haben sie!

Thu Aug 10 12:01:47 CEST 2017    |    Dynamix

Und genau deshalb steigen die Preise für den alten Mini 😉 Schon Wahnsinn was da mittlerweile abgeht. Trottel hats ja sehr schön beschrieben. Eine Blase jagt die nächste!

Thu Aug 10 12:14:51 CEST 2017    |    Trottel2011

Doof ist, der BMW Mini war schon LANGE fertig entwickelt bevor BMW die Bude übernommen hatte! Wäre es als Rover auf dem Markt gekommen, wie ursprünglich geplant, wären die Minipreise heute anders. Ich meine die Entwicklung ging irgendwo 1990 los und war 95 abgeschlossen. BMW wollte den Mini auch nicht bauen lassen weil sie generell nicht Rover tolerieren wollten (hauseigene Konkurrenz).

Letztenendes, man 'glaubt' an eine Aussage eins angeblichen Experten und dieses reicht aus um den Preis zu puschen. Was Enzo sagte ist mir persönlich egal. Wobei ich kaum glaube, dass er den E so liebte... Dann wären seine Modelle gänzlich anders gezeichnet und würden ähnlich dem E ausschauen... Logisch oder? Und welcher Designer lobt die Arbeiten eines anderen Designers in den Himmel ohne sich irgendwie daran zu orientieren!? Sollen seine ProduktE mich schön werden?

Wäre ja so als würde Ferdinand Porsche sagen 'Hey, der Toyota Auris ist ja sowas von hübsch und toll. Es ist das schönste Auto aller Zeiten' und baut trotzdem solche Blechburgen mit 'Schlag mich zwischen den Augen' Optik. Unlogisch.

Thu Aug 10 12:25:41 CEST 2017    |    PIPD black

Och, ich glaube schon, dass man als erfolgreicher Autodesigner/Hersteller auch andere Designer loben darf und kann und trotzdem seiner Linie treu bleibt oder besser treu bleiben muss.

Der Drang etwas zu ändern, kommt doch eigentlich nur, wenn man mit seiner Linie keinen Erfolg hat und/oder partout einen anderen Weg einschlagen will.

Deine Antwort auf "Oldtimer: Macht die "Massenware" die Szene kaputt?"

Blogempfehlung

Mein Blog hat am 16.03.2021 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Wer war´s?

Dynamix Dynamix

Ivar, Ivar!Shelving unit!


Als Autonarr geboren und bei US-Cars hängengeblieben, so könnte man meinen automobilen Werdegang wohl am besten beschreiben ;) Meine Leidenschaft gehört allen US-Cars, aber meine Technikliebe erstreckt sich eigentlich auf alles was Räder hat, also auch Zweiräder, egal ob mit oder ohne Motor :D

Welcome!

Willkommen in Dynamix Garage,

hier dreht sich alles um den American Way of Drive und andere spannende Themen die für mich zum Thema Auto einfach dazugehören. Wer auf amerikanisches Blech steht ist hier genau richtig ;)

Mittlerweile haben sich in meinem Blog diverse Blogreihen etabliert:

Memory Lane: Vorstellungen besonderer/bemerkenswerter Fahrzeuge

Whale Diaries: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1992 Caprice Classic

Sheriff Tales: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1993 Caprice 9C1

La macchina nera: Geschichten um die Wiederauferstehung meiner Vespa ET4 50

Ihr könnt aber auch einfach im Diner vorbeischauen um hemmungslos zu spammen oder Off-Topic zu werden :D

Zum Diner gehts übrigens hier entlang! ;)

Von Zeit zu Zeit gibts aber auch Artikel die ein wenig aus der Reihe fallen. Dies können aktuelle Themen sein, Spezialthemen die nicht in die etablierten Blogreihen passen, eigene Gedanken oder einfach nur anderes Zeug an dem ich irgendwie geschraubt habe :D

Enjoy your stay!

Dynamix

Cool wall (292)

Der Fuhrpark

Blokes

  • anonym
  • LT 4x4
  • miko-edv
  • Blackgolf84
  • ToledoDriver82
  • opelfanaustria
  • Clio.0815
  • el lucero orgulloso
  • Swissbob
  • Dynamix