Mon Aug 07 19:49:14 CEST 2017
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Dynamix
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Kommentare (140)
Machen die Autos der 80er und 90er die Oldtimerszene kaputt?Heute mal ein interessantes und für viele Oldiefreaks auch "aufregendes" Thema. Auf Facebook stolperte ich auf einen Artikel der Autobild mit Empfehlungen für aktuelle Oldies. Eine Art kleine Top und Flop Liste der Autos von 1987. Wie so üblich bei Facebook ging es in der Kommentarspalte schon rund. [bild=1] Als Beispiel zur Untermauerung dieser steilen These wurden dann wieder so Massenautos wie der Käfer oder der gern genommene, total unzerstörbare, Golf II hergenommen. Nehmen wir uns diese beiden Autos doch einmal vor 🙂 Erst einmal ein paar Zahlen: Der Gesamtbestand aller PKW beläuft sich auf gut 45,8 Millionen. Davon sind 388.120 Stück Autos mit H-Kennzeichen. Damit machen Oldtimer satte 0,85% am gesamten Kraftfahrzeugbestand der Bundesrepublik Deutschland aus. 0,85%, dass ist wenn wir mal ehrlich sind eigentlich überhaupt nichts! [bild=2] Nehmen wir uns mal den Golf II vor, schließlich gibts von dem ja noch ein paar mehr. Die KBA Zahlen spucken nach aktuellstem Stand einen Gesamtbestand von gut 81.500 Stück. Über 6,3 Millionen Golf II liefen von den Bändern, man kann auch hier also getrost von einem Massenauto sprechen. Auch hier werden mit Sicherheit über eine Million davon in Deutschland herumgefahren sein. Nehmen wir die aktuellen Zulassungszahlen, kommen wir auf 0,178% am Gesamtbestand. Wieder so ein unfassbar riesiger Prozentsatz 😉 An dieser Stelle behalten wir noch im Hinterkopf das von den 9 Golf II Modelljahren gerade mal 4 reif für das H Kennzeichen sind, die anderen 5 fallen noch in die Kategorie Youngtimer. Dann muss noch erwähnt werden das bis 2022 noch einige Golf II irgendwie den Tod finden werden. Sei es durch technischen K.O., durch Rost (ja, auch der Golf II kann böse rosten!) oder weil jemand einen Schlachter gebraucht hat. Von den momentan über 80.000 Stück werden also sicherlich noch einmal eine 5 stellige Anzahl sterben bevor der Golf II ein vollwertiger Oldtimer ist. Damit kämen wir am Ende auf ähnliche Zahlen wie beim Käfer. Wie man anhand dieser beiden Beispiele sieht braucht man sich überhaupt keine Sorgen zu machen. Wegen nicht mal 1% des gesamten Fahrzeugbestandes macht sich Vater Staat sicherlich keinen so großen Aufwand und fängt an das H Kennzeichen zu kippen. Selbst wenn man die Regularien deutlich verschärft macht der Staat damit keinen wirklich starken Gewinn. Wie auch? Viele moderne Klassiker der späten 80er und 90er rollten bereits mit einem Katalysator vom Band oder waren zumindest nachrüstfähig. Damit lohnt sich das H-Kennzeichen finanziell gesehen für moderne Klassiker gar nicht, vorausgesetzt wir sprechen über Autos mit eher kleinen Hubräumen. Somit dürfte es in Zukunft eine nicht unerhebliche Dunkelziffer geben die das H überhaupt nicht in Anspruch nehmen 😉 Also auch hier wieder kein Grund von einer Oldieschwemme auszugehen die das H-Kennzeichen kaputt macht. Die gleiche Frage wurde interessanterweise in der aktuellen Motor Klassik aufgeworfen. Dort gab es dann zwei Stellungnahmen, eine welche ebenso der Meinung ist das die böse "Massenware" die Szene kaputt macht, auf der anderen Seite die Gegenmeinung. Ich denke der Trend geht definitiv zur Antwort "Nein". Die Massenware hat noch nie die Oldieszene kaputt gemacht, da dieses Hobby immer schon nur eine Minderheit angezogen hat. Wie oben bereits mit Zahlen dargelegt, glaube ich nicht daran das auch nur irgendein Auto in 6 stelliger Anzahl das H-Alter überlebt. Entweder weil die Autos vorher schon mit einem kapitalen Schaden auf dem Schrott landen oder weil die erforderlichen Reparaturen einfach nicht mehr lohnen was auch wieder Schrottplatz bedeutet. Man hat es in den letzten Jahrzehnten immer wieder gesehen 😉 Ich denke das auch diese Alltagskisten eine Bereicherung für die Oldieszene sind. Schließlich gibt es viele Alltagshelden aus der damaligen Zeit schon gar nicht mehr. Gerade die ausländischen Exoten sieht man bei uns kaum noch. Mir fallen da spontan eine ganze Latte mit Modellen ein die es zwar in Massen gab, die aber heute auf der Straße quasi nicht existent sind. Ich glaube das diese Diskussion vor allem eins ist: Panikmache! Panik das der Staat vielleicht mal die geliebten Privilegien für das H-Kennzeichen streichen könnte obwohl es dafür momentan überhaupt keinen Grund gibt. Wie seht Ihr das? |
Tue Aug 08 11:18:34 CEST 2017 |
Trottel2011
Es geht jetzu sogar Fahrwerksteile zu drucken - Selbst aus Aluminium!! DAS ist eine schöne neue Welt!
Tue Aug 08 11:20:53 CEST 2017 |
Dynamix
Ich meinte das schon ernst 😉 Das was du da bei Saturn und Co momentan kaufen kannst ist ja noch ziemlich Anfangsstadium. Auf der industriellen Ebene ist man da schon weiter. Trottel hat es ja bereits gesagt, man kann mittlerweile Metallteile drucken!
Das Thema 3D Druck wird noch mal richtig spannend wenn es sich flächendeckend durchsetzt.
Tue Aug 08 11:23:03 CEST 2017 |
Goify
Werden die Teile dadurch billiger? Nein, eher nicht. Aber man kann nicht mehr lieferbare Teile wieder bekommen, was ja auch schon was ist.
Selbst für mein Massenauto ist beim Vorzeigehersteller nicht mehr alles zu bekommen. Es gibt z.B. nicht mehr die Mantelrohrverkleidung der Lenksäule bei Fahrzeugen mit Tempomat UND Lenksäulenverstellung. Die Kombination aus beidem ist extrem exotisch. Aber wer Dremel hat, hat keine Probleme. 😁
Tue Aug 08 11:25:36 CEST 2017 |
Audi-100-Avant
Ich freue mich erst, wenn es kleine Miniroboter gibt, die zu Tausenden mein Auto infiltrieren und alle Schwachstellen autonom beseitigen und der Wagen wieder wie neu dasteht. Und das alles für ein Zehntel meines monatlichen Nettolohns. Alles Andere ist Quälerei.
Tue Aug 08 11:26:48 CEST 2017 |
Dynamix
Das habe ich auch nicht gesagt, aber sieh es mal so:
Teile die jetzt schon extrem rar sind kriegst du auch ohne 3D Drucker schon nicht billig. Da hast du bei 3D Druck wenigstens den Vorteil das du die Teile überhaupt bekommen kannst. Wenn ich überlege das ich nach so manchem Kleinteil mehrere Monate suchen muss und als Dank dafür auch noch horrende Preise zahlen darf dann ist mir das mit dem 3D Drucker noch irgendwie lieber. Da spart man sich wenigstens die monatelange Suche.
Tue Aug 08 11:27:25 CEST 2017 |
Dynamix
@Audi-100-Avant Du meinst so ein bisschen wie die Naniten aus Star Trek? Das wäre tatsächlich cool 🙂
Tue Aug 08 11:27:38 CEST 2017 |
Trottel2011
Es gibt schon ein Gerät für Zuhause. Knapp 100.000 USD soll es wohl am Ende der Kickstarter Kampagne kosten. Da wird dann Aluminium mit einem Harz verklebt. Das Harz hinterher ausgebrannt und dadurch das Aluminum fixiert. Hierbei beachtet man Schrumpfubgsgrade. Sprich, die CAD Software weiss, dass das Ausbrennen ca. 12% der Grösse kostet. Ergo wird bereits beim Druckrn darauf eingegangen.
In der XJ-S Gemeinde hat einer schon angefangen zu träumen und will bessere Zylinderköpfe anbieten. Sprich Mehrventilköpfe, Hemiköpfe, usw. - ich hätte sowas auch gerade gerne 😁 Wenn man dann irgendwann Stahl 'drucken' kann, oder in Bereiche vorstösst, wo die Oberfläche direkt perfekt sein wird (ohne Nachbearbeitungsbedarf) wäre das produzierende Metallgewerbe einem ernsthaften Druck ausgesetzt. Statt gießen zu lassen, druckt man. Statt schmieden, drucken. Statt fräsen, drucken!
Tue Aug 08 11:29:11 CEST 2017 |
Audi-100-Avant
@Dynamix Ja genau...müssen wir nur noch 400 Jahre warten.
Tue Aug 08 11:31:28 CEST 2017 |
Audi-100-Avant
Ich finde es schön, das @Trottel2011 seinen Optimismus wieder gefunden hat.
Tue Aug 08 11:46:33 CEST 2017 |
Standspurpirat8
Ich denke dass es quatsch ist den Autos der 80er und (bald) 90er das H-Kennzeichen abzusprechen. Es geht ja, wie bereits gesagt wurde, zum großen Teil auch um den Besitzer und nicht immer ums Auto. Bei einem 30 Jahre alten KFZ gibt es schließlich immer einen Handlungsbedarf, egal ob Lack, Chrom, Innen oder irgendwas technisches. Und das zu erhalten trägt auf jeden Fall auch zum Erhalt des "Kulturguts" bei ... und wie im Blog schön geschrieben, Massenware gab es auch vor den 80er und 90er Jahren. Doch selbst wenn nicht: nur weil etwas selten oder einzigartig ist, muss es kein "wertvolleres Kulturgut" sein als etwas häufig gebautes! Ich sehe das ganz im Gegenteil.
Normalerweise sind die Richtlinien für ein H Kennzeichen auch recht streng. Für mich subjektiv empfunden ist dieser Zustand Note 3 ein sehr vorzeigbarer Zustand (ohne Rost und aufgerissene Sitze - das haben ja viele schon mit 20 Jahren ...). Doch der Interpretationsspielraum ist da ja noch relativ groß für die Prüfer - das ist aber auch gut so, finde ich. Nur leider Pech für denjenigen, der gerade an einen strengen Prüfer gerät. Doch man kann ja einfach mehrere Gutachter bereisen (denn Zeit und Lust auf das Auto haben die Besitzer von Oldtimern idR ja immer)...
Viel schwachsinniger finde ich es z.B. dass Folierungen ja offiziell untersagt sind, es hingegen aber Fahrzeuge mit H gibt wo man schon mit bloßen Auge Rost an der Außenhaut erkennt - was soll man da sagen ... Genau das gleiche wie Fahrzeugen mit (man beachte) zeitgenössischen Tuning ein H zu verwehren, aber es an irgendeine Bastelbude mit korrodierten Felgen zu vergeben. Ich bin froh darüber dass zumindest dieser Punkt ja etwas aufgeweicht wurde. Es kommt doch letztendlich darauf an dass das KFZ allgemein einen guten Eindruck hinterlässt.
Richtig ist aber auf jeden Fall die Kriterien einigermaßen streng zu halten! Ich möchte nicht dass jedes Auto mit offensichtlichen Schwachstellen allein am Lack so ein Kennzeichen bekommt! Aber das kann man ja nicht am Baujahr festmachen...
LG Gainestown, der ein großer Fan der 80er Jahre Autos ist
Tue Aug 08 12:44:41 CEST 2017 |
VolkerIZ
Mir ist es Recht, wenn so viele Autos wie möglich so lange wie möglich erhalten bleiben. Das ist gut für die Umwelt, weil es die Herstellung von Neuwagen verhindert und gut für die Wirtschaft, weil Teilehändler und Werkstätten Menschen statt Roboter beschäftigen. Ein Golf 2 als Oldtimer ist für mich auch etwas befremdlich, der hat ja gerade erst die Grenze vom Neu-zum Gebrauchtwagen erreicht und sieht weder alt aus noch fährt er sich so. Aber wie viele von den vielen, die noch unterwegs sind, sind wirklich gut und unverbastelt? Und haben so viel Substanz, dass sie die nächsten Jahre noch überstehen? Gerade bei solchen Autos, die die ersten 300tkm fast ohne Wartung überleben und immer noch zuverlässig sind, kommt irgendwann die ganz große Keule, dass wirklich alle Verschleißteile runter sind und der Rost auch schon zubeißt, dann wird im Normalfall Ali Export angerufen und nix ist mit Oldtimer. Von daher werden da noch viele verlorengehen.
Und weiß überhaupt noch jemand, wie ein früher Golf 2 aussieht? Hier in der Gegend fährt neuerdings einer rum, erster Jahrgang, dunkelgrün wie in den ersten Prospekten, Chromstreifen in den Stoßstangen, Dreiecksfenster, Grill mit schmalen Lamellen,usw., leider nicht mehr die originalen Felgen, die auch schon selten sind. Das ist vom Gesamteindruck schon was ganz anderes als die letzten Baujahre, die man noch an jeder Ecke sieht.
Tue Aug 08 12:46:17 CEST 2017 |
sasisoli
...da hast Du wohl etwas übetrieben! 😉
Wenn es um Kulturgut geht, es gab eben auch Zeiten, in denen "Massenware" ein Kulturgut war.
Auch ein alter Fiat nuova 500 ist Kulturgut und auf der anderen Seite mit Sicherheit ein Massenprodukt!
Die sehe ich hier in Italien noch relativ häufig und freue mich jedes mal...
Und mir gefällt es bei Oldtimertreffen viel besser, wenn man die Autos seiner Kindheit (bei mir in den frühen 80er Jahren) wiedersieht und sich erinnert, wie man sich als Kind die Nase an einem Seitenfenster eines 3er-BMWs plattgedrückt hat, weil Papa immer nur einen Golf wollte...an damals schon teure Exoten (Exoten waren bzw. sind für mich alles oberhalb Porsche 911 😉) kann ich mich kaum erinnern.
Tue Aug 08 12:50:40 CEST 2017 |
Standspurpirat8
@Sasisoli
Ich bin voll und ganz bei dir.
Tue Aug 08 12:58:02 CEST 2017 |
Trottel2011
Hängt wohl davon ab wo man gelebt hat. Als ich klein war, sah man Minis, Allegros, Montegos, Maestros, Marinas, Ambassadors, XJ (selten), Sierra, Carina, Nova (Corsa Stufenheck), Viva, Avenger, Minor, Escort, Fiesta und genug 205. Dennoch würde ich davon keins mehr sehen wollen 😉 Weder per Zufall noch auf Wunsch 😉 Alles Kisten die ich nicht mehr sehen will. Ausser den XJ 😁
Ichnwar nie wirklich der grosse Fan von Mainstreamautos. Mein Traumwagen ist optiach für viele ein Stilbruch und ich liebe es. Weder Vorgänger noch Nachfolger sind schöner 😉 Und dennoch, lieber sehe ich einen richtigen Exoten des Alltags (!!!!!!) als ein Massenmodell oder Megateurerexot... Ferrari, Lambo und Maserati können da bleiben wo sie sind, in einer beheizten Garage. Aber da können auch die ganzsn W123, W201, W124 und Golf, Polo, usw.
Exotennsind für mich sowas wie Safrane, BX, Legend, Estelle, 900 Turbo/16V, 780, Chroma, ... Autos die man zwar normal kaufen konnte, aber keiner kaufen wollte. Die zu erhalten macht Sinn 😉
Tue Aug 08 13:15:22 CEST 2017 |
Goify
Die Bürzel-Meganes aus der Zeit des Vel Satis und Avantime scheinen auch ausgestorben zu sein, obwohl noch nicht sonderlich alt. Allen dreien würde ich jetzt schon Exotenstatus zuschreiben.
Tue Aug 08 13:16:35 CEST 2017 |
Trottel2011
Und genau die Epoche finde ich bei Renault spannend. Avantime mit V6 bitte!
Tue Aug 08 13:23:08 CEST 2017 |
sasisoli
@Trottel
Ja, das hängt mit Sicherheit vom Lebensmittelpunkt ab. Ein Käfer hat in Italien durchaus was exotisches...ähnlich wie bei Euch ein nuova500...
Ich finde aber eher Autos erhaltenswert, mit denen ich persönliche Erinnerungen verbinde (z.B. Lancia Y10, mit dem ich mit 18 halb Europa unsicher gemacht habe) oder Autos, die ich damals toll fand, aber zu dem Zeitpunkt finanziell unerreichbar waren (z.B. Alfa 164). Wie selten die damals waren, ist mir relativ wurscht...😉
Eben diese Autos sind heute für mich erschwinglich, irgendwann werde ich doch mal schwach...
Hier in Italien fangen die Oldtimer-Vorteile bereits mit 20 Jahren an...da kommen meine alten Träume in Reichweite 😉
Tue Aug 08 13:52:03 CEST 2017 |
ToledoDriver82
Bei mir ist es ebenso...wie selten oder nicht ein Auto war oder ist,eine bestimmte Marke,.... das sind Sachen die mich noch nie interessiert haben. Es gibt welche mit den verbinde ich was,es gibt welche die mir einfach optisch gefallen,wieder andere waren/sind Traumwagen. Natürlich prägt einen die Zeit und Erfahrungen und meist liegt der Schwerpunkt dort....ich freue mich aber über einen guten Fiesta MK1-3 genauso wie über ein guten vectra A oder Passat 35i oder einen Japaner oder ein Briten oder ein Franzosen....auch wenn ich nicht alles selber besitzen möchte😉
Wenn man dann auf Treffen ist und von jedem Dorf ein Hund sieht,gefällt mir das viel besser als wenn immer nur die üblichen Verdächtigen dort stehen und das meist auch nur weil die Wertsteigerungen das wichtigste ist
Tue Aug 08 13:53:09 CEST 2017 |
VolkerIZ
Die kleinen Heckmotor-Fiats waren hier keineswegs selten. Die gehörten bis in die frühen 80ern zum Straßenbild und danach drehte sich keiner um. Mag sein, dass sie ein paar Jahre früher aus der Mode gekommen sind als in Italien, aber in den 60ern war das schon eine günstigere Alternative zum Käfer und die deutschen Hersteller hatten ja außer dem NSU Prinz auch nicht Vergleichbares, nachdem der Lloyd nicht mehr gebaut wurde. Und gerade von den 500ern haben hier auch eine ganze Menge überlebt. Die nehmen ja auch in der Scheune keinen Platz weg und irgendwann holt man sie wieder raus.
Tue Aug 08 14:03:50 CEST 2017 |
Goify
Die Heckmotor-Fiats schon, aber wo sind die Unos und Tempras hin? Selbst wenn man sie sucht, findet man sie nicht.
Tue Aug 08 14:10:05 CEST 2017 |
VolkerIZ
Letzte Woche habe ich tatsächlich mal einen leibhaftigen Uno gesehen, 1. Serie. Der Tempra ist hier auch völlig verschwunden. Und der war sogar verzinkt, wenn auch nicht besonders gut.
Tue Aug 08 14:10:15 CEST 2017 |
Dynamix
@sasisoli Habs korrigiert 🙂 Danke für den Hinweis! War etwas doppelt gemoppelt 😁
Tue Aug 08 14:26:14 CEST 2017 |
Go}][{esZorN
Irgendwo wurde auch schon ein Vorkriegs-Motorblock gedruckt/gefräst. War irgendein R6 oder R8.
Das war eine Arbeit für ein Museum, wo das Original zerstört war und es nix mehr gab.
Das Duplikat war vom Original so gut wie nicht zu unterscheiden und qualitativ besser als original. Leider hat die ganze Sache auch dermaßen viel Geld verschlungen, dass das wohl so schnell niemand mehr angeht.
Ist also auch heutzutage schon möglich, wenn das Schweinderl groß genug ist oder man mehrere Geldspeicher sein Eigen nennt. 😎
Tue Aug 08 14:28:56 CEST 2017 |
Dynamix
So ist es ja immer bei solchen Technologien. Am Anfang ist es teuer und sobald ein Markt dafür da ist fallen die Preise. Man denke an Autos, Mobiltelefone, Computer und was weiß ich noch alles. All diese alltäglichen Technologien waren am Anfang für den Normalo unerschwinglich. Wer in den 50ern ne Glotze hatte war nicht arm. Heute können sich selbst Normalverbraucher mehrere Fernseher in einer Wohnung leisten 😉
Tue Aug 08 14:32:16 CEST 2017 |
VolkerIZ
Es wird sich sicher nicht jeder in ein paar Jahren seine Teile selber drucken. Aber es reicht ja schon, wenn der Normalschrauber weiß, was möglich ist und sich das bei einem Fachbetrieb in der Nähe herstellen lässt und dann einbaut. Interessant wird noch die Zusammenarbeit zwischen dem Mechaniker, der sich mit den Materialeigenschaften usw. auskennen muss und dem EDV-Menschen, der das Ganze dann digitalisiert und wieder zurück in ein greifbares Objekt umwandelt. Aber in ein paar Jahren wird das normal sein.
Tue Aug 08 14:35:11 CEST 2017 |
Dynamix
Ich denke auch das sowas eher über Fachbetriebe läuft 😉 Aber daran ist ja erst einmal nichts schlimm. Lieber jemanden haben der es kann als gar nicht erst die Möglichkeit zu haben!
Tue Aug 08 14:39:42 CEST 2017 |
VolkerIZ
Ist doch in meinem Gewerbe genau so. 2 oder 3 Tischler im Kreis haben eine CNC und der Rest lässt sich die komplizierten Teile da bauen und macht dann weiter. Und Du hast immer noch Zulieferware vom Fachbetrieb und nicht irgendwelchen Müll aus der Industrie, für den man sich hinterher beim Kunden entschuldigen muss.
Tue Aug 08 15:01:08 CEST 2017 |
Ascender
Nein, es ist Blödsinn, dass die Szene dadurch kaputt gemacht wird. Der "Szene" kann man es eh nicht recht machen.
Die ganzen Clubs beschweren sich über "Nachwuchsmangel", aber wenn dann mal ein 20-Jähriger mit seinem gepflegten 30 Jahre alten Golf II auftaucht, heißt es gleich, dies sei doch gar kein Oldtimer. Ja, was denn nun? Das Ding ist über 30 Jahre alt, natürlich ist es einer.
Jedes Auto, welches 30 Jahre lang auf den Straßen unterwegs war, hat das H verdient. Punkt. Es mag ja sein, dass der Rostschutz bei den Autos aus den 80ern besser ist, und dass mehr Fahrzeuge produziert worden sind, dennoch sehe ich bspw. einen Golf II immer seltener.
In den 90ern gab es übrigens noch Käfer und Enten wie Sand am Meer. Da bekam man die noch hinterhergeschmissen. Wollte keiner mehr haben. Oldtimer? Pah! Billige Studentenkarre wohl eher.
Wo sind sie jetzt? Allesamt auf den Oldtimer-Treffen und sonst nur in der Garage.
Das Gemeckere ist echt niedlich.
Und alle, die meinen, dass die Oldtimer-Schwemme anhält, denen sei gesagt, dass die Hersteller die Qualität in den 90ern massiv nach unten "korrigiert" haben. Von diesen Autos überleben also auch wieder weniger.
Wer jetzt übrigens in einige alte Fahrzeuge investiert, wird in 20 Jahren Profit machen können. Holt euch Twingo I, selbe Situation wie mit den Käfern "damals" in den 90ern. Will auch keiner mehr haben, Technik ist zuverlässig, und irgendwie haben sie Kultcharakter (obwohl ich die Autos nicht mag).
Fahren und fahren lassen. 😉
Achja: Das was die Szene kaputt macht ist die Szene selbst. Zeitschriften, die dauernd das Garagengold loben, welches ein jeder zu Hause haben kann... Da wird jeder Schrott bei mobile mit unvernünftigen Preisvorstellungen versehen. 0%-Zinsphase hin oder her. Aber so langsam nervt mich das echt an.
Tue Aug 08 20:03:39 CEST 2017 |
sasisoli
@Goify
@VolkerIZ
Kommt mal auf die Brenner Südseite, da sieht man sie noch relativ häufig!😉
Die machen gerade die "Arbeitstier-Periode" durch und werden so verschlissen, auch viele "Einwanderer" fahren die, weil sie billig sind und sie jeder Dorfschmied reparieren kann.
Ähnlich die Panda 1, die hier viele Bergbauern im Einsatz haben. Egal wie viele Stunden man einen Berg rauf schnauft, bei der Einkehr in der Almhütte sieht man fast immer den Panda vom Wirt davor stehen, auch wenn da eigentlich keine Straße hinführt! 😉
Der kommt allerdings langsam in den Kultstatus, meine 19-jährige Tochter hat sich in einen verguckt...mal schauen, vielleicht wird das ja unser Youngtimer-Einstieg!
Tue Aug 08 20:07:33 CEST 2017 |
VolkerIZ
Kein Film aus Italien ohne Panda, ist mir auch schon aufgefallen. Bei uns hat der schon seit ein paar Jahren Kult. Unter 2000 Euro gibt es keinen Brauchbaren und der hat dann meistens noch nicht mal ein Faltdach. Ich hatte auch mal einen, in der absoluten Tiefpreisphase gekauft, 180 Euro mit einem Jahr Tüv. Hat 5 Jahre gehalten und dann noch mal 2 beim nächsten Besitzer. In der Zeit habe ich 3 Pandas zum Schlachten geschenkt bekommen, davon war einer so gut, dass ich ihn an einen Sammler weitergegeben habe, ganze Reifensätze mit halbem Profil auf dem Sperrmüll gefunden, usw. War das billigste Auto überhaupt und man kann nicht mal sagen, dass den keiner haben wollte, aber es gab eben auch sehr viele davon.
Tue Aug 08 20:16:28 CEST 2017 |
sasisoli
@Ascender
Ist die "Szene" bei Euch wirklich so elitär? Weißt Du das oder glaubst Du das? 😉
Die lokalen Oldtimerclubs hier fahren alles, vom 2er-Golf bis zum Vorkriegsfiat. Da herrschen eigentlich keine Berührungsängste. Im Gegenteil, man ist froh, wenn sich die Jugend mal für einen alten Golf interessiert und nicht fürs neuste Apfeltelefon...würde mich wundern, wenn das in D anders sein sollte.
Hier sind wie weiter oben schon geschrieben Autos ab 20 Jahren schon als Oldtimer eintragungsfähig und bekommen deutliche Entlastungen bei Steuer und Versicherung, dürfen aber auch ganz normal im Alltag genutzt werden. Auch die von Monti eingeführt Supersteuer (€20 pro kW ab 185kW) gilt für sie nicht, sodaß dies auch eine Möglichkeit ist, starke Wagen halbwegs preiswert zu bewegen.
So kommen halt doch einige quasi ohne Absicht in die "Szene" und bleiben dann drin...
Tue Aug 08 20:20:52 CEST 2017 |
sasisoli
@VolkerIZ
Das mag vielleicht daran liegen, daß der Panda 1 in Italien bis 2003 verkauft worden ist und sich der "coolness Faktor" entsprechend nach hinten schiebt 😉
Tue Aug 08 20:23:09 CEST 2017 |
VolkerIZ
Jo, bei uns ist der Verkauf so um 1998 ausgetröpfelt, aber die letzten Jahre wurde er kaum noch verkauft. Den letzten Panda gab es aber noch recht lange über einen freien Importeur, das Modell mit Tankklappe. Aber das waren nicht viele, davon habe ich nur einmal einen gesehen.
Tue Aug 08 20:36:18 CEST 2017 |
ToledoDriver82
Panda...seh ich noch zwei drei regelmäßig bei uns,davon ist einer ein 4x4...Golf 2 und 3 stehen hier an jeder Ecke in allen erdenklichen Zuständen...mit H sind mir 4 Golf 2 bekannt und 2 Audi 80...was jetzt diese Generation wäre. Kadett D gibt es zwei drei,ebenso ein paar E...Ford ist hier noch recht viel unterwegs,allerdings alles eher so ab Fiesta mk3 ....bei Italienern wird es aber echt eng,bei Franzosen kommt es stark drauf an,alles ab dem R19 sieht man noch relativ häufig,alte Citroen eher gar nicht. Bei Japanern ist es nicht anders,von den vielen die Anfang der 90er verkauft wurden,scheinen es nur wenige geschafft zu haben.
Alte BMW,Mercedes,...siehst du immer...seit ein paar Jahren auch wieder viel Ostblech.
Ich finde das toll und mein Respekt wenn man sogar noch Erstbesitzer ist...das muss man erst mal schaffen...ein und das selbe Auto über viele viele Jahre
Tue Aug 08 22:33:09 CEST 2017 |
Ascender
Jo, ist bei uns leider wirklich so. Ich war zu besuch bei mehreren Clubs und Treffen hier in der Umgebung. Ich war erst bei einem Treffen in Dortmund wo auch Allerweltsautos willkommen waren, aber selbst da haben einige mit der Nase gerümpft. Mir solls egal sein. Ich finds lächerlich.
Wed Aug 09 08:19:09 CEST 2017 |
Trottel2011
Leute, erst wenn ihr einenRover Metro/100 seht, wisst ihr was selten ist 😁
Ich habe in 20 Jahren Deutschlandaufenthalt nur einen gesehen... In GB stehen sie ÜBERALL. Und das sind Massenmodelle der schlimmsten Sorte. 1998 nach einem NCAP Crash test SOFORTIGER Produktionsstop...
Wed Aug 09 08:26:57 CEST 2017 |
Trottel2011
Achso, iCh hatte hier in der Region mal ein paar Oldtimer Clubs angesprochen. Wollte gerne eins beitreten. Ihr wisst schon, gemeinsame Ausfahrten, Benzinsmalltalk, usw.
Zu einem gab's sogar ein Stammtisch. Da hieß es 'einfach vorbei kommen'. Damals war sogar meine Iron Lady noch zugelassen (war im November 2013). Ich also die alte Lady eingepackt und mit meinen 27 Jahren einfach hingefahren. Dachte dass man da willkommen geheißen werden würde.
Denkste! Ich war denen zu jung. Mein Auto entsprach nicht den Vorstellungen der Teilnehmer (diese waren im Schnitt mindestens 60 Jahre alt und die Fahrzeuge ware eher 'Massenmodelle des Alltags' also /8 in Taxibeige, W123, Käfer, Kadett B usw., mir wurde da an den Kopf geworfen, dass mein Auto 'nicht zur Gruppe passen' würde. Da es 'zu exotisch' sei... Wie ein XJ-S zu exotisch sein könne ist mir neu. Der am meisten gebaute Jaguar Coupé ist zu exotisch...
Naja, mittlerweile tendiere ich dazu einen Briten Club beizutreten. Da sind die Mitglieder deutlich diverser und die Fahrzeuge sind vom Mini bis zum Bentley Blower komplett aufgedröselt. Und wie geil kommt es wenn man auf einem Platz steht und alle Fahrzeuge unter sich eine Pappe haben wo nur Öltropfen ohne Ende zu erkennen sind? 😉
Wed Aug 09 08:44:11 CEST 2017 |
VolkerIZ
Ein Metro Cabrio fährt noch im Kieler Raum rum. Der Rest ist weg. Die brauchst Du nicht mehr zu suchen. Einer der letzten Metros wurde hier noch abgewrackt, fand ich auch schon unpassend, weil die schon zu der Zeit mehr als selten waren.
Wed Aug 09 08:48:18 CEST 2017 |
Trottel2011
Jupp. Es gibt wohl noch welche hier die aber aufgrund der recht komplexen Technik des Fahrwerks schwer zu erhalten sind. Kaum einer kann die Hydrolastic Aufhängung mit frischem Stick Stoff versorgen. Dann hängen sie durch und werden verschrottet.
Wed Aug 09 08:55:24 CEST 2017 |
PIPD black
Hier mehr dazu:
https://www.motor-talk.de/.../...ke-die-wegweisend-waren-t2144860.html
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