• Online: 2.473

Fri Mar 25 14:39:04 CET 2022    |    Dynamix    |    Kommentare (5)    |   Stichworte: ET, ET 4, Vespa

Jetzt wo ich an der Vespa vor gut zwei Jahren so viel gemacht hatte, bin ich mehr oder weniger einfach nur damit gefahren. Allerdings waren da immer noch so Punkte auf meiner To-Do Liste die mich gestört habe, die ich aber immer wieder aufgeschoben habe. Ein Punkt war der Vergaser!

Punkt 14: Vergaser

Im Sommer 2020 bekam die Vespa eine kleine Vergaserabstimmung, da Sie eine immer stärkere Anfahrschwäche entwickelte und ich der Meinung war das die Abstimmung noch nicht ganz perfekt ist. Gerade wenn man Sie heiß abgestellt hatte, dauerte es teilweise ewig bis Sie wieder angesprungen ist. Nachdem mein Spezl da noch einmal Hand angelegt hatte lief Sie spürbar besser, wenn auch nicht 100%. Zudem sprang Sie jetzt nach ein paar Tagen Standzeit nur noch leidlich an, vermutlich weil Sie jetzt beim Start weniger Sprit bekommt. Da es sich hierbei immer noch um den Originalvergaser handelt ist hier vielleicht mal die Zeit gekommen einen ganz neuen zu installieren. Den alten hatte ich schon mal überholen lassen und so wirklich was gebracht hat es scheinbar nicht. Wobei halt immer noch der Verdacht im Raum stand das die Werkstatt, die am Vergaser das letzte Mal dran war, für mehr Arbeiten abkassiert hat als Sie wirklich geleistet hat. Also stand der Entschluss fest bei Gelegenheit mal einen neuen Originalvergaser zu kaufen.

[bild=1]
Das Gute: Da Piaggio den Motor immer nur behutsam angerührt hat und der im Laufe der Jahre in allen möglichen Modellen gelandet ist, gibt es den Vergaser noch als Ersatzteil. An allen 4-Taktern mit dem 2-Ventil Kopf, verrichtet ein Keihin CVK18 Vergaser seinen Dienst. Heißt an den Vergaser kommt noch als Neuteil ran und muss nicht eBay Kleinanzeigen nach irgendeinem Gebrauchtteil abgrasen das dann vielleicht auch so seine Macken hat. Jetzt war aber die Frage WELCHER CVK 18 verbaut war. Piaggio hat wohl mehrere verbaut, die allerdings alle die gleichen Grunddaten haben. Also gleiche Bedüsung, gleiche Flanschgrößen und vor allem sehen die auf den Bildern auch noch alle identisch aus. Es gibt einmal den CVK18 17NE und den CVK18 Z61F. Keinen Schimmer wo da der Unterschied liegt. Mein alter Vergaser ist ein 17NE, der Vergaser der auf den Austauschmotor gehört ist ein Z61F.

Das Schlechte: Der Vergaser kostet, typisch Piaggio, vergleichsweise viel Kohle. Für den Z61F werden zwischen 200 und 300€ aufgerufen. Der 17NE soll sogar 350€ kosten Yikes! Ich weiß ja nicht was bei denen so für Kraut gereicht wird, aber es muss verdammt schräger Shit sein. Zum Glück tauscht man sowas schlimmstenfalls mal alle Jubeljahre aus. Kann man also in dem Alter mal machen. Die Vespa geht immerhin auch schon stark auf die 20 Jahre zu und das hier ist immer noch der allererste Vergaser. Klar, jemandem der den Betrieb aus der rein wirtschaftlichen Ecke betrachtet, tun solche Preise richtig weh. Ich selber habe ja auch beim ersten Check geschluckt. Da die Eckdaten wirklich identisch sind werde ich da wohl zu dem "günstigeren" Vergaser greifen. Wie gesagt, an den reinen Eckdaten und optisch kann ich da keinerlei Unterschied erkennen.

Was hier extrem geholfen hat ist das ich ja einen Austauschmotor aus einem neueren Modell habe. Hier sollte der Z61F eh ab Werk verbaut worden sein. Grundsätzlich scheint der Motor auch mit den 17NE zu laufen, schließlich war der ja von meinem alten Motor auf den Austauschmotor gewandert. Bei der Recherche ob ich den Vergaser nicht doch noch irgendwo einen Ticken günstiger bekomme, bin ich auf einen Vespa Händler in Italien gestoßen. Hier sollte der Vergaser schon spürbar weniger kosten. Zwar sind 120€ immer noch ne Stange Geld, verglichen mit anderen Vergasern, allerdings gibt es selbst nach über 20 Jahren immer noch keinen günstigen Ersatzvergaser für diese Motoren. Was mich wirklich wundert, wie gesagt, die Motoren waren ja nicht nur in meiner Vespa verbaut sondern quer durch das Piaggio Portfolio. Da scheint der Aftermarket noch kein wirkliches Potenzial zu sehen. Vergaser für die billigen Kymco DJ Klone aus Fernost bekommt man überall hinterhergeworfen. Für meine Vespa nicht. Das ist halt der Preis den man dafür zahlen muss so einen, vergleichsweise, exotischen Motor zu haben. Für die 2-Takter bekommt man das Zeug hinterhergeworfen.

Hmm, also bleibt mir nichts anderes übrig als einen OEM Vergaser zu kaufen, schließlich passen die Tuningvergaser nicht bzw. ich müsste die ganze Ansaugung dafür wieder umbauen. Hatte ich jetzt eigentlich nicht vor, davon ab kosten die auch RICHTIG Geld und macht bei meinem Stock Motor auch absolut gar keinen Sinn. Was will ich mit einem Tuningvergaser wenn der Motor noch völlig original ist? Eben 😉

Mit dem jetzigen Preis kann ich leben. 120€ tun deutlich weniger weh als die Preise die in D aufgerufen werden. Und der Versand ist auch nicht wirklich teuer. Und davon ab habe ich mit Bestellungen in Italien auch schon gute Erfahrungen gemacht. Die CDI für die Vespa hatte ich damals dort bestellt, weil keiner das Magneti Marelli Teil hatte, welches ich brauchte. Auch kein Wunder wenn man direkt an der Quelle sitzt. Der einzige Wermutstropfen war die Warterei, da aber bei winterlichen Temperaturen eh nicht viel mit Roller fahren ist und die Vespa davon ab ja auch mit dem alten Vergaser läuft, tut das Warten hier nicht weh. Nach einer guten Woche war der Vergaser dann aus Italien angekommen. Beim auspacken stellte ich fest das der Vergaser wohl schon etwas mitgemacht hat. Zumindest die Schutzkappe vom E-Choke war gerissen, aber da kann ich die vom alten Vergaser wiederverwenden weil das Ding eh nur locker draufgesteckt ist. Der Rest sah noch gut und unbeschädigt aus.

[bild=2]
Also etwas später ab in die Garage und das Ding montiert. Erst den Gaszug aushängen, dann das Kabel vom Choke, dann die beiden Ansaugstutzen lösen und zu guter letzt vorsichtig die Spritleitung ziehen. Eigentlich ganz einfach. Jetzt nur noch alles wieder in umgekehrter Reihenfolge zusammendübeln. Ein bisschen orgeln und die Vespa sprang auch schon wieder an. Also mal eine kurze Runde gedreht. Das Beschleunigungsloch bei kaltem Motor ist schon einmal weg, wohl wie vermutet die Beschleunigerpumpe vom alten Vergaser. Auch der Leerlauf erscheint mir etwas sauberer. Was allerdings auffällt das der Vergaser noch Feintuning braucht. Er läuft zwar, ich habe aber das Gefühl das die Vespa jetzt etwas träger läuft als vorher. Sie nimmt auch Vollgas noch nicht ganz so sauber an, bei Vollgas fällt Sie beim durchbeschleunigen in ein ganz kleines Loch, nimmt man etwas Gas weg kommt Sie wieder und dann kann man auch Vollgas und dann zieht Sie auch wieder. Wie gesagt, da wird noch etwas Feintuning nötig sein. Zum Glück habe ich schnell einen Termin bei dem Bekannten bekommen der die Vespa damals wiederbelebt hat. Bis dahin heißt es die Vespa schonen um durch den verstellten Vergaser nichts zu riskieren. Aber eine kleine Proberunde musste ich dann noch einmal drehen. Man merkt das der Motor im kalten Zustand unheimlich träge ist. Er nimmt zwar Gas an, bewegt sich aber gefühlt nicht vorwärts. Sobald er warm wird, fährt er besser, aber immer noch etwas träger als vorher. Als ob er Vollgas nicht so richtig annehmen würde. Aber dafür ist das Anfahrloch komplett weg. Also er reagiert sofort auf Gas geben. Stützt meine These mit der nicht mehr ganz so dollen Beschleunigerpumpe im Vergaser. Müsste eigentlich mal was anderes mit dem Motor fahren was sauber eingestellt ist, so als Vergleich.

Dann kam der Tag an dem der Vergaser eingestellt wurde. Alles schön warm fahren und dann immer wieder justieren, danach machte ich eine Proberunde, dann wieder Feinjustieren und so weiter bis beide soweit zufrieden waren. Leider war das Wetter dafür nicht ideal bei 6°C und Wind. Aber wir haben es zumindest so hinbekommen das Sie warm das Gas wieder sauber annimmt und auch ordentlich auf Top Speed kommt. Kalt muss die Zeit mal zeigen ob sich da was bessert. Danach hieß es ab zur Tanke, einmal tanken und vor allem den Reifendruck checken da ich den Tipp bekommen habe das der Reifen hinten was durchhängt. Erst für horrende 2,24€ pro Liter getankt und dann den Reifen aufgefüllt. Die Reifen waren quasi leer. UPS! Könnte erklären warum das Ding auf den letzten zwei Tankfüllungen einen guten halben Liter mehr geschluckt hat. Und hey, das Teil geht plötzlich total easy um die Ecke 😰 Nur komisch das die Reifen nicht entsprechend in sich zusammengesunken sind wie die Reifen es an den Autos und Fahrrädern für gewöhnlich tun 😕

Jetzt bleibt nur noch die Frage wie sich der Vergaser so macht wenn der Motor wieder kalt ist und wie Sie generell so zieht. Also bin ich später noch einmal eine Proberunde gefahren. Anspringen tut Sie dem Wetter entsprechend, ist halt kein Einspritzer 😉 Im kalten Zustand nimmt Sie Vollgas nicht ganz so frei an wie warm, aber ich denke auch das ist einfach der Tatsache geschuldet das es eben ein Vergaser ist. Sobald der Motor Temperatur hat nimmt er Vollgas in jeder Lebenslage sauber an und so soll es ja sein. Man merkt auch das sich das Ganze nicht mehr so träge fährt wie vorher.

Da mir bei der Einstellung des Vergasers nahegelegt wurde doch mal die Bremsflüssigkeit wieder tauschen zu lassen, habe ich dafür einen Termin in der Werkstatt ausgemacht. Die Sauerei tue ich mir an, vor allem weil das entlüften von Bremsen immer zu einer nervigen Geduldsprobe ausarten kann und Geduld ist das was ich so gar nicht habe.........

Außerdem habe ich keinen Bock wieder Altöl zu bunkern.

Da ich ja jetzt noch einen Termin bei der Werkstatt für die Bremsflüssigkeit hatte, beschloss ich die noch einmal über den Vergaser drüber schauen zu lassen. Mit der Zeit hatte sich auch herausgestellt das die wieder zu fett laufen müsste, das Sie bei längerer Vollgasfahrt aus dem Auspuff patscht und knallt sobald man das Gas zurücknimmt. Bei der Werkstatt hatte man den Vergaser dann spontan wieder etwas magerer gedreht, fühlte sich schon harmonischer an. Aber so wirklich zufrieden war ich nicht. Der Mechaniker sagte auch das dieses Gas nicht annehmen zwar (im warmen Zustand) spürbar wäre, aber minimal. Das könnte man aber über eine minimal größere Bedüsung lösen. Machen wir! Ansonsten meint er läuft Sie gut, weil Sie auch auf Ihre Top Speed kommt.

Dann stellte man auch fest das der Ansaugstutzen nicht mehr der Beste war und sich da schon ein feiner Riss gebildet hatte. Zwar noch nicht so schlimm das Sie Falschluft zieht, aber über kurz oder lang wird der Stutzen reißen und Probleme machen. Da das immer noch der Erste ist kann man das mal machen und kostet auch nicht die Welt. Und die Bremsflüssigkeit kommt dann wie gesagt auch mal neu. Dann hab ich da auch erst einmal wieder Ruhe.

Jetzt hieß es nur noch warten wie lange der Spaß dauert. So lange war das dann auch nicht da ich bereits einen Tag später am Nachmittag die Info bekam das die Vespa fertig wäre. Knapp 140€ hat der ganze Spaß jetzt gekostet, damit kann ich noch leben und liegt so in dem Bereich mit dem ich schon gerechnet habe. Vertragswerkstätten sind keine Billigheimer, schon gar nicht wenn es offizielle Vespa Händler sind und die Teile kommen ja auch noch oben drauf. Dafür wissen die Jungs und Mädels dann auch (hoffentlich) was Sie tun. Aber das wird die erste Fahrt nach der Abholung zeigen. Bei der Abholung zeigte mir der Chef noch schnell den alten Ansaugstutzen. So dolle sah der wirklich nicht mehr aus, er zeigte mir auch den Riss. Viel hat da nicht mehr gefehlt und das Material ist schon relativ dick! Und auch der Teil der am Motor dran hängt zeigte schon feine Risse. Dazu war die Dichtung zum Motor hin nicht mehr vernünftig und irgendwer hat da schon mit Dichtmasse gepfuscht.

Langer Rede, kurzer Sinn:

Das Teil war kurz vor durch und der Tausch war alles andere als unnötig. Netterweise hat man noch das Lenkkopflager nachgezogen. Jetzt war ich natürlich auf die Probefahrt gespannt. Motor war laut Ölanzeige kalt, also sollte ich jetzt schon mal einen unverfälschten Eindruck bekommen. Also auf geht's!

Auf den ersten Metern merkt man zwar das Phänomen mit dem Gas annehmen zwar noch, aber das verschwindet auch relativ schnell. Denke sobald der E-Choke eine bestimmte Stellung erreicht hat. Danach läuft Sie traumhaft. Immer noch kein Ausbund an Kraft, aber ich habe zum ersten Mal das Gefühl das die Vespa richtig rund läuft. Die Gasannahme ist traumhaft sobald Sie mal etwas Temperatur hat und man hat endlich mal das Gefühl das die Befehle vom Gashahn auch richtig umgesetzt werden. Hat sich also schon gelohnt 🙂

Gespannt war ich auch darauf wo sich jetzt der Verbrauch einpendeln wird. Die jetzige Tankfüllung kann ich da als Indikator natürlich vergessen. Dafür ist da zu viel Spielerei drin gewesen. Aber ich werde mal auf Dauer schauen, ich hab nämlich schon gesehen das man den Motor wohl auch mit 2,5 Litern fahren kann. Wenn meine wirklich immer was zu fett lief könnte man den halben Liter hier bestimmt noch finden. So bin ich am Tag darauf auch mal tanken gefahren um quasi bei Null anzufangen was die Messung angeht. Hier kam schon die erste Überraschung: Der Verbrauch ist erstmals unter die magische 3 Liter Grenze gerutscht und das noch mit der zum Großteil falschen Einstellung. Das nährt die Hoffnung das Sie wirklich noch sparsamer wird!

Dazu läuft Sie jetzt wirklich einfach nur toll. Zieht sauber bis zur Top Speed durch und ich bilde mir ein das der Motor da jetzt noch ein winziges km/h Top Speed gefunden hat. Gut, die Werkstatt hatte ja schon gesagt das der Top Speed grundsätzlich gut ist und zumindest da schon mal nix im Argen liegt. Hach, herrlich wie Sie jetzt läuft. So soll es sein 🙂

Service

Ansonsten gab es in 2020 noch einen kleinen Service in Form eines Ölwechsels von Motor und Getriebe da ich davon ausgegangen bin das da noch das erste Öl drinsteckt. Bei der Gelegenheit wollte ich dann auch die neue Ablassschraube mit dem Magneten montieren. Den Anfang machte der Ölwechsel! Bei der Vespa ist der Ablass für das Öl auf der rechten Seite auf Höhe des Seitenständers. Ist ein ziemlicher dicker Deckel mit einem fetten 6-Kant obendrauf, kann man nicht übersehen 😉 Hier braucht man schmales Werkzeug und etwas Gewalt da der Deckel incl. des integrierten Filters sonst nicht aus seinem Loch kommt. Gleiches gilt auch für den Einbau! Der Filter ist ein feinmaschiges Sieb aus Metall welches sich wiederverwenden lässt. Einfach mit Bremsenreiniger ordentlich reinigen und das Ganze etwas auspusten. Danach alles wieder einsetzen. Jetzt über die Einfüllschraube zwischen Motor und Schwinge wieder Öl einfüllen. Hier genehmigt sich die Vespa ca. 850ml Öl. Beim Motoröl hatte ich mich für das ENI i-ride Racing 5W40 entschieden, da dieses wohl der Nachfolger AGIP Öls is welches ab Werk befüllt wurde.

Hier hat es sich gelohnt zur Sicherheit die alten Einfüllstopfen von Motor und Getriebe aufzuheben. Nach dem Motor war das Getriebe dran. Der Ablass sitzt unten am Antrieb auf Höhe des Hinterrads. Da ich keine Lust hatte das Hinterrad für den ganzen Kram abzubauen, es aber auch nicht empfehlenswert ist Getriebeöl auf den Reifen tröpfeln zu lassen musste ich mir was überlegen. Ich bastelte mir aus Alufolie eine Art Schutz für den Reifen an welche ich dann den Trichter zum auffangen des alten Öls packte. Ging zwar nicht so ganz ohne Sauerei, aber immerhin besser als das Zeug über den Reifen laufen zu lassen. Hier war der Tausch definitiv nicht verkehrt, war das Öl doch schon mit ein bisschen Abrieb kontaminiert und dazu roch das Öl wie irgendwas das gestorben und ein paar Tage in der Sonne gelegen hatte. Ziemlich beißend! Da ich keine Lust hatte mir einen Liter Getriebeöl auf Lager zu legen, besonders weil in den Antrieb nicht einmal 80ml reingehen, bestellte ich hier das Motul Scooter Gear Lube 80W90. Das Öl ist ein mineralisches Getriebeöl nach GL4 Norm und sollte auch in vielen anderen Getrieben verwendbar sein. Danach noch eine Probefahrt und immer wieder den Füllstand kontrollieren. Da hier keine Auffälligkeiten aufgetreten sind hab ich hier scheinbar sauber gearbeitet 🙂

Den zweiten Ölwechsel gibt es dann in 2022. Geplant war das zwar für 2021, allerdings war ich seit dem Wechsel in 2020 vielleicht 1000km gefahren. Da wäre ein Wechsel nach so wenig KM schon irgendwie Verschwendung. Vor allem weil der Ölwechselintervall bei gut 6.000km liegt wenn ich das richtig im Kopf habe. Da ich da nicht mehr ans Getriebe ran musste geht das Ganze auch ziemlich schnell. Service ist bei den Dingern echt überschaubar und einfach wenn man nicht gerade zwei linke Hände hat 😎

Apropos Service! Da ich jetzt auch schon wieder genug Kilometer gesammelt habe und die Variorollen im Original wohl auch nur um die 5000km halten sollen habe ich beschlossen hier demnächst auch mal Hand anzulegen. Also Rollen (bei Bedarf) tauschen, neuen Riemen (keine Ahnung wie alt der ist!) und noch so Kleinigkeiten wie neuer Luftfilter und eine neue Dichtung für den Luftfilterkasten. Denke damit mache ich nix falsch und der Vergaser wird es mir auch nicht krumm nehmen 😉

Neues für die Birne

[bild=4]
Damit war die Vespa schon mal wieder ein gutes Stück weiter, allerdings hatte ich da doch noch so ein anderes Thema. Mein Helm war mittlerweile fast 10 Jahre alt und sah entsprechend nicht mehr dolle aus. Der Lack war mit so einem mattschwarzen Softlack überzogen, welcher sich mittlerweile seiner Weichmacher entledigt hatte. Aus dem Grund war der Helm von außen nur noch eklig klebrig und das Zeug löste sich stellenweise auch schon ab. Dazu löste sich das Innenleben schon zum Teil auf. Dazu war der Helm doch stellenweise schon arg eng, besonders mit Headset. Da ich für den Helm damals beim Vespa Dealer damals wirklich nicht viel gezahlt habe, ist es auch nicht schade um den Helm und mit dem Alter hat er seine Schuldigkeit auch getan. Als Nachfolger hatte ich mir, aufgrund der guten Erfahrungen aus Jugendzeiten und mit dem Riviera der Frau, einen Caberg Helm ausgesucht. Genauer, den Duke II Superlegend. Farblich ist der Helm das komplette Gegenteil vom alten Helm 😎 Statt tristem, bösen schwarz kommt der Helm in unschuldigem Weiß daher und trägt, passend zur Vespa, eine Tricolore Lackierung 😎

Aber nicht nur optisch, auch von den Eigenschaften weiß der Duke II zu überzeugen. Da ich ein Fan von Integralhelmen bin, musste es auch wieder ein Integralhelm sein. Der Duke II ist zwar ein Klapphelm, aber es geht hier auch um den Kinnschutz. Zusätzlich hat der Helm, wie schon der Riviera meiner Frau, ein integriertes Sonnenvisier. Ein Gimmick, welches meinem Helm fehlte und auf das ich immer schon mild neidisch war! Gerade im Herbst und Winter steht die Sonne ja doch mal dauerhaft tief und die Sonnenbrille passte in den alten Helm immer schlecht rein. Zusätzlich hat der Helm ein deutlich bessere Belüftung als der alte Helm, der bei voll geschlossenem Visier und kühlem Wetter sehr schnell beschlug. So wanderte der Helm erst einmal auf meine Amazon Wunschliste, damals aber noch für deutlich über 200€. Und da blieb er auch erst einmal für ein paar Monate.

Da ich den Helm beim stöbern später im Ausverkauf bei Louis gesehen habe und der Helm da, zu allem Überfluss, mal eben 100€ günstiger war und ich den Helm da auch persönlich mal wegen der Größe in unserer örtlichen Filiale testen konnte, wurde ich direkt schwach! Da musste ich zuschlagen! So bin ich direkt am nächsten Tag früh zu unserer Filiale hin und so hatte ich auch die Gelegenheit mal die verschiedenen Größen anzuprobieren 🙂 Das empfiehlt sich bei Helmen generell. Wenn man also die Größen der Hersteller nicht genau kennt, sollte man immer ins Fachgeschäft fahren.

Erste Anprobe mit einem Helm Größe L war dann auch schon perfekt. M wäre wohl zu eng geworden, XL zu groß. Wobei der große Test ja noch zuhause kommt, da der Verkäufer empfohlen hat den Helm zuhause mal für eine Stunde zu tragen. Wenn er dann nirgends schmerzhaft drückt ist er perfekt. Merke: Der Helm darf weder zu stark seitlich oder nach oben wackeln, noch so eng sitzen das er den Kopf eindrückt und Druckschmerzen verursacht. Ansonsten hat der Helm noch ein serienmäßiges Pinlock Visier welches gegen Beschlag helfen soll. Auch beim testtragen zuhause fiel der Helm nicht negativ auf. Im Gegenteil, so schwer wie sich der Helm in der Hand anfühlt ist er auf dem Kopf gar nicht. Und das schöne ist das meine Knopfkopfhörer endlich drunter passen ohne das Sie beim Anziehen des Helms verrutschen. Auch das Pinlock Visier funktioniert grundsätzlich, es sollte bloß nicht von innen feucht werden sonst beschlägt es trotzdem. Blöd wenn man natürlich für die erste Probefahrt einen Regentag erwischt und aus alter Gewohnheit das Visier ab und an hochklappt weil beim alten Helm sonst sofort das Visier komplett dicht gewesen wäre. Der Klappmechanismus ist natürlich etwas fummeliger als bei einem stinknormalen Integralhelm und erfordert etwas Übung, aber ansonsten ist der Helm super 🙂 Er trägt sich gut, bietet mir eine hohe Sicherheit, hat eine integrierte Sonnenblende und ein Visier das beim fahren kaum beschlägt. Fahrerherz, was willst du mehr? Gute Geräuschdämmung ist bei einem 45 km/h Roller eher weniger wichtig 😉

Kleiner Wermutstropfen: Der neue Helm geht nicht mehr so easy in das Top-Case. Das liegt aber eher an dem klobigen Schlossmechanismus des Helmfachs. Hier muss ich etwas tricksen damit das Ganze wieder zugeht. Denke hier werde ich den Schutzsack aufheben und den Helm immer brav da reinpacken um Kratzer zu vermeiden. Der Helm soll ja schließlich möglichst lange so schick bleiben 🙂

Bei der Recherche zu dem Helm ist mir noch ein anderes Gimmick ins Auge gestochen. Caberg bietet für sein aktuelles Lineup ein eigenes Headset System an!

Das hat mehrere Vorteile:

- Man kann mit dem Sozius problemlos sprechen! Gerade Integralhelmträger kennen das Problem das man dann von außen nicht mehr so viel mitbekommt, gerade mit dem Fahrtwind dazu. So kann man sich mal schnell verständigen falls doch was ist. Da wir sehr oft zu zweit fahren, würde sich das sogar lohnen.

- Man kann das Headset auch zum telefonieren nehmen. Das ist insofern praktisch, da man mit meinem Vio Anrufe annehmen kann. Ich brauche also nur auf das Navi klicken und kann den Anruf annehmen und da ist so ein Headset schon praktisch. Dazu verfügt das Headset, bei Bedarf, auch über eine Sprachsteuerung 🙂

- Man kann mit dem Headset auch Musik hören, was mir natürlich sehr entgegen kommt. Auch weil ich meinen Kopf, incl. der In-Ears nicht jedes mal in den engen Helm quetschen muss was zwar beim Duke II besser geht als beim alten Helm, aber die Knöpfe zieht man sich beim ausziehen trotzdem automatisch mit aus. Da kommt ein integriertes System dem Tragekomfort definitiv entgegen.

Und das Beste? Das System ist für beide Helme geeignet, heißt das System lässt sich problemlos in das Helmfutter des Caberg Riviera der Frau integrieren. Wanderte also auf meine ganz persönliche Wunschliste 😎 Jetzt wo ich den Helm habe muss ich ja was neues auf der Liste haben 😁 Entsprechend hab ich mir das Headset dann auch später gegönnt. Das Headset besteht aus zwei Lautsprechern, einem Anschluss für das Mikrofon, einem USB Anschluss zum aufladen, sowie dem aktualisieren der Firmware und einem Taster um die grundlegenden Funktionen des Headsets zu steuern. Im Lieferumfang ist dann noch das obligatorische USB-Ladekabel, Mikrofonpolster sowie Kleinkram wie die Klettpads enthalten. Und ja, die Montage ist etwas fummelig, vor allem weil die Anleitung leider nicht gut bebildert ist. Die Stellen an denen man die Lautsprecher befestigen muss, kann man nur erahnen und das der Helm über eine praktische Fixierung für das Mikro verfügt kommt in der Anleitung leider auch etwas zu kurz. Am Ende des Tages aber grundsätzlich machbar. Klanglich darf man jetzt nicht die Qualität eines hochwertigen Headsets oder guter In-Ears erwarten. Zum einen sind die Lautsprecher nicht direkt auf dem Ohr, zum anderen dämpfen die ganzen Polster den Klang natürlich merklich. Aber so grundsätzlich funktioniert es, telefonieren funktioniert gut und die Lautsprecher bleiben beim an- und ausziehen an Ort und Stelle und das ist die Hauptsache 🙂 Bisher bewährt sich das Ganze auch ganz gut und die Akkulaufzeit ist brauchbar 😎

Und das war es fürs Erste auch schon wieder 🙂 So ganz fertig bin ich mit der Vespa noch nicht, aber ich bin schon sehr nahe an dem Punkt an dem Sie für mich perfekt ist. Ein Detail fehlt da noch, aber wann ich das umsetze weiß ich nicht. Die Zeit wird es zeigen 😉

keihin-cvk18-Z61F
Keihin-cvk18-Z61F

Fri Mar 25 18:38:46 CET 2022    |    ElHeineken

Sehr nett zu lesen - Vergaser sind schon so eine Sache für sich .. die Story mit den platten Reifen ist natürlich göttlich - das macht bei den Zweirädern einen Unterschied wie Tag und Nacht!

Fri Mar 25 18:52:09 CET 2022    |    Dynamix

Mir ist es immer noch peinlich das ich das nicht gemerkt habe. Aber wenigstens stimmt die Technik jetzt.

Fri Mar 25 19:51:59 CET 2022    |    PIPD black

Ich werde mich dieses WE auch noch näher mit dem BVG-Vergaser beschäftigen müssen…..mal gucken wie‘s läuft.

Fri Mar 25 21:08:53 CET 2022    |    Dynamix

Hab jetzt gerade noch einmal ein Ründchen auf der Vespa gedreht. Läuft jetzt wirklich besser. Die Straße runter hab ich Sie jetzt tatsächlich knapp auf Top Speed bekommen, vorher hab ich Sie da mit Ach und Krach mal auf Tacho 50 bekommen. Ich bin wirklich mal gespannt ob der Verbrauch noch ein bisschen runter geht, ich vermute die lief vorher immer zu fett so wie die schon mal aus dem Auspuff geknallt hat. Macht Sie jetzt auch nicht mehr. Und ihr haltet mich jetzt für bescheuert, aber ich bilde mir das Abgas riecht spürbar anders.

Sat Mar 26 09:36:00 CET 2022    |    Sir Firekahn

Hast Du beim Suchen des winzigen km/h auch so eine ulkig windschnittige Figur gemacht? 😁

Ansonsten Daumen hoch 🙂. Gibt's was besseres, als wenn der Hobel gut läuft? 🙂

Deine Antwort auf "La macchina nera: Von der Suche nach dem richtigen Gemisch und anderem Kleinkram"

Blogempfehlung

Mein Blog hat am 16.03.2021 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Wer war´s?

Dynamix Dynamix

Ivar, Ivar!Shelving unit!


Als Autonarr geboren und bei US-Cars hängengeblieben, so könnte man meinen automobilen Werdegang wohl am besten beschreiben ;) Meine Leidenschaft gehört allen US-Cars, aber meine Technikliebe erstreckt sich eigentlich auf alles was Räder hat, also auch Zweiräder, egal ob mit oder ohne Motor :D

Welcome!

Willkommen in Dynamix Garage,

hier dreht sich alles um den American Way of Drive und andere spannende Themen die für mich zum Thema Auto einfach dazugehören. Wer auf amerikanisches Blech steht ist hier genau richtig ;)

Mittlerweile haben sich in meinem Blog diverse Blogreihen etabliert:

Memory Lane: Vorstellungen besonderer/bemerkenswerter Fahrzeuge

Whale Diaries: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1992 Caprice Classic

Sheriff Tales: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1993 Caprice 9C1

La macchina nera: Geschichten um die Wiederauferstehung meiner Vespa ET4 50

Ihr könnt aber auch einfach im Diner vorbeischauen um hemmungslos zu spammen oder Off-Topic zu werden :D

Zum Diner gehts übrigens hier entlang! ;)

Von Zeit zu Zeit gibts aber auch Artikel die ein wenig aus der Reihe fallen. Dies können aktuelle Themen sein, Spezialthemen die nicht in die etablierten Blogreihen passen, eigene Gedanken oder einfach nur anderes Zeug an dem ich irgendwie geschraubt habe :D

Enjoy your stay!

Dynamix

Cool wall (293)

Der Fuhrpark

Blokes

  • anonym
  • Dynamix
  • Bianca
  • Blackgolf84
  • Opelschraubi
  • Andi2011
  • MrMinuteMan
  • TobiasE15
  • dodo32
  • harleyberno