• Online: 2.224

Sun Feb 08 13:05:21 CET 2009    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (126)    |   Stichworte: Auto Bild, Okönomie, Sparfahrt, Spritsparen, Umfrage

In welchem Gang fahrt ihr 50 im Ort (konstant)?

Ich hab wieder mal in der Auto Bild geschmökert und dabei eine interessante Umfrage entdeckt, in der deutsche Autofahrer befragt wurden, welchen Gang sie bei bei konstant 50 km/h verwenden würden.

 

 

Link zum Artikel auf autobild.de

 

Das Ergebnis war kurz und knapp umrissen, dass gut die Hälfte der deutschen Autofahrer anscheinend Sprit verschwenden würden, was sich wohl aus den 5% im 2. Gang fahrenden und den 39%, die den 3. Gang verwenden, zusammensetzt. :eek:

 

Dass tatsächlich 5% behaupten, sie würden in der Zweiten fahren, erschreckt mich schon etwas, da ich doch denke, dass es sich weniger um Spassvotings handelt, und es ja anscheinend kein Ergebnis eines Forumspolls ist. Da musste ich irgendwie an Senioren denken, die in ihren Kleinwagen mit 4000 Touren durch die Ortschaft röhren.... :D

 

Des Weiteren kann man in der Zeitschrift (und auch online) die Empfehlung finden, dass es bei modernen Autos kein Problem wäre, im 5/6. Gang im Ort oder gar in der Stadt zu fahren. Vielleicht war mein Fuhrpark noch nicht groß genug, aber irgendwie kommt mit das so vor, als ob die dort zuviel Supersportwagen gefahren wären.

 

Selbst die Schaltanzeige eines neuen Golf VI 2.0 TDI gemahnt im Ort zum Gebrauch des dritten Gangs, obwohl ich selbst meine zwei Saugbenziner (Ford Focus 1.4 75 PS, BMW 318i 129 PS) immer in der Vierten fahre. Für mich hört sich die Empfehlung schon etwas stark überzogen an, mein Bayer würde bei 50. im 5. Gang hilflos herumstottern, und ich denke, auch der Golf TDI eines Freundes würde sich dort nicht mehr wohl fühlen. Ein halbwegs KFZ-versierter Beifahrer würde mich auf fragen, ob ich besoffen bin. ;)

 

Ich persönlich halte relativ wenig von solchen Spritspartipps, das wichtigste ist für mich immer noch, dass man sein Auto kennt und weiß, wie es reagiert. Einfach immer im hohen Gang herumzubummeln und dann in elendslangen Beschleunigungsvorgängen unter beleidigtem Grummeln des Motors Sprit zu verheizen ist wohl genauso unökonomisch wie kilometerlang bei Tempo 100 darauf zu warten, endlich den Motor mit der 5. oder 6. zu erlösen... :D

 

Meine Fahrweise ist eine vernünftige Mischung aus Spass und Ökonomie. Soll heißen, dass ich meist unter Ausnutzung des Drehzahlbandes beschleunige, aber bei Erreichen der Reisegeschwindigkeit in den passenden Gang wechsle (ca. 2000 Touren) und vor bekannten Kreuzungen/Orteinfahren im Schubbetrieb mit Zurückschalten runterbremse, anstatt die Bremsen zu strapazieren. Damit komme ich trotz Kurzstreckenbetrieb (durchschnittliche Strecke 20-40 km) nur ca. 0,5 Liter über die Normangabe meines Wagens.

 

Wie haltet ihr es so mit dem Spritsparen - was sind eure Tricks und Kniffe? Kommt ihr einigermaßen auf die Verbrauchsangaben eurer Hersteller?

 

Ich hab auch mal die Umfrage übernommen, um zu sehen, wie es sich zwischen der breiten Masse der Autofahrer und doch eher autointeressierten Motortalk-Usern verhält... :D


Tue Feb 03 20:09:16 CET 2009    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (30)    |   Stichworte: 3er, ASA AR1, BMW, BMW E90, E90, Felgen, Rial, Salerno

Welche Felge?

Ja, es ist noch Winter, dennoch reizt mich schon mein "Thema 2009", nämlich der Kauf neuer Felgen für die Sommerbereifung meines 318i E90... im Winter ist es mir relativ egal, da man von nem dunkelgrauen BMW im Finstern sowieso selten was sieht (daher auch nur 16-Stahlfelgen), aber an schönen Sonnentagen können ordentliche Felgen den Auftritt und Gesamteindruck des Wagens doch sehr aufwerten.

 

Sommerreifen brauch ich sowieso neue, da ich recht abgefahrene mit meinen derzeitigen Sommerfelgen mitbekommen hab, und da mir diese sowieso nicht besonders gut gefallen, möcht ich das in einem Aufwasch machen...

 

BMW Radialspeiche 160BMW Radialspeiche 160

 

Hier sieht man die "Radialspeiche 160", die derzeit in meiner Garage liegt. An sich in Ordnung, als hässlich würde ich sie nicht bezeichnen, aber ich muss jederzeit an das Coupè eines Altherrenfahrers denken, wenn ich den Wagen ansehe. ;)

 

Obendrein kann man sich bestimmt vorstellen, dass die Felgenreinigung aufgrund der zahlreichen Speichen recht mühsam ist, geht nur mit Zahnbürste oder mit einem Tuch von Hand, was spätestens nach der 3. Felge wehtut, weil man immer in den engen Zwischenräumen herumwischen muss...

 

Also muss was Neues her, allerdings war es anfangs gar nicht so einfach, was Passendes für den Wagen zu finden, da ich einfach nicht will, dass es zu sehr nach Tuning und Nachrüstung aussieht - es werden auch keine Carbonlippen, M-Paket oder sonstige Anbauteile an den Wagen kommen, er soll schön dezent bleiben, (m)ein E90 ist zu schade für ne Bastelbude. :rolleyes: :D

 

Die Reifendimension wird wie die bestehenden Felgen 8x17 rundum mit 225/45R17-Reifen sein... das genügt mir vollkommen, mehr soll es nicht sein, Breitreifen oder Mischbereifungen sind einfach too much, dann sähe der Wagen nach viel mehr aus, als er eigentlich ist... von den 129 PS müssen mir ja nicht auch noch ein paar durch fette Schlappen geraubt werden. ;)

 

Bis jetzt sind 3 Felgen in die Auswahl gekommen, bei zwei davon kann man sicher nicht sagen, ob das nun Originalfelgen sind oder nicht, die dritten sind eine Spur exzentrischer, aber immer noch nicht prollig...

 

Kandidat Nr. 1: Rial Salerno

 

Rial SalernoRial Salerno

 

Die Rial kam mir als Erstes in den Sinn, schnörkelloses 5-Speichen-Design und mit BMW-Nabendeckeln erinnert sie stark an Originalfelgen vom 5er E60, wenn ich mich nicht irre. Sind auch relativ günstig (ca. 150€) Stück, fraglich ist nur, ob ich sie in der Gegend auftreiben kann.

 

Kandidat Nr. 2: BMW Doppelspeiche 161

 

BMW Doppelspeiche 161BMW Doppelspeiche 161

 

Die Felge kenne ich schon länger, da es eine Originalfelge des E90 ist, allerdings gab es sie bis vor Kurzem nur als 8/8,5"-Mischbereifung, was bei mir definitiv nicht in Frage kommt ,da ich zwecks Effizienz jährlich Vorder/Hinterachse tauschen möchte. Natürlich ist die BMW-Felge die teuerste Kombination, da ich diese wohl als Komplettrad beim :) bestellen müsste, wofür wohl ca. 1800€ fällig wären. Tut zwar weh, aber da das eine Anschaffung für mehrere Jahre ist, kann ich auch das verschmerzen - meine Jahresfahrleistung ist auch nicht so hoch, also werden die Reifen auch ne Weile halten... :)

 

Kandidat Nr. 3: ASA AR1

 

ASA AR1ASA AR1

 

Die ASA-Felge kam mir durch herumschnuppern auf E90Post.com in den Sinn. Bei ihr sieht man deutlich, dass es keine Originalfelge ist, aber sie passt nicht schlecht zum Wagen und erinnert an BBS-Felgen, die sind allerdings deutlich teurer und gibts anscheinend nur in 18" aufwärts....

 

Ich werde die Entscheidung nicht zwingend vom Voting abhängig machen, so wie ich mich kenne, wird es wohl eine Bauchentscheidung werden. Anfangs hab ich noch überlegt, mir keine RFTs mehr zu holen, aber nach einigem Mitlesen hier im Forum glaube ich, dass RFTs einfach die bequemere Variante sind - der Mehrpreis ist zu verschmerzen, so kann ich im Pannenfall weiterfahren und muss mir keine Felge mit einem Dichtmittel verkleben oder auf längeren Reisen ein Ersatzrad in den Kofferraum schmeißen... und dass ein 3er hart ist, ist ja auch nix Neues ;)

 

Ich bin offen für eure Meinungen - welche gefällt euch am besten? Hat vielleicht jemand eines der drei Modelle und kann mir ein paar Pics posten? Falls Österreicher unter euch sind, bin ich auch für kompetente/günstige Reifen/Felgendealer im Raum Graz dankbar...


Sat Jan 24 20:12:07 CET 2009    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: 3er, BMW, E90, Erfahrungsbericht, Sparfahrt, Spritsparen

Wie ihr ja vielleicht wisst, fahre ich meinen kleinen Bayern die meiste Zeit auf der Kurzstrecke, hauptsächlich Landstraßen und schlimmer...

Daher sind meine Verbrauchswerte mit dem Wagen an sich nicht wirklich überragend, da vor allem jetzt der Motor wohl erst ca. nach der Hälfte meiner durchschnittlichen Strecke warm wird. Praxisverbrauchswerte liegen seit Beginn ca. zwischen 7,4 und 7,8 Litern, wobei ich in letzter Zeit wieder etwas an "Freude am Fahren" dazugewonnen habe und mich verbrauchsmäßig meistens am oberen Ende meiner Skala einpendle. Von Rasen ist noch keine Rede, aber das eine oder andere Überholmanöver 1 km vor der eigenen Einfahrt ist schon dabei - Spass machts trotzdem. :)

 

Nun hatte ich heute wieder mal die Gelegenheit, auf die "große Reise" zu gehen, endlich mal wieder Autobahn, endlich mal wieder raus aus dem Bezirk. So waren dann mal wieder Mutter/Oma von einer Geburtstagsfeier am Grazer Stadtrand abzuholen.

 

Gesagt, getan... ins Auto gesprungen davor noch mal den Reisecomputer resettet, weil ich mal wissen wollte, auf was für einen Schnitt ein Autobahnfahrer effektiv kommt.

Zurückgesetze Verbrauchsanzeigen schocken anfangs immer mit Verbrauchswerten aus dunkelsten Vergaser-Zeiten, vor allem mit kaltem Motor hat man das Gefühl, man säße im falschen Auto - oder hab ich etwa den Wohnwagen nicht abgekoppelt? :D

 

Die gefahrene Strecke von ca. 110 km war 1/3 Land/Stadt und 2/3 Autobahn, hin und zurück. Dabei bin ich für österreichische Verhältnisse gar nicht langsam gefahren, auf der Hinreise von der Autobahnauffahrt bis zur 100er-Beschränkung vor der Stadt konstant 135-140 km/h ohne Unterbrechung - mit Tempomat kein Problem.

 

Für Deutsche mag sich das natürlich befremdlich anhören, aber bei der heutigen Witterung (Temperaturen um 0°C, Nebel, teils feuchte Straße) war ich der King der linken Spur. Der einzige Wagen, der mich auf der ganzen Fahrt überholt hat, war ein E46 mit nachgerüsteten Standlichtringen. :)

 

Dabei hat sich herausgestellt, dass der E90 ein erstaunlich angenehmer Reisewagen ist. Natürlich muss man sich an das Gepoltere der Runflat-Reifen bei Querfugen auf der Autobahn gewöhnen, aber grundsätzlich fährt es sich verdammt entspannt damit. Das Fahrwerk selbst ist zwar straff, aber keinesfalls bretthart. Auch mit meinen 129 PS genügt es, im 5. Gang auf das gewünschte Tempo zu beschleunigen um dann im 6. Gang mit aktiviertem Tempomaten die Welt um mich zu vergessen. Der Geradeauslauf ist gut, bei höherem Tempo stört die etwas handfeste Lenkung überhaupt nicht und zumindest meine 16"-Kumho-Runflats halten sich im Vergleich zu den Conti-17ern in Sommer auch bei Spurrinnen vornehm zurück.

 

Nach halber Strecke war ich verwundert, dass mein BC-Verbrauch mit exakt 7,0 Litern niedriger war als gewöhnlich. Und 140 km/h sind auch konstant 3000 Touren im höchsten Gang. Auf der Rückreise im selben Tempo ließ sich der Wert bis vor die Haustür noch auf 6,5 l/100km drücken, bei unverändertem Tempo mit 2 Personen zusätzlich. Den 100 km/h-Schnitt hab ich leider auf den letzten 2 km vor der Haustür verloren, der laufende Motor während des Fotos hat mich nochmal 0,5 km/h gekostet. :rolleyes: :D

 

Die Verbrauchsanzeige schummelt zwar dezent, also kann man auf die 6,5 noch mal ca. 0,2 Liter draufpacken, trotzdem bin ich überrascht, wie sparsam man 1,5 Tonnen bewegen kann. Bei 63 Liter Tankinhalt sind so auch über 900 km Reichweite möglich. Natürlich setzt das eine sehr bedächtige Fahrweise voraus, was nicht zwingend heißt, dass man langsam fahren muss. Man muss einfach versuchen, Abschnitte mit konstantem Tempo im hohen Gang zu fahren, zugig zu beschleunigen und auf der Bahn den Tempomaten benützen. Natürlich macht es auch Spass, hin und wieder mal die Qualitäten des Wagens abzurufen, was im Falle eine 318i eben zum größten Teil Fahrwerk/Lenkung und nicht Motor bedeutet. Solche "Bummelfahrten" haben auch ihren Reiz, ich finds entspannend und werte es als Kompliment, dass meine Mitfahrer eingeschlafen sind... :cool:


Wed Jan 14 20:38:57 CET 2009    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (22)    |   Stichworte: 318i, BMW, DSC, E90, Hinterradantrieb, Schnee, Traktionsprobleme, Winter

Die Flachlandindianer unter euch kennen das sicher, während man im Fernsehen schon von Rekordschneefällen da und dort hört, kann man selbst froh sein, wenn wenigstens die Außentemperaturen schon an den Winter erinnern. Vor allem vor Weihnachten wünscht man sich nichts sehnlicher als Schnee. Warum eigentlich? Damit man auf ein paar Familienfotos die kitschig-verschneite Landschaft drauf hat? Zum Skifahren wohl kaum, wer kann schon auf unter 500 Meter Seehöhe behaupten, eine Skipiste in der Nähe zu haben? Weil man wie ein kleines Kind gespannt am Fenster sitzt, wenn die ersten Flocken fallen...?

 

Auch sonst hat Schnee eigentlich kaum Vorteile, schließlich muss man ihn tonnenweise von Gehsteigen, aus Einfahrten oder von Balkonen schaufeln, er macht jeden Spaziergang mühsam und so nebenbei macht er auch das Autofahren ungleich anspruchsvoller...

 

Vor allem für eine spezielle Gattung Autofahrer wird bei den ersten Anzeichen der weißen Pracht der Weltuntergang heraufbeschworen - nämlich für die Fahrer heckgetriebener Fahrzeuge, von den wenigsten Marken angeboten, weil teurer, aufwändiger und ohne große Vorteile bei bürgerlichen Motorisierungen...

 

Wie ihr alle wisst, bin ich noch nicht allzulange dieser Gattung zuzurechnen, irgendwie fragt man sich doch, wie sich es sich dann letztlich anfühlt, wenn die durchwühlende Achse hinten sitzt. So hab ich dann auf den ersten Schneetag im Winter hingezittert und siehe da - heute war es endlich soweit... ;)

 

In der Früh noch gefrierender Schneeregen, der die gesamte Fahrzeugfront mit einer Eisdecke überzogen hat und mich sogar 2x zum Eiskratzen an der Windschutzscheibe gezwungen hat - und das auf etwas über 20 km Fahrtstrecke... :rolleyes:

 

Ansonsten war die Straße aber wie immer, nass und etwas glitschig - aber mit leicht reduziertem Tempo (also max 80-90 km/h freilands) kein Problem. Am ärgerlichsten war bis dahin, dass der Wagen wohl komplett vereist sein wird, wenn ich ca. 10 Stunden später wieder von der Arbeit zum Parkplatz am Bahnhof kommen würde...

 

Relativ schnell wurde klar, dass der Eisregen sich in astreinen Schneefall verwandelt hatte, der den ganzen Tag über nicht locker ließ... auf die 2 mm Eis werden wohl auch gute 10 cm Schnee draufkommen - toll, ich freu mich aufs Auto-StVo-konform-Machen... :D

 

Und so war es dann auch... 5 Minuten Kehren mit dem Besen, und nochmal solange Eiskratzen, bis der Wagen dann endlich mal frei war... genau, was man nach nem langen Arbeitstag braucht. Dann endlich konnte die Reise beginnen. Die Räumdienste müssen wohl kollektiv verschlafende Mitarbeiter gehabt haben, denn selbst in der Landeshauptstadt hat es bis Nachmittag gedauert, bis endlich mal die Räumkommandos vorbeigeschaut haben und das auf einer der meist befahrenen Straßen. Natürlich sah es auch bei mir in der Gegend nicht besser aus und der gesamte Heimweg war mit einer Schneedecke überzogen, teilweise Schneematsch und ausgefahrene Spuren - ich hab schon schlimmere Winter erlebt, aber diese ist eben der erste im Bayern...

 

Nun ja, also machen wir uns auf die erste Schneefahrt im E90... im 1. und 2. Gang auf Schneefahrbahn blinkt zwar ständig die Traktionskontrolle, aber die Elektronik regelt nicht schlecht und lässt kurze Gasstöße zu, so versetzt die Hinterachse kurz, der Wagen schiebt an und man beschleunigt - mit ein bisschen Gefühl lässt sich so recht problemlos fahren, ein auskeilendes Heck und Drifts muss man provozieren. Wenn man mal ein konstantes Tempo erreicht hat, spielt all das keine Rolle mehr - von nun an fährt es sich wie mit jedem anderen Auto.

 

Auf meiner 20-km-Etappe war ich eigentlich nie gefordert, bei konstantem Tempo muss man sich keine Sorgen machen, dass ein Fronttriebler davonziehen würde, das Tempo bestimmt eher der Fahrer und die Profiltiefe der Winterreifen (meine sind neu) - so musste ich den Großteil der Strecke das Tempo anderer fahren, obwohl es sicher 10-20 km/h schneller gegangen wäre, ohne andauernd herumzuschlittern... In Kreisverkehren und an Kreuzungen schieben da wie dort die Vorderräder geradeaus, aber ich könnte mit "DSC off" und nem Gasstoß das Ganze etwas cooler gestalten, wenn ich wollte... *gg*

 

Einzig an einer Steigung im Wald hatte ich ein bisschen Respekt und hab dem mit 20 km/h dahinschleichenden Vordermann etwas Vorsprung gegönnt, damit ich mit Schwung den Berg hochkomme und nicht stehenbleiben muss, aber auch der "Berg" (Hügel) war ohne Probleme zu meistern... :D

 

So bleibt nur das Fazit, dass zumindest nicht nichtalpinen Regionen (wie bei mir in der Südöststeiermark auf ca. 300 m Seehöhe) Hinterradantrieb in Form eines BMW keineswegs ein Hindernis ist - mit ein bisschen Gefühl im Fuss kommt man schon voran, und wenn man nen Berg hochmuss, findet sich garantiert etwas Schweres für den Kofferraum - ich für meinen Teil mach mir jetzt keine Sorgen mehr, zumindest solange man die Elektronik anlässt, ist auch der E90 wintertauglich - ziemlich cool ist übrigens auch die "Scheiben-Defrost"-Funktion der Klimaautomatik. :)

 

P.S.: Leider hatte ich die Cam nur zuhause, daher gibts nur Bilder vom relativ schneefreien Wagen in der heimischen Garage.


Sat Jan 10 13:47:23 CET 2009    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (15)    |   Stichworte: 2.0 TDI, Erfahrungsbericht, Golf VI, Highline, Kurztest, Probefahrt, Spaltmaße, Testfahrt, Vorführwagen, Wertigkeit

 

Ich selbst bin in automobiler Hinsicht zwar im sicheren Hafen der Ehe, allerdings schnuppert man als durchaus autointeressierter Mensch dann doch gerne mal in andere Lager. So hatte ich gestern und heute die Gelegenheit, den "Mythos Golf" zu erkunden, vor allem, weil ich bis jetzt davon relativ unberührt geblieben bin. Man sieht den Wagen hundertfach auf der Straße, es ist nicht unwahrscheinlich, ihn mal als Leih/Mietwagen oder in der Fahrschule zu erwischen, aber rein emotional berührt mich der Golf an sich höchstens als GTI/R32... ;)

 

Eher zufällig kam ich durch nen Bekannten, der sich nen neuen Golf anschaffen will dazu, auch mal ein paar Kilometer damit zu fahren und die neue "Wertigkeit" zu inspizieren. Natürlich kann ich mit ein paar Kilometern Landstraße und einigen mehr am Beifahrersitz keinen fundierten Bericht liefern, aber für ein paar Eindrücke (vor allem auch verglichen mit meinem E90) reichts allemal....

 

Motor & Antrieb

 

Wer Golf sagt, meint wohl meist Zweiliterdiesel, so hatte ich auch das Vergnügen den 2.0 TDI mit 110 PS zu fahren. Man könnte meinen, wenn man mit nem Benziner am Berg anfahren kann, sollte man mit einem Turbodiesel in ner ungleich flacheren Einfahrt kein Problem haben, aber der Unterschied zwischen VW und BMW hat mir erst mal 2 Abwürger in unserer Einfahrt beschert. Die Pedalerie ist um einiges leichtgängiger und für mich war der Druckpunkt anfangs eher zu erahnen als zu spüren. Aber das ist reine Gewohnheitssache, nach einer Woche würd ich wohl über den BMW schimpfen... ;)

 

Nach 2-3 weiteren Kreuzungen hat es schon besser gefunzt und ich konnte mich am präzisen und leichtgängigen Getriebe erfreuen. Es ist gut gestuft und obwohl es nur über 5 Gänge verfügt, liegen bei Autobahntempo 130 nur ca. 2000 Touren an, BAB-Glüher in Deutschland könnten mit dem 140-PS-TDI glücklicher werden (6. Gang), aber nüchtern betrachtet reicht die Maschine vollkommen.

 

Vor allem in den unteren Gängen empfand ich den Durchzug als wirklich imposant, das rührt zur großen Teilen zwar daher, dass meine bisherigen Autos Benziner waren, subjektiv geht der Wagen für die Motorleistung recht gut und mit meiner gewohnten Fahrweise war ich im Ort einfach dauernd zu schnell (nach dem Umstieg von 75 auf 130 PS hatte ich damit keine Probleme). Ab knapp unter 2000 Touren fängt das Drehmomentplateau an, hier kann man sicher so manche größere Limousine ärgern, mein 3er hätte wahrscheinlich keine Chance. Höchstens auf der Autobahn bei höherem Tempo würde der relativ lang übersetzte 5. Gang (als Ersatz für den fehlenden 6) dem Wagen ein bisschen Temperament rauben, aber nichtsdestotrotz... er "geht" gut. :)

 

Fahrdynamik & Komfort

 

Der Golf war ein Vorführwagen und ich natürlich nicht der Primärfahrer, aber nach ein paar Kilometern attestiere ich dem Wagen eine sehr ausgewogene Abstimmung. Er liegt (auch mit 205/55R16-Rädern) sehr satt auf der Straße, taucht in Kurven nicht ein und lässt sich auch mit höherem Tempo sehr entspannt um Kurven zirkeln. Viele werden die sehr präzise und vor allem im Vergleich zu meinem BMW leichtgängige Lenkung schätzen. Sie ist angenehm, aber nicht ganz so direkt - daher fährt sich der Wagen auch entspannter als meiner, allerdings mag ich das entkoppelte Gefühl nicht wirklich - es könnte auch verbindlicher sein, hat ein bisschen was von Computerspielen mit Lenkrad ohne "Force Feedback".

 

Das Fahrwerk ist ein wirklich guter Kompromiss aus Komfort und Sportlichkeit - die Reserven wird wohl kaum ein Fahrer ausnutzen, trotzdem muss ich gestehen, dass es sich im Golf besser als in meinem 3er reist - im Sommer werd ich mit neuen Reifen dann sehen, wie stark die Runflat-Reifen daran schuld sind.

 

Was fehlt noch? Achja, die bei der österreichischen "Highline" serienmäßigen Alcantara-Sportsitze sind super ausgeformt, bequem und bieten optimalen Seitenhalt.

 

Innenraum & Bedienung

 

Also, VW hat eine Qualitätsoffensive gestartet und bewirbt diese auch ausgiebig. Ich muss gestehen, nach dem Eindruck, der beim ersten Reinsitzen entsteht, sind die Broschürentexte gerechtfertigt. Weicher Kunststoff, in der Highline auch etwas Chrom und vor allem übersichtliche und einfach zu bedienende Instrumente. Die neuen Rundinstrumente mit dem Informationssystem und der weißen Beleuchtung machen wirklich was her, mir persönlich sagen die "Tunnel" um Tacho/Drehzahlmesser nicht zu - es irritiert ein bisschen, wenn man nicht aus dem optimalen Winkel draufsieht. Ansonsten gibt die Bedienung keine Rätsel auf, das Serienradio RCD310 ist okay, RCD510 mit Touchscreen ein Muss - großes Display mit übersichtlicher Darstellung und einfachster Bedienung.

 

Wenn man hier das Haar in der Suppe suchen müsste, wären das wohl die Drehregler der Klimaautomatik - im Vergleich zu meinem "Premiumprodukt" drehen sie etwas leichtgängig und rasten nicht so satt, auch wenn sie sich gut angreifen... ;)

 

Hinten hat man bei Normalgröße des Fahres locker Platz, ich würde sagen, man sitzt nicht schlechter als in ner eher eng geschnittenen Mittelklasselimousine. Hier hat sich im Vergleich zum Golf V ja nichts geändert, damit leider auch nicht die ca. 10 cm hohe Kante, die beim Beladen des Kofferraums überwunden werden muss. Richtig schlimm ist das aber erst beim Scirocco, obwohl ein Sportcoupè, ist die Ladekante ca. gleich hoch wie beim VW Tiguan (standen beim Händler zufällig nebeneinander :) )

 

Sonstiges & Fazit

 

Ich hab vorher ein bisschen im Golf-VI-Forum geschmökert und hab daher vor allem auf die Verarbeitung geschaut, da es laut einigen Meinungen hier einen leichten Unterschied zwischen Anspruch von VW und der Realität gibt. Leider muss ich sagen, dass ich hier zum Teil bestätigt wurde, wenn man weiß, wo man bei einem Golf VI hinsehen muss, findet man bei 2-3 Wagen am Hof sicher bei einem die beschriebenen Unstimmigkeiten.

 

An einem Fahrzeug (der Wagen, den mein Bekannter wahrscheinlich kaufen wird) hab ich so ziemliche alle beschriebenen Ungenauigkeiten gesehen: Sieht man sich z.B. den Übergang vom Stoßfänger zum Kotflügel seitlich an den Scheinwerfern an, gibt es hier ne ziemliche hohe Toleranz. Während es auf einer Seite genau gepasst hat, war auf der anderen eine "Stufe" von gut 2-3 mm. Beim hinteren Stoßfänger am Übergang zum Radkasten das selbe Spiel, nach unten hin läuft die Fuge immer enger zusammen und Kunststoff und Blech berühren sich am Abschluss fast.

 

Auch die Ungenauigkeiten bei den Türgriffen konnte ich bei mehreren Golf VI beobachten, die zwei Teile schließen bei keinem Fahrzeug wirklich bündig ab... komischerweise nur bei Golf VI und dem Scirocco. Alle anderen Modelle, bei denen ich im Vorbeigehen darauf geachtet habe, haben dieses Problem nicht (Passat CC, Tiguan, Polo).

 

Man merkt hier ganz leicht, dass beim Golf VI trotz Qualitätsoffensive ein bisschen auf die Kosten geschaut wurde, auch wenn die Materialien im Innenraum wirklich gut sind und das "Facelift" den Wagen deutlich schicker macht. In Summe seiner Eigenschaften ist er mit Abstand das rundeste Paket in der Kompaktklasse und gerade bei den Motorisierungen und mit dem DSG-Getriebe auch technologisch interessant....

 

Mich persönlich hätten vor allem die TSI-Benziner gereizt, aber der Golf VI ist mir als Neuwagen eindeutig zu teuer und die vernünftig gepreisten Fünfer-Gebrauchten einfach zu bieder... da lieber nen lahmen BMW. ;)

 

Bilder gibts in der Galerie, ich hatte leider nur gestern Abend die Kamera dabei, deswegen nur Nachtfotos - vom Händler und bei Sonnenschein heute gibts leider nix - Cam vergessen... :(


Wed Jan 07 19:38:01 CET 2009    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (24)    |   Stichworte: Focus, Ford, Mk1

Wie ihr ja aus früheren Blogeinträgen schon wisst, begann meine Selbstfahrerkarriere ja etwas bescheidener, als ich im Moment unterwegs bin - nämlich mit einem Ford Focus 1.4 (75 PS/Benzin) aus dem Jahre 1999. Der Wagen war gute 5 Jahre lang mein Begleiter, ich empfand ihn als guten (aber leider zu schwachen) Wagen, daher gab es nach 2-monatigem Verkaufskampf nicht mal Tränen beim Abschied, er ging für 3750€ an ein Mädchen in meinem Alter, das nen günstigen Ersatz für ihren TÜV-Gefährdeten Colt brauchte... er ging in die erweiterte Umgebung, also ca 20 km von mir entfernt, aber in ein abgeschiedenes Eckchen, in das es mich wohl erst verschlägt, wenn ich die 40 überschritten habe und fleißig Wein verkosten gehe... ich hatte nicht damit gerechnet, den Wagen nochmal wiederzusehen, aber heute wurde ich wieder mal überrascht...:D

 

Nach mehr oder weniger erholsamen Weihnachtstagen stand heute wieder der tägliche Weg zur Arbeit an, (wie immer) 22 km im BMW zum Bahnhof, artig einparken und nochmal ca. eine halbe Stunde mit dem Zug direkt vor die Firma. Heute bin ich mit Rücksicht auf meine Schlafgewohnheiten mal etwas später losgefahren, daher gabs nur mehr Parkplätze im letzten Eck des Bahnhofsparkplatzes. Wie üblich wird rückwärts in eine BMW-kompatible Lücke geparkt, heute war aber etwas komisch...

 

Der Wagen hinter mir kam mir bekannt vor, auch das Kennzeichen hatte ich noch von jenem Tag Mitte November in Erinnerung, an dem mein geliebter "Lokus" vom Hof fuhr. Und tatsächlich, ich hatte mich wirklich direkt vor meinem alten Wagen eingeparkt... :rolleyes:

 

Treffen der GenerationenTreffen der Generationen

Am Bild sieht man es schön, im Vordergrund der Focus, direkt davor sein Amtsnachfolger... :cool:

 

Die Kennzeichenhalterungen von meinem ursprünglichen Händler waren noch drauf, abgesehen von der uneleganten Außenfarbe verriet ihn noch die 30€-Auspuffblende, die das Heck etwas "veredeln" sollte. Äußerlich hatte sich an dem Wagen nichts verändert, sein Besitzer scheint genausowenig Wert auf Außenreinigung wie ich zu legen... dafür hat das "Innenraumcustomizing" mit einem Wunderbaum und einem Stofftier am Innenspiegel begonnen. Wenigstens noch kein Baumarkttuning, die letzten 2 legalen Millimeter der Winterreifen werden anscheinend noch runtergefahren, aber mit 75 PS auf 1,2 Tonnen kann man im Schnee ohnhin nicht allzuviel Blödsinne anstellen. :rolleyes:

 

Da ich denke, den Wagen nun doch noch des Öfteren zu sehen zu bekommen, ist es jetzt nur noch ne Frage der Zeit, auch mal den passenden Zug zu erwischen, um auch mal mit der Besitzerin über den Ford plaudern zu können... :)

 

mfg,

DoNuT


Sat Dec 20 22:23:10 CET 2008    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (72)    |   Stichworte: 318i, 3er, BMW, BMW E90, E90, Erfahrungsbericht

 

Mein Blog wurde zwar im "Zeitraffer" verfasst, d.h. ich habe für den Anfang mal Ereignisse der letzten 3-4 Monate innerhalb einer Woche gepostet, aber nun wirds Zeit für etwas relativ aktuelles, nämlich eine kleinen Erfahrungsbericht aus dem alltäglichen Leben mit meinem Wagen, vielleicht auch interessant für Leute, die selber mit der Anschaffung liebäugeln.

 

Die Eckdaten:

  • BMW 318i E90, EZ 12.2006
  • km-Stand bei Kauf: 29.800 (aktuell ca. 35.500)
  • Motordaten: 129 PS, 1995 cm³, 180 Nm bei 3250 U/Min
  • Fahrleistungen: 0-100 in 10,0s, Normverbrauch 7,3 l, Elastizität: vorhanden :D
  • Leergewicht: 1435 kg (Herstellerangabe)
  • Sonderausstattung: Navigationssystem inkl. Farbdisplay (Navi Professional), Klimaautomatik, Einparkhilfe hinten, Teilledersitze anthrazit inkl. Sitzheizung, Regensensor, abbl. Innenspiegel, BMW Leichtmetallfelge Radialspeiche 160 17"

 

Design/Optik

 

Also, ich kann mich noch erinnern, dass Autobild nach der Einführung der Modellreihe E9x von Rückleuchten im Stil diverse Japaner gewitzelt hat - ursprünglich fand ich den E46 auch irgendwie harmonischer und zeitloser, mittlerweile (schon vor dem Kauf) gefällt mir das aktuelle Modell des 3ers auch ganz gut, keine verschnörkelten Details, klassische BMW-Front, stämmige Radkästen und vor allem von vorne meiner Meinung nach eine relativ wuchtige Optik, wenn man bedenkt, dass manche "Kompakte" auch nicht viel kleiner sind (Mazda3 ca. 4,40m, der BMW dazu 4,52). Was ein wenig auffällt (und von BMW beim Facelift abgeschwächt wurde) ist, dass die hinteren Radkästen mit der 205er-Serienbereifung etwas schlecht ausgefüllt werden, sprich ein deutlicher Freiraum zwischen Radhauskante und Reifen bleibt - hier helfen nur breitere Schlappen oder ne moderate Spurverbreiterung, mit 17-Zöllern siehts ganz okay aus, finde ich.

 

 

Auf dem Bild sieht man auch, was sich seit dem Wagenkauf geändert hat. Die eingangs erwähnten Rückleuchten hab ich durch die "Blackline"-Leuchten aus dem BMW-Zubehör (für 256€ inkl. Montage) getauscht und wie ich finde, werten sie das Heck dezent auf, die etwas dunklere Optik passt gut auf schwarze/graue 3er. Hier sieht man dann auch die Serienbereifung in 16-Zoll, vielleicht finde ich ja passende Alus für den nächsten Winter.

 

Das Innenraumdesign spricht mich auch an, da es sehr reduziert ist, kaum Knöpfe, ruhige Linien und akzeptabel hochwertige Materialien (Alu/Holz/Leder schadet der Haptik nicht), auch wenn ich bei nem Neuwagen auf jeden Fall ein Sportlenkrad mitbestellt hätte und persönlich lieber nen hell/dunkel-Kontrast bei Sitzen/Mittelkonsole gehabt hätte - so bleibts eben mein "Batmobil" - düster durch und durch :D

 

 

Motor

 

Auch wenn einige BMW-Puristen der Meinung sind, alles unter einem Reihensechser sei kein echter BMW und andere wiederum meinen, die Diesel würden deutlich besser gehen, war meine Entscheidung klar: es soll der kleinere Zweiliter werden. Natürlich hätte auch die Option eines deutlich stärkeren 3ers mit älterem Baujahr bestanden, aber da ich in der Regel die Motorleistung kaum brauche (wenig Autobahn, viel Landstraße, meist alleine unterwegs), wäre ne stärkere Maschine eher was für den Stammtisch gewesen. Ich muss auch zugeben, dass bei den Gebrauchten der Dieselaufschlag auch recht deftig ist, und ein Benziner ist in Bezug auf technische Anfälligkeiten wahrscheinlich problemloser. Außerdem ist die KFZ-Steuer in Österreich ein Witz, hier im Forum hab ich erfahren, dass ich für meinen 318i gleich viel Steuer zahle, wie ein Deutscher für einen 335i (3l Hubraum, 306 PS).

 

Wie auch immer, ich komme von einem relativ moderat motorisierten Kompaktwagen zu einem ebensolchen Mittelklassewagen, für mich ist der Unterschied dennoch deutlich vorhanden. Der Motor läuft natürlich um einiges kultivierter als der Ford-1400er - von den Fahrleistungen her federt er das Mehrgewicht zum alten Wagen mit plus 54 PS doch noch ab. Ich empfinde die Maschine als relativ bullig, Gas wird auch mal ab 1500 Touren angenommen, ab 2000 Touren bis rauf zu 3250 U/Min steigt die Drehmomentkurve stetig an, ab diesem Punkt kommt dann auch sowas wie ein Ansatz von Drehfreude auf - nach StVo-Begriffen kann man auch mit nem 318i relativ schnell in nicht erlaubte Bereiche kommen. ;)

 

Ich lasse es beim Fahren eher ruhig angehen, im österreichischen Land/Bundesstraßenverkehr muss man den Wagen beleibe nicht andauernd treten, um zügig im Verkehr mitschwimmen zu können. 70er-Zonen im 5. Gang sind kein Problem, aus dem Ort kann man eigentlich auch ohne Problem in der 4. rausbeschleunigen. Im Großen und Ganzen bin ich mit der Motorisierung mehr als zufrieden - natürlich: ein 330i-Fahrer würde wohl weinend aussteigen, aber objektiv ist man mit einem 318i kein Verkehrshindernis - einzig an Steigungen sei einem "ein Gang niedriger" geraten, da sind die Diesel wahrscheinlich deutlich souveräner.

 

Dafür belohnt der Motor bei gewissenhafter Fahrweise einen mit relativ moderaten Verbräuchen von ca. 7,5 Litern. Mit gewissenhaft meine ich nicht, unbedingt immer bei 1500 Touren dahinzubummeln, sondern eher in Rollphasen konsequent hochzuschalten - solange man nicht beschleunigen muss, hält der Motor souverän das Tempo, in Verbindung mit dem Tempomaten sogar noch effizienter als mit dem rechten Fuss. Dann kann man zum Ausgleich ruhig mal beim Überholen in etwas hochtourigere Drehzahlbereiche vorstoßen, ohne dass einen der Wagen unterm Strich totsaufen würde.

 

Fahrverhalten

 

Kommen wir nun zum Kapitel, in dem BMW erfahrungsgemäß immer die meisten Punkte sammelt: der Fahrdynamik. Hier muss man auch beim kleinstmöglichen 3er keine Abstriche hinnehmen. Gerade mit niederquerschnittigeren Bereifungen reagiert der Wagen sehr direkt auf Lenkbefehle, ohne dabei irgendwelche schwammigen Tendenzen aufzuzeigen. Mit den Serienreifen, die ich im Winter fahre, wird das Ganze eine Spur indirekter bei schnellen Richtungswechseln, aber mit den 17-Zoll-Rädern mit 45er-Querschnitt macht die Kurvenhatz auch ohne das M-Sportfahrwerk schon enormen Spass. In Kurven hat man das Gefühl, man würde förmlich reingezogen, um in den Grenzbereich zu kommen, muss man schon sehr fahrlässig handeln. Dieses tolle Fahrgefühl ist sicher der ausgeglichenen Gewichtsverteilung und dem zugegeben relativ straffen Fahrwerk zu verdanken, aber wer ne Sänfte fahren will, soll sich doch ne C-Klasse holen. Vor dem Heckantrieb muss man sich zumindest bei den schwächeren Motorisierungen keineswegs fürchten - der Wagen liegt sehr neutral, will man das Heck wirklich mal auskeilen lassen, muss man bei Kälte/Nässe voll an Kreuzungen rausbeschleunigen, dann gibts einen kleinen Heckversatz, der relativ schnell vom serienmäßigen ESP (DSC) abgefangen wird.

 

Zum Schluss dieses Kapitels vielleicht noch ein paar Worte zum Fahrkomfort: Wenn man etwas empfindlicher ist, sollte man vor dem Kauf eine Probefahrt auf schlechten Straßen machen, da hin und wieder doch recht kräftige Stöße durchkommen können. Ich denke aber nicht, dass das Fahrwerk übertrieben hart ist, eher würde ich den schwarzen Peter den Runflat-Reifen (RFT) mit ihren harten Flanken zuschieben. Gerade bei kurzen Stößen (Querfugen) sind die harten Reifen nicht imstande, den Stoß ein wenig zu dämpfen. Im Forum gibts genügend Berichte darüber, dass sich mit normalen Reifen der Fahrkomfort deutlich verbessern soll - auch ich denke, die nächsten Sommerreifen werden non-RFTs werden.

 

Bedienung

 

Nun zum Kapitel Bedienung: Ein moderner Mitteklassewagen lässt sich mit zahlreichen Extras ausstaffieren, und auch der Vorbesitzer meines E90 hat mir ein paar Geschenke überlassen - vor allem das ca. 3000€ teure Navigationssystem "Professional" mit großem Farbbildschirm und zahlreichen Menüs für Fahrzeugeinstellungen, Stoppuhr, Verbrauchsanzeige, Radio/Klang, Klimaanlage und natürlich 3D-Navigation.

 

Bedient wird das Ganze natürlich über den iDrive-Controller, ein Drehregler, der zusätzlich noch in die vier Himmelsrichtungen gedrückt werden kann. Damit wird praktisch das gesamte Auto gesteuert, selbst am Radio gibts gerade mal zwei Tasten zum Sender/Titelwechsel und Mute/Volume. Von vielen Fachzeitschriften wurde die erste Version von iDrive fleißig gescholten, da die verschachtelten Menüs doch einiges an Einarbeitungszeit erfordern. Ich als Softwareentwickler und sonst auch relativ softwareaffiner Mensch hatte keine großen Probleme, ohne einen Blick ins Handbuch hab ich mir binnen einer Woche die wichtigsten Funktionen erarbeitet. Wenn man alles mal konfiguriert hat, wird man auch sehr wenig Zeit in den Menüs verbringen - gewisse Funktionen sind doch etwas sperrig zu bedienen, da man dauernd zwischen verschiedenen Menüebenen herumspringen muss, das alles mit einer minimalen Verzögerung. Für die Radio/CD-Bedienung gibt es zum Glück noch Lenkradtasten für Lautstärke/Senderwahl, zusätzlich zwei frei programmierbare Favoritentasten, in den folgenden Überarbeitungen des iDrive-Systems kamen weitere Tasten hinzu.

 

Alle E90 jeden Modelljahres haben dafür eine sehr aufgeräumte, reduzierte Mittelkonsole, was in heutigen Zeiten ja auch eher selten ist. Der Rest der Bordfunktionen ist dafür sehr leicht zu bedienen und in der langen Sonderausstattungsliste gibt es einige nette Extras, die man unbedingt dazubestellen sollte, z.B den recht gut funktionierenden Regensensor, die Sitzheizung, Tempomat oder das meiner Meinung nach sehr empfehlenswerte PDC (Einparkhilfe). Nach hinten ist der Wagen nicht sehr übersichtlich, für Heavy-Parker gerade in Verbindung mit dem Navigationssystem ein nettes Feature, da man zentimetergenau an Hindernisse ranfahren kann (Grafik mit Abstandsanzeige im Display). Das Heck des Wagens ist leider nicht besonders gut abschätzbar, da man im Innenspiegel leider nicht die Oberkante des Kofferraumdeckels sieht - ich möchte es nicht missen, da ich täglich in meist recht enge Parklücken am Bahnhof muss. :D

 

Schwächen/Sonstiges

 

Da ein 3er-BMW nicht wirklich ein Brot-und-Butter-Auto ist und gewisse Extras praktisch immer dazubestellt werden (sollten -> Wiederverkauf), sind natürlich die meisten Piloten mit einer großen Anzahl an Funkionen konfrontiert. Leider finden technikversessene Ingenieure nicht immer die optimale Lösung, weshalb auch dieser Wagen nicht perfekt ist. Ein Beispiel wäre der Blinkerhebel: Er bietet Komfortblinken bei Antippen, rastet aber blöderweise nicht ein. So kann es immer wieder mal passieren, dass man Dauerblinken will, aber nur den "Tipp" erwischt, und (z.B. beim Überholen) beim instinktiven Deaktivieren gleich noch mal in die andere Richtung blinkt. :rolleyes: Besser wäre es gewesen, wenn der Hebel in Dauerblinkstellung einrasten würde, das hätt ich den Entwicklern auch noch zugetraut. ;)

 

Ein weiteres ergonomisches Manko sind die zu weit vorne platzierten Fensterheber in der Fahrertür - so erwischt man beim instinktiven Tasten immer wieder die hintere Reihe, was an der Mautstelle oder bei der Polizeikontrolle nicht so gut kommt. :D

 

Womit sich BMW-Piloten leider auch herumschlagen müssen, ist die Tatsache, dass es aufgrund der Runflat-Reifen mit Notlaufeigenschaft kein Ersatzrad mehr gibt und demzufolge auch keine Ersatzradmulde - nur ein kleines Fach, in das man ein Reifenflickset legen kann, wenn man auf normale (und komfortablere) Reifen zurückrüstet.

 

Zukünftiges

 

Soweit bin ich eigentlich ganz zufrieden mit dem Wagen, aber in ein paar kleinen Details werd ich wohl noch Hand anlegen - ohne das originale Erscheinungsbild zu sehr zu malträtieren. Mit den nächsten Sommerreifen werden woh Rial "Salerno"-Felgen raufkommen, weil die BMW Radialspeiche 160 mit ihren gefühlten 200 Speichen pro Felge einfach höllisch schwer zu putzen ist - gute 50 Minuten von Hand. Mir gefällt die Drittherstellerfelge recht gut, da sie dezent ist und an Originalfelgen vom E60 (aktueller 5er) erinnert:

 

 

Des Weiteren werd ich mir vielleicht noch ein Sport- oder M-Lenkrad aus dem Zubehör gönnen. Bei den Plastikleisten im Innenraum ist es noch fraglich, ob ich z.B. gute 1000€ für echtes Alu aus dem Zubehör ausgeben will.

 

So, nun geht meine kreative Energie langsam zu Ende und ich mach Schluss für heute - Respekt an diejenigen, die wirklich bis hier gekommen sind - obwohl ich eigentlich nur Programmcode produziere, ist mein wahres Talent wohl, möglichst ausschweifend zu schreiben - so gern, wie ich mich reden höre, lese ich mich anscheinend auch. :D

 

MfG,

Florian


Wed Dec 17 00:20:13 CET 2008    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: Autobörse, Focus, Ford, Gebrauchwagen, Mk1, Verkauf

Wie der Titel schon sagt und im vorherigen Artikel angedeutet, hatte ich nach dem Kauf des BMW und den überstandenen Anfangsschwierigkeiten nun zwei Autos, von den eines nicht mehr benötigt wurde - klar, es kann sich nur um den Ford Focus handeln^^

 

Da ich gestehen muss, dass der Focus mein Erstwagen war und ich demzufolge noch wenig mit privatem Gebrauchtwagenverkauf zu tun hatte, musste ich auch hier einiges Lehrgeld zahlen, bis der Wagen endlich verkauft war.

 

Doch alles der Reihe nach:

 

Mit dem Verkauf hatte ich es nicht eilig, der BMW war schließlich bezahlt, der Ford lief noch auf Wechselkennzeichen und dachte mir, im schlimmsten Fall hätte ich noch ein Auto für Fahrten, bei denen ich nicht unbedingt gleich den schönen Bayern verheizen möchte (Wochenende mit Besoffenen, plötzlicher Wintereinbruch, Familienhund an Bord).

 

Deswegen hab ich einfach ein paar Fotos (siehe Galerie) geschossen und damit Anzeigen bei mobile.de geschaltet. Bei den Details war ich sehr ehrlich, ich hab auch Angaben zu fälligen Services, Reifenzustand und vergangenen Schäden gemacht. Besser, die Interessenten wissen es vorher - sonst hab ich 20 Besichtigungen und 15 davon verziehen sich schon nach der ersten Fragerunde ;)

 

Als Preis hab ich erstmal den Durchschnittspreis von mobile.de für die angegebenen Daten verwendet - in meinem Fall spuckte die Seite 4700€ aus - deckte sich mit dem, was ich mir vorgestellt habe. Anscheinend hatte ich mich getäuscht. Views waren vorhanden, außer generierten Mails von irgendwelchen Autobörsenbetrügern auf Englisch, die sofort den letzten Preis wissen wollten und nur als Zwischenhändler fungierten, kam allerdings nichts.

 

Ein bisschen frustriert war ich schon, ich hab den Wagen eigentlich gut gepflegt: Karosserie und Lack waren für einen 9-jährigen Ford eigentlich recht gut in Schuss, in 5 Jahren und ca. 70000 km hatte ich null Defekte, die Ausstattung war mit CD-Wechsler und Klima auch in Ordnung und der Focus Mk. I hat eigentlich nen recht guten Ruf in Sachen Zuverlässigkeit.

 

Deswegen spielte ich mit dem Gedanken, mal ein paar Händler abzuklappern - wenn dort der Preis stimmt, muss man sich nicht mehr um Kleinigkeiten wie Ölwechsel, Services und dergleichen kümmern, wenn die Substanz des Wagens in Ordnung war. Hier kam der erste Schock: Die Gebote lagen zwischen 3000 und 3200€, ich wollte gar nicht um 3500€ feilschen, weil selbst das noch sehr weit unter meiner Vorstellung war. Ich musste mir anhören, dass 5-Türer stärker gesucht waren, das Türkis nicht gerade die Modefarbe wäre, ein Diesel attraktiver wäre und einer schimpfte dann noch über die Kumho-Reifen, die ich abgesehen von einer leichten Aquaplaningschwäche nicht wirklich schlechter empfand als die Pirelli P6000, die davor drauf waren.

 

Von meiner ursprünglichen Preisvorstellung im Internet verabschiedete ich mich mal und versuchte es mit 4000€. So kamen dann wenigstens ein paar Anrufe, wovon dann meistens kein Rückruf mehr kam, Besichtigungstermine ignoriert wurden und eine Dame wollte mir partout nicht abkaufen, dass der Zahnriemen bei der Maschine erst bei 150.000 km fällig wäre (Tachostand knapp 130.000 km, Kosten für Service ca. 300€): "Wir fahren auch einen Ford, und da ist der schon bei 90.000 fällig gewesen - mir zu riskant!"

 

Letztendlich hatte ich dann eine Interessentin in meinem Alter, die mit Freund kam und den Wagen wirklich besichtigte. Der Preis war akzeptabel, einzige Forderung war, dass ich die im Dezember fällige Plakette noch mache und einen Ankauftest einhole. Das tat ich dann auch, weil mir das angesichts der anderen Erfahrungen schon sehr vertrauenerweckend erschien. Die Plakette bekam der Wagen natürlich, der "Ankauftest" war eher ein Schmierzettel für 35€, der keinen Prüfbericht enthielt und nicht mal vom Meister unterschrieben wurde. Mängel waren leichte Anrostungen an Achsteilen und Auspuff und etwas verschlissene Bremsflüssigkeit. Im Vorjahr war noch keine Rede davon, und für mich als Laien sah das eher wie leichter Flugrost aus, was an einem nicht übermäßig gepflegten Auto in dem Alter eigentlich noch recht gut ist - vielleicht eine späte Rache von meinem Ford-Händler, weil er natürlich was von der Verkaufsabsicht mitbekommen hatte? :confused: :D

 

Nachdem das erledigt war, traf ich mich mit den potentiellen Käufern, um den Vertrag und das Finanzielle zu besiegeln. Angesichts fälliger Arbeiten (Ölwechsel, Klimaservice, Zahnriemen) und des "Rostproblems" war meine Verhandlungsbasis von 4000€ nicht mehr zu halten, zudem hatte der Käufer das Geld in Bar eingesteckt. Ich beschloss, wegen 100€ mehr oder weniger nicht ewig herumdiskutieren und bei 3750€ wurden wir uns einig. Danach sollte alles schnell gehen: Wagen möglichst schnell abmelden und Papiere übergeben, da der alte Mitsubishi Colt der Käuferin nur mehr knapp 2 Wochen Gnadenfrist mit der Verkehrstauglichkeit hatte... ein wenig Stress war das Ganze letztendlich schon, aber immerhin hatte ich den Wagen noch vor dem Winter los... ;)

 

Aber wie so oft im Leben, zieht man aus sowas seine Lehren...

 

Erstens: Wenn man schnell verkaufen will, sollte man wohl Golf fahren :D

 

Zweitens: Obwohl gerade bei älteren Wagen nicht jeder Cent planmäßig in die Wartung gesteckt werden muss, kann es mitunter hilfreich sein, wenn der Wagen eine weiße Weste hat. In meinem Fall bin ich aber skeptisch, ob ich die >500€ Wartungsaufwand beim Verkauf in die Hand bekommen hätte - so kann ich mit dem kleinen Abschlag leben.

 

Drittens: Gebrauchtwagenbörsen als Orientierung - schön und gut, bei gewissen Modellen dürften die Fabelpreise nicht so abschreckend sein, da man sowieso verhandeln kann und für einen erstrebenswerten Wagen auch mal ein bisschen in den sauren Apfel beißt, wenn man dafür nach langer Suche den Zuschlag bekommt - Brot-und-Butter-Autos wie ein Ford Focus werden aber über rudimentäre Eckdaten (5-Türer, rostfrei) und den Preis verkauft.

 

Viertens: Auch, wenn man im Leben ein "Geben-und-Nehmen"-Typ ist, beim Autoverkauf zählt Gutmenschtum wenig, ich persönlich habe Wert drauf gelegt, ehrlich und korrekt zu sein, auch wenn das vielleicht ein paar Käufer verjagt hat, aber ich selbst möchte schließlich auch nicht geprellt werden oder irgendwelche bösen Überraschungen erleben. Auf jeden Fall werde ich beim nächsten Wagen etwas kaltschnäuziger und sachlicher sein - solange ich nicht unbedingt verkaufen MUSS, kann auch der Käufer entgegenkommen.

 

Vielleicht steckt ja gerade selbst jemand in der selben Situation und kann sich vielleicht ein paar Anregungen rausholen, die ihm das Verkaufen leichter machen oder zumindest einen guten Anhaltspunkt geben.

 

mfg,

Florian


Mon Dec 15 19:20:07 CET 2008    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (0)

Schön langsam begann ich mich in meinen Wagen einzuleben. iDrive ging als PS3-Besitzer und Softwareentwickler quasi ab dem ersten Einsteigen recht gut von der Hand, dass der Retourgang nun im anderen Eck sitzt, merkt man auch schnell, einzig der nicht rastende Blinkerhebel führte anfangs zu so manche Fehlbedienung ;)

 

Aber der die bisher größte "Fehlbedienung" sollte leider noch folgen - ich hatte den Wagen ca. 2 Wochen, machte mich auf den Weg zur Arbeit, etwas später als sonst, da ich dank Schienenarbeiten an meiner Zugverbindung mit dem Auto fahren musste und so etwas mehr Zeit hatte. Irgendwie vernahm ich schon, dass ein früherer Freund (und immer noch Nachbar) den selben Weg hatte und hinter mir herfuhr - meine gleitende Fahrweise schien ihm schon etwas zu missfallen, da er nach kurzer Zeit schon versuchte, über eine Abkürzung durch eine Nebenstraße zu "überholen", was ihm leider der Wagen vor mir vereitelte. Ich denke, da wir seit Jahren keinen Kontakt mehr hatten, wusste er wahrscheinlich nicht mal, wer am Steuer saß - oder wusste er es doch? Ich kannte seinen roten Kia c'eed schon, dachte mir nichts dabei und fuhr mein gewohntes Tempo weiter.

 

Nach einigen weiteren Kilometern fuhr dann ein LKW vor mir, auf der täglichen Strecke kennt man seine Stellen zum Überholen und so kamen wir dann auf eine gut einsehbare Gerade nach einer 80er-Beschränkung. Irgendwie dachte ich mir, mein Nachbar würde wohl vorziehen, wenn er wirklich so geladen wäre, was er dann nicht tat. Ich konzentrierte mich auf den Gegenverkehr, setzte den Blinker und scherte zum Überholen aus. Als nächstes sah ich nur mehr den roten Wagen im Seitenspiegel und hörte den Einschlag hinten links auf höhe Kotflügel/hintere Tür.

 

Gottseidank war es nur ein leichter Blechkontakt, er steckte zurück, wir fuhren bis zur nächsten Anhaltemöglichkeit weiter, um das zu klären (nein, Revolver waren keine im Spiel :D). Der Schock saß tief, es gab keinen Streit, faktisch war ich ja der Schuldige :(

 

Wir verabredeten uns noch, um den Unfallbericht nach der Arbeit auszufüllen, damit war das Schlimmste überstanden. Beschissen, warum muss das gerade jetzt passieren :(

 

Natürlich hab ich auch gerätselt, wie es dazu kommen konnte - ich wollte alles andere als ein "Rennen" oder sonstwas provozieren, aber war wahrscheinlich die Mischung aus dem verabsäumten Spiegelblick und relativ abruptem Ausscheren das Problem - was aber auch nichts am Sachverhalt ändert.

 

Danach folgte eine gut 3 Wochen dauernde Odyssee:

 

Unfallbericht und Schadensmeldung, Schadensschätzung, Schadensfreigabe, Reparaturtermin, übersehene Delle im Türrahmen und noch eine Schätzung plus Warten auf erneute Freigabe :(

 

Natürlich war der Wagen schon zerlegt und stand ca. 8 Tage in der Werkstatt, am Schluss blieb das blaue Auge von 300€ als Vollkasko-SB von 3500€ Gesamtschaden (+Freischaden) für Schäden an der hinteren Tür, dem Seitenschweller und dem hinteren Kotflügel (alles links). Das wird mir eine Lehre sein, vielleicht war eine solche Lektion in Demut aber gar nicht schlecht.

 

Einen einzigen Vorteil hatte das Ganze: bei dem Schadensvolumen hatte sich mein :) vor Ort bereit erklärt, mir auch den Schaden am vorderen Stoßfänger (vom Salzburger Händler) mitauszubessern.

 

Doch von nun sollte es wieder bergauf gehen, der E90 ist bis heute heilgeblieben, jetzt konnte endlich gefahren werden - und der Ford, der noch gute Dienste als Ersatzauto mit Wechselkennzeichen geleistet hatte, durfte gehen...


Sun Dec 14 23:45:00 CET 2008    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (11)    |   Stichworte: 3er, BMW, E90

Also, Willkommen auf meinem Blog. Hier dreht sich alles um meinen Bayern und meine Abenteuer damit.

Bis zum heurigen Sommer war mein fahrbarer Untersatz noch ein relativ bescheidener Ford Focus Mk. 1, Baujahr 1999 als Benziner mit 75 PS. Grundsätzlich war ich mit dem Wagen ja zufrieden, aber nach 5 Jahren war unsere Beziehung tot - ich hab mich nur mehr über die mäßigen Fahrleistungen geärgert, und der Ford war eben Transportmittel von A nach B, der anfängliche "Stolz" war verflogen.

 

 

Insgeheim war ich immer schon ein leiser BMW-Fan - wäre ich mit 25 ein neureicher Schnösel, vor meiner Türe würde wohl sicher ein M3 oder zumindest eine schönes 3er-Coupe mit "Sechs in Reihe" stehen - aber soweit sind wir noch nicht.

 

Deswegen hab ich mein am Konto ruhendes Geld aktiviert und nach 1-2 Wochen aktiver Suche den 3er gefunden, der für den Anfang reichen sollte - ein 318i, deutlich günstiger in der Anschaffung als die Diesel, gegen den lahmen Ford eine Offenbarung, bei 15.000 km im Jahr sicher kein Wagen, der mich totsäuft - und irgendwie mag ich die harmonische Kraftentfaltung eines Ottomotors.

 

Abgekürzt: Mein Onkel (Verkaufsleiter bei nem Autohaus) hat mir ein wenig bei der Suche geholfen und mir in Salzburg (ca. 350 km von mir entfernt) einen gebrauchten 318i organisiert. Die Ausstattung war recht ordentlich, immerhin waren die Klimaautomatik, iDrive, Teilledersitze, PDC (also Einparkhilfe hinten) und ein automatisch abblendender Innenspiegel dabei. Zum Glück hat er es noch geschafft, den Preis auf ein für mich verkraftbares Niveau zu drücken - irgendwie sind dann "netterweise" auch noch 17-Zoll-Original-BMW-Alus von nem Vorführwagen dabei rausgesprungen :)

 

Am 08.08.08 (jetzt fällts mir gerade auf *gg*) war es soweit - Anreise mit dem Zug nach Salzburg zum :), Vertrag unterschreiben, Schlüssel mitnehmen und das Ding nach Hause schaukeln - ein wenig hatte mich ja die übertriebene Schleimscheisserei des Verkäufers stutzig gemacht, aber so wie der Wagen dastand, wollte sich bei mir kein Misstrauen breitmachen...

 

Nach einer etwas beschwerlichen Heimreise im Dauerregen mit Aquaplaning auf den eher gebrauchten Sommerreifen war es spätabends dann geschafft: in meiner Garage parkte ein BMW, die Heimfahrt war übrigens ein permanenter Glücksrausch :rolleyes: ;)

 

Am nächsten Tag folgte allerdings ein wenig Ernüchterung: Man sollte dunkelgraue Autos nicht an Regentagen in unbeleuchteten Schauräumen übernehmen, da fehlt der Blick fürs Wesentliche:

 

 

Dieser nette Parkrempler scheint mir Idiot leider entgangen zu sein, ich hätte allerdings auch nicht den Gedanken gehabt, das Auto gebückt zu umschreiten, um nach Kratzern, Dellen und sonstigen Mängeln zu suchen. Laut Verkäufer und Kaufvertrag sollte sich der Wagen in einem tadellosen Zustand befinden, da ich ihn übernommen habe, wurde der Mängel meinerseits zu Kenntnis genommen - auch, wenn man bei genauem Hinsehen erkennt, dass die beschädigte Stelle anscheinend schon laienhaft überpinselt wurde - also ob man es vertuschen wollte :confused:

 

Ein Anruf beim Verkäufer ergab nur, dass er davon natürlich nichts wisse und er mir den Wagen im Glauben übergeben habe, er wäre in einem einwandfreien Zustand. Dass die geschenkten Alufelgen relativ zerkratzt waren und die Reifen vorne relativ abgefahren, war mir da noch eher egal - aber der Parkschaden ärgerte mich dann schon. Der Verkäufer versprach, Rücksprache zu halten und mir in 1-2 Tagen eine Lösung anbieten zu wollen - am liebsten wäre mir natürlich gewesen, einen Teil des Kaufpreises zurückzuerhalten, um das beim lokalen BMW-Händler beheben zu lassen - natürlich konnte er mir nur anbieten, den Schaden in Salzburg beheben zu lassen... 2 x 350 km sind ziemlich genau eine Tankfüllung mit dem Wagen - hmm :(

 

Dass es dann doch anders kommen sollte, war eine unangenehme Fügung des Schicksals, aber dazu mehr beim nächsten Mal - bleibt vorerst nur die Lehre der heutigen Lektion: Man sollte sich beim Autokauf nicht von Emotionen leiten lassen, sich vorher schon überlegen, was man checken sollte und vor allem nicht dem Charme eines designeranzugtragenden Jünglings erliegen...

 

MfG,

Florian