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Die Pure Unvernunft

Aus dem Alltag eines PS-Junkies

Wed Jun 29 08:41:17 CEST 2022    |    knolfi    |    Kommentare (20)    |   Stichworte: 3 (9YA), Cayenne, Porsche

Turbo STurbo S

Liebe Bloggemeinde,

 

schon sind die ersten sechs Monate rum, seit dem sich der PHEV-Cayenne in meinem Fuhrpark befindet. Mal wieder Zeit für einen kurzen Zwischenbericht.

 

Der Cayenne hat jetzt 6920 km runter. Davon hat er 2277 km rein elektrisch zurückgelegt. Der Verbrauch liegt aktuell bei 10,2l/100 km und ist somit wieder angestiegen. In Spitzenzeiten mit wenig Verbrennerbetrieb lag er mal bei 8,7l/100 km. Der Anstieg ist durch div. Langstreckenfahrten bedingt durch berufliche und private Termin geschuldet, wo ich den Wagen nach der Einfahrphase "artgerecht" bewege. :D

 

Dennoch bleibt er immer noch 4,7l/100 km unter dem Durchschnittsverbrauch vom alten Turbo, was ich beachtlich finde.

 

Mittlerweile ist der Motor "frei" (merkt man deutlich am Ansprechverhalten) und der S macht seinem Namen alle Ehre: gerade oben herum kann er seine Mehrleistung von 130PS und 130 Nm dank des E-Boosts ausspielen. Hinzu kommt, dass er satter als der Turbo auf der Straße liegt, da auf Grund der schweren Batterie über der Hinterachse mehr Gewicht auf die selbige drückt, was den Wagen bei hohem Tempi sehr sicher auf der Bahn liegen lässt. Der Turbo war da schon etwas unruhiger. Daher fährt man mit dem Turbo S auch leichter höhere Geschwindigkeiten als mit dem Turbo. Der Ölverbrauch lieg im Gegensatz zum alten Turbo bei 0l nach knapp 7000 km.

 

Der KWh-Verbrauch auf 100 km liegt im Übrigen bei 32,8.

 

Mittlerweile habe ich mich an das "Gebrauchen" eines PHEV gewöhnt. Ich versuche so viel wie möglich extern zu laden, d. h. nicht über den Motor, was unsinnig ist und nur den Verbrauch in die Höhe treibt. Mein Ladekabel liegt also nicht ungenutzt original verpackt irgendwo im Keller, sondern der mitgelieferte Ladeziegel hängt in der heimischen Garage an der Wand und das optionale Typ 2 Kabel wird so oft genutzt, wie es geht. Mittlerweile habe ich mir sogar noch ein zweites gekauft, damit ich das andere nicht immer aus dem Fach unter dem Kofferraum puhlen muss. Da ist eigentlich nur für Notfälle, das andere habe ich ein einer Tasche im Kofferraum griffbereit liegen. So wird auch im Urlaub (dort Dank Porsche Destination-Charger kostenlos) oder bei den Schwiegereltern an der örtlichen 22KW-Ladesäule extern geladen, statt den Verbrenner zu nutzen. Die eine Woche im Urlaub habe ich kein einziges Mal den Verbrenner gebraucht. :)

 

Gibt es Probleme oder Störungen?

 

Ja, einmal hatte ich eine Störung des Kraftstoffdruckventils, was sich durch das Leuchten der Motorkontrolllampe bemerkbar machte. Diese leuchtete aber nicht rot, sondern orange; d. h. eine Weiterfahrt war möglich. Gemerkt habe ich das durch einen unrunden Motorlauf an der Ampel; die Lampe ging aber erst 5 km später an, obwohl der Motor da wieder sauber lief. Also ab zum PZ und Fehlerspeicher auslesen. Dieses hat den Fehler dann auch gelöscht, aber nochmals um einen Besuch gebeten, um den Wagen durchzuchecken. Gefunden haben sie nichts und der Fehler ist bisher auch nicht wieder aufgetreten.

 

Das Zweite Problem war ein Klappern der Klemmen vom Getränkehalter. Eine Klemme hatte zu viel Spiel und rasselte. Der Getränkehalter wurde im Rahmen der Aktion mit dem Kraftstoffdruck mit ausgetauscht.

 

Drittes aber altbekanntes Geräuschproblem ist die knarzende Jalousie des Panoramadaches. Fährt diese komplett zu, reibt die Aluleiste in der Führung bei warmen Temperaturen. Da hilft nur einen Ticken die Jalousie aufzufahren. Werde das beim nächsten Besuch im PZ anmerken und wahrscheinlich werden sie das wieder mit Filz hinterlegen. Hatte ich beim alten Turbo auch schon und es wurde so gelöst.

 

Die beiden anderen Wehwechen (das manchmal nicht korrekte Lösen der Feststellbremse und das Schleifen des Lenkrades an der Lenksäule) haben sich wohl von alleine gelöst...entweder durch Einspielen der Mechanik bei der FSB oder durch Abnutzung (Lenksäule). Beide Probleme konnten weder das PZ noch ich wieder reproduzieren.

 

Ansonsten ist der Cayenne PHEV für mich der ideale Alltagsbegleiter geworden. Ich nutze ihn eigentlich täglich und er bietet für mich all das, was ich von einem Fahrzeug rein nüchtern betrachtet erwarte: er ist sparsamer als der alte Turbo (ich tanke im Alltag nur noch einmal im Monat, wenn überhaupt), genauso komfortabel und schnell (wenn nicht sogar noch etwas schneller :D) und fährt sich genau so wendig auch wenn er auf den Landstraßen nicht ganz so agil ist wie der deutlich leichtere Turbo, dafür liegt er satter auf der Bahn. Wenn er einen entscheidenden Nachteil hat, dann ist es der deutlich kleinere Kofferraum, der 100l weniger fasst als der des Turbo, bei dem man noch die Reserveradmulde nutzen konnte. Dennoch reicht der Kofferraum für uns vier vollständig aus...auch bei Aktivurlaub mit viel Gepäck.

 

Ich hoffe, dass dies so bleibt, denn ich fahre den Cayenne gerne. Dazu gehört ein möglichst störungsfreier Betrieb, der bisher gewährleistet ist. Mal sehen was noch kommt; der nächste Bericht folgt in 6 Monaten.

 

Bis dahin gesund bleiben!

 

Euer knolfi

Hat Dir der Artikel gefallen? 15 von 16 fanden den Artikel lesenswert.

Wed Jun 29 13:08:55 CEST 2022    |    AustriaMI

10 L für so ein dickschiff finde ich schon sehr sehr nice :)

 

optisch fand ich deinen Cayenne Turbo mit "farbe" etwas ansprechender, aber da hat ja jeder einen anderen Geschmack

 

immer wieder cool deinen Blog zu lesen und deine Eindrücke mitzuerfahren

Wed Jun 29 13:35:08 CEST 2022    |    knolfi

Ja das mit der Farbe ist ein heikles Thema. Persönlich hätte ich es gerne auch mal bunter, aber meine Frau möchte bei der Farbgebung immer mitreden. Und meist endet diese dann bei schwarz, weil sie der Meinung ist, dass bunte Farben großen Autos nicht stehen.

 

Ich wäre ja mutig gewesen und hätte enzianblaumetallic gewählt, aber Mme meinte, dass das zu schreiend wäre.

 

Das Grau beim Alten war der Tatsache geschuldet, dass dieser fertig im Verkaufsraum stand...Cayenne to go quasi. :D

 

Verbrauch ist aktuell wieder auf 10,1l/100km gesunken. :)

Wed Jun 29 14:00:47 CEST 2022    |    Lueneburg1956

Vielen Dank für den tollen Bericht! Ich freue mich schon auf den nächsten.

Thu Jun 30 10:56:37 CEST 2022    |    9000H

hat aber kein DC CCS oder?

Thu Jun 30 11:15:39 CEST 2022    |    knolfi

Nein Typ2-Anschluss. Lädt mit max. 7,2 kWh.

 

Der Akku hat nur 17,9 kWh brutto (rd. 14 kWh netto). Reichweite beträgt rd. 40 km rein elektrisch.

Sat Jul 02 09:30:26 CEST 2022    |    25plus

Liege ich damit richtig, dass der Gesamtverbrauch an Benzin bei 10,2 l/100 km auf 6920 km liegt und dazu noch - aus der davon elektrisch zurückgelegten Strecke von 2277 km mit 32,8 kWh/100 km - 10,8 kWh/100 km elektrische Energie kommt?

 

Sind die 2277 km auch mit elektrischer Energie zurückgelegt worden, die vom Motor erzeugt wurde, oder nur mit extern geladener?

 

Falls letzteres der Fall ist, hätte der Verbrennungsmotor auf 4643 km 706 Liter Kraftstoff verbraucht ohne etwas für die elektrische Reichweite beizutragen, also 15,2 l/100 km, und damit noch mehr als der alte Turbo. Lediglich die - für ein Elektrofahrzeug höchst ineffizient - elektrisch zurückgelegte Strecke hat den Verbrauch dann entsprechend "gesenkt".

 

Mein nächstes Auto in 15 Jahren soll ein familientaugliches* Elektroauto werden, das mit weniger als 10 kWh/100 km auskommt, ganz ohne Kraftstoff. Aber bis es soweit ist, fahre ich meinen "neuen" Vollhybrid ohne Stecker (7 Monate alt, knapp 4000 km, als Vorführwagen gekauft und bisher mängelfrei). Der fährt auch gute 60-70 % der Fahrzeit elektrisch (auf der Autobahn gut 50 %). Der Verbrenner lädt die Batterie ständig zusätzlich zur benötigten Leistungsanforderung mit optimalem Wirkungsgrad nach und das Auto braucht trotzdem nur 3-4 l/100 km ohne externe Ladung. Der 1,8 Liter Sauger hat aber auch nur 98 PS bzw. 142 Nm und die Systemleistung liegt bei 122 PS oder 17,9 % der Systemleistung des Cayenne.

 

*Darunter verstehe ich einen Kompaktklasse-Kombi, 4,7 m lang, 1,8 m breit, max. 1,5 m hoch, ca. 600 Liter Kofferraum ohne Einschränkung durch den Antrieb, wie eben auch beim Vollhybrid der Fall. Der Cayenne hat 645 bis 1607 Liter Kofferraumvolumen, mein Swace 596 bis 1606 Liter...

 

PS: Der ADAC hat den kleinen Cayenne PHEV mit 10,7 l/100 km mit leerem Akku getestet, jeweils knapp 10 l/100 km in der Stadt und auf der Landstraße, knapp 13 l/100 km auf der Autobahn. Da die Lastanforderung des ADAC im EcoTest nicht allzu hoch sein dürfte, hat sich meine Frage von oben praktisch schon erledigt. Mehr als 15 l/100 km im Hybridmodus, also noch mehr als beim normalen Turbo, dürften bei 315 kg Mehrgewicht beim Turbo S E-Hybrid absolut kein Problem sein.

Sat Jul 02 13:13:46 CEST 2022    |    9000H

naja bei dem Preis und kein CCS DC ist wirklich an der falschen stelle gespart :-(

Sat Jul 02 14:01:32 CEST 2022    |    Beamer46

Wofür CCS DC bei 17,9kwh Akku?

Sat Jul 02 17:06:25 CEST 2022    |    knolfi

Zitat:

@Beamer46 schrieb am 2. Juli 2022 um 14:01:32 Uhr:

Wofür CCS DC bei 17,9kwh Akku?

Eben. ;)

 

Und der Strom bei meinem PHEV kommt aus der Steckdose und nicht vom Motor.

Sat Jul 02 20:00:46 CEST 2022    |    DaimlerDriver

PHEV lädt man in der Regel zuhause, am Arbeitsplatz oder Zielort. Deshalb ist der Anschluss völlig okay.

 

DC macht auf der Strecke Sinn. Ich habe eben 35 kWh in 10 Minuten geladen. Wenn ich mir vorstelle, dass ein PHEV die Schnelladesäule blockiert und nur 14 kWh lädt, während in der Raststätte etwas gegessen wird, dann bin ich froh, dass er kein DC kann. ??

 

Mir ging es ähnlich mit dem Range Rover P400e. Das elektrische Fahren macht Spaß und insbesondere der zeitliche Anteil ist recht hoch. Und irgendwann kommt der Punkt, an dem es nervt, wenn der Verbrenner anspringt. Dann ist man bereit für ein BEV.

Sun Jul 03 21:59:44 CEST 2022    |    9000H

ich glaube nicht das zur Zeit ein BEV für Reisen nach Kalabrien Spaß (Sinn) macht

Sun Jul 03 22:46:11 CEST 2022    |    DaimlerDriver

Stimmt, das würde mich auf einer 17 Stunden Strecke knapp 3 Stunden fürs Laden kosten. Mit einem Verbrenner fahre ich natürlich 1.700 km locker durch. Jede Woche ist das natürlich eine Zumutung. ;)

 

Die 1.000 km Gardaseeurlaub von München aus haben mich aber nur 25€ Kraftstoff gekostet.

Sun Jul 03 23:00:28 CEST 2022    |    9000H

3 Stunden Laden sind sehr optimistisch (EQS 580?), mit normalen BEV's und 120-130Kmh wohl eher nicht machbar

Sun Jul 03 23:49:27 CEST 2022    |    DaimlerDriver

Eigentlich ist das eher pessimistisch kalkuliert.

 

Ich verbrauche im Schnitt 23 kWh/100km und ich fahre 200 km/h, wenn es geht. Das macht 450 km mit einer Akkuladung. In Italien, mit 130km/h, also eher 140 bin ich noch sparsamer unterwegs. Auf 80% komme ich in nicht eimal 30 Minuten, d.h. pro 350 km 30 Minuten laden. Die 3 Stunden passen also locker.

 

Bei den 450 km zum Gardasee musste ich übrigens nicht laden und hatte noch 18% am Ziel. Genauso zurück.

Mon Jul 04 08:24:13 CEST 2022    |    knolfi

Zitat:

@9000H schrieb am 3. Juli 2022 um 21:59:44 Uhr:

ich glaube nicht das zur Zeit ein BEV für Reisen nach Kalabrien Spaß (Sinn) macht

Das ist der Grund, weshalb ich noch auf ein BEV als Hauptfahrzeug verzichte. Außen dem EQS erfüllt aktuell kein BEV die Reichweitenanforderungen, die ich an ein BEV habe. Und der EQS ist zum einen für mich unpraktisch, da Limousine und zum anderen gefällt er mir nicht. :D

 

Solange ich noch regelmäßig zu meinen Schwiegereltern fahre (550km einfache Strecke inkl. verbrauchstarker Kassler Berge) ist für mich der Verbrenner alternativlos.

 

Allerdings planen wir ja nächstes oder Anfang übernächstes Jahr, den Macan gegen die dann hoffentlich lieferbare E-variante zu ersetzen. Vorteile: nicht so riesig wie der Taycan (CT/ST), gleiche Ladetechnik (800V, 0-80% in 20 min) und vermutlich sogar eine noch größere Batteriekapazität (100kWh netto). Da dieser als reiner Zweitwagen mit hin und wieder Langstreckenanteil genutzt wird, sollten die aktuellen Nachteile eines BEV vernachlässigbar sein.

Mon Jul 04 13:13:03 CEST 2022    |    9000H

ja genau 100Kw+ Batterie und gute Effizienz (wie Tesla/Hyundai) und man könnte über BEV's nachdenken, aber keine Limo mit 5,22m wie der EQS, ein SUV mit ca. 4,90 reicht mir und bietet entsprechend reichlich Kofferraum. Auch ein Chinese ala Li One/L09, NIO ES8 könnten in betracht kommen. Der Wey Coffee 01 als PHEV mit 40Kw Batterie und CSS 80kw charger soll ja dieses Jahr auch noch kommen. Naja mal sehen.

Mon Jul 04 18:09:59 CEST 2022    |    9000H

im Süden von Italien sind fast alle Ladestationen max 50Kw das verlängert die Ladezeit erheblich.

Mon Jul 04 20:38:36 CEST 2022    |    DaimlerDriver

Ich gebe ja zu, dass der EQS nicht schön ist. Deshalb habe ich nicht auch zunächst gegen ihn entschieden und einen RS e-tron GT bestellt. Er ist aber ein verdammt gutes Auto und auch bei höheren Geschwindigkeit sehr effizient. Die Länge ist auch kein Problem. Durch die 10° Hinterradlenkung ist der Wendekreis kleiner als bei einem Golf.

 

Wenn ich heute die Vor- und Nachteile von BEV gegenüber PHEV/Verbrenner abwäge, dann sind letzere für mich die Kompromisse.

 

Wer ein SUV möchte kann ja bald die EQE und EQS SUVs bekommen.

 

Interessant in der Klasse wäre noch der Lucid Air. Der wird in der Dream Edition zum Ende des Jahres in D ausgeliefert. Der ist unter 5 m und hat 900l Kofferraum.

Mon Jul 04 22:18:46 CEST 2022    |    AustriaMI

Ich persönlich finde ja den fiskar Ocean recht interessant, aber da bei mir ein neuer Autokauf eh erst in rund 4 Jahren ansteht beobachte ich mal den Markt und schau mir an was sich so tut. Insbesondere ist ja glaube ich fiskar mit einem e-Auto Anfang der 10er Jahre schon mal „baden“ gegangen

Mon Aug 22 11:49:43 CEST 2022    |    Twinni

Zitat:

@9000H schrieb am 3. Juli 2022 um 23:00:28 Uhr:

3 Stunden Laden sind sehr optimistisch (EQS 580?), mit normalen BEV's und 120-130Kmh wohl eher nicht machbar

Mit dem Taycan würde ich auf die Strecke auch mit 2 Stunden laden problemlos hinkommen. Auch in Süditalien gibt's viele Lader mit >150 kW, wenn auch die elektrische Versorgung dort deutlich hinter unserem Standard liegt. Aber um BEV geht es hier ja nicht. ;)

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