• Online: 2.588

Die Pure Unvernunft

Aus dem Alltag eines PS-Junkies

Mon Oct 20 11:53:59 CEST 2008    |    knolfi    |    Kommentare (21)

Seit ihr schon des Öfteren mit dem ICE unterwegs gewesen und habt auch schon mal eine stärkere Bremsung des Zuges mitgemacht? Dann kennt ihr auch bestimmt den charakteristischen Geruch, der durch die Bremsung in den Innenraum der Wagons dringt...genau dieser Geruch ist es auch, den ich bei stärkeren Bremsmanövern bei meinem Bollerwagen feststellen musste...es stinkt!

 

Schlussfolgerung: auch der ICE muss eine Ceramic-Bremsanalge haben, was bei den Geschwindigkeiten in Verbindung mit dem Gewicht des Zuges kein Wunder ist. Nur kann man diesen Geruch nicht anders lösen? Bei einem 20 Jahre alten Zugsystem habe ich ja noch Verständnis, aber bei einem fast entwicklungsneuen Auto? Ist nicht gerade angenehm und Duftbäumchen am Innenspiegel will ich mir verkneifen:D


Mon Oct 20 12:14:19 CEST 2008    |    Duftbaumdeuter5301

Bei einer starken Bremsung eines Zuges oder einer Lok (meist Zwangsbremsungen weil der Lok- oder Zugführer vielleicht mal kurz nicht aufmerksam war - ja ja, Zigaretten, Kaffee, Pornoheftchen und dann auch noch fahren, das ist wirklich zu viel :D) kann so ein Geruch schon mal vorkommen. Meist wenn die Bremsbeläge oder Bremsklötze gerade neu sind. Das müssen desshalb keine Keramikbremsen sein. Beim ICE kann ich es nicht genau sagen, aber bei Loks (Vmax=230km/h) werden ganz stino Stahlbremsscheiben mit irgendwelchen Bremssohlen benutzt. Keramikbremsanlagen in diesen Dimensionen würden einfach viel zu teuer werden und sind unnütz. Zumal die Bremswirkung auch nicht sooo gut sein muss. Bei einer Vollbremsung aus 140km/h mit einer 80t schweren Lok sind 800m Bremsweg vollkommen ausrechend. Güterzüge z.B. dürfen bestimmte Bremskräfte nicht übersteigen, da sonst der Zughaken schnell mal reißt...

 

In manchen Ländern gießt man sich übrigens die Bremsschuhe sogar noch selbst aus Metallabfällen...:eek:

Mon Oct 20 13:20:25 CEST 2008    |    Oldie65

Die Scheibenbremsbeläge sind schon so ähnlich wie bei Straßenfahrzeugen.

 

http://www.honeywell.com/.../portal?...

Mon Oct 20 13:53:54 CEST 2008    |    Spannungsprüfer1304

Ganz genau, der ICE hat keine Ceramic Bremsen! Die bremsbeläge bestehen aus normalem Sintermetall und die Bremsscheiben sind Innenbelüftete Scheibenbremsen, bis auf die Triebköpfe ICE 1/2 diese sind nicht innenbelüftet. Dafür befinden sich bis zu 3 Bremsscheiben an einer achse. Beim ICE sind teilweise die bremsscheiben auf das Laufrad geschraubt. Bei Güterwägen erprobt man zur Zeit Bremsschuhe aus Kunststoffverbundmaterial. Der Geruch ist typisch für heißes Material, bei dem Abrieb entsteht.

Mon Oct 20 14:14:14 CEST 2008    |    simmu

@Chris1981:

 

Wieso sollten die Zughaken reissen, wenn man bremst?

 

:confused:

simmu

Mon Oct 20 14:21:25 CEST 2008    |    Batterietester4271

eigentlich bremsen die züge ja eh über die generatorwirkung der antriebsmotoren (quasi hybrid ;)) und wenn es etwas mehr an bremsleistung sein soll wird die induktionsbremse noch dazugeschaltet. die bremsscheiben sollen eigentlich nur das letzte bisschen bremsen übernehmen.

 

nebenbei dürfen die ICEs die in frankfreich verkehren ihre induktionsbremsen nicht benutzen, weil dort drüben die weichenabdeckungen per magnet festgehalten werden. sieht sicher lust aus wenn man dann ne induktionsbremse nutzt :D

Mon Oct 20 15:01:41 CEST 2008    |    Achsmanschette30984

Also der ICE hat stinknormale innenbelüftete Bremsscheiben aus Stahl, die besonders gehärtet sind. Die Bremssohlen sind auch wie beim Auto, halt etwas größer :D

Da alle elektrische Züge und Loks eine Elektrodynamischebremse haben, wird die Scheibenbremse nur im Notfall und kurz vorm Stillstand benutzt. Die starke Bremsleistung hat der ICE der Magnetschienenbremse zu verdanken.

Mon Oct 20 15:46:36 CEST 2008    |    Duftbaumdeuter5301

Wenn man bei schweren Güterzügen die falsche Bremsart gewählt hat (und den Zug dadurch dann zu stark abbremst) reißt einem schnell der Zughaken. Bei Güterzügen (bzw. der Bremsart für Güterzüge) wird die Bremskraft sehr sehr langsam aufgebaut (ca. 45s bis zur max. Bremskraft) damit der Zughaken nicht zu stark belastet wird...

 

Bei Magnetschienenbremsen sollen bei Versuchsfahrten schon Schienenstränge nach oben gebogen weil die Ingenöre es wohl zu gut meinten...:D

Mon Oct 20 16:21:50 CEST 2008    |    knolfi

Um es nochmals zu verdeutlichen, das Fazit, welches ich gezogen habe, ist nicht mit dem tatsächlchen Sachstand vergleichbar`, sondern galt nur für mich.

Fraglich bleibt für mich jedoch, warum die Ceramic-Bremsanlage ähnliche Gerüche beim Bremsen verursacht wie die Anlage des ICE. Bei meinem Vorgägner-Audi-A6, der mit konventioneller Stahlbremsanlage ausgestattet war, hatte es diese Geruchsentwicklung nicht gegeben....und auch der Touareg meiner Frau mit normaler Anlage stink bei Bremsen nicht so. Hat jemand eine Erklärung?

Mon Oct 20 17:06:30 CEST 2008    |    Druckluftschrauber31053

Moin Knolfi,

 

der ICE hat Stahlbremsscheiben, Ceramic-Bremsscheiben wären einfach zu teuer.

(wer interessiert ist, kann alles hier nachlesen)

 

Zum Geruch würde mir jetzt einfallen, dass evtl. die Bremsklötze bei der Ceramic-Anlage eine andere Mischung haben, welche bei extrem hohen Temperaturen das "Schmoren" anfängt.

Was noch in Frage kommt, ist die Lackierung des Bremssattels. Ob der Lack bei extremer Hitze den Geruch abgibt? :confused:

 

 

Grüße

Mon Oct 20 17:07:33 CEST 2008    |    Batterietester4271

Zitat:

Bei meinem Vorgägner-Audi-A6, der mit konventioneller Stahlbremsanlage ausgestattet war, hatte es diese Geruchsentwicklung nicht gegeben

Audi - Vorsprung durch Technik :D

Mon Oct 20 17:11:17 CEST 2008    |    Achsmanschette30984

@ knolfi

 

Das sind die Beläge die stinken und nicht die Scheiben, da die Beläge im großen und ganzen fast alle gleich sind (die Hauptbestandteile sind die selben)

Mon Oct 20 17:45:26 CEST 2008    |    Antriebswelle27848

Hat die Wirbelstrombremse aus dem ICE 3 nicht die Kanaldeckel in der näheren Umgebung "weggesaugt"?

Meine mich da an was zu errinnern als die neuen Frankreich Strecken anfangs gefahren wurden.

 

Ich weis nur dass der ICE 3 die drin hat und dass man mit der alleine nicht auskommt da sie im Geschwindigkeitsabhängig ist und im unteren Geschwindigkeitsbereich schlecht verzögert. Muss also auch noch Scheiben oder Klötze drin haben.

Mon Oct 20 18:09:10 CEST 2008    |    Kai-1981

So dann schalte ich mich mal hier mit ein :)

 

1. Die Bremsen des ICE3 geben kaum ein Geruch ab da sie aus einzelnen Sintermetall Elementen bestehen die auf einer Platte Montiert sind.

2. Nur Ältere Loks haben Bremssohlen aus einen Metall die neueren Loks haben auch Scheibenbremsen

2.Der ICE 3 benutzt vorrangig die Verschleißfreien Bremsen (E-Bremse der fahrmotoren,MG-Bremse (beim ICE3 Wirbelstrombremse da es bei 300km/h sicherlich nicht toll ist wenn sich die Magnete der MG-Bremse auf die Schiene ziehen würden darum ist beim ICE3 eine WB-Bremse verbaut die sich bis auf wenige mm zum Schienenkopf absenkt) sollte die WB-Bremse die Schiene berühren kann sie getauscht werden da es in den einzelnen Körper der WB-Bremse zu Masseschlüssen führen kann aufgrund der Beschädigung durch das aufsetzen auf den Schienenkörper.Zeitgleich ist dann auch ein Angetriebener Wagen ausgefallen und der ICE hat keine 100% Traktion mehr!

3.Die Züge der ganzen Nahverkehrsflotte sowie der ganze Rest des Fernverkehrs (ICE 1+2 mit eingeschlossen) ist mit Bremsbelägen unterwegs die Organische Stoffe wie zb. Fischmehl enthalten und daraus resultiert der tolle geruch der beim Bremsen ensteht.Das merkt man fast nur bei IC Wagen da dort die Frischluft unten am Wagen angesaugt wird.

 

Vielleicht findet man mehr unter

 

www.Bremskerl.de

www.becorit.de

 

denn das sind die größten Hersteller die die DB mit Bremsbelägen beliefern.

 

Und hier das sind die "übeltäter" des tollen Geruches

 

http://www.becorit.de/prod_organisch.html

 

Hinter den Radsatz seht ihr links und rechts die MG-Bremse


Mon Oct 20 18:42:05 CEST 2008    |    Batterietester4271

Zitat:

Ich weis nur dass der ICE 3 die drin hat und dass man mit der alleine nicht auskommt da sie im Geschwindigkeitsabhängig ist und im unteren Geschwindigkeitsbereich schlecht verzögert. Muss also auch noch Scheiben oder Klötze drin haben.

nein, ganz bremsen kann eine wirbelstrombremse denn zug nicht, dafür braucht man normale bremsscheibe. ist ähnlich wie der retarder beim lkw, der braucht auch scheibenbremsen für den völligen stillstand. retarder/wirbelstrombremsen sind im endeffekt ähnliche system, deren bremswirkung umso größer wird, je höher die geschwindigkeit ist.

Mon Oct 20 18:55:14 CEST 2008    |    Kai-1981

Man ist in der Lage bis 0km/h über die MG oder WB-Bremse den Zug zu Bremsen.

 

Was du meinst ist die E-Bremse das ist das Prinzip wie die Retarder (wird auch in Dieselzügen genutzt)

 

Also sprich die Generatorische Bremse über die Fahrmotoren (E-Bremse bei der DB genannt)

 

Moderne Loks wie die BR146 wären auch darüber in der Lage bis ca. 0km/h zu Bremsen aber es scheitert daran das es dann Tierisch anfängt zu ruckeln der Zug.Darum wird je nach dem wie Stark der Lokführer Bremst vom Bremssteuergerät ein gewisser Teil Pneumatisch dazu gebremst (Blending) um zum Stehen zu kommen.Zudem kann der Lokführer auch bei den neuen Baureihen und auch bei Älteren gezielt nur mit der E-Bremse Bremsen da er dafür einen extra Hebel hat.

Mon Oct 20 21:51:26 CEST 2008    |    Duftbaumdeuter5301

@ Kai: AR15 Asiarunner für Vietnam --> Klotzbremse; QR3800 Güterlokomotive für Australien -> Klotzbremse, BB475000 Diesellok für Frankreich -> Klotzbremse. Alle wurden dieses oder letztes Jahr gabaut, bzw. an den Kunden übergeben. ;)

 

Klar haben Scheibenbremsen Vorteile (sicher auch deutliche) aber die Lokführer trauern fast alle den selbstreinigenden und "leichte flachstellenbeseitigenden" Klotzbremsen hinterher. Ich kenne die E-Bremse (generatorisch wirkende E-Motoren) auch nur bis ca. 5km/h (rückspeisen oder in thermische Energie umgewandelt) so dass dann die pneumatische Bremse unter 5km/h übernehmen muss. Meist kann der Lokführer wählen, ob er rein elektrisch, rein neumatisch oder kombiniert bremsen möchte. Den typischen Geruch kenne ich eigentlich nur bei den ersten paar Bremsungen aus hohen Geschwindigkeiten mit den werksseitigen, neuen Bremsbelägen. Danach riecht man eigentlich nicht mehr viel. Villeicht hab ich mich auch nur schon dran gewöhnt... :D Kann sein, dass da die vom Kunden genutzen Beläge oder Klötze aus anderen Materialien bestehen und mehr stinken.

 

Aber bach to toppic: Ich denke auch, dass es nur die Beläge sind, die stinken. Kommt dieser Geruch denn dauernd bei starken Bremsungen bei Deinem Audi, oder nur gelegentlich? Was bringen solche Bremsen eigentlich?:confused:

Tue Oct 21 09:48:56 CEST 2008    |    knolfi

Moin zusammen,

 

Mann da hab ich ja eine Diskussion losgetreten....vielen Dank für die Antworten!

 

Also um's nochmals zusammen zu fassen:

 

1. Meine "Geruchserfahrungen" beziehen sich auf die ICE der ersten Generation (die mit dem "Fischmehl" im Belag, lol).

 

2. Laut der Information, die ich aus dem Q7-Forum habe - speziell der Beitrag zur Ceramic Bremsanlage des Q7 V12 TDI - soll auch der Bremsbelag ceramische Verbindungselemente haben. Somit wird auch dem Belag eine längere Lebensdauer zugeschrieben (80.000 - 100.000 km), ob's stimmt weiss ich nicht, ich lass es mal so stehen. Ggf. kann die Kombination aus Ceramic-Reibfläche und den "speziellen" Bremsbelägen eine solche Geruchsbildung ausmachen. Früher gab's ja auch immer Probleme mit der Geräuschentwicklung (Bremsenquietschen), was ich beim meinem noch nicht beobachtet habe.

 

3. Die Ceramic-Bremsanlage hat gegenüber der konventionellen Anlage die Vorteile dass sie:

+ leichter ist

+ eine längere Lebensdauer besitzt

+ kein Fading bei starken Bremsmanövern - speziell aus hohen Geschwindigkeiten - aufweist.

+ besser verzögert

...und subjektiv: einfach geiler aussieht:D

Tue Oct 21 09:58:16 CEST 2008    |    Spurverbreiterung7521

Hallo knolfi,

ich fahre öfters den C63 AMG mit Performance Paket, daher mit Verbundbremsen vorn.

Ich kann auch bei starken Bremsmanövern keinen Geruch und auch kein quietschen feststellen.

Ich finde die Bremse ist perfekt udn hoffe, dass Verbunsbremsen ins Zukunft durch stärkere Verbreitung günstiger werden und auch bei "kleineren" Fahrzeugen zum Einsatz kommen.

Tue Oct 21 13:46:21 CEST 2008    |    Duftbaumdeuter5301

Ah ja, hab mal etwas über Dein Auto gelesen, und da wurde mir klar, warum Du die Bremsen Dein eigen nennst. :eek:

 

MfG Christian, der einen stino Toyota Auris fährt...;)

Thu Oct 23 18:25:38 CEST 2008    |    Batterietester4271

Zitat:

Man ist in der Lage bis 0km/h über die MG oder WB-Bremse den Zug zu Bremsen.

nein, eine wirbelstrombremse kann prinzipbedingt nicht auf 0km/h herunterbremsen. denn um eine bremswirkung entfalten zu können, ist eine geschwindigkeit von nöten. d.h. je kleiner die geschwindigkeit desto kleiner die bremswirkung und daher wirst du NIE null erreichen.

 

das ist genauso, als wenn du 2m vor etwas stehst und den abstand immer halbierst - du wirst das objekt nie erreichen ;)

Sat Nov 29 13:01:02 CET 2008    |    Turboschlumpf52741

und so sieht der Artikel der Begierde aus .....

 

Gruss Lolli


Deine Antwort auf "Creamic-Bremsanlage oder a tribute to the ICE-train"

Blogempfehlung

Mein Blog hat am 01.04.2009 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Blogautor(en)

knolfi knolfi

Porsche

 

Besucher

  • anonym
  • willy_bene
  • el lucero orgulloso
  • 25plus
  • saylor
  • Swissbob
  • cobold
  • _RGTech
  • Paderborn71
  • benold

Blogleser (447)

Meine Bilder

Archiv