• Online: 3.917

Der Bikertreff-Forumstreffen-Blog

Treffen und gemeinsame Ausfahrten des Bikertreff-Forum

Tue Jul 20 13:45:28 CEST 2010    |    Lewellyn    |    Kommentare (2022)

3. MTBTFT3. MTBTFT

So, da MT aus unerfindlichen Gründen diesen Blogartikel gepinnt hat, so dass er im Blog immer oben steht, habe ich ihn in die neue Plauderecke umgewandelt.

 

Dann geht die nicht mehr unter.

 

Also, für alles, was sonst noch diskutiert oder angemerkt werden muss und nicht direkt etwas mit den geplanten Touren zu tun hat, bitte hier hinein. Startet mit Beitrag 44 auf der 2. Seite.

 

Davor gehört noch zum ursprünglichen Blogartikel "4.MTBTFT Eifel".


Fri Jun 10 03:19:14 CEST 2016    |    Lewellyn    |    Kommentare (42)    |   Stichworte: 1200, BMW Motorrad, Jakobsweg, Pyrenäen, R

Mach ich doch mal den Hape. Dachte ich mir so.

Santiago de Compostella liegt am Ende jenes Gebirgszuges, der als Pyrenäen am Mittelmeer beginnt. Zigtausend Kilometer einsame Kurven in toller Gegend. Könnte man mal hinfahren.

 

Allerdings habe ich leider keine 3 Monate, nicht mal einen, sondern exakt 11 Tage. Für Hin- und Rückweg. Das erfordert akurate Planung und und eine kleine, fahrorientierte Gruppe.

 

Die Planung zog sich über Monate hin, die Routen wurden immer mehr optimiert und jetzt sind sie so weit fertig. Einige Hotels sind vorgebucht. An 3 Tagen sind wir flexibel.

 

Zu dritt geht es auf diese Tour. Das von den drei beteiligten Motorrädern drei BMWs sind, wen wunderts? ;)

Neben meiner R1200ST ist Andreas auf einer K1200RS und der TDIBIKER auf Gudrun, einer R1100RT mit ruhmreicher Vergangenheit (sie war mal Escortgirl des franz. Staatspräsidenten) dabei.

 

Glücklicherweise fährt der TDIBIKER ja mit. Vor allem deshalb, weil er fast schon in den Pyrenäen wohnt und daher die ideale Ausgangsbasis stellt...

 

Also sieht der Plan wie folgt aus:

 

Moppeds auf den Anhänger und an einem Tag runter zum TDIBIKER. 1224km. Ein Weg.

Von dort am nächsten Morgen Richtung Lourdes und die Jungfrau Maria bitten, für trockene Strassen und reichlich Grip zu sorgen. Anschließend noch über den Pyrenäenhauptkamm nach Spanien. Nächster Tag soll in Santander am Golf von Biscaya enden. Von dort geht es in die Picos de Europa unter Mitnahme maximaler Kurvenanzahl. Dann weiter durchs Kantabrische Gebirge zu einem einsamen Hotel an einem einsamen Stausee. Von dort aus ist Santiago de Compostella in lockerer Reichweite. Ziel ist der Sonnenuntergang am Kap Finisterre, dem Ende der Welt. Am nächsten Tag eine Distanzetappe zurück nach Bilbao und von dort aus noch 3 Tage durch die Pyrenäen und Vorgebirge kurven bis wir wieder beim TDIBIKER ankommen. Moppeds aufladen und am frühen nächsten Morgen ab nach Hause.

 

So ist der Plan. Werde hier berichten, ob der Plan funktioniert. Ach ja: Ich bin nicht religiös. ;)

 

Tag 1: Gemeinsamer Start in Duisburg. Reiseroute: Köln - Luxemburg - Nancy - Clermant-Ferrand - Penne (FR)

Aktueller Kilometerstand: 0km. 03:15 Uhr. Herne. Soweit müsste ich alles dabei haben. Auf geht's...:)

Läuft bis jetzt gut. Pause nach 450km am Supermarkt wegen pfandfreie Getränke und so.

18:30 waren wir beim TDIBIKER. Außer einer halben Stunde Stau in Brive La Gallarde eine erstaunlich stressfreie, wenn auch lange.

 

Noch als Nachtrag: Die kleine, weiße Keksdose hat uns mit einem Schnitt von 94km/h und einem Verbrauch von 7,4 Litern Diesel auf 100km komfortabel (Liegeabteil) hierhin gebracht. Da hatte ich mit mehr Verbrauch gerechnet.

 

Tag 2: Lourdes! Geplante Reiseroute: Montauban - Lourdes - Biescas

Aktueller Kilometerstand: 1.252km

Der gestrige Abend war noch hochinteressant. Wir besuchten noch das 24-Stunden Tennisturnier des hiesigen Tennisvereins. Ganz ernst nimmt man das aber nicht. Es spielten Team rosa gegen Team gelb.

Die Wetterapps sind sich uneinig, ob es trocken bleibt. Wir werden sehen. Die Motorräder müssen noch gepackt werden und dann geht es nach dem Frühstück los. Für heute ist kein Hotel gebucht, wir gucken mal, wie weit wir kommen.

 

So, haben ein Hotel gefunden, wenn auch nicht das geplante. Wunderschön gelegen in einem kleinen Dorf in den Bergen. Den Jakobsweg haben wir auch gefunden. Die franz. Pyrenäen waren ab 900m in den Wolken. Kaum über die spanische Grenze riss es auf und es war Sommer. Bilder oben in der Galerie.

Lourdes ist schon extrem in der Kommerzialisierung. Ich habe noch nie so viele Geschäfte auf einem Haufen gesehen, die im Grunde alle das Gleiche verkaufen. Ich hab ja den Vergleich mit einem anderen Marienerscheinungsort, Notre Dame de La Salette. Während man dort tatsächlich zumindest eine besondere Atmosphäre fühlen kann, ist Lourdes Kommerz und Fliessbandabfertigung. Wenn dort wirklich die Jungfrau Maria erschienen wäre, bin ich mir sicher, dass sie DAS nicht beabsichtigt hat.

 

Wie dem auch sei, jetzt ist Urlaubsfeeling. :)

 

Tag 3: Berge und Meer! Geplante Reiseroute: Pamplona - Santander

Aktueller Kilometerstand: 1.646.

Das Abendessen war gut. Wenn ich auch schon in Spanien noch besser gegessen habe. Hotel ist, gemessen an den 45€ fürs Einzelzimmer, sehr gut. Mein Einzelzimmer ist eine Ferienwohnung mit Terrasse. Nach dem Frühstück kommt erstmal eine 120km Schnellstrassenetappe bis hinter Pamplona. Dann biegen wir in die Berge ab und verbringen den Rest des Tages in den Kurven, bis wir am späten Nachmittag den Golf von Biscaya bei Santander erreichen. Wetterprognose könnte kaum besser sein. :)

 

Nach dem etwas kargen Frühstück (knusprig getoastetes Weißbrot mit Marmelade und ein Stück Kuchen) machten wir noch einen Abstecher zu einem alten Kloster, in den Berg gebaut. Sehr beeindruckend. Ein Mix aus breiten Landstraßen und neuen Autobahnabschnitten begleitete uns nach Westen. Der Abstecher in die Sierra de Urbasa entpuppte sich wie erwartet als Volltreffer. Sehr sehr geile Straßenführung und spektakuläre Landschaft. Dass dort Rinder und Kaltblüter quasi frei zusammen Leben, hatte ich nicht erwartet. Gab manchmal eine beschissene Linie. ;)

Nach einer weiteren Autobahnetappe bogen wir dann für die letzten 140km in die Berge ab.

Unzählige Kurven später erreichten wir unser Hotel in Soma, einem Badeort gegenüber von Santander. Teresa, die Chefin hier, spricht fließend Englisch und fährt selbst Motorrad. Sehr angenehmer Abend. Vor dem Essen waren wir natürlich am Strand, der so ein bischen an die holländischen Strände erinnert. Sehr breit, sehr feinsandig und Wellen. Wer mal in die Gegend kommt, "Mies de Villa" ist zum übernachten uneingeschränkt zu empfehlen.

 

Tag 4: Picos de Europa! Geplante Reiseroute: Kurven ohne Ende in spektakulärer Landschaft!

Aktueller Kilometerstand: 2052km.

Geplant wird das heute das fahrerische Highlight. Wir sind gespannt.

 

Dies war in der Tat einer der aufregendsten Tourtage meines Lebens. Auch wenn nicht alles wie geplant lief. Beim abendlichen Resümee waren wir uns einig, dass es nicht möglich sein wird, diesen Tag auch nur ansatzweise wiedergeben zu können. Zu vielfältig und zu außergewöhnlich die Eindrücke. Die Picos de Europa sind eine unglaubliche Bergwelt mit noch unglaublicheren Straßen. Wer Spaß am Kurven fahren hat, ich bin mir ziemlich sicher, dass es weltweit so eine Kombination aus feinstem und griffigstem Asphalt, atemberaubender Gegend und kühner Straßenführung nicht ein zweites Mal gibt.

 

Weiteres will ich zu diesem Tag gar nicht schreiben. Allein für diesen Tag hat sich die Anreise gelohnt. Bilder dazu gibt es nur wenige hier, die meisten Bilder hat heute die Cannon und nicht das Smartphone gemacht. Unser Hotel ist in Cain de Valdeon. Viel Spaß beim Suchen auf der Karte. ;)

 

Tag 5: Durch die Berge! Geplante Reiseroute: Nach Westen.

Aktueller Kilometerstand: 2355km

Heute geht es einfach auf kurvigen Straßen durch die Berge weiter nach Westen. Die Planung sieht einen entspannten Tourtag vor, mit nur 6 Stunden netto Fahrzeit beinahe ein Pausentag. ;)

 

In der Tat war der 5. Tag ein relativ entspannter Tag. Unglaublich wenig Verkehr, gepaart mit abwechslungsreicher Berglandschaft und in der Regel bestem Asphalt machen das Fahren zum reinen Vergnügen. Lediglich die letzten 50km waren sehr feucht und windig. Aber generell kann man mit Fug und Recht behaupten, dass hier ein echtes Motorradparadies ist. Selbst Südfrankreich fällt da etwas ab, weil die Straßen meist nicht in so gutem Zustand sind und die Fahrgebiete nicht diese Ausdehnung haben. Wir haben es "Sporttourerland" getauft. :cool:

Das Hotel ist von Lage und Service her top. Einziges Manko ist das sehr langsame WLAN. Aber immerhin gibt es hier eins. Empfang hat man nämlich hier nicht. Bilder daher keine.

 

Tag 6: Santiago de Compostella! Geplante Reiseroute: Nach Westen, bis es nicht mehr geht!

Aktueller Kilometerstand: 2.756km.

 

Wie der Tag wird, hängt vom Wetter ab. Die Prognose ist eher schlecht. Hotel ist nicht vorgebucht, so dass wir dabei flexibel sind.

 

Der Tag war dann doch ein Erlebnisreicher. Der Regen wartete freundlicher weise bis wir die Berge verlassen hatten. In Santiago de Compostella war es dann nicht durchgehend nass, so dass wir auch ein bischen herumlaufen konnten. Es war nicht ganz so furchtbar kommerziell wie in Lourdes. Aber wir waren uns einig, dass das Gesamtpaket "Santiago de Compostella" jetzt nicht der Grund sein sollte, den Jakobsweg zu bereisen. Zumindest, wenn man nicht sehr religiös ist.

Gegen 16:30 Uhr hörte der Regen weitgehend auf und ging in kleine Schauer über. Der Plan war nun, zum Kap Finisterre zu fahren und anschließend noch einige Zeit Richtung Bilbao.

Aber, kurz vor dem Ziel gab der Gaszug von Andreas K12 in Vollgasstellung den Betrieb auf.

 

Nachdem wir festgestellt hatten, das niemand von uns einen Repsatz dabei hatte (vergessen, am anderen Motorrad etc.), war etwas Findigkeit gefragt. Auf Nachfrage bei den Einheimischen erfuhren wir, dass es in einem Ort ein paar Kilometer entfernt eine Werkstatt gab. In Spanien hatte die sogar um nach 6 noch auf. Und sie konnte tatsächlich weiterhelfen. Andreas bekam die extrem fummelige Montage tatsächlich auch in Rekordzeit hin, so dass uns das Malheur insgesamt gerade mal 1:10 Stunden gekostet hat. Wir fuhren dann weiter nach Fisterra, machten schon mal ein Hotel klar und dann ging es die letzten Kilometer zum Ziel. Das Wetter hatte auch ein einsehen und lieferte spektakuläre Wolken und Sonnenschein.

 

Ein gutes Gefühl, am Ziel einer so langen Reise zu sein und erheblich beeindruckender als Santiago.

 

Abends gönnten wir uns in einen guten Fischrestaurant auch mal was gutes aus dem Atlantik.

 

Tag 6: Bilbao! Geplante Reiseroute: Auf schnellstem Weg hin.

Aktueller Kilometerstand: 2.967km.

 

Die Wetterprognose ist nicht gut, aber das war sie gestern auch nicht. Da über 600km anstehen, zum Großteil auf der Autobahn, ist das auch relativ egal. Heute geht's nur um Kilometer machen.

 

Die haben wir dann auch gemacht, die Kilometer. Die Autobahnen gähnend leer, das Wetter aprilmässig, war das eigentlich ein guter Tag. Bei 30 Grad und Sonne wäre es härter gewesen, als mit ein paar Schauern und bei ~ 15 Grad. Und es gab ne Menge Landschaft zu gucken. Bilbao ist für einen Abend viel zu groß, aber einen Eindruck haben wir schon gewinnen können.

 

Tag 7: Bierge! Geplante Reiseroute: Raus aus Bilbao und ab in die Berge!

Aktueller Kilometerstand: 3.653km.

 

Die Wetterprognose ist gut, wenn wir rechtzeitig aus Bilbao raus sind, können wir den Schauern davon fahren. Das wird wahrscheinlich wieder ein guter Tag.

 

Wir sind rechtzeitig weg gekommen und es wurde ein guter Tag. :)

Eine Kombination aus Autobahnanteilen und kleinen Kurvenstrassen sorgte für zügiges und doch spannendes voran kommen. Bemerkenswert waren eine Autobahn mit einer Doppelkehre, ein spanischer Pickupfahrer, der mir komplett auf meiner Spur in der Kurve entgegenkam und erst in letzter.Sekunde den Blick nach vorne richtete. Die Ausweichroute ins Gelände war mental schon eingeleitet, musste aber dann doch nicht ausgeführt werden.

 

Dann die Fahrt über die Sierra de Urbasa, mitten durch eine Herde wilder Kaltblüter. Und natürlich das Befahren einer dermaßen kurvigen Straße, dass selbst ich ins Staunen kam. Eine dermaßen schnelle Abfolge von Kurven, bei denen ich mit dem Umwerfen des Moppeds kaum hinterherkam, hab ich wirklich selten erlebt. Zum Schluss haben wir es auf der sehr, sehr kuvigen Anfahrt nach Bierge auf 30 Kilometern noch mal richtig fliegen lassen.

 

In Bierge war dann erstmal Urlaubsfeeling unter spanischer Sonne angesagt. Inklusive Pool und hervorragender Paella. :)

 

Tag 8: Umplanung.

Aktueller Kilometerstand: 4.079km

Eigentlich war heute der Rückweg nach Frankreich geplant. Angesichts der Wetterprognose für die Franz. Seite der Pyrenäen (Dauerregen und Schnee in hohen Lagen) haben wir uns entschieden, einen Tag auf spanischer Seite anzuhängen und die Sierra de Guara mit dem Motorrad zu erkunden. Hier soll die Sonne bei deutlich über 20 Grad scheinen. Gefällt uns besser. ;)

 

So war es dann auch. Wir konnten das schlechte Wetter im Norden sehen, während in der Sierra de Guara die Sonne schien. Hunderte Kilometer Kurvenstrecken in fast unbewohnter Natur, ein Erlebnis in jeder Hinsicht. Zum Abschluss sind wir noch in einen Canyon runtergestiegen und haben etwas mit den Füßen im Wasser geplantscht. Ein schöner Abschluss der Tour in Spanien.

 

Tag 9: Zurück nach Frankreich.

Aktueller Kilometerstand: 4.319km.

Wenn es das Wetter zulässt, flechten wir noch den Col de Tourmalet ein. Der fehlt mir noch in der Pässesammlung.

Hat Dir der Artikel gefallen? 8 von 8 fanden den Artikel lesenswert.

Fri Feb 28 10:56:08 CET 2014    |    Lewellyn    |    Kommentare (11)

Lewellyn´s Extratour: 4 Tage - 4 Länder – 3 Schlachtfelder

 

Um mal was vollkommen außerhalb meiner sonstigen Tourenaktivitäten zu machen, weil sich dieses Jahr der Beginn des 1. Weltkriegs zum 100. Male jährt und weil mich das persönlich sehr interessiert biete ich für alle militärhistorisch Interessierten eine Motorradtour der besonderen Art an.

 

Ziel sind nicht die Kurven (obwohl wir davon auch reichlich haben werden) sondern drei berühmte Schlachtfelder des 20. Jahrhunderts.

 

Das Ganze wird stattfinden von Donnerstag, 01.05.2014 bis Sonntag, 04.05.2014.

 

Start wird Donnerstag morgen im Ruhrgebiet sein. Natürlich kann auch selbstständig zum Hotel angereist werden.

 

Geplanter Ablauf:

 

- Donnerstag: Fahrt zum Basishotel an der deutsch/luxemburgischen Grenze auf meist kleinen Strassen durchs Bergische und der Eifel. Ca. 270km.

 

- Freitag: Tour durch den Luxemburger Norden nach Bastogne/Belgien. Dort Besichtigung des U.S.-War Memorials zur Ardennenschlacht (Dez. 1944) und des am 22.03.2014 neu eröffnenden War Museum. Mit allerneuester 3D-Präsentationstechnik. Rücktour ins Hotel wieder über kleine Strassen des Luxemburger Nordens. Ca. 200km Tourlänge.

 

- Samstag: Tour durch Luxemburg und Frankreich nach Verdun, einer der zentralen Schlachten des 1. Weltkriegs. Dort Möglichkeit zur Besichtigung der Festung Douaumont und des Gebeinhauses. Abends Rückkehr ins Hotel. Aufgrund der Tourlänge von ca. 260km werden wir überwiegend auf größeren Strassen unterwegs sein.

 

- Sonntag: Auf kleinen Strassen fahren wir entlang der deutschen Grenze erst an Luxemburg und dann an Belgien vorbei zum Hürtgenwald. Dem Ort, an dem die US-Army ihre grössten Verluste in einer Schlacht seit Gettysburg gehabt hat. Eine nicht ganz so bekannte Schlacht am Ende des 2. Weltkriegs, die neben tausenden Toten auf beiden Seiten auch keinen Sieger hervorgebracht hat. Bei einer Führung durch das kleine Museum werden wir mehr über diese blutigste Schlacht des 2. Weltkriegs in Europa erfahren. Anschließend Rückfahrt ins Revier, bzw. Ende der geführten Tour für Teilnehmer, die nicht aus dem Ruhrgebiet kommen. Ca. 270km.

 

Wer daran Interesse hat , schreibt mir bitte eine PN oder meldet sich hier im Blog.

Die Tour ist für alle Motorradtypen geeignet. Das Augenmerk liegt, wie erwähnt auf den Zielen, nicht in den Kurven. Wir werden genügend Zeit zum ausgiebigen gucken einplanen. Auch Anfänger (vielleicht nicht unbedingt „blutige“) können problemlos mitfahren.

 

Alles weitere dann per PN.


Thu Jan 30 15:28:40 CET 2014    |    Lewellyn    |    Kommentare (223)

Nun ist es schon das 10. MTBTFT. Ursprünglich hatte ich ja mal geplant, alle 5 Treffen ein "XXL"-Treffen zu machen, aber das erscheint mir aus heutiger Sicht schwierig durchführbar. Einmal aus Zeit- und Orgagründen und zum anderen, weil sich die Ferntour sozusagen vom Treffen abgespaltet hat.

 

Darum wird das 10. MTBTFT nur hinsichtlich der Unterkunft außergewöhnlich. Wir sind im Brauereigasthof "Kundmüller" zu Gast. Gelegen in Franken, im winzigen Örtchen Weiher westlich von Bamberg.

 

Ausgestattet mit einer eigenen Brauerei stattlichen Ausmaßes und einer hauseigenen Schlachtung wird diese Tour kulinarisch eher deftig ausfallen. Dazu werden wir am Freitag abend eine umfangreiche Bierprobe durchführen und uns unter fachkundiger Leitung von Biersomelieuse Lisa durch die Produkte der Brauerei probieren.

 

So nimmt das 10. MTBTFT den Ursprungsgedanken des 1. Treffen wieder auf, welches ja die Suche nach dem besten Weißbier zum Thema hatte. Auch ein schöner Aspekt, wie ich finde. Wäre natürlich schön, wenn außer Titus95, Marodeur (unsicher) und mir noch jemand vom 1. Treffen kommen könnte. Zumindest ein weiterer Teilnehmer ist ja noch sehr aktiv im BT...;)

 

Tagestouren durch die fränkische Schweiz, den Steigerwald oder auch die Rhön werden das dann abrunden. Wir sind ja nicht nur zum schlemmen da.

 

Das Teilnehmerfeld ist nach oben durch die Anzahl der Betten etwas begrenzt. Die konkrete Zimmerbelgung ergibt sich. Es gibt Komfortzimmer mit Du/WC und einfache Zimmer DU/WC auf dem Flur und 2 FeWo, von denen die größere schon reserviert ist. Nicht jeder kann ein Komfortzimmer haben. So viele Zimmer haben wir nicht zur Auswahl.

 

Kostenmäßig ist Kundmüller sehr moderat. Die einfachen Zimmer liegen unter € 20,-- mit Frühstück, die Komfortzimmer bei etwa € 30,--. Genaueres werde ich später ergänzen.

 

Reserviert habe ich aktuell 6 DZ, die zur Not auch als EZ genutzt werden können, 5 EZ und die beiden FeWos. Sollte noch Bedarf sein, könnten ggf. noch zusätzliche Zimmer gebucht werden, aber nicht unbegrenzt.

 

Die Tourplanungen kommen später. Wie auch letztes Jahr werde ich wieder die gemeinsame Anfahrt ab Dortmund-Ost anbieten.

 

Bisher gemeldete Teilnehmer sind:

 

- Lewellyn - EZ

- Camion-Rebel + 4 - FeWo groß

- littlevampire - EZ

- factory23 - DZ ?

- Titus95 + 2 - EZ + DZ?

- Mercy19 noch unsicher - kl. Fewo?

- Muhmann - EZ

- Wolfgang - kl. FeWo

- Marodeur noch unsicher - DZ?

 

Personenanzahl aktuell (in der Spitze, nicht Motorräder): 14

Motorräder: 10

 

Wer also noch teilnehmen möchte, bitte hier im Thread oder per PN melden.


Tue Oct 01 21:45:36 CEST 2013    |    Lewellyn    |    Kommentare (393)

¡Andorra! oder: Wir besuchen den TDIBIKER vom 20.05. - 31.05.2014

 

 

Die Frankreichtour 2014 dient zwei Zielen:

 

1. Zum ersten Mal in die Pyrenäen zu fahren

2. Den TDIBIKER zu besuchen, der hier im Forum meist den Pokal für die weitesten Posts hält.

 

Da wir aus verschiedenen Gründen relativ früh fahren müssen, werden wir die ganz hohen Pässe meiden. Aber die küstennahen Regionen der Pyrenäen sind auch seeeehr schön. Geschätzte Länge der Tour ab/bis Ruhrpott ca. 5.000km.

 

Ablauf:

 

Dienstag, 20.05.14: Hause (wo auch immer) - Montelimar. Abfahrt bei mir ca. 06.00 Uhr, Luxemburg ca. 09.00 Uhr, Ziel ist die Autobahnabfahrt Montelimar-Nord , an deren Zufahrt 4 große Hotels sind. Campanile, B&B, Ibis etc. Ankunft vermutlich zwiscehn 18.00 und 19.00 Uhr.

Dort ist der Sammelpunkt. Treffpunkt mit Blackhawk3k ist der Rastplatz Jura an der A39.

 

Mittwoch, 21.05.14 Montelimar - Penne.

400km quer durch die Cevennen mit Tarnschlucht, Brücke von Milau etc. Volles Programm. Langer Tag. Abends eintreffen im Heimatort vom TDIBIKER.

 

Donnerstag, 22.05.14 Penne - Ich fahre mal nicht vor, sondern überlasse es dem TDIBIKER,

Tag 4 Penne- uns seine schöne Heimat zu zeigen. :)

 

Freitag, 23.05.14 - Penne. Ich fahre mal nicht vor, sondern überlasse es dem TDIBIKER,

uns seine schöne Heimat zu zeigen. :)

 

Samstag, 24.05.14

Eine Transfertour von Penne bis auf die spanische Seite der östlichen Pyrenäen. Dort Unterkunft im Hostal "La Quadra".

 

Sonntag, 25.05.14

La Quadra - Tour zur Costa Brava, auf der Suche nach der kurvigsten Küstenstrasse.

 

Montag, 26.05.14

La Quadra: Tour nach Andorra. Das Fernziel. Zumindest einmal dagewesen sein.

 

Dienstag, 27.05.14

La Quadra - Pausentag. Wie auch immer. Je nach Wetter auch an einem anderen Tag.

 

Mittwoch, 28.05.14

La Quadra - Tour zum Kloster Montserrat

 

Donnerstag, 29.05.14

La Quadra - Gucken wir mal, wo wir hinfahren oder was wir machen. Jemand einen Wunsch?

 

Freitag, 30.05.14 La Quadra - Richtung Heimat. Mal gucken, wie weit wir kommen.

 

Samstag, 31.05.14 Rückfahrt nach Hause. So der Reifen noch hält...

 

 

Vorläufige Teilnehmerliste:

- Lewellyn

- Mercy19

- Blackhawk3k

- TDIBIKER ab Penne

 

Freiwillige vor...:)

 

 

Im Laufe der Zeit werde ich noch weitere Infos zufügen.


Mon Sep 23 17:34:44 CEST 2013    |    Lewellyn    |    Kommentare (56)

Dienstag morgen, 08:50 Uhr, Shell-Tankstelle am Ende von Dortmund. Als ich aufs Tankstellengelände rolle, ist muhmann bereits beim tanken und Titus & seine beiden Kumpel Thomas & Christoph sind bereits abreisefertig. Das trifft sich gut, da Wolfgang aus beruflichen Gründen erst Donnerstag nachkommen kann. Können wir also gleich weiter fahren.

 

Bei wenig Verkehr und teilweise leichtem Niesel erreichen wir rasch das Ende der Autobahn in Bestwig und schwingen uns nun durch die ersten Kurven der Tour durchs Sauerland Richtung Winterberg, um beim dortigen Schachtelwirt eine erste Kaffeepause zu machen.

 

Weiter geht's durchs östliche Sauerland in ziemlicher gerader Richtung Südost auf kleinen und größeren Strassen. Immerhin haben wir ab Bestwig 313km Landstrasse zu fahren. Mittagessen gabs in einem kleinen Gasthof in der Nähe von Schlitz. Der Verkehr war, von diversen Treckern abgesehen, erfreulich gering.

 

Nachdem wir Fulda nördlich passiert hatten, fuhren wir quer durch die Rhön und statteten auch der Wasserkuppe einen kurzen Besuch zwecks Kaffee ab.

 

Das Wetter wurde über den Tag zusehends besser und die Tour verlief beinahe wie geplant, so dass wir auch zur avisierten Uhrzeit (18.00 Uhr) den Brauereigasthof Kundmüller in Weiher erreichten.

 

Michi & Hubert waren kurz vor uns angekommen, so dass wir dann nach dem Bezug der Zimmer und einem kurzen frisch machen mit der gebuchten Brauereibesichtigung starten konnten.

 

Als erstes gabs mal für jeden einen Humpen Bier in die Hand, damit die Führung nicht so trocken verliefe. Das dortige Rauchbier mit einer leichten Schinkennote ist ungewöhnlich, aber sehr lecker.

Unter kundiger Führung von Biersommelieuse Lisa zog sich die Brauereiführung ziemlich in die (unterhaltsame) Länge. Anschließend gabs eine fürstliche Brotzeit für alle und Bier in (gefühlt) all you can drink. :cool:

Uns hat das da so gut gefallen, das wir das 10. MTBTFT wohl komplett dahin legen werden. Wir müssen schließlich noch die eigentliche Bierprobe mit Lisa nachholen. :)

 

Mittwoch ging es nach üppigem Frühstück pünktlich gegen 09:00 Uhr los zur 400km-Etappe nach Kufstein. Durch abwechslungsreiche Gegenden, unterbrochen von zahllosen Tankstopps für die Vmax, sammelten wir um 12 auch noch den Marodeur ein, der schon etwas in der gleißenden Mittagssonne geschmort hatte.

 

Mittagessen im niederbayerischen Nirwana. Der Wirt hatte die Küche quasi schon zu, aber für ne bayerische Version einer Currywurst mit Pommes reichte es noch. Unvergesslich seine Antwort auf Huberts Frage nach einem Kuchen zum Nachtisch: "Da muss ich mal in der Küche gucken, was weg muss..." Das Ganze auf niederbayerisch. *Brüller* :D

 

Michi und Hubi klinkten sich nach dem Mittagessen aus der Tour aus, da Michis Fahrlicht nicht mehr funktionierte und er noch seinen Händler in Rosenheim vor Geschäftsschluss erreichen wollte.

 

Der Rest machte noch eine Kaffeepause am sonnenüberfluteten Chiemsee, wobei wir in den Moppedklamotten etwas neidisch den im Wasser planschenden zuguckten.

 

Danach gings dann zügig die letzten 70Kilometer Richtung Süden, wo wir dann gegen 18.00 Uhr pünktlich zu Bier und leckerem Schnitzel im Gasthof Neuhaus eintrafen. Die letzten 2km zum Gasthof Neuhaus sind eine gar winklige und schmale Bergstrecke mit einer interessanten Doppel-S-Kurve mit ohne Sicht am Hang.

 

Ein wirklich uriger Gasthof mit vielen toten Tieren an der Wand in ziemlich einmaliger Lage allein im Bergwald.

 

Donnerstag morgen, das Wetter strahlt mit der Laune um die Wette. Die geplante Tour über Bandenberg, Zillertaler Höhenstrasse in voller Länge, Schlegeisspeicher und zurück über Achensee und Sudelfeld ist für so eine Gruppe sehr ambitioniert. Das war mir schon bei der Planung klar. Aber sollten wir zeitlich hängen, können wir die Tour deutlich abkürzen, indem wir einfach die deutschen Alpen links liegen lassen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

 

Michis Stieftochter möchte auch mitfahren und da sie kurvenfest ist und meine LT für den Soziusbetrieb prädestiniert ist, fährt sie (überwiegend) bei mir mit. Klappte auch super.

 

Die Brandenberger Runde, zu Anfang von einem Kaffee unterbrochen, ist ein bisschen ein Geheimtipp in Tirol, da wenig Verkehr und meist guter Fahrbahnbelag an geiler Strecke. Liegt aber etwas abseits und ist eben eine Runde, führt wieder an den Ausgangspunkt zurück.

 

Danach wechselten wir unter Hubis Führung auf kleinen, asphaltierten Wirtschaftswegen ins Zillertal, die schon mal einen Vorgeschmack auf die ZHS (Zillertaler Höhenstrasse) gaben.

 

Ein bischen Sorgen mache ich mir schon, ob die grosse Truppe heile über die ZHS kommt, da diese an manchen Ecken doch sehr anspruchsvoll und wenn dann noch Gegenverkehr da ist, dann wirds auch schnell mal haarig.

 

Aber, es klappte alles wunderbar. Niemand ging verloren, auch die schwierigen Passagen wurden von der doch sehr heterogenen Gruppe von 34 - 150PS, vom Sportler bis zum Cruiser, sauber gemeistert.

 

Oberhalb des Zillertales machten wir auf der "Alm" Mittagessen, inklusive wunderbaren Ausblick. Von dort gings dann wieder runter über zahllose Kurven und Kehren und 1400 Höhenmeter ins Zillertal und von da aus weiter südlich Richtung Schlegeisspeicher.

 

Mit 7,80 € Maut (Als Gruppe nur € 7,--) pro Kilometer wahrscheinlich eine der teuersten Mautstrassen, dafür auf ein paar Kilometern im Einbahnstrassenbetrieb, so dass man mal "die Kuh" so richtig fliegen lassen konnte. Bis auf einen (anscheinend lebensmüden) Radfahrer, der das ranbrausende Motorengedonner anscheinend nicht ernst nahm und unbeirrt als "Geisterfahrer" fuhr. Christoph konnte jedenfalls nur knapp ausweichen.

 

Oben am Schlegeisspeicher gabs dann phantastisches Gebirgspanorama und Apfelstrudel mit Vanilleeis. :)

Am Schlegeisspeicher endet die Strasse auch. Ein Wanderweg führt von dort aus weiter über den nächsten Pass und dann ist man bereits in Südtirol.

 

Zurück ging es dieselbe Strasse wieder runter, wo Calle dann auch seine "Felswandfotos" geschossen hat.

 

Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit kürzte ich dann die Tour, wie am Morgen schon angedacht, entsprechend ein und wir fuhren dann (meist hinter irgendwelchem Verkehr) direkt wieder nach Kufstein. Wolfgang war bereits gegen 15.00 Uhr eingetroffen. 7 Stunden für 730km ist ein super Reiseschnitt, den man wahrscheinlich nur alleine oder in einer Kleingruppe hinbekommt. Und ohne eine Vmax. ;)

 

Abends hatte das Gasthaus Ruhetag und so fuhren wir per Taxi nach Kiefersfelden, wo es lecker Pizza/Nudeln beim Italiener gab. Eine bemerkenswerte Taxifahrt beendete den Abend. ;)

 

 

Freitag sollte ein denkwürdiger Tag werden. An diesem Tag habe ich viel gelernt. Vor allem hinsichtlich meines demnächstigen Nebenjobs als Tourguide für bezahlte Touren.

Was so alles schief gehen kann auf einer geführten Tour. Nachdem der Donnerstag trotz einiger stiller Bedenken doch so gut gelaufen ist, hab ich es Freitag etwas schlurren lassen.

 

Was bei mir falsch gelaufen ist:

- Ich habe die Strecke als solches unterschätzt. Da es nahezu ausschließlich über Hauptstrassen ging, habe ich da keine Probleme gesehen.

- Ich bin nicht vorgefahren. Und hab mich von den beiden, die vorgefahren sind, dann mitziehen lassen. Dadurch zog sich das Feld an einigen Stellen viel zu sehr auseinander.

- Ich habe jemanden auf Tour mitgenommen, über den ich keine weitergehenden Informationen hinsichtlich Fahrkönnen hatte und auch keine Zeit hatte, mich mit demjenigen mal kurz zu unterhalten.

- Im vorhinein hätte ich ein Briefing für alle hinsichtlich fahren in Gruppen machen müssen. Aber da (eben fast) nur Wiederholungstäter oder Leute, mit denen ich jetzt schon ein paar Tage unterwegs war, dabei waren, hab ich das auch geschlurrt.

 

Aber, ich lerne ja gerne dazu. Vielleicht nicht immer gerne so gehäuft.

 

Im Detail:

 

Während wir noch beim Frühstück saßen, tauchte von den beiden noch angekündigten Mitfahrern Alex als erstes auf. Dafür mit gerissenem Kupplungszug. Aber ein Anruf beim weltbesten Hubi und er tauchte 20 Minuten später mit einem Repsatz auf, den Alex auch flugs verbaute.

08.45 Uhr. Tiguan_Fan (fortan TF) ruft an, er kommt ne Viertelstunde später als geplant. Geplant war 09.00 Uhr. Wir beschließen, pünktlich loszufahren, jedoch nur zur nahen Tanke, wo alle, die noch tanken müssen, Sprit fassen und wir sozusagen nach der Ankunft von TF nahtlos weiterfahren. Letztlich hätte ich TF eigentlich gar nicht mitnehmen sollen, da er als Fahranfänger (was mir nicht klar war) von so einer Tour leicht überfordert wird. Morgens von Ulm nach Kufstein und anschließend dann so eine Tour ohne Alpenerfahrung, das geht schon an die Grenzen. Noch dazu auf einem neuen Motorrad. Aber da habe ich in dem Moment keinen Gedanken dran verschwendet.

 

TF kommt wie angekündigt und wir fahren dann mit 14 Motorrädern auch umgehend los. Zunächst quer durch Kufstein und auf vollen Strassen weiter Richtung Kitzbühl.

 

Kurz vor Kitzbühl machen wir noch eine kurze Pause.

 

Im gehobenen Stop-and-Go geht’s durch Kitzbühl, wo man schon mal sich fragt, warum dieser Ort mit dem Charme (an der Durchfahrtsstrasse) von Bottrop Innenstadt so einen Ruf hat.

 

Nach Kitzbühl kommt der Pass Thurn. Im Wechsel dreispurig und von autobahnähnlicher Qualität, zieht das Tempo vorne mächtig an. Eine andere Motorradgruppe wird sozusagen „integriert“, was die Übersichtlichkeit nicht erhöht.

 

Am Ende des Pass Thurn kommt ein Kreisverkehr. Wir nehmen die 3. Ausfahrt Richtung Zell am See/Grossglockner und halten an der unmittelbar dahinter folgenden Tankstelle, um die Truppe wieder zu sammeln. Nach kurzer Zeit sind auch alle da. Zumindest sieht es so aus, da Michi, der „Lumpensammler“ auch da ist. Aber bei genauerem Hinsehen fehlen doch 2. Titus Kumpels Christoph und Thomas.

Verschwunden aus der Mitte der Gruppe heraus. Einzig Wolfgang meinte, sie noch so eben entschwinden gesehen zu haben, als sie statt der 3. im Kreisverkehr die 2. Ausfahrt Richtung Felbertauerntunnel genommen hätten.

 

Nach kurzer Beratung bleibt Michi erstmal an der Tanke zurück, während die Truppe nach Zell am See weiterfährt zum nächsten Tankstopp. Dort angekommen, telefonieren wir mit Michi, der ein gutes Stück Richtung Felbertauerntunnel gefahren ist, jedoch keine Spur der beiden gefunden hat. Titus entscheidet sich aus echter Sorge um seine Freunde, ebenfalls zurück zu fahren, um gemeinsam mit Michi zu suchen. Wir können uns keinen echten Reim darauf machen, wie und wo die verschwunden sind.

 

Exkurs: Das Verschwinden von Christoph und Thomas

 

Durch eine andere Motorradgruppe, die Richtung Felbertauern abbog, waren die Beiden etwas irritiert und bogen ebenfalls dorthin ab. Anstatt nun irgendwann, nachdem vom Rest keiner mehr zu sehen war, einfach anzuhalten, fuhren die Beiden unverdrossen weiter, bis sie schließlich die Mautstation vom Felbertauerntunnel erreichten. Da sie auch da niemanden antrafen und Wenden direkt vor der Mautstation schwierig war, kauften Sie also für je € 20,-- ein Ticket und fuhren durch. Da auf der anderen Seite auch niemand war, drehten sie (nun endlich), kauften noch ein Ticket für je € 20,-- und fuhren wieder zurück zum Kreisverkehr mit der Tanke. Immerhin 2 tolle Aufkleber für je € 20,--.

Das dauerte allerdings insgesamt solange, dass Michi und der mittlerweile an der Tanke am Kreisverkehr eingetroffene Titus das Suchen eingestellt hatten und zurück Richtung Hotel gefahren waren, in der Überlegung, dass die Betroffenen vielleicht ebenfalls aus irgendeinem Grund umgekehrt sind. Was sie natürlich nicht waren. Michi und Titus fuhren dann schließlich zum Chiemsee weiter und verbrachten dort einen schönen Tag. Allerdings war Titus hauptsächlich mitgefahren, um den Grossglockner zu fahren. Was natürlich schade für ihn war.

Christoph und Thoma jedenfalls folgten dann den Schildern zum Großglockner und lösten an der dortigen Mautstation je ein Ticket für € 23,--. Dann fuhren Sie die Großglocknerhöhenstrasse (GGHS) hoch und trafen später...

Nachdem Titus dann alleine zur Suche aufgebrochen war, starteten wir auch die Anfahrt zur Mautstelle der GGHS. Dort angekommen hatten wir das Problem, das es für ein 10er Ticket für Motorradgruppen je 3 Euro Rabatt gab, wir auch 10 waren (2*2 fehlen bis jetzt), Nyah aber bereits ein Ticket hatte und uns somit einer fehlte. Half alles beratschlagen nix, mussten wir halt jeder 3 Euro mehr bezahlen.

Als Treffpunkt für alle nannte ich noch die Edelweißspitze, den höchsten Punkt der ganzen GGHS und wies auf die ensprechenden Schilder "Edelweißspitze" und "Biker Point" hin. Dort war Mittagessen geplant. Ansonsten war nun freies Blasen angesagt. Wäre mir klar gewesen, das TF sich gerade an die ersten Kehren seines noch jungen Motorradfahrerlebens heranwagte, hätte ich ihn hinter mir fahren lassen. Aber so...

 

Marodeur hatte sich mit der Mauttante verquatscht, deren Schwiegermutter aus dem selben Dorf wie er kommt (man muss seine Fahrzeugpapiere vorlegen) und kam daher erst raus, als unsere Motoren schon liefen.

 

Von Marodeur abgesehen, starteten Tini (meine Sozia) und ich als Letzte, arbeiteten uns aber peu a peu wieder nach vorne. Nur an Hubi und Alex, da kamen wir dann nicht mehr heran. Die waren dann schon oben, als ich und der vermeintliche Rest auf eine elend langsame Harleytruppe in den letzten Kopfsteinpflasterkehren zur Edelweißspitze aufliefen. Nachdem wir dann oben im Parkplatzchaos geparkt hatten, viel dann auf, das wir irgendwie auffällig wenig waren.

Es fehlten Wolfgang, Marodeur und TF. Da wir akut daran nichts ändern konnten, warteten wir einfach mal ab und bestellten schon mal was zu essen. Nach etlichen Minuten (das Essen war gerade gekommen) tauchte dann Marodeur auf und berichtete, er habe TF in Kehre 8 liegen sehen, wie das Gesetz es befahl gefunden, als er sich schon wieder aufgerappelt hatte. Nur das Mopped lag noch im Weg. Er hat dann geholfen, die Kawa zur Seite zu räumen. Nachdem klar war, dass TF sich bei dem Ausrutscher nichts getan hatte und ein dort zufällig (samt Familie) parkender Mechaniker aus Holland sich schon mal der lädierten Bremshebel/Fussrasteneinheit angenommen hatte, fuhr Marodeur dann zu uns hoch, um Bescheid zu sagen.

 

Alex und Hubi erklärten sich spontan bereit, zurückzufahren und zu gucken, wie man die an beiden Bremshebeln wunde Kawa wieder soweit auf die Räder bekommt, dass man sie zumindest außerhalb der Mautzone bringen kann.

 

Hatten wir das zumindest halbwegs geklärt. Wo war nun Wolfgang? Niemand wusste es.

 

Einschub: Die zahllosen fruchtlosen und die wenigen erfolgreichen Handytelefonate und wer keins oder die Nummer von wem nicht hatte, wessen Handyakku leer war und welches sich tot stellte, lasse ich bewusst weg. Das würde den Rahmen sprengen.

 

So waren von 14 Motorrädern jetzt noch 6 übrig. Der Rest verteilte sich in Einzelfahrer und Kleingruppen über Tirol. Geile Tour. Wir warteten erstmal bei bestem Wetter auf der Edelweißspitze auf Nachricht bezüglich TF. Die kam dann, Hubert wollte die Kawa runter fahren, Alex dann TF hinten drauf mitnehmen und schließlich wollten wir uns am Parkhaus am Franz-Josef-Gletscher treffen.

Mittlerweile hatte ich Wolfgang über Handy errreicht, der keine Schilder gesehen hatte und mittlerweile am besagtem Parkhaus angekommen war. Bevor ich ihm sagen konnte, er solle da warten, legte er schon wieder auf und ging auch nicht mehr dran. Nun ja. Wir fuhren dann los Richtung Parkhaus an der Kaiser-Franz-Josef-Höhe und trafen dann auch Wolfgang auf dem Weg, der aber keinen Bock mehr hatte mit zurück zu fahren und sich stattdessen an das Gasthaus an der Anfahrt zur Edelweißspitze zwecks Mittagessen hocken wollte. Wir fuhren gerade wieder an, da fuhren Thomas und Christoph an uns vorbei.

Kurzes Hallo und sie fuhren dann zu Wolfgang weiter, da sie auch schon am Gletscher gewesen waren und wollten dort auf uns warten. Wir fuhren dann wie geplant zum Kaiser-Franz-Josef-Gletscher. Der Tipp von Hubert, ins Parkhaus und dann bis nach ganz oben zu fahren, war super. Statt unten im volksfestähnlichen Trubel hatte man ruhiges Örtchen mit traumhaften Bergpanorama.

 

Nachdem wir dann länger gewartet hatten, aber kein Hubert/Alex/TF auftauchte, fuhren wir wieder nach unten und warteten dort vor dem Parkhaus noch mal. es war aber niemand zu sehen. Nach kurzer Beratung entschieden wir dann, zu den wartenden Drei zu fahren, da die kommenden Drei uns ja zwangsläufig entgegenkommen mussten. DAS war wahrscheinlich der Augenblick, an dem wir uns verpasst hatten, als die Drei ins Parkhaus und wir raus gefahren sind. So begegneten wir uns nämlich nicht auf dem Rückweg.

 

Kurz vor Erreichen des Abzweigs zur Edelweißspitze kamen wir dann an die Vollsperrung der Nordseite GGHS wegen eines Oldtimerbergrennens. Das stand auf dem Zettel, den man uns zusammen mit dem Ticket an der Mautstelle gegeben hatte. Hatte nur irgendwie keiner gelesen. 500m vor dem Abzweig zur Edelweißspitze, wo Wolfgang, Thomas und Christoph auf uns warteten, ging nix mehr.

Gegen 16.15 Uhr wurde die Sperrung dann aufgehoben und wir kamen endlich zumindest mit den 3en zusammen. TF erreichten wir über Handy, der saß beim späten Mittagessen, Alex und Hubi waren noch mal alleine unterwegs, Kurven kratzen. Michi und Titus waren am sonnigen Chiemsee, eigentlich war bis auf die lädierte Kawa an der Mautstelle alles wieder im halbwegs grünen Bereich.

 

Also fuhren wir ohne die Drei die Tour planmäßig weiter Richtung Kufstein. Vor einem Abzweig der Strecke hatte sich die Truppe etwas auseinandergezogen. Während die ersten vier abbogen und kurz hinter der Abbiegung anhielten, fuhren die letzte vier ohne uns eines Blickes zu würdigen geradeaus weiter.

 

Marodeur erklärte sich dann bereit, hinterher zu fahren. Wolfgang, muhmann und ich warteten dann. 5 Minuten. 10 Minuten. 20 Minuten. Nix. Ich entschied dann, das wir drei auch hinterher fuhren, weil der Zeitplan eh mittlerweile für den Popo war und wir in der Richtung auch nach Kufstein kommen würden.

 

Nach wenigen Kilometern kam uns dann Marodeur mit Thomas und Christoph entgegen, Calle und Nyah hatten das Umdrehen wohl mitbekommen, wollten aber nicht mehr umdrehen. Oder was auch immer.

Jedenfalls waren die weg und zurückfahren zum Abzweig hatte ich jetzt auch keinen Bock mehr als fuhren wir dann auch diese denkwürdige Tour auf Hauptstrassen zu Ende.

 

Am Hotel waren dann schon Michi, Titus, Calle und Nyah. Hubert und Alex mit TF hinten drauf kamen dann auch noch vor dem abendlichen Schweinebraten am Hotel an, so dass (an manchen Zeitpunkten des Tages wider Erwarten) doch noch alle abends beim Essen fröhlich zusammen saßen.

 

Halleluja!

 

Samstag morgen hieß es erstmal, Titus (derdenGrossglocknernichtsieht), Thomas, Christoph und Alex Richtung jeweiligen Hause zu verabschieden. Während Titus und Co. sich erst auf die Moppeds und dann auf die Bahn schwangen, fuhr Alex mit Calle und Nyah Richtung Sudelfeld. Twindance hatte erfreulicher weise am Freitag abend angerufen und wir hatten ein Treffen zwischen Ihm und Calle/Nyah in Schliersee verabredet. Mit auf die Wiesn wollte er irgendwie nicht. Mit Mopped auch eher blöd.

 

Alex musste sich aber vorher schon ausklinken. Der Rest hatte heute Pause. Die Rosenheimer Wiesn wartete auf den Besuch des Restes der Truppe.

 

Muhmann und ich nutzen die Zeit bis zur geplanten Abfahrt auch noch für eine Fahrt zum Sudelfeld, wo wir am Kaffee Kotz noch ganz kurz Alex und die beiden Kücken trafen.

 

Hubert hatte seinen geplanten Samstagsablauf komplett über den Haufen geworfen und zusammen mit TF die Kawa von der Mautstation geholt und noch die Reparatur organisiert, so dass TF dann nachmittags anrief, um seine glückliche Ankunft zu Hause zu vermelden. Fettes DANKE noch mal dafür an Hubert.

 

Muhmann und ich kamen pünktlich wieder zurück, warfen uns kurz in den leichten Bíeranzug und dann gings zum Bahnhof. Leider war der erste Zug so voll, dass wir gar nicht mitkamen. Die Stunde bis zum Nächsten verbrachten wir im nahegelegenen Biergarten. Der Zug tats dann und wir erreichten die Festwiese, ergatterten sogar noch ein schattiges Plätzchen und fuhren mal nicht Motorrad.

Für Irritationen sorgte nur der Anruf von Twindance, dass Calle und Nyah nicht am vereinbarten Treffpunkt aufgetaucht sind. Da sie ja schon am Sudelfeld waren und von da aus nach Schliersee es kaum mehr als ein Katzensprung ist, konnten wir uns keinen Reim darauf machen. Aber, nach dem gestrigen Freitag und nach den ersten 2 Maß konnte uns eh nichts mehr erschüttern und wir waren dann am frühen Abend wieder im Hotel, wo die Beiden schon länger da waren.

 

Irgendwie muss es ein Missverständnis gegeben haben und sie dachten, das Treffen würde ausfallen.

 

Sonntag hatte auch das (wettermäßig auf jeden Fall) schönste MTBTFT ein Ende und die noch Verbliebenden schwangen sich unter Verabschiedung durch die (extra früh aufgestandenen) Einheimischen auf ihre Moppeds und dann ging es mehr oder weniger lang nach Hause.

 

Außer Calle, der noch das ausgefallene Treffen mit Twindance nachholen wollte.

 

Meinen abschließenden Dank an alle Teilnehmer, die, jeder auf seine Art ihren Beitrag zum gelingen dieses bemerkenswerten Treffen geleistet haben.

 

Es war ein gutes Treffen. Kein excellentes (dann müssten neben den Teilnehmern auch alle Moppeds heile geblieben sein), aber ein sehr gutes Treffen.

 

Der Gasthof Neuhaus war eine urige Unterkunft, preiswert im Sinne des Wortes und vieleicht machen wir ja mal wieder ein Treffen dort. Gäbe noch ein paar Ziele von da...;)

 

Ansonsten dürfen alle gerne wieder beim nächsten MTBTFT dabei sein. :)

 

Aller Voraussicht nach in der Nähe von Bamberg. Näheres in Kürze...


Sun Jun 02 17:51:03 CEST 2013    |    Lewellyn    |    Kommentare (44)

Tja, als ich dieser Tour den Namen "Die harte Tour" gab, bezog ich das lediglich auf die Länge der Tour. Das dieser Frühling sich alle Mühe gab, dem Namen der Tour gerecht zu werden, war irgendwie nicht geplant. Aber der Reihe nach...

 

Mittwoch, 09.00 Uhr: Der Himmel ist trüb, der Regen der Nacht hatte sich nach Süden verzogen. Ein Blick aufs Wetterradar verriet mir, das Camion-Rebel (fortan CR) und Hubi das ganze Wasser sozusagen direkt ins Gesicht bekommen würden, während es für unsere Strecke eigentlich ganz gut aussah.

 

Nach einer letzten Luftdruckprüfung verließen Wolfi und Ich gegen 09.20 Uhr die heimatlichen Gefilde. Mutig wie wir waren, nahmen wir die kürzere Route über die A45 durchs Sauerland. Das sich durchgehend nieselig neblig bei etwa 3 Grad als wenig Moppedfreundlich entpuppte. Nun ja, dachte ich mir, wenigstens wird's nicht mehr kälter. Dachte ich. Ein erster Tankstop war noch ungemütlich. Danach, mit erreichen der Frankfurter Ebene kam sogar mal kurz die Sonne raus. Keine Staus, alles lief flüssig und wir waren pünktlichst um 12.30 Uhr am verabredeten Treffpunkt mit Sinan, dessen Anreise aus dem Kölner Raum ähnlich flüssig verlief. 50km vor dem Hotel bekamen wir aber dann doch noch einen massiven Schauer ab.

 

Planmäßig erreichten wir gegen 15.30 Uhr Ötlingen. CR und Hubi waren kurz vorher angekommen und bestätigten meine Vermutung, dass sie das Regengebiet tatsächlich 4 Stunden lang direkt in die Fr... durchfahren mussten. Hubis Laune tendierte gegen Null. Eine Aprilia Tuono ist halt wetterschutztechnisch nicht so der Hit. Aber das musste Hubi noch häufiger feststellen. Der "Ochse" ist eine urige Gaststätte mit einer tollen Terrasse mit Blick über Weinberge und Basel, was aber angesichts der Temperaturen und des Wetters selbst in Moppedklamotten zu ungemütlich war.

 

Donnerstag: Nettes Frühstück morgens mit gutem Service, die Sonne schien auch und verhieß eine Entschädigung für den ersten Tag. Angesichts der anstehenden, 460km langen Landstrassenetappe fuhren wir gegen 08.00 Uhr pünktlich los. Direkt nach Frankreich rüber erreichten wir nach kurzer Zeit die ersten Kurven. Strassen trockneten aber nur zögerlich. Nach dem Wechsel ins Schweizer Jura wurden die Strassen auch trockener, ein paar schöne Kurvenstrecken lagen auf der Route. Das Damoklesschwert der Schweizer Bussgelder drosselte aber den Spass ein bischen. Schön ist das nicht, immer penibel aufs Tempo achten zu müssen. Gegen 11.00 Uhr machten wir in einem kleinen Schweizer Ort Kaffeepause. Angesichts der strahlenden Sonne konnten wir sogar schön draußen sitzen. Die Laune aller hob sich sichtlich. Hubi hatte auch an diesem Tag Geburtstag.

 

Beim Durchfahren von La Chaux-de-Fonds, was sich als ausgewachsene Stadt entpuppte, touchierte CR beim Stopandgo Wolfis Koffer mit seinem, kam aus dem Gleichgewicht und legte ein Pirouette auf seinem Seitenkoffer hin, nachdem er vor Schreck die Kupplung kommen ließ und das Gas ungewollt aufriss. Außer ein paar Kratzern ging das aber sehr glimpflich ab.

 

Nach diesem Event und der schönen Kaffeepause erkannte ich, das wir dem Zeitplan deutlich hinterherhingen. Es war schon nach 12 und wir hatten noch nicht mal 1/3 der Strecke. Also strich ich für die nächsten 2 Stunden die Raucherpausen und wir fuhren bis zum geplanten Mittagessen- und Tankort Saint Claude durch. Kurz vor Schluss gabs dann kurventechnisch schon mal eine Vorgeschmack auf die kommenden Kurven. Sehr schöne Strecke. Gab zwar hinterher Gemecker, aber das ist halt das Los des Tourguides. Nachher mussten mir auch alle recht geben, dass die Entscheidung richtig war.

 

Gegen 15.00 Uhr war dann auch die Pause und das Tanken zu Ende. Ein Blick aufs Regenradar verhieß nichts Gutes. Wir würden nass werden. 190km standen noch auf dem Navi. Nach etwa 40km setzte dann auch der Regen ein, der entgegen meiner Schätzung laut Regenradar auch nicht mehr aufhörte. Er ging nur auf den hohen Etappen in Schneeregen über. Regen auf der Autobahn ist ätzend. Regen auf unbekannten Strecken in den Bergen ist megaätzend. Der Fahrschnitt sinkt dramatisch. Das Ganze noch garniert mit Temperaturen zwischen 2 und 6 Grad, da sinkt der Fahrspass noch deutlich unter die Temperaturgrenze.

 

Bei einem kurzen Halt unter dem Dach einer stillgelegten Tankstelle wrang Hubi seine neuen Winterhandschuhe aus, aus denen das Wasser in erstaunlicher Menge herauslief und steckte seine blaugefrorenen Hände in die Ersatzhandschuhe (Sommer/Racing). Da ich noch mein Paar alte Gummiüberzieher dabei hatte und sowohl über dichte Handschuhe, Windschutz durch die Spiegel, als auch eine Griffheizung verfügte, brauchte ich die nicht und gab sie Hubi. Zum ersten Mal lief meine Griffheizung längere Zeit auf Stufe 2, die normalerweise die Hände kocht. Aber, es muss wohl nur kalt und feucht genug sein.

 

Hubi meinte dann auch, nachdem wir gegen kurz vor 20 Uhr im Schneeregen das Hotel in Rencurel erreichten, das wäre die härteste Tour seines Lebens gewesen. Auf einer Tuono war sie das bestimmt. Auf meiner Telefonzelle gings. Ich bin immer wieder sehr angetan davon, wie einfach und komfortabel mich die RT auch unter widrigsten Bedingungen durch die Kurven dieser Welt trägt.

 

Abends gabs dann auch noch einen Geburtstagskuchen für Hubi, der diesen Geburtstag nach eigener Aussage niemals vergessen wird.

 

Freitag: Wir sind mit Titus und seiner Truppe in Clelles verabredet. Um 11 Uhr. Das Wetter sieht nicht sehr freundlich aus und kalt ists auch. Ich streiche die Kurvenetappen aus der Tour und verlege den Abfahrtszeitpunkt von 09.00 auf 09.45. Leicht nieselig fahren wir in die Regenklamotten gehüllt los. Schon nach 10km stehen wir vor der Vollsperrung der Bourneschlucht. Das ist jetzt doof, weil es keinerlei zeitlich akzeptable Alternativroute gibt. Die Umleitung führt über den höchsten Pass des Vercors, angesichts der Temperaturen keine Alternative.

 

Also Umplanen und quasi von hinten über den Col de Menee zum Treffpunkt. Wir werden zwar 1 Stunde zu spät kommen, aber wir fahren ihnen entgegen und wenn sie die geplante Route fahren, müssten wir sie treffen. Zunächst müssen wir dafür aber über den Col de Roussette. Der Niesel ging in Regen über und mit jedem Höhenmeter wurde es kälter. Oben fuhren wir dann im Schneetreiben über den Pass, dessen eigentliche Passhöhe ein Tunnel ist (im Tunnel gings, dafür war Eis drin). Auf der Südseite erkannte ich durchs Schneetreiben Die, die Hauptstadt der Region, und da schien es heller zu sein.

 

Nachdem wir zunächst mit dem bisher uns unbekanntem Phänomen der Schneeansammlung auf dem Visier konfrontiert wurden, wurde es dann mit jedem Höhenmeter wärmer, der Schnee ging rasch in Regen über und hörte noch vor Erreichen von Die ganz auf.

Dort kam sogar die Sonne durch. Der Plan, über den Col de Menee Titus entgegen zu fahren, scheiterte an dem Schild „FERME!“. Pass war gesperrt. Das Treffen würde also wohl nicht zustande kommen. Ich entschied dann erstmal, das wir zum geplanten Mittagessenort „Le Clapse“ fahren, dort einen Cafe trinken und dann mal gucken. Die Sonne schien, es war nur sehr windig. Da die Tourplanung sowieso für die Tonne war, fuhren wir anschließend eine kleine Tour von Le Clapse aus über 4 Pässe aus meinem Gedächtnis. War auch schön. Und vor allem sonnig und trocken.

 

Gegen kurz nach 14.00 Uhr trafen wir wieder in Le Clapse ein, wo wir nicht nur mit Titus Truppe eigentlich Mittagessen wollten, sondern wo auch der TDIBIKER dazustossen wollte. Aber auch ihm hatte das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht und es kam nicht dazu. Das Bistro hatte mangels Gäste mittlerweile geschlossen.

 

Wir wechselten also in den nahegelegenen Ort, wo wir windgeschützt und bei strahlender Sonne auch nix zu essen bekamen, da es nach 14.00 Uhr war. Da kennen die Franzosen nix. Da sitzen die Wirtsleute selber beim Essen und daher gibt’s nur Cafe. Sobald aufgegessen ist. Immerhin hatte das dann wirklich schon einen südfranzösischen Moment. Wärme, Sonne, guter Milchkaffee.

Der Rückweg gestaltete sich trocken und nach Erreichen des Hotels entschieden Daniel und ich nochmal die spektakuläre Anfahrt zum Hotel vom Vortag zu fahren, die wir im strömenden Regen am Tag zuvor nicht würdigen konnten. Ein donnernder Wasserfall direkt neben der Strasse und spektakuläre Klippen mit fantastischer Aussicht waren den Abstecher wirklich wert.

 

Samstag: 09.00 Uhr. 5cm Neuschnee. Die geplante Vercorstour, ein echtes Highlight der gesamten Tour, fällt nicht ins Wasser, sondern in den Schnee. Gegen Mittag ist der Schnee weitgehend weggetaut. Dafür regnets. Mal mehr, mal weniger, mal nicht. Poolbilliard vertreibt die Zeit. Teile der Truppe sind schon mittags beim Rotwein. Daniel und ich geben die Hoffnung nicht auf, dass es gegen Nachmittag besser werden könnte. Gegen 16.00 Uhr erst zeigt sich eine größere Lücke. Wir beide schwingen uns auf die Moppeds und fahren zumindest zur Route de Combe de Laval. Das klappt auch auf halbwegs trockenen Strassen. Dort oben sehen wir bei dem fantastischen Weitblick übers Rhonetal den nächsten Schauer kommen. Also wieder runter ins Tal und auf den letzten Kilometern vor der nächsten Tanke erwischt es uns schon. Nachdem wir dann den Schauer unter dem Tankstellendach abgewartet haben, fuhren wir wieder ind Hotel zurück, welches wir pünktlich vor dem nächsten Schneeregenschauer erreichten. Damit war der Samstag tourtechnisch mit 78km abgehakt.

 

Sonntag: Transfertour ins nächste Hotel. Mit 360km nicht besonders kurz, darin aber 30km Abstecher nach Notre Dame de la Salette. Zunächst feuchtkalt und auf dem Pass runter nach Grenoble auch noch mit ein bischen Schneeregen garniert, wird das Wetter mit jedem Kilometer südlich zusehends besser. Notre Dame de la Salette ist auch für Nichtgläubige unbedingt einen Abstecher wert, da die Strasse da hoch von feinster Kurven- und Asphaltqualität ist und es einfach ein besonderer Ort ist.

Die weitere Anfahrt über den Lac de Serre Poncon und die Clue der Barles war sehens- und fahrenswert.

Abends erreichten wir dann müde aber zufrieden bei gutem Wetter Beauvezer und bezogen unsere neuen Zimmer.

 

Montag: Wetterbericht verheißt strahlende Sonne von morgen bis abends. Ich entscheide, das wir das gute Wetter für eine „Erholungstour“ nutzen und den Grand Canyon du Verdon umrunden. Mit 262km die kürzeste Tour (planmäßig). Und tatsächlich wird es ein traumhaft schöner Tag mit ebenso spektakulären Ausblicken wie Kurven. Endlich hab ich mal wieder Zeit, die Südstrecke des Verdon zu fahren. Endlose Kurven und spektakuläre Schluchtenblicke. Würde man an jedem Aussichtspunkt halten, benötigte man bestimmt 2 Tage für die Tour. Die reine Runde um den Canyon ist 108km lang. Und das quasi Geradenfrei.

 

Dienstag: Der morgendliche Blick aufs Wetter verheißt nur begrenzt gutes. Da es zur Küste hin besser werden soll, fahren wir also die Tour zum Mittelmeer. Die Entscheidung war wettermäßig richtig, aber schön war ist anders. Cote d´Azur ohne Sonne verliert auch viel an Attraktivität. Zumindest trocken sind wir bis Castellane unterwegs. Dort entscheiden Wolfi und CR, direkt zum Hotel zu fahren. Bei mir steht noch planmäßig der Col du Defend auf dem Plan, der ist eher etwas abseits gelegen und entpuppt sich als grossteils üble Huckelstrecke. Leider war über diesen Pass nix im internet an Iinfos zu bekommen, so dass ich keine Ahnung hatte, was uns erwartet. Hubis Laune ist schon finsterer als der Himmel. Der dann auf den letzten 15km die Schleusen öffnet und echte Wassermassen auf uns los läßt. Um dem ganzen dann die Krone aufzusetzen, laufen wir auf eine Schafherde auf. Von hinten. Kein Durchkommen, Starkregen von oben, schmierige Schafscheiße von unten. Ein perfekter Tourabschluss.

Hubis Gesichtssausdruck beim Abendessen war noch finsterer als das Wetter. Die anderen Truppen im Hotel bestätigten zumindest meine Entscheidung, zur Küste zu fahren. Die waren fast nur im Regem unterwegs.

 

Mittwoch: Hubis skeptischer Blick auf meine Beteuerungen, es würde sonnig werden, wurde von der über der Berg kommenden Sonne bei blauestem Himmel weggebrannt. Col de Turini stand eigentlich auf dem Programm. Aber irgendwie sind das neue Navi Zumo350LM und ich noch nicht auf einer Wellenlänge. Jedenfalls fiel der Teil mit dem Col de Turini weg. Machte aber nichts. Ein eigentlich als Nebenziel geplanter Ort wurde zum absoluten Highlight. Madonna d´Utelle. Ein unbedingtes Muss als Ziel in den Seealpen, bei Bikern noch ziemlich unbekannt. Ein unglaublicher 360 Grad Ausblick auf die Seealpen, Hochalpen und das Mittelmeer mit Cannes und Nizza. Vorher fuhren wir noch durch die Daluis- und Cianschlucht, von welcher der Col de la Sinne abzweigt, der seinerseits mit einem spektakulärem Panorama glänzen kann. Dafür aber wahrscheinlich zu den am wenigsten befahrenen Pässen der Seealpen gehört, weil er in der Garmindatenbasis als teilgeschottert aufgeführt ist, was aber nicht stimmt. Und auch in der Cianschlucht nicht wirklich ausgeschildert ist.

 

Leider nutzte die von Hubi für die Madonna angezündete Kerze zumindest für die Aprilia nix. Der Starter verweigerte ab dort den Dienst. Einen 1000er-V2 in so einem leichten Motorrad anzuschieben, ist verdammt nicht einfach. Nach einmal Anschieben nach Tankstopp (Zweitschlüssel mitnehmen, schreib ich immer wieder, aber nicht jeder macht es, gell Hubi?), fuhren wir über den letzten Pass zum Hotel, als uns auf der Passhöhe ein regelrechter Schneesturm überraschte, so dass wir für die restlichen 20km doch noch die Regenkombis rausholen mussten. Nachdem wir eine Stunde zuvor bei 25 Grad und strahlender Sonne unterwegs waren, war es dort nur noch knapp über Null.

 

Donnerstag: Hubi hat über Nacht entschieden, die Tour abzubrechen und nach Hause zu fahren. Ohne Reparatur. CR konnte ihn dann auch nicht alleine fahren lassen, denn zu zweit anschieben ist schon schwer, alleine eigentlich unmöglich. Die beiden sind dann Donnerstag morgen die knapp 900km nach Hause gefahren und es hat leidlich funktioniert. Sie sind jedenfalls angekommen.

 

So waren wir also nur noch zu viert. Der Col de Turini war immer noch offen auf meiner Liste, von daher fuhren wir die Alternativtour dafür, die ich noch mit hatte. Die Seealpen sind wirklich unglaublich kurvig. Leider auch sehr zersiedelt im südlichen Teil. Wir fuhrendann den Col de Turini von Süden her, da ist er eher unspektakulär. Oben war eigentlich Mittagessen geplant, aber das Wetter hatte sich ziemlich zugezogen, dunkle Wolken quollen ringsum und kalt war es auch. Also fuhren wir weiter die Nordrampe, die wirklich sehr sehr kurvig ist und schön zu fahren. Aber runter ist halt nicht ganz so schön wie hoch.

Auf dem nächsten Pass, dem Col de St. Martin gab es oben auf 1500m ein Skigebiet mit auch jetzt offener Restauration und die Sonne schien auch gerade. Also machten wir dort Mittagessen. Allerdings war die Sonne schon nach dem Hinsetzen weg. Wenigstens war es windgeschützt beim draußen sitzen. Das dicke Ende kam dann beim Losfahren. Wolfis Hinterreifen war bar jeden Luftdrucks oberhalb des atmosphärischen. Eine Holzschraube hatte es sich im Mantel bequem gemacht.

 

Als vorbereiteter Tourguide fuhr ich seit Jahren eine Dose Reifenpilot für Motorräder durch die Gegend. Jetzt sollte ihre Stunde kommen. Sollte. Leider entpuppte sich die Dose ausreichend für einen halben Vorderreifen aber niemals, auch nicht im Ansatz nicht für einen 160er Hinterreifen.

 

Also doch den ADAC anrufen. Der vermittelte dann nach einigen Schwierigkeiten („Sie stehen aber schon etwas abgelegen…“) einen Einsatz eines in der relativen Nähe ansässigen Pannendienstes. Sollte 1,5 Stunden dauern. Das wäre fix. Vor Jahren haben wir schon mal 4 Stunden gewartet. Aber das war auch Sonntags. Da Wolfi mit Cafe und einem warmen Plätzchen versorgt war und es eh unklar war, was weiter passiert (Repversuch oder Aufladen), kamen wir dann nach einiger Zeit überein, das der Rest zum Hotel zurückfährt, da egal, was gemacht wird, wir eh nicht helfen können. Navi hatte Wolfi, so dass er auf jeden Fall zum Hotel zurückfinden konnte und eigentlich war es auch nach dem Pass eigentlich nur noch Hauptstrassen zurück. Für die, die sich auskennen: Runter ins Val de Tinee (wo es auch zum Bonnette hochgeht) Richtung Nizza, dann rechts an der Var entlang Richtung Entrevaux/Digne.

 

Der Pannendienst kam auch unerwartet schnell, pumpte den HR mit 2 Dosen Reifenpilot voll und Wolfgang konnte uns folgen. Leider versuchte sein Navi, warum auch immer, ihn über irgendwelche Ziegenpfade zu führen. Nach telefonischer Einweisung war er aber auf dem richtigen Weg. Auf den letzten Kilometern zum Hotel kreuzte noch ein kleines Reh seinen Weg, das Bremsmanöver und die anschließende Kollision mit dem Seitenspiegel der K100 überstanden K und Reh nur leicht lädiert.

Das Reh entschwand und den Spiegel konnte man mit etwas Tape fixieren. Leider zeigte auch Wolfis rechter Simmerring Konditionsschwäche und pumpte schon länger fleißig Gabelöl von innen nach außen.

 

Freitag: Transfertag wieder zurück nach Rencurel. Die geplante Route musste ich wieder adhoc umplanen, da der erste Col, der Col de Corobin, ebenfalls gesperrt war. Wolfi trennte sich wieder von uns, da wir noch einen weiteren Pass auf dem Plan hatten und der für seine nun unterdämpfte Gabel nicht so gut gewesen wäre. Treffpunkt war die Domaine de Fombeton, wo wir uns dann wieder trafen und von Maitre Moritz aufs herzlichste begrüßt wurden (ich war schon 5 mal da). Selbst der Kaffee war spendiert. Danach fuhr Wolfgang auf direktem Weg ins Hotel, während Daniel, Sinan und ich noch zwei Pässe zusätzlich einschoben, darunter endlich den Col de Grimone, der eigentlich jedes mal auf der „zu fahren“ Liste stand, aber nie rein passte. Und er entpuppte sich als wirklich netter Pass mit schöner Schlucht. Nix spektakuläres (für die Ecke), aber sehr nett. Dafür gab auf dem Weg dahin richtig schönen Sturm in den Tälern, dass man das Mopped kaum auf der Spur halten konnte.

Je näher wir ans Hotel kamen, desto nasser wurden die Strassen und das Le Marronier empfing uns wieder mit Regen.

 

Samstag: Wetterbericht und Wolkenradar zeigte die Rückroute weitgehend regenfrei. Allein am Le Marronier nieselte es. Und diesig war es auch. Nach dem losfahren mussten wir über den naheliegenden Pass und auf dem Weg dahin verschluckte uns die Wolkendecke. Wie bereits im Sauwetterthread geschildert, Nebel mit Sichtweite 2m. Grob geschätzt. Die Ränder der 1,5 Spuren breiten Strasse waren teilweise nicht zu sehen. Sie hatte auch weder Mittelstreifen noch Randmarkierung. Instrumentenfahrt nach Navi. Scheibe, Brille, Visier alles vollkommen beschlagen. Ich fuhr dann mit Visier hoch und Brille runter. Daniel meinte noch zu mir über Interkom, dass ich zu weit links fahren würde (es gab sporadischen Gegenverkehr, den man vieleicht 20m vorher erkennen konnte). Bevor ich ihm Antworten konnte, dass ich nicht der Meinung bin, weil ich den linken Straßenrand erahnen konnte, war der Parkstreifen, den er irrtümlich für die Strasse gehalten hatte, zu Ende und er befand sich "Offroad". Gottseidank kam er ohne Sturz wieder auf den Asphalt. Auf einem Pass im Hochgebirge ist das Verlassen der Fahrbahn meist eher nicht gut.

 

Aber der Hammer kam wenig später. Diese undurchsichtige Nebelsuppe befand sich auch im folgenden, unbeleuchteten Tunnel. Fahrlicht sah man nix, war zu funzelig. Fernlicht gab eine gelbweisse Wand. Der Tunnel war einspurig mit Ausweichbuchten und sogar mit Kurve. Echter Blindflug in dunkler Höhle. Nach etlichen Höhenmetern kamen wir endlich unter die Wolkenhöhe und man konnte wieder was sehen.

 

Die von mir geplante Route führte uns auf geradester Linie nach Norden, die ersten 120km Überland. Dadurch umgingen wir 3 Mautstationen und sparten etwa 50km Strecke. Schneller war es wahrscheinlich nicht, aber billiger. Nach dem Erreichen der Autobahn fing meine Elfe plötzlich an rumzuzicken. Das Fahren glich mehr und mehr einem Rodeoritt. Als würde jemand am Killschalter rumspielen, brach die Leistung im Sekundentakt ein und wieder an. Ich bekam dann raus, dass sie am besten unter Last lief, beim Gas wegnehmen am schlimmsten ruckelte. Nun kann man in Frankreich nicht ständig Vollgas fahren, aber wir waren dann sehr zügig und ich sehr ruckelnd unterwegs.

 

Nach der Tankpause lief sie erst besser, dann kam das Ruckeln wieder. Na toll. 700km ruckeln, dachte ich so. Bei Dijon verabschiedete Daniel sich Richtung Karlsruhe, wir (ich) ruckelten weiter Richtung Luxemburg. An der Mautstelle bei Nancy standen wir dann in der Schlange und die RT wurde richtig warm. Bis die Lüfter anliefen. Nach der Mautstelle war das Ruckeln deutlich weniger geworden und ich hatte rausbekommen, das ich das Restruckeln auch durch Kupplungziehen und einige Sekunden Leerlauf wieder besänftigen konnte.

 

Für sachdienliche Hinweise auf mögliche Ursachen bin ich sehr dankbar.

 

38km vor der Heimat sorgte der schlagartige Druckverlust meines Hinterreifens bei 150 auf der linken Spur noch für einen unplanmäßigen Stop. Der ADAC war schnell da und so endete die Reise leider auf dem ADAC-Transporter.

 

Wie ich immer sage:

Bei einer guten Motorradtour kommen alle gesund wieder. Bei einer excellenten Motorradtour kann man die Motorräder hinterher weiterverwenden. Dieses war eher eine gute Tour. :D

 

Mein Dank an alle Teilnehmer, für die diese Tour sicherlich auch unvergesslich bleiben wird.

 

Bis zum nächsten Mal…:cool:

 

 

Nachtrag: Videos

 

Col de la Sinne Teil 1: http://youtu.be/eXiW7wQv2QE

Col de la Sinne Teil 2: http://youtu.be/RsRSes1Hyfc

Col de Rousset: http://youtu.be/fHQXv6fMV6U


Tue Jan 08 11:00:31 CET 2013    |    Lewellyn    |    Kommentare (1657)

Aus zeitlichen Gründen muss ich die Anzahl der MTBTFTs 2013 auf 1 beschränken. Im Frühjahr ist ein Termin wegen der langen Frankreichtour nicht drin.

 

Dafür wird das 9. MTBTFT auch etwas länger. Anreisetag ist Mittwoch, der 04. September. Wir haben den wunderbar idyllisch gelegenen Berggasthof Neuhaus auserkoren, der trotzdem sehr einfach zu erreichen ist und nur wenig außerhalb von Kufstein beinahe auf der Grenze nach Deutschland liegt. Der Gasthof verfügt über ausreichend Zimmer (20) und ist mit unter 30 € ÜF angenehm preiswert. Dafür gibt es echte Tiroler Hausmannskost, von der Chefin selber zubereitet. Schweinebraten mit Semmelknödel € 9,50, um mal ein Beispiel zu nennen.

 

Was der Gasthof nicht hat, ist eine Webseite. Der Gasthof von oben mit Adresse.

Das sieht optisch so aus, als wäre das fast neben der Autobahn, aber da liegen auch noch fast 150 Höhenmeter dazwischen.

 

Programm fürs 9. MTBTFT

 

- Tour Großglockner-Hochalpenstrasse

- Tour Zillertal mit Höhenstrasse und Schlegeisspeicher, zurück über Achensee und Sudelfeld

- 1 Tag freie Verfügung. Organisert wird eine Fahrt mit dem Zug zur Rosenheimer Wiesn, auch Herbstfest genannt. Läuft aber aufs selbe raus. Ohne Mopped. Wer lieber Motorrad fahren möchte, kann das dann gerne tun.

 

Was wir an welchem Tag machen, hängt stark vom Wetter ab. Der Tag mit dem voraussichtlich schlechtesten Wetter wird die Wiesntour.

 

Die Touren führen durch Österreich, viele KM davon auf Bundesstrassen. Das bedeutet strikte Einhaltung der Tempolimits. Wem es ausschließlich ums Kurvenballern geht, wird bei diesen Touren nur bedingt auf seine Kosten kommen. Dafür empfehle ich Frankreich 2013. ;)

 

Aufgrund der langen Anfahrt für die Nordlichter habe ich eine zweitägige Anfahrt geplant. Dienstag, den 03.09. geht es vom Ruhrgebiet aus wieder quer durchs Sauerland, hessische Bergland und die Rhön in die Nähe von Bamberg. Dort können dann auch Teilnehmer aus anderen, nördlichen Landesteilen eintreffen. Übernachtung in einem Gasthof mit eigener Brauerei. Angedacht ist der Brauereigasthof Kundmüller in Weiher . Von dort aus am Mittwoch Landstrasse bis Kufstein.

 

Die Rücktour am Sonntag erfolgt meinerseits Autobahn am Stück. 740km. 3mal tanken....

 

Die Planungen des Gasthofes erfordern von den Teilnahmewilligen eine Zusage bis spätestens zum 15.04.2013. Zurückziehen kann man zur Not immer noch. Zusagen, Fragen etc. hier in den Blog. Allgemeine Diskussionen bitte in meinen Plaudereckenblog .

 

Die vollamtliche Teilnehmerliste:

 

1. Lewellyn T-Shirt XXL

2. Camion-Rebel T-Shirt XXL

3. Hubert T-Shirt L ?

4. Littlevampire T-Shirt XL

5. Titus95 + 2 Kumpels (mindestens) 4 * XXL

8. K100RS16V T-Shirt XXL

9. Wolfgang T-Shirt L

10. Nyah Norman T-Shirt L Damen

11. Marodeur

12. muhmann T-Shirt XXL

13. CalleGSXF T-Shirt L


Sun Oct 28 10:45:00 CET 2012    |    Lewellyn    |    Kommentare (1254)

So, die Planungen für die Frankreichtour 2013 sind weitgehend abgeschlossen.

 

Dieses mal wird es keinen Anhängertransport geben. Jeder Kilometer der ~4000 geplanten wird auf dem Mopped abgeritten. Hintergrund ist die Realisierung eines langgehegten Traums von mir, eine Tour nach Gibraltar unter Mitnahme von Portugal und den Pyrenäen in ganzer Breite. So eine Tour hat etwa 9.000km bei geplanten ~3 Wochen, da bildet eine 4.000km-Tour in 10 Tagen sozusagen die Generalprobe für.

 

Und die steht dann entweder 2014 oder 2015 an.

 

Zurück zu Frankreich 2013.

 

Folgender Ablauf ist geplant:

 

Mittwoch, 22.05.13: Ruhrgebiet - Raum Basel. Übernachtung Grenznah. Autobahn. Ca. 550km

Donnerstag, 23.05.13: Basel - Vercors. Hotel Le Marronier, Rencurel. Landstrasse durchs schweizer und franz. Jura. ca. 460km

Freitag, 24.05.13: Vercors. Übernachtung wie vor. Kurvig. Sehr kurvig. Sehr, sehr kurvig. Ca. 330km

Samstag, 25.05.13: Vercors. 2. Tag. Hotel wie vor. Ca. 310km

Sonntag, 26.05.13: Vercors - Seealpen. Ca. 360km. Hotel Bellevue, Beauvezer

Montag, 27.05.13: Seealpentour 1 mit Col de Turini. Hotel wie vor. ca. 340km

Dienstag, 28.05.13: "Pausentag" Tour noch offen

Mittwoch, 29.05.13: Col de la Bonnette & Co. Hotel wie vor. 310km

Donnerstag, 30.05.13: Mittelmeer. Ca. 306km

Freitag, 31.05.13: Beauvezer - Vercors. Ca. 320km.

Samstag 01.06.13: Vercors - Ruhrgebiet. Ca. 925km

 

 

Mittwoch abend treffen mit der Bayernfraktion

Sonntag Transfer ins nächste Hotel.

Freitag: Transfer ins erste Hotel.

Samstag: Lange Heimfahrt.

 

 

Die geplanten Hotels:

Für die Übernachtung bei Basel: http://www.gasthaus-zum-ochsen.de/

Vercors: http://de.hotellemarronnier.com/Accueil.htm

Beauvezer: http://www.lebellevue.eu/Deutsch/Willkommen

 

So habe ich mir das gedacht. Einzelheiten können natürlich noch diskutiert werden. ;)

Ich bitte dann hier mal um Meldungen, wer verbindlich mitfährt. Da ich die Zimmer klar machen will.

 

Tourenvorschläge:

Basel -Vercors

Vercors 1

Vercors 2 Treffentour

Transfer Rencurel-Beauvezer

Col de Turini

Col de la Bonnette 2013

Mittelmeer

noch offen

Transfertour Beauvezer - Rencurel

 

 

Anmeldeliste:

1. Lewellyn

2. Camion-Rebel

3. Hubert

4. Mercy19

5. Wolfgang

6. blackhawk3k


Fri Jun 15 10:21:06 CEST 2012    |    Lewellyn    |    Kommentare (17)    |   Stichworte: Alpen, Frankreich, K75RT, Kurven

Die Telefonzelle. Vorname "Elfe"Die Telefonzelle. Vorname "Elfe"

In den französischen Alpen finden sich neben den bekannten Highlights wie der Route des Grandes Alpes und dergleichen noch haufenweise wahre Kleinode der Strassenbaukunst, die kaum jemand außer den Einheimischen kennt.

 

Ein Beispiel dafür ist die im Video gezeigte Strasse, die weder eine Passauffahrt noch sonstwo bekannte Orte erschließt, sondern einfach eine Verbindungsstrasse zwischen zwei Dörfern ist.

 

Das Video ist ungeschnitten und unbehandelt, die Musik stammt aus dem Bordradio.

 

Wer eine Strasse mit einer höheren Kehrendichte kennt, einfach hier posten. :)

 

Wer erkennt, auf welchem Pass meine BMW K75RT aka Telefonzelle steht, gewinnt meinen Respekt. :cool:

Hat mit dem Video örtlich nichts zu tun.


Tue Jun 12 12:04:12 CEST 2012    |    Lewellyn    |    Kommentare (3)

Der Lombarde ist ein 44 km langer Grenzpaß der Seealpen. Er verbindet die Täler der Stura di Demonte auf italienischer und der Tinée auf französischer Seite. Beide Auffahrten weisen Höhenunterschiede von über 1.400m und 36 Kehren auf. Die felsige Hochgebirgslandschaft ist auf der italienischen Seite absolut grandios, während die franz. Seite landschaftlich unspektakulär ist. Ein echter Geheimtipp für Kurvenfreaks, egal ob Auto oder Motorrad. :cool:

 

Die im Video gezeigte französische Westseite ist vollkommen anders als die italienische Ostseite. Die Westseite erschließt einen grossen Skiort namens Isola 2000 und ist dementsprechend breit ausgebaut. Die Ostseite ist höchstens 1/3 so breit, max 1,5spurig und für jedweden Schwerlastverkehr gesperrt.

 

Die beteiligten Motorräder waren eine Aprilia Tuono mit 139PS und meine geliebte Telefonzelle aka K75RT mit 75PS als Kameramopped.

Aus den Kehren raus fehlte dann doch das eine oder andere PS, so im Vergleich...:(;)

 

Wie immer, bestes Bild mit "watch on Youtube" und HD720p Einstellung.


Sun Jun 10 18:45:18 CEST 2012    |    Lewellyn    |    Kommentare (5)

Col de L' ArcheCol de L' Arche

Die Videos der diesjährigen Frankreichtour beginne ich mal mit dem unspektakulärsten Pass der ganzen Woche, dem Col de L´Arche, der auf italienischer Seite Colle Maddalena heißt. Mit 1.991m gar nicht mal so niedrig, ist er die einzige LKW-taugliche Verbindung zwischen Frankreich und Italien südlich von Briancon und nördlich des Mittelmeers.

 

Daher ist er entsprechend ausgebaut und auch frequentiert. Er ist sehr einfach zu fahren. Auf italienischer Seite befindet sich ein netter Kehrenabschnitt, dessen Asphalt allerdings unter dem Schwerlastverkehr deutlich gelitten hat. Auf französischer Seite gleicht er weitgehend einer Bundesstrasse im Mittelgebirge. Breite Strasse mit Wald und Kurven am Hang.

 

Nichts desto trotz gehts mit ihm los...

 

ps: Wie immer auf Youtube gucken und in 720p.