14.08.2010 17:56
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der_deppen_daemel
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740, Volvo, Volvos mit Heckantrieb
Hallo Ihr Leser!
Weiter geht es in der Saga. Teil 3...: Harlekin Zeit
Im Rahmen der etwas knappen "Ersatzteilversorgungssituation" für 740er des Modelljahres 1990 - noch dazu als Limousine in der Farbe - habe ich begonnen aus der Rentnerlimo ein Harlekin zu machen... Der Beginn beschränkt sich zwar nur auf 2 Karosserieteile, trotzdem, die Blecharbeiten gingen los
So, da dieser Wagen bekanntlich einen Unfall hatte, zwar kein Totalschaden (nur ein Streifschuss auf der Beifahrerseite), trotzdem waren einige Punkte gleich zu verschrotten bzw. in die Tonne zu kippen. Um erst einmal Kotflügel und Windleitblech tauschen zu können, war ein Abbau von Stoßstange und Scheinwerfer auf der Beifahrerseite erforderlich. Nun, generell ist dieses beim alten Volvo schnell gemacht. Man öffne die unteren Klappen (wo Abschleppöse und co sind) und beginne da die 4 Muttern zu lösen, welche den Stoßstangenträger (Prallkörper) an den Pralldämpfern hält. Die Stoßstange ist Links und Rechts in einer Art Schiene "gesichert" sodass im Falle eines Unfalles diese gleiten können.
Nach dem Ausbau der Prallelemente bzw. Pralldämpfer (m.E. nur bei Volvo bis zum 960 verwendet wurden) konnte man deutlich erkennen, wie schwer der Unfall tatsächlich war. Die Pralldämpfer (siehe Bild) sind wie ein Stoßdämpfer beim Auto, nur eben etwas träger und nicht so nachgiebig. Wenn man ein Unfall hat, bewegt sich der Pralldämpfer gegen ein Gasdruckelement und gibt dämpft so den Aufprall bei niedrigen Geschwindigkeiten. Die Karosserie wird (im Idealfall) vom Unfall verschont. Erst bei einem größeren Unfall soll die Karosserie ihre Knautschzonen freigeben.
Nun die Dämpfer hatten insgesamt ca. 12 cm nachgegeben um dann wieder 7 cm auszufedern, was die Funktion und den Schutz gut zur Schau stellen konnte.
Da ich gerade dabei war die Stoßstange zu demontieren, habe ich gleichzeitig die Front zerlegt. Scheinwerfer usw. landeten im Kofferraum und werden da aufbereitet werden (Streuscheiben von Innen putzen, Reflektor reinigen, Blinkergläser ordentlich reinigen) damit sie wie neu aussehen und die Stoßstange wanderte Richtung Tonne
Dabei ist dann aufgefallen, wie stark der Unfall war - oder ein Vorheriger. Im Bereich der Frontmaske (an diesem Fahrzeug innen gelegen
Als letztes habe ich mich daran versucht den hinteren Radkasten (Beifahrerseite) mit Spachtel "versuchsweise" zu richten. Wie man am Bild erkennt, bin ich da kläglich gescheitert ABER das ist egal. Warum? Weil der Bereich rausgetrennt wird und ein neuer Radlauf (wahrscheinlich von einem Volvo mit Frontschaden) reinkommen wird. Habe entschlossen, dass ich das einschweissen lassen werde und dafür lieber mal ein paar Euros investiere. Kommt alles dem Wert zu Gute
Das wäre es auch schon. Ich habe heute zwar nur 2 Teile getauscht, aber es geht los... Die Karosserie hat bei mir aktuell Vorrang und bis ich die Teile beisammen habe, werden nur kleine Schritte zu verzeichnen sein.
Zum Schluss noch ein schönes Videochen worin die 740er gezeigt werden, die Fahrten unternehmen, wo sonst viele modernen SUVs hängen bleiben würden - bedenkt: der 700er hatte immer NUR Heckantrieb und das (mit der Front im Video) mit Starrachse...!
Und gaaaanz am Rande
Was nun bei Teil 4 rankommen wird, das ist noch offen. Es hängt vorerst davon ab, was genau beschafft werden kann |
04.08.2010 18:42
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der_deppen_daemel
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Hallo Ihr Leser!
In Teil 1 meines Restaurierungsblogs hatte ich Bilder der schadhaften Stellen, sprich Dellen, Beulen, usw. gezeigt gehabt, die an sich nur durch das Austauschen der Elemente beseitigt werden könnten. Heute geht es um die Beschaffung (und ggf. etwas Hilfe dabei
Die Suche nach den Teilen als solches gestaltet sich recht schwer. Okay, das ist innerhalb von einem Monat klar dass man noch nicht alles beisammen haben wird, jedoch ist es trotzdem aufwendig. Die Autobörsen wurden durchforstet, da ich sogar überlegte einfach eine zweite Limousine zu kaufen und die Elemente meiner Limo dort einzubauen. Wäre zum Teil einfacher, aber ich wäre nicht D³ wenn ich es nicht schwer machen würde
Ebay, Mobile.de, diverse Foren und Anbieter wurden kontaktiert und durchforstet und ich fand nichts. Okay, die eine oder andere Tür im süddeutschen Raum sowie hier und da mal eine Leiste konnten gefunden werden, aber der Rest... Naja. Nirgends. Plötzlich meldete sich eine Autoverwertung bei mir in der Umgebung, wo ich ein paar Wochen vorher anrief. Man hätte nun 7er nud 9er Volvos auf dem Hof stehen die ausgeschlachtet werden sollten.
Voller Vorfreude mache ich mich am Samstag den 31.07. auf dem Weg zum Schrottplatz gemacht. Komme da an: kein Volvo. Nachgefragt "Haben Sie hier Volvos die ausgeschlachtet werden sollen?" "Nein, haben wir nicht". Ich bin dann zum Büro (von wo aus die Mitteilung erfolgte) und fragte da. "Ja, haben wir. Fragen sie in der Halle" "Da war ich eben, die sagen es gibt hier keinen". Danach meinte ich, lohnt nicht. Die einen sagen "Ja" die anderen "Nö". Bin vom Gelände runter und dachte mir, dass ich an den Abwrackhof mal vorbeigehe. Da kann man immer schönes sehen. Was finde ich da? Auf dem Gelände der Verwertung? Da stehen: 740 Limo, 760 Limo, 960 Limo, usw. usf. - also, genau DIE Fahrzeuge, aus denen ich Teile haben will. Erneut gefragt "Ja ne, die gehören uns zwar aber die sind noch nicht zur Ausschlachtung freigegeben..." Mir egal... Umgedreht und weg.
Doch plötzlich tauchte in einer hier nicht näher genannten Forum eine Ausschlachtung auf. "Biete Teile von 744 an, bin in HH". Was denkt sich der Blogger? HER DAMIT! Angerufen, Preise festgemacht, Abholung am Montag (übernächsten Tag) zugesichert.
Der Montag kam, die Fahrt nach Hamburg (sind ja nur wenige Kilometer von hier aus) war erledigt, die Teile waren da, allerdings war ich wenig begeistert. Die "makellose" Motorhaube war zerkratzt ohne Ende - das wäre kein Thema. Ich wollte die Teile eh umlackieren (zusammen mit dem Wagen) allerdings die ganzen Dellen, Beulen und Rostpickelchen wollte ich alle nicht haben. Das wäre zu viel Arbeit gewesen. Da kann ich genauso gut meine Motorhaube nutzen. Die Stoßstange, welches im einem tadellosen Zustand sein sollte war ausgeblichen/verblichen. Das ist meine jetztige auch. Ich wollte sie jedoch nicht alle paar Wochen mit Kunststoffreiniger/-pfleger einprägen lassen. Das geht mir bereits bei meinem C30 an einer Stelle auf dem Keks. Naja... Die Teile musste ich nicht nehmen. Kofferraumdeckel und Hintere Tür sahen gut aus. Lack zerkratzt aber gut. Das hatte ich erwartet. Kotflügel Vorne rechts war sehr gut. Schiebedachelement/-haut war zwar schmutzig aber okay...
Plötzlich traf mein Blick jedoch eine kleine Fläche. Ca. 10 cm breit, recht schmutzig. Es war ein Haufen Reifen. Irgendwas hat mich da angezogen... Ich zum Reifenhaufen rüber geschlendert und plötzlich sehe ich etwas mehr. Hellgrau/Silber und dazu poliert... Genial. DIE Entdeckung. Die häßlichsten Volvo Felgen der 80er Jahre tauchten vor meine Augen auf. Bei Volvo als "Kansas" bzw. "Rigel" bekannt in der Dimension 15" x 6J - damals, also späte 80er/frühe 90er Jahre waren das schon recht große Alufelgen! Und dazu auch schon bekannt, dass sie häßlich sind. Spitzname: "Kanaldeckelfelgen"
Was kann D³ wenn er was haben will? Richtig: Pokern
Dooferweise habe ich entweder zu blöd geladen gehabt ODER aber die Teile hatten bei Kauf Defekte. Als ich nach 2 Stunden (habe 120 Minuten gebraucht von Hamburg nach Bremen -> 120 km!!!) zuhause ankam und die Teile auslud, ... Naja, ich bin enttäuscht
Naja, zumindest habe ich ein Kotflügel in einem sehr guten Zustand... Sowie Felgen die den gesamten Kaufpreis (mindestens!) wert sind
Achso, der Grund warum ich berichte, dass ich nur ein paar Teile gesucht habe...: ich suche die Restlichen!!! Die Schrottplätze hier haben angeblich keine Volvos (naja, ich sehe sie immer da stehen aber sie scheinen gar nicht zu existieren) weshalb ich Euch, meine Leserschaft
Wenn ihr irgendwo bei Euch auf dem Schrott ein Volvo 760 bzw. 740 Limousine sehen solltet, wo der Kofferraumdeckel ohne Dellen oder Beulen und Rost/Korrosion noch drauf ist (Schriftzüge brauche ich nicht. Genauso wenig Schloss und Griff!) sagt Bescheid! Das selbe bitte auch bei einem 740er Volvo (egal ob Kombo oder Limousine) von 1990 (zu erkennen am "L" in der Fahrgestellnummer). Wäre topp!!! Denn es ist sehr schwer von hier aus an Schrottplätze zu kommen...
So... Der nächste Teil meiner "Restaurierungssaga" wird um den Einbau einiger Teile handeln. Ich bin nicht schnell und hetzend (auch wenn es mir nicht schnell genug gehen kann) sondern langsam und gewissenhaft
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03.07.2010 01:11
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der_deppen_daemel
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Kommentare (55)
Hallo Ihr Leser!
Als aller erste Maßnahme gilt es herauszufinden was alles notwendig ist um diesen Wagen zuerst in einem technisch einwandfreien Zustand zu versetzen. Auf der Rückfahrt hatte ich die Möglichkeit alle Funktionen zu testen. Dabei kamen einige Macken zum Vorschein, die aber beim Kaufpreis mit bedacht wurden sind.
Ich habe die meisten Macken die ich finden konnte hier nun fotografisch festgehalten. Die Meisten sind Lackschäden, die nach einer Lackierung sowieso "hinfällig" sind
Fangen wir beim Äußeren an...:
2. Die Motorhaube ist leicht angehauen und hat eine fiese Delle mitten in der Haube. Hier bringt nur eine neue Haube etwas. Das wird fummelig in der Beschaffung werden - denn die Haube wurde nur bei einem Modelljahr verbaut. 3. Im Blechteil des Schiebedaches sind 2 Dellen. Da dieses nicht ausgebeult werden kann, wird ein neuer Schiebedachelement benötigt werden. 4. Vorne an der Dachkante ist eine kleine Delle. Sollte einfach "raus zuhauen" sein. 5. Im Kofferraumdeckel sind 2 kleinere Dellen vorhanden. Da Kofferraumdeckel aus Alu und schwer auszubeulen wird diese neu angeschafft werden müssen. 6. Im Kennzeichenbereich zwischen den Rückleuchten sind ein paar kleinere Rostpickelchen vorhanden. Diese müssen abgeschliffen, versiegelt und behandelt werden.
8. Stoßstangen haben ein paar kleinere Macken. Sie sind brauchbar, aber halt nicht super vom Zustand her. Die vordere Stoßstange ist auf der Beifahrerseite ca. 2 cm eingedrückt. Schnell wieder gerichtet, indem 2 neue Pralldämpfer für die Stoßstange besorgt werden. 9. Der Zustand des Lackes ist in keinem besonders guten Zustand. Es ist soweit "gebraucht" aber mit vielen kleineren Steinschlägen und recht tiefen Kratzern. Der Zustand des Lackes war mir bei Kauf nicht sonderlich wichtig (Punkt 9 ist damit fertig)
Im Grunde genommen entspricht das Äußere dem Alter von 20 Jahren. Es ist sehr viel Patina, worauf ich es aber nicht ankommen lassen will. Außen muss der Wagen in einem sehr guten Zustand sein. Aus dem Grunde werden alle verbeulten Bleche (wenn schnell tauschbar) ausgetauscht werden. Durch die Lackierung ist die Farbe irrelevant
So, dann geht es an das Innere... Hier sind ein paar mehr Details vorhanden...:
2. Die Sitze sind alle verlebt. Der Fahrersitz sieht noch brauchbar aus, jedoch knackt das Gelenk. Vermutung ist, dass die Sitzgelenke ausgeschlagen sind oder dass das Sitzgestell gebrochen ist. Im hinteren Sitzbereich ist ein Bezug eingerissen. Die Sitzbezüge gehören entweder getauscht oder das Gestühl komplett gewechselt. 3. Das Armaturenbrett ist auf der Beifahrerseite nahe der Mitte eingerissen. Dieses ist eine Krankheit der 700er Reihe mit dem „alten“ Hartschaumarmaturenbrett. Passiert wenn der Wagen zulange in der Sonne steht und das Material nicht gepflegt wird. Zur Beseitigung muss dieses neu. 4. Die Verkleidungen, sowohl Türen wie auch Mittelkonsole und Armaturenbrett, haben Beschädigungen. Sowohl Einschnitte wie auch Bohrlöcher, Risse und Knicke. 5. Im Kombiinstrument ist alles ungewöhnlicher Weise bestens. Nur die Tankanzeige ist typisch 700er Serie ein wenig „nervös“. 6. Die vorderen Fensterheber sind etwas schwergängig.
Hier sollte sehr schnell (hoffe ich zumindest) Abhilfe gefunden werden können, da viele Teile mit denen im 940 gleich sind. Z.B. Die Türverkleidungen, die Säulenverkleidungen (bis B-Säule), die Teppiche, Mittelkonsole, Handschuhfach usw. usf. - ein paar Details sind natürlich schwerer zu bekommen, wie die Kopfstützen und Rückenlehne hinten, die Hutablage (bei der 940er Limousine ist die Rückbank höher und die Hutablage größer) usw. aber ich denke im Großen und Ganzen müsste das einfach aufzutreiben sein. Zur Not hole ich mir nen Rechtslenker aus GB - diese sind nicht so teuer und meistens technisch in einem sehr schlechten Zustand... Schliesslich wird in GB gefahren und nicht gestanden
Jetzt zu einem sehr wichtigen Punkt: der Technik!
2. Der Motor läuft gut, jedoch im Leerlauf sehr rau. Bei den Motoren wie es verbaut ist, sollte es etwas ruhiger laufen. Es wird vermutlich ein defekter Motorlager sein. Diese sind schnell getauscht. 3. Das Getriebe schaltet von der 3. Fahrstufe in den Overdrive mit einem recht starken „Ruck“. Eine Getriebeölspülung sollte den Effekt etwas mindern. 4. Die Klimaanlage geht aktuell nicht. Grund: Klimakondensator fehlt (hatte sicherlich ein Steinschlag bzw. Leck). Neuer Kondensator sollte hier (sofern der Klimakompressor nicht fest ist) nach einer neuer Befüllung bereits ausreichen. 5. Automatikdruckleitung zum Wasserkühler (Eigenheit von Volvo) ist mal geflickt wurden mit einem Gummischlauch. Dieses muss gegen eines Rohr getauscht werden. 6. Der Motor läuft wie schon gesagt sehr gut. Einzig der Überdruck im Motor macht ein paar Sorgen. Dieses sollte nach einem 7. Der Auspuff scheint undicht zu sein. Neuer Halbsatz und Ruhe ists. 8. Das Fahrwerk. Ja ja, das ist „Mus“. Die Dämpfer dämpfen nicht sondern sind nur noch Zierde. Die Federn übernehmen die gesamte Arbeit. In der Lenkung ist absolut kein Gefühl. Bei Tempo 100 kann man am Lenkrad drehen wie man will, erst nach ca. einer halben Umdrehung passiert etwas. Buchsen, Lager usw. sind verschlissen und müssen neu. An der Hinterachse reichen neue Dämpfer und Federn. 9. Ab Tempo 100 zittert das Lenkrad. Bei jedem km/h mehr, wackelt das Lenkrad heftiger. Es wird dabei wohl nur die Wuchtung der Räder sein. Neue Reifen und Felgen sind natürlich eingeplant.
Auch hier sind natürlich einige Schäden und Mängel vorhanden, aber seien wir mal ehrlich: 250€! Mehr brauche ich eigentlich nicht sagen - oder? Wer jetzt sagt, dass der Wagen aufgrund der Mängel kein Erhaltungswert hat, sollte folgendes mal bedenken: ist nicht jeder Wagen "nicht-erhaltungswert"? Ich meine, die Escorts und Kadetts, die man früher als "Wegwerfartikel" betrachtete, sind heute recht gesuchte Modelle. Durch das noch seltenere Auftreten des 740ers (naja, zumindest als 744 -> Limousine) in Deutschland sollte dieser Wagen ein Erhaltungswert haben. Dazu noch der Faktor, dass es eines der letzten Limousinen (1990 wurde die 740er Limousine vom Markt genommen in Deutschland. Die letzten Modelle liefen noch bis 1992 vom Band!) dieser Serie in Deutschland ist und dazu mit einiges an Extras ausgeliefert wurde macht es noch interessanter. Ich werde wohl um die 2500€ in den Wagen (wenn ich gut gerechnet habe) investieren. Das Teuereste wird die Lackierung in Originalfarbton werden...
Hier jetzt noch ein paar andere Aufnahmen einiger Macken und Schäden sowie zweier "Kontrastbilder" von Volvo Damals und Volvo Heute
So, das wars mehr oder weniger mit dem ersten Teil meiner "Restaurationsserie". Der zweite Teil wird etwas dauern, denn ich möchte nun zuerst notwendige Teile beschaffen damit es dann plötzlich "Schlag auf Schlag" gehen kann. |
27.06.2010 02:15
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der_deppen_daemel
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740, Volvo, Volvos mit Heckantrieb
Hallo Ihr Leser!
Wie viele es wissen, bin ich Volvo Fan. Ich bin so ein großer Volvo Fan, dass ich selbst "häßliche" Modelle schön finde. Und genau darum musste wieder ein häßliches, altes, unzeitgemäßes und besonders unökologisches Auto her
Da mir der Zustand mehr oder weniger egal war (sollte technisch alles gut sein und vollständig sein) hatte ich trotzdem meine "Grundprinzipien":
-> Automatik -> Benziner -> Saugmotor (2,3l R4 oder 2,8l V6) -> Annehmbarer Preis
Da ein alter Volvo nur mit Automatik zu geniessen ist, war das eines der wichtigsten Punkt und sollte auch seine Bedeutung haben. Gerade sowas zu finden ist schon schwer, da 99% der in Deutschland in meinem "Preissegment" zu verkaufenden Fahrzeuge Schaltgetriebe hatten, die ich nicht wollte
Die Abholung als Solches war mehr oder weniger eine "Nacht und Nebelaktion". Spontan nach der Kaufentscheidung (übrigens war der Kaufpreis fast schon sagenhaft niedrig, manch einer würde da wohl denken, dass er falsch gekauft hat
Wie bringt man einen Wagen aus dem Süden in den Norden? Und am besten: zu welchem Preis!? Da der Wagen fahrbereit war (wurde als "Winterwagen" genutzt und somit erst im März abgestellt worden) und ich der Meinung bin, Autos sollen auf den eigenen Reifen nachhause fahren, mein Vater aber das Ganze auf einem Transportanhänger ins schöne Landkreis Verden bringen wollte. Damit er nicht das letzte Wort haben konnte, holte ich aus dem Nachbarlandkreis (Diepholz für die, die es genau wissen wollen
Nun, der Wagen ist nicht sonderlich schön, ich weiß. Es ist auch nicht aerodynamisch geformt. Schnell ist es natürlich auch nicht, weshalb das als Kaufargument ausscheiden kann. Nur, was ist es!? Eines ist sicher: es ist selten! Selbst im Volvo-übersähten bremer Raum, sieht man kaum 700er Limousinen. Selbst ein S80 II ist häufiger anzutreffen, und der gilt als Rarität!
Im "Kaufpreis" waren einige schöne Extras, die in einem 740er doch recht selten sind. Darunter eine Klimaanlage (Original Volvo - was im 740 schon nahe zu einem 6er im Lotto gleich!), ein Tempomat und die Farbe
Zudem, der Kahn ist günstig wenn es auf die Ersatzteile ankommt und super einfach zu warten. Der alte 740er meines Vaters lebte ca. 3 Jahre ohne Ölwechsel. Die letzten 5 Monate fuhr der Wagen ohne Kühlwasser. Meine Eltern hatten es satt das immer wieder aufzufüllen. Überhitzen? Nö... Dafür war der Lüfter fest und machte aus dem Motor einen Luftgekühlten
An dem Wagen muss ein wenig etwas gemacht werden. Neue Rückleuchten, hier und da ein paar neue Leisten, neuer Himmel im Innenraum (Krankheit), paar Kleinteile usw. usf. Klar, Lackschäden und Dellen sind ein "Muss". Ein Zeichen von "Patina". So muss es sein, aber auch diese kommen raus.
Ich hoffe am Ende (wenn der Wagen dann fertig ist) ein Volvo zu haben, welches ein Erhaltungswürdiger Zustand hat und als Alltagstauglicher Oldtimer in ca. 10 Jahren die deutschen Straßen (ggf. mit LPG Anlage!!!) unsicher machen kann
Mal schauen was daraus wird...
Was meint ihr? Ein kontroverseres Design wird man kaum finden
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03.06.2010 14:25
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der_deppen_daemel
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Hallo Ihr Leser!
Jawohl, Zeit für ein Probefahrtsbericht! Aber ich wäre nicht ich, wenn es um ein Neuwagen gehen würde. Das kann ja jeder
Ein Volvo 960 als Strechlimousine.
Warum fahre ich diesen Wagen? Nun, mein Bruder heiratet, mein Geschenk an ihn ist dieser Wagen, damit er standesgemäß (und nicht wie er es wollte in seinem Passat 35i) zum Standesamt gefahren werden kann. Somit habe ich diese Limousine von meinem Volvo Händler (wo ich mein Auto kaufte) gemietet - klasse Sache!
Nun, was ist das Besondere an diesem Wagen? Das Besondere ist:
1. Linkslenker (die meisten in Deutschland und Europa fahrenden Volvo Strechs sind Rechtslenker, da der Umbau in GB günstig ist) 2. Executive-Ausführung (erkennbar am fehlenden 3-Ecks Fenster in der C+D-Säule) 3. Hergestellt von Volvo im Sonderwerk Kalmar
Im direkten vergleich zu einer normalen 960 Limousine, ist dieser deutlich länger. Bereits die Basis stellte eine Langversion dar (zu erkennen an der langen Hecktür) welches -also die Langversion- um ca. 70 cm verlängert und mit 2 weiteren, nach hinten gerichtete Sitzen erweitert wurde. Der Radstand somit um ca. 1,2m und dieses kam zu 100% der Fahrgastzelle zu Gute.
Angetrieben von einem, von Volvo Ende der 80er Jahre in Zusammenarbeit mit Porsche Engineering entwickelten, Reihen 6-Zylinder, welches bis zur Vorstellung des 3.2l R6 bzw. 4.4l V8s Anfang der 2000er Jahre der stärkste Saugmotor aus Volvoproduktion darstellen sollte, mit 204 ps und 267 nm Drehmoment und 3.0l Hubraum, ist der Wagen selbst nach gut 20 Jahren immer noch flott unterwegs. Die Laufruhe sowie die akustische Präzenz des Motors machen die Fahrt zu einem echten Vergnügen.
Gekoppelt ist die Maschine, die Volvo Intern als "B6304F" bzw. "B6304S" kennt, an eine 4 Stufen Automatik mit elektronischer Fahrprogrammschaltung. W-S-E -> Winter, Sport & Economy. Im Sportmodus schaltet die AW30-43LE (so die offizielle Bezeichnung) alle Fahrstufen korrekt durch, zieht sie jedoch "in die Länge" - heißt, die Maschine dreht höher bevor sie schaltet. Im Wintermodus wird im 2. bzw. auch teilweise im 3. Gang angefahren und flott geschaltet. Es verweilt sehr häufig und lange im Drehmomentswandlerbereich, weshalb der Verbrauch zwar steigt, aber der Klang dabei einfach "atemberaubend" ist!
Jetzt zu eines der Punkte, wo Volvo in dieser Klasse "wegweisend" war. Der Wagen ist sehr komfortabel abgestimmt. Zu Beginn der 90er Jahre (wobei 3 Jahre früher, nämlich 1987) begann Volvo die bisher überwiegend mit "Starrachsen" ausgerüsteten Fahrzeuge (Es gab noch Volvos vor 1987 mit Einzelradaufhängung hinten (66, 340/360), jedoch waren das keine von Volvo entwickelten Fahrzeuge, sondern entstammen der Feder der DAF Werke) auf eine Einzelradaufhängung umzubauen. Erster Wagen war eine 760 Limosine nach dem Facelift im Jahre '87. Die eingeführte Hinterachskonstruktion nannte Volvo "Multilink" wobei später auch als "Multilink I" bekannt. Genau diese Konstruktion wurde im Jahre 1990 als die ersten 960er ausgeliefert wurden ebenfalls bei der Limousine verbaut (die Kombis mussten bis 1995 mit Starrachse auskommen). Wie ausgereift diese Konstruktion ist, merkt man am Komfort. Es fühlt sich an, als würde man, wenn man Bodenwellen überfährt, wie in einem Wikingerschiff die Wellen in der Ostsee befahren. Ein "Schweben" wie bei Citroen ist es nicht, aber es kommt fast hin. Das zusätzliche Gewicht von ca. 290 kg gegenüber der normalen Limousine haben natürlich ihren Anteil daran.
Im Innenraum erwartet einem ein blaues Interiör mit Echtholzeinlagen. Ja, korrekt gelesen. Heute eine Farbe, welches man sowieso nicht mehr findet und das gleich mit so viel Präsenz
So sehr ich diesen Wagen toll finde, so sind auch einige Negativfaktoren vorhanden. So ist der Wagen zwar komfortabel und ausreichend motorisiert, jedoch ruft die Motorisierung einen großen Durst auf und die Lenkung arbeitet sehr indirekt. In meinem C30 ist die Lenkung auch nicht besonders direkt ausgeführt, jedoch vermisse ich generell ein Feedback in der 960er Lenkung. Es ist als würde es eine "Digitale" Lenkung á la Playstation Joypad sein. Man lenkt bekommt keine Rückmeldung und muss davon ausgehen, dass die Lenkung gerade arbeitet. Besonders durch den langen Radstand und eben den "Details", dass man etwas weiter ausholen muss, wäre eine gute Lenkung mit Feedback von Nöten. Man kann aber auch so den Wagen gerade halten...
Ergänzend fallen aber sofort die Bremsen auf. Bereits in meinem alten 960er Kombi (ca. 1,5t Leergewicht und "normal lang") waren die 14" Bremsscheiben nicht sonderlich spaßig, wenn man eine Vollbremsung machen musste. In diesem verlängerten, noch schwereren Wagen, fällt das Bremsdefizit extremst auf. Es trügt das überwiegend positive Bild dieses Fahrzeuges! Das Bremspedal ist sehr weich und hat einen doch recht langen Leerweg bis dann mal etwas passiert. Das ist alles bauartbedingt und somit nicht vermeidbar - leider.
Es macht eine Menge Spaß den Wagen zu fahren und die Blicke sind auch einmalig. Ich bin es gewohnt im C30 angestarrt zu werden, aber in dieser Limo - da sind die Blicke noch geiler
Wie schon geschrieben, ein sehr toller und seltener Wagen, welches in Deutschland so gut wie nicht zu sehen ist. Wer den Wagen mieten möchte kann sich gerne an mich wenden
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28.05.2010 15:55
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der_deppen_daemel
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960, Abwrackprämie, Benzin, Benzinpreis, C30, Diesel, Dieselpreis, Spritpreise, tanken, Tankstelle, Verbrauch, Volvo
Hallo Ihr Leser!
Ja, wie blöd muss man denn sein!? Diese eine Frage stellt sich mir seit wenigen Tagen/Wochen, wo wir höhere Benzinpreise haben... Wieso ich mir die Frage stelle? Da hole ich mal kurz etwas aus
Nun, 2007 kaufte ich mir eine Spritschleuder pa excellence. Sprich, meinen alten 960er Volvo. Ich hatte im Schnitt 17l auf 100 km "zu beklagen" und habe den einzig logischen Schritt gemacht: kleineren Wagen, kleineren Motor, niedrigeren Verbrauch. Ja, an sich genau das, was in den Zeiten (damals 1,40€/l Super) sinnvoll war. Wie die Bevölkerung der BRD damals (Frühjahr und Sommer 2008) herum stöhnte. 1,60€/Liter Super. Teilweise war Diesel sogar teurer als Super-/Normalbenzin. Die Tankstellen verweisten zunehmend. Die Autofahrer haben sich 3x überlegt, ob man mit dem Auto, dem Bus oder mit dem Fahrrad zur Arbeit fuhr. Bei mir auf dem Dorf waren die bislang immer leeren Überlandsbusse plötzlich randvoll mit Pendlern, die vorher die Straßen Bremens verstopften. Da ich flexibel arbeiten musste, fuhr ich dennoch mit dem Auto zur Arbeit und kam in "Rekordzeiten" an meinem Arbeitsplatz an. Selbst im dichtesten Feierabendverkehr auf der Neuenlander Straße (für alle, die Bremen nicht kennen: das ist eines der verstopftesten Straßen in Bremen!) am Ferienbeginn, war kaum etwas los! So teuer waren die Preise!
Nun, 2008 ist 2 Jahre her. In der Zwischenzeit hatten wir zu Beginn von 2009 Benzinpreise, die um die 1,00€/Liter Super lagen. Da hat man sich gefreut. Der Bürger hätte aufhorchen müssen. Wirtschaftskrise (Finanzkrise) in den USA mit daraus resultierendem Wertverlust des Dollars und plötzlich abflachender Bedarf an Rohöl, was zu einer Entspannung am Ölmarkt führte. Daraus resultuierend: günstige Spritpreise.
Als aufmerksamer Mensch, hätte man sich hier nicht auf dauerhaft niedrige Spritpreise einstellen dürfen. Plötzlich, im Februar/März 2009 kam etwas Wind in die Leere zwischen den Ohren bei vielen Bürgern. Die Abwrackprämie wurde ins Leben gerufen und plötzlich wollten sich alle die 2.500€ vom Staat für ein Neuwagen bzw. max. 12 Monate alten Gebrauchtwagen sichern. Ich kann mich an den "Hype" noch erinnern. Damals haben einige Kolleginnen von mir brauchbare Fahrzeuge (das Jüngste war ein Golf IV mit guter Ausstattung, 1,9 TDI und an sich kaum Kilometer. Glaube um die 70.000 km) gegen modernere Fahrzeuge eingetauscht.
Denkt euch HIER an DIESER STELLE jetzt Folgendes:
Die Spritpreise stehen bei ca. 1,10€ für den Liter Super, -,99€ für den Liter Diesel. 1,25€ für den Liter Shell V-Power. Diese Kosten fallen den "Abwrackern" ja sofort ins Auge. Der mißtrauische und aufmerksame sowie belesene Bürger weiß, dass die Preise nur von kurzer Dauer sein werden, aber das ist den meisten Abwrackern scheinbar sehr egal.
Plötzlich tauchten auf den Straßen hochmotorisierte Fahrzeuge neben kleinen "Ökomodellen" auf. Da Mercedes, BMW, Audi und co zum Zeitpunkt der Prämie gerade neue "Sportmodelle" rausbrachten und der deutsche Michel lieber deutsch kauft, bevor er sich einen Vernunft-Matiz, Sparsam-Logan oder Öko-Clio kauft. Und so musste es kommen. Es tauchten Audi S5 auf, BMW 740i (F01), E500 (W212), C63 AMG (W204), Challenger, Shelby GT500, S-Klassen en Masse und jede Menge Porsche Cayenne plötzlich auf. Neue S-Type Jaguare sind bei uns fast schon "Alltagsstraßenbild" geworden... Fast alle als Neuwagen (erkennbar an die neuen großen Außenspiegel...). 2009 ging das ja noch gut. Die Spritpreise blieben ja bis Ende des Jahres durchgehend günstig bzw. brauchbar. Es waren keine großartigen Anstiege ersichtlich/bekannt.
Wir haben nun das Jahr 2010. Heute kostete im Bremer Raum der Liter Super 1.42€. Ich habe genüßlich in den letzten Wochen getankt ohne ein Problem zu haben. Ich habe mich über meinen Verbrauch von etwas über 7l/100 km im Bordcomputer gefreut. Meine Rechnung schaut nämlich deutlich niedriger aus, aber darum geht es hier jetzt erstmal nicht. Aber seit wenigen Wochen (ich würde seit Anfang April sagen) sind die Spritpreise angezogen wurden (ich schreibe nicht sind angezogen sondern angezogen wurden weil die Ölkonzerne ja sehr gierig sind) und das Gejammere geht heute NOCH MEHR los als 2008...
So habe ich vor ungefähr 4 Wochen in Verden (Aller) an einer Score Tanke getankt. Der Preis lag da bei ich glaube 1,45€/Liter Super. Ich habe zwar mein Gesicht leicht verzogen, aber mir gesagt "Du willst ja mobil sein...!" und meinen leeren Tank gefüllt. Plötzlich steht hinter mir an der Zapfsäule ein Porsche Cayenne Turbo S oder wie immer dieses "SupersportSUV" heißt und der Fahrer regt sich über die Spritpreise auf. Er tankt für - festhalten! - FÜNF Euro und verläßt die Tanke unter viel Gemeckere und Gejammere.
Oder ein anderes Beispiel, wo ich mich doch über die Dummheit und "Kurzsichtigkeit" ein wenig amüsiert habe:
Ein Audi S5, tiefer, breiter, Riesenfelgen, mattschwarz foliert (und zwar schlecht
Ich frage mich, wie kann man sooo blöd und hohl sein, nicht vordenkend einen umweltunfreundlichen Wagen mit hohem Spritverbrauch zu kaufen, obwohl man weiß, dass die Welt in einer Wirtschaftskrise ist und der Sprit nur kurzzeitig günstig sein wird!? Bin nur ich es, der Anfang 2009 gesagt hat, dass spätestens Anfang 2010 die Spritpreise wieder anziehen werden und ausgelacht wurde oder habe ich den Schuss nicht gehört!? Ich will ja nichts sagen, aber ich habe das 2009 schon vorher gesagt, dass die, die da zu blöd waren jetzt jammern werden
Wie ergeht es bei Euch in der Region? Habt Ihr auch einen deutlichen Anstieg der "Un-Öko-Wagen" nach der Prämie festgestellt oder sieht es bei euch noch krasser aus?
(Bildquelle: Filckr) |
25.04.2010 21:00
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der_deppen_daemel
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Kommentare (17)
Hallo Ihr Leser!
Tja, ich dachte es kommt nicht besser. Als ich in DIESEM ARTIKEL einen 2600er SD1 vorstellte mit wenig mehr als 500 km, dachte ich, es sei eine einmalige Chance ein fast neuer Rover zu erwerben... Und eigentlich wollte ich den Artikel jetzt nicht wiederholen, aber ich kann jetzt nicht anders und bin jetzt des Besseren belehrt worden. Es gibt mehrere Chancen im Leben... Und jetzt wieder:
Bei Mobile.de war ich erneut auf Oldie-Suche und fand den Wagen hier: Rover SD1 3500
Ein 1983er Rover SD1 3500 in der Vandan Plas Ausführung. Durch den Chromzierrat an den Scheinwerfern und der Heckklappe mit Wischerarm, erkennt man sofort, dass es sich um das Faceliftmodell handelt und demnach um die "bessere" Version. Der Hammer kommt jedoch noch: nur ca. 2.200 km Gesamtfahrleistung und es wurde schon mal zugelassen (04/1983). Somit ist das wahrlich ein neuwertiger Oldtimer.
Selbe Farbe, bessere Ausstattung. Alles in allem DER Rover für den Sammler. Nun, im anderen Artikel ging es dabei darum, dass der 2600er Standschäden (besonders am Motor) haben würde. Da dieser hier den legendären Rover V8 in sich trägt und dieser so gut wie wenig Probleme damit hat, lange zu stehen (so fern natürlich das Kühlwasser regelmäßig getauscht wird!)... Dazu noch die Automatik des Typs Borg Warner 66. Wenn es kaputt sein sollte, ist Ersatz sehr günstig. Gerade einmal £ 510.00 (was in etwa ca. 700€ sein sollte! - Wohlgemerkt NEU!) werden dann fällig. Lediglich ein Teil scheint zu fehlen. Auf der Beifahrerseite die Plastikleiste am Kotflügel...
Da die einzelnen Verkaufsanzeigen bei Mobile ja schnell "weg" sein können, zitiere ich die mal schnell:
Also, wenn ihr mich fragt, den Wagen würde ich mir kaufen - wenn ich die 24.000€ in meiner Brieftasche zur sofortigen Ausgabe hätte
Wie schon gesagt, so etwas vorenthalten kann ich nicht. Man merkt, dass der Grund dafür ist, dass man den Wagen kaum sieht, das Sammeln ist! Ja, Rover sammelt man. Die fährt man nicht |
04.04.2010 21:09
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der_deppen_daemel
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Kommentare (43)
Wie sollte mein Kühlergrill aussehen?Hallo Ihr Leser!
Ich stecke in einer "Klemme" und brauche ein paar Ideen sowie "Input"
Also, ich habe ja an meinem C30 Zusatzscheinwerfer in den Kühlergrill eingebaut. Allerdings sind diese 2009 beim ersten Frost im Oktober oder November gesprungen, weshalb ich die ganze Zeit mit schwarzem Isoband zugeklebten Lampen umher fahre... Da die Gläser nun nicht mehr nachgeliefert werden können und ich keine Lust habe neue Scheinwerfer in den Grill einzusetzen, will ich die gleich rausnehmen und komplett auf "Selbstbau" umsteigen... Wobei ich natürlich auch den Originalgrill verwenden kann. Allerdings störte mich daran nur der Chrom - am restlichen Wagen ist (außer die Bezeichnung am Heck) kein Chrom - sah "nicht zu Ende gedacht" aus...
Jetzt ist die Qual der Wahl...
Ich habe mir mehrere Möglichkeiten überlegt... Und frage euch, was Ihr dazu meint. Darum bitte abstimmen...
Wenn Ihr eine Idee haben solltet, bitte diese nennen |
14.03.2010 23:16
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der_deppen_daemel
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960, 965, B6304F, C30, Kombi, Luxus, Volvo
Hallo Ihr Leser!
Ihr lest hier ja fast nur über meinen C30 oder auch über britische "Schrulligkeiten", die kaum einer kennt... Nun ist es an der Zeit, ein anderes Auto zu würdigen. Ein Auto, welches ein Ruf einer Marke mit aufgebaut hat und welches mir immer in meiner Erinnerung bleiben wird...
Nun, wer oder was ist Helge?
Helge ist mein erster zugelassener und selbstgefahrener Volvo, den ich mir kaufte (davor gab es ein paar, aber die sind erst einmal nicht nennenswert
Damit die Heimfahrt erfolgen konnte, mussten erst einmal einige Teile mitgebracht werden. Dazu zählten die Rückleuchten, vorderen Blinker und Außenspiegel. Nicht zu vergessen noch 5-10l Sprit, da die Reserveleuchte doch etwas grell leuchtete.
Ab da hatte ich das Problem. Der Wagen lief nur noch auf 5 Zylinder. Egal was ich machte, es gab keine Änderung. Der Fehler wanderte nicht, wenn ich die Zündmodule tauschte. Die Zündkerzen waren alle gut. Eingespritzt wurde auch. Es gab einfach keine richtige Zündung...
Nachdem ich meinen 940er sogar verkauft habe, ging es weiter. Nur noch 4 Zylinder liefen. Der Motor stotterte, hustete, war am keuchen usw. Es musste etwas gemacht werden. Kompression gemessen: Zylinder 4 und 6 hatten 0 Bar. Egal wie ich gemessen habe... 0 Bar. Alle anderen hatten gute Werte um die 12 Bar (kaum Abweichung).
Ich begann die Zylinderkopfschrauben zu lösen. Wie die Anleitung: von Außen nach Innen. Beim Losschrauben sollte mit einem Kupferhammer auf der Ratsche (über der Schraube) geklopft werden, damit die Schrauben richtig losgeschraubt werden konnten. Und genau hier passierte es... 2 Schrauben brachen SEHR tief im Zylinderblock ab. So tief, dass sie nur sehr schwer wieder rausgeholt werden konnten. Eines der Enden konnte ich rausbekommen. Beim 2. brach sogar der Ausdreher ab! Und die bestehen aus gehärtertem Stahl!
Das Ende vom Lied: ich habe an Neuteile um die 500€ (inkl. Motor) verbaut gehabt bis der Motor Ende September/Anfang Oktober 2007 wieder lief. Und wie es lief!
(Ja, im Video bin ich zu sehen aber bitte ignorieren
Es klingt kaputt, ist es aber nicht. Ich habe nur den Auspuff nicht 100%ig dicht gehabt weshalb die Abgase am Flammrohr vorbei konnten und diesen 2-Takt-Diesel Sound erzeugten. Ich fand den Sound genial und wollte den beibehalten, aber da der Motor damit zu Fett laufen würde (zu viel Sauerstoff in den Abgasen -> Anfettung) habe ich das umgehend wieder dicht gemacht... Nein, Spaß, das war auch SEHR laut und musste auf jeden Fall dichtgemacht werden und das war es auch.
Bis zum nächsten Morgen. Der Wagen sprang nicht an. Helge wollte partou nicht starten. Zündungen waren vorhanden. Sprit wurde eingespritzt. Aber die Zündung erfolgte immer zum falschen Zeitpunkt. 2 Wochen suchte ich mir den Ast ab. Dann ließ ich den Wagen zu Volvo bringen. Der Nockenwellensensor war kaputt. Somit hatte das Steuergerät keinen Bezugszeitpunkt zum starten. Bei Volvo wurde es ersetzt (kostete "nur" 420€) und ich konnte den Wagen abholen. An dem Tag als es repariert wurde, bestand ich meine praktische Fahrprüfung und wollte den Wagen unbedingt abholen... Ich habe meiner Mutter über mehrere Stunden einreden müssen mich dahin zu begleiten, damit ich den Wagen abholen kann... Nach langem Zögern durfte ich endlich meinen Dicken holen.
Wieder strahlte ich. Die schöne Automatik schaltete perfekt. Der Motor kam flott auf Temperatur und alles war wunderbar... Bis ich Gummiabrieb im Motorraum entdeckte. "Was jetzt denn nu!?" war mein Gedanke... Der Zahnriemen scheuerte am Motorblock. "Wie geht denn das nu!?" - da der B6304F (so die interne Volvo Bezeichnung) im Modelljahr 1991 nur über ein 21 mm Zahnriemen verfügte und dieser doch recht schnell vor erreichen des Wechselintervalls gerne rissen, musste ich schnell für eine Lösung sorgen. Nach vergleichen der Wasserpumpe (original) mit einem Zubehörteil (OEM) stellte ich fest, dass die Führung dessen ca. 3 mm nach hinten versetzt war und somit der Riemen am Motorblock scheuern konnte. Schnell getauscht, Riemen neu. Alles bestens! Der sturrische Helge lief wieder sorgenfrei...
Ein ehemaliger Kumpel in Bielefeld wollte dass ich mit dem Wagen mal vorbei komme... Machte ich auch... Aber genau an einem Bahnübergang passierte es: "KNACK". Die Frontscheibe (auch eine Schwachstelle des 960ers bzw. generell der 700 und 900 Reihen) riss... Und zwar beschissen. Gut, der TÜV war noch in weiter Ferne, weshalb ich mich nicht darum kümmerte... Hauptsache der Wagen lief.
Die Klimaanlage wurde befüllt (es war noch das verbotene R12 enthalten) und im "Schnellverfahren" auf R134a umgebaut: Füllung R12 raus, bisschen mehr Öl rein und R134a rauf und gut. Lief. Keine Probleme. Super Kühlleistung! Volvo gibt vor hier einige (naja, ALLE) Dichtungen zu tauschen. Gerne auch gleichzeitig noch den Klimakompressor, aber egal. Hauptsache alles lief.
Die Zeit verging. 2-3 Monate später machte es morgens "PLOP" und es böllerte. Es böllerte so stark, dass man das auf dem Boden des Wagens spüren konnte. Was war passiert? Der Kat befand sich unter dem Beifahrersitzboden. Im Kat liefen beide Flammrohre zusammen. Genau zwischen den Flammrohren ist es durchgerostet und weggebrochen. Ergebnis: ein neuer Kat musste her. Das wollte ich nicht bezahlen. Also ließ ich meinen Bruder den Loch verkleinern... Aber das sollte nicht das Ende sein.
Auf einer Autobahnfahrt musste ich stark bremsen. Die Bremsen sprachen aber nicht an! Ich musste pumpen. Und zwar heftigst. Was war das? Zu alte Bremsflüssigkeit! Also, am nächsten Tag sofort zu Volvo um die Bremsflüssigkeit wechseln zu lassen. Hier lernte ich die Welt des Volvo C30s kennen. 70€ später hatte ich den Wagen wieder. Wenige Tage später musste ich wieder bremsen. Die Bremse sprach an, klemmte aber. Also, da die Beläge und Scheiben doch recht riefig waren, neue Bremsscheiben und -beläge samt Handbremsbeläge gekauft. Mal wieder gingen ca. 300€ weg... Geld, was ich erst wieder verdiente...
Langsam gingen mir die Probleme auf dem Keks... Es war fast eine "Never Ending Story". Sobald eine Sache ging, ging etwas anderes kaputt. "Montags Wagen"? Keine Ahnung. Es war eben Helge...
Dann passierte es: der Wagen sprang eines morgens nicht mehr an. Ich dachte ich ticke nicht richtig. Wieder ein defekter Nockenwellensensor? Nein, weitgefehlt! B6304 Krankheit: blockierte Hydrostößel! Der Motor drehte, baute aber keine Kompression auf. Es gibt dagegen nur einen Trick. Brutal wie man es auch nennen kann, es nennt sich: Gaspedal durchtreten und Anlasser solange laufen lassen, bis der Motor langsam anspringt. Pott für Pott erweckte wieder zum Leben...
Meine Nerven waren gespannt wie die Saiten einer Gitarre. Einmal falsch gezupft, und sie würden reissen... Beim Tanken dann kam es... Mein Verbrauch stieg rasant an... Von 11 über 12, 13, 14, 15 und gar 16l bis zu 17l auf 100 km. Für 204 ps die sparsam bewegt werden deutlich zu viel... Noch stärker kam es dann, als ein anderer Verbrauch auftrat... Ölverbrauch! 1l pfeifte sich der Motor auf 100 km durch! Deutlich zu viel. Das ist so viel, dass ich beim Tanken mehr oder weniger fast das Öl in den Tank hätte schütten können...
Warum schreibe ich das? Ich müsste doch froh sein, die Karre los zu sein... Richtig?
Falsch! Ich vermisse meinen Helge. Er war ein Zeichen. Er stand für den Inbegriff des Individualismus. Ein Auto, entwickelt in den späten 70er Jahren. Anfang der 80er Jahren (1982) als Volvo 760 zur Welt gekommen. 1990 von 760 in 960 umgetauft und mit einer neuen Maschine ausgestattet, trotzte der Volvo die moderne Formensprache. Es blieb der Markenmentalität treu: "Form follows function". Platz für 5 samt Reisegepäck. Anhängekupplung für den Wohnwagen und eine luxuriöse Ausstattung. Sicher, unverkennbar Volvo und ganz wichtig: individuell. Ein Auto mit Persönlichkeit. Ich musste lange suchen, um ein Auto zu finden, welches genauso individuell war - und das fand ich beim C30.
Ich bereue den Kauf des C30 nicht. Gar nicht. Ich liebe den C30 über alles. Nur ich vermisse den alten Helge. Ab und zu sehe ich ihn in Bremen fahren und habe sofort einen Grinsen im Gesicht. Es ist einfach schön sein Werk noch fahren zu sehen. Sollte der Fahrer hier lesen:
Bitte bitte bitte Helge nicht verschrotten! Sollten Sie ihn verkaufen, bitte mich anschreiben! Ich kaufe ihn sofort wieder zurück! Auch mit Motorschaden oder andere Probleme! |
03.03.2010 21:01
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der_deppen_daemel
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Kommentare (32)
Hallo Ihr Leser!
Es gibt es sie doch... Kein Garagenfund, aber eben Sammlungsauflösungen. Und hier findet sich ein toller Schnäppchen, welches ich Euch nicht vorenthalten möchte!
Nun, der Rover SD1 wurde bereits von mir behandelt. Diese Fahrzeuge sind bereits mindestens 24 Jahre alt und meistens gibt es Rost an allen Ecken und Enden. Kilometerstände jenseits der 150-200.000 km sind bereits standard und die Preise befinden sich meist um die 2000-4000€ für einen brauchbaren Rover...
Plötzlich ist mir dieser SD1 2600 aufgefallen:
Ein 1984er SD1 2600 (2,6l Reihen-6-Zylinder mit 12 Ventilen) in Gold Metallik. Im Inneren finden sich braune Polster wieder und der Wagen verfügt über wenige Annehmlichkeiten wie: elektrische Fensterheber, ein Schiebedach, Servolenkung und eine Zentralverriegelung.
Hmm... Was gab es da noch, was man bei Rover mehr oder weiger gar nicht findet...? Da war doch was... Ach ja: KEIN ROST und nur 566 km auf dem Kilometerzähler. Nein, Ihr habt nicht falsch gelesen, nur _5_6_6_k_m_ und das innerhalb von 26 Jahren... Der Wagen wurde nie angemeldet und hat (fast) noch die Werkskilometer auf der Uhr (Roverfahrzeuge verliessen die Werke oft mit ca. 450-500 km auf der Uhr -> ausführliche Tests sind Voraussetzung gewesen...)...
Okay, das einzig Negative an diesem Wagen: der Preis. Mit stolze 19.950 CHF (ca. 13.500 €)...
Ich muss sagen, hätte ich die 13.000 € dafür, würde ich mir den holen... Wie oft kann man sonst einen fast nagelneuen Oldtimer sein eigen nennen!?
Mehr Informationen zu dem Wagen findet Ihr hier: Link zum Inserat bei Autoscout Schweiz
Normal ist es nicht meine Art einfach ein Link zu posten und das als Thema zu behandeln, jedoch stellt dieser Wagen sich als Rarität dar. Der letzte (nicht im Museum stehende) SD1 der Welt. Ich wage es sogar zu sagen: der letzte Nagelneue ohne irgendwelche Gebrauchsspuren. Das ist in etwa so, wie der letzte Horch, der aus den USA nach Ingolstadt gebracht wurde... Eine Art Legende, welches wahr wurde |
21.02.2010 20:58
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der_deppen_daemel
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Kommentare (32)
Hallo Ihr Leser!
Im Blog Titel bzw. in einer "Erörterung" dazu
Tja, Motorkultur beinhaltet alles, was einen Motor hat. Und motortechnisch ist Großbritannien voll, mit eigensinnigen und besonderen Konstruktionen übersäht (Rover V8, Motor+Getriebe in einem Block, usw.). Es mag jetzt eigenartig klingen, aber es geht heute um keinen Wagen. Auch keine Marke. Kein Lkw, kein Transporter,... Es geht um... Eine Lokomotive! Wobei, eigentlich viel mehr um den Motor der Lokomotive.
Dieses Forum heißt "Motor-Talk" und wenn Trecker und LKW hier ihre Fans finden, hoffe ich, dass hier Fans dieser Konstruktion da sind:
Der "Class 55" oder auch nur "Deltic" genannt.
Nun, was hat es auf sich, dass ich mich dazu bewege, ein Blogartikel über eine Lokomotive zu eröffnen? Was hat das mit Motor-Talk zu tun? Wenn Trecker und Boote hier auftauchen können, kann ja eine Lok nicht weit sein
Zuerst einmal, ist die Class 55 eine Diesellokomotive. 2 dieselbetriebene Motoren treiben 1955 die einstmals stärkste Diesellokomotive der Welt (mehr als 3.300 ps!!) an und machten diese Maschine zum "Inbegriff" der englischen Motorenbaukunst. Mehr als 160 km/h im Regeldienst waren eine Hausnummer, welches selten woanders erreicht wurde. Die Konkurrenten aus Deutschland, Skandinavien und der USA liefen mindestens 20 km/h langsamer. Die 55 war sparsamer, leiser, günstiger, wartungsärmer und durch weniger Personal zu fahren, wie die damaligen Dampfrösser, die es zu ersetzen galt (für Kenner: die zu ersetzenden Loks waren Gresley Pacifics).
Die Form der Lok ist typisch für die damalige Zeit. Die "Nasenloks" oder "Haubenloks" waren auf dem Vormarsch. Die amerikanische F7, die schwedische "NoHAB AA16" und die deutsche V200 waren zur selben Zeit unterwegs und zeigten, wie moderne Maschinen auszusehen hatten. Dem konnten die Ingeneure in Großbritannien nicht nachstehen, weshalb das Design typisch für die damalige Zeit ist und bleibt. Somit gibt es Außen keine Besonderheiten (vielleicht der Anstrich des Prototyps aber sonst nicht viel).
Das, was besonders ist, steckt unterm Blech. Wie es bei den Autos auch der Fall ist, haben sich nur wenige Verbrennungsmotorkonzepte durchgesetzt. So findet man im Auto überwiegend den "Hubkolbenmotor" mit "Otto-Prinzip" oder "Diesel-Prinzip" und selten einen Wankelmotor. Bei den Eisenbahnen der Welt ist es ähnlich. Ca. 50% aller Diesellokomotiven haben den Diesel-Prinzip. Sprich, 4 Takte. Weitere 49,9% haben einen 2-Takt-Diesel (vornehmlich in den USA sowie in den Ländern, wo die Lokomotiven hin exportiert wurden, wie Afrika, Australien, Südamerika, Teile Europas). Die restlichen 0,1% bilden einige wenige Baureihen auf englischen Gleisen.
Der Motor ist ein Gegenkolbenmotor - und was für eins! 3 Zylinderbänke mit jeweils 2 Kolben pro Zylinder. 3 Kurbelwellen (wovon 2 in der selben Richtung rotieren und einer in der Gegenrichtung). Turboaufladung und Unmengen an Kraft und Leistung...! Insgeamt sind pro Motor 18(!) Zylinder und somit 36 Kolben in Bewegung und erzeugen 1.650 ps (1.230 KW). Die Motoren wurden vom renomierten Hersteller "Napier & Son" gebaut, nachdem sie von English Electric geschluckt wurden sind. Die Bezeichnung "Deltic" stammt von der Form des Motors. Es ist (mit viel Fanatsie) der griechischen Buchstabe "Delta" nachempfunden.
Wie kommt jedoch so ein Motor in eine Lokomotive? Nun, dazu muss man etwas in die Geschichte herumkramen
Es war also Zeit etwas Eigenes zu bauen. Allerdings begannen die Entwicklungsarbeiten erst 1947. 1950 lief dann der erste funktionierende Motor als Prototyp. Bis 1952 entstanden 6 weitere Motoren, eine ausreichende Zahl um sie in erbeuteten Schnellbooten der deutschen Marine zu verbauen und zu testen. 2 der jeweils 3 Mercedes Motoren wurden ersetzt und zeitgleich sah man, wie gut die Entwicklung war. Zwar verwendete man nur 9 Zylinder (18 Kolben) Versionen, diese waren aber halb so groß die die gleichstarken Mercedes Aggregate. Das Gewicht betrug sogar nur ein Fünftel dessen, der gleichstarken Kontrahenten.
Nach einigen erfolgreichen Jahren in der Royal Navy, sah man weitere Verwendungsmöglichkeiten für diesen Motor. Richtig, bei der Bahn. Da English Electric der größte Produzent von Lokomotiven in GB war, sah man die einmalige Gelegenheit die Prachtmotoren weiter auszubauen und entwickelte dann den sogenannten "British Railways DP1". DP1 = Diesel Prototype 1. Eine Schönheit welches 1955 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. 6 erhabende und große Buchstaben an der Seite der Maschine verhalfen diese Lokomotive zu einem Bekanntheitsgrad, welches man für solche "Giganten der Gleise" nur schwer erreichen kann. Im Volksmund hieß die Lokomotive von da an nur noch "Deltic".
Die Motoren, wie schon erwähnt mit 18 Zylindern, 36 Kolben, und 3 Kurbelwellen, wurden in der Leistung reduziert, um bessere Wartungsintervalle zu erreichen sowie um die Haltbarkeit zu erhöhen. Es wurde eine mechanische Aufladung (via Zentrifugal Kompressor) verbaut. So leisteten die Motoren statt (in 18 Zylinderform) 3.300 ps nur noch 1.650 ps, wurden jedoch als Paar verbaut um die Leistung wieder auszugleichen. Gekoppelt an einen Generator und mit 6 Elektromotoren versehen, zog dieser Prototyp in die Welt hinaus um die Vorzüge britischer Technik zu zeigen.
Ab 1961 wurden die Lokomotiven nach zahlreichen Tests in Serie bestellt (insgesamt 22) und sollten fortan die East-Coast-Line befahren. Als Baureihe 55 (Class 55) eingereiht blieben diese Loks Jahrzehnte in Betrieb, bis 1981 aufgrund von Problemen und den aufkommenden neuen Dieselzügen (HST) und Schnellzügen (IC125). Nach und nach wurden die Loks zu Diensten auf Nebenstrecken "degradiert" und nur noch so lange betrieben, bis sie entweder auf der Strecke liegen blieben oder die Wartungsintervalle verstrichen waren. Leider ein trauriges Ende einer legendären Lokomotive, denn "British Railways" waren nicht bereit, eine Großdiesellok in einer "Kleinserie" von 22 Stück lange am Leben zu erhalten, da Wartung und Teile teuer wurden und es oft vorkam, dass eine Maschine, wenn falsch bedient und gestartet, explodieren konnte. 5 der ehemals 22 Einheiten wurden vor dem Schrott gerettet und werden heute in Clubs und in Museen gepflegt.
Natürlich gab es andere Serien mit diesem Motor (einige, die auch noch heute unterwegs sind -> Class 37 ist da ein Beispiel) aber sie haben eben nicht den legendären Ruf und das imposante Erscheinungsbild, wie die Class 55...
Ich hoffe Euch stört es nicht, zumindest eine ganz besondere Maschine - wenn auch nicht auf 4 Rädern - kennen zu lernen |
28.08.2010 22:30 |
der_deppen_daemel
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Hallo Ihr Leser!
Langsam aber wirklich langsam komme ich voran. Wie man es im Teil "Mein Projekt, Teil 1 - die Bestandsaufnahme" lesen und sehen konnte, war und ist mein Innenraum nicht sonderlich "gut" beisammen, weshalb ich heute der Meinung war, ein Großteil zu entfernen, damit es aufgearbeitet werden kann.
Dieses Großteil ist eigentlich nur ein Teil, welches dann sehr fummelig im Ausbau ist. Dabei gibt es viele Teile, die vorher ausgebaut und gelöst werden müssen, bevor ein Ausbau erfolgen kann. Ich rede vom Himmel. Dieses verfluchte Teil aus Pappe (anders kann man es eigentlich nicht bezeichnen) ist bekannt dafür, dass sich der Bezug löst. Komischerweise tritt dieses auch bei Saab auf und vornehmlich bei Fahrzeugen aus der Zeit von 1980-1990. Und genau so war es bei meinem Himmel. Es wird ein Neubezug geben, weshalb ich wollte, dass der Himmel heile rauskommt, aber es kommt immer anders als man denkt
Dieses muss zwar nicht immer schlecht sein, aber lest ruhig weiter 
Beginnen wir mal damit, dass wir die Sonnenblenden, den Innenspiegel sowie die Deckenleuchte demontieren. Gefolgt von den Seitenverkleidungen entlang der Decke (Haltegriffe sowie Verkleidungen) und die um die vordere Windschutzscheibe. Auf der rechten Seite ist die Verkleidung gebrochen. Hartplastik wird eben nach 20 Jahren sehr spröde. Kein Problem, es gibt noch einige Tausend Volvos wo ich das Teil abbauen kann
Nun noch die Leiste an der Windschutzscheibe (sowas hat mein C30 nicht) lösen und an der Heckscheibe dieses abbauen (sind nur gesteckt). Um den Himmel hinten zu lösen, kommt man nicht drum herum, die C/D-Säulen Verkleidungen zu entfernen. Eine Schraube, eine Klammer, einen Stift beachten und plopp, man hat sie in Händen. Jetzt sind noch 2 Teile die ausgebaut werden müssen: die Keder um der Schiebedachöffnung (dieses hält den Stoff des Himmels um das Schiebedach fest) sowie die hintere Klammer und dann ist es soweit. Der Himmel kommt runter...
Und wie! Die Klammer, welches den Himmel nahe der Schiebedachöffnung hält hielt gerade einmal ein paar Sekunden und schon lag der Himmel auf dem Armaturenbrett sowie den Resten der Hutablage. Jedoch... Noch in einem Stück! Und das trotz der empfindlichen Konstruktion. Ich wollte vorsichtig sein. Der Himmel musste noch die Fahrgastzelle verlassen aber genau hier tauchten die Probleme auf:
1. wie bekommt man ein unflexibles Stück Pappe aus dem Wagen, obwohl es dann eingesetzt wird, wenn keine Front-/Heckscheibe eingesetzt sind?
2. durch welche Öffnung soll man es rausbekommen?
3. wie macht man das alleine!?
4. dazu noch auf recht engem Raum (Fahrzeug steht in Garage aufgrund der aktuellen Wettersituation)
Nun ja, ich, alleine in meiner Garage versuchte so gut ich konnte den so zerbrechlichen Himmel in einem Stück auszubauen - was auch gelang...
...nachdem eine Ecke abgebrochen ist
Dann verlor ich die Geduld und habs so rausgerissen - nahm aber keine weiteren Schäden *puh*
Was mich auch wundert, die "Schiebedachkasette" ist auch in einem erstaunlich guten Zustand. Normal (so kenne ich es bisher) sind die Ablaufschläuche kaputt oder Anschlüsse abgebrochen. Die Schläuche hier sind sogar noch flexibel und gut dehnbar. Die Ablaufstutzen sind noch alle ohne Risse und es klappert nichts. Herrlich. Wieder ein Zeichen für die gute Basis
Beim Himmelausbau ist mir nun jedoch aufgefallen, was für ein Potential vorhanden ist. Das innere Blech ist super. Die üblichen Macken sind hier ausgeblieben. Finde ich natürlich Spitze
Gleichzeitig baute ich dieses gräßlich häßliche Teil der Kinderschutzeinrichtung aus. Bäh! Wie man sowas verbauen kann ist mir ein Rätsel. Also, raus damit. Die beiden Schrauben der Sitze gelöst und rausgenommen. Schutzeinrichtung nach hinten rausgezogen und die Schrauben wieder rein. Raus war es und es wandert dieses Wochenende noch in die bunte Bucht
Nochmal: wie kann man sowas verbauen!? 
Mittlerweile muss ich sagen, habe ich mich gut an die "Grauigkeit" des grauen Innenraumes gewohnt. So schlecht ist es auch nicht. Ich denke mal, dass ich es solange beibehalte, bis entweder die guten Teilledersitze in Schwarz verfügbar sind ODER ich schwarze Velours Sitze auftreiben kann. Armaturenbrett muss dann zwar raus aber das hat noch etwas Zeit
Wie schon mehrmals gesagt und in den Blogartikeln geschrieben: Teilebeschaffung ist doch schwerer als gedacht! Mir wurden schon viele gute Tipps gegeben wo ich Teile bekommen kann. Eines davon in Offenbach auf dem Schrott, aber leider waren meine "Platzbesucher" immer zu spät, weshalb die Teile entweder schon weg waren oder bei Abholung kaputt waren. Schade eigentlich. So muss ich noch länger nach gutem Blech schauen. Aber, passender Sprichwort dazu: Gut Ding braucht Weile
Somit danke ich noch RedDragon220 und Kinixys für die Tipps wo Limos stehen
Also, mal wirklich schauen was ich als Nächstes mache... Himmel reparieren? Auspuff tauschen? Motor und Getriebe ausbauen? Wir werden sehen! Noch weiß ich es selbst nicht