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Blog des Uhus

Was für mich den Reiz des Autofahrens ausmacht ...

01.11.2020 11:42    |    UHU1979    |    Kommentare (32)    |   Stichworte: BMW, Coupe, Mercedes-Benz, Motor-Talk, Roadster, Sonstiges, Z4

Hallo zusammen,

 

Landstraße Deutschland Herbst 2020Landstraße Deutschland Herbst 2020gestern morgen erinnerte mich eine E-Mail, dass ich seit 15 Jahren Mitglied bei MT bin und auch diesen Blog gibt es seit 11 Jahren. Wie die doch Zeit vergeht. :eek: Und eigentlich gibt es nichts Neues. Heute macht mir das Fahren noch genauso Spaß wie seinerzeit, vorwiegend das Cruisen auf wenig befahrenen Landstraßen.

 

Mercedes-Benz C200 Kompressor W203 NorwegenMercedes-Benz C200 Kompressor W203 NorwegenLasse ich meine automobilen Erfahrungen aus der vergangenen 1,5 Dekaden Revue passieren, denke ich gern an meine eigenen Autos in dieser Zeit zurück. Ich bin in dieser Zeit ca. 242.000 km mit diesen gefahren. Es macht mir Spaß, mich auf unterschiedlichen Fzg. einzulassen und deren unterschiedlichen Charakter zu genießen.

 

Als ich mich hier anmeldete, fuhr ich einen Mercedes-Benz C200 Kompressor der Baureihe W203, einen MoPf. Motor-Talk war es, die mich indirekt 2010 zu BMW (zurück)brachten, durch ein Event bei der AMI 2010 mit BMW. Da hatte es mir der Z4 Baureihe E89 angetan. So genoss ich bald einen 6-Zylinder-Reihenmotor – Benziner, Saugmotor! Etwas, was heute ausgestorben ist.

 

BMW Z4 sDrive 23i E89 Roadster AlpenBMW Z4 sDrive 23i E89 Roadster AlpenDank der User auf MT ergab sich auch auf das Vergnügen, auf der Rennstrecke zu fahren. Der Wunsch nach mehr Leistung führte dann zum zweiten Z4, diesen als LCI. Das Leben bringt natürlich Veränderungen mit sich, und das führte für mich zu einem anderen Anforderungsprofil, welches ab 2016 ein Coupé am Besten erfüllte. Seitdem ist der 4er mein Begleiter im Alltag. Und die Community auf MT bringt mich immer wieder auf dumme Ideen und gab für diesen ein paar Inspirationen, sodass er mein erstes „Tuning“-Auto ist. Jedoch wäre aufgrund der allgemeinen Umstände in diesem Jahr wieder ein Cabrio oder Roadster mein Traum.

 

BMW Z4 sDrive 35i E89 Roadster AlpenBMW Z4 sDrive 35i E89 Roadster AlpenKurz: MT bereicherte auf seine Art mein automobiles Erleben, auch wenn sich Interessen und Schwerpunkte im Leben verschieben und ich z.B. seit einigen Jahren nicht mehr in den Alpen war. Und ich hoffe, ich konnte hier auf MT etwas zurückgeben.

 

Unabhängig von individuellen Veränderungsprozessen unterlag das Thema individuelle Mobilität in dieser Zeit ja auch einem starken gesellschaftlichen Wandel und Themen wie E-Auto/alternative Antriebe, autonomes Fahren und Car Sharing setzen die Agenda. Die Diskussionen zu geeigneten Maßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emissionen, Feinstaub und anderen Schadstoffen sind teilweise stark emotionalisiert und beeinflussen das Verhältnis zum Automobil. Auch Automobilmessen gibt es ja auch nicht mehr.

BMW Coupe F32BMW Coupe F32Und immer stärkere Regularien führen zu Dingen wie OPF, Downsizing und steigenden Fzg.-Nebenkosten. Insofern bin ich gespannt, was die Zukunft mit sich bringt, zumal die emotional ansprechenden Autos zunehmend vom Markt verschwinden.

 

Wie seht ihr das, habt ihr noch einen emotionalen Bezug zum Auto und wird er duch den technologisch-gesellschaftlichen Wandel verändert?

 

Danke fürs Lesen.

Schöne Grüße,

der Uhu


01.11.2020 12:23    |    Ascender

Hallo. :) Glückwunsch zum Jubiläum. Ich hab "nur" 11 Jahre auf dieser Plattform verbracht, kann das von Dir geschriebene aber auch nachvollziehen.

 

Was den letzten Absatz angeht:

 

Auto fahren macht mir noch immer viel Spaß, aber man muss durchaus sagen, dass es sich in die für mich falsche Richtung entwickelt.

 

Als ich in den 90ern zur Schule gegangen bin, war man noch sehr fortschrittsgläubig und hat die individuelle Freiheit als oberstes Gut dargestellt. Dass man es Leuten wie Henry Ford zu verdanken hätte, dass sich nicht nur ein paar wenige Elitisten ein eigenes Auto leisten könnten, sondern auch der überwiegende Teil der Bevölkerung. Selbes gilt auch für die Fliegerei - seit mindestens Jahrtausenden ein Menschheitstraum, wir haben die Möglichkeit dazu und nutzen es auch, aber seit einigen Jahren soll man sich dafür gefälligst schämen.

 

Es kommt die Section Control, die Speed Limiter im Auto; die Versicherungen verteilen schon großflächig GPS-Boxen mit denen die Fahrdaten direkt übermittelt werden (wer langsam fährt, zahlt weniger), Kontrollen werden immer weiter ausgeweitet, gleichzeitig die Strafen immer mehr erhöht. Man zahlt Umsatzsteuer, Mineralölsteuer, Versicherungssteuer, Kfz-Steuer, aber es ist noch immer nicht genug. Man soll noch Autobahn-Maut bezahlen, und weitere Strafen weil man ja böse ist und Auto fährt.

In den Städten soll man überall 30 fahren und ein allgemeines Tempolimit auf der Autobahn wird diskutiert. Der Verkehr nimmt immer mehr zu, aber gleichzeitig reduziert man die Fläche für Autos, weil man der Ideologie "Wer Straßen sät wird Verkehr ernten" anhängt.

 

Fahrverbote werden verhängt wenn mal wieder die Inversionswetterlage mancherorts die Luftreinhaltung gefährdet. Dann muss der Pöbel draußen bleiben, während der Elitist freie Bahn hat, weil der sich ein neueres, "sauberes" Auto leisten kann, während der gemeine Arbeiter in seiner 15 Jahre alten Kiste rumfährt. Der Pöbel soll gefälligst dazu gezwungen werden ein neues Auto zu kaufen, Umweltplaketten sei Dank ist das auch möglich. Da werden wenige Jahre alte Autos entwertet, der Bürger kalt enteignet, aber es ist halt für die Umwelt... :rolleyes:

 

Dabei fahren die Leute heute schon (zumindest hier im Ruhrgebiet) so als ob sie gleich einschlafen würden. Das ist keine Übertreibung. Viele verlernen das Auto fahren, die Unsicherheiten nehmen immer mehr zu. Das ist zumindest meine subjektive Beobachtung.

Die meisten haben keine Lust auf Fahrdynamik oder etwas über ihr Auto zu lernen. Die wollen nur von A nach B kommen, und daran ist ja auch nichts auszusetzen. Eingelullt von Assistenzsystemen und dem plärren des Radios und des Navis fahren die stumpf und monoton ihre Alltagswegstrecken (Arbeit, Einkaufen).

 

Die irrsinnigen Emissionsvorschriften haben jetzt schon dazu geführt, dass immer mehr (umweltfreundlichere) Kleinst- und Kleinwagen mit Verbrennungsmotor verschwinden, während dicke Hybrid-SUVs auch noch staatlich gefördert werden. Das hat nichts mit Logik und schon gar nichts mit Umweltschutz zu tun. Aber die Auto-Lobby ist zufrieden mit dem Kompromiss, und die Kunden werden es kaufen.

 

Sinnvoller wäre übrigens ein Homeoffice-Gesetz wie in den Niederlanden. Wenn Tätigkeiten von zu Hause aus erledigt werden können, dann muss der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer die Möglichkeit dazu geben.

Das wird vom Establishment natürlich sofort totgeredet. Geht ja gar nicht. Dann brauchen die Leute keine Autos mehr, oder weniger Autos. Und dann nimmt der Staat nicht genug Steuern ein. Nene, die müssen lieber alle morgen und am Nachmittag zu den Stoßzeiten auf unseren kaputtgesparten Straßen im Stau stehen.

 

Alternativen sind auch Dünn gesät. Die Bahn spart sich auch kaputt. Hier im Ruhrgebiet ein K(r)ampf. Das ist halt schon schlecht. Aber dann macht man auch das Auto kaputt, damit es im direkten Vergleich nicht zu attraktiv wird. Also hat man zwei kaputte Verkehrsmittel. :rolleyes:

Macht total Sinn.

Ich weiß noch wie man sich in den 1990ern lustig über die Chinesen gemacht hat. Da gabs dann Bilder im Fernsehen wie die mit tausenden von Fahrrädern über Hauptstraßen gefahren sind und keiner ein Auto hatte. Jetzt kehrt sich das langsam um.

 

Dieses Jahr war ich in Italien und Südfrankreich, das war dagegen ein automobiles Schlaraffenland. Aber ich muss zugeben, dass ich dort keine Nachrichten gelesen oder anderweitig mitbekommen habe.

01.11.2020 13:36    |    Bollwerk

Guten Tag liebe Liebenden!

 

Interessantes Thema. Ich bin nunmehr seit 2002 hier Mitglied. Automobilrechnisch hat sich bei mir in der ganzen Zeit nicht allzuviel getan. Damals kaufte ich mir einen drei Jahre alten A4 B5. Ein typisches Kind der Neunziger, genau wie ich. Dank meiner überschaubaren Kilometerleistung, der hohen Zuverlässigkeit und meiner Pflege befindet sich der Wagen nach wie vor in der Familie. Gut 160tsd Km habe ich seit dem abgespult, ohne schwerwiegende Fehler, ohne Liegenbleiber.

Ich hatte nach den Jahren nie wirklich das Bedürfnis mir ein aktuelles Fahrzeug anzuschaffen. Ich mochte die Form. Das Gesamtpaket hat für mich einfach gepasst. Zudem fehlte dem Wagen nicht wirklich viel zur absoluten "Glückseligkeit". Bestenfalls der Allrad wäre vielleicht nicht schlecht gewesen.

 

Bis zirka 2010 beobachtete ich den Automarkt schon recht aufmerksam. Aber die Entwicklung gefiel mir von Jahr zu Jahr immer weniger, sodass ich die aktuellen Ereignisse und die technischen Weiterentwicklungen in der Automobilbranche kaum noch wahrnehme. Insbesondere die SUV-Gattung ist mir ein besonderer Graus! Dennoch hatte ich zwischendurch Lust auf was anderes. Nur was? Ein Audi sollte es schon sein. Leider ist die Auswahl da an Spaß- bzw. Freizeitmobilen nicht so groß, und der TT kam wegen meiner 1,96 m nicht infrage. Ein Audi quattro spyder wäre perfekt gewesen...! Naja, so blieb mir nur die Wahl zwischen Coupé Typ 89 und Cabrio. Und so kam es, dass ich mir ein '99er Audi Cabriolet parallel zulegte. Diesen bewege ich aber nur um die 3tsd Km im Jahr.

 

Offene Ohren und Augen hatte ich natürlich auch für BMW und Mercedes. Theoretisch hätten die auch gut zu mir passen können. Aber irgendwie kam mir Audi insgesamt sympathischer rüber, aber das ist rein subjektiv. Speziell die Karosseriequalität, welche mir enorm wichtig ist, war immer ein Faktor, der mich bei Audi immer überzeugte.

 

Nach all den Jahren, kam es wie es kommen musste: Nachwuchs stand im Haus! Welches Auto?? Skoda Superb Kombi, war die Idee meiner Frau. Nicht so alt. Nicht so viele Kilometer.

Letztes Jahr kaufte ich von Privat dann letztlich einen 2001er Audi S8. Da ist auch viel Platz drinnen und er ist schick. :D

Sollen sie doch alle ihre Dreizylinder und 1.4 Liter-Turbo-Dacias kaufen. Ich hab da kein Bock drauf.

01.11.2020 15:59    |    ToledoDriver82

Dieses Jahr hab ich die 10 Jahre MT voll gemacht und wenn ich sehe was in den 10 Jahren so alles im Fuhrpark ein und aus ging,dass hätte ich bei der Anmeldung nie für möglich gehalten.

Aber nicht nur das,auch die Nutzung der Autos hat sich etwas geändert,ist vom MUSS mehr Richtung Hobby gegangen,auch weil die Kids raus sind. Heute fahren wir mehr einfach so,gern über Landstraßen und genießen unser Altblech,was uns zum nächsten Punkt bringt. Damals,vor 10 Jahren,war ich sogar noch Abonnent diverser Autozeitschriften,von "Was ist neu" bis Tuning war alles dabei. Heute ist das anders,neues auf dem Automobilen Sektor interessiert mich nur noch Beiläufig ohne dem drang nach immer auf dem neusten Stand zu sein,das selbe beim aktuellen Trends zum "verschönern" von Autos. Das Interesse ist mittlerweile bei "bis EZ 2000" stehen geblieben und der eigene Fuhrpark ist gewachsen,in eine Richtung die ich nie für möglich gehalten hätte....so ändert sich das eben mit der Zeit.

 

Ein Ausblick für die nächsten (10) Jahre...nicht wirklich möglich. Wir genießen das Hobby solange es geht und wir Spaß dran haben,aktuelle Veränderungen nehme ich wahr,lasse mich aber wenig davon beeinflussen. Ob irgendwann mal der Punkt kommt,wo wir umschwenken...aus welchen Gründen auch immer...wer weiß,lassen wir es auf und zu kommen.

Zum jetzigen Punkt ist der emotionale Faktor zum Blech hoch,wenn auch nur zum älteren :)

01.11.2020 17:08    |    HerrLehmann

@Ascender: perfekt resümiert. Deine Ausführungen kann ich 100 % bestätigen.

Und ja mit meinem silbernen! langweiligen Dienst Passat Gurke ich mit Abstandstempomat brav auf der rechten Spur mit 140 vor mich hin, bei unbegrenzten Strecken... :-)

Trotzdem hat es mich letztens südlich von Berlin auf ner 100er Strecke mit knapp 120km/h erwischt. Ich werde mich natürlich auf den Gang nach Canossa begeben und Buße tun. ;-)

 

" Dieses Jahr war ich in Italien und Südfrankreich, das war dagegen ein automobiles Schlaraffenland. Aber ich muss zugeben, dass ich dort keine Nachrichten gelesen oder anderweitig mitbekommen hab"

 

Auch dies kann ich bestätigen. Wenn in F oder in I die Geschwindigkeit elektronisch überwacht wird, steht vorher ein Hinweisschild an der Seite. Auch auf der Autobahn.

01.11.2020 20:30    |    UHU1979

Ich freue mich über Eure Meinungen und Einschätzungen.

Durch Homeoffice hat sich auch mein Nutzungsprofil geändert und ich sehe das Auto auch wieder mehr als Freizeitvergnügen. Die Mehrheit scheint aber Autos nur als Mittel zum Zweck zu sehen (ist ja auch ok) und ich teile Ascenders Analyse.

 

Der Mehrwert der Innovationen in den letzten Jahren ist tatsächlich in der Praxis vernachlässigbar, der Subaru hat dieses Jahr seinen 11. Jahrestag und den fahre ich immer wieder gern. Und den Reiz alter Autos und die Geschichten, die diese erzählen können, ist Teil der Faszination Automobil für mich. Zum Glück habe ich kein Platz für ein weiteres Auto. ;) Was aber nicht ausschließt, dass ich den Komfort mancher System wie LED-Licht nicht genieße.

01.11.2020 21:08    |    Ascender

Ergänzend zu meinem Roman oben: Es gibt auch Trends der Tuning-Szene und Verhaltensweisen von einigen Autofahrern, die lassen mich auch immer mehr den Kopf schütteln. Es gibt genug Leute, die ihre Schalldämpfer komplett leer machen und dann laut röhrend Nachts Beschleunigungsrennen in Stadtgebieten durchführen. Keiner wird diese Leute bewundern, aber alle werden sich beschweren. Da darf man sich über Fahrverbote, mehr Kontrollen, höhere Strafen, ausufernde und emotionalisierte Anti-Auto- und Umweltkampagnen, etc. nicht wundern.

 

Ich mutmaße es ist auch ein Problem, welches während des Lockdowns zugenommen hat. Dieser spezielle Typ an Mensch hatte keine Möglichkeit mehr sich auszuleben, weil bspw. die Gastro geschlossen war. Die Leute hatten einfach Langeweile und mussten sich selbst irgendwo anders profilieren. Das ist natürlich keine Entschuldigung, aber eine Erklärung.

Ich selbst habe damals den Lockdown genutzt um ausgiebig spazieren zu fahren (natürlich innerhalb der Vorschriften und meistens auf Landstraßen).

 

Hier in Dortmund gab es schon in meiner Kindheit ein Raser-Problem, aber meines Erachtens haben wir eine neue Stufe erreicht. Die Polizei geht sogar soweit Nachts Fahrspuren auf Hauptverkehrsstraßen zu sperren.

01.11.2020 22:08    |    Dynamix

Ich tummel mich hier ja auch schon seit 12 Jahren herum. Wenn ich mal zurückdenke was in der Zeit alles so passiert ist, da hätte ich damals wohl auch noch nicht dran gedacht. Was hab ich in der Zeit so getrieben? Eine Ausbildung gemacht, eine Festanstellung bekommen, zuhause ausgezogen (mittlerweile schon 3 Umzüge innerhalb des gleichen Hauses incl. Renovierungen hinter mir), geheiratet, ein Haustier adoptiert (hätte ich auch nicht für möglich gehalten) und so weiter und sofort. Auch in Sachen Automobil hat sich da einiges getan.

 

Vor 12 Jahren hätte ich mir sicherlich nicht träumen lassen das ich mir tatsächlich mal einen Amerikaner in der Einfahrt gönnen würde. Das war damals noch so weit weg und man hat sich dann doch immer eher bei den braven Alltagskutschen aus Europa umgeschaut. Wenn ich bedenke das ich mich hier wegen der diversen Altersgebrechen meines Golf III angemeldet habe und was da in der Zwischenzeit alles so war, Wahnsinn.

 

Als der Golf durch war folgte der Peugeot 207. Ausstattungsvariante Sport und das war tatsächlich nicht nur eine Art M-Paket für Arme. Sportfahrwerk, Sportsitze, breitere Reifen, Sportservo und so weiter. 120 PS, knüppelhart aber auf der richtigen Piste hat das schon Spaß gemacht. Rückblickend betrachtet nicht gerade das beste Auto für den Alltag, zum einen wegen der eher minder guten Zuverlässigkeit und zum anderen wegen des miesen Alltagskomforts. Lange Strecken bei höherem Tempo waren schon anstrengend. Jedes Schlagloch hat dir fast das Genick gebrochen. Aber die Erfahrung war dann doch wertvoll.

 

Danach kam der Caprice, Mann was war ich happy. Mein erster Amerikaner und dann auch noch ein V8, die Erfüllung eins Lebenstraums :) Auch daran war MT nicht so ganz unschuldig, hab ich doch vorher schon jahrelang im US-Car Forum hier rauf und runter gelesen und jede interessante Info verschlungen. Den Wagen hab ich heute noch und so lange hatte ich bisher auch kein Auto.

 

Danach ging der Peugeot in die Binsen und der Oldsmobile Alero kam ins Haus. Eine Grotte vor dem Herrn die auch echt nix gekostet hat, aber gefahren ist der echt schön. Nach nem Jahr war der dann auch durch und meine Lust auf wartungsintensive Alltagsauto hat sich damit so ziemlich erledigt.

 

Zwischenzeitlich kam dann aber doch noch ein Auto, wenn auch nicht für den Alltag. Ein knappes Jahr nach dem Caprice kam dann der Nächste, wobei der auf dem Mist meiner Frau gewachsen ist. Ich wäre von alleine wohl nie auf den Trichter gekommen einen alten Streifenwagen zu kaufen. DAS hätte ich mir 2008 sicherlich nicht träumen lassen. Ich hätte mir sowas nicht mal ausdenken können ;) Aber sowas zeigt dann doch das man das Leben einfach nicht vorhersehen kann. Da lassen mich immer die ganzen Prognosen schmunzeln wo Leute ausrechnen bzw. orakeln was wohl mal in 100 Jahren sein wird wenn alles so bleibt wie es ist. Ernsthaft? Wir wissen nicht mal was morgen passiert, wie wollen wir da wissen was in einer Woche, einem Monat oder 100 Jahren ist?

 

Hätte ich im Jahre 2000 jemandem erzählt das man in nicht mal 10 Jahren hat die mehr Rechenleistung haben als die besten Heimrechner hätte man mich schon für bekloppt erklärt. Aber das ist auch gut so, bleibt das Leben doch so immer spannend und das macht ja auch den Reiz an der Sache mit aus :)

 

Naja, irgendwann sollte dann doch wieder ein Daily her. Dieses mal aber bewusst sparsam und bewusst was neueres. Das war dann der Mii mit dem wir auch gut 3,5 Jahre wunderbar zuverlässig und sparsam unterwegs war. Nach all den unzuverlässigen und teuren Alltagsautos davor eine echte Wohlfart. Der Golf war zwar grundsätzlich nicht teuer, weder im Unterhalt noch in Sachen Reparaturen aber da hat es einfach die Masse gemacht. Da war ja am Ende wirklich jeden Monat irgendwas kaputt. Aber nach 14 Jahren und knapp 290.000km auch kein wirkliches Wunder.

 

Der Mii ging dann Anfang dieses Jahres weg und Amerikaner Nummer drei kam als Daily, der Kuga. Ja, es ist ein Auto für den europäischen Markt aber den Wagen gibt es mehr oder weniger unverändert als Escape in den USA. Davon ab ist Ford wohl mit einer der amerikanischsten Marken ever und die Technik in meinem ist auch deutlich amerikanisch angehaucht, da kann man schon von einem Amerikaner reden ;)

01.11.2020 22:11    |    Dynamix

@Ascender

 

Zum Thema Lockdown:

 

Bei uns war es eher so das die Leute generell gefahren sind wie die Irren weil ja kein Verkehr mehr war und die Leute glaubten die Polizei würde nicht mehr kontrollieren. Blöd das die Stadt schlau genug war vorher an gewissen Stellen mobile Blitzer aufzustellen. Ich will nicht wissen wie viele Leute nach den Lockerungen Post von der Stadt bekommen haben oder den Lappen gleich einschicken durften :D

 

Aber wer meint dann mit 100 aufwärts durch die Stadt fahren zu können weil ja nur 3 weitere Autos auf der Straße sind leidet eh an Selbstüberschätzung :rolleyes:

01.11.2020 22:37    |    UHU1979

@Dynamix Dein Sheriff ist ein cooles Projekt & super geworden : Daumen hoch :

 

Die Poserei / innerortlichee Raserei konnte ich hier nicht als verstärktes Problem wahrnehmen. Dass vorwiegend Jugendliche Omas Offenrohr an ihr Auto gebastelt haben, war schon in den 1990iger Jahren Usus.

01.11.2020 22:58    |    Ascender

In den 90ern hatten wir ja noch "Crash Kids", das Phänomen ist so gut wie verschwunden (Gott sei Dank).

 

Mein subjektives Empfinden ist jedoch, dass die Autos lauter geworden sind. Das Internet gibt sehr viel her. Downpipes, 200-Zellen-Kats, leergeräumte Schalldämpfer... So professionell und extrem waren die Umbauten in den 90ern überwiegend nicht. Dazu lässt sich auch Mehrleistung sehr viel einfacher generieren.

Und natürlich sind die Autos auch sehr viel schneller geworden. Heute sind Beschleunigungswerte von 7 Sekunden in 0 auf 100 "lahm". Nicht zu vergessen, dass die Autos auch wesentlich isolierter sind und man diese großen Geschwindigkeiten gar nicht mehr so wahrnimmt als Fahrer.

90% der AMG/RS/M-Fahrer würden sich doch beim Tempo 100 in einem Triumph TR3 komplett einscheißen. :D

01.11.2020 23:08    |    Dynamix

Stimmt, früher hat man gleich alles rausgeworfen incl. des Katalysators ;) Dagegen sind die neuen Autos eher leise. Man ist das nur nicht mehr gewohnt. Ich bin mal in einem Mid 60er Impala mitgefahren. Das Teil war laut wie blöde. Auf meine Frage welcher Aftermarket Pott denn da drunter steckt kam nur das der Wagen noch original ist :eek:

 

Leise war damals nur bei wirklich teuren Autos. Heute ist der Anspruch da einfach höher und die Toleranzschwelle deutlich niedriger. Wenn ich bedenke das man bei Golf und Peugeot bei Vollgas fast nur noch Motor hört und ich beim Kuga fast nur Reifengeräusche wahrnehme dann merkt man schon wie gut das Thema Geräuschdämmung mittlerweile ist.

 

Etwas das mich bei meinem Caprice immer erstaunt. Das Ding hat einen Flowmaster, ist aber nicht wirklich laut. Als ich dann mal die Originalanlage gehört habe hat mich fast der Schlag getroffen wie leise das Auto original eigentlich sein sollte. Das ist ein riesiger Unterschied und bei meinem Auto gab es bisher nun wirklich keine Beschwerden über die Lautstärke. Da macht der Motor beim starten noch den meisten Lärm.

01.11.2020 23:53    |    Ascender

Also ich meinte Tuning-Autos. Originale Fahrzeuge sind natürlich um Welten leiser geworden.

02.11.2020 21:31    |    UHU1979

Deshalb verstehe ich das Verbot der Klappenauspuffe nicht. Der 2. Z4 war sehr leise und dezent bei geschlossener Klappe und einem gemäßigtem Leistungsabruf, z.B. im Stadtverkehr. "Emotionales Soundvergnügen" gab es erst bei hohen Drehzahlen mit offener Klappe.

03.11.2020 06:40    |    PIPD black

Wenn die Technik manipulationssicher wäre, wäre es wohl auch kein Thema. Leider ist sie das aber nicht und die Klappen werden viel zu oft auch in Innenstädten zum Posen geöffnet.

03.11.2020 08:06    |    Goify

Wenn ich auf den Knopf drücke, klingt mein Auto innen wir ein Rennwagen und außen ist er weiterhin leise. Das halte ich für sportliche Fahrzeuge oder welche, die vorgeben, dies zu sein, weitaus sinnvoller, als die ewig nervigen M2-BMWs, die im Stand wie ein alter Fendt klingen, bei dem jemand die gesamte Auspuffanlage abmontiert hat und ab 2.000 Umdrehungen ein infantiles Inferno starten. Und hier im Ort fährt jeder, der auf gute Nachbarschaft pfeift, so ne Knatterkiste. Dass man sowas verbieten möchte, ist völlig legitim und hätte schon längst passiert sein sollen.

03.11.2020 18:37    |    UHU1979

Möglicherweise sind die extrem lauten - nicht unbedingt soundtechnisch guten - Abgasanlagen auch ein Phänomenen des Zeitgeistes: ein letztes Aufbäumen vor der endgültigen Emotionslosigkeit, wie auch die riesigen Kühlergrills und Fake-Endrohre. Quasi mit potemkischen Dörfern einen emotionalen Anspruch erwecken, der de facto in Beliebigleit der Plattformen und Downsizing-Motoren untergeht.

03.11.2020 18:39    |    Goify

Gerade BMW hat da ja ein Rennen gestartet: Audi mit ihren vergleichsweise kleinen Single-Frame-Grills haben sie schon überholt, mit nur einer Niere. BMW hat aber zwei.

03.11.2020 18:45    |    UHU1979

Genau deswegen hat mir der i8 auch so gefallen ...

03.11.2020 18:49    |    Ascender

@Goify

 

Dann lieber leise und authentisch als dieser künstliche Sound.

03.11.2020 19:25    |    Goify

Man muss ja nur auf Eco schalten, dann ist Ruhe.

03.11.2020 19:31    |    Dynamix

Ich durfte ja vor gut 3 Jahren mal den M2 oder M3 Competition hören (hab das genaue Modell nicht mehr präsent) und der war schon extrem laut für ein Straßenfahrzeug, der hatte auch so eine Klappenanlage. Mir war das zu heftig, dagegen waren der 911 und der GTR am selben Wochenende noch Leisetreter und gerade der 11er war mit offener Klappe ganz sicher kein leises Auto.

03.11.2020 19:51    |    Ascender

Ich meine manche Autos sind sogar für Rennstrecken zu laut. Dafür gibt es dann solche Aufsteck-Schalldämpfer. :D

Total bekloppt.

 

https://burnsstainless.com/blogs/articles-1/muffler-technology-part-2

03.11.2020 19:55    |    Dynamix

Die Dinger kenne ich tatsächlich nur von Prototypen die noch nicht die finale Abgasanlage haben.

03.11.2020 19:59    |    Ascender

Hab das öfter bei Trackdays gesehen, gerne auch bei den Traditionsrennstrecken, wie etwa Spa-Francorchamps. Da kann ich aber auch die Anwohner nicht so ganz verstehen, denn gerade die Nordschleife oder Spa gibt es ja nicht erst seit gestern. Und dann wird sich da über Lärm beschwert? Naja...

Kann das ja bei neu hingebauten Strecken verstehen, wie etwa beim Bilster Berg, aber Spa?

Die Aufstecksätze waren aber nicht so groß wie das was ich oben verlinkt habe.

 

Jetzt haben wir aus dem Blog aber den Auspuff-Thread gemacht. :D

03.11.2020 20:06    |    Dynamix

Dachte das ist der Sinn von Blogs, mal so richtig Off-Topic abspacken :D

03.11.2020 21:12    |    UHU1979

Solange es um Autos und Emotionen geht, ist das doch kein Off-Topic. ;)

 

Die Schalldämpfer kannte ich noch nicht. Aber gerade die Traditionsrennstrecken haben ja die Lärmschutzthematik, da dies früher ja sicher keine so große Rolle spielte. Und ich glaube fast nicht, dass z.B. die Silberpfeile etc. leiser waren. Nur wo, wenn nicht auf dem Track, sollten Autos noch laut sein können?

10.11.2020 08:33    |    pico24229

Sehr interessante Einblicke!

 

Ich bin seit ziemlich genau 7 Jahren angemeldet.

Meine eigenen automobilen Interessen haben sich in der Zeit nicht geändert. Das Auto in der Öffentlickeit hat sich aber gewandelt, dass sehe ich auch so, besonders unter dem Druck des Umweltaspekts. Von Vernunft kann da keine Rede sein.

 

Für technische TIpps nutze ich das FOrum mittlerweile nicht mehr da es andere deutlich schnellere und einfachere Plattformen gibt. Trotzdem ist es schön dass noch was los ist.

 

Habe vieles unterhaltsames und interessantes gelesen hier. Besonders die Blogs.

Leider fehlt die Redaktion und der News Bereich wie früher, da war hier generell noch mehr los und ich fande die News und "Reportagen" sehr gut. Gerade auch am Ende. Sehr schade dass dann plötzlich alles eingestellt wurde!

 

 

 

Zitat:

Ja, es ist ein Auto für den europäischen Markt aber den Wagen gibt es mehr oder weniger unverändert als Escape in den USA. Davon ab ist Ford wohl mit einer der amerikanischsten Marken ever und die Technik in meinem ist auch deutlich amerikanisch angehaucht, da kann man schon von einem Amerikaner reden ;)

Ich kenne mich da nicht so 100%ig aus aber ich dachte immer das Ford Deutschland eher so amerikanisch ist wie Opel unter GM war.

10.11.2020 08:39    |    pico24229

Der Reiz des Autofahrens...

Ich finde es Wahnsinn was das Auto einem für eine Freiheit ermöglicht und wie schnell und einfach man von A nach B, T, Z oder V kommt.

Ich bin viel und gerne Unterwegs und mein Auto ist für mich mindestens genauso ein Zuhause wie meine Wohnung.

 

Auch genial ist die finanzielle Erreichbarkeit und die geringen Anschaffungskosten der meisten Autos

10.11.2020 08:43    |    Dynamix

Seit ein paar Jahren nicht mehr. Da fährt Ford mittlerweile die "One Ford" Strategie, also Modelle die mit Hinblick auf den Weltmarkt entwickelt werden unter anderem auch um Kosten bei der Entwicklung zu sparen und möglichst wenige Anpassungen für die Zielmärkte machen zu müssen.

 

Ein Ergebnis dieser Strategie ist der Kuga MK II bzw. der Escape. Einen eigenen Kuga wollte die Ford Führung für Europa nicht mehr. Der Mondeo ist am Ende auch ein europäisierter Ford Fusion. Focus und Fiesta gibt es auch in den USA. Der Edge ist auch ein US-Modell, der Explorer der ihn in Europa beerben soll ebenso. Ranger und Transit gibt es ebenso bei uns und den USA. Den Bronco und den Mustang Mach-E sollen wir in Europa meines Wissens auch bekommen und den Ecosport gibt es drüben auch. Europa und die USA teilen sich bei Ford durchaus viele Modelle.

 

Der Mustang ist ja mittlerweile auch ein Weltauto. Lediglich die großen Pick-Ups gibt es bei uns nicht, sowie die Full-Size Limousinen wobei letztere eh auf lange Sicht eingestampft werden.

10.11.2020 08:51    |    pico24229

Interessant, das hätte ich auch geschätzt.

Danke für die Info.

16.11.2020 16:23    |    der_Derk

Hm, bei mir sind's irgendwie schon 17 Jahre... Gewandelt hat sich der Fahrzeuganspruch, weg von "ein Auto für alles" hin zu "für jede Situation ein passendes Auto", was aber vermutlich der veränderten Finanzlage geschuldet ist... ;)

 

Im Gegenzug habe ich früher gefühlt "alte" Autos gefahren (~13 Jahre), fahre im Moment "neue" - die aber auch schon wieder 14-17 Jahre alt sind. Ist vermutlich eine psychologische Sache, dass die Perspektive irgendwo stehenbleibt.

 

Dass neuere Autos emotional weniger ansprechen - nunja, wenn im Marketing die Verbindungsmöglichkeit zum Smartphone höher bewertet wird als die Straßenlage, fühlt sich das so an. Auf der anderen Seite waren die meisten Autos auch schon in den 80ern, 90ern und 00ern nicht wirklich emotional, sondern grottenlangweilig. Damals wie heute muss man das Besondere suchen, und die Fahrzeuge der letzten ~20 Jahre bieten nicht nur genug Auswahl, sondern sie halten auch offensichtlich länger als ihnen bei Erscheinen zugestanden wurde.

 

Beim Aussterben der Sechszylinder waren übrigens die Vierzylinder dieselben unemotionalen Downsizing-Katastrophen, die jetzt als die letzten, vernünftigen Motoren gegenüber Dreizylindern verteidigt werden. Ich warte dann mal auf die nächste Protestwelle bei Zweizylindern, der eine bei Fiat scheint ja noch nicht zum Untergang des Abendlandes auszureichen ;).

16.11.2020 22:13    |    UHU1979

Bei mir verhindert zum Glück der mangelnde Platz, Unvernünftiges zu tun. :) Ergo muss das eine Auto auch den Alltag meistern. Bei 2-Zylinder denke ich an das, was aber wie ein Lotus nicht alltagstauglcih (auf meinen Alltag bezogen) ist.

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