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Wed Apr 22 13:39:36 CEST 2020    |    PIPD black    |    Kommentare (139)    |   Stichworte: 51, S, Simson

Hallo und Moin Moin

 

zu einer weiteren Folge: Geschichten, die das Leben schrieb.:)

 

Wie im Artikel zuvor mitgeteilt, hatte sich da ein Projekt angeboten.

Nach Abholung, Begutachtung und schnellem Auseinanderschrauben innerhalb von nur ein paar Stunden in sämtliche Einzelteile, war es nun an der Zeit, das Ding auch mal wieder zusammenzusetzen. 4 Kisten

 

mit Teilen plus größere Einzelteile und ein großer Karton voller Neuteile warteten bereits.

 

 

Bevor es aber dazu kam, hab ich bei einer Nacht- und Nebelaktion beim KBA eine neue Betriebserlaubnis beantragt, da das Originalpapier genauso wenig auffindbar war wie die Schlüssel. Auf der KBA-Seite wird man darauf hingewiesen, dass die Bearbeitung 20 Wochen dauert. Ganz so viele waren es nicht. Aber es hat schon gedauert aber funktioniert. Der Betrag von 35,35 € ist dann per Nachnahme bei der Post zu begleichen gewesen.

 

Am meisten grauste es mir davor, die Teile, die wiederverwendet werden sollten, sauber zu machen.

Der größte Dreck saß am und unter dem Motor. Der war aber glücklicherweise nicht so verkrustet und hart wie der Dreck, der an den Rädern und vielen anderen Teilen saß.

 

Bevor die Arbeit losging, hatte ich mir überlegt, was ich wohl so alles bräuchte. Die Einkaufsliste war lang, sehr lang. Eingekauft habe ich den größten Teil beim akf-shop. Das klappte alles sehr zügig und reibungslos, wie auch schon bei der Kleinbestellung kurz nach Abholung, um zu testen, was an dem Möppi noch geht oder nicht geht. Da es ein ganzer Haufen Teile war, der auf mehrere Pakete aufgeteilt geliefert wurde, musste dieses Konvolut erstmal gesichtet und auf Vollständigkeit geprüft werden, bevor alles wieder verpackt wurde und auf Montage wartete. Da ich wusste, dass es immer zur Weihnachtszeit eine Rabattaktion gab, hab ich mit der Bestellung solange gewartet und konnte dann 10% Rabatt mitnehmen. Hat sich gelohnt.:)

 

Was ich damals zwar ahnte aber nicht mit Gewissheit wusste: es brauchte noch weitere Teile zur Vollendung. Dazu später mehr.

 

Nun war eigentlich der Plan, sich dem Möppi über Winter anzunehmen und es wieder aufzubauen. Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich die Rahmenteile sandstrahlen und pulvern lassen soll. Das Angebot eines Bekannten lag bei ca. 150 € dafür, was grds. OK wäre. Aber irgendwie konnte ich mich nicht aufraffen. Für die Garage hatte ich mir extra einen Katalytofen besorgt, der es warm und muckelig machen sollte. Aber draußen war es den Winter über nur nass und windig und die Garage auch immer noch nicht komplett fertiggestellt. So hatte ich überhaupt keine Lust anzufangen. Das sollte sich ändern. Ende März/Anfang April wurde es warm und sonnig und die Motivation stieg. Und da ich das Möppi nun auch zügig aufbauen wollte, war die Nummer mit Strahlen und Pulvern auch gegessen.

 

Ich hab dann angefangen, die Rahmenteile anzuschleifen (dabei auch zu säubern) bzw. dort wo es nötig war, den Rost abzuschleifen. Hab die Stellen mit Zinkspray behandelt und anschließend die Teile mehrfach in seidenglanzschwarz lackiert.

 

Einzig den Obergurt ("Oberrahmen") musste ich nicht bearbeiten, der war "hochgezogen" und wurde durch einen neuen gepulverten ersetzt.

 

Eine Woche hingen die Teile dann in der Garage zum Trocknen und Karfreitag ging es dann mit dem "Puzzle" los.

 

Da das Lenkkopflager fritte war, musste das natürlich noch neu. Das war gar nicht so schwer, nachdem ich an den beiden Lagerringen, die in den Rahmen eingesetzt werden, etwas den Rand angeschliffen habe und mittels Holzklotz und Hammer Nachdruck ausübte. Nur das Gegenstück an der unteren Gabelbrücke wollte sich nicht ergeben. Ein YouTube-Video und einen Stechbeitel später war der Ring ab und der neue Ring nach seiner Erwärmung an der richtigen Stelle. Der Tausch des Lenkkopflagers war im Grunde auch das schwierigste bei der ganzen Montage. Man kann sich eben nicht sicher sein, ob man das mit Hausmitteln auch alles wieder zusammenbringt. Aber es hat geklappt.

 

Nachdem der Rahmen und seine Anbauteile montiert waren, nahm ich mir die Telegabel vor. Soweit gereinigt wie es ging und dann mittels Überholungskit

 

alle Innereien erneuert. Simmerringe, Sprengringe, Dichtungen, Federn und natürlich das Öl. Das alte Öl in einem Standrohr sah noch recht gut aus. Im anderen Standrohr gab es eine elendig stinkende schwarzgraue Brühe. Leider hab ich mir in meinem Arbeitsanfall die Soße über die Arbeitsklamotten geschüttet. Der Gestank ist nach 2 Wäschen mit hoher Temperatur und Weichspüler immer noch nicht raus.:(

 

Als die das soweit erledigt war, ging es an die Montage der Telegabel in/an die Gabelbrücken. Das klappte anstandslos. Wie empfohlen wurden die Standrohre um 90° verdreht eingebaut, so dass bei Montage des Rades eine gewisse Vorspannung an den Federn anliegt.

 

Die übrige Montage ging recht fix. Die versifften Räder wurden von meiner Frau gereinigt, die rostigen Speichen blieben. Ich hab die neuen Felgenbänder, Reifen und Schläuche mit viel Talkum montiert und dabei festgestellt, dass die Bremsbeläge in den Rädern total rostig, riefig und runter waren. Dazu hatten die Felgen diverse Schläge, die auch mit Gewalt nicht rauszubekommen waren. Also wurden noch neue Felgen und ein bisschen anderer Kleinkram bestellt, denn bei der Montage der Front fiel auf, dass dem Tacho der Zeiger abgebrochen war. Also musste da auch etwas neues her. Da akf nichts am Lager hatte, bestellte ich diesmal bei ostoase. Auch das lief problem- und anstandslos.

 

Um voranzukommen, hab ich die Räder mit neuen Ankerplatten und Bremsbelägen montiert. Die neuen Kotflügel (ebenfalls gepulvert) passten problemlos, wie auch alles andere, was so kam und anstand. Inzwischen wurde der Teileberg

 

geringer und das Möppi nahm immer mehr Form an.

 

Es war inzwischen Ostersonntag und ich hatte mir extra an Gründonnerstag das Versicherungskennzeichen bringen lassen, weil ich davon ausging, dass ich am Montag ne Runde drehen könnte. Aber Pustekuchen. Immer wieder waren Teile zu putzen. Dazu kam, dass ich auch einen neuen Kabelbaum und ein neues Zündschloss gekauft hatte, weil der alte Kabelbaum schon sehr oft geflickt und brüchig war. Das Zündschloss war einfach ausgenudelt.

 

Da es am Ostermontag mal wieder unangenehm windig und damit auch kalt war, verlagerte ich meine Arbeit ins warme Heim. Also große Pappe auf den Boden im Wohnzimmer und Möppi drauf.

Und dann eingehendes Studium des Schaltplans, der dem Kabelbaum beilag. Gar nicht so einfach. Hauptsächlich deshalb, weil einige Belegungen anders waren, als sie am Moped ursprünglich verkabelt waren und auch weil benannte Kabelfarben nicht mit dem vorliegenden Kabelbaum übereinstimmten. Dass die Farben nicht mit dem Originalbaum übereinstimmten muss ich wohl nicht erzählen.

 

Was hab ich also gemacht? Ich hab mich Stück für Stück vorgearbeitet. Da ich das Möppi so auseinandergenommen hatte, dass ich den Motor mit dem kompletten Kabelbaum entnehmen konnte, lag das Set noch vollständig vor mir und ich konnte mich daran orientieren. Da das Moped vor der Demontage lief, wusste ich, dass zumindest die Kabel für den Motor richtig angeschlossen waren. Auch die Blinker und das Standlicht funktionierten vorher. Damit waren die größten Unklarheiten beseitigt. Hat bis dahin aber schon gut ein bis zwei Stunden Zeit gekostet und es war noch kein Kabel wirklich angeschlossen. Als erstes hab ich die Kabel vom Motor 1:1 vom alten Zündschloss an das neue ZS übertragen und alles was noch so da dran hängt (Steuergerät/Elektrobaustein). Damit sollte der Motor schon mal wieder laufen.

 

Als nächste zog ich die Kabel für die Blinker ein. Da gab es die erste Diskrepanz zum Schaltplan. Ich entschied mich die alte Verkabelung quasi zu übernehmen. Nur eben mit neuen Kabeln. Als nächsten waren die Kabelbäume für die Schaltereinheit des Lenkers und für Scheinwerfer und Rückleuchte dran. Das war soweit easy....wenn ich da nicht löten müsste. Neue Schaltereinheit ohne Kabelbaum und neuer Kabelbaum müssen noch zueinander finden. Da ich nicht der beste Löter bin, übernimmt diese noch ausstehende Aufgabe evtl. mein freundlicher Nachbar. Der hat mal vor vielen Monden Kfz-Elektriker gelernt, arbeitet aber schon lange nicht mehr in dem Job. Bis dahin hab ich die alte verkabelte Schaltereinheit mittels Wago-Klemmen zu Testzwecken an den neuen Kabelbaum gehängt. Der Testlauf mit Batterie zeigte: es funzt alles außer die Hupe (nächste Bestellung). Da war es dann Montagabend und nix mit Probefahrt.:( Aber ohne dieses Ziel wäre ich wohl auch nicht so gut vorangekommen.;)

 

Was jetzt noch blieb, war der Tank, die Seitendeckel und die Sitzbank.

Der Tank musste gereinigt werden. Da das Möppi ja ohne Sprit 20 Jahre rumstand, hatte sich da einiges angesetzt. Den Vergaser hatte ich versucht zu reinigen, was auch ansatzweise gelang. Aber final war da zu viel noch angefressen, ausgeleiert und der Schwimmer wollte auch nicht mehr. Also gab es einen kompletten in neu. Den Tank hab ich erst mit Steinen und Wasser geschüttelt und geschleudert. Dann hab ich das gleiche ohne Wasser gemacht. Dann die Steine raus. Lange durchgespült und zum Schluss über Nacht in anfangs warmer Zitronensäure eingeweicht.

 

Während der Tank weichte, montierte ich die neuen Felgen, den Tacho und das neue Scheinwerferglas, das nicht ganz originalgetreu ist, aber seinen Zweck erfüllt. Auch das alte Getriebeöl ließ ich ab. Hatte noch eine braune Farbe allerdings war da auch noch Schmodderschleim dabei. Irgendwo muss also Wasser eingedrungen sein. Ich hab alles gereinigt, neue Dichtungen verbaut und Öl aufgefüllt. Wie ich dann feststellte, sind die Wellendichtringe auch nicht mehr die besten > neue Bestellung.

 

Nächsten Morgen dann alles aus dem Tank raus, nochmal gespült und ausgeblasen. Neuen Benzinhahn montiert und Sprit aufgefüllt. Deckel dran, Sitzbank drauf. Fertig. Feuer frei.......nix passiert.:mad:

 

Fehlersuche und Überlegungen:

Sprit liegt an. Luft sollte auch da sein. Zündfunke!

Kerzenstecker ab und kick.....nix. Kein Funke. OK.

Möglichkeiten: Zündspule, Steuergerät oder einfach nur fehlende Masse?

Da der Massepunkt und auch die Spule unterm Tank sind, musste der wieder ab.

Und siehe da: der Massekontakt war a) nicht festgezogen und b) war da auch noch Farbe drauf.

Also Farbe abgekratzt und Schraube angezogen.

Kick und Funke ist da.:)YIEHAAAA!!!!:p

Also wieder alles zusammengebaut. Die provisorische Armatur über den Lenker geworfen:

 

P R O B E F A H R T!!!!!!!

 

Es läuft, es lenkt es und es bremst. GOIL:p

Auch die Lichter funktionieren alle wie sie sollen.

Ob die Ladeelektronik funktioniert, wie sie soll, wird sich erst in Zukunft zeigen. Da bin ich bei der Verkabelung ausnahmsweise dem Schaltplan gefolgt, weil das Möppi schon zu Lebzeiten ewig ohne Batterie bewegt wurde und das einen Grund gehabt haben muss. Irgendwer hatte da schon mal umhergepfuscht.

 

Der Lenker steht noch schief, in der Lenkung ist noch Spiel. Alles Kleinigkeiten, die schnell erledigt sind. Nachmittags wollte ich nochmal anschmeißen.....

 

NIX

TOT

Wat dat nu wedder fürn Unsinn?

 

Abermals kein Funke. Auch die alte Zündspule gibt keinen Funken.

Nach Studium des #Neulandes äh Internetzes gibt es zwei mögliche Fehler.

1. Das Steuergerät ist hin

2. Der Hallgeber auf der Grundplatte ist hin.

 

2. Kann man relativ einfach mittels Widerstandsmessung der einzelnen Kabel ab Steuergerät zum Motor ermitteln. Da gibt es bestimmte Werte, die erfüllt werden müssen. Wenn am blauen (?) Kabel ein unendlicher Widerstand gemessen wird, ist es der Hallgeber.

 

Geben alle Kabel plausible Widerstandswerte aus, so kann es nur noch am Steuergerät liegen.

 

Letzteres ist gerade auf dem Weg zu mir. Kostet knapp 12 €. Da kann man es mal versuchen. Die Widerstandsmessungen werde ich dann bei der Gelegenheit auch gleich noch durchführen.

Da die Bauteile inzwischen 38 Jahre auf dem Buckel haben, kann man davon ausgehen, dass da noch das ein oder andere im Argen liegt.

 

Jetzt wird auf die Teile gewartet und dann wieder getestet. Sollte es wider Erwarten der Hallgeber sein, so ärgert es mich jetzt schon, dass ich nicht gleich auf 12V umgerüstet habe. Das ist zwar nicht unbedingt nötig, aber wenn man jetzt die Kosten einer neuen Grundplatte plus die übrigen neuen Teile der Zündung zusammenrechnet, kommt man so ziemlich auf den Preis für das Umrüstungsset.:(

 

Naja warten wir mal ab. Am Wochenende sollte ich mehr wissen.

 

Was dann noch bleibt, ist die Lötgeschichte und die professionelle Neulackierung der Blechteile (Tank und Seitendeckel). Kleinigkeiten wie undichte Wellenringe und Hupentausch seien nur am Rande erwähnt

 

Soweit bin ich aber erstmal zufrieden....mit mir und dem Moped.:p

 

Wo der Zündfunke dann geblieben ist, ergänze ich dann mal später.;)

 

Stay tuned.:D

 

 

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Ford

Sind Sie vielleicht John Wayne? Oder bin ich das?:D

Nützliches

Rat, Tat und Hilfe zum Thema Pickup:

https://www.pickuptrucks.de/

 

Bedienungsanleitung Ford Ranger:

http://www.fordservicecontent.com/.../Index?...

 

Rat, Tat und Hilfe zum Thema Mokka:

https://www.mokka-forum.de/.../

 

Bedienungsanleitung Opel Mokka:

https://www.opel.de/.../OM_Mokka_MY_22_ID-OMKBOLSE2109-de_8_online.pdf

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