berlin-paul

unser Lagerfeuer

[berlin-paul]

unser Lagerfeuer

Gemütlich miteinander plaudern ist hier gern gesehen. Wer sich als angenehmer user dazu setzen mag, der kann das gerne tun. Bratwurst, Stockbrot, Bier, Wein oder Mineralwasser bitte mitbringen. Brennholz findet sich auch noch.

Themenvorgaben gibt es hier keine. Rechtsradikales Gedankengut bleibt aber bitte draußen. Ebenso der, der den einen oder anderen Mitwirkenden unsympathisch findet und/oder unsere Gemütlichkeit beeinträchtigt. Falls ein Thema dann doch mal störend werden sollte, werden wir das sagen und dann ist bitte niemand böse drüber. Hier soll es ja gemütlich bleiben.

Also seid lieb zueinander und achtet die Forenregeln.

Viel Spaß wünschen Euch Martin*, Frank, Thorsten und Paul

*erased at random, but still in memoriam

und hier geht's weiter

[HeinzHeM]

Noch ist der Verkehr auf den meisten Schienenstrecken nur analog, Paul.

Auch sollte man den Einfluss der Linienzugbeeinflussung (LZB) nicht überbewerten. Es wird eigentlich nur die Signalstellung auf mehreren Blockabschnitten im Voraus zurückgemeldet. Was mit dieser Information zu tun ist, muss der Triebfahrzeugführer entscheiden. Die induktive Zugsicherung (Indusi) ist ebenfalls nur analog und direkt von der Signalstellung abhängig. Dadurch kann nur eine mehr oder weniger starke Bremsung ausgelöst werden.

Frank, der Fahrdienstleiter in Griesen realisierte erst, was geschehen war, als er den zweiten Zug so ungefähr 20 Meter vor dem anderen Zug am Bahnsteig stehen sah. "...äh … da steht der Zug vor eahm". Kann mich aber auch irren. Ich bin natürlich nicht so firm in diesem Dialekt.

[berlin-paul]

Schon klar Heinz.

Frank, Häufiger sind sicherlich die Unfälle durch umgestürzte Bäume, Kollisionen mit Wild, Mensch und Kfz und die wetterbedingten Beeinträchtigungen. Das ist noch ein weiter Weg. In Stadnetzen kann man insofern gegensteuern dals dass man notwendiges Personal wegen der kurzen Wege auch schnell vor Ort bringen kann. Überland ist das was anderes.

[GrandPas]

Es ist sicher in Realität nicht ganz so simpel wie ich es mir naiv jetzt vorstelle. Aber wenn ein Zug mit nem PKW kollidiert ist, dann kann doch der Lokführer an den Folgen auch nichts ändern. Er wird vermutlich nicht die Wracks zur Seite schieben. Entweder fährt der Zug dann noch, dann kann es ein auch ein Computer oder er muss abgeschleppt werden, dann ist der Lokführer eh mit dem Arbeitstag an der Stelle fertig.

Wenn ein paar Bäume ihn zum Stillstand zwingen, dann wird er vermutlich auch nicht die Motorsäge schwingen. Auf irgendeinen Arbeitstrupp warten kann ein Computer auch.

Will nur sagen, sehe jetzt gerade in dem Tätigkeitsfeld keine grundsätzlichen Hindernisse, die gegen einen Ersatz durch Automatisierung sprechen. Natürlich müssen wir im Vorfeld dazu auch mal Geld in die Infrastruktur stecken, aber dies gilt bei der Bahn m.W. sowieso.

[berlin-paul]

Zum Job gehört wohl auch, die Passagiere ggf. aussteigen zu lassen, Hilfestellung zu geben und mit ihnen zum nächsten Bahnhof oder Sammelpunkt zu latschen. Das alles ggf. ohne Strom.

[GrandPas]

Aber dies kann doch das sonstige Zugpersonal auch und in nem Güterzug muss dann eh niemand heim.

[HeinzHeM]

Selbst bei U-Bahnen in geschlossenen Tunnelsystemen klappt das automatisierte Fahren ohne Mensch noch nicht zuverlässig. Da muss wahrscheinlich sogar ein ganz anderes Schienensystem her.

[GrandPas]

Gerade "zuverlässig" klappt aber bei der Bahn bekanntlich mit Lokführern auch nicht

Natürlich muss man Geld in die Hand nehmen, aber lieber hier, als es in überzogenene GDL Forderungen stecken.

[HeinzHeM]

Automatisiertes Fahren in einem Güterzug. Gutes Stichwort. Auch ein gutes Stichwort heißt "feste Bremse". Die kann von einem Menschen gemeldet werden, aber auch von einem speziellen Sensor am Streckenrand. Dann muss jemand diesen Zug auf den nächsten geeigneten Bahnhof lotsen und jemand muss am Zug entlanggehen und den Wagen mit der festen Bremse finden. Und vor Ort entscheiden, wie es weitergehen soll. Genügt es, die Bremse auszuschalten oder muss der Wagen aus dem Zugverband ausrangiert werden?

Sowas klappt bei der derzeitigen Technik nicht automatisiert. Da muss sich erst die Infrastruktur ändern, danach die rollende Technik und dann erst kann man das Problem mit dem Lokführer erneut angehen. Aber nicht Schritt 3 vor den ersten beiden anderen setzen. Ich bezweifele, dass ich das noch erleben werde.

[HeinzHeM]

Einen Heißläufer (heißlaufendes Radlager) im Zug richtig zu behandeln ist ein weiteres Problem in dieser Art. Auch hier muss bei der derzeitigen Technik, wie bereits vor 150 Jahren schon, ein Mensch entscheiden, wie weiter zu verfahren ist.

Geradeaus fahren kann jeder und Knöpfchen drücken ebenfalls. Man muss aber wissen, was man tut, wenn eine Störung eintritt oder etwas nicht so läuft, wie geplant. Denn übereinander geht nicht, genauso wenig, wie auf freier Strecke voreinander ausweichen.

[HeinzHeM]

Alltag von einem Triebfahrzeugführer bei DB Regio: https://www.youtube.com/watch?v=fr-2yZyEAGg

Da wird ganz nebenbei viel erklärt, was ganz alltäglich so passiert.

Dieses Video zeigt, was hinter dem Beruf eines Lokführers so steckt:

https://www.youtube.com/watch?v=AnuvDliCAKo

Der Kollege hat eine ganze Reihe solcher Videos Online gestellt. Wenn was unklar ist, einfach fragen.

Das müsste ein Automat auch alles können. Mit der derzeitigen Technik.

[berlin-paul]

klick ...

[HeinzHeM]

Nö, fernab von jeder Realität. Die Kollegen tun, was sie können, um die Misere möglichst kleinzuhalten.

Ohne die ganzen engagierten Eisenbahner wäre das Unternehmen längst vollständig ruiniert.

[HeinzHeM]

Hier erklärt noch jemand, was es mit dem Beruf eines Lokführers so auf sich hat:

https://www.youtube.com/watch?v=aA2XQQIBzxc&t=502s

[HeinzHeM]

Hier, falls sich jemand von Euch beruflich verändern möchte:

https://www.youtube.com/watch?v=3QFH8SnBvkk

[HeinzHeM]

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 25. Januar 2024 um 14:06:51 Uhr:

klick ...

Hier, so läuft das richtige Verfahren ab:

https://www.youtube.com/watch?...

Die Deutsche Bahn selbst kann mit ähnlichem aufwarten:

https://www.youtube.com/watch?v=RYnSPXmCSZs

Ich würde es immer wieder tun. Das war vor 50 Jahren ganz ähnlich, aber eben rein präsent.

[GrandPas]

Es gibt ja bereits automatisierte Loks im Einsatz auf der Welt.

https://www.knorr-bremse.com/.../...er-schwerste-roboter-der-welt.json

Klar, das austr. Outback ist sicher besser digitalisiert als unsere ICE Neubaustrecken, aber dies ist eine andere traurige Geschichte

[HeinzHeM]

Was man bei der Bahn werden kann? Nun, hier sind schon mal an die 100 Möglichkeiten:

https://www.youtube.com/hashtag/dbkarriere

Das sind natürlich lange nicht alle Möglichkeiten, denn vieles ist erst mit einer gewissen Erfahrung und sehr spezifischem Wissen möglich, nicht für Einsteiger. Die Vergabe dieser Stellen wiederum verläuft nur Unternehmens-intern. Das gilt jetzt für alle Einsteiger, von Hauptschule bis zum Masterabschluss.

[berlin-paul]

Heinz, das Wie-Deo war doch nur ein Gag und es ging um die Einstellung als GF ...

In der Realität bekommt die Bahn ihr Führungspersonal doch aus dem großen Kontor an ausrangierten Politikern und deren Günstlingen.

[HeinzHeM]

Nee, das Pofallala ist schon recht einzigartig. Normalerweise kommt das oberste Führungspersonal aus Industrie und Handel und hat sehr genaue Vorstellungen davon, welche Interessen Industrie und Handel von der Bahn befriedigt sehen wollen.

[berlin-paul]

Na ich denke schon, dass da sehr viel Postenversorgung für Parteisoldaten stattfindet. Nichtsdestotrotz gibt es zwangsläufig auch welche mit Sachverstand aus anderen Ebenen.

[HeinzHeM]

Moien

Dann mal das Frühstück sowie diverse Heißgetränke von mir.

Ist noch ziemlich dunkel im Regen, bei 9 °C.

[HeinzHeM]

Ein paar Kollegen von den Lokführern und dem Fahrdienst haben sich jetzt auf der taz zu Wort gemeldet:

https://taz.de/Bahn-Angestellte-ueber-den-Streik/!5984520/

Die Aussage, dass man der GdL ein ganz anderes Angebot gemacht hat, als der EVG ist nicht ganz richtig. Das Verhandlungsergebnis der EVG will die GdL prinzipiell nicht übernehmen. Was Eigenes wird angestrebt.

Die GdL hatte bei den vorherigen Verhandlungen den Fokus auf mehr Geld als die EVG gelegt. Die wiederum hatte verschiedene Arbeitszeitmodelle priorisiert und hat jetzt die Gehälter aufstocken lassen. GdL und EVG haben unterschiedliche Ausgangslagen, die Verhandlungsergebnisse sind deshalb nicht 1:1 vergleichbar.

Der Vorschlag der Bahn zielt jetzt auf das gleiche Niveau der Abschlüsse beider Gewerkschaften ab.

Ich gebe zu, ich kenne nur den Alltag von DB Cargo recht gut. Da ist die Bezahlung auch recht gut. Gibt nicht umsonst viele Quereinsteiger aus anderen Berufsgruppen der Bahn. Der Schichtbetrieb ist hier auch weitaus geordneter. Das Leben insgesamt planbarer. War ein langer Kampf bis hierhin.

Viele Jüngere wandern nach der Ausbildung erstmal in den glamouröser scheinenden Personenverkehr ab und kehren oft als ältere, gereifte Mitarbeiter zurück, wenn sie die Schattenseiten dort erlebt haben.

Denn der Personenverkehr ist ganz anders aufgestellt. Immer noch viel Personal-intensiver. Dort hat sich auch nach der Überleitung von Bundesbahn und Reichsbahn zur Deutschen Bahn nicht viel verändert. Das sind immer noch so etwa die gleichen Strukturen, wie vor mehr als 100 Jahren. Der Stellenplan ist weiterhin ein spitzer Kegel mit schmaler Spitze und breitem Fuß. Mit wenig Kontakt unter den einzelnen Ebenen.

[GrandPas]

Guten Morgen zusammen und Danke für die diversen Heißgetränke, Heinz

Heute ist Freitag und damit ist der Verkehr sowieso harmlos. Die Temperaturen sind aktuell hier auch eher frühlingshaft, soll aber am WE m.W. wieder kälter werden.

[Hannes1971]

Zitat:

@HeinzHeM schrieb am 26. Januar 2024 um 08:34:53 Uhr:

Viele Jüngere wandern nach der Ausbildung erstmal in den glamouröser scheinenden Personenverkehr ab und kehren oft als ältere, gereifte Mitarbeiter zurück, wenn sie die Schattenseiten dort erlebt haben.

Gilt ja nicht nur bei der Bahn. Was sagte ein Pilot der Lufthansa zu mir? Fracht motzt nicht, Fracht kotzt nicht...

[berlin-paul]

Mahlzeit.

Danke für das Freitagsfrühstück, Heinz.

Bedeckte 4°C ... eher ungemütlich ...

Die Bemühungen der Bahn, über den Eigentümer das Streikrecht zu beschneiden und vor allem die Privatfehde des Vorstands der Bahn mit dem GDL Chef sind unterste Schublade. Ist nun aber auch nicht neu. Das geht ja seit Jahren so.

[berlin-paul]

Oh ... Klopp verlässt Liverpool ... hat der FCB schon die headhunter losgeschickt?

[GrandPas]

Könnte sein

https://www.der-postillon.com/2024/01/klopp-bayern.html

Aber nachdem er Liverpool wohl verlässt, weil ihm die Kraft fehlt, würde es gerade beim FC Hollywood auch nicht wirklich ruhger werden.

Könnte mr vorstellen, der macht jetzt bisserl Pause und nach der zu erwartende Pleite des DFB bei den nächsten Turnieren taucht er hier dann in 1-2 Jahren wieder auf.

[berlin-paul]

[A346]

Nach der EM übernimmt er von Nagelsmann den Job als Bundestrainer.

[berlin-paul]

Scheint mir auch die wahrscheinlichste Konstellations zu sein.

[HeinzHeM]

Hier ein Interview mit Claus Weselsky, das in der Rheinischen Post veröffentlicht wurde:

https://rp-online.de/.../...treik-koennte-laenger-dauern_aid-105797151

Der trägt genau die Argumente vor, die ich im bereits in den letzten beiden Tagen unterstellt hatte.

Also bezüglich Streikrecht, Privatisierung der Bahn und Abschaffung der Beamten im Unternehmen.

Und er nennt auch Ross und Reiter, was Herrn Merz gar nicht gefallen dürfte.

[berlin-paul]

Wenn man Streiks vermeidne will, hat man als staatseigener Arbeitgeber genau zwei legale Möglichkeiten. Entweder man dreht die "Privatisierung" zurück und verbeamtet oder man ist mit angemessenen Arbeitsbedingungen und Löhnen grundsätzlich einverstanden. Wenn einem beides zu teuer ist, tja ... dann rappelts nunmal in der Kiste ....

[HeinzHeM]

Wobei mir natürlich nicht ganz klar ist, wieso mich als Beamter schlechte Arbeitszeiten und -bedingungen weniger tangieren. Allgemein hat man als Arbeitnehmer bei der Deutschen Bahn doch viel mehr Rechte.

Ich fürchte, die Leute übersehen da auch etwas: Wenn man mit der Wiedereinführung der Beamtenschaft auch wieder den Einfachen Dienst etabliert, dann war es dann auch mit der besseren Bezahlung als Arbeitnehmer. Und man wird sich auch nicht dagegen wehren können. Die Ansprüche aus der Rentenversicherung werden nicht 1:1 übernommen, genauso wenig, wie man ein Anrecht auf die volle Pension hätte, käme man nachträglich in den Beamtenstatus. Das wäre dann am Ende eine schöne, individuelle Mischkalkulation.

Die Leute geben sich da vielen Illusionen hin, die an der Wirklichkeit abtropfen würden.

[HeinzHeM]

Schon einmal, sollte 1975 gewesen sein, hat man in den einzelnen Direktionen der DB die Angestellten, samt deren Streikrecht aus dem Betrieb haben wollen. Mal bot ihnen aber als Ausweg an, in den Einfachen Dienst zu wechseln, bevor man ihnen gekündigt hätte. Auch bei uns am Bahnhof, wo ich seinerzeit meine Ausbildung machte. Ich kann mich erinnern, dass Leute mit Tränen in den Augen das Angebot zu wechseln annahmen, bedeutete das unter Umständen doch weniger Geld am Monatsende. Sofern man nicht das Dienstalter als Angestellter berücksichtigte und den Menschen in ein angemessenes Amt eingruppierte.

Kann mich an eine Sekretärin im Personalbüro erinnern, die war sehr zufrieden mit dem Wechsel. Die war die gute Seele vom Bahnhof. Machte auch Termine nicht nur für den Vorsteher und die Ablage, Registratur sowie weitere Zuarbeiten, wie die Bestellung von Büromaterial, Vordrucken und sowas.

Aber da war auch ein Mensch, der nichts anderes tat, als in der Güterabfertigung als "Bucher" die Frachtbriefe in die Buchungsmaschine einzutippen. Nichts weiter, nicht mal den Tagesabschluss an der Buchungsmaschine. Eine simple Tätigkeit, die darum jeder gerne mal so zwischendurch machte, wenn der Urlaub hatte. Hätte er wenigstens zuvor das Angebot wahrgenommen, auch mal ein paar andere im Büro abzulösen, oder zumindest so tun, als ob das wollte, hätte man ihm das Zugutehalten können. Aber so, bekam er ein ganz niedriges Amt angeboten, das er in seiner Lebenssituation gar nicht hätte ablehnen können. Zu hoch gepokert.

[berlin-paul]

Guten Morgen.

Ich stelle mal frischen Samstagskaffee, Schrippen und Käse hin.

Bedeckte 6°C ....

[HeinzHeM]

Ach, Frühstück, ja, da war doch noch was.

Hatte mich mal wieder so in Rage geredet, äh, geschrieben, dass es mir glatt entfallen war.

Also danke für die Ablenkung, die Pause, den Kaffee, die Brötchen und den Käse.

Heitere 2 °C hier, nach Frost und Raureif am frühen Morgen. *bääh*

[berlin-paul]

Heinz, mir ging es nur darum, dass der staatliche Arbeitgeber dort den Bogen überspannt. Im Beamtentum würde sich die Streikproblematik nicht stellen. Den Weg ins privatrechtliche Arbeitsrecht ist man bewusst zur Kosteneinsparung gegangen. Damit hat man sich das Streikrecht in den Laden reingestellt. Nun privatrechtlich bleiben und das Streikrecht rauszuschmeissen .... Rosinenpickerei wäre das. Es wird doch immer so laut getönt, dass man sich in die Tarifautonomie nicht einmischen will. Dann sind solche "Phantasien" aus der politischen Ebene zu unterlassen. Der Streikt findet die breite Zustimmung der Gewerkschaftsmitglieder. Das muss man akzeptieren. Der Arbeitgeber darf mit Aussperrungen reagieren oder etwas sinnvolles anbieten. Der Geschäftserfolg ist sowieso ein Märchen. So ein Laden ist immer defizitär und gehört nunmal zur Daseinsvorsorge des Staates dazu.

[HeinzHeM]

Die politische Ebene, die sich derzeit diesen Fantasien hingibt, ist die Opposition. Aus der Regierung hingegen kam vom Kanzler selbst die Meldung, dass man sich in dieser Hinsicht unter keinen Umständen einmischen werde. Die Leitung der Deutschen Bahn muss da schon selbst einen Ausweg im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten finden. Dafür ist sie ja auch da.

[berlin-paul]

Der Verkehrsminister fiel da halt unangenehm mit seiner Äußerung auf.

Ich finde es auch peinlich für den Bahnvorstand, dass die sich so eine Verhärtung der Fronten jedesmal aufs neue geben. Die anderen Bahnunternehmen haben sich ohne so ein Getöse angemessen verständigt. Nur bei der Staatsbahn hat man kein Händchen dafür und macht eine persönliche Fehde draus. Die sind einfach dumm, sich so eine Außenwirkung zu geben.

[HeinzHeM]

Als staatlichen Arbeitgeber würde ich die Bahn nicht bezeichnen wollen. Es stimmt zwar, dass das gesamte Aktienpaket von der jeweiligen Bundesregierung gehalten wird und auch dass die Infrastruktur vom Staat bezuschusst wird, aber das war es im Grunde genommen auch schon.

Wirtschaftlich gesehen agiert die Bahn selbstständig und mitunter sogar entgegen den Interessen ihres alleinigen Eigentümers, denn der wechselt mitunter im 4-Jahres-Intervall. Der Weg vom Staatsunternehmen zu einem der Weltmarktführer in der Logistikbranche war politisch bestimmt nicht geplant. Aber hier greifen eben die Interessen der deutschen Wirtschaft direkt in das Geschehen ein. Deren Einfluss zumindest in der Gütersparte auch viel größer ist, als der der Bundesregierung oder bei der Personenbeförderung.