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Sat Nov 08 19:51:36 CET 2014    |    Trottel2011    |    Kommentare (8)    |   Stichworte: Jaguar, XJS

Hallo Motor-Talker!

 

Schaden an der PumpeSchaden an der PumpeMeine Suche nach dem "Warum" bei der Servolenkung wurde nun beendet um genau zu sein: vor längerer Zeit :D Ich hatte nur keine Muse das hier zu verfassen :) Warum lief die Anlage nicht? Warum streute sich die alte Dame so dermaßen? Nun, es sind mehrere Faktoren gewesen, nicht nur die Pumpe!

 

Fangen wir an... Im Artikel "Fehlersuche Servolenkung - was habe ich da bloß falschgemacht? habe ich festgestellt, dass die Servopumpe ein Materialschaden hatte (durch Fallenlassen). Ergebnis: Druckkörper kann kein Druck aufbauen und dadurch wird natürlich kein Druck an das Lenkgetriebe gegeben. Also: löbbt nicht.

 

GestrahltGestrahltDie Pumpe wurde dann zügig ersetzt - also Körper gereinigt (anderen Körper) und außen komplett sandstrahlen lassen. Wenn ich es schon ein zweites Mal in der Hand halten sollte, ist es klar: diesmal wird es komplett gestahlt! :) Wieder bei meinem Lieblingsstrahler in Verden Aller sandstrahlen lassen - Ergebnis ist perfekt! - und zuhause ordentlich mit Rostschutz und temperaturbeständigem Lack wieder schöngemacht. So schön, dass man die Pumpe nicht einbauen will! :D

 

Die Pumpe wurde nach dem Lackieren wieder richtig zusammengebaut und alle Teile ordentlich mit ATF eingekleistert. Damit sollte sich das getan haben. Kein Dreck, kein Gar nichts in der Pumpe! Ich hoffe also dass es jetzt funktioniert.

 

Der Einbau geht jetzt sehr sehr sehr schnell, weil man eben durch den häufigen Ein- und Ausbau weiß, wie es am schnellsten geht (Wasserkasten raus, Pumpe raus, Pumpe rein, Kasten rein). Klasse! Jetzt noch schnell befüllen und den Motor starten...

 

RitzelRitzelSpannung! Es wird am Lenkrad gedreht... Etwas schwergängig setzen sich die schweren Vorderräder (noch aufgebockt) in Bewegung. Einmal Links, einmal Rechts, einmal Links, einmal Rechts und ich höre die Pumpe surren. Ein gutes Zeichen! Der Leerlauf geht etwas "in die Knie" was aber bei einer Riemenbetriebenen Servolenkung absolut normal ist.

 

Schnell die Iron Lady wieder auf ihre 4 Pfoten runter lassen und dabei geschaut: kommt etwas raus? Nein! Alles dicht! Klasse! Im Stand: das Lenkrad läßt sich mühelos von links nach rechts und zurück drehen. Erledigt... Die Chance ergreife ich, um mal zu schauen ob durch die Korrektur der Spurstangeneinstellung das Lenkrad wieder gerade steht doch kaum überrollt die Iron Lady die Garagenschwelle, zieht sie 2-3 Streifen ATF hinter sich her! Alles von der Fahrerseite! Als ob das nicht reichte, die Einfahrt wurde gerade vor 5 Monaten fertiggepflastert!

 

Ausgebaut und auf der WerkbankAusgebaut und auf der WerkbankBack to the drawing boards! Da die Lenkung immer noch Druck hatte, liegt es nicht an der Pumpe. Die alte Dame wird wieder aufgebockt und ich sehe dann: es sifft aus dem Ritzel der Lenksäule raus! Jawohl, da wo ich nichts gemacht habe, pieselt es raus...! Und dann noch schlimmer: diese Stelle kann man nur ausbessern, wenn die Lenkung - jawohl, richtig erkannt! - ausgebaut wird - mal wieder!

 

Da ich die neuen Spurstangenköpfe ungerne rausschlagen wollte und dann noch weniger mit einem "Kuhfuß" oder einem Gelenktrenner zerstören möchte, muss es eben auf einer anderen Ebene erfolgen... Da die Kontermuttern an den Lenkstangen festgegammelt sind, reichte es kurz die Lenkstange zu drehen, dabei den Spurstangenkopf gerade zu halten und so auszudrehen. Die Lenkung ist zwar alles Andere als Gerade, aber so spare ich mir ein paar Teuronen beim Kauf von abermals neuen Spurstangenköpfen.

 

Ausgebaut und auf der WerkbankAusgebaut und auf der WerkbankDa mich an der Lenkung anpisst, dass sie teilweise metrisch, teilweise zöllig ist, habe ich mich dafür entschieden, alle zölligen Schrauben zu ersetzen! Spurstangenköpfe sind metrisch, die Spurstangen sind metrisch. Die Muttern der Spurstangen sind metrisch. Nur die Lenksäulenschraube sowie die Halteschrauben sind zöllig. Ersatz gekauft und wird eingesetzt! Nie wieder Probleme in dem Bereich jetzt! :D Ich habe zölliges Werkzeug aber leider nicht mit allen Verlängerungen und co. Daher ist es etwas schwer gewesen das zu lösen. Mit den neuen Schrauben ist der Ein- und Ausbau schneller und effizienter erledigt :)

 

Also, 3 Schrauben zur Befestigung raus, Schraube an der Lenksäule raus und Hochdruck- und Niederdruckleitung im Motorraum gelöst und wir nehmen das Lenkgetriebe nach unten raus. Gesamtarbeitszeit: 10 Minuten :D Mit viel Gefluche im reinsten Britisch... So wie es sich gehört! So kam die Iron Lady auch zur Welt! :D

 

Jetzt liegt es auf der Werkbank und ich sehe den Übeltäter...! Der Eingang der Lenksäule ist von einer Metallscheibe (Hitzeschutz) abgedeckt. Darunter sitzt ein Federring welches eine gummierte Scheibe und darunter ein Gummiring (die Dichtung) an Ort und Stelle hält. Der Sicherungsring hat sich aus seiner Halterung gelöst. Dadurch ist dann das ATF, welches unter Druck steht, durch die Ringe gelangt (diese hingen schief) und konnte unsere neue Einfahrt ruinieren... Genau die Teile an der Lenkung, die ich nicht angefasst hatte. Hätte ich doch einfach angefasst...

 

Ritzel ausgebautRitzel ausgebautEgal Karl... Machen wir diese mal eben neu (zum Glück habe ich noch alle Teile hier griffbereit gehabt!) und nehmen dazu die - metrischen - Druckleitungen ab. Der Grund dazu ist, weil wir den Turm (also die Eingangswelle) ausbauen müssen. Diese ist nur mit 3 Muttern (metrisch :D) fixiert. Muttern lösen, mit einem kleinen Hammer (ich nehme dazu einen kleinen Schmiedehammer :D) den "Turm" (wie es heißt) lösen. Danach vorsichtig hochdrücken bis es komplett ab ist. Keine schwere Sache. Zeitgleich können wir im Bereich zwischen Lenkstange und Ritzel schauen. Kein Abrieb aber auch kein Schmiermittel! Also pumpen wir das Teil mit ordentlich Schmierfett voll (gibt zum Glück ja auch den Schmiernippel daran! :D).

 

Eingang zum LenkgetriebeEingang zum LenkgetriebeDer Turm ist schnell zerlegt. Vorsichtig das Gehäuse einspannen und den Ritzel von oben vorsichtig ausschlagen (ACHTUNG! Es sitzt ein Kugellager im Gehäuse! Zu hart geschlagen und es zerfällt!). Es muss nicht komplett raus, nur etwas. Danach den Federring entfernen, die beiden Gummiteile rausdrücken und die neuen (gut eingeschmiert!) einsetzen. Sicherungsring eingesetzt und dann vorsichtig den Ritzel durchschieben bis es komplett sitzt. An der Unterseite ersetzen wir gleichzeitig noch ein O-Ring, wie auch einen kleinen Simmerring zwischen Druckkörper und Zahnstange (darf kein ATF an die Zahnstange heran!). Ritzelgehäuse wieder einschieben (ja, klingt schweinisch! :D) und festziehen. Damit sollte das jetzt wieder Geschichte sein. Trotzdem noch zur Sicherheit auf den Sicherungsring blicken, ob es wirklich tief und fest sitzt: es sitzt fest! Klasse! Zum Schluss noch mit der Fettpresse den Ritzel mit Fett geflutet (ja, muss regelmäßig gemacht werden!).

 

Neue SpurstangenköpfeNeue SpurstangenköpfeDer Wiedereinbau ist schlimmer. Hier kann man nur fluchen. Wer immer die Idee hatte eine Lenkung zu bauen, welches zu groß für den Jaguar ist, sollte sich schämen! :D Ist aber original... Mir sind bei der Arbeit die Fluchwörter ausgegangen (das passiert mir SEHR SEHR SEHR selten ;) :D) weshalb ich irgendwann so aggressiv wurde, dass ich seitdem regelmäßig Sport treibe! Das letzte Mal freiwillig Sport gemacht liegt jetzt 11 Jahre her (10. Klasse, Realschule :D). Aber das hilft. Ich befolge zeitgleich noch ein Rat eines Users hier die Kabelbinder von Weiß auf Schwarz zu ändern, aufgrund der UV Strahlen. Ich denke mal, dass wir damit sicherer sind - falls mal einer reissen sollte. Außerdem: weiß wird bei der Maschine immer schwarz :D Ob das jetzt wirklich Ruhe gibt, sehen wir bald... Genau: wenn der Motor wieder zum ersten Mal nach meiner Dichtungstausch und Aufräumarie! Ich denke ja, weil alle Fehler gefunden und behoben wurden.

 

Schaden an der Pumpe Schaden an der Pumpe

 

Also, hoffen wir das Beste und dass die alte Lady jetzt von Ihrer Lenkungsseite dicht bleibt! :) Irgendwann muss sie ja ihre Kontinenz wiedererlangen! :)


Sat Nov 08 20:22:13 CET 2014    |    Dowjohnny

Und wie bekommst du die Einfahrt sauber ;) ?

Sat Nov 08 20:23:55 CET 2014    |    Trottel2011

Die Steine werden ersetzt... Und zwar bald :D

Sat Nov 08 23:57:56 CET 2014    |    Duftbaumdeuter12122

Oh man, ich hätte schon 100 mal das Handtuch geschmissen...

 

Das Schraubergeschick hätte ich gerne - ich bin wieder mal tief beeindruckt!!!

Sun Nov 09 14:31:13 CET 2014    |    Trottel2011

Ach, das ist einfach alles simpele Mechanik. Schaut man rein, versteht man sofort wie das Teil funktioniert :) Die Lenkung genauso :)

Sun Nov 09 14:33:16 CET 2014    |    Black Rider

Warum machst du dir so viel Arbeit mit dem rausdrehen der Spurstangenköpfe?

 

Mutter lösen, noch ein zwei Umdrehungen drauf lassen; ein kurzer Schlag mit dem Hammer und schon sind sie raus. Alternativ tun es auch zwei kurze Impulse am Guss des Achsschenkels. Wird in Werkstätten nicht anders gemacht

 

Hoffentlich bleibt sie jetzt mal dicht, lese immer wieder gern deine Blogs

Sun Nov 09 14:44:39 CET 2014    |    Trottel2011

Alles versucht ;) Ging nicht. In der kurzen Zeit wo die in den Aufnahmen drin steckten, waren sie schon "festgekeilt". Und leider gibt es nicht so viel Platz um ordentlich ausholen zu können. So hat es aber auch geklappt... Zwar umständlicher aber es langt ;)

Sun Nov 09 19:39:01 CET 2014    |    conny-r

Gute Arbeit, aber sie will nicht enden wenn ich den Rost am Unterboden sehe.

Sun Nov 09 20:02:35 CET 2014    |    Trottel2011

Das ist nur Oberflächenrost. Irgendwann wird auch der vordere Hilfsrahmen ausgebaut, sandgestrahlt, ggf. geschweisst und lackiert wieder eingebaut. Durchrostungen sind am Auto keine vorhanden. Nur kleinere Oberflächenanrostungen. Nichts Wildes :)

 

Da sieht manch A-Klasse nach 3 Jahren schon schlimmer aus :)

Deine Antwort auf "Kampf gegen Inkontinenz! Teil 2: Das Lenkgetriebe - Akt 3"

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Motor: R5, D5244T10 (2.4l R5, 205 BHP)

 

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The Former Daily Driver:

Lusysan

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Auto: 124 Spider (Typ 348 bzw. NF)

Motor: R4 Multiair (1.4l R4, 140 BHP)

 

The Former Crown Juwel:

Die Iron Lady

Hersteller: Jaguar Cars Ltd.

Auto: XJ-S (XJ27)

Modelljahr: 1989.5

Motor: V12 (5.3l V12, 295 BHP)

 

A Former Daily Driver:

Toni

Hersteller: FCA (Fiat)

Auto: 500 (312) "Lounge"

Modelljahr: 2018

Motor: R4 (1.2l R4, 69 BHP)

 

Another Former Daily Driver:

Rusty Jag

Hersteller: Jaguar Cars Ltd.

Auto: XJ8 Executive (X308)

Modelljahr: 1997

Motor: V8 (3.2l V8, 237 BHP)

 

Yet Another Former Daily Driver:

The Jaguar Formerly Known As "Jag"

Hersteller: Jaguar Cars Ltd.

Auto: XJ6 SPORT (X300)

Modelljahr: 1995

Motor: R6 (3.2l R6, 211 BHP)

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