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Thu Aug 22 15:36:48 CEST 2019    |    Andi2011    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Sicht der Dinge

Goldener Schraubenschlüssel der AutoBildGoldener Schraubenschlüssel der AutoBild

Als ich letztens nach meinem Umzug nach Düsseldorf einen von mehreren übriggebliebenen Kartons im Keller fand lag sie da - die Auszeichnung der AutoBild...

 

Ich weiß noch wie du mir von der Auszeichnung berichtet hast:

 

Dieser Werkstatttest der AutoBild war mal ein Qualitätskriterium, Fehler wurden verbaut und nach dem Zufallsprinzip Werkstätten der entsprechenden Marke ausgewählt und anonym getestet. Außerdem wurde der Service des Betriebes genau unter die Lupe genommen.

 

Du warst Werkstattleiter als dein Betrieb getestet wurde und du warst sehr stolz auf „deine Jungs“, als du davon erfahren hast. Du hast alle zu dir nach Hause zum Grillen und einem kühlen Bierchen eingeladen.

 

Schludrigkeit war dir immer zuwider, genau wie Unpünktlichkeit bei deinen Mitarbeitern oder Unfreundlichkeit gegenüber Kunden.

Als du die Auszeichnung entgegennahmst, gab es einen kleinen Empfang, sogar ein Vertreter des Herstellers war für das Promotion Foto erschienen, was dir völlig wurscht war.

 

 

Für dich war „Service“ nicht nur ein Wort, sondern eine berufliche Einstellung, der „Kunde ist König“ war bei dir mit Leben gefüllt.

 

Das alles kostete dich Fleiß, Geduld und manches graue Haar auf deinem Kopf aber du legtest Wert darauf, dass alles im Betrieb menschlich blieb. Wenn ein Mechaniker einen Fehler machte, zeigtest du ihm wie es richtig geht, sauer wurdest du nur, wenn der besagte Mitarbeiter sich nicht besserte. Die Azubis mochten dich, weil du streng warst - aber gerecht.

 

2009 wurdest du aus „deiner“ Werkstatt verband, du solltest Platz für einen Jüngeren machen, der direkt vom Hersteller "empfohlen" wurde und „frischen Wind“ bringen und natürlich effizienter arbeiten sollte. Gemeint war damit wohl mit weniger Leuten mehr schaffen.

Entlassen konnte man dich nicht, dafür warst du zu lange im Betrieb und im Betriebsrat und überhaupt zu lange dabei, also wurdest „wegbefördert“ ins Qualitätsmanagement.

 

Jetzt war dein Job die Qualitätsstandards des Unternehmens zu prüfen. Dummerweise spieltest du da nicht wie wohl gewünscht "mundtot" immer mit, sondern hattest immer noch ein Ohr für die Mitarbeiter und meldetest auch nach oben zurück, was du gesehen hast an Zeitdruck, an Unterbesetzung. Qualität predigen und absolute Quantität fordern - das war beruflich und privat nie dein Ding!

 

Eines Tages bei einem deiner Besuche in der Werkstatt war auch der goldene Schraubenschlüssel verschwunden und hing nicht mehr an der Wand, sondern stand in einem Abstellraum im Keller, der neue Werkstattleiter wollte nichts seines Vorgängers in der Werkstatt sehen...

 

Als du das entdeckt hast, nahmst du ihn kurz entschlossen mit nach Hause.

 

2010 war es als deine Chefs mitteilten, es sollten weitere Mitarbeiter entlassen und gleichzeitig das Arbeitspensum der Werkstatt weiter erhöht werden – Effizienz...

Du warst im Qualitätsmanagement, in der Gewerkschaft und in der Ausbildungskammer und sprachst mit allem was du hattest dagegen und fielst endgültig in Ungnade.

 

Du bekamst das Angebot mit einer Abfindung auszusteigen und dann über eine Auffanggesellschaft später in Rente zu gehen... du warst müde, resigniert und letztlich willigtest du ein.

Ein Arbeitsleben mit Herzblut für deine Automarke, deine Kunden und deine Mitarbeiter waren zu Ende.

 

Du überlegtest, was du nun mit deiner freien Zeit machen könntest, du warst halt kein Typ der daheimsitzt und den lieben Gott einen guten Mann sein lässt.

Dein erstes Freizeitprojekt war der Ankauf einer uralten Vespa, diese zerlegtest du, erneuertest alle möglichen Teile, lackiertest sie im Originallack... dein Lebensmut war zurück, du hattest wieder Pläne...

 

 

Bei der ersten Ausfahrt mit der Vespa nahm dir ein PKW die Vorfahrt, kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus starbst du noch im Schockraum an deinen inneren Verletzungen. ich weiß noch, an dem Abend wollten wir eigentlich zusammen zum Polterabend eines Kollegen gehen...

 

Auf deiner Beisetzung war keiner der "Chefs" gekommen, aber alle deiner alten Mitarbeiter sind gekommen, alle Azubis, alle Reinigungskräfte und sogar einige Kunden.

 

Damals half ich einige Wochen danach deiner Frau beim Aufräumen in deinem Keller und fand den goldenen Schraubenschlüssel der AutoBild von dem du mir so oft erzählt hast, verliehen an die Werkstatt in der du Werkstattmeister warst, versteckt hinter Kisten, völlig verstaubt und das Schild verkratzt und ich nahm ihn mit Erlaubnis deiner Frau an mich als Erinnerung an dich, denn irgendwie verkörperte dieser Preis dich für mich immer.

 

Ich hatte ihn jahrelang in meinem Werkzeugkeller an der Wand, bis ich umzog und jetzt nach einem Jahr aus dem Karton fischte und mich erinnere…acht Jahre bist du nun schon tot - der Schlüssel kriegt jetzt einen neuen Platz mein Freund - ich habe dich nicht vergessen!

 

 

Danke fürs lesen!

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Thu Aug 01 16:31:10 CEST 2019    |    Andi2011    |    Kommentare (8)    |   Stichworte: Ford

Im Februar 2019 gekauft und mittlerweile 10tsd Kilometer zurückgelegt - Zeit für ein erstes Resümee.

 

Der EcoSport gehört zur Gattung der kleinen SUV und eignet sich besonders für Leute, die gerne höher sitzen wollen, den Komfort eines normalen PKW schätzen, keine Unsummen ausgeben wollen/können und kein riesen großes Auto wollen oder brauchen.

 

Und das hat Ford mit der in dieser Form seit 2018 verkauften Auflage des Ecosport gut hinbekommen, die Verkaufszahlen sind prima- ist es der Wagen auch?

 

Nach 10tsd Kilometern in der Stadt, über Land und Autobahn und bisher diversen Kurztrips innerhalb Deutschlands und den Niederlanden ist es Zeit für einen ehrlichen kleinen Bericht und ein paar eigene Feststellungen:

 

1. Wer einen kleinen SUV wie den EcoSport fährt muss mit verschiedenen Kommentaren rechnen. Die eine Personengruppe, die solche Fahrzeuge für Teufelszeug hält, weil sie angeblich so umweltschädlich sind und in der Stadt schon mal gar nichts zu suchen haben, auf der Autobahn auch nicht, weil sie ja (meistens) nicht weit über 200km/h schnell auf der linken Spur unterwegs sein können und auf dem Land sowieso nicht, weil sie ja nicht mal Allrad haben.

Die andere Personengruppe findet ihn dagegen gut, weil man darin angenehm hoch sitzt und alles im Blick hat oder er gut aussieht oder andere positive Dinge vorweisen kann.

 

2. Der EcoSport hat in meinem Fall den 1,0 Liter Ecoboost Motor mit 125 PS und 6-Gang-Schaltung. Ich habe auf meinen Hauptstrecken mit einem Verbrauch von idealerweise 7,5 bis 8,5 Litern gerechnet - tatsächlich hat er sich im Mittel über diese Fahrleistung bei genau 6,77 Litern gehalten. Das entspricht in etwa dem Verbrauch den ich auch mit dem Vorgänger Focus Turnier hatte.

 

 

3. Der EcoSport ist nicht auf der Autobahn zuhause - zu mindestens nicht, wenn man gerne mit hohen Geschwindigkeiten unterwegs ist. Er fährt zwar über 180km/h schnell, aber das macht nicht wirklich Spaß und schlägt sich nur in einem deutlich höheren Verbrauch nieder. Da ich aber darauf auch keinen besonders gesteigerten Wert lege, ist es mir egal. Am wohlsten fühlt er sich zwischen 100 und 130 km/h und das ist in aller Regel auch meine hauptsächliche Reisegeschwindigkeit. Gut: Auch auf langen Strecken sind die Sitze und die Sitzposition bequem, der Geräuschpegel im Innenraum ist angenehm leise. Der 125PS Motor reicht völlig aus um den Wagen bequem zu bewegen und problemlos bei Bedarf zu überholen.

 

4. In der Stadt fühlt sich der kleine SUV ganz wohl. In meinem Fall Düsseldorf, mit viel Verkehr, vielen Staus, wenig Parkplätzen ist er recht wuselig unterwegs, Parkplätze sind kein Problem aufgrund der kompakten Abmessungen. Den (nicht zu kaufenden) Parkassistenten vermisst man nicht, denn der EcoSport ist aufgrund seiner Bauweise gut abzuschätzen und mit den obligatorischen Parkpiepern und der Rückfahrkamera auch für weniger begabte Parker sehr gut zu handeln. Selbst die angeschlagene Hecktür war bisher wieder erwarten kein Problem im Alltag, sie öffnet bei Bedarf in zwei Stufen und ermöglicht einen guten Zugang zum Kofferraum.

 

Abseits der bekannten Wege ist er eben KEIN Geländewagen, wenn man das versteht, kann man die hohe Bodenfreiheit auf schlechten Wegen, das gute Fahrwerk und die Möglichkeit über einige Wege locker drüber zu "rumpeln" wo ein normaler PKW aufgrund der fehlenden Bodenfreiheit nicht weiter kommt aber nutzen und genießen.

 

5. Der EcoSport ist ein erwachsenes (an den meisten Stellen) durchdachtes Auto, die Verarbeitung entspricht der Fahrzeugklasse und ist damit nicht besser oder schlechter als bei diversen Konkurrenten die ich bisher gesehen habe und/oder gefahren bin. Es quietscht nix, es klappert nix - darauf kommt es mir hauptsächlich an. Dinge wie die Teilledersitze, Armaturentafel, Lenkrad usw. die man auch mal in der Hand hat sind haptisch gut gemacht. Features wie das Navi mit dem gut funktionierenden Sync3, die B&O Soundanlage, oder elektrische Helferlein wie Cross-Traffic-Alert verschönern einem den Alltag und sind fehlerfrei.

 

6. Für zwei Erwachsene ist der EcoSport ein recht ideales Gefährt, bietet vorn wie hinten gut Platz, der Kofferraum ist ausreichend groß, mit verstellbarem Kofferraumboden und vielen kleineren wie größeren Ablagen im Innenraum lässt sich vieles verstauen.

 

7. An manchen Stellen hat Ford den EcoSport nicht zu Ende gedacht, so ist die Hutablage aufgrund der Hecktürkonstruktion hochklappbar aber zu sperrig, da gibt es bessere Lösungen. Die Scheibenwischer sind etwas klein dimensioniert, der Beifahrersitz ohne Höhenverstellung ist mir unverständlich und das geringe Tankvolumen kann im Alltag nerven. Einige Bedienelemente wie Sitzheizung u.ä. sind zu tief angebracht - zumal Ford warum auch immer beim EcoSport darauf verzichtet diese Dinge über das Sync 3 System und den sehr gut funktionierenden Monitor zu steuern. Kann man zwar freischalten lassen, aber warum nicht von vornherein?

Insgesamt bin ich bisher sehr zufrieden. Die Unterhaltskosten sind bei Verbrauch, Versicherung und Steuer (Euro 6dTemp) sehr akzeptabel, Wartungskosten alle 2 Jahre oder 30 Tsd. Kilometer und 5 Jahre Garantie sind zeitgemäß. Defekte oder Mängel seit der Übernahme Null

 

Ein sehr gut ausgestatteter Ecosport Titanium X wie meiner kostet aktuell lt. Konfigurator mit Aktionsnachlass knapp über 22tsd Euro neu - ohne das was man noch selbst verhandeln kann, ein fairer Preis für ein gutes Auto, so lautet meine bisherige Bilanz.

 

Danke für`s lesen!

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Countdown bis...

Es ist soweit...

:D

Ex-Winner

Mein Blog hat am 28.06.2011 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

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Auf MT betreibe ich den "Feel The Difference" Blog und bin Forenpate für ein paar Ford Foren, grundsätzlich bin ich aber in einigen Foren unterwegs und besitze keine Markentreue.

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Es gibt 1000 gute Gründe...

Gründe warum du dir mal ein anderes Auto gönnen solltest:

 

1. Der Tüv Prüfer holt erst einen Hammer und geht dann erst unter dein Auto

 

2. An der Tankstelle füllst du Öl voll und du kontrollierst nur den Spritstand

 

3 . Ersatzteile für dein Modell gibt`s nicht mehr beim Schrotti sondern nur noch bei "Ebay-Africa"

 

4. "Jetzt helfe ich mir selbst" gibt es für dein Modell nicht mehr zu kaufen

 

5. Du hattest noch nie einen V8

 

6. Von A nach B kommst du nur mit dem ADAC

 

 

Gründe warum ein Auto besser ist als eine Frau

 

1. Autos haben keine Migräne, wenn man mit Ihnen was vor hat

 

2. Autos brauchen nur zwei paar Schuhe, eins für den Winter und eins für den Sommer.

 

3. Autos machen keine Szene, weil man zu spät kommt.

 

4. Im Fahrzeugbrief steht deutlich, wie viel Vorbesitzer ein Auto hatte.

 

5. Wenn man das alte Auto nicht mehr sehen kann, kauft man sich einfach ein Neues, ohne Unterhalt für das alte zu zahlen.

 

6. Autos stehen nicht vor dem Kleiderschrank und jammern, dass sie nichts anzuziehen haben

 

7. Autos jammern nicht, dass sie zu dick sind und wenn sie dick sind, dann bekommst du nur Anerkennung dafür.

 

8. Du kannst bedenkenlos jedem Auto hinterher starren, ohne das dein Auto rumzickt

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