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Wed Jun 20 21:48:39 CEST 2012    |    Andi2011    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: Coole Typen

In meiner Reihe „Coole Typen“ geht es heute mal abseits der aktuellen Fussball-EM um einen Sportler - obwohl der Begriff "Sportler" umschreibt ihn nur zum Teil, er ist für manche ein Idol, eine Ikone oder auch einfach nur "Der Champ" - vor kurzem wurde er siebzig Jahre alt, die Rede ist von einem der ganz Großen : Muhammad Ali

 

1975 durfte ich als kleiner "Stöpke" zusammen mit meinem Vater seinen Kampf gegen Joe Frazier im Fernsehen anschauen und seither war der Name "Ali" einer meiner Wegbegleiter.

Wen das alles nicht sehr interessiert, sollte nun aussteigen, denn mein Text wird heute etwas länger und intensiver, aber ich denke es lohnt sich weiter zu lesen...

 

Was faszinierte so an ihm?

 

Sicherlich einerseits seine enorme Kampfkraft, die jeder boxinteressierte kennen wird, seine Kämpfe sind heute alle zigfach im Fernsehen wiederholt und auf DVD gebannt.

Die Leichtigkeit, mit der Ali durch den Ring tänzelt, der "Ali Shuffle" oder das immer wieder typisch zum Gegner provokant gereckte Kinn, verbunden mit dem Signal "Tu was du willst, du besiegst mich nie" und selbst wenn der Gegner auf ihn einprügelte, wusste Ali das es ihn müde machen wird und seine Zeit noch kommt. Jetzt wisst ihr, nicht Rocky Balboa war der Champ - sondern die Filme inspiriert von einem echten Kämpfer: Muhammad Ali.

 

 

Aber bei Ali ging es nie nur um den Weltmeistergürtel, sondern immer auch um gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, grad in den sechziger Jahren wurde Ali zu einer so überlebensgroßen Figur der Befreiungsbewegung der Schwarzen in Amerika.

 

Geboren am 17. Januar 1942 in Kentucky als Cassius Clay, begann er mit knappen zwölf Jahren mit dem Boxen. Mit 18 Jahren hatte er bereits 108 Amateurkämpfe hinter sich und 1960 holte er in Rom olympisches Gold im Halbschwergewicht.

Ab 1961 arbeitete er mit Trainer Angelo Dundee (starb 90 Jährig in 2012 nach Ali`s 70. Geburtstag), der ihn zum mehrfachen Weltmeister machen sollte.

 

Im Februar 1964 war das zum ersten Male der Fall: 22 jährig stand Cassius Clay dem amtierenden Weltmeister Sonny Liston, dem man sponsoring der Mafia nachsagte, aber auch seiner Hammer-Faust gegenüber.

Bei diesem Kampf tat sich auch zum ersten Mal pressebewusst das "Großmaul" Clay hervor, in dem der Liston einen "dicken, hässlichen Bär" nannte und den legendären Satz sagte:

"I'm gonna float like a butterfly and sting like a bee."

 

 

Nachdem Clay den Kampf überzeugend und damit den Titel gewann, wurde er schnell zur Symbolfigur. Als er nach dem Kampf seine Bekehrung zum Islam bekannt gab und seinen "Sklavennamen" erst gegen Muhammad X - dann Ali tauschte und zur "Nation of Islam" konvertierte, war Ali endgültig in aller Munde.

Sein geistiger Vater dabei war Malcolm X, einer der radikalen Prediger der "Nation of Islam".

1975 trennte er sich wieder von der Bewegung kritisierte ihren neuen Führer Louis Farrakhan u.a. wegen seiner fanatischen Einstellungen scharf.

 

 

 

 

Ali kaltgestellt

 

1967 schließlich ging es richtig heiß her in den USA als Ali den Wehrdienst in Vietnam verweigerte und lieber seine Sportlerzulassung und seinen WM Titel verlor und zudem zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde (von denen er einige Monate tatsächlich im Gefängnis war).

In deutlicher Anspielung auf die in Amerika weiterhin übliche Rassentrennung hatte sein Satz:

"No Vietcong ever called me nigger." als Begründung politische Brisanz - und sein Berufungsverfahren nutze Ali um die Sache zu einer über moralische Werte zu machen, die er letztlich gewann.

Ali war nun zu einer Symbolfigur der Schwarzen weltweit und zu einem Hoffnungsträger für viel Menschen geworden - andererseits zu einem Feindbild und zu jemandem den man liebte oder hasste.

 

Rückkehr und große Kämpfe

 

1971 kehrte Ali in den Ring zurück, aber das Boxen war jetzt nicht mehr nur ein Sport sondern eine Art Politikum und Kämpfe mit Ali waren etwas, dass weltweit aufsehen erregte.Dabei wurde Ali sowas wie der "Good Guy" und seine Gegener die "Bad Guy". Dieses Schicksal traf auch George Foreman oder Joe Frazier - weltklasse Boxer, nur eben ohne das Talent für die große Bühne wie eben Ali es hatte.

Besonders seine drei großen Kämpfe gegen Joe Frazier 1971 (Sieg Frazier), 1974 (Sieg Ali) und besonders 1975 (Sieg Ali) sind vielen Menschen bis heute in Erinnerung.

 

 

Allerdings zerstörten diese Kämpfe auch so etwas wie eine Freundschaft zwischen diesen beiden Ausnahmeboxern.

Ali beschimpfte Frazier immer wieder vor den Kameras, mal noch harmlos und für ihn typisch großmäulig als "dumm und hässlich" aber auch als "Nigger ohne Rhytmus".

Diese rassistischen Beleidigungen seines ehemaligen Freundes konnte Frazier nicht als "Show" abtun. Bis zu seinem Tode im Jahr 2011 hat er zigfache Entschuldigungen Ali`s zurückgewiesen, was wiederum Ali bis heute zusetzte, Ali schwieg darüber, was er bei Fraziers Beerdigung im Stillen vor seinem Sarg zu ihm sagte...

 

Gegen Foreman hingegen absolvierte Ali nur einen Kampf, der aber schrieb Geschichte:

"Rumble in the Jungle"  hiess das Spektakel das 1974 in Zaire stattfand und Ali wurde dort begrüßt wie ein König und gewann diesen (fantastischen) Kampf schließlich auch. Der Kampf ist eine der Hauptszenen in dem (guten) Film "Ali" mit Will Smith.

1979 beendete Ali seine Karriere.

 

 

Bis hierher gibt es Gründe genug, Ali in der Rubrik "Coole Typen" entsprechend zu erwähnen, aber einer meiner Hauptgründe folgt erst jetzt:

 

Anfang der achtziger Jahre diagnostizierten die Ärzte Parkinson bei Ali.

Für ihn kein Grund sich aufzugeben oder mit seinem Schicksal zu hadern, er nahm den Kampf auf, schottete sich nicht ab, scheute keine öffentlichen Auftritte. Er reiste im Auftrag der USA in den Irak um die Freilassung von Geiseln zu erreichen und trat zuletzt für Obama in dessen Wahlkampf auf.

In einer der für mich bewegendsten Szenen entzündete Ali 1996 das Olympische Feuer in Atlanta vor 3,5 Milliarden Fernsehzuschauern - damals schon sichtlich vom Parkinson gezeichnet. Sicher kann man Ali auch vorwerfen, nicht immer alles richtig gemacht zu haben und auch, sich manchmal missbrauchen zu lassen, aber er tat immer das was er für richtig hielt, nicht was die Masse für richtig hielt.

 

In Bezug auf den Parkinson und den (nicht bestätigten) Verdacht, dass bei Ali das Boxen schuld an der Erkrankung sei, zitiere ich einen Ali Freund:

"Wenn die Leute sagen: Boxen ist schrecklich, schau, was es aus Ali gemacht hat – dann muss ich fragen: Welches Leben hätte er denn ohne Boxen gelebt? Es wäre gewiss nicht viel gewesen."

Ali sagte mal Anfang der 90er in einem Interview: "Die Menschen sehen nun das ich nicht Superman bin, aber ich bin ein Mensch."

 

Anfang 2012 wurde dieser "Mensch" 70 Jahre alt und bei einem seiner öffentlichen Auftritte, gestützt von einem Begleiter, hebt er die Fäuste vor den Körper -so wie früher - genau in der richtigen Höhe um einen seiner fatalen Treffer zu landen.

Aber das Bild zeigt einen Menschen im Endstadium seines Lebens. Längst hat der Parkinson sein zentrales Nervensystem fest im Griff, sorgt dafür das er seine Gesichtszüge, das Zittern seines Körpers meist nicht kontrollieren kann...

 

 

...als er so die Arme kurz zum Kampf hebt, schwenkt die Kamera aber auch auf seine Augen...und in denen ist der gleiche Glanz, der gleiche verschmitzte Ausdruck wie eh und jeh!

 

Muhammad Ali, nicht nur ein "cooler Typ" sondern ein Besonderer.

 

Danke für`s lesen!

 

 

 

 

 

Quelle: Thomas Hauser:"Muhammad Ali: His Life and Times".


Tue Jun 05 20:04:28 CEST 2012    |    Andi2011    |    Kommentare (45)    |   Stichworte: Dies Das

1988 war nicht nur das Jahr meines Führerscheinerwerbes sondern auch das Geburtsjahr eines - nennen wir ihn mal Verwandten- des Scirocco, den Corrado.

 

Ein Corrado war für mich mit einem Preis von rund 42.500 DM 1988 als Führerscheinneuling völlig unerreichbar und als er auf dem Gebrauchtwagenmarkt ankam und bezahlbarer wurde, war mein Interesse an ihm schon lange vorbei...

 

Letztens erinnerte ich mich an ihn als ich auf einem Klassentreffen meinen alten Kumpel Andre wiedertraf.

Andre war damals Scirocco-Fan und fuhr einen Scirocco II und als es sein Geldbeutel so mit Mitte 20 erlaubte, war der Corrado als G60 sein Traumwagen und wurde gekauft, gefahren und natürlich getunt.

 

Wie sieht es heute so aus?

 

Der Corrado sollte eigentlich Nachfolger des Scirocco und namentlich ein TAIFUN werden, aber die Verantwortlichen fanden den Namen zu negativ belegt (Zerstörung, schlechtes Wetter...) und man entschied sich für das sanftere aus dem spanischen (Correr:Laufen) abgeleitete Corrado. Da er darüber hinaus noch in der Entwicklung zu teuer wurde, kam der Entschluss ihn über dem Scirocco anzusiedeln.

 

 

Der Corrado G60 mit seinen 160 PS war zunächst die einzige Variante auf dem Markt und gut für über 220Km/h und eine Beschleunigung von rund 8,5 Sekunden auf Tempo 100. Erst 1991 folgten der VR6 mit 190 PS und der 16V mit 136PS.

Der G-Lader wird auch heute noch oft verteufelt, dabei sollte er eigentlich bei Einhaltung einiger Regeln wie ordentliches Warmfahren und Finger weg vom Lader-Tuning problemlos halten.

Wie oft, ist das Problem hier früher wohl auch öfter hinter dem Lenkrad als tatsächlich in der Technik gewesen.

 

 

 

Wirklich schlimme Schwachstellen hat ein Corrado eigentlich nicht, die Rostvorsorge ist gut und die Motoren standfest, das Getriebe Massenware aus dem VW Regal und die Ersatzteilversorgung ist dank vieler Teile die zeitgleich z.B. im Passat oder Golf verbaut wurden problemlos.

 

 

Warum aber sollte man heute vielleicht über einen Corrado nachdenken?

 

Da gibt es mehrere Gründe, zum Einen ist ein Corrado selten, er war zwar als Scirocco Nachfolger geplant, blieb aber eine einzelne Modellreihe - ohne Nachfolger und ist damit schon besonders.

Die Optik ist durchaus eigenständig und attraktiv und der Corrado hat definitiv Klassiker-Potenzial. Unverbaute Exemplare sind heute schon sehr rar. Ausserdem hat der Corrado in seiner Bauzeit bis 1995 lediglich einige sinnvolle Detailverbesserungen und als VR6 eine leicht veränderte Frontoptik erfahren.

 

Es dauert noch sechs Jahre bis 2018 und die ersten Corrado können ein H-Kennzeichen bekommen. Gute Exemplare sind immer schwerer zu bekommen und daher gilt also, diesen Wagen über die Zeit zu retten.

 

Danke für`s lesen!

 


Sat Jun 02 21:32:46 CEST 2012    |    Andi2011    |    Kommentare (41)    |   Stichworte: Ford

Die Zukunft von Ford sehe ich eher...

In Zeiten in denen bei uns häufig über die Zukunft von OPEL und deren Krisen gesprochen wird und der Blick gern auf den Problemen der Hersteller generell liegt, will ich in diesem Zusammenhang mal einen Blick auf FORD werfen, einem der traditionsreichsten Automobilbauer weltweit.

 

Wer sich die Entwicklung von FORD der letzten paar Jahre anschaut, muss eigentlich erfreut Beifall klatschen:

Wirtschaftskrise hervorragend gemeistert, Modellpalette gut erneuert und modernisiert aufgestellt, ein Chef (Mulally) der dem Unternehmen gut tut...

 

Mulally hat es geschafft, FORD in kurzer Zeit wieder in sicheres Fahrwasser zu führen und die Zukunftsplanungen mit Schwerpunkten auf Qualität und Technologie oder der effizienten Nutzung der Ressourcen und Produktionsorte erscheinen durchaus sinnig.

 

Das Europageschäft ist es, das auch Ford wie anderen Herstellern immer noch Probleme bereitet.

Woran liegt das? An den Modellen?

 

FORD hat sich hier in den letzten Jahren in Europa deutlich besser aufgestellt. Modelle wie der Mondeo, Focus oder der kommende B-Max treffen wieder den Geschmack der Kunden, sind gut ausgestattet, qualitativ gut aufgestellt und treffen mit moderne Motoren wie der EcoBoost-Generation wieder den Zeitgeist – zudem bot FORD immer einen guten Gegenwert für das ausgegebene Geld.

 

Aber denoch gibt es auch Defizite:

Z.B. Die Qualität der Werkstätten geniesst oft keinen guten Ruf und auch in der Modelpalette könnte es durchaus noch Verbesserungen geben.

 

So gut vor allem der Nordamerikanische Markt ist, so schwächelt aber der europäische Markt immer wieder. Zwar hat FORD kein wirkliches Problem, denn die Umsatzzahlen insgesamt sind trotzdem gut und man muss auch die europäische Wirtschaftslage mit recht teuren Teile und Produktionskosten nicht vergessen – Dinge mit denen fast alle Hersteller zu kämpfen haben, aber dennoch...

 

 

Könnte FORD mal das gleiche passieren, was Opel aktuell immer wieder droht?

Zumal die Konkurenz aus Fernost nicht schläft und ebenfalls zunehmend am Kuchen knabbert, Stichwort Hyundai.

 

Wo und wie seht ihr die Zukunft von FORD in Europa und generell? – ich freue mich auf eure Meinungen und (bitte) sachlichen Diskussionen.

 

Danke für`lesen!

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Mein Blog hat am 28.06.2011 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

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Es gibt 1000 gute Gründe...

Gründe warum du dir mal ein anderes Auto gönnen solltest:

 

1. Der Tüv Prüfer holt erst einen Hammer und geht dann erst unter dein Auto

 

2. An der Tankstelle füllst du Öl voll und du kontrollierst nur den Spritstand

 

3 . Ersatzteile für dein Modell gibt`s nicht mehr beim Schrotti sondern nur noch bei "Ebay-Africa"

 

4. "Jetzt helfe ich mir selbst" gibt es für dein Modell nicht mehr zu kaufen

 

5. Du hattest noch nie einen V8

 

6. Von A nach B kommst du nur mit dem ADAC

 

 

Gründe warum ein Auto besser ist als eine Frau

 

1. Autos haben keine Migräne, wenn man mit Ihnen was vor hat

 

2. Autos brauchen nur zwei paar Schuhe, eins für den Winter und eins für den Sommer.

 

3. Autos machen keine Szene, weil man zu spät kommt.

 

4. Im Fahrzeugbrief steht deutlich, wie viel Vorbesitzer ein Auto hatte.

 

5. Wenn man das alte Auto nicht mehr sehen kann, kauft man sich einfach ein Neues, ohne Unterhalt für das alte zu zahlen.

 

6. Autos stehen nicht vor dem Kleiderschrank und jammern, dass sie nichts anzuziehen haben

 

7. Autos jammern nicht, dass sie zu dick sind und wenn sie dick sind, dann bekommst du nur Anerkennung dafür.

 

8. Du kannst bedenkenlos jedem Auto hinterher starren, ohne das dein Auto rumzickt

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