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4B-gesabbel

Alles, was nicht direkt mit der Technik des 4B zu tun hat.

Wed Sep 24 19:40:34 CEST 2014    |    Garfield TDI    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: A6, Audi, C5 (4B)

Nachdem alle Geräte ihr neues Zuhause bezogen haben und entsprechen verkabelt wurden, musste der Prozessor für seinen Einsatz konfiguriert werden. Also erst einmal die beiliegende Software auf dem Laptop installiert und dann beide Geräte per USB miteinander verbunden. Ein Assistent führt einen Schritt für Schritt durch die Grundeinstellungen und fragt dabei verschiedene Konfigurationen ab:

 

- Welche Eingänge sind belegt: Master, Aux, Phone

- Wie sind die Lautsprecher angeordnet: Vorne und Hinten, vollaktiv oder passiv, mit Subwoofer oder ohne

 

Danach werden die Eingangspegel des Prozessors eingestellt und die Ausgänge den jeweiligen Endstufen zugewiesen. In meinem Fall waren das:

 

- Kanal 1+2: Tief- Mittelton Front

- Kanal 3+4: Hochton Front

- Kanal 5: Subwoofer

 

Zuletzt wird noch das De-Equalizing durchgeführt.

Dieser Schritt ist für Betreiber von OEM-Headunits wichtig, da man bei diesen Geräten nie weiss, wie die Herstellen den Frequenzgang verbogen haben, um einen halbwegs passablen Klang hinzubekommen.

Der Prozessor misst also den Frequenzgang des Radios und bügelt ihn bestmöglich glatt.

Im Falle meines RNS-D war jedoch keine Korrektur nötig, es war linear eingestellt.

 

Nachdem alles nötigen Schritte zur Konfiguration abgeschlossen waren, erschien zum ersten mal die eigentliche Benutzeroberfläche des Bit Ten auf dem Bildschirm.

 

BeispielbildBeispielbild

 

Nun wurden die Entfernungen der einzelnen Lautsprecher zum Hörer gemessen und unter Filter-Settings eingetragen. Ich benutzte dazu einen Laser-Entfernungsmesser von Bosch

 

 

und mass den Abstand zwischen Mitte Fahrerkopfstütze und Membranmitte des jeweiligen Lautsprechers.

Somit war die Laufzeitkorrektur schon mal grob eingestellt.

Als nächstes wurden die Übergangsfrequenzen für Hoch- Tiefmitte-l und Tiefton eingegeben, die passenden Filter gewählt und die Flankensteilheit bestimmt.

Den Equalizer liess ich erst einmal in Ruhe. Ich wollte endlich mal was hören.

 

Die ersten Tön - schon mal nicht schlecht! Aber irgend etwas störte mich.

Das Frontsystem klang satt, Peter Gabriel liess in "Solsburry Hills" lässig seine Beine vom Lenkrad baumeln und um in herum spielten seine Kollegen auf ihren Instrumenten.

Das war es also nicht. Aber was war es dann?

Der nächste, tiefe Basslauf setzte ein - und ich wusste Bescheid. Das ging ja gar nicht.

Nächstes Stück - Simply Red´s "Holding back the Years" war zum weglaufen und auch bei "Picture Book" standen mir die Haare zu Berge. Der Subwoofer passte überhaupt nicht!

Die Bass Drum verschmolz mit dem herrlich gezupften Bass zu einem dröhnenden Klangbrei.

Egal was ich hörte, ob ABC´s "When Smokey Sings" im Miami Mix oder Madonna´s "Forbidden Love", es kickte nichts, es punchte nichts, es umpfte, dröhnte und wummerte nur.

So hatte ich mir das nicht vorgestellt - und so wollte ich das auch nicht haben.

Ich brauche kein rappelndes Nummernschild, keine vibrierenden Spiegel. Ich möchte Musik hören!

 

Die nächsten Tage verbrachte ich damit, dem Subwoofer Manieren beizubringen - leider ohne Erfolg.

Egal, mit welchen Einstellungen ich herum spielte, nichts half.

 

Die nächsten Abende gingen mit lesen, lesen und noch viel mehr lesen über Subwoofer, verschiedene Gehäusebauarten, ihre Vor- und Nachteile sowie ihre klanglichen Eigenarten ins Land.

Schnell stellte sich heraus, dass mir ein Bandpass nicht gefallen wird. Auch Bassreflex wäre nicht meine erste Wahl. Das Zauberwort heisst "geschlossenes Gehäuse". Ich möchte was schnelles, impulstreues, knackiges. Kein Schalldruckmonster.

 

Martikarch hatte mir mal in einem Thread einen Hertz HX300 empfohlen. In einem kleinen, geschlossenen Gehäuse. Daran konnte ich mich noch erinnern.

Ich hielt also Ausschau nach so einem Chassis, möglichst gebraucht, um die Kasse ein wenig zu schonen.

Und dann kam der Tag, an dem ich in dem großen Auktionshaus mit den vier Buchstaben über einen Woofer stolperte. Nein - kein HX300.

Es war ein JL 12W3V2 in einem Gehäuse. Schnell noch mal mit Martin Rücksprache gehalten - und für 80 Teuronen gekauft.

 

 

Im nachhinein stellte sich das Gehäuse zwar als etwas "unpassend" heraus, da die Reflexöffnungen nur in die Frontplatte geschnitten waren, ohne einen Kanal dahinter zu bauen und das Gehäuse insgesammt zu groß war, aber das war egal. Ich hatte ein hochwertiges Woofer-Chassis für kleines Geld. Ein neues Gehäuse ist das kleinste Problem. Und dieser Woofer machte von Anfang an Spass - viel Spass.

 

Die nächsten freien Stunden wurden - ganz zum Leidwesen meiner Frau - mit hören, einstellen und vergleichen verbracht. Ich spiele hier ein wenig an den Frequenzweichen, fummelte dort ein bisschen am Equalizer und erhielt so ein - wie ich fand - ganz passables Ergebnis. Aber eine Prozessor einstellen, ganz ohne Messequipment und Fachwissen, ist reine Glücksache. Ich brauchte also professionelle Hilfe!

 

Diese Hilfe fand ich bein den Jungs von Carmedia Concept in Dinslaken.

In ihrer Nightworx Aktion bieten die Profis jeden letzten Freitag im Monat ab 19.00 Uhr an, die Anlage kostenlos einzumessen. Dabei ist es egal, wer eingebaut hat, was eingebaut wurde und wo man gekauft hat.

Ich fand mich also am letzten Freitag im August in Dinslaken ein, um mein Gebastel begutachten und einstellen zu lassen.

 

Was dabei zu Tage kann, könnt ihr in Teil 5 lesen.

Hat Dir der Artikel gefallen? 1 von 1 fand den Artikel lesenswert.

Wed Sep 24 21:19:36 CEST 2014    |    Achsmanschette51801

Ich bin dann echt mal gespannt auf Teil 5.

 

Daß ich geschlossene Gehäuse spazieren fahre, hatte ich afaik mal erwähnt. Geschlossene Lautsprecher sind klanglich einfach das Beste. Besonders im Auto.

Ach wenn ich zu Hause Baßreflex und Transmissionline nutze und gern ein Eckhorn hätte. Das ist aber eine ganz andere Frage ;)

Thu Sep 25 11:10:52 CEST 2014    |    Goify

Mit nem Laser die Abstände gemessen. Nicht schlecht, ich habe das mit dem Meterstab gemacht. Da wird es sicherlich noch Optimierungen geben.

Bin in meinem Wagen auch noch nicht ganz zufrieden, auch wenn die Verbesserungen schon enorm sind.

Thu Sep 25 13:25:01 CEST 2014    |    Tecci6N

Zitat:

Schnell stellte sich heraus, dass mir ein Bandpass nicht gefallen wird.

Und das sagst du weil??? BP schon gehört? Nicht immer das glauben, was irgendwo im Netz steht. Selbst hören, im eigenen Auto, mit der eigenen Musik. Dann kann man qualifizierte Aussagen treffen. Denn genauso ist die Aussage Quatsch, dass geschlossene Lautsprecher im Auto das Beste wäre...wenn, sind die Gehäuse geschlossen und trotzdem bleibts Quatsch...

Fri Sep 26 12:21:09 CEST 2014    |    Achsmanschette51801

@ Tecci: In seinem ersten Artikel zu diesem Thema hat er einen doppelt ventilierten Bandpaß-Subwoofer gezeigt.

Fri Sep 26 12:37:11 CEST 2014    |    Tecci6N

Und in diesem Artikel schreibt er, dass er nur gelesen hat... Abgesehen davon kann man nicht irgendeinen BP mit einem gut - vielleicht sogar auf das Auto - abgestimmten BP vergleichen.

Fri Sep 26 12:58:33 CEST 2014    |    Achsmanschette51801

Das ist freilich richtig.

 

Wie ich das verstanden habe, hat ihm sein vorhandener Bandpaßsubwoofer in dem Auto nicht gefallen. In dem Auto, wo er den früher hatte, war das vermutlich anders. Dann hat er eben das gelesen und es hat sich als richtig herausgestellt. @ Garfield TDI: Korrigier mich, wenn ich falsch liege.

 

Ich kann das mit dem Klang und dem geschlossenen Lautsprecher gut nachvollziehen. Geschlossene bieten zwar idR relativ wenig Tiefgang, spielen dafür aber relativ präzise. Geschlossene haben zudem den Vorteil, daß die Gehäuse relativ klein sein können. Es gibt schon einige Chassis, die ich in Baßreflex-, Bandpaß- (einfach unnd doppelt ventiliert) und in geschlossenem Gehäuse kennengelernt habe. Klar, da gibt es Überschneidungen und Chassis, die in Bandpässen präziser sind als andere in geschlossenen Gehäusen, aber in der Regel ist es so, daß Geschlossene präziser als Baßreflex präziser als Bandpässe sind.

 

Ach ja: Mit "Lautsprecher" ist hier das Gesamtwerk gemeint, das Laien als "Boxen" bezeichnen. Sowohl der gesamte Lautsprecher als auch das Gehäuse kann daher geschlossen sein.

 

Und ja, ich weiß, daß Du Dich in dieser Materie sehr gut auskennst und ich schätze Dein Fachwissen.

Fri Sep 26 15:25:50 CEST 2014    |    Tecci6N

Zitat:

ä, aber in der Regel ist es so, daß Geschlossene präziser als Baßreflex präziser als Bandpässe sind.

Nö. Ist und bleibt falsch. Diesem Irrglauben unterliegt man, wenn man noch nie nen guten BP gehört hat.

Sat Sep 27 11:22:55 CEST 2014    |    Garfield TDI

@meehster: Du hast es genau richtig verstanden :)

 

Ich habe den Bandpass von AVI damals im Kofferraum einer Audi 80 Limo gehabt. Da ging das Teil richtig gut. Aber jetzt im Kombi gefiel er mir überhaupt nicht. Und das, was ich über BP´s gelesen habe, stimmte mit meinen Erfahrungen überein und bestätigte somit meinen Eindruck, dass mir ein Bandpass nicht gefallen wird. Eine Möglichkeit, mehrere BP-Subwoofer vergleichen zu können, hatte ich jedoch nie. Vielleicht würde ich dann meine Meinung revidieren müssen.

 

Im Heimbereich z.B. gefallen mir die Transmissionline-Systeme wie die alten T+A TMR160 und die Quadral Vulkan MK II und MK III sehr gut.

 

Sollte sich die Gelegenheit mal bieten, einen ordentlichen Bandpass hören zu können, werde ich diese sehr gerne nutzen.

Sat Sep 27 11:48:04 CEST 2014    |    Achsmanschette51801

Zitat:

Original geschreibt von Garfield TDI

 

Im Heimbereich z.B. gefallen mir die Transmissionline-Systeme wie die alten T+A TMR160 und die Quadral Vulkan MK II und MK III sehr gut.

Ich glaube, da haben wir beide uns gefunden. Bin kurz davor, ein Paar T+A Criterion T160 (die Nachfolger der TMR) anzuschaffen. Bis jetzt habe ich "nur" die T70.

Deine Antwort auf "HiFi im 4B - eine Aufrüstung mit Oldschool-Komponenten und High-Tec - Teil 4"

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