Porsche 911 GT2 RS (2017): Leistung, Motor, Daten

700 PS auf der Hinterachse

Constantin Bergander

verfasst am Fri Jun 30 18:00:18 CEST 2017

Der schnellste Elfer parkt auf der größten PS-Party: Porsche zeigt den 911 GT2 RS beim Goodwood Festival of Speed. Alle Details zum 700-PS-Hecktriebler.

Monsterflügel, Carbon, 700 PS: Porsche 911 GT2 RS
Quelle: Porsche

Goodwood – Nein, Allrad ist für den stärksten Serien-Elfer keine Option. Trotz 700 PS, trotz 750 Newtonmeter Drehmoment. Die ganze Kraft des Porsche 911 GT2 RS geht an die Hinterachse. Denn bei diesem Porsche ist Gewicht wichtiger als geradeaus. Ohne Kardanwelle, aber mit Hinterachslenkung und vielen Leichtbauteilen wiegt der Super-Elfer 1.470 Kilogramm.

Zur Einordnung: Ein Porsche 911 GT3 RS (500 PS, Heckantrieb) wiegt 50 Kilogramm weniger. Ein 911 Turbo S (580 PS, Allradantrieb) ist 130 Kilogramm schwerer. Das optionale „Weissach-Paket“ senkt das Gewicht des GT2 RS um zusätzliche 30 Kilogramm.

Porsche 911 GT2 RS: Der schnellste aktuelle Serien-Porsche

Porsche zieht hinten 325er-Reifen auf, optional auf Magnesiumfelgen
Quelle: Porsche
So wird der stärkste Elfer zum schnellsten Elfer. Ja, sogar beim Sprint auf Tempo 100: Porsche gibt mit serienmäßigen UHP-Reifen (325/30 R20 hinten) eine Zeit von 2,8 Sekunden an. Damit unterbietet der GT2 RS den Turbo S knapp. Mit 340 km/h Höchstgeschwindigkeit fährt er allen aktuellen Porsche-Modellen davon. Zum Hypersportler 918 Spyder (887 PS) fehlen ihm nur 5 km/h.

Für diese Fahrleistungen ändert Porsche einiges am 911. Der 3,8-Liter-Boxer des GT2 RS stammt aus dem Turbo S. Er bekommt zwei größere Turbolader und ein zusätzliches Kühlsystem. Das spritzt bei hohen Temperaturen Wasser auf die Ladeluftkühler und kühlt so die verdichtete Luft. Ein speziell abgestimmtes Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen leitet die Kraft an die Hinterachse.

Das Dach des 911 GT2 RS besteht aus Magnesium, die Abgasanlage aus Titan. Der Auspuff spart damit sieben Kilogramm gegenüber einer normalen Anlage. Zudem baut Porsche Kotflügel, Fronthaube, Teile des Hecks und die Radhausentlüftungen aus Carbon. Eine Keramikbremse gibt es serienmäßig.

Gegen Aufpreis installiert Porsche das „Weissach-Paket“. Das umfasst ein Dach, Stabilisatoren und Koppelstangen aus Carbon sowie Felgen aus Magnesium. Wie sich die 30-Kilo-Diät auf die Fahrdaten auswirkt, sagt Porsche noch nicht. Das Extra kostet 30.000 Euro.

Leder, Alcantara und Carbon im 911 GT2 RS
Quelle: Porsche

Rotes Leder und ein schwarzer Überrollbügel

Im Innenraum des 911 GT2 RS gibt es den Porsche-typischen Kompromiss aus schnell und bequem. Vollschalensitze und Überrollbügel treffen auf Leder, Alcantara und ein großes Infotainmentsystem. Spezielle Anzeigen und Apps helfen auf der Rennstrecke. Mit optionalem „Lap-Trigger“ (enthalten im „Sport Chrono Paket“) erkennt der Elfer automatisch, wann er die Ziellinie überfährt.

Ab heute lässt sich der schnellste 911 online konfigurieren. In seiner Basisversion kostet er 285.220 Euro – 80.000 Euro mehr als ein Turbo S. Auf Wunsch dabei: Eine Carbon-Uhr mit Porsche-Uhrwerk für 9.450 Euro. Zu Limitierung oder Bestellungen ist nichts bekannt. Gerüchten zufolge ist der 911 GT2 RS aber bereits ausverkauft.

Optional: Das Weissach-Paket umfasst mehr Carbon-Teile und spart 30 Kilogramm ein
Quelle: Porsche
Porsche zieht hinten 325er-Reifen auf, optional auf Magnesiumfelgen
Quelle: Porsche
Der Porsche 911 GT2 RS sprintet schneller als der allradgetriebene 911 Turbo S
Quelle: Porsche
Der Basispreis des 911 GT2 RS liegt bei 285.220 Euro
Quelle: Porsche
Serienmäßig dabei: Hinterachslenkung und Keramikbremse
Quelle: Porsche
Leder, Alcantara und Carbon im 911 GT2 RS
Quelle: Porsche
Der Porsche 911 GT2 RS bekommt einen Überrollbügel
Quelle: Porsche
Für 9.500 Euro: Die passende Armbandhuhr mit Titan-Gehäuse
Quelle: Porsche
Zum Weissach-Paket macht Porsche keine genauen Angaben: Preis und Vorteile sind bisher unbekannt
Quelle: Porsche