- Startseite
- Forum
- Wissen
- Fahrzeugtechnik
- Wendekreis und kleinste Einfahrt ?
Wendekreis und kleinste Einfahrt ?
Hallo zusammen,
letztens mit einer 3,2m engen Straße (beiderseits Mauern) und einer 4,5m breiten Einfahrt konfrontiert gewesen. Mit etwas Vorsicht bekommt man da aber einen Kompaktwagen gut in einem Zug rein.
Zweite Einfahrt in der gleichen Straße hat nur 2,5m Breite. Da gefühlt keine Chance. Für einen Smart 450 hätte es vermutlich gereicht, hatte ich aber nicht greifbar.
Frage: Kann man irgendwie seriös aus Wendekreis und Fahrzeugbreite errechnen, wie groß die Einfahrt (und/oder die Straße) sein muss damit man mit Auto X da in einem Zug reinkommt (bzw überhaupt reinkommt mit mehreren Zügen)?
Ich hätte ja erstmal halben Wendekreis vermutet, wenn man sich das aufmalt sieht es aber eher nach viertel Wendekreis aus....
danke,
Andy
Ähnliche Themen
28 Antworten
Dazu musst du erstmal den Wendekreis deines Wagens wissen (generell bei Hinterradantrieben kleiner als bei Frontantrieben).
Schaue dazu in den Daten deines Fahrzeugmodells nach, oder messe es selber nach indem du das Lenkrad voll einschlägst und einmal um 180° fährst.
Er muß zwei Wendekreise wissen.
Einmal den normalen, gemessen an der kurvenäußeren Seite des Autos und den kurveninneren. Kann man errechnen, wenn man die Breite des Fahrzeugs kennt.
Das Problem beim Berechnen sehe ich darin, dass die Länge des Fahrzeugs entscheidend ist.
Mit einem kurzen Fahrzeug kann man in einem Zug in die Einfahrt. Mit einem längeren würde man auf der kurveninneren Seite an der Wand hängenbleben.
Das muß irgendwie in die Rechnung rein und da wirds schwierig.
Mit meinem Auto werde ich da eh nicht reinkommen. Die Frage ist eher, wie klein muss das nächste Auto sein um da rein kommen zu können.
Nehmen wir mal einen Fiat Panda:
Wendekreis 9,8m
Länge 3,688
Breite 1,66 (1,88 mit Spiegeln)
Welchen Wendekreis nimmst Du? Die meisten haben ja rechts/links unterschiedliche Wendekreise.
Ich glaube, da braucht man mindestens noch den Radstand und ggf. den vorderen Überhang, um zu einer halbwegs brauchbaren Berechnung zu kommen.
Sehe ich auch so. Radstand braucht man auf jeden Fall, aber wie man den in die Berechnung einbaut, keine Ahnung.
Es nützt dir aber auch nur bedingt, wenn man es genau berechnen kann. Denn was theoretisch geht, ist praktisch schwer umzusetzen.
Sonst müßtest du anhalten, voll einschlagen und dann so fahren, dass du vorne zentimetergenau rumpaßt, denn jeder Zentimeter, den du vorne verschenkst, fehlt dir dann auf der anderen Seite.
Um in eine 2,50m breite Parklücke zu kommen, wird die Fahrgasse ("Straße") auf 6,00m Breite dimensioniert. „Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen“ (RASt), Ausgabe 2006.
Für den Einzelfall hat jeder Kfz-Hersteller Schleppkurven, nach denen man bemessen kann.
Etwas über-theoretisiert (winzig kleine, schmale Räder, genau an den Ecken des Fahrzeugs) müsste man aus Radstand, Breite und Wendekreis den Lenk-/Einschlagwinkel berechnen können, und daraus den Kurvenradius des inneren Hinterrads, auf den es hier ankommt.
Praktisch kann einem sogar der hintere Überhang noch das Ergebnis versauen, weil der beim Einlenken ggf. gegen die äußere Straßenbegrenzung seitlich ausschwenkt. Das wäre also eine der wenigen Fahraufgaben, bei denen ein Nissan "Cube" oder Daihatsu "Materia" einen handfesten Vorteil hätte, weil bei dem hinter dem Hinterrad quasi nur noch ein Spritzblech kommt, und dann ist das Auto schon vorbei.
Unter:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wendekreis_(Fahrzeug)
Ist es zumindest mal dargestellt, wie kompliziert das ganze ist. Die Länge des Fahrzeugs der Abstand der Achsen und die Übergänge des KFZ spielen da zusammen. Bleibt nur das Simulieren auf einem großen leeren Supermarktparkplatz.
Die Stadtplaner reden immer recht bedeutungsschwer von ihrer Traktrix-Kurve. Das klingt zumindest mal beeindruckend. Und dann wird die Straße um einen viertel Meter schmaler gebaut, als es sinnvoll gewesen wäre.
Die Berechnung der Schleppkurve geht wohl nicht nur mit einer Formel, die alles enthält, sondern wird mit spezieller Software simuliert:
Heutzutage wird die Fahrt simuliert, ja. Da erkennt man genau, welchen Weg die Reifen nehmen, und die sogenannten "Überhänge".
Die fahrzeugspezifische Schleppkurve in Papierform (oder als CAD-Zeichnung) funktioniert aber auch.
Zitat:
@jof schrieb am 31. März 2024 um 16:18:37 Uhr:
Die fahrzeugspezifische Schleppkurve in Papierform (oder als CAD-Zeichnung) funktioniert aber auch.
Auch mit CAD wirst du ganz viel Zeit brauchen, bis das gezeichnet ist. Es ist schon ein Problem, eine Rollenkette (Fahrradkette) auf einen Zahnrad zu zeichnen, und dann ein wenig weiter zu drehen, und nun erneut zu bestimmen wie die Kettenglieder jetzt stehen. Ähnlich ist es beim Auto. Die Position der Achse mit dem Lenkeinschlag ist das eine, die Überhänge des Fahrzeugs das andere.
Oha, die Schleppkurvenberechnung scheint ja eine ganze Industrie hervorgebracht zu haben.... kennt da jemand eine kostenlose Variante im Browser die man ohne Registrierung mal einfach probieren kann? Die Suchergebnisse scheinen ja eher die professionellen Anwender anzusprechen....