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Welches Motoröl?

Themenstarteram 25. Januar 2004 um 18:12

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema
am 1. März 2004 um 23:20

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.

Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:

Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.

Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.

Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.

Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:

Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.

Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"

Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!

Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.

Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:

Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.

Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:

Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.

Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:

Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:

„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“

Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.

Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!

Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.

Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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am 30. Juni 2006 um 7:20

Hydroklackern <-> Ölabhängig?

 

Zitat:

Original geschrieben von Zuma

*** Klackern Hydros durch zu dünnes Öl? Kann ja eigentlich nicht sein...

MfG.

Hallo Zuma,

wenn man mal ein wenig in die Motor- und "Ölmechanik" einsteigt, läßt sich schon erklären, warum die Hydros durch ein "dünnes" also ein Öl niederer Viskosität klappern.

Zunächst muüssen zwei Fakten aus dem Physikuntericht ausgekramt werden: Öl ist nicht kompressibel, und Öl (sowie grundsätzlich alle Gase und Fluide) hat je nach Temperatur eine unterschiedliche Viskosität.

Die Viskosität kann man (gedanklich) auch damit ausdrücken, um welches Maß sich die Kraft ändert, ein Öl bei steigender Viskosität durch einen Schmierspalt zu drücken.

Nun zur Situation im Motor: ein Öl niederer Viskosität läuft im stehenden Motor allein durch die Schwerkraft einfacher zurück in den Ölsumpf, als ein höherviskoses Öl. Wenn sich also im laufe des Motorlebens die Spiele durch Verschleiß (den auch das beste Öl nicht vollständig unterbinden kann) größer einstellen, wird ein 0W-XX Öl auch noch leichter in den Ölsumpf laufen, als ein 15W-XX Öl - bei kaltem, stehendem Motor. Bei laufendem Motor werden diese Spiele zum Teil ausgeglichen - durch Wärmedehnung im Material.

Wenn also morgens die Hydros klappern, dann liegt das wohl daran, das Öl fehlt weil es zurück in den Ölsumpf läuft...

Also in gewissem Sinne ist das Hydroklackern schon vom Öl abhängig; allerdings ist dieses Problem mechanisch bedingt. Man beseitigt also mit einem höherviskosen Öl nur die Symptome, nicht jedoch die Ursachen des evtl zu großen Spiels durch Verschleiß...

Mfg

am 30. Juni 2006 um 7:51

@Zuma

1l auf 1000km ist schon sehr viel. Verliert oder verbrennt er denn das Öl? Ist das klackern stärker, wenn der Ölstand gering ist oder immer gleich.

Ich würde das Meguinöl wegen der Kosten nehmen (nehme das selbst immer Fassweise ab und bisher beste Erfahrungen bei allen Motoren), aber mit dem 5W50 fällt der Ölverbrauch noch einen Tick niedriger aus.

Gib beim nächsten Ölwechsel einfach mal das hier zum Öl dazu. Aber erwarte keine Wunder. Das mit dem Ölverbrauch wird sicher sinken, aber ich denke dein Motor ist aufgrund der vielen km mit dem nicht so guten Öl stark verschmutzt und wird noch mindestens ein Intervall mit gutem Öl benötigen bis er sauber ist und der Verbrauch zurück geht.

Nach dem Alter sind auch gerne mal die Ventilschaftdichtungen versprödet, aber ich würde jetzt einfach mal weiter fahren.

Brauchst du denn sonst auch immer als 1000km 1l Öl oder nur wenn du lange Strecken fährst?

Dann würde das nämlich auf Spriteintrag hindeuten, der auf der langen Strecke verbrennt.

@imclehmann

Dein Argument zieht nur bei kaltem Motor. Ein 15W-40 und das Mobil 0W-40 haben im warmen/heißen Zustand etwa die gleiche Viskösität. Warum soll das "dünne" Mobil 1 dann schneller zurücklaufen, wenn Du einen warmen Motor abstellst??

IMHO gibt es auch Rücklaufsperren, die verhindern sollen, dass sich das gesamte Öl in der Wanne ansammelt.

Schöne Grüße aus Schwaben

Peter

am 30. Juni 2006 um 8:39

Zitat:

Original geschrieben von vanPeter

@imclehmann

Dein Argument zieht nur bei kaltem Motor. Ein 15W-40 und das Mobil 0W-40 haben im warmen/heißen Zustand etwa die gleiche Viskösität. Warum soll das "dünne" Mobil 1 dann schneller zurücklaufen, wenn Du einen warmen Motor abstellst??

IMHO gibt es auch Rücklaufsperren, die verhindern sollen, dass sich das gesamte Öl in der Wanne ansammelt.

Schöne Grüße aus Schwaben

Peter

Hab ich doch geschrieben! Außerdem ging es ja um den Kaltstart und das damit verbundene Hydroklackern...

Was die Rücklaufsperren angeht, auch die können durch Fremdstoffe verschleißen bzw. an ihrer Funktion gehindert werden und nicht mehr vollständig schließen...

Zitat:

Original geschrieben von lmclehmann

 

Ausserdem ging es ja um den Kaltstart und das damit verbundene Hydroklackern...

Zitat:

Original geschrieben von vanPeter

@imclehmann

Dein Argument zieht nur bei kaltem Motor. Ein 15W-40 und das Mobil 0W-40 haben im warmen/heissen Zustand etwa die gleiche Viskoesitaet.

Warum soll das "duenne" Mobil-1 dann schneller zuruecklaufen, wenn Du einen warmen Motor abstellst??

;)

am 30. Juni 2006 um 9:31

Re: Hydroklackern <-> Ölabhängig?

 

Zitat:

Original geschrieben von lmclehmann

ein Öl niederer Viskosität läuft im stehenden Motor allein durch die Schwerkraft einfacher zurück in den Ölsumpf, als ein höherviskoses Öl.

In Deinen Überlegungen sind mehrere Denkfehler. Einmal ist das 0W-40er M1 nicht grundsätzlich niedrigviskoser als jedes andere XW-40 u. dann spielt es beim Abstellen auch keine Rolle welche Visko das Öl in kaltem Zustand hat, weil man den Motor ja abstellt, NACHDEM man gefahren ist und dieser u. das Öl dann immer warm sind (außer man fährt nur aus der Garage und stellt denn dann gleich wieder ab).

Und da hat dann jedes XW-40er in etwa die gleiche kin. Visko und läuft deshalb auch gleich schnell in die Wanne zurück. Auch ob nun XW-30, -40, -50 o. -60 spielt (was das betrifft) keine Rolle, weil der Unterschied selbst zw. SAE 30 u. -60 bei Betriebstemp. nur Sekunden sind - wie lange es dauert bis sich das Öl nach dem Abstellen wieder in der Wanne gesammelt hat (wäre das anders, wie lange müßte man dann wohl an der Tanke warten, bis man endlich den Ölstand messen könnte?).

Außerdem hat das überhaupt nichts mit der Visko des Öls zu tun, ob ein Stößel nach dem Abstellen leer läuft oder nicht. Wenn das Kugelventil geschlossen ist (was immer dann der Fall ist, wenn der Nocken grad drauf drückt), kann da weder Öl rein noch raus (würde sonst ja auch nicht funktionieren). Und je nachdem wie genau der Motor stehen bleibt, kann es eben sein, dass bei einem oder zwei Hydros das Kugelventil geöffnet ist (bei dem Zylinder oder Zylindern, wo der Nocken dann grad nicht drauf drückt, der Stößel also entlastet ist, die kleine Feder den etwas auseinander drückt u. das Kugelventil öffnet).

Da kann dann das Öl raus und muß sich der Stößel erst nach dem Starten wieder mit Öl füllen. Die einzige Frage die sich bei Zuma stellt ist deshalb die: Warum dauert es so lange, bis sich der eine oder die zwei Stößel beim Kaltstart wieder mit Öl gefüllt haben?

Hier kommt dann die dynamische Visko zum Tragen (0W, 5W, usw.). Und hier gilt: Je niedriger die dyn. Visko, desto schneller werden ALLE Schmierstellen mit Öl versorgt und desto schneller füllen sich auch die Stößel wieder mit Öl.

Mit dem M1 geht das aber selbst bei Minusgraden "ruckzuck" und sollte selbst dann nicht länger als 1 - 2 Sekunden (nicht Minuten) dauern. Wenn ich die Beiträge von Zuma richtig gelesen habe, dann tackern ein oder vielleicht auch zwei Stößel nur direkt nach dem Kaltstart und nach einiger Zeit und während des Betriebs mit warmen Öl ist immer Ruhe.

Also ist die Frage: Warum dauert das bei seinem beim Kaltstart selbst mit dem 0W-40 so lange, bis sich die Stößel mit Öl gefüllt haben? Das kann mehrere Gründe haben. Am wahrscheinlichsten ist entweder, dass der Ölfilter bereits so voll ist, dass der kaum bis gar nichts mehr durchläßt und der über das Überdruckventil umgangen werden muß.

Oder die kleinen Bohrungen im Kopf, über die das Öl zu den Hydros gelangt sind mit Ablagerungen verlegt, so dass da kaum noch Öl hindurch kommt. Und weil ja selbst ein 0W-40er bei plus 20 Grad noch eine sehr viel höhere Visko hat als bei Betriebstemp., dauert das dann selbst mit dem 0W-40er eine ganze Weile, bis sich die leer gelaufenen Stößel wieder mit Öl gefüllt haben.

Oder die Stößel selbst sind innen noch stark verschmutzt, so dass die kleine Feder diese im kalten Zustand kaum auseinander drücken kann (immer dann wenn der Nocken grad nicht drauf drückt, der Stößel also entlastet ist) und das erst dann wenn der Stößel warm ist und das leichter geht dann funktioniert.

Würde da jetzt einfach nochmal einen Ölwechsel mit Filterwechsel machen und nochmal das M1 verwenden. Bin mir ziemlich sicher, dass dieses Problem dann entweder sofort behoben ist oder noch innerhalb dieses Intervalls verschwindet.

Was den Ölverbrauch oder Ölverlust betrifft, so müßte man schon wissen, ob er das Öl jetzt nach außen verliert oder verbrennt. Das kann man doch sehen, ob und wo er Öl verliert. Das bitte erst noch nachsehen und nicht nur vermuten!

Ein gutes Dichtungspflegemittel kann man aber immer mal dazu geben. Kostet nicht die Welt und kann eine harte Dichtung wieder etwas aufpäpeln.

Wenn er das Öl verbrennt, dann gelangt das entweder über die Ventilführungen in den Brennraum oder über die Kolbenringe. Bei den Ventilführungen kann das Dichtungspflegemittel helfen - wenn die Führungen noch nicht allzu sehr verschlissen sind, also noch kein zu großes Spiel haben und die Schaftdichtungen nicht mech. beschädigt (eingerissen) sind. Und was das Ringfeld an den Kolben betrifft, so wird das mit dem M1 wieder sauber werden und sich der Ölverbrauch dann stark reduzieren.

Wahrscheinlich ist das M1 gerade dabei die hartnäckigen Ablagerungen am Ringfeld zu beseitigen und der Abtreifring innen ziemlich mit Ablagerungen verlegt, so dass der das zuviele Öl an der Zylinder-Wand nicht aufnehmen kann, weil das nicht innerhalb des Kolbens ablaufen kann (im Nutengrund des Abtreifrings befinden sich kleine Schlitze oder Bohrungen, durch welche das vom Ring abgestreifte u. aufgenommene Öl ablaufen soll. Sind im Abstreifring selber oder in dessen Nutengrund starke Ablagerungen, dann funktioniert der Abstreifring nicht).

Das sollte sich dann aber spätestens innerhalb des nächsten Intervalls erledigen u. das Ringfeld dann wieder richtig sauber sein.

Hoher Ölverbrauch bleibt nur dann, oder kann mit sauberem Ringfeld sogar höher als vorher sein, wenn die Ringe (besonders der Abstreif-Ring) schon ein zu großes Höhenspiel haben, weil die Ringnuten "ausgeleiert" sind und durch das abwechselnde Anliegen der Ringe (mal oben u. mal unten in den Nuten) das Öl regelrecht in den Brennraum gepumpt wird (durch die Nuten hindurch, HINTER den Ringen vorbei).

Das kann dann auch das M1 nicht wieder reparieren, sondern hätte es das nur von vornherein verhindern können, wenn man das schon früher verwendet hätte.

Meistens ist das aber noch nicht so schlimm und reduziert sich der Ölverbrauch dann wieder und ist hinterher dann deutlich niedriger als vor der Umölung.

Gruß

Re: Re: Hydroklackern <-> Ölabhängig?

 

Zitat:

Original geschrieben von Sterndocktor

Ein gutes Dichtungspflegemittel kann man aber immer mal dazu geben. Kostet nicht die Welt und kann eine harte Dichtung wieder etwas aufpäpeln.

Du bist ja Motorenentwickler bei Mercedes, oder? Verbietet Mercedes nicht eine zugabe von zusätzen ins Motoröl? Dieses Dichtunspflegemittel könnte ja eventuell den Motor angreifen, oder?

Ich dachte, man könnte die Garantie/Kulanz usw... verlieren, wenn man irgendwelche Zusätze ins Motoröl kippt?

[Sarkasmus ein]

Oder wollt ihr ein paar Austauschmotoren loswerden:D?

[Sarkasmus aus]

Bitte nicht persöndlich nemen.

mfg franz

Re: Re: Re: Hydroklackern <-> Ölabhängig?

 

Zitat:

Original geschrieben von franz_99

Dieses Dichtunspflegemittel könnte ja eventuell den Motor angreifen, oder?

Ja genau, diese bestehen ja aus purer Schwefelsäure und nach kürzester Zeit haben sich die Kolben praktisch in Luft aufgelöst - und genau deshalb empfehle ich das ja auch!? :confused:

Und jetzt ernsthaft: Bei MB gibt es eine ganze Liste von empfohlenen u. werkseitig freigegebenen Zusätzen (für alle möglichen Anwendungen), welche auch in den MB-Werkstätten eingesetzt werden.

Weil es da aber eben so viel Mist am Markt gibt (wovon das Meiste schlicht wirkungslos ist u. einiges sogar wirklich schädlich), sagen wir: "NICHT freigegebene Sonderzusätze NICHT verwenden!".

Wenn ich hier ein konkretes Produkt empfehle (wie z. B. die betr. Dichtungspflege v. Wynns), dann kannst Du aber mit Sicherheit davon ausgehen, dass das 1. im Rahmen seiner Möglichkeiten hilft, 2. garantiert nicht schädlich ist u. 3. deshalb auch keine Auswirkung auf etwaige Garantie- o. Kulanzleistungen hat.

Gruß

P. S. Wie Jan schon mal geschr. hat, solltest Du erst mal hier etwas mehr lesen, bevor Du solche Fragen stellst - welche sich nach dem hier bereits geschriebenen alle nicht mehr stellen sollten.

am 30. Juni 2006 um 10:58

Seine Empfehlung gilt einen Mittel, welches weder Qualität noch Viskosität des Öls beeinflusst. Außerdem sind diese Weichmacher in einigen Ölen auch drin nur in wesentlich gernigerer Menge! Da die Öle mit den Weichmachern auch die Mercedes Normen erfüllen denke ich nicht, dass ein stärkerer Einsatz dieser zum Nichterfüllen einer Norm führt. Diese im Öl immer so hoch zu konzentrieren wäre auch möglich, aber nicht notwendig!

am 30. Juni 2006 um 12:33

Hallo,

auch ich habe - das erste Mal überhaupt - ein Klackern der Hydostößel im Passat vernommen, nachdem ich von LM Synthoil Longtime 0W-30 auf Mobil 1 0W-40 umgestiegen bin. Vor dem LM war ein Öl von Agip (LL-2) drin.

Das Klackern ist direkt nach dem Ölwechsel (mit Filterwechsel; klassisch durch Ablassen ausgeführt) aufgetreten, was mich total irritiert hat.

Ich denke jedoch, daß sich das Klackern der Hydros noch geben wird. Ich hoffe auch, daß es dem Motor nicht zu sehr schaden wird.

Viele Grüße

S.

am 1. Juli 2006 um 6:11

Zitat:

Original geschrieben von svenson-vw

Hallo,

auch ich habe - das erste Mal überhaupt - ein Klackern der Hydostößel im Passat vernommen, nachdem ich von LM Synthoil Longtime 0W-30 auf Mobil 1 0W-40 umgestiegen bin.

S.

Also darauf kann ich mir nun gar keinen Reim machen. Das LM hat ziemlich sicher keine Ablagerungen hinterlassen (immerhin vollsynth. mit 229.3 und 503.01), und der Viskounterschied zum M1 ist auch nicht sooo groß. Hab dieses Öl ein Intervall im Audi gefahren ("Longlife" = 14.000 km :D), da kannte ich diesen Thread noch nicht. Selbst wenn vom LL-2 noch Ablagerungen da wären, fände man die wohl eher an den Kolbenringen.

Zweite Meinung?

moin moin ,

so war heute ölwechseln . hab wie vom sterndoc empfohlen den LM motorclean eingefüllt und etwa 17-18 minuten laufen lassen. merkte während der spülung keine veränderung der laufgeräusche . eingefüllt hab ich jetzt mein Motorgold 5w40 Vollsynt. ( mb229.3 vw 502 00 u. 505 00 , porsche ua. ) . nach etwa 10 minuten fahrt wars dann doch bissel leiser im innenraum , kann aber auch einfach am frischen öl liegen . und pech schwarz war mein altöl beim ablassen auch nicht trotz das es shell helix plus war das jetzt knapp 16 tkm seinen dienst getan hat .

beim nächsten mal probier ich mal das LM SHT , glaub aber kaum dass das soviel besser wie das motorgold ist , oder ?

mfg Alex

Wenn dein Öl nach 16tsd km nicht schwarz, sondern goldgelb war, kannst du deinen Motor vermutlich vergessen. Das Öl hat nämlich die Aufgabe, Schmutzteilchen aufzunehmen (bninden), in schwebe zu halten und in den Ölfiilter zu bringen, um den Motor zu reinigen. Du kannst dadurch, das der Schmutz im Motor belibt, mit einem erhöten Verschleiß des Motors rechnen.

mfg franz

am 1. Juli 2006 um 21:27

Stellt sich die Frage warum sein Öl nicht verschmutzt. Entweder ist der Motor sehr sauber und läuft äußerst verschleißarm oder .... Ja, oder? Ich wüsste nicht welchen Grund es geben kann dass das Öl nicht dunkel ausser das der Motor sehr sauber ist.

MfG.

Zitat:

Original geschrieben von Zuma

Ich wüsste nicht welchen Grund es geben kann dass das Öl nicht dunkel ausser das der Motor sehr sauber ist.

MfG.

Kann natürlich auch sein, aber es könnten sich aucch schlieren im Öl bilden, und das ist ein Vorläufer von Schwarzschlamm.

mfg franz

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