"Markentreue Volvo" - was haben wir davon? Was ist das? Wozu ...
Hi zusammen, mal eine simple Frage zu einer Eigenart, die es beileibe nicht nur bei Volvo zu beobachten gibt. Im ganzen Motor-Talk sind die Schwärmereien für "seine" Marke zu bemerken - aber was sind die Motivationen für eine solch freiwillige Bindung an einen Hersteller und in wie fern profitieren wir davon.
[@BILDCHEF=Ja, Du gehörst nicht dazu ;-) Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich bilde mir auch ein, je eher ein kaufmännisches, bilanzierendes "Verhalten" gegenüber dem Fahrzeug vorhanden ist, um so eher wird zwischen den Marken gewechselt. In Michaels Fall tritt eine andere (extreme?) Variante auf - die Leistungs-/Fun-/Komfortliebhaberei, die ebenfalls zu einem Blick über den Tellerrand führt.]
In der Masse jedoch identifiziert sich der Autoliebhaber mit einer Marke, einem Typ oder gar EINEM Fahrzeug. Der Nickname "XC-Fan" ist ein passendes Beispiel (in der Aussenwirkung - ich selber assoziiere mit dem Begriff XC eher übergreifend den Offroad-Gedanken, aber egal ...).
@oli=kann man an diese Frage soziologisch ran gehen? Es muss doch personenübergreifende, nicht Einzellfallbezogene Komponenten geben, die ein Individuum zu einem solchen Verhalten antreiben. Übrigens auch in anderen täglichen Lebensbereichen anzutreffen - nicht nur beim Auto.
@all=Da die Technik der Fahrzeuge (zwar durchaus noch unterschiedlich sein kann und ist) für den Durchschnittsbürger aber nicht durchschau- und schon gar nicht mehr vergleichbar ist, bleibt der Industrie nur der Rückzug auf ideelle Werte, auf Emotionen, Lifestile, etc. - und damit wird die Bedeutung, Wirkung einer Markentreue sehr wichtig. Ich habe das Gefühl, dass viele Marken/Hersteller sogar nur noch von dem Markenimage leben - während die Technik draunter längst vergleichbar oder sogar schlechter als die anderer Hersteller ist.
Was aber treibt einen vernunftsbegabten Menschen dazu, sich in der Wahl der Marke zu fixieren? Ist es gar das Ziel der Hersteller die Vernunft beim Autokauf auszuschalten?
Wodurch profitiert der Markenliebhaber? Hat jemand schon mal von Volvo einen Bonus bekommen (der nicht durch simple Rechentricks im Rahmen von vorgegaukeltem Interesse (für Kundenbindung) besteht)?
Just some brainstorming ;-)
Wandergrüße aus der hessischen Rhön
Torsten - der XC-Fan (heute 20km mit seinen eigenen Füßen unterwegs gewesen - diese Marke ist mir am wichtigsten ;-)
58 Antworten
Ich bin damals zu Volvo gekommen wie die Jungfrau zum Kinde 🙂
Im ernst, durfte in jungen Jahren das Auto meiner Eltern nutzen, war ein Seat. Irgendwann war Schluß mit lustig. Es mußte ein eigenes her. Und rein zufällig viel die Wahl auf einen alten Volvo.
Und weil der niemals (!!) Probleme machte, und ich aber ein wenig mehr Komfort haben wollte ist aus dem alten ein S60 D5 geworden.
mfg
....ein seit mehr 15 Jahren zufriedener Volvo fahrender ... 😁
Zitat:
Original geschrieben von S60 Driver
... durfte in jungen Jahren das Auto meiner Eltern nutzen, ...
OK, dass ist eine der weiteren Ausnahmen. Wie bei der Religionszugehörigkeit entscheidet, prägt, bestimmt das Elternhaus - mutig wer dort seinem opelfahrendem* Papa erklärt, dass zum Führerschein ein Volvo her muß ;-)
Quasi anerzogene Markentreue. Wohl auch eine Variante, die von Herstellern durchaus ernst genommen und gefördert wird.
Markenunabhängige Grüße
Torsten - der XC-Fan (und es könnte ja auch noch einer Behaupten, aus Faulheit einfach bei einer Marke zu bleiben ;-)
*=Nur Beispielhaft, kann auch für mercedesfahrenden, mitsubishifahrenden, etc. stehen ;-)
Hi,
ich bin und bleibe solange Liebhaber einer bestimmten Marke, wie ich mit dem Produkt zufrieden bin. War mehrere Jahre Audi treu und nach 2 Flops bin ich Mitte der 90ger zu Volvo gewechselt (Hauptfahrzeug). Da ich bisher von den Prouktqualitäten bei 3 Neufahrzeugen aus diesem Hause nicht enttäuscht wurde, mir der Volvo Fahrspass bereitet und finanziell eher günstiger als andere "Premium"-Fahrzeuge ist, sehe ich derzeit keinen Grund für einen Markenwechsel. Anderes Beispiel ist das Zweitfahrzeug, ein Golf IV. Der ist im Unterhalt mittlerweile (6 Jahre alt, 100 tsd gelaufen) letztlch teurer (Reparaturanfälligkeit ist deutlich höher!!) als der mindestens eine Klasse höher anzusiedelnde Volvo. Also werde ich VW untreu werden. Verheiratet bin ich mit meiner Ehefrau, aber nicht mit einer Marke.
Grüße vom Luder
Ich sehe's so wie der Vorredner:
Man gelangt "irgendwie" zum ersten Auto. Bewährt sich
dieses, kauft man ein weiteres der gleichen Marke.
Bewährt es sich nicht, kauf man etwas anderes.
Ok, bei Werksangehörigen und deren Verwandten sowie
Mitarbeitern von Zuliefererfirmen sieht das anders aus.
Selten findet ein Markenwechsel statt, weil ein Hersteller
als einziger "genau das" Auto baut (Beetle, Smart, Speedster,
911).
In meiner Autohistorie und der meiner nächsten Verwandten
(Eltern) haben wir mit Opel, BMW, VW, Saab, Mazda, Toyota
und Nissan gute, mit Mitsubishi, Renault, Ford, Mercedes
weniger gute Erfahrungen gemacht. Daher sind die Fahrzeuge
der Erstgenannten immer oben auf der Liste, wenn ein neues
Auto gesucht wird.
Natürlich gibt es auch die Gestörten, die den Menschen
an seiner gefahrenen Automarke festmachen. Seltsamerweise
ist aber auch dieses Verhalten gern an bestimmte, hier nicht
genannte Automarken, geknüpft.
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ich sehe das problem auch eher kaufmännisch - das kosten/ nutzen - verhältnis muß stimmen, und zwar insgesamt. ich war ehemals eingeschworener vw- fan, bis die garantiezeit vorbei war. der (nicht vorhandene-) service bei vw, schlampigkeit der werkstatt, verbunden mit der arroganz der meister und, last but not least, die nicht mehr vorhandenen volkswagen -preise brachten mich vom vag- konzern weg.
nur, damit ich richtig verstanden werde, die autos waren gut und gefielen mir - der rest war miserabel und das geld nicht wert.
bei volvo gibt es teilweise auch massive probleme mit der qualität v.a. in bezug auf ein "premium"anspruch. ich fühlte mich allerdings bislang von meinen "freundlichen"(plural) im großen und ganzen gut betreut.
allerdings kann ich mir bei entsprechenden alternativen auch ein andere marke (e.g. lexus ?) vorstellen. dieses thema wird allerdings erst wieder beim nächsten neuwagenkauf aktuell.
mfg volker d5
...dem schon wieder vor der phase des entscheidungsfindungsprozesses graut und immer das gefühl haben wird, einen fehler gemacht zu haben.
Über dieses Thema könnte man ein Buch schreiben. Da spielen wohl soviele Gründe eine Rolle, wie die menschliche Seele Facetten hat.
Ich denke, im Grunde ist die "Treue" zu einem bestimmten Auto oder einer Marke immer Zufriedenheit mit ihm/ihr. Man fühlt sich dabei wohl. Warum auch immer. Vielleicht, weil das Auto zuverlässig ist, vielleicht, weil man glaubt, andere bewunderten oder beneideten einen für dieses Auto oder man glaubt, dieses Auto besitzen zu müssen, wenn man "dazu" gehören will.
Die reine Vernunft ist es sicher in den wenigsten Fällen, was immer der einzelne auch für Gründe angeben mag. Die Citroen 4CV-Maxime, vier Personen mit Gepäck trocken von A nach B transportieren zu können, erfüllen alle Autos mit vier Sitzen, Karosserie und Motor. Das haben die Einfachst-Autos der fünfziger Jahre hinlänglich bewiesen.
Selbst diejenigen, die ihr Auto bewußt schlecht behandeln, "es ist ja nur ein Gebrauchsgegenstand", drücken dadurch eine bestimmte Haltung aus und wollen dies auch. Der Prototyp war bzw. ist der "alternative " Eigner eines alten T-Modells, das bis zur Unkenntlickeit verdreckt und verbeult sein Dasein fristen muß und beim Fahren die Mitmenschen mit dichten blauen Ölwolken erfreut.
Der seltenste Fall dürfte die "Verwöhnung" des Stammkunden durch das Werk sein. Wenn überhaupt, wird es der Händler sein, der mit psychologischen Geschick seinen Kunden bindet. Aber viele bleiben ihrer Marke auch dann treu wenn sie vom Händler wie Dreck am Ärmel behandelt werden. Das schließe ich jedenfalls aus dem Gejammere, daß ich von Freunden des guten Sterns auf allen Straßen hin und wieder nach dem x-ten Bier zu hören bekomme. Begründung dann: "Der Kunde erwartet, daß ich mit einem MB/Audi/BMW (zutreffendes bitte mitdenken) vorfahre, eigentlich hätte ich ja lieber einen Jaguar/Volvo/Saab/Alfa/Lancia/usw."
Von den Modellen vom Passat/BMW 3er/Audi A4/C-Klasse an aufwärts ist ohnehin fraglich, welcher der Besitzer noch sein Wunschauto fährt. Die ganz überwiegende Mehrheit der deutschen Mittel- und Oberklasse-Fahrzeuge sind Geschäftsfahrzeuge, die ohnehin nach anderen Kriterien als der "Liebe zum Automobil" ausgewählt und gekauft werden.
Ich fahre jedenfalls Volvo auch deshalb, weil mir das Premium-Gehabe der deutschen Hersteller und deren PS-Wahn immer mehr auf den Zeiger geht - und teuer sind sie auch noch.
Grüße vom
Ostelch
Ich denke, Markentreue ist wohl ein individuelles Persönlichkeitsmerkmal, wie z. B. Sturheit oder Bequemlichkeit. Ein Markenwechsel ist für solche Leute ja immer ein Abenteuer, der Sprung ins Ungewisse. Und sowas liegt nicht unbedingt in der Psyche des Durchschnittsmenschen. Der Zichologe spricht da von Konsistenz.
Aber um's kurz zu machen...
Guckt ihr hier..
Lesen, reflektieren und die eigenen Argumente mit ganz anderen Augen sehen. 😉
Gruß
DeWeDo - mit schönem Gruß von Siggi
Dass mir der VOLVO das Liebste ist, sagst du - o Mensch - sei Sünde; der VOLVO bleibt mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
frei nach mir 😁
Zitat:
Original geschrieben von Ostelch
Der Prototyp war bzw. ist der "alternative " Eigner eines alten T-Modells, das bis zur Unkenntlickeit verdreckt und verbeult sein Dasein fristen muß und beim Fahren die Mitmenschen mit dichten blauen Ölwolken erfreut.
Abgesehen vom T-Modell, trifft das meiste auf mich resp. mein Verhältnis zu (m)einem Auto zu... 😉
Zitat:
Original geschrieben von Eric L.
Dass mir der VOLVO das Liebste ist, sagst du - o Mensch - sei Sünde; der VOLVO bleibt mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
frei nach mir 😁
Von wegen - was hast Du mit dem Zitat von
Franz von Assisi(Siehe zum Beispiel in diesem Zusammenhang ganz unten auf Seite 4
dieses PDFs) zu tun? Ich hatte Dich gar nicht derart als Hundefreund im Sinn, als das Du solche Assoziationen einfließen läßt ;-)
Wau Wau Grüße
Torsten - der XC-Fan (und verweist hier später mal auf einen WauWau Thread im MT ;-)
Hallo zusammen.
Ich kam zur Marke durch mein erstes Auto. Das war 1995 ein Volvo 460 1.9l mit 100PS und Klimaanlage, Bj. 91 mit ca. 270.000km für 2.000DM. Nach einem halben Jahr zickte allerdings das Getriebe. Ich habs dann an einen litauischen Gebrauchtwagenhändler für 5000DM verkauft ;-). Der Mann meinte, dass das mit dem Getriebe nicht so schlimm sei, er werde es tauschen und das Auto nach Litauen transportieren, die Leute würden dort auf Volvo total abfahren. Nach einem kurzen Abstecher im Audi-Lager (Audi 80, 2l, 90PS) habe ich dann 1998 mein jetziges Auto gekauft. Ich bin der Marke vor allem wegen der Werkstatt treu geblieben, sonst wäre mein neues Auto ein Chrysler 300C Hemi V8 geworden (Ich liebe klassische Limousinen). Da war mir allerdings das Risiko mit der Werkstatt zu groß. Zum Glück gibts jetzt auch einen Volvo mit V8. Den kann man dann so in 6-7 Jahren als familientauglichen Gebrauchtwagen anvisieren, bis dahin sollten die Kinderkrankheiten im S80 ausgemerzt sein.
Zitat:
Original geschrieben von XC-Fan
... Wau Wau Grüße, Torsten - der XC-Fan (und verweist hier später mal auf einen WauWau Thread im MT ;-)
Was sind denn das für neue Sitten im MT - nur eine halbe Stunde lang (später) darf man Artikel (noch) editieren?? Das war aber "früher" deutlich länger :-(
Egal, dann halt den versprochenen Link als extra Post: http://www.motor-talk.de/t1212863/f46/s/thread.html ;-)
@SireMiD=Das ist ja eher das Gegenteil von Markentreue. Seiner Werkstatt treu zu bleiben, weil die einen richtig, vernünftig und kostengünstig betreuen, halte ich nicht nur vernünftig sondern auch betriebswirtschaftlich sinnvoll. Also eher nicht emotionell, vernunftbedingte Entscheidung, statt der hier zur Diskussion gestellte "Markenblindheit" ;-)
Grüße
Torsten - der XC-Fan (und nun sehr hungrig, lese mal ein paar Post im Treffen Bereich ;-)
VW (weil alle einen Käfer hatten und man sich prima gegenseitig helfen konnte) - VW - VW - Volvo (durch Zufall) - MB - Volvo - Volvo - Volvo - ???
...die Zukunft steht nicht fest, auch andere Firmen haben schöne Autos. Ich schau mal nächstes Jahr, was dabei rauskommt, wenn der Bauch, der Kontostand und die zu erfüllenden Ansprüche abgewogen werden. (Okay, der Q7 ist raus, aber neu in meiner Auswahlliste steht z.B. Subarus 7 Sitzer neben dem XC 90 und anderen...)
Gruß Thomas
Ich denke, viele können schon vor sich selbst nicht zugeben, dass sie einen Fehler gemacht haben. Noch viel weniger kann man es dann gegenüber anderen zugeben. Dann wird das eigene Haus/Auto/urlaub/Anlageberater eben bis aufs Blut verteidigt. UNd wieder das gleiche gekauft. Denn man hatte ja schon vorher das beste und muss das ja wieder nehmen.
Ausserdem ist das Auto bei vielen Selbstdarstellung. Da ist Schein und Image eben wichtiger als der Rest.
Rapace