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Weniger Unfälle, aber deutlich mehr Verkehrstote - Zahl der Verkehrstoten steigt um fast zehn Prozent

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Das ist kein guter Trend: Trotz eines Rückgangs der Unfallzahlen stieg die Zahl der Verkehrstoten im ersten Halbjahr um fast zehn Prozent. Der Grund dafür war vermutlich das schöne Wetter.

In den ersten sechs Monaten des Jahres starben auf deutschen Straßen 1.226 Menschen bei einem Verkehrsunfall In den ersten sechs Monaten des Jahres starben auf deutschen Straßen 1.226 Menschen bei einem Verkehrsunfall Quelle: picture alliance / dpa

Wiesbaden - Im vergangenen Jahr erreichte die Zahl der Verkehrstoten einen historischen Tiefstand. Doch dieser erfreuliche Trend ist passé. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind im ersten Halbjahr dieses Jahres 1.576 Menschen ums Leben gekommen. Das sind 9,5 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Noch höher fiel die Zunahme bei den Verletzten aus: Ihre Zahl stieg um 10,6 Prozent auf rund 185.600. Die Zahl der polizeilich registrierten Unfälle ging hingegen zurück, und zwar um 1,2 Prozent auf rund 1,15 Millionen.

Rekordtief im Jahr 2013

Im Jahr 2013 waren 3.339 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen - das war nach Auskunft des Bundesamts der niedrigste Stand seit den 50er-Jahren und somit seit Beginn der Aufzeichnungen. Die meisten Verkehrstoten gab es 1970 mit 21.332. Danach ging die Zahl - bis auf die drei Jahre nach der Wende - kontinuierlich zurück.

Seit Januar 2014 steigen die Zahlen wieder. Die Statistiker glauben, dass das Wetter schuld daran sei. Darauf deute eine Analyse der Unfallzahlen in den ersten fünf Monaten hin: Von Januar bis Mai stieg die Zahl der tödlich verunglückten Motorrad- und Fahrradfahrer im Vergleich zum Vorjahr um 39,7 Prozent beziehungsweise 37,1 Prozent auf zusammen 149. Der Grund: Aufgrund des schönen Wetters im März und April hat die Zweiradsaison früh begonnen. Und das hat zu vielen Unfällen geführt.

In Brandenburg fährt man besonders gefährlich

Nach wie vor seien die Landstraßen besonders gefährlich, sagte Statistiker Gerhard Kraski. Von den 1.226 Menschen, die in den ersten fünf Monaten tödlich verunglückten, starb mehr als die Hälfte (732) auf Landstraßen außerhalb von Ortschaften.

In fast allen Bundesländern stieg die Zahl der Verkehrstoten im ersten Halbjahr - nur in Hessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Sachsen-Anhalt gab es weniger tödlich Verunglückte als in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres.

Das größte Risiko, tödlich zu verunglücken, besteht in Brandenburg: Dort wurden im ersten Halbjahr 31 Menschen je eine Million Einwohner getötet, in Thüringen und Sachsen-Anhalt je 29. Unterdurchschnittlich war das Risiko in Nordrhein-Westfalen mit 12 und im Saarland mit 13 tödlich Verunglückten je eine Million Einwohner.

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