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Premium-Hersteller: Rabattschlacht in Europa - Wirklicher Wettbewerb, der nicht begeistert

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Sind hohe Rabatte nur ein Problem für Ford, Opel und Co? Nein. Auch die süddeutschen Hochpreis-Marken liefern sich einen harten Preiskampf, sagen deren Geschäftsführer.

Audi-Chef Rupert Stadler auf dem Pariser Salon im Audi TTs: Der Hersteller aus Ingolstadt will "Premiummarke Nummer eins" werden Audi-Chef Rupert Stadler auf dem Pariser Salon im Audi TTs: Der Hersteller aus Ingolstadt will "Premiummarke Nummer eins" werden Quelle: dpa/Picture Alliance

Paris - Betrachtet man nackte Absatzzahlen, erholte sich der Automarkt in Europa 2014 leicht. Aber das scheint nur die halbe Wahrheit: Ausgerechnet die mit hohen Margen verwöhnten süddeutschen Hochpreis-Marken beklagten am Vorabend des Pariser Autosalons unisono eine „Rabattschlacht“.

Und zwar vor allem in Deutschland, Heimatmarkt von Mercedes, Audi und BMW – und der größte Markt Europas. Daimler-Chef Dieter Zetsche sagte: "Ein Markt, in dem mit sehr harten Bandagen gekämpft wird, ist Deutschland".

Insgesamt sei der Markt in Europa "nicht so begeisternd", sagte Zetsche. Die Hersteller kämpfen um jeden Kunden. Trotzdem: Durch die jüngsten Modellwechsel, so der Daimler-Chef weiter, habe sich das Preisniveau bei Mercedes stabilisiert. In Europa und auch weltweit seien die Rabatte bei Mercedes-Benz zurückgegangen.

Daimler-Chef Dieter Zetsche findet die Marktsituation in Europa "nicht so begeisternd" Daimler-Chef Dieter Zetsche findet die Marktsituation in Europa "nicht so begeisternd" Quelle: Daimler

Reithofer: "Wirklicher Wettbewerb"

Auch BMW-Chef Norbert Reithofer diagnostiziert in Europa einen intensiven Preiskampf um die wenigen Neukunden. Das Preisniveau auf dem Heimatkontinent sei schlechter als zu Jahresbeginn erwartet, sagte er am Donnerstag. Die Konkurrenzsituation mit Audi und Mercedes beschrieb Reithofer als „wirklichen Wettbewerb mit Konsequenzen für den Preis".

Audi-Chef Rupert Stadler sieht es ähnlich: Die Verkaufszahlen in Europa seien nicht wie früher. „Da ist es natürlich, dass der Wettbewerbsdruck höher ist.“ Die VW-Tochter sieht sich dafür bereit und will weiter wachsen: Von erwarteten 1,7 Millionen Neuwagen in 2014 auf mehr als zwei Millionen in 2020. „Wir haben weiter den Anspruch, die Premiummarke Nummer eins zu sein“, betonte Stadler.

Helfen soll dabei eine größere Modellvielfalt: „Audi wird Richtung 60 Modelle wachsen“, kündigte Stadler an. Gegenwärtig seien rund 50 Modelle im Programm.

Auch Toyota spürt Rabattschlacht

Auch die Importeure spüren den harten Rabattkampf in Europa. Toyota-Europe-Vorstand Karl Schlicht stellt fest: "Die Rabattschlacht ist weiterhin hart". Seit dem vergangenen Jahr habe sich die Situation nicht verändert. "Wir spüren keine Minderung der Abschläge."

Toyota-Mann Schlicht sieht hier vor allem Audi, BMW und Mercedes mit harten Bandagen um Neukunden werben. Diese Autobauer würden inzwischen mehr für Rabatte ausgeben und sich immer stärker in Konkurrenz zu den Volumenherstellern positionieren.

 

Quelle: dpa/bmt

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