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VW-Rückrufe: EU-Plenum entscheidet über künftige Grenzwerte - Wie geht es mit dem Diesel in Europa weiter

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Die ersten TDI-Motoren in diversen VW Amarok wurden an die alten bzw. neuen Abgasgrenzwerte angepasst. Doch den Herstellern drohen seitens der EU verschärfte Emissionstests.

Die ersten VW Amarok mit 2,0-Liter-Diesel haben schon ein Softwareupdate erhalten Die ersten VW Amarok mit 2,0-Liter-Diesel haben schon ein Softwareupdate erhalten Quelle: dpa/picture alliance

München/Brüssel/Straßburg – Diese Frage beschäftigt noch immer die VW-Diesel-Fahrer: Wie wirkt sich der Rückruf auf Leistung, Verbrauch oder Fahrverhalten aus? Laut VW soll sich mit dem Update, dass die illegale Software entfernt, an alledem nichts ändern. Auch das Kraftfahrbundesamt (KBA) hat das mit der Genehmigung der Rückrufmaßnahmen zumindest für den VW Amarok bestätigt. Die Genehmigungen für weitere Modelle stehen noch aus.

In einem Schreiben an VW heißt es zum Amarok, dass die ursprünglichen Herstellerangaben zu Verbrauch und CO2-Emissionen „in Prüfungen durch einen technischen Dienst bestätigt“ worden seien. Das sagte ein VW-Sprecher zu MOTOR-TALK. Auch Leistung, Drehmoment und Geräuschemissionen bleiben unverändert.

EU-Plenum stimmt über Straßentests ab

Wie künftig die offiziellen Emissionstest aussehen sollen, entscheidet am kommenden Mittwoch das Plenum des Europaparlaments. Der Ausgang der Abstimmung ist denkbar ungewiss. Sicher ist, dass das sogenannte RDE-Testverfahren (Real Driving Emissions) kommen soll. Dabei wird der Schadstoffausstoß mit mobilen Testeinrichtungen im Straßenverkehr ermittelt.

Allerdings hatte die EU-Kommission im Oktober 2015 beschlossen, dass die dabei ermittelten Werte deutlich höher ausfallen dürfen, als die gesetzlichen Grenzwerte. Die EU-Kommission hatte für Stickoxid (NOx) eine Überschreitung von 110 Prozent für neue Fahrzeugmodelle ab September 2017 vorgeschlagen. Für Neufahrzeuge, unabhängig von der Erteilung der Typgenehmigung, soll derselbe Wert zwei Jahre später gelten. 2020 und 2021 wären nur noch ein um 50 Prozent höherer NOx-Ausstoß erlaubt.

Dass es wirklich so kommt, ist fraglich. Vor allem im linken und grünen Lager sind viele Abgeordnete gegen die geplanten großzügigen Überschreitungen. Der Umweltausschuss des Parlaments empfiehlt dem Plenum, den Vorschlag abzulehnen. Wenn mehr als die Hälfte der 751 Abgeordneten die Pläne zurückweist, müssten die Verhandlungen über Abgastests von vorne beginnen.

Quelle: Mit Material von dpa

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