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Hund weggelaufen: Paar wartet seit Tagen an der Autobahn - Warten auf Flecki

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Bei einem Stopp an der Autobahn rennt der Hund von Sven Hossalla und Lisa Metzler davon. Seitdem campiert das Pärchen vor Ort und hofft, dass Flecki wiederkommt.

Sven Hossalla und Lisa Metzler übernachten in ihrem Auto und warten auf die Rückkehr ihres Mischlingsrüden Flecki Sven Hossalla und Lisa Metzler übernachten in ihrem Auto und warten auf die Rückkehr ihres Mischlingsrüden Flecki Quelle: picture alliance / dpa

Ulm/Longuich - Sven Hossalla und die 24-jährige Lisa Metzler waren auf der Heimfahrt aus ihrem Kroatien-Urlaub. Bei einem kurzen Stopp auf dem Parkplatz an der A8 bei Ulm passierte es: Der Mischlingsrüde Flecki riss sich von seinen Besitzern los und rannte davon. In einen Wald.

Das war am Montag. Seither wartet das Pärchen aus der Nähe von Trier an Ort und Stelle darauf, dass ihr Hund wiederkommt. "Wir haben unser Auto seitdem nicht mehr bewegt", sagt der Hundebesitzer Sven Hossalla.

Ein lauter Knall löste Fleckis Flucht aus

Neben Essen und Trinken brachten Anwohner auch einen Pavillon und Stühle vorbei Neben Essen und Trinken brachten Anwohner auch einen Pavillon und Stühle vorbei Quelle: picture alliance / dpa

"Wir können doch ein Mitglied der Familie nicht im Wald zurücklassen", meint der 36-Jährige. "Wir haben schon alles Mögliche versucht." Flecki sei losgelaufen, weil es plötzlich einen lauten Knall gegeben habe. "Der kam von einer Baustelle in der Nähe." Sofort seien sie ihrem Hund hinterhergerannt - ohne Erfolg.

Tatsächlich zeigt sich Flecki immer mal wieder. "Er kam einige Male 15 bis 20 Meter ans Auto heran." Da er aber sehr scheu sei und dann meist gerade ein Laster laut vorbeigefahren sei, habe er sich wieder zurückgezogen. "Unsere Bindung ist noch nicht so stark", sagt Hossalla. Sie hätten den Hund erst drei Tage vor ihrer Heimfahrt von einer Bekannten übernommen. "Es war Liebe auf den ersten Blick."

Hühnerfleisch soll den Rüden wieder anlocken

Die Geschichte von Flecki hat sich inzwischen in den umliegenden Orten herumgesprochen. "Es kommen viele Leute und bringen uns Essen und Trinken", berichtet der 36-Jährige. Jemand hat für sie einen Pavillon aufgebaut, Tisch und Stühle organisiert. Beim Förster waren sie schon mal duschen. Und jemand habe angekündigt, einen Wohnwagen vorbeizubringen, damit sie nicht mehr im Auto schlafen müssten. "Die Menschen hier sind sehr hilfsbereit."

Jetzt haben die Hundebesitzer zwei Lebendfallen - mit Hühnchenfleisch bestückt - aufgestellt. "Das mag Flecki so gerne." Damit solle er angelockt werden. Zuletzt sei er am Freitagmorgen von einer Frau gesehen worden.

Nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes ist es grundsätzlich sinnvoll, dort zu warten, wo ein Hund weggelaufen ist. Metzler und Hossalla wollen weiter auf dem Parkplatz Kemmental bleiben. "Auch wenn unsere Nerven schon ziemlich blank liegen", sagt Hossalla. Aber so lange Flecki immer mal wieder gesichtet werde oder sich dem Auto nähere, gebe es ja noch Hoffnung. "Wir haben das Gefühl, wenn wir wegfahren, geben wir ihn auf."

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