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Vision Mercedes-Maybach 6: Premiere in Pebble Beach - Viel Vision und ein bisschen Zukunft

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Update: Baut Maybach bald wieder ein eigenes Modell? Der Vision Mercedes-Maybach 6 deutet mit eigenständigem Grill plus Antrieb und Flügeltüren im SLS-Stil darauf hin.

Mercedes-Maybach Vision 6: Bei der Premiere in Monterey werden aus angekündigten "fast sechs Metern" zwar nur 5,70 Meter - aber die Formgebung der Studie enttäuscht nicht Mercedes-Maybach Vision 6: Bei der Premiere in Monterey werden aus angekündigten "fast sechs Metern" zwar nur 5,70 Meter - aber die Formgebung der Studie enttäuscht nicht Quelle: Daimler

Monterey/Pebble Beach - Vielleicht stecken wir zu sehr in der Vergangenheit. „Bei gefühlt zwei Metern Motorhaube wären wir jedenfalls von weniger als zwölf Zylindern enttäuscht“, schrieben wir angesichts der ersten Bilder des Vision Mercedes-Maybach 6. Da passt doch ein schöner Benzinverbrenner unter diese endlose Haube.

In den Stuttgarter Mercedes-Modellierstuben sieht man das anders. Die Maybach-Studie ist ein Elektroauto mit 750 PS. Angetrieben von vier Permanentmagnet-Motoren - also einem pro Rad. Für die Riesen-Motorhaube zeichnet damit nicht der Platzbedarf eines großen Motors verantwortlich, sondern ausschließlich Mercedes-Chefdesigner Gorden Wagener.

Der Mann durfte großzügig zeichnen. Einen Innenraum dagegen sparte sich Mercedes beim Ausstellungsstück. Motoren stecken daher vermutlich auch nicht drin. Trotzdem verrät Daimler Fahrleistungen: Von 0-100 km/h gehe es in weniger als vier Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit deckeln die Techniker bei 250 km/h.

Mit diesen Heckscheiben würde das Maybach-Coupé sicher durch den ADAC-Rundumsicht-Test fallen Mit diesen Heckscheiben würde das Maybach-Coupé sicher durch den ADAC-Rundumsicht-Test fallen Quelle: Daimler Ein 80-kWh-Akku soll eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern erlauben. Und: In fünf Minuten könne der Maybach nachladen für weitere 100 Kilometer, mittels Gleichstrom auf Basis des CCS-Standards.

SLS-Antrieb und Flügeltüren

Selbstverständlich fährt Gorden Wageners Vision eines Luxus-2+2-Sitzers auch autonom. Das ist nützlich, denn die winzigen Heckscheiben sind beim Einparken sicher keine Hilfe. Dabei wurden aus angekündigten „fast sechs Metern Länge“ „nur“ handliche 5,70 Meter. Die Breite beträgt 2,10 Meter, das Fahrzeug ist 1,33 Meter flach. Ein guter Teil davon ist nötig, um die 24-Zoll-Räder unterzubringen.

Natürlich ist an dieser Studie nicht alles Spinnerei. Den Antrieb hat Daimler so ähnlich schon in Serie gebaut: Im SLS AMG Electric Drive. Auch Flügeltüren sind bei einem Luxus-Mercedes jederzeit denkbar.

Ein Kühlergrill mit vertikalen Streben würde zwar die Mercedes-DNA um 90 Grad drehen – aber er könnte ein Modell der Maybach-Submarke auch deutlicher von Mercedes-Modellen absetzen. Und warum sollte es nicht wieder eigenständige Maybach geben, ähnlich wie SLS und GT eigenständige AMG sind?

Viel Vision und ein bisschen Zukunft stecken also im Vision Mercedes-Maybach 6. Und bevor wir nun wieder Helmut Schmidt zitieren: Ein Detail aus dem bisher rein virtuellen Innenraum wird sicher in Serie gehen. Denn es passt einfach zu Mercedes. Es handelt sich um in den Sitz integrierte „Body Sensor Displays“. Die überwachen die Körperfunktionen der Passagiere und passen auf Wunsch die Form der Sitze und die Klimatisierung automatisch an. Schon bald gibt es das in der C-Klasse – wetten?

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VW
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