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ADAC-Test: Taxifahrten - Unnötige Umwege und unvollständige Quittungen

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Wer in einer fremden Stadt in ein Taxi steigt, muss sich bei der Route auf den Fahrer verlassen. In den meisten Fällen nutzt der Fahrer das nicht aus, wie ein Test des ADAC zeigt.

Der ADAC hat 160 Taxifahrten unternommen und den Fahrer, das Fahrzeug und die Streckentreue bewertet Der ADAC hat 160 Taxifahrten unternommen und den Fahrer, das Fahrzeug und die Streckentreue bewertet Quelle: picture alliance / dpa

München - Betrunken vertrauen fast alle Menschen Taxifahrern, nüchtern betrachtet gibt es allerhand Vorurteile: Von absichtlich gefahrenen Umwegen bis zu rowdyhafter Fahrweise ist alles an Bord. Jetzt hat der ADAC bestätigt: Es sind tatsächlich nur Vorurteile.

Von 160 Fahrten bewertete der Autoclub 122 als "sehr gut" oder "gut". 17 Fahrten stufte er als "ausreichend" ein, 21 als "mangelhaft" oder "sehr mangelhaft". Nur sechsmal fuhr der Taxifahrer einen Umweg, viermal wurde die Fahrt verweigert.

Fehlende Hinweise für Tarife und Anschnallpflicht

Die häufigsten Mängel des ADAC-Taxitests Die häufigsten Mängel des ADAC-Taxitests Quelle: ADAC Die meisten vom ADAC aufgeführten Mängel sind vergleichsweise harmlos und informeller Natur. Die Tester beanstandeten am häufigsten, dass die Fahrpreise und die Fahrerlaubnis nicht sichtbar angebracht waren, ebenso wenig wie ein Hinweis auf die Anschnallpflicht. Bei 88 Prozent aller Fahrten war die Quittung nicht vollständig ausgefüllt.

Schlimmer: Bei 17 Prozent aller Fahrten hielten sich die Fahrer nicht an die Verkehrsregeln. Bei mindestens einem Fahrer stimmte das Wechselgeld nicht.

800 verschiedene Tarife

In Deutschland gibt es laut ADAC 800 unterschiedliche Taxitarife. Aus diesem Grund wünscht sich der Autoclub, dass Städte und Kommunen ihre Systeme transparenter und möglichst einheitlich gestalten sollen. Außerdem sollten in jedem Fahrzeug die Tarifinformationen gut sichtbar angebracht werden.

Für den Test fuhren zwei verschiedene Personen in acht deutschen Großstädten jeweils fünf festgelegte Routen, je zweimal tagsüber und zweimal nachts. Die Passagiere zeichneten die Route per GPS aus und verglichen die Strecke später mit der Idealstrecke der Taxizentralen.

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