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Bentley Continental GT Speed Cabrio - Sprint im Smoking

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Das Bentley Continental GT Speed Cabrio mit 625 PS bricht alle Rekorde. Kein offener Viersitzer ist schneller – und kaum einer teurer.

Das Continental GT Speed Cabrio fährt bis zu 325 km/h schnell. Das Continental GT Speed Cabrio fährt bis zu 325 km/h schnell. Quelle: Bentley

San Francisco - In der automobilen Oberklasse wird es stürmisch. Denn Bentley legt seinen Bestseller Continental auch wieder als GT Speed Cabrio auf. Und das bedeutet: Mehr PS für das Auto und mehr Fahrtwind für die Nasen der Insassen.

Seinen Beinamen "Speed" trägt das neue Modell zu Recht. Denn mit einer Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h ist das Fahrzeug das schnellste viersitzige Cabrio der Welt. Und eines der teuersten noch dazu.

Zwölf Zylinder, sechs Liter Hubraum, 625 PS, 800 Nm und ein Sprintwert von 4,4 Sekunden - der Continental kann es auf dem Papier mit jedem Supersportwagen aufnehmen. Doch wo die Autos von Ferrari oder Lamborghini vor Kraft fast explodieren, wahrt der Earl in Eile immer und überall seine vornehme Form.

Summen statt Brummen

Tempo 100 erreicht der Bentley nach 4,4 Sekunden. Tempo 100 erreicht der Bentley nach 4,4 Sekunden. Quelle: Bentley Im Leerlauf bei kaum mehr als tausend Touren summt der Motor eher, als dass er brummt. Und wo andere Triebwerke bei Vollgas wütend aufbrüllen, dringt beim Bentley nur ein gemäßigtes Grollen aus den armdicken Endrohren. Die Achtgang-Automatik arbeitet selbst bei verschärfter Gangart noch seidenweich.

Trotz des um einen Zentimeter tiefergelegten Sportfahrwerks mit steiferen Dämpfern und einer strammer programmierten Luftfederung wird der Continental nicht zum Knochenschüttler. Selbst wenn man den Wagen mit Nachdruck über eine schlechte Landstraße prügelt, schwingt er sanft und samtig über Bodenwellen und Querfugen, ohne dass der Aufbau ins Wanken oder die Karosserie ins Knistern käme.

Dass das Herz bisweilen trotzdem bis zum Hals schlägt, der Rücken feucht wird und die Knöchel beim Griff ums Lenkrad weiß werden, liegt am immensen Schub des mächtigen Zwölfzylinders. 800 Nm bei gerade einmal 2.000 Touren katapultieren den Koloss aus Crewe derart vehement nach vorn, dass sich selbst die 2,5 Tonnen Stahl und Stoff ganz leicht anfühlen und man am Steuer schon ein wenig Fracksausen bekommen kann. Das gilt erst recht, wenn man dabei nicht tief auf der Straße kauert wie in einem Rennwagen, sondern erhaben auf einem Ledersessel thront wie in einer Luxuslimousine.

Luxusliner mit Kurvenkünsten

Seine brachiale Gewalt sieht man dem Bentley Continental nicht an. Seine brachiale Gewalt sieht man dem Bentley Continental nicht an. Quelle: Bentley Wenn der Tacho nach nur 4,4 Sekunden bei Tempo 100 steht und in weniger als zehn Sekunden über die 160er-Marke wischt, wird selbst die längste Gerade gefährlich kurz. Weil aber auch die Bentley-Ingenieure die Lauftalente des Cabrios kennen, haben sie viel an den Kurvenkünsten des Luxusliners gearbeitet.

Nichtsdestotrotz drängen irgendwann die 2,5 Tonnen in engen Kehren gefährlich weit nach außen. Doch mit fester Hand und trittbereitem Fuß bleibt das Dickschiff dank Allradantrieb, präziser Lenkung und Bremsscheiben vom Format Familienpizza überraschend lange auf Kurs und macht so auch eine Mittelgebirgslandschaft zum automobilen Vergnügungspark.

So kultiviert wie die Kraftentfaltung ist auch das Design des Speed-Modells. Nicht dass der Continental ein Duckmäuser für schüchterne Zeitgenossen wäre. Präsent und protzig wie der Buckingham Palace macht einen dieses Cabrio schnell zum unfreiwilligen Serienstar bei Flickr und Youtube.

Doch weil das schon für den V8 und den normalen W12 gilt, hat die Speed-Version kaum noch Extra-Prunk nötig. So müssen der dunkel eingefärbte Kühlergrill, die exklusiven 21-Zöller, das Markenlogo auf schwarzem Grund und die von innen geriffelten ovalen Endrohre reichen. Ein echter Bentley-Boy zieht eben auch zum Sprint seinen Smoking nicht aus.

Konkurrenzlos

Statt Holz gibt es jede Menge Karbon im Inneren des neuen Bentley. Statt Holz gibt es jede Menge Karbon im Inneren des neuen Bentley. Quelle: Bentley Komfortabel wie eine Luxuslimousine, schnell wie ein Supersportwagen und teuer wie eine Privatyacht – das macht den Bentley in den Augen von Projektleiter Ken Scott absolut konkurrenzlos. Denn ein BMW M6 ist im Vergleich dazu viel zu gewöhnlich, dem Maserati GranCabrio fehlt die Finesse, den offenen Sportwagen von Ferrari, Porsche oder Aston Martin mangelt es an Platz und dem Drophead Coupé des Rolls-Royce Phantom an Dynamik.

Doch diese Alleinstellung lässt sich Bentley auch gut bezahlen. Schon mit dem V8-Motor kostet das Cabrio 179.809 Euro. Für den Zwölfzylinder verlangen die Briten 205.870 Euro und mit 227.290 Euro ist das GT Speed Cabrio noch einmal zehn Prozent teurer. Doch in dieser Preisklasse denkt niemand lange über so einen Zuschlag nach. So viel Geld geben die Kunden sonst für eine Sonderlackierung oder ein paar bunte Ledernähte aus. Und wer richtig genießen will, der gönnt sich eben auch einen Nachschlag bei Luxus und Leistung.

Technische Daten Bentley GT Speed Cabrio

  • Modell: Sportcabrio der Luxusklasse
  • Motor: 6,0-Liter-W12-Benziner mit Biturbo-Aufladung
  • Getriebe: Achtgang-Automatik
  • Leistung: 625 PS
  • Verbrauch: 14,9 Liter/100 km
  • CO2: 347 g/km
  • 0-100 km/h: 4,4 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 325 km/h
  • Marktstart: Juni (bestellbar ab sofort)
  • Preis: 227.290 Euro

 

Quelle: spx

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